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Millî Görüfl&PERSPEKTIVE - Igmg

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In den USA hat sich seit dem 11.<br />

September letzten Jahres die offizielle<br />

Zahl von Übergriffen gegen die muslimische<br />

Bevölkerung vervielfacht. In<br />

ihrem Jahresbericht erhebt CAIR, eine<br />

der größten Organisationen US-amerikanischer<br />

Muslime, auch schwere Vorwürfe<br />

gegen die Behörden und deren<br />

Vorgehen gegen Tausende unbescholtener<br />

Bürger. Der Jahresbericht des in<br />

Washington ansässigen Council on<br />

American-Islamic Relations, der den<br />

Zeitraum zwischen März 2001 und<br />

März 2002 umfaßt, betont, die weitaus<br />

meisten der gegen seine Mitglieder<br />

verübten Gewalttaten einschließlich<br />

mehrerer Morde hätten sich unmittelbar<br />

nach den Anschlägen vom 11. September<br />

ereignet.<br />

Insgesamt listet CAIR in seiner<br />

M‹LLÎ GÖRÜfi•<strong>PERSPEKTIVE</strong> • May›s / Mai 2002<br />

Muslime in den USA klagen über Angriffe,<br />

Intoleranz und Behördenwillkür<br />

Den Haag - Sieben Jahre nach der<br />

Ermordung tausender Muslime während<br />

des Bosnienkriegs in der UN-Schutzzone<br />

Srebrenica ist die niederländische Regierung<br />

wegen der damaligen politischen<br />

Fehler zurückgetreten. Nach einer<br />

Krisensitzung zu einem Bericht über das<br />

Massaker von Srebrenica reichte der<br />

sozialdemokratische Ministerpräsident<br />

Wim Kok bei Königin Beatrix den<br />

Rücktritt ein. In dem Srebrenica-Bericht,<br />

den das Kabinett einen Monat vor dem<br />

regulären Ende seiner Amtszeit behandelte,<br />

werden dem Militär und der Politik<br />

schwere Versäumnisse vorgeworfen.<br />

Das Massaker von Srebrenica gilt als<br />

die schwerste Gräueltat in Europa seit<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Am vergangenen<br />

