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ST:A:R_26

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Printmedium Wien – Berlin<br />

<strong>ST</strong>/A/R<br />

Hochkultur / Mittelmaß / Schund<br />

Nr. <strong>26</strong>/ Winter 2010<br />

NEU<br />

DIE VOLLAUTOMATISCHE<br />

ZEITUNG<br />

04Z035665M – P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien • Adresse: 1060 Wien Gumpendorferstrasse 40–44 • office@star-wien.at • Europa 4,50 • Nr. <strong>26</strong>/10<br />

Foto : Barbara Anna Husar<br />

KUN<strong>ST</strong><br />

MARIA HAHNENKAMP<br />

T-B A21<br />

BARBARA ANNA HUSSAR<br />

WARAN<br />

GALERIE KLEWAN - HAUS DER BILDER<br />

EISENBERGER<br />

GOLDSCHEIDER<br />

POLITIK<br />

PETER WEIBEL<br />

JOSEF MITTERER<br />

ARCHITEKTUR<br />

JOHANNES SPALT<br />

PPAG<br />

TREUSCH ARCHITECTURE<br />

HEINRICH BÜCHEL<br />

ANDREAS <strong>ST</strong>ERNECKER uns<br />

ANDREAS HOLZAPFEL uns<br />

HERMANN CZECH<br />

WERK<strong>ST</strong>ATT WIEN<br />

CHV<br />

LAND-<strong>ST</strong>/A/R<br />

HORATIO – SPENDENAKTION S.13<br />

AUTO-<strong>ST</strong>/A/R<br />

DAVID <strong>ST</strong>ARETZ<br />

LITERATUR<br />

SCHIESSLING & HINTERTHÜR<br />

www.neuwohnen.at<br />

Städteplanung / Architektur / Religion 4,50 Euro


2<br />

Buch I - Rudlof Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

EDITORIAL :<br />

Heidulf Gerngross<br />

Die Vollautomatische Zeitung<br />

Neben den bestehenden vollautomatischen Zeitungsentwürfen steht der vorliegende in Heidulf Gerngross’ Kontinuität<br />

zum Lebendigen, ... auf Architektur, Kunst und Leben beziehenden <strong>ST</strong>/A/R Redaktionsprinzip und ist im Sinne der<br />

Einbettung in die NEWS-KLOAKE als Weiterentwicklung zu sehen. Wie Mistkäfer leuchten da die Architekten, Künstler<br />

und Akteure des Lebens rund um Heidulf Gerngross. Ganz nach Hofstetter Kurt ist es bei der digitalen Generierung der<br />

vollautomatischen Zeitung mit dem Drücken der Taste “ENTER” die ZEIT selbst, d.h. der Zeitpunkt des Programmstartes als nie<br />

wiederkehrende Zahl aus Datum und Uhrzeit, die als Parameter des Zufallsgenerators über Auswahl und Zusammenstellung<br />

der Bilder und Texte entscheidet. Dabei greift der Kompilierungsprozess automatisch via Internet auf Daten von Bild- und<br />

Textarchiven von Architekten, Künstlern und den ONLINE-NEWS Seiten, aber auch auf das Bilderdepot aus dem Lebensfluss<br />

des <strong>ST</strong>/A/R zu.<br />

Hofstetter Kurt<br />

Ich bedanke mich bei Hofstetter Kurt, Prof. Dr. Georg Gottlob und bei den Informatikern<br />

Alexander Schramm, Harald Naumann, Andreas Fink, Herbert Schwabl / Gnu, die über 2 Jahre<br />

eine unentgeltliche geistige Arbeit geleistet haben und hoffe, dass die Weiterentwicklung der<br />

vollautomatischen Zeitung von Kultur- und Wissenschaftsministerien wegen seiner globalen<br />

Bedeutung entsprechend unterstützt wird.<br />

Heidulf Gerngross<br />

Andreas F. Lindermayr<br />

Nietzsche und wir - Naumburg Teil 2<br />

Nach einer halbstündigen Fahrt in einer Lokalbahn erreichte<br />

ich das Mekka deutscher Klassik, das im Gold<br />

der hochsommerlichen Nachmittagssonne liegende<br />

Weimar.<br />

Sieht man von den Sakralbauten ab, die es hier kaum<br />

gibt, ist alles um eine Nummer größer als in Naumburg,<br />

das fängt schon beim Bahnhof an. Dann die<br />

breite, einem Boulevard ähnelnde Bahnhofs-Allee,<br />

flankiert von Plakatwerbung, die neben dem überragenden<br />

Vorhandensein von Schiller, Goethe und Co<br />

vor allem auf das Bauhaus und seine Vertreter verweisen.<br />

Vor den Toren der Altstadt liegt ein alles klassische<br />

Maß weit übersteigendes Bauwerk, mit den unverkennbaren<br />

Zeichen faschistischen Machtanspruchs.<br />

„Übermensch - Herrenmensch?“ Nun fiel mir wieder<br />

das Plakat ein, das mit dieser abscheulichen Gegenüberstellung<br />

eine Ausstellung im Nietzsche Haus in<br />

Naumburg bewirbt. Ich hielt auf den Frauenplan zu,<br />

wo Goethes Wohnhaus steht - es war geschlossen. Die<br />

Sammlung Weimarer Klassik ebenso. Auf dem Weg<br />

zu Goehtes Gartenhaus, hinab zur Ilm, umfing mich<br />

eine traumhafte Stimmung. In einer am Fußweg liegenden<br />

Steingrotte spielte ein alter Mann auf einer<br />

Geige eine romantische Melodie, im Fluss badeten<br />

und plantschten junge Menschen. Goethes Gartenhaus<br />

vor Augen, griff ich zu meiner Videokamera und<br />

nahm auf, was mir für den Augenblick und den Zauber dieses Nachmittags signifikant schien.<br />

Carl August von Sachsen Weimar war erst Achtzehn, als er, unterstützt von seiner Mutter, der Herzogin, die<br />

Regierungsgeschäfte übernahm und es vorerst als seine wichtigste Aufgabe fand, Geistesmenschen, wie Goethe,<br />

der gerade mal durch seinen Werther Furore gemacht hat, ins Land und in die Regierung zu holen. Das<br />

Gartenhaus, das ich nun besichtigte, war für die ersten sechs Jahre in Weimar Goethes wichtigster Wohn- und<br />

Arbeitsplatz. Schon damals beschäftigten den modernen Thales und Verehrer von Spinoza Gedanken, die<br />

die Evolutionstheorie vorwegnehmen. Die Idee zum Faust kam dem Dichter schon mit Zwanzig, als er das<br />

Straßburger Münster besichtigte - sie hielt ihn bis zu seinem Lebensende in Atem. Goethe beschäftigte die Alchemie,<br />

die Mystik berührte er, ohne in sie einzutauchen. Der Tod war ihm ein Tabu. Anders der Augustiner-<br />

Mönch Luther.<br />

Foto: BIWI<br />

Inhaltsangabe<br />

Buch I - Seite 1–8<br />

Cheeta ist auch Teil der konzeptuellen Skulptur “common denominator” von Hans BIWI<br />

Lechner.<br />

Mit 77 Jahren der älteste Schimpanse der Erde.<br />

Palm Springs Kalifornien<br />

www.getstoned.cc<br />

Bilder von Cheeta als Maler im nächsten <strong>ST</strong>/A/R<br />

Buch VI - Seite 41–48<br />

Buch II - Seite 9–16<br />

<strong>ST</strong>/A/R Printmedium Wien-Berlin<br />

<strong>ST</strong>/A/R Printmedium Wien-Berlin<br />

Zeitung für Hochkultur, Mittelmaß und Schund<br />

Erscheint 4 x jährlich, Nr. <strong>26</strong>/2010, Erscheinungsort Wien<br />

Erscheinungsdatum: Winter 2010<br />

Medieninhaber:<br />

<strong>ST</strong>/A/R, Verein für Städteplanung/Architektur/Religion<br />

A - 1060 Wien, Gumpendorferstrasse 42 – 44<br />

Herausgeber: Heidulf Gerngross<br />

Mitherausgeber: Dr. Christian Denker<br />

Redaktionelle Mitarbeit:Alexander Schiessling - Literatur,<br />

Marcus Hinterthür – Literatur / Science Fiction, Heinrich<br />

Büchel - Architektur / Kunst, Heike Nösslböck - Kunst,<br />

Ausarten [] – Kunst und Kommunikation, G.A.S - station<br />

Berlin – Kunst und Kommunikation, David Staretz – AUTO<br />

<strong>ST</strong>/A/R, Ismael Ismet Basaran - Kunst, Manfred Stangl<br />

- Ganzheitliche Ästhetik,Horation – <strong>ST</strong>/A/R Land, Joelle<br />

Landrichter – Kunst, Biwi Lechner – Konzeptkunst, Lena<br />

Laßpschina – Kulturnetzwerk, Wladimir Tolstoj – Literatur,<br />

Kunst: T-B A21, Maria Hahnenkamp, Waran, Barbara Anna<br />

Husar,<br />

Architektur: Andreas Sternecker uns, Andreas Holzapfel<br />

uns, Treusch architecture, PPAG, Hermann Czech, CHV,<br />

Werkstatt Wien, Johannes Spalt,<br />

Buch III - Seite 17–24 Buch IV - Seite 25–32 Buch V - Seite 33–40<br />

Buch VII - Seite 49–64 Buch VIII - Seite 65–72 Buch IV - Seite 73–80 Immer dabei<br />

Gefördert durch: Wissenschafts- und Kulturförderung der Stadt Wien (Ma7)<br />

NEU: Vollautomatische Zeitung: Prof. Georg Gottlieb<br />

– Oxford, Wien. Alexander Schramm – Informatiker.<br />

Hofstetter Kurt – Künstler. Heidulf Gerngross – Architekt.<br />

Artdirector: Mathias Hentz<br />

Management, Redaktion: Heike Nösslböck<br />

Druckproduktion: Michael Rosenkranz<br />

Druck: Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH.<br />

Zamdorfer Strasse 40, 81677 München<br />

Vertrieb: Hurtig und Flink, Morawa<br />

Aboservice: office@star-wien.at<br />

Bezugspreis: 4.50,--<br />

Kontakt: office@star-wien.at<br />

Adresse: Gumpendorferstr. 42 - 44, 1060 Wien<br />

Mobil Heidulf Gerngross: 0043 664 521 3307<br />

Coverfoto: Rudolf Waran Gerngross fotografiert von Barbara<br />

Anna Husar.<br />

Foto U4: Rudolf Gerngross mit Juma Fridolin Gerngross<br />

und Mamie Ueki fotografiert von Mirjana Rukavina.<br />

<strong>ST</strong>/A/R wird gefördert von BMUKK und Stadt Wien.<br />

<strong>ST</strong>/A/R ist ein Gesamtkunstwerk und unterliegt dem<br />

Urheberrecht<br />

<strong>ST</strong>/A/R dankt allen <strong>ST</strong>/A/R FreundInnen und<br />

MitarbeiterInnen<br />

Verzeihen Sie eventuelle Rchtschreibfehler, da wir keine<br />

LektorInnen besitzen.<br />

Tags darauf tummelte ich mich während meiner Wartezeit auf den Autobus nach Röcken auf dem malerischen<br />

Marktplatz in Weißenfels, unterhalb der mächtigen Burg. Der bedeutendste deutsche Musiker vor Bach,<br />

Heinrich Schütz, ist hier aufgewachsen, Novalis lebte hier.<br />

An Ständen mit grünen Äpfeln, Birnen, Zwetschken, Kraut! vorbei, ging ich essend stadteinwärts, um ein Eck<br />

herum, wo plötzlich eine helle, breite, stark bevölkerte Einkaufsstraße, gleichsam die Hauptstraße, vor mir lag.<br />

