E_1928_Zeitung_Nr.029
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*i AUTOMOBIL-REVUE t928 —<br />
ALTOTECMJMS CHE.<br />
iMMA<br />
Sich selbsttätig verstellende<br />
Blendschutzvorrichtungen.<br />
Unsere Leser werden sich vielleicht noch<br />
erinnern, wie in einem amerikanischen Automobilladen<br />
ein Motorwagen dadurch in Bewegung<br />
gesetzt wurde, dass jemand vor dem<br />
Schaufenster mit der Hand über eine kleine<br />
Glasfläche fuhr. Diese Verdunkelung führte<br />
Kasten mit Glaslinsen, die das Licht auf die Selenzelle<br />
a fallen lassen und nach jeder Lichtstärke<br />
einzustellen sind.<br />
durch Vermittlung einer Selenzelle und eines<br />
Soleoniden das Ingangsetzen des elektrischen<br />
Anlassmotors herbei, was, da der Wagen<br />
unter einem eingeschalteten Qang stand, das<br />
Fahrzeug sofort in Bewegung setzte. Er bewegte<br />
sich, nachdem er eine kurze Strecke<br />
vor dem Schaufenster vorwärtsgefahren<br />
war, auch sofort wieder rückwärts, weil am<br />
Ende dieser Strecke der Gang selbsttätig gewechselt<br />
worden war, was ebenfalls durch<br />
die gleiche Vorrichtung zu erzielen wäre,<br />
wozu aber in Wirklichkeit ein anderer Mechanismus<br />
diente. Das gleiche Verfahren<br />
kann man nun auch dazu verwenden, die<br />
Blendschutzgefahr eines Automobils zu beseitigen,<br />
und zwar sowohl die des eigenen<br />
Autos als auch die eines entgegenkommenden.<br />
Zu diesem Zwecke bedient man sich<br />
einer sogenannten Selenzelle, eines Relais,<br />
der den- elektrischen Strom umschaltet,<br />
zweier verschiedener elektrischer Strom-<br />
quellen, z. B. eines starken und eines schwächeren<br />
Akkumulators oder einer Trockenbatterie,<br />
wie es die Umstände zulassen, sowie<br />
eines Elektromagneten, der den Schein-<br />
Schemaüscho Darstellung einer Anlage mit Selenzelle,<br />
Solenoid und neigbarem Scheinwerfer,<br />
a Selenzelle, b Relais, c Stroincrucllo der Selenzelle,<br />
d Elektromagnet.<br />
werter zum Neigen bringt und ihn wieder<br />
in seine Normalstellung zurückgehen lässt<br />
oder in gleicher Weise eine Blendschutzscheibe<br />
hin- und herschwenkt, so dass sie<br />
einmal den Fahrer vor den blendenden Strahlen<br />
des entgegenkommenden Lichtes schützten<br />
und das andere Mal diese Schutzscheibe<br />
wieder in ihre ursprüngliche Stellung zurückführten.<br />
Die Selenzelle, die so irgendwo in einem<br />
Kasten am Motorwagen angebracht wird,<br />
dass das Licht blendender Scheinwerfer auf<br />
sie fällt, hat die Eingenschaft, dass in ihr dadurch<br />
ein stärkerer elektrischer Strom hindurchgeht,<br />
während sie diesem, wenn der<br />
Lichtglanz nur ein geringer ist, keinen Durchgang<br />
gestattet. Dieser elektrische Ström<br />
wird zuerst zu einem Relais geschickt, in<br />
den auch der Stromkreis der Batterie mün-<br />
Durch Selenzelle aus- und eingeschaltete Blendschutzscheibe.<br />
det, die die Selenzelle mit elektrischem<br />
Strom versieht. Der Relais schaltet diesen<br />
Strom auf einen Akkumulator um, der einen<br />
Elektromagnet betätigt. Wie schon erwähnt,<br />
kann dieser Elektromagnet einen Scheinwerfer<br />
zum Neigen oder eine Blendschutzscheibe<br />
zum Schwingen bringen, wobei die<br />
Rückkehr beider Instrumente entweder durch<br />
einen gleichen, aber anderen Elektromagneten<br />
erfolgt, oder durch eine Rückzugfeder<br />
oder ähnliche Anordnung. Die Wirkung<br />
der Selenzelle ist so rasch, dass ein<br />
Scheinwerfer schon eine Hundertstel-<br />
Sekunde, nachdem der grelle Lichtschein auf<br />
sie gefallen ist, geneigt wird- Ebenso verhält<br />
es sich mit der Verstellung einer Blendschutzscheibe.<br />
Es würde hier zu weit führen, diese<br />
nahezu an Wunder grenzende Eigenschaft<br />
der Selenzelle und des Solenoiden des nähern<br />
zu erörtern. Unsere erste Abbildung<br />
zeigt eine derartige Zelle im grossen Massstabe,<br />
die aber für die von uns erwähnten<br />
Zwecke viel kleiner gehalten werden kann<br />
und, wenn nötig, auch in das Gehäuse des<br />
