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KIRCHE UND JUGENDLICHE<br />
PASSEN JUNGEN LEUTE<br />
IN ALTE KIRCHEN?<br />
„Jesus Christus ist ewig, daher ist auch seine<br />
Kirche ewig.“<br />
Priester Mladen Janjic<br />
Die Diskussion um die Zugehörigkeit und Beziehung<br />
von Jugendlichen zur Kirche ist von hoher Relevanz<br />
für das Leben christlicher Gemeinden. Es muss das<br />
Anliegen aller Verantwortlicher sein stetig die<br />
Besonderheiten diesbezüglich aufzuzeigen und alle<br />
dazu zu animieren sich in die Diskussion um dieses<br />
wichtige Thema einzubringen. Verpasst man es sich<br />
zur richtigen Zeit diesem Thema zu widmen, so wird<br />
die Existenz des strukturellen Aufbaus unserer<br />
Kirche in Zukunft in Frage gestellt.<br />
Viele Geistliche und Philosophen unserer Zeit<br />
haben sich mit dieser Thematik schon beschäftigt.<br />
Der deutsche Philosoph Ernst Bloch hielt in seinem<br />
Manifest Das Prinzip Hoffnung folgendes fest: „Wer<br />
Jugendliche hat, der hat Zukunft.“ Der Bedeutung<br />
des Vorhandenseins von Jugendlichen in einem<br />
gesellschaftlichen System wird so ein enormer Wert<br />
zugesprochen. Die Präsenz von jungen Menschen im<br />
strukturellen Aufbau einer Nation, eines Volkes,<br />
verschiedener gesellschaftlicher Institutionen und<br />
auch schließlich in der Kirche ist ein tragender<br />
Faktor für das Bestehen eines Systems. Die Bedeu -<br />
tung des Vorhandenseins von Jungendlichen in einer<br />
Gesellschaft ist zwangsläufig auch mit der Frage<br />
nach der Zukunft eines Systems verbunden. Häufig<br />
wird vergessen, dass die Zukunft auf der Gegenwart<br />
beruht und daher ist es wichtig der gegenwärtigen<br />
Situation eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Das Problem und die Diskussion darum kann nicht<br />
in vollen Zügen gelöst werden, denn viele<br />
Generationen haben es zuvor auch nicht lösen<br />
können, aber wir können lernen damit umzugehen<br />
und alle vor uns liegenden Herausforderungen<br />
anzunehmen.<br />
54 САБОР јул 2016<br />
Leider befinden sich große Teile unserer<br />
Gesellschaft und Gemeinschaft in einer großen<br />
Krise. So finden sich Krisen nicht nur in Familien und<br />
lokal-regionalen Gemeinschaftskreisen, sondern<br />
auch in globalen politischen Gemeinschafts -<br />
systemen. Deswegen ist der Mensch in sich selbst<br />
eingekehrt und hat sich für andere geschlossen,<br />
aber dies ist für den Menschen unnatürlich. Die<br />
Kirche kann hierbei Jugendlichen das Ewige<br />
anbieten, umso mehr in Zeiten der Globalisierung,<br />
wenn alles Neue einige Tage hält und dann schnell<br />
in Vergessenheit gerät und der Mensch in dieser<br />
Vergessenheit in Einsamkeit gerät. In diesen<br />
Momenten kann ihnen die ewige Liebe in der<br />
Gemeinschaft zu Jesus Christus Rückhalt bieten.<br />
Um sich der gesamten Thematik zu nähern muss<br />
man sich zunächst mit den wichtigsten soziologi -<br />
schen Problemen beschäftigen, mit welchen sich<br />
nicht nur Gemeindepriester beschäftigen, sondern<br />
auch Psychologen, Soziologen und Pädagogen, denn<br />
der Status der Jugend in der Welt, unabhängig von<br />
der Herkunft und Kultur, wird immer ähnlicher.<br />
Geprägt wird dieser Status vor allem durch den<br />
Einfluss der sogenannten Massenkultur. Durch die<br />
täglich informierenden Medien, dem schnellen Fluss<br />
von Informationen und dem ungefilterten Wissens -<br />
angebot wird Jugendlichen eine Vielfalt von<br />
Massenkonsum angeboten. Ihnen werden viele<br />
Versuchungen und Möglichkeiten präsentiert,<br />
welche im ersten Moment anziehend sein können,<br />
obwohl sie in sich viele Gefahren und negative<br />
Folgen beinhalten. Im Rahmen dieses Wettlaufes der<br />
Masseninformationen mit der Zeit verliert die<br />
Elternliebe und Zuneigung immer mehr an