Jüdenstraße, las ich auf einem blauen Schild. Das wunderte mich, denn in Naumburg gibt es bloß eine Jüdengasse,<br />

und diese ist eng, dunkel und versteckt.<br />

Um Mittag fuhr der Bus von Weißenfels in Richtung Lützen ab, in dem Kuhdorf Röcken stieg ich aus. Schwalben<br />

flogen wie Pfeile, hoch über die aus verwitterten Steinen gefügte Wehrkirche hin. Immerhin hält hier der<br />

Bus. Das ist aber auch schon alles, was hier hält. Das letzte Dorfwirtshaus sperrte vor ein paar Jahren zu, wie<br />

mir die freundliche, kleine Frau mitteilte, die mir die Kirche, wo Nietzsches Vater Pfarrer war, bereitwillig<br />

zeigte, obwohl offiziell an Dienstagen keine Führungen gemacht werden. Froh darüber, mein Quartier in<br />

Naumburg zu haben, empfand ich es nun als echte Sensation, das schmucklose, steinerne Gebetshaus zu betreten<br />

und dann noch das Taufbecken zu sehen, wo der kleine Nietzsche auf den Namen des Preußen-Königs<br />

Friedrich Wilhelm getauft wurde.<br />

Das Taufbecken zeigt auf seinem Grund Adam und Eva, - man könnte auch sagen, Phallus und Vagina - den<br />

Baum der Erkenntnis und die Schlange, die sich aber nicht horizontal bewegt, sondern sich spiralförmig am<br />

Baum, nunmehr des Lebens, der Sonne, dem Licht der göttlichen Wahrheit entgegen windet. „Tod, wo ist dein<br />

Stachel?“, sagt Paulus, dem der von dem Toten Auferstandene erschienen ist.<br />

Im Museum neben der Wehrkirche entdeckte ich eine Photographie des Pastors Öhler, Nietzsches Großvater<br />

mütterlicherseits, der sich’s, selber Landwirt, sehr im Unterschied zu seinem strengen, buchstabengetreuen<br />

Schwiegersohn, mit den Bauern seiner Pfarre nicht verscherzte. Ein lebenserfahrener Pragmatiker wohl, der<br />

seinem Enkel, dem künftigen Philosophen, so manch eine lehrreiche Geschichte erzählt haben mag, wahrscheinlich<br />

auch die Sage von den Nibelungen und Siegfried, dem Drachentöter.<br />

Das 19. Jahrhundert, das sich in der Wiederentdeckung des Mittelalters, seiner Dichtung, Architektur und<br />

edlen Ritterlegenden übte, hat so unschöne Begleiterscheinungen wie die typische Rauf- und Mordlust der<br />

damaligen Menschen weitgehend ignoriert. Und in der Not und Orientierungslosigkeit, vor allem der ersten<br />

Hälfte des 20. Jahrhunderts, sollte dieser unbewusste Bodensatz wieder nach oben gespült und zur anschaulichen<br />

Realität werden.<br />

Nach Besichtigung der Gräber von den Burckhart´s und Winckler´s und nebenan von Friedrich Nietzsche und<br />

Elisabeth Förster-Nietzsche, die unmittelbar seitlich der Kirche liegen, bedankte ich mich bei meiner entgegenkommenden<br />

Führerin und lief hinauf zur Straße, wo gleich darauf der Bus nach Weißenfels einfuhr.<br />

Wieder in Naumburg, besichtigte ich endlich das Nietzsche-Haus an der Jakobsmauer, das während des Sozialismus<br />

dem Verfall preisgegeben war. Ein führender Ideologe der längst verflossenen DDR, ein gewisser<br />

Wolfgang Harrich, verlangte noch in den Achtzigerjahren - wenn mich nicht alles täuscht, sogar im Nachrichtenmagazin<br />

Spiegel - dass man Nietzsche vergessen möge. Kurz und gut, es ist nichts daraus geworden. Die<br />

Sonne stand schon im Westen, als ich auf der Holz-Veranda saß, die Nietzsches Mutter Franziska für ihren<br />

kranken Sohn bauen ließ, der genau an dieser Stelle, in einen Lehnstuhl gedrückt, umhüllt von einer Decke,<br />

oft ganze Tage zubrachte, mehr und mehr in die Bewusstseins-Dämmerung hinein. Und ich durfte im Stillen<br />

dieses Ereignis bedeutender einstufen, als die in diesem Sommer vielzitierte Mondlandung der Amerikaner<br />

vor 40 Jahren.<br />

Wußte Franziska Nietzsche überhaupt, dass ihr Sohn sich im Endstadium einer Syphilis befindet, dass die progressive<br />

Paralyse, die Otto Binswanger in Jena an Nietzsche diagnostizierte, sukzessive sein Gehirn zerstört?<br />

Sie ahnte es, denn auch ihr Mann, der Pastor, starb an einer Gehirnkrankheit.<br />

Zehn Jahre nahm dieser langsame Verfall, die Stufen der Evolution rückschreitend, in Anspruch. Nach seinem<br />

Zusammenbruch in Turin wußte Nietzsche zunächst nicht mehr wie er heißt und wo er wohnt, wie aus den<br />

Wahnsinnsbriefen so ergreifend hervorgeht. Er war aber noch in der Lage, zusammenhängende Sätze von<br />

formvollendeter Schönheit zu formulieren. Nach und nach jedoch wurde sein Sprachzentrum zersetzt, was<br />

damit zusammenhängt, dass dem scheinbar vom dionysischen Wahnsinn Geschlagenen das Sprechen immer<br />

schwerer fiel, dann folgten sukzessive Teile des Gehirns, die die Motorik steuern, schließlich jene Partien, die<br />

mit Kreislauf und Atmung zusammenhängen. Todesursache bildete eine Lungenentzündung. Das bekannte<br />

Foto, das den umnachteten Nietzsche mit seiner sorgenvollen Mutter zeigt, spricht Bände.<br />

Im Raum nebenan besichtigte ich die Ausstellung Übermensch-Herrenmensch, eine Gegenüberstellung von<br />

Nietzsche und Darwin.<br />

Die Evolutionstheorie bildet einen Wendepunkt in der Erkenntnis der Natur. Was aber Nietzsche betrifft, so ist<br />

es vor allem sein Leben selbst, das, wofür er eingestanden ist und weniger seine Lehre, die einen Wendepunkt<br />

- und zwar der Geistesgeschichte markiert.<br />

Mit einem Gefühl der Dankbarkeit machte ich mich auf den Weg zurück zu meinem Logis. Das Leben, zumal<br />

des Menschen, erschöpft sich nicht in biologischen Vorgängen. Dass das Ich denkt, ist gewiss, nicht aber wer<br />

Ich bin.<br />

Den Tag darauf fuhr ich, doch wieder ein wenig gescheiter, erfahrener geworden, mit dem Zug über Leipzig,<br />

Dresden und Prag zurück in die alte Reichshaupt- und Residenzstadt Wien.<br />

* Name geändert


OFROOM<br />

@LEOPOLD MUSEUM<br />

Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch I - Rudlof<br />

3<br />

<strong>ST</strong>/A/R<br />

OFROOM<br />

&<br />

@LEOPOLD MUSEUM<br />

Heidulf Gerngross<br />

OFROOM<br />

Christine Bärnthaler<br />

Materialkunst im<br />

MATERIALKUN<strong>ST</strong><br />

MATERIALKUN<strong>ST</strong><br />

OFROOM<br />

SONDERAUS<strong>ST</strong>ELL<br />

10.-15. FEBRUAR 2011<br />

LEOPOLD MUSEUM<br />

MUSEUMS QUARTIER<br />

Ein Kooperationsprojekt von:<br />

OFROOM Innovations Agentur<br />

Heidulf Gerngross, Archistrator<br />

<strong>ST</strong>/A/R Wien Zeitung<br />

Mit dabei:


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch I - Rudlof 5<br />

<strong>ST</strong>/A/R Roadmovie<br />

unsere Reisen durch Ost- und<br />

Südeuropa. Mit Lena Lapschina,<br />

Heidulf Gerngross,<br />

Vladimir Tolstoj, Oxana Filippova,<br />

Kleopatra Tolstoj, Patrik Chan.<br />

Slowakei, Polen, Tschechien, Italien<br />

Zilina, SLOWAKEI,<br />

Stanica open cultural space / railway station,<br />

www.stanica.sk<br />

010 10 Zilina-Zariecie, Zavodska cesta 3<br />

Wir haben Direktor Adamov in Stanica getroffen<br />

und ihm 111 <strong>ST</strong>/A/R‘s<br />

Trnava, SLOWAKEI,<br />

Wien, Ö<strong>ST</strong>ERREICH<br />

Lena Lapschina trifft Heidorf Gerngross im<br />

Kunstraum NÖ und sie beschließen spontan die Reise<br />

nach Polen zu machen um unterwegs alte Freunde zu<br />

treffen und neue Freundschaften zu schließen.<br />

www.gjk.sk<br />

Galéria Jána Koniarka / Kopplov kastiel<br />

917 01 Zeleny kricek 3<br />

Wir haben Direktor Vladimír Beskid in der Synagoge - Centre<br />

of Contemporary Art, Halenárska 2 getroffen und haben ihm<br />

145 <strong>ST</strong>/AR‘s dagelassen. Außerdem haben wir Vallie Exports<br />

Enkelkind „Pattrik Chan“ in die Slovakei importiert und<br />

für eine halbe Stunde in der Galerie ausgesetzt.<br />

Katowice,<br />

POLEN<br />

Wilson Shaft Gallery / Giesche Coal Mine KWK<br />

Wieczorek-2<br />

Wir trafen Andrea Hilger des O<strong>ST</strong>RALE Zentrums für zeitgenössische<br />

Kunst und ließen auch hier 121 <strong>ST</strong>/A/R‘s.<br />

Lena Lapschina hat hier eine Split-screen Medieninstallation<br />

aufgebaut (s.u.).<br />

Kraków,<br />

POLEN<br />

Bunkier Sztuki / 31-011 Plac Szczepanski 3a, www.<br />

bunkier.com.pl<br />

Art Agenda Nova (31-127 ul. Kochanowskiego 10)<br />

www.nova.art.pl<br />

Wir haben die KuratorInnen Beata Seweryn,<br />

Wojtek Szymanski und Paulina Olszewska getroffen.<br />

Heidulf Gerngross und<br />

Dr. Tolstoj<br />

Scalea<br />

Neapel<br />

Diamante<br />

Venedig<br />

Diamante die Stadt der<br />

Murales, Oxana küsst<br />

den Duce<br />

Diamante - Das Grundstück für das<br />

Kalabrienhaus<br />

Vortrag „La marginale<br />

del’architettura -<br />

io sono una zuppa di<br />

cozze” in Scalea<br />

Europäische Kulturinitiative unterstützt vom


6<br />

Buch I - Rudlof Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

European<br />

Urban Public<br />

Space<br />

Ausstellung / exhibition:<br />

14.10.2010 – 31.01.2011<br />

Az W<br />

* Umfangreiches<br />

Rahmenprogramm<br />

zur Ausstellung<br />

* 18. Wiener Architektur<br />

Kongress (19. – 21.11.)<br />

Nähere Infos auf:<br />

www.azw.at<br />

Illustrations: Tom Kussin<br />

Architekturzentrum Wien Museumsplatz 1 im<br />

1070 Wien, T+43 1 522 31 15, www.azw.at<br />

Ausstellungen<br />

Haegue Yang<br />

22 | 01 | – 03 | 04 | 2011<br />

So machen wir es.<br />

Techniken und Ästhetik der Aneignung.<br />

Von Ei Arakawa bis Andy Warhol<br />

16 | 04 | – 03 | 07 | 2011<br />

Ai Weiwei<br />

16 | 07 | – 16 | 10 | 2011<br />

VALIE EXPORT<br />

29 | 10 | 2011 – 22 | 01 | 2012<br />

KUB Arena<br />

spike_mutations:Layout 1 17.09.2010 16:04 Seite 3<br />

Living Archives –<br />

Kooperation Van Abbemuseum<br />

22 | 01 | – 03 | 04 | 2011<br />

Eckhard Schulze-Fielitz und<br />

Yona Friedman<br />

16 | 04 | – 03 | 07 | 2011<br />

Anfang gut. Alles gut.<br />

16 | 07 | – 16 | 10 | 2011<br />

Hate Radio<br />

29 | 10 | 2011 – 22 | 01 | 2012<br />

Sissi Farassat<br />

Ohne Titel Untitled, 2009<br />

© Roman Chalupnik<br />

Karl-Tizian-Platz<br />

6900 Bregenz, Austria<br />

Phone (+43-5574) 485 94-0<br />

www.kunsthaus-bregenz.at<br />

Öffnungszeiten<br />

Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr<br />

vom 20. Juli bis 21. August 2011<br />

täglich 10 – 20 Uhr<br />

1. Februar bis 5. März 2011<br />

Lieselott Beschorner: Zwischen Abstraktion und Groteske<br />

Die Ausstellung stellt den eigenwilligen künstlerischen Kosmos früher Abstraktion und<br />

