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GESCHICHTE<br />

IM GEISTE DES<br />

GOTTSELIGEN<br />

JUSTIN VON<br />

ĆELIJE<br />

Im Kloster Ćelije führte Abba Justin sein<br />

monastisch-theologisches asketisches Leben<br />

und Schaffen auf dem Gebiet der biblischen<br />

Exegese, Patristik, und der liturgischen und<br />

dogmatischen Theologie fort.<br />

Erzpriester S’ chimamönch Justin (Rauer)<br />

Der gottselige und gotttragende Vater Justin der<br />

Neue von Ćelije wurde am 25. März (julianischer<br />

Kalender) 1894 im serbischen Vranije geboren, am<br />

Tag der Verkündigung (auf serbisch: Blagovest), und<br />

erhielt in der Taufe den Namen Blagoje (entspricht<br />

in etwa dem gr. Namen Evangelos).<br />

Als Kind besuchte er häufig mit den Eltern<br />

den heiligen Prohor, den Wundertäter, im Kloster<br />

von Pčin, dort wurde er auch Zeuge der<br />

wunderbaren Göttlichen Heilung durch den Heiligen<br />

an seiner Mutter Anastasija, als diese an einer<br />

schweren Krankheit litt. Ab dem 14. Lebensjahr<br />

begann er mit der regelmäßigen Lektüre des Neuen<br />

Testamentes, insbesondere der Evangelien. Im<br />

geistigen Durchdenken der Hl. Schrift und im Gebet<br />

begann der Gottmensch Jesus Christus seine<br />

Geistkraft und sein Herz zu formen. Er begeisterte<br />

sich auch für die Lebensbeschreibungen der Heiligen<br />

und begann später die Schriften der heiligen<br />

Kirchenväter zu studieren, dieses aber nicht, um<br />

möglichst viel Wissen anzuhäufen, sondern um das<br />

Wirken des Heiligen Geistes in Werk und Wort zu<br />

verinnerlichen. Er sprach oft solches: „Die<br />

Orthodoxie ist keine Bibliothek, die man studieren<br />

kann, sondern das Leben, das man leben muß. Die<br />

Orthodoxie hat ihre eigene Methodik und ihre<br />

eigene Pädagogik, das sind die Heiligenviten. In<br />

ihnen sind jahrhunderte -alte Erziehungsmethoden<br />

dargelegt, mit deren Hilfe die Orthodoxie aus<br />

unheiligen Menschen Heilige schuf.“<br />

Nach Abschluß der Grundschule besuchte er<br />

zwischen 1905 und 1914 das geistliche Seminar in<br />

Belgrad und begann auf der dortigen Universität<br />

seine Studien an der Theologischen Fakultät, die<br />

zunächst durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs<br />

ein Ende fanden. In den Jahren 1914 und 1915<br />

absolvierte er seinen Militärdienst als Sanitäter,<br />

erkrankte dabei schwer an Typhus und wurde<br />

schließlich von weiteren Verpflichtungen frei -<br />

gestellt. Im Januar 1916 wurde Blagoje zum Mönch<br />

geweiht mit dem Namen Justin, zu Ehren des<br />

heiligen Martyrers und Philosophen Justin von Rom,<br />

bezeichnend für das spätere Leben des Heiligen,<br />

nämlich die Liebe zur wissenschaftlichen Betätigung<br />

in Verbindung mit seiner Aufopferung als Mönch<br />

und Bekenner.<br />

јул 2016 САБОР 57

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