Elektromagneten einzubauen ist. Ihr Haupt-<br />
Durch Selenzelle neigbarer Scheinwerfer.<br />
a Solenoid, b Elektromagnet, der den Scheinwerfer<br />
neigt.<br />
bestandteil bildet das Metall Selen, das die<br />
Eigenschaft hat, in der Dunkelheit keinen<br />
stärkeren Strom zu leiten, wohl aber dann,<br />
wenn nur der geringste Lichtschein auf das<br />
Metall fällt. Durch entsprechende Kombinationen<br />
kann man diese Eigenschaft auch auf<br />
jede Lichtstärke einrichten und mit dem gleichen<br />
Effekt, wie das beim laufenden Auto<br />
hinter dem Schaufenster der Fall ist, die entgegengesetzte<br />
Wirkung erzielen. Das Ganze<br />
ist also eine wohldurchdachte Einrichtung,<br />
mit der es auch möglich ist, einen Motor auf<br />
Entfernung in Gang zu setzen, ihn zum Halten<br />
zu bringen,vtmd was; ; s|ch die.-'Phantasie,<br />
hier noch alles vorzustellen vermag;" to.<br />
Juristischer Sprechsaal |<br />
Anfrage 4Q9. Anbringung neuer Kolben. Ich<br />
habe meinen 6-Zylinder-Motor bei einem tüchtigen<br />
Automechaniker zur Reparatur gehoben. IM der<br />
Revision stellte sich heraus, dass die Zylinderwandungen<br />
ausgeschliffen werden mussten. Da duvcli<br />
das Ausschleifen die alten Kolben nicht mehr pashten,<br />
mussten daher neue Kolben eingesetzt werden.<br />
Der Automeehaniker riet mir nun zu seiner Marke<br />
von Leichtmetallkolben. Wie der Mechaniker versicherte,<br />
hätte ich mit dieser neuen Marke 3 Jährt»<br />
keine Reparaturen am Motor, sowie viel^fenigf-r<br />
Benzin- und Ölverbrauch. Er habe übrigens schon<br />
bei mehreren Wagen diese Kolben eingesetzt und<br />
der Erfolg sei -grossartig gewesen. Ich ging aul seinen<br />
Rat ein. Ein anderer Mechaniker besorgte das<br />
Einschleifen.<br />
Die Kolben wurden von der Fabrik geliefert.<br />
Ich mu-sste zu meinen Erstaunen konstatieren, dasa<br />
dieselben pro Stück nur 105 g schwerer waren als<br />
die alten Kolben. Der Gewichtsunterschied bestand<br />
darin, dass die neuen Kolben am Kopfe massiv,<br />
wählend die alten hohl waren. Die Mechaniker<br />
wu-ssten natürlich, dass das Gewicht der alten und<br />
neuen Kolben verschieden war. Sie montierten die<br />
Letzteren trotzdem.<br />
Ich bin nun über 1000 km gefahren, und habe<br />
dabei keine Vcrminäcrttns des Benzin-, und Oclvorbraucha<br />
konstatiert, sonder/i das Gegenteil; z. B.<br />
brauchte ich auf 400 km 4 kg Oel. Auch der Motor<br />
hat nicht seine frühere Rasse.<br />
Ich reklamierte bei dem Mechaniker, doch jeder<br />
schiebt die Schuld auf den andern.<br />
Die neuen Kolben und das Aufschleifen derselben<br />
kosteten samt andern Reparaturen mehr als<br />
700 Fr.<br />
Wer ist nun der Schuldige? Kann ich nun andere<br />
Kolben, verlangen, welche ebenso leicht sind<br />
wie die Alten? Bemerken mu-ss ich noch, dass den<br />
Novawerken ein Ansaldo-Kolben als Muster eingesandt<br />
wurde. H. L. in R.<br />
Antwort: Es handelt sich hier um einen<br />
Werkvertrag. Der Mechaniker war verpflichtet,<br />
Ihnen die vorgeschlagene Reparatur sachgemäsa<br />
auszuführen. Als Fachmann muss er wissen, weicherlei<br />
Kolben er verwenden muss. Er ist verantwortlich<br />
für das verwendete Material und die ausgeführte<br />
Arbeit. In erster Linie wäre durch einen<br />
Sachverständigen festzustellen, ob die fraglichen<br />
Kolben tatsächlich nicht zweckentsprechend waren.<br />
Ferner wäre festzustellen, ob der Automobilmechaniker<br />
dies wissen musste, und gegen besseres Wissen<br />
die Einmontierang vorgenommen hat. Es sind<br />
dies in allererster Linie Fragen, die von Sachverständigen<br />
abzuklären sind. Jedenfalls haltet der<br />
Mechaniker für das gelieferte Material wie ein<br />
Verkäufer. Zeigen sich dann nach Ablieferung Mängel,<br />
ist demjenigen, der die Arbeit ausgeführt hat,<br />
sofort Kmntnis zu geben. Der Besteller ist berechtigt,<br />
einen entsprochenden Abzug am Lohne i'i<br />
machen, oder unentgeltliche. Verbesserung zu verlangen.<br />
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