überwuchernder Groteske erstmals in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit vor.<br />

SISSI<br />

MUSA Museum<br />

FARASSAT.<br />

auf Abruf<br />

M U SA<br />

1010 Wien, Felderstraße 6-8 (neben dem Rathaus)<br />

Museum auf Abruf<br />

01-4000/8400 Eintritt frei! www.musa.at<br />

SIOSEH forever<br />

29.10.2010–8.1.2011<br />

Felderstraße 6–8, 1010 Wien Vienna<br />

Di Tue –Fr Fri 11–18 Do Tue 11–20 Sa Sat 11–16<br />

Eintritt frei Free admission www.musa.at


KUN<strong>ST</strong><br />

BILDUNG<br />

HILFE<br />

WÜRDE<br />

MUSIK<br />

ARCHITEKTUR<br />

FILM<br />

WISSEN<br />

<strong>ST</strong>AR LITERATUR<br />

TANZ<br />

WEITBLICK<br />

DESIGN<br />

FASHION<br />

KONTAKT<br />

ZEIT<br />

Das Mehr WERT Sponsoringprogramm der Erste Bank<br />

www.sponsoring.erstebank.at<br />

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Andreas Harrer | “Machs gut, Sakko!”<br />

“Ich formuliere in meiner Arbeit nur Fragen.<br />

Das Bild muss<br />

für sich selbst stehen,<br />

dem Betrachter ein Statement liefern.”<br />

www.neuwohnen.at<br />

www.neuwohnen.at


penetrating your brain ...<br />

DU<br />

Club Mindfuck meets AUSARTEN[ ]<br />

KERAMIK meets AUSARTEN[ ]<br />

© Club Mindfuck © AUSARTEN[ ]<br />

Als Pre-Opening des neuen AUSARTEN[ ] Büros veranstaltete die Künstler-Gruppe<br />

date-an-artist eine bewusstseinserweiternde Performance der besonderen Art. Ein<br />

temporäres Künstlerbordell thematisierte die prekären Verhältnisse und die Selbstausbeutung<br />

vieler Kulturschaffender.<br />

Ein Date zu einem selbstbestimmten Spottpreis bot zehn Minuten mit einem/r KünstlerIn,<br />

wobei die Besucher im Vorhinein nicht über die Art der Leistungen informiert<br />

wurden. Das Kabinenangebot à la surprise stimulierte die Sinne der zahlenden Gäste<br />

in unterschiedlich intensiver Weise und gestalterischer Ausdrucksform.<br />

Thomas KERAMIK Mock gilt als einer der bekanntesten Wiener Street-Artists und Vorreiter<br />

der Szene. In seinen Bildern thematisiert er die Wahrnehmung von Graffitti, Kunst und<br />

visuellen Zeichen im urbanen Umfeld. Mit seinem Beitrag [ artyfucked - the walls can<br />

speak ] brachte er auch im Rahmen von Kultursalon #01 seine persönliche Sichtweise<br />

auf die Wiener Street-Art Szene zum Ausdruck. Ganz besonders freuen wir uns über den<br />

erfolgreichen Kinderworkshop und die Entstehung des gesprühten Mr. Horse im WUK.<br />

www.thomasmock.com<br />

www.artyfucked.com<br />

date-an-artist wählte das gesellschaftlich und politisch empfindliche Thema der Prostitution,<br />

um auf provokante Art und Weise auf die wirtschaftliche Situation vieler Kreativer<br />

hinzuweisen.<br />

Die KünstlerInnen stellten den Service der entgeltlichen Verfügbarkeit von Kunst aus<br />

Protest gegen die Ausbeutung der Kreativszene zur Verfügung. AUSARTEN[ ] setzt<br />

sich für eine Arbeitshaltung ein, die sich gegen die Selbstausbeutung im Kultursektor<br />

richtet, und versteht diese Aktion nicht zuletzt als kritische Selbstreflexion.<br />

www.date-an-artist.com<br />

© AUSARTEN[ ]<br />

© Club Mindfuck<br />

© AUSARTEN[ ]<br />

www.ausarten.at


10<br />

Buch II - HORATIO Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

SCHMIEDE ERSCHBAUM 2011 wieder<br />

KUN<strong>ST</strong>G G<br />

GVILLGRATENTAL<br />

www.erschbaum.at


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch II - HORATIO<br />

11<br />

DAS NEUE BILD DES ARCHITEKTEN<br />

DER MENSCH BRAUCHT ARCHITEKTUR, ARCHITEKTUR BRAUCHT KOMPETENZ.<br />

Foto: Heidulf Gerngross im Atelier Kaiser<br />

DER VIELSEITIGE<br />

Architekt Dipl. Ing. Johann Kaiser<br />

MBA für Facility Management,<br />

Immobilientreuhänder<br />

Der Spezialist rund um die Immobilie.<br />

Die immer komplexer werdende Umwelt<br />

braucht eine kompetente Ansprechperson. Um<br />

meine Auftraggeber Der Mensch entsprechend braucht Architektur unterstützen<br />

zu können habe Architektur ich mir braucht diese Kompetenzen<br />

angeignet.<br />

2008 gründete ich ein Netzwerk von Spezialisten<br />

rund um die Immobilie mit dem Markenzeichen:<br />

ARCHI Pro Begleitende Projektentwicklung und<br />

Projektsteuerung, Ökologisierung<br />

durch energieeffizientes<br />

Bauen von Bauphysik bis zur<br />

Förderungsberatung und Abwicklung<br />

ARCHI Bau Örtliche Baukontrolle<br />

ARCHI Plan lebenszyklusorientiertes Planen<br />

inclusive der klassischen<br />

Architektenleistungen<br />

ARCHI Recht Rechtsberatung<br />

ARCHI Wert Immobilienbewertung<br />

ARCHI Green Gebäudezertifizierung mit<br />

Bauphysik und Energieausweis<br />

Dieser Bericht wurde am 18. Dezember 2010 nach einem<br />

1stündigen konstruktiven Gespräch mit Johann Kaiser und<br />

den <strong>ST</strong>/A/R‘s Heike Nösselböck und Heidulf Gerngross<br />

gestaltet.<br />

Wir danken für die kompetente Information.<br />

Vorschlag für den Umbau des österreichischen Parlaments<br />

private club, Bratislava<br />

Loungebar, Budapest


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch II - HORATIO 13<br />

UNSER FREUND HORATIO – <strong>ST</strong>/A/R-SPENDENAKTION<br />

BAUER - HANDWERKER - KÜN<strong>ST</strong>LER<br />

HORATZ HAT DIESEN<br />

ARCHIQUANTWÄSCHEKORB GEFLOCHTEN<br />

Horaz<br />

Nr. 06/2005<br />

Ruth<br />

IM SOMMER 2010 HAT HORATIO BEI<br />

Buch X - <strong>ST</strong>EIERMARK <strong>ST</strong>/A/R EINEM 75 AUTOUNFALL SEINE LINKE HAND<br />

VERLOREN.<br />

Agnes<br />

WIR BITTEN ALLE <strong>ST</strong>/A/R-FREUNDE IHM IN<br />

DIESER SCHWIERIGEN ZEIT ZU HELFEN.<br />

WIR HABEN EIN SPENDENKONTO<br />

EINGERICHTET SPENDENKONTO:<br />

P:S:K: 60.000 KTNR: 80310090690<br />

<strong>ST</strong>/A/R Land<br />

Horaz, Tel.: 033 <strong>26</strong> 52 917<br />

HORATIO I<strong>ST</strong> DER REDAKTEUR DES „<strong>ST</strong>/A/R-LAND”


14<br />

Buch II - HORATIO<br />

Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

DER WEGWEISER JOHANNES SPALT 1920–2010<br />

SALETTL VON JOSEF HOFFMANN<br />

usgehend von der Überzeugung, daß diese leichten, luftigen und küh-<br />

Bauwerksentwürfe auf die Studierenden meiner Meisterklasse eine<br />

„Anen<br />

positive Wirkung ausüben könnten, bekamen sie die Aufgabe, aus einem Skizzenblatt<br />

Josef Hoffmanns, das aus den zwanziger Jahren stammt und im Wiener<br />

Werkstättenbuch veröffentlicht ist, fünf darauf dargestellte Lusthausentwürfe zu<br />

rekonstruieren und ein Modell im Maßstab 1:50 herzustellen.<br />

Diese Aufgabe war insofern nicht leicht, da diese Zeichnungen nur eine Seitenansicht<br />

zeigen und außerdem sehr klein sind. Das Original dieses Blattes<br />

ist nicht bekannt. So mußte die Phantasie und das Können des Einzelnen [sic!]<br />

bestimmend sein für die Qualität der Umsetzung. Die Kühnheit dieser Entwürfe<br />

von Josef Hoffmann wird erst im Modell sichtbar. Es sind natürlich Bauten ohne<br />

besonderen Zweck und das hebt sie in die Sphäre des Phantastischen, oft Konstruktivistischen.<br />

Nicht unerwähnt soll die Tatsache sein, daß diese Studenten<br />

diese Arbeiten in ihrem ersten Studienjahr durchgeführt haben.“<br />

Text von Johannes Spalt Aus dem Katalog zur Ausstellung „MEI<strong>ST</strong>ERKLASSE<br />

SPALT“ anläßlich der Emeritierung von o. Prof. Arch. Johannes Spalt<br />

in Wien 1., Heiligenkreuzerhof, 6.—29. Juni 1990<br />

Redaktion und Layout: Johannes Spalt, Otto Kapfinger<br />

Herausgeber und Verleger: Hochschule für angewandte Kunst in Wien<br />

ISBN 3-85211-008-4<br />

Skizze Josef Hoffmann<br />

Otto Kapfinger schreibt anlässlich des 90. Gebrutstages von Johannes Spalt unter dem<br />

Titel<br />

„DER WEGWEISER<br />

Diese konstruktive und optische Leichtigkeit!<br />

Johannes Spalt zum 90. Geburtstag.“<br />

„Im Juli 1985 durfte ich die berühmte britische Architektin Alison Smithson vier<br />

Stunden durch Wien führen. Ihr Wunsch: „Best examples of publicly accessible<br />

interiors, old and new.“<br />

Ich zeigte ihr: die Hofbibliothek (Fischer von Erlach), die Postsparkasse (Wagner),<br />

die Z-Filiale Floridsdorf (Kurrent/Spalt) und die Salvatorkirche am Wienerberg<br />

(Spalt). Ihr Resümee danach: „Amazing, especially the last two – and that<br />

such seminal, relaxed modern work is, at least for me, apparently so unknown<br />

outside Austria.“ (24.09.2010, Die Presse)<br />

Redaktion: Heinrich Büchel<br />

Modellanalyse nach „Aussichtssalettl“ von Josef Hoffmann undat., Semesterarbeit SS 1985, Rekonstruktion und Modell Goto Mie<br />

<strong>ST</strong>AR- ARCHTEKTEN:<br />

<strong>ST</strong>AR-ARCHTEKTEN: ANDREAS <strong>ST</strong>ERNECKER uns ANDREAS HOLZAPFEL uns<br />

BAYERN<br />

Report: Heinrich Büchel, Wien<br />

ANDREAS <strong>ST</strong>ERNECKER uns ANDREAS HOLZAPFEL uns<br />

GÄUBODENVOLKSFE<strong>ST</strong> <strong>ST</strong>RAUBING / OKTOBERFE<strong>ST</strong> MÜNCHEN<br />

Neustrukturierung und<br />

Weiterentwicklung.<br />

Messepark und<br />

Gäubodenvolksfest Straubing.<br />

1 Milllion Besucher in 11 Tagen.<br />

Das eingeführte„Joseph-von-Fraunhofer-Fadenkreuz“<br />

ist die ordnende städtebauliche Idee. Es ordnet die<br />

fehlende Gesamtorientierung auf dem Gelände. Ein<br />

Erschließungs- und Rettungachsensystem, das durch<br />

Baumreihen gesäumt ist und so auch das ganze Jahr über<br />

zusammenbindet. Ein Mangel als Chance - Wichtige, sich<br />

gegenüberliegende Bezüge können verbunden werden.<br />

Während die Kulturachse 1 (in Nord-Süd-Richtung) die<br />

Stadthalle über das Stadttheater an die historische Innenstadt<br />

anbindet, bildet die intern erschließende Grünachse<br />

2 (in Ost-West-Richtung) den übergeordneten Grünzusammenhang<br />

zwischen Landesgartenschaugelände (Rosengarten)<br />

und Naherholungsraum Donau ab. Das Achsenkreuz<br />

gliedert das Gelände funktional. Volksfest und<br />

Ostbayernschau können eindeutig zugeordnet werden.<br />

Eine Anmerkung zum Namensgeber der Hauptidee -<br />

dem „Joseph-von-Fraunhofer-Fadenkreuz“ - dessen Büste<br />

die Straubinger gerne in der Walhalla aufgestellt sähen:<br />

Die Methode, mit der man Spinnfäden in ein Sucherfernrohr<br />

oder Mikrometer bringt – das Fadenkreuz - wurde<br />

von Joseph von Fraunhofer erfunden.<br />

Volksfest Straubing II, Bildbau: Architektur und Stadtplanung Andreas Sternecker uns<br />

Neue demontierbare WC-Häusl<br />

mit Bierzeltdächern für das<br />

Oktoberfest in München.<br />

Architekt: Andreas Holzapfel uns<br />

Foto: Andreas Holzapfel


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch II - HORATIO<br />

15<br />

Partner des Leopold Museum:<br />

Otto Zitko, Ohne Titel, 2008<br />

Wiener Städtische Versicherung<br />

VIG_star_2010.indd 1 13.12.2010 10:53:37


KH<br />

K H<br />

(re)designing<br />

nature<br />

Aktuelle Positionen der Naturgestaltung<br />

in Kunst und Landschaftsarchitektur<br />

<strong>26</strong>. 11. 2010 – 23. 1. 2011<br />

künstlerhaus<br />

Karlsplatz 5 1010 Wien Täglich 10 –18 Uhr, Donnerstag 10 –21 Uhr www.k-haus.at<br />

Vincent Callebaut Architectures – www.vincent.callebaut.org


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch III – Haus der Bilder 17<br />

Bürgermeister Häupl befriedet Wien mit dem grünen Archiquant anlässlich einer<br />

Kultureinladung ins „AUX GAZELLES“ vor Franz West‘s Gerngrosssäule, Wien VI.<br />

Fotoperformance: BIWI LECHNER (www.getstoned.at)<br />

Häupl


18<br />

Buch III – Haus der Bilder Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Tempelherrenstraße 22<br />

D-10961 Berlin / Kreuzbergg<br />

fon. 030 221 609 312<br />

mob. 0160 995 78 158<br />

www.2gas-station.net<br />

info@2gas-station.net<br />

Für die freundliche<br />

Förderung sei gedankt:<br />

Kunstprojektraum? Galerie?<br />

Nein, wir sind selbst Künstler.<br />

Also Produzentengalerie!<br />

Aha naja, aber wollen wir produzieren? Ein Stück nach dem<br />

anderen rausspucken in den Markt, für den Markt, für den Namen,<br />

den man hat oder nicht hat, der einem gegeben wird? Produzieren<br />

liegt uns fern. Wir laden Künstler und Wissenschaftler sowie kreative<br />

Kräfte zu Projekten, für thematische geistige Auseinandersetzung,<br />

ein. Das ist die Idee.<br />

Wollen sie sich produzieren?<br />

Ja, wie man's nimmt. Jedenfalls macht es viel Arbeit, die Projekte<br />

auf die Beine zu stellen und kostet sehr viel Geld. Etwas Subvention<br />

bekommen wir, doch dies reicht nicht aus, die ganzen Kosten zu<br />

decken und schon gar nicht ist unsere Arbeit bezahlt. Aber Künstler<br />

sind ja Selbstausbeutung gewohnt, was nicht sein sollte, aber<br />

besser Selbstproduktion als Selbstbetrug.<br />

Ihre Ausstellungen wirken fast minimuseal.<br />

Denke, weil sie umfassender angelegt sind, weil sie Bildungsanspruch<br />

haben, das haben eben Museen oder das ist ihr<br />

ursprünglicher Auftrag. Bei einem Projektraum ist das eher unüblich<br />

und neu. Dies ist nur eine unserer Intentionen, aber wir glauben,<br />

Kunstgenuss oder die Fähigkeit Kunst zu entschlüsseln, dabei Freude<br />

empfinden zu können, ist auch ein klassisches Klassenproblem,<br />

welches auch von Bildungsmöglichkeit abhängt. Diese Möglichkeit<br />

zur Bildung wollen wir gerne geben. Ich denke, man kann einen<br />

komplizierten Sprachduktus wählen mit vielen Fremd und Fachwörtern<br />

und dabei nicht viel aussagen, das wird sogar gern<br />

praktiziert und fällt nicht auf. Oder man kann tiefgehende Inhalte<br />

sprachlich verstehbar formulieren, so unser Focus. Wir bieten<br />

geführte Rundgänge durch das Projekt an. Im Moment wird das<br />

allgemeine Niveau immer tiefer geschraubt, und wenn die Quoten,<br />

das Verkäufliche und leicht Konsumierbare nun das ”Maßgebende<br />

für die Qualität" sind, also auch nachfolgend letztendlich<br />

bestimmen, was überhaupt gezeigt wird, werden wir kulturell<br />

verkümmern. Andererseits wird im Bildungssektor unheimlich viel in<br />

kurzer Zeit von z.B. Studenten verlangt, sodass die meisten nur am<br />

Punktesammeln sind und die Lust und das Interesse an der Sache<br />

selbst verlieren. Den KünstlerInnen geht's da nicht anders, die sind<br />

auch in ein Marktpunkteschema - wieviele Ausstellungen, wo,<br />

Einzelausstellung = mehr Punkte - verhaftet, dabei wird der Fokus<br />

ziemlich eng.<br />

Wo bleibt da die Kunst und die Freiheit in der Kunst?<br />

Ja, das ist zu hinterfragen, zwar gilt es ab der Ablösung von Kirche,<br />

König und Adel bis zum Bürgertum, das nun als indirekter<br />

Auftraggeber eintritt, als eine Erungenschaft von mehr Freiheit,<br />

aber das ist doch zu kurz gedacht. Nun ist die Marktgerechtheit und<br />

deren Gesetze die Vorgabe. Gehupft wie gesprungen. Besser<br />

gesungen: Bildung, Wissenschaft, Kunst und Kultur sollten einfach<br />

mehr gefördert werden.<br />

Aha, also gegenläufig zur heutigen Sparstrategie. Warum sind ihre<br />

letzten 3 Projekte e-Motion, Chaos und das DING immer mit Wissenschaftsbeiträgen<br />

durchmischt, woher kommt das Interesse? Haben<br />

Sie auch Wissenschaftliches studiert?<br />

Nein. Aber Kunst und Wissenschaft sind ursprünglich Schwestern,<br />

die nun entfernt von einander hausen. Die Idee ist ein Thema<br />

komplexer, ganzheitlicher zu beleuchten, unsere Projekte sind im<br />

Moment thematisch angelegt. Wir versuchen Korrespondenzlinien<br />

zwischen Kunst und Wissenschaft aufzuzeigen. Den Zeitgeist kann<br />

man im Nachhinein oft leichter nachverfolgen. Zum Beispiel das<br />

Zerlegen von Licht in Partikel - in der Physik die Untersuchung vom<br />

Verhalten der Lichtteilchen (Photonen) und die Beschäftigung mit<br />

Farbwahrnehmung -, in der Malerei 'punktuell zu sehen' im<br />

Pointillismus vor etwas über 100 Jahren oder die Abstraktion in der<br />

Malerei so wie in der Mathematik passierte fast zeitgleich,… da gibt<br />

es einige Beispiele. Unsere Projekte sind auch ein Experiment, diese<br />

Korrelationen zwischen Kunst und Wissenschaft an aktuellen<br />

Arbeiten anzudenken und zu merken. Hierzu ein passendes Zitat<br />

von Bettina Heinz, die mit ihrem Buch ”Die Innenwelt der<br />

Mathematik. Zur Kultur und Praxis einer beweisenden Disziplin” in<br />

unserem aktuellen Projekt das DING - Subjekt oder Individuum<br />

beiträgt.<br />

"Hilberts formalistische Auffassung der Mathematik stieß allerdings<br />

nicht bei allen Mathematikern auf Gegenliebe. ’Die neue, Hilbert<br />

eigentümliche Wendung ist die, dass er an den Sätzen der<br />

Mathematik ihre inhaltliche Bedeutung fahren lässt und sie zu<br />

einem reinen Formelspiel entleert’, monierte etwa Hermann Weyl<br />

(Weyl 1924: 449). Weyl war mit seiner Kritik nicht allein. ’Der<br />

Mathematiker, der die ’äußere Welt vergäße’, sei einem ’Maler’<br />

vergleichbar, der die Farben und Formen harmonisch zusammenzustellen<br />

verstünde, dem aber die Vorbilder fehlten. Seine<br />

schöpferische Kraft wäre bald versiegt’, schrieb Henri Poincaré<br />

1905, nur wenige Jahre, bevor dies in der Malerei tatsächlich<br />

geschah (Poincaré 1905: 112). Der Verweis auf die Kunst kommt<br />

nicht von ungefähr. Denn die Parallelen sind tatsächlich<br />

erstaunlich. Praktisch zur gleichen Zeit, als sich in der Kunst das Bild<br />

vom Abbild löst, macht sich auch die moderne Mathematik von<br />

jeglichem Gegenstandsbezug frei. Das Moderne an der modernen<br />

Mathematik ist ihr radikaler Verzicht auf Repräsentation. In der<br />

formalistischen Auffassung der Mathematik sind die Begriffe<br />

gewissermaßen ’autark’ geworden. Sie verweisen auf nichts mehr<br />

außerhalb des mathematischen Systems, innerhalb dessen sie<br />

definiert wurden.“ Aus Bettina Heintz: Die Innenwelt der Mathematik. Zur Kultur<br />

und Praxis einer beweisenden Disziplin. Wien: Springer 2000. S 50 – 51<br />

Das DING. Was hat Sie an dem Thema gereizt, worum geht es?<br />

Das Ding ist etwas ganz Essentielles, wir teilen mit unserer Wahrnehmung<br />

die Welt in Dinge ein, seien es Geistige, Materielle oder<br />

Sprachliche. Wir konnten 65 Blickwinkel aus Wissenschaft, Kunst und<br />

Literatur schlussendlich ins das Projekt aufnehmen. Eine breite<br />

Fächerung war uns wichtig, doch ergeben sich automatisch in der<br />

Vielfalt Schwerpunkte. Mehrere Arbeiten kreisen um die<br />

Begrifflichkeit, was ein Ding ist und was der Begriff bedeutet. Dazu<br />

gehören die Definition, die Benennung und die Abgrenzung von<br />

anderen Begriffen. Dies wird wiederum oft durch das Aussehen, die<br />

Eigenschaften und die Funktion bestimmt, die wir einem Ding<br />

zuschreiben (z.B. Sessel, Wurst, Netzwerk, Stern, Meteorit, usw.). Nur<br />

was einen Namen hat, ist auch allgemein existent, dies zeigt die<br />

Geschichte von der ”Entdeckung” der Meteoriten von Herbert<br />

Pietschmann sehr schön. Da musste das Phänomen erst von einem<br />

Pariser Wissenschaftler mit eigenen Augen gesehen werden, um<br />

nicht als eine hysterische Wunderglauberei weiter abgeurteilt zu<br />

werden.<br />

Um das Thema der Einordnung und Nichteinordenbarkeit oszillieren<br />

viele künstlerische Werke in der Ausstellung. Verfremdung, Irritation<br />

und Transformation durch Eingriffe in Form, Funktion und<br />

Neukombination machen die Komplexität des Themas bewusst. Die<br />

Wahrnehmung von Dingen und menschliche Wahrnehmungsmuster<br />

greifen künstlerische wie wissenschaftliche Arbeiten auf und<br />

zeigen verschiedene Gesichtspunkte. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

sind Arbeiten im Spannungsfeld und im Zusammenhang zwischen<br />

Objekt und Individuum, objektiv und individuell betrachtet. Diese<br />

Unterscheidung wirft Fragen in Bezug auf unser Angewiesensein auf<br />

Dinge auf, thematisiert die Prägung durch Dinge ebenso wie die<br />

Frage, wie und wodurch etwas erst jeweils für uns zum Ding wird.<br />

Dem Menschen zum Beispiel schreiben wir selbstverständlich im<br />

Allgemeinen Subjektcharakter zu, doch kann er/sie auch zum<br />

Objekt der Begierde, der Projektion, der Reflexion oder zum<br />

Untersuchungsobjekt werden. Und auch wenn das Individuum<br />

stirbt, wird dann sein Körper zu einem Objekt? Verschmelzungen<br />

von Künstlichem und Natürlichem, Totem und Lebendigem,<br />

Organischem und Anorganischem - ein Haushaltsgerät zum Beispiel<br />

als Person oder eine Sporthose als Fisch gesehen, zeigen Verwischungen<br />

an den Grenzen.<br />

Das Objekt aus quantenmechanischer oder mathematischer Sicht<br />

beleuchten wissenschaftliche Arbeiten. Auch manche künstlerische<br />

Arbeiten sind an dieser Schnittstelle angesiedelt. Um die<br />

Aufladung von Dingen mit Emotionen und geistigen Werten wie<br />

beispielsweise das Konsumgut als Fetisch oder das Kopftuch als<br />

Konfliktträger, dingliche Symbole der Weiblichkeit und Männlichkeit,<br />

um nur manches zu nennen, werden von mehreren Werken des<br />

Ding- Projekts reflektiert.<br />

Wie lang läuft das Projekt noch?<br />

Bis Anfang Februar 2011.<br />

Und ist schon was Neues in Planung?<br />

Ja, keine Zeit!<br />

Wie?<br />

Genau das wird das Thema sein. Keine Zeit. Mit dem Untertitel<br />

Zeitphänomene - Phänomene der Zeit.<br />

Überaus aktuell. Auch für Sie?<br />

Ach ich kann mich da auch nicht ausnehmen, wie Sie.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Selbst.


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch III – Haus der Bilder<br />

19<br />

7 JAHRE KLEWAN IN WIEN<br />

Art Brut<br />

Surrealismus<br />

Salonmalerei<br />

Schriftstellerporträts<br />

Selbstporträts<br />

Schaulager + Straßengalerie.<br />

Täglich 24h einsehbar, keine Öffnungszeiten.<br />

Hinter dem Museumsquartier, Breite Gasse 10.<br />

Sammlung<br />

KLEWAN<br />

1970 – 1999 Galerie Klewan in Wien und München.<br />

seit 1972 Leihgeber für internationale Ausstellungen.<br />

2001 “Obsession“ Gesamtschau der Sammlung Klewan in der<br />

Kestner Gesellschaft Hannover.<br />

seit 2003 Sammlung Klewan in Wien.<br />

Zahlreiche Publikationen zur Kunst des 20. Jahrhunderts.<br />

Francis Bacon<br />

Giorgio de Chirico<br />

Salvador Dali<br />

Jean Dubuffet<br />

Jean Fautrier<br />

Alberto Giacometti<br />

Alfred Kubin<br />

André Masson<br />

Henri Michaux<br />

Pablo Picasso<br />

Kurt Schwitters<br />

Joseph Beuys<br />

Louise Bourgeois<br />

William N. Copley<br />

Al Hansen<br />

Michael Langer<br />

Uwe Lausen<br />

Piero Manzoni<br />

Dieter Roth<br />

C.L. Attersee<br />

Johannis Avramidis<br />

Günter Brus<br />

Heinz Frank<br />

Johanna Freise<br />

Regina Götz<br />

Maria Lassnig<br />

Mara Mattuschka<br />

Otto Mühl<br />

Hermann Nitsch<br />

Walter Pichler<br />

Arnulf Rainer<br />

Gerhard Rühm<br />

Heinz Stangl<br />

Hans Staudacher<br />

Dominik Steiger<br />

Fritz Wotruba


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch III – Ha<br />

Peter Doig „Haus der Bilder“ Aquatintaradierung, 2001<br />

Schaulager + Straßengalerie.<br />

Täglich 24h einsehbar, keine Öffnungszeiten.<br />

Hinter dem Museumsquartier, Breite Gasse 10.


us der Bilder 21<br />

24. Oktober – 5. Dezember 2010<br />

KunstHaus Potsdam<br />

Maria Lassnig – Regina Götz<br />

Bilder aus der Sammlung Klewan.<br />

Zur Eröffnung am Sonntag 24. Oktober um 17Uhr<br />

spricht Dr. Mechtild Rausch.<br />

22. Oktober 2010 – 23. Januar 2011<br />

Sammlung Falkenberg, Hamburg<br />

Uwe Lausen<br />

„Ende schön alles schön“.<br />

Mit Leihgaben der Sammlung Klewan.<br />

20. November 2010 – 6. März 2011<br />

Kunstmuseum Wolfsburg<br />

Alberto Giacometti<br />

Der Ursprung des Raumes.<br />

Retrospektive des reifen Werkes.<br />

Mit Leihgaben der Sammlung Klewan.<br />

21. November 2010 – 27. März 2011<br />

Kunsthaus Zug, Schweiz<br />

LINEA.<br />

Vom Umriss zur Aktion.<br />

Die Kunst der Linie zwischen Antike und Gegenwart.<br />

Mit Leihgaben der Sammlung Klewan.<br />

Maria Lassnig „Herzselbstporträt in grünem Zimmer“, 1968, Öl auf Leinwand, 127 x 92 cm<br />

Regina Götz „o.T.“, (Sabine Götz und Hermann Czech), 2009/10, Öl auf Holz, 63 x 88 cm


22<br />

Buch III – Haus der Bilder Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

SCHNIFIS & SHANGHAI SCHNIFIS & SHANGHAI<br />

Zusammengeschnallt von Barbara Anna Husar<br />

Ausstellung „SUCHT SELB<strong>ST</strong>!“ Günther Brus, Konstantin Roventa, Maria Roventa, Arnulf Rainer, Heidulf<br />

Gerngroß, Waran, Angelo Roventa, Hofstätter Kurt, Jarek Adam Novak, Marcus Hinterthür, Franz West u.a. …<br />

zusammengeschnallt von Barbara Anna Husar<br />

12 C RAUM FÜR KUN<strong>ST</strong> – SCHNIFIS (VLBG)<br />

&<br />

<strong>ST</strong>AGE BACK – SHANGHAI / SOLOSHOW “CORD OF REXA”, ARTI<strong>ST</strong> IN RESIDENCE


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch III – Haus der Bilder<br />

23<br />

Christian Droste<br />

Andreas Donhauser<br />

Unsere<br />

Kunstapartments<br />

im SCHIFFAMT<br />

„MOM & DAD“, Christian Droste , digital Print<br />

Im Bild eine Gemeinschaftsarbeit<br />

Christian Droste/Adam Wiener<br />

<br />

t9<br />

desk@schiffamt.at • www.schiffamt.at/apartments<br />

unsere Bar<br />

Christian Droste<br />

und Andreas Donhauser,<br />

zwei typische Wiener<br />

Multikulturaktivisten gemeinsam<br />

in einer Band<br />

T9 ak. TEKLAOMATJAS sind:<br />

Drums, Perc – Stephan Christandl<br />

Base, Guit, Voice – Mario Stegmüller<br />

Sax, Klarinette, Voice – Max Bühlmann<br />

Synth, Guit, Voice – Andreas Donhauser<br />

Guit, Base, Voice – Christian Droste<br />

http://schiffamt.at/musik/t9<br />

Foto: www.lukasschaller.at<br />

Der gütige Betreiber der Filmbar Andreas Donhauser Mit Archiquanttasche 2002 in Venedig<br />

im<br />

donmartin supersets • donmartin@chello.at


24<br />

Buch III – Haus der Bilder Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

ERZEUGER: FRANZ R. WO<strong>ST</strong>RY*<br />

KURAN<strong>ST</strong>ALT MONTAFON / BARBARA ANNA HUSAR<br />

SOLOSHOW FÜR 11 PFEILGIFTFRÖSCHE UND TOTE POOLMAUERASSELN<br />

* DAS <strong>ST</strong>AR-AQUARELL DES AQUARELLKURSES MONTAFON 2010<br />

AM <strong>ST</strong>EUER: HERMANN CZECH „Ö<strong>ST</strong>ERREICHS MEI<strong>ST</strong> UNTERSCHÄTZTER UND WICHTIG<strong>ST</strong>ER ARCHITEKT“ (ADOLF KRISCHANITZ ANLÄSSLICH EINES ÖFFENTLICHEN<br />