Mittwoch hatte das Niederländische Institut<br />

für Kriegsdokumentation (NIOD)<br />

den Bericht über die Rolle der Niederlande<br />

beim Fall der bosnischen Moslemenklave<br />

veröffentlicht, den die Regierung<br />

von Wim Kok vor fünf Jahren<br />

selbst bestellt hatte. Im Juli 1995, in der<br />

ersten Amtsszeit Koks, drangen Bürgerkriegstruppen<br />

der bosnischen Serben<br />

in die UN-Schutzzone Srebrenica ein, die<br />

von niederländischen Soldaten bewacht<br />

wurde. Die Serben ermordeten bis zu<br />

Bilanz 1516 vorgebrachte Klagen auf,<br />

dreimal so viele wie im vorangegangenen<br />

Vergleichszeitraum. Selbst wenn<br />

man die Übergriffe nicht berücksichtigt,<br />

die sich unmittelbar nach dem<br />

11. September ereigneten, lag die Zahl<br />

der Klagen von CAIR-Mitgliedern<br />

immer noch um 50 Prozent über der<br />

des Vorjahres.<br />

Muslimische US-Bürger klagten<br />

über den religiös motivierten Verlust<br />

ihres Arbeitsplatzes oder über abgelehnte<br />

Bewerbungen für einen Job.<br />

In Schulen, Gefängnissen und am<br />

Arbeitsplatz verbot man ihnen die<br />

Ausübung ihrer religiösen Pflichten.<br />

Wegen ihres Aussehens oder ihres<br />

Namens wurden sie an Flugplätzen<br />

ausgesondert oder gerieten in die<br />

Fahndungbemühungen von Bundes-<br />

Niederländische Regierung tritt zurück -<br />

Massaker an Muslimen nicht verhindert<br />

8000 Jungen und Männer moslemischen<br />

Glaubens.<br />

Der Srebrenica-Report hatte die Rolle<br />

der damaligen, ersten Regierung Kok nur<br />

zurückhaltend kritisiert, aber scharfe<br />

Kritik an der damaligen Armeeführung<br />

geübt. Daraufhin hatten zwei Minister der<br />

Regierung Kok öffentlich ihren Rücktritt<br />

erwogen: Bauminister Jan Pronk, dem<br />

die Kritik an der Regierung zu lau gewesen<br />

war und der von einem "Versagen der<br />

Politik bei Srebrenica" sprach, und Verteidigungsminister<br />

Frank de Grave, der damit<br />

die Verantwortung für die Missstände<br />

in der Armee übernehmen wollte.<br />

Nach dem Rücktritt der Regierung<br />

gab auch der Heereschef Ad van Baal sein<br />

Amt ab. Der General übernahm damit<br />

Verantwortung für die Rolle niederländischer<br />

Blauhelm-Soldaten bei dem Massaker<br />

im bosnischen Srebrenica 1995.<br />

Namhafte Niederländer forderten weitere<br />

politische Konsequenzen. Els Borst, eine<br />

der Vize-Ministerpräsidentinnen der<br />

zurückgetretenen Regierung, forderte<br />

eine öffentliche Erklärung der Niederlande<br />

vor den Überlebenden des Massakers.<br />

Etliche Parteien forderten<br />

Entschädigungszahlungen für Überlebende<br />

und Hinterbliebene.<br />

34<br />

und lokalen Behörden.<br />

Fast 60 000 in den USA lebende<br />

Muslime, so der CAIR-Bericht, bekamen<br />

die Folgen der Maßnahmen zu<br />

spüren, mit denen die US-Regierung<br />

auf die Anschläge vom 11. September<br />

reagierte. Landesweit wurden mehr als<br />

1 200 Muslime ausgewiesen, die meisten,<br />

weil sie gegen die Einwanderungsbestimmungen<br />

verstoßen hatten.<br />

5000 Muslime, die über ein gültiges<br />

Visum verfügten, wurden von Bundesbehörden<br />

zur Vernehmung geladen.<br />

Ins Visier der Fahnder gerieten auch<br />

schätzungsweise 50 000 Personen, die<br />

muslimische Hilfsorganisationen mit<br />

Spenden bedacht hatten.<br />

Zugleich aber, so betont CAIR, habe<br />

sich die Justiz um den Schutz der in<br />

den USA lebenden Muslime bemüht.<br />

So entschied kürzlich ein Bundesrichter,<br />

das Justizministerium habe gegen<br />

die Verfassung verstoßen, als es nach<br />

dem 11. September zuließ, daß aus<br />

»Sicherheitsgründen« Einwanderungsanhörungen<br />

hinter verschlossenen<br />

Türen vorgenommen wurden.<br />

Serbiens Ex-<br />

Premier stellt sich<br />

Gericht<br />

Den Haag - Nach dem früheren<br />

jugoslawischen Generalstabschef<br />

und Verteidigungsminister Dragoljub<br />

Ojdanic hat sich gestern der serbische<br />

Ex-Premier Nikola Sainovic<br />

dem internationalen Kriegsverbrechertribunal<br />

in Den Haag<br />

gestellt. Gemeinsam mit dem Milosevic-Vertrauten<br />

begab sich der<br />

frühere Lagerwärter Momcilo Gruban<br />

freiwillig in Gewahrsam. Der<br />

bosnische Serbe aus Prijedor war<br />

Schichtführer im berüchtigten Lager<br />

von Omarska gewesen, wo im Sommer<br />

1992 etwa 3000 Muslime aus<br />

der Umgebung vor ihrer Vertreibung<br />

festgehalten wurden. Die Anklage<br />

gegen Gruban nimmt ihn als<br />

Schichtleiter in die "strafrechtliche<br />

Verantwortung" für Morde, Vergewaltigungen<br />

und Folter, die von<br />

seinen Untergebenen begangen<br />

wurden.

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