GESPRÄCHES MIT MARCEL MEILI AM 6.12.2010 IM ARCHITEKTURFORUM O<strong>ST</strong>SCHWEIZ MIT TITEL „MEHR LU<strong>ST</strong> ALS BESCHEIDENHEIT“)<br />

ALS NAVIGTOR: RICHARD MANAHL / IM FOND: BETTINA GÖTZ - BEIDE SIND ARTEC ARCHITEKTEN UND HABEN MIT DEM EXPERIMENTELLEN WOHNBAUPROJEKT<br />

„BREMER <strong>ST</strong>ADTMUSIKANTEN“, TOKIO<strong>ST</strong>RASSE, WIEN FÜR DEN BAUTRÄGER NEUES LEBEN DEN BAUHERRENPREIS 2010 ERHALTEN UND SIND DAMIT AUCH FÜR DEN<br />

MIES VAN DER ROHE AWARD 2011 NOMINIERT<br />

FOTOREPORT: HEINRICH BÜCHEL


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch IV - Die Vollautomatische<br />

25


Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

<strong>26</strong> Buch IV - Die Vollautomatische<br />

Zelluläre<br />

Maschinerie der<br />

Proteinproduktio<br />

n<br />

autor<br />

Biochemie Proteine Zellulre<br />

Maschinerie der<br />

Proteinproduktion<br />

Drehen<br />

schtteln und beiseite rcken<br />

eine ausgeklgelte<br />

Choreografie<br />

sorgt in<br />

lebenden Zellen dafr dass<br />

Aminosuren in der<br />

vorgesehenen<br />

Reihenfolge<br />

verknpft werden wenn<br />

Proteine synthetisiert werden<br />

Marburger Pharmazeuten um<br />

Prof Dr Roland Hartmann und<br />

ihre<br />

Kooperationspartner<br />

haben jetzt mit bisher<br />

ungekannter Genauigkeit<br />

nachgezeichnet welch<br />

komplizierte Bewegungen<br />

dabei ablaufen<br />

Sie<br />

verffentlichen ihre<br />

Erkenntnisse in der<br />

Wissenschaftszeitschrift<br />

Nature vom 2 Dezember 2010<br />

Die Biosynthese von<br />

Proteinen findet an groen<br />

Moleklkomplexen statt<br />

den<br />

so genannten Ribosomen Sie<br />

fungieren als<br />

Montageplattformen an<br />

denen Ausgangsmaterialien<br />

und Werkzeuge<br />

zusammengefhrt werden<br />

Damit<br />

funktionsfhige<br />

Eiweiverbindungen entstehen<br />

mssen die Aminosuren<br />

genau so angeordnet werden<br />

wie es genetisch vorgegeben<br />

ist Zellulres Rderwerk hlt<br />

Proteinproduktion in Gang<br />

Ribosomen setzen sich aus<br />

einer groen und einer kleinen<br />

Untereinheit zusammen Die<br />

schematische Darstellung<br />

zeigt in grn die Position der<br />

tRNA in rot das Enzym EFG<br />

Abbildung PhilippsUniversitt<br />

Marburg AG Hartmann<br />

Als<br />

Verbindungsstck zwischen der<br />

genetischen Vorlage und dem<br />

entsprechenden Protein<br />

kommt die so genannte tRNA<br />

zum Einsatz Sie<br />

trgt jeweils<br />

eine bestimmte Aminosure<br />

und verfgt zugleich ber eine<br />

Bindungssequenz die exakt zu<br />

definierten Stellen der Vorlage<br />

passt<br />

Auf diese Weise<br />

gelangt jede Aminosure<br />

automatisch an die fr sie<br />

vorgesehene Position Sobald<br />

ein tRNAMolekl seine<br />

Aminosure an die<br />

wachsende<br />

Kette eines Proteins<br />

abgegeben hat wandert es<br />

entlang des<br />

Ribosoms weiter<br />

um Platz fr die nchste tRNA zu<br />

machen Dabei bildet<br />

das<br />

Ribosom einen Komplex mit<br />

Blog<br />

?Erfolgsges<br />

chichte der<br />

österreichis<br />

chen<br />

Wirtschaft?<br />

autor<br />

Blog<br />

Erfolgsgeschichte der<br />

sterreichischen<br />

Wirtschaft<br />

logodynamogold Die<br />

Wiener Agentur<br />

dynamo gold<br />

entwickelte fr den<br />

Wirtschaftsverlag<br />

einen Blog der eine<br />

Zeitreise durch die<br />

Wirtschaftsgeschichte<br />

der 2 Republik bietet<br />

Darber hinaus wurde<br />

dynamo gold vom<br />

Verlag beauftragt<br />

einen Corporate Blog<br />

sowie einen internen<br />

Blog zu kreieren<br />

Unter<br />

erfolgsgeschichtewirt<br />

chaftsverlagat finden<br />

sich Artikel aus 65<br />

Jahren<br />

Verlagsgeschichte<br />

und Archivmaterial<br />

von heimischen<br />

TopBetrieben Die<br />

Leistungen von<br />

dynamo gold<br />

umfassten die<br />

Entwicklung des<br />

BlogDesigns sowie die<br />

Programmierung Der<br />

User erkennt auf den<br />

ersten Blick dass es<br />

sich um Beitrge aus<br />

65 Jahren dreht die<br />

leicht auszuwhlen<br />

und aufzurufen sind<br />

Als einen weiteren<br />

Pluspunkt hebt<br />

Wolfgang Jastrinsky<br />

Geschftsfhrer von<br />

dynamo gold die<br />

einfache und<br />

bersichtliche<br />

Strukturierung hervor<br />

Der Content befindet<br />

sich in der linken<br />

Spalte und rechts<br />

Osama bin Laden<br />

autor<br />

Osama bin Laden Usama ibn<br />

Muhammad ibn Awad ibn Ladin<br />

vermutlich 10 Mrz 1957 in Riad<br />

SaudiArabien kurz als Osama bin<br />

Laden arabisch aHsamtm bn ladn<br />

bekannt ist ein Terrorist und<br />

spirituelles Oberhaupt<br />

verschiedener dschihadistischer<br />

Gruppierungen wie beispielsweise<br />

alQaida Als Mudschahid kmpfte<br />

bin Laden mit Untersttzung der USA<br />

gegen den Einmarsch der<br />

Sowjetunion in Afghanistan Spter<br />

begannen die USA bin Laden fr<br />

mehrere Anschlge verantwortlich zu<br />

machen bei denen USBrger ums<br />

Leben kamen Dazu werden hufig<br />

auch die Terroranschlge am 11<br />

September 2001 gezhlt obwohl das<br />

FBI erklrt hat in diesem Fall keine<br />

eindeutigen Beweise fr eine<br />

Beteiligung bin Ladens zu besitzen<br />

Auf Hinweise zu seinem Verbleib<br />

setzte der USSenat im Juli 2007<br />

ein Kopfgeld in Hhe von 50<br />

Millionen Dollar aus Seit 1994 ist<br />

er staatenlos Inhaltsverzeichnis<br />

1 Herkunft und Entwicklung 11<br />

Eltern<br />

12 Ursprnge des<br />

Familienvermgens<br />

13 Kindheit<br />

und Jugend<br />

14 Entdeckung von<br />

Religion und Politik<br />

15 Studium<br />

16 Familienleben 2<br />

Politischer Kampf<br />

21 Das<br />

Schlsseljahr 1979 o 211<br />

Islamische Revolution im Iran<br />

o 212 Die Erstrmung der Groen<br />

Moschee in Mekka o 213<br />

Sowjetische Besetzung<br />

Afghanistans<br />

22 Kampf in<br />

Afghanistan 19791989 o 221<br />

Stellvertreterkrieg und<br />

DschihadBewegung<br />

o 222 Bin<br />

Gelnhausen: Aus Housing<br />

Area wird Coleman-Park<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZeitungRegion Gelnhausen Aus<br />

Housing Area wird ColemanPark Binnen zwei<br />

Jahren sollen auf dem frheren ArmeeAreal<br />

Wohnungen und Gewerbebetriebe entstehen Die<br />

Stadt verkauft die Flche fr sechs Millionen Euro<br />

an einen Investor Von Holger Dell Gelnhausen<br />

Begegnungssttte und Kinderhort Die<br />

HousingArea in Gelnhausen wird umgestaltet<br />

Begegnungssttte und Kinderhort Die<br />

HousingArea in Gelnhausen wird umgestaltet<br />

Wo die hssliche ehemalige amerikanische<br />

Housing Area mit 16 Wohnblocks das westliche<br />

Entree der Kernstadt von Gelnhausen prgt soll in<br />

zwei Jahren eine attraktive von Grn durchzogene<br />

Siedlung unter dem Namen ColemanPark<br />

entstehen Sie soll aus gerumigen und<br />

preisgnstigen Wohnungen fr junge Familien<br />

aber auch fr ltere Brger und aus zahlreichen<br />

Handels und Gewerbebetrieben bestehen Das hat<br />

am Donnerstag in einer Pressekonferenz der<br />

Investor Albrecht Krebs angekndigt nachdem<br />

die Stadtverordneten am Abend zuvor den<br />

Verkauf des 75000 Quadratmeter groen Areals<br />

an seine AK Bautrger KG beschlossen hatten<br />

Krebs hat mit seinem Unternehmen in der Region<br />

schon zahlreiche Stadtentwicklungsprojekte<br />

verwirklicht Vor allem in Hanau hat er wie kein<br />

anderer in mehr als drei Jahrzehnten fr<br />

Umgestaltungen und Umnutzungen in der<br />

Innenstadt und auf Flchen ehemaliger<br />

amerikanischer Kasernen und Wohnsiedlungen<br />

gesorgt Den Zuschlag in Gelnhausen erhielt er<br />

weil er von drei zuletzt im Bietverfahren<br />

verbliebenen Investoren deren Konzepte dem<br />

Magistrat und den Stadtverordneten<br />

gleichermaen gefielen den hchsten Preis zu<br />

zahlen bereit war Fr sechs Millionen Euro geht<br />

die Housing Area in das Eigentum der AK<br />

Bautrger KG ber 35 Millionen hatte die Stadt vor<br />

einem Jahr an den Bund gezahlt um ber einen<br />

Investor eine Entwicklung aus einem Guss<br />

einzuleiten Mglichkeiten seien vertan worden<br />

Obwohl Brgermeister Thorsten Stolz SPD in das<br />

seit dem Herbst 2009 laufende Verfahren die<br />

Fraktionen eingebunden hatte und so<br />

Oberleitungsbus<br />

autor<br />

Oberleitungsbus Landskrona in<br />

Schweden 1882 Elektromote der<br />

erste Oberleitungsbus der Welt<br />

Ein Oberleitungsbus auch<br />

Oberleitungsomnibus Obus OBus<br />

Trolleybus oder veraltet Gleislose<br />

Bahn genannt ist ein nicht<br />

spurgebundenes elektrisches<br />

Verkehrsmittel im ffentlichen<br />

Personennahverkehr Er ist wie ein<br />

klassischer Stadtlinienbus<br />

aufgebaut wird jedoch im<br />

Gegensatz zu diesem nicht von<br />

einem Verbrennungsmotor<br />

sondern von einem oder mehreren<br />

Elektromotoren angetrieben<br />

Seinen Fahrstrom bezieht er<br />

hnlich einer Straenbahn mittels<br />

Stromabnehmern aus einer ber<br />

der Fahrbahn gespannten<br />

Oberleitung Weltweit wurden<br />

seit 1882 insgesamt 766<br />

ObusAnlagen errichtet Davon<br />

sind 423 stillgelegt worden 344<br />

bis heute in Betrieb<br />

Oberleitungsbusse verkehren<br />

derzeit in 48 Staaten berwiegend<br />

sind sie in Osteuropa<br />

Sdosteuropa den<br />

Nachfolgestaaten der<br />

Sowjetunion der Schweiz Italien<br />

China und Nordkorea anzutreffen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Definition<br />

und Rechtslage<br />

2 Etymologie<br />

21 Deutschland und sterreich<br />

22 Weltweit 3<br />

Funktionsprinzip<br />

31 Fahrzeug<br />

o 311 Aufbau o 312<br />

Antrieb Elektrische Ausrstung und<br />

Die Anfnge o 931<br />

Versuchsbetrieb in Halensee bei<br />

Berlin 1882<br />

o 932 Frhe<br />

USamerikanische<br />

Versuchsbetriebe 1887<br />

o<br />

933 Das System LombardGurin<br />

1899 o 934 Das System<br />

Schiemann 1901 9341<br />

Zweipolige Einstangensysteme<br />

o 935 Das System Stoll 1901<br />

o 936 Das System Nithard 1901<br />

o 937 Das System<br />

CantonoFrigerio 1906 o 938<br />

Das System MercdslectriqueStoll<br />

1907 o 939 Das System<br />

LloydKhler 1910 o 9310<br />

Erster Regelbetrieb in den<br />

Vereinigten Staaten 1910<br />

94 Zsur durch den Ersten<br />

Weltkrieg<br />

o 941 Stagnation<br />

in Kontinentaleuropa o 942<br />

Weltweiter Durchbruch im British<br />

Empire<br />

95 Die Jahre der grten<br />

Verbreitung<br />

o 951 Weltweite<br />

Entwicklung<br />

9511 Japan<br />

o 952 Renaissance und<br />

erneuter Niedergang in<br />

Deutschland 9521<br />

Deutsches Reich 9522<br />

Westdeutschland 9523<br />

DDR 10 Gegenwart 101<br />

Weltweiter berblick 102<br />

Europa<br />

o 1021 Bosnien und<br />

Herzegowina o 1022<br />

Bulgarien o 1023<br />

Deutschland<br />

o 1024 Estland<br />

o 10215 Portugal<br />

o<br />

10216 Rumnien o 10217<br />

Russland o 10218<br />

Schweden<br />

o 10219 Schweiz<br />

o 10220 Serbien<br />

o<br />

10221 Slowakei o 10222<br />

Spanien<br />

o 10223 Tschechien<br />

o 10224 Ukraine<br />

o<br />

10225 Ungarn o 102<strong>26</strong><br />

Weirussland<br />

103 Auerhalb<br />

Europas<br />

o 1031 Argentinien<br />

o 1032 Armenien<br />

o<br />

1033 Brasilien o 1034 Chile<br />

o 1035 China o 1036<br />

Ecuador<br />

o 1037 Georgien<br />

o 1038 Iran<br />

o 1039 Japan<br />

o 10310 Kanada<br />

o<br />

10311 Kasachstan o 10312<br />

Kirgisistan<br />

o 10313 Mexiko<br />

o 10314 Mongolei<br />

o<br />

10315 Neuseeland o 10316<br />

Nepal<br />

o 10317 Nordkorea<br />

o 10318 Tadschikistan<br />

o<br />

10319 Turkmenistan o<br />

10320 Usbekistan o 10321<br />

Venezuela o 10322<br />

Vereinigte Staaten<br />

11 Statistik<br />

111 Grte Betriebe 112<br />

lteste Betriebe<br />

113 Hufigster<br />

Typ 12 Besonderheiten 13<br />

Erhaltung und Betrieb<br />

historischer Anlagen und<br />

Fahrzeuge<br />

131 Deutschland<br />

132 Weltweit 14 Hersteller<br />

Auswahl<br />

15 Typen Auswahl<br />

16 Siehe auch 17 Quellen<br />

Grizzly Adams Wolfsburg<br />

autor<br />

Grizzly Adams Wolfsburg<br />

Grizzly Adams Wolfsburg<br />

Grte<br />

Erfolge<br />

PlayOffViertelfinale<br />

2009 Aufstieg in die 2 Bundesliga<br />

2001 Aufstieg in die DEL 2004<br />

und 2007 Deutscher Pokalsieger<br />

2009 Vereinsinfos<br />

Geschichte<br />

TV Jahn Wolfsburg<br />

19751986 ESC Wolfsburg<br />

19861994 EC Wolfsburg<br />

19941996 Grizzly Adams<br />

Wolfsburg seit 1996 Spitzname<br />

Die Grizzlies Stammverein EHC<br />

Grizzly Adams Wolfsburg eV<br />

Vereinsfarben orange schwarz<br />

Liga<br />

Deutsche Eishockey Liga<br />

Spielsttte EisArena Wolfsburg<br />

Kapazitt 4500 Pltze davon 3050<br />

Sitzpltze Cheftrainer Anton<br />

Krinner Kapitn<br />

Tim Regan<br />

Saison 200809 Platz 7 Vorrunde<br />

PlayOffs Viertelfinale Die Grizzly<br />

Adams Wolfsburg sind eine<br />

deutsche Eishockeymannschaft<br />

aus Wolfsburg die seit der Saison<br />

200708 in der Deutschen<br />

Eishockey Liga spielt Der<br />

ursprngliche Stammverein EC<br />

Wolfsburg entstand 1992 aus<br />

einem Fanclub und ist noch heute<br />

fr den Spielbetrieb der Nachwuchs<br />

und Amateurmannschaften<br />

zustndig 2004 wurde die<br />

Profimannschaft vom Stammverein<br />

in den EHC Grizzly Adams<br />

Wolfsburg eV ausgegliedert Die<br />

Grizzly Adams tragen ihre<br />

Heimspiele in der 2006 erffneten<br />

EisArena Wolfsburg aus ihre<br />

Vereinsfarben sind orange und<br />

schwarz Den bisher grten Erfolg<br />

feierte der Club im Jahre 2009 mit<br />

dem Gewinn des Deutschen<br />

EishockeyPokals<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Geschichte<br />

11 Grndung des TV Jahn<br />

Wolfsburg 1964 bis 1986 12<br />

Neugrndung des ESC Wolfsburg<br />

1986 bis 1994 o 121 Parallele<br />

Grndung der heutigen Grizzly<br />

Adams<br />

13 Konkurs und<br />

Wiederneugrndung 1994 bis 1998<br />

14 Auf und Abstiege 1998 bis<br />

2007 15 Zeiten in der DEL seit<br />

2007 2 Mannschaft 21<br />

Vorlufiger Kader zur Saison 200910<br />

22 Bedeutende frhere<br />

Mannschaften<br />

o 221 Meister<br />

2 Bundesliga und DELAufstieg<br />

200607 o 222 Pokalsieger<br />

2009 3 Spieler 31 Mitglieder<br />

der Hockey Hall of Fame<br />

Deutschland<br />

32 Vereinsinterne<br />

Rekorde<br />

33 Berhmte ehemalige<br />

Spieler<br />

34 Teilnahmen von<br />

Spielern am AllStarGame 4<br />

Trainer 5 Stammverein 6<br />

Spielsttten<br />

7 Vereinskultur<br />

71 Fans und Rivalitten 72<br />

Maskottchen<br />

73 Patenschaft<br />

8 Quellen 9 Weblinks<br />

Geschichte Grndung des TV Jahn<br />

Wolfsburg 1964 bis 1986 Saison<br />

Liga Platz 197879 RL 7 197980<br />

RL 198081 RL 2 198182 OL 7<br />

198384 OL 5 198485 OL 6<br />

198586 OL 11 v in der<br />

AufAbstiegsrunde Der Schillerteich<br />

Geburtssttte des Wolfsburger<br />

Eishockeys Bereits in den 1960er<br />

Jahren war der Eissport in<br />

Wolfsburg populr geworden Ein<br />

erster Schritt zum organisierten<br />

Spiel erfolgte am 25 Oktober 1964<br />

als sich die Hobbyspieler dem<br />

Skiclub Wolfsburg anschlossen<br />

und dieser sich fortan SEC Ski und<br />

EissportClub Wolfsburg nannte<br />

Vom bisher genutzten Schillerteich<br />

im gleichnamigen Stadtteil ging es<br />

nun in die Bezirkssportanlage<br />

Porschestadion bei der der<br />

ursprnglich zum Faustball genutzte<br />

Platz im Winter als Spielflche<br />

diente Da trotz dieser Anlage<br />

jedoch kein regelmiger<br />

Spielbetrieb mglich war meldete<br />

1967 der SEC ein Team in der<br />

Landesliga an bei der im<br />

benachbarten Hannover im<br />

Eisstadion am Pferdeturm eine<br />

Heimspielsttte gefunden wurde<br />

Anschluss an den TV Jahn<br />

Wolfsburg im Jahr 1971 wurden die<br />

Punktspiele in der Eishalle von<br />

Altenau ausgetragen und es<br />

konnten erste Erfolge verzeichnet<br />

werden Neben dem Aufstieg in die<br />

Regionalliga gelang 1981 gelang<br />

der Sprung in die Oberliga doch ein<br />

eigenes Stadion war dem Verein<br />

immer noch verwehrt Durch die<br />

fehlenden Einnahmen aus den<br />

Heimspielen und den eigenen<br />

Reisekosten folgte 1982 der<br />

Konkurs des TV Jahn es kam jedoch<br />

zur sofortigen Neugrndung Am 11<br />

November 1983 wurde der<br />

damalige Eispalast der Stadt<br />

Wolfsburg bergeben und am 13<br />

November 1983 bestritten die so<br />

genannten Roten Teufel vom TV<br />

Jahn Wolfsburg das erste Spiel in<br />

der Oberliga gegen den SC<br />

Solingen Im Jahre 1986 trennte<br />

sich die Sparte Eishockey vom TV<br />

Jahn Wolfsburg Neugrndung des<br />

ESC Wolfsburg 1986 bis 1994<br />

Saison Liga Platz 198687 OL 3<br />

198788 2 BL 6 198889 2 BL 4<br />

198990 2 BL 4 199091 2 BL 7<br />

199192 2 BL 6 v 199293 OL 4 v<br />

199394 RL 1 v in der<br />

AufAbstiegsrunde Mit dem Abstieg<br />

in die Regionalliga wurde 1986 der<br />

ESC Wolfsburg als eigenstndiger<br />

EishockeyVerein mit der Kinderrztin<br />

Dr Sybille Hartebrot als Vorsitzende<br />

gegrndet Der ESC wurde jedoch<br />

wieder in die Oberliga<br />

aufgenommen weil mit Henryk<br />

Pytel und Stanislaw Klocek zwei<br />

TopSpieler verpflichtet wurden und<br />

sich in Folge dessen die Vereine<br />

der Regionalliga weigerten gegen<br />

die vermeintlich zu starken<br />

Wolfsburger anzutreten Nach<br />

einem dritten Platz nach der<br />

Vorrunde stiegen die Wolfsburger<br />

198788 in die zweite Bundesliga<br />

auf und hatten mit Wolfgang<br />

Heitmann einen Mzen der spter<br />

den VfLAufschwung mitbegrndete<br />

Die Saison endete nach der<br />

Vorrunde auf einem sechsten Platz<br />

der Abstieg konnte jedoch durch<br />

Atomarer Mechanismus einer<br />

Virusinfektion<br />

autor<br />

Biochemie Medizinische Chemie<br />

Publiziert am<br />

22102010 Atomarer Mechanismus einer Virusinfektion<br />

Tbinger Biochemiker haben die Beziehung zwischen<br />

Moleklstruktur und Funktion eines Polyomavirus<br />

entschlsselt Ein Virus lftet sein Geheimnis Wie infiziert<br />

JCV eine Krperzelle<br />

Ein Virus kann eine Zelle infizieren<br />

wenn es an der Zelloberflche spezifische Andockstellen<br />

findet Wie dieses Andocken auf atomarer Ebene<br />

funktioniert hat nun eine internationale Forschergruppe<br />

unter Beteiligung Tbinger Biochemiker fr das<br />

Polyomavirus JCV beschrieben<br />

Dazu wurde die atomare<br />

Struktur dieses Virus erstmals entschlsselt<br />

und das<br />

Andocken und damit die Infektion gezielt unterbunden<br />

Das menschliche JC Polyomavirus Das menschliche JC<br />

Polyomavirus beim Andocken an eine Zelle der erste<br />

Schritt fr eine erfolgreiche Infektion Neue<br />

Forschungsergebnisse des Tbinger Biochemikers Prof<br />

Thilo Stehle und seiner Arbeitsgruppe zeigen mit<br />

atomarer Genauigkeit wie das Virus blau an ein<br />

bestimmtes Zuckermotiv gelb auf der Zelloberflche bindet<br />

Bildquelle Ursula Neu Universitt Tbingen<br />

Wir wissen<br />

sehr wenig darber wie Viren an Zellen binden und was sie<br />

danach machen sagt der Tbinger Biochemiker Prof Dr Thilo<br />

Stehle Im Prinzip ist zwar bekannt dass die Struktur des<br />

Virus und die Eigenschaften der Zelloberflche<br />

zusammenpassen mssen damit das Virus berhaupt erst<br />

einmal an der Zelle andocken kann Dafr wird gerne das<br />

Bild vom Schlssel verwendet der in ein Schloss passen<br />

muss In Wirklichkeit so der Leiter des Interfakultren<br />

Instituts fr Biochemie IFIB der Universitt Tbingen gengt<br />

ein einzelner Schlssel meist nicht Auf der Virusoberflche<br />

finden sich meist mehrere Stellen die an Zucker oder<br />

Proteinmolekle an der Zelloberflche die sogenannten<br />

Rezeptoren binden knnen Anhand dieser Rezeptoren<br />

erkennt das Virus seine Wirtszellen dockt an diese an<br />

und beginnt damit die Infektion<br />

Stehle und seine<br />

Mitarbeiter haben nun in einem internationalen<br />

Forschungsverbund an einem konkreten Beispiel den<br />

Mechanismus des Andockens mit atomarer Genauigkeit<br />

beschrieben Sie haben die atomare Struktur des<br />

Hllproteins des beim Menschen sehr verbreiteten JCVirus<br />

entschlsselt das zur Familie der Polyomaviren gehrt und<br />

damit zum ersten Mal berhaupt die atomare Struktur<br />

eines den Menschen befallenden Polyomavirus<br />

beschrieben<br />

Das JCVirus ist ein weit verbreitetes Virus<br />

mit dem schtzungsweise siebzig bis neunzig Prozent der<br />

Weltbevlkerung infiziert sind Allerdings lst es bei der<br />

berwiegenden Zahl der Menschen keinerlei Symptome<br />

aus da das Immunsystem die Viren unter Kontrolle hlt<br />

Regionaler<br />

Flächennu<br />

tzungsplan<br />

: Für<br />

Kritiker<br />

nur<br />

ein<br />

?buntes<br />

Stück<br />

Papier?<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZ<br />

itungRegion<br />

Regionaler<br />

Flchennutzungspla<br />

Fr Kritiker nur ein<br />

buntes Stck Papier<br />

Die Kommunen im<br />

Ballungsraum<br />

haben den<br />

Regionalen<br />

Flchennutzungspla<br />

beschlossen Er<br />

sieht fr Wohnen<br />

und Gewerbe<br />

zusammen 4400<br />

Hektar vor Von<br />

Mechthild Harting<br />

Buntes Stck Papier<br />

Michael Gllner SPD<br />

kritisiert den<br />

Regionalen<br />

Flchennutzungspla<br />

Buntes Stck<br />

Papier Michael<br />

Gllner SPD<br />

kritisiert den<br />

Regionalen<br />

Flchennutzungspla<br />

15 Dezember<br />

2010 Der<br />

Regionale<br />

Flchennutzungspla<br />

der die<br />

Entwicklungsflchen<br />

Frankfurter<br />

Schauspiel:<br />

Statt<br />

Liebestod<br />

Flucht<br />

vor<br />

dem<br />

Kranken<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZei<br />

ungKultur<br />

Frankfurter<br />

Schauspiel Statt<br />

Liebestod Flucht vor<br />

dem Kranken In der<br />

Box der kleinsten<br />

Spielsttte des<br />

Frankfurter<br />

Schauspielhauses<br />

wird aus Arthur<br />

Schnitzlers erster<br />

Novelle ein Stck fr<br />

drei Personen<br />

Sterben hatte jetzt<br />

Premiere Von<br />

Michael Hierholzer<br />

Tanzend Tod und<br />

Siechtum trotzen<br />

Alfred Johannes Khn<br />

Marie Henriette<br />

Blumenau und Felix<br />

Moritz Pliquet in<br />

dem Stck Sterben<br />

Tanzend Tod und<br />

Siechtum trotzen<br />

Alfred Johannes Khn<br />

Marie Henriette<br />

Blumenau und Felix<br />

Moritz Pliquet in<br />

dem Stck Sterben<br />

Eine Fototapete<br />

Motiv deutscher<br />

Wald rahmt die Bhne<br />

ein Kunstrasen<br />

klebt am Boden In<br />

der stickigen Box ist<br />

trivialsthetisch der<br />

Frhling<br />

ausgebrochen<br />

whrend es in den<br />

Herzen der<br />

handelnden<br />

Personen herbstlich<br />

zu werden beginnt<br />

Der Frankfurter<br />

Kloster<br />

Eberbach:<br />

Opposition<br />

vermutet<br />

Vertuschung<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZeitungHessen Kloster<br />

Eberbach Opposition vermutet Vertuschung Wer<br />

hat etwas von den Finanzmachenschaften des<br />

frheren Geschftsfhrers im Kloster Eberbach<br />

gewusst und wann Das hessische<br />

Regierungslager hlt diese Fragen fr geklrt die<br />

Opposition vermutet politisch motivierte<br />

Vertuschung Opfer nicht Tter Hessens<br />

Umweltministerin Lucia Puttrich CDU wies<br />

Vorwrfe der Opposition zurck die<br />

Landesregierung habe finanzielle<br />

Unregelmigkiten in der Stiftung Kloster Eberbach<br />

vertuscht Opfer nicht Tter Hessens<br />

Umweltministerin Lucia Puttrich CDU wies<br />

Vorwrfe der Opposition zurck die<br />

Landesregierung habe finanzielle<br />

Unregelmigkiten in der Stiftung Kloster Eberbach<br />

vertuscht Die Opposition im hessischen<br />

Landtag hat der Landesregierung vorgeworfen<br />

finanzielle Unregelmigkeiten in der Stiftung<br />

Kloster Eberbach zu vertuschen Das<br />

Regierungslager wies dies am Donnerstag in<br />

Wiesbaden energisch zurck Die Stiftung ist nicht<br />

Tter sie ist Opfer sagte Umweltministerin Lucia<br />

Puttrich CDU in deren Zustndigkeit die Stiftung<br />

fllt Bei dem Streit geht es um die finanziellen<br />

Machenschaften von Markus Hebgen der bis<br />

2006 Geschftsfhrer der CDUFraktion im Landtag<br />

von RheinlandPfalz war und danach in Hessen<br />

Geschftsfhrer der Klosterstiftung wurde Nach<br />

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mainz<br />

berwies Hebgen im Juli 2006 mehr als 40 000<br />

Euro aus den Kassen des Klosters an die Klner<br />

Beratungsfirma Allendorf Media GmbH Die Justiz<br />

vermutet dass damit Restschulden der CDU<br />

RheinlandPfalz beglichen wurden Verschleiert<br />

vertuscht und gar nichts aufgeklrt Die<br />

Stiftungsleitung und damit die hessische<br />

Landesregierung Regierung habe seit 2008 von<br />

dubiosen Zahlungen Hebgens gewusst und dies<br />

zwei Jahre lang verheimlicht sagte der<br />

SPDAbgeordnete Gnter Rudolph Sie haben<br />

verschleiert vertuscht gar nichts haben Sie<br />

aufgeklrt Bislang war nur bekannt gewesen<br />

Überwach<br />

ung<br />

im<br />

Anti-Dopin<br />

g-Kampf:<br />

Erzwungen<br />

e<br />

Freiwilligk<br />

eit<br />

autor<br />

tazakt329367<br />

14122010<br />

berwachung im<br />

AntiDopingKampf<br />

Erzwungene<br />

Freiwilligkeit<br />

Nicht nur in<br />

Deutschland gibt<br />

es Zweifel an der<br />

Rechtmigkeit des<br />

AntiDopingKampfs<br />

Professionelle<br />

Sportler aus aller<br />

Welt streiten fr<br />

leichtere<br />

Meldeauflagen<br />

VON ANDREAS<br />

RTTENAUER<br />

Untersttzt kritisch<br />

den<br />

AntiDopingKampf<br />

Imke Duplitzer Foto<br />

dapd BERLIN taz<br />

Deutsche<br />

Datenschtzer<br />

halten die Regeln<br />

und<br />

Kontrollvorschrifte<br />

wie sie im Kodex<br />

der Nationalen<br />

AntiDopingAgentur<br />

Nada festgehalten<br />

sind fr rechtswidrig<br />

Sie sprechen von<br />

unzumutbaren<br />

Eingriffen in die<br />

Privatsphre und<br />

fordern das<br />

Ausscheren des<br />

deutschen Sports<br />

aus dem<br />

weltweiten System<br />

der<br />

Dopingbekmpfung<br />

Biochemie<br />

der<br />

Gewebeorganisation<br />

autor<br />

Biochemie Molekulare Medizin<br />

Publiziert am<br />

19102010 Biochemie der Gewebeorganisation<br />

Intrazellulres Straennetz sorgt fr Ordnung<br />

MaxPlanckForscher haben einen Mechanismus<br />

der Gewebeorganisation in der Haut entschlsselt<br />

Damit Gewebe fehlerfrei arbeiten und ihre<br />

Aufgaben im Krper erfllen ist die genaue<br />

Regulation ihrer inneren Ordnung essentiell<br />

Ein<br />

interdisziplinres Team aus Wissenschaftlern<br />

verschiedener MaxPlanckInstitute hat jetzt den<br />

Mechanismus identifiziert wie Hautzellen auf<br />

bestimmte Signale von auen ihre innere Architektur<br />

anpassen<br />

Damit Zellen schnell auf Signale aus<br />

der Umgebung reagieren knnen brauchen sie eine<br />

Art Straennetz mit dessen Hilfe sie Nachrichten an<br />

die richtigen Stellen in der Zelle transportieren<br />

erlutert Sara Wickstrm Forscherin am<br />

MaxPlanckInstitut fr Biochemie<br />

Bei Fehlern in<br />

dieser Maschinerie kann es zu Krankheiten wie<br />

Krebs kommen so die Forscherin Mechanismus<br />

der Gewebeorganisation in der Haut entschlsselt<br />

Proteine rot werden entlang eines zellulren<br />

Straennetzes Microtubuli grn zur Peripherie der<br />

Zelle gesendet Foto Sara Wickstroem Copyright<br />

MPI fr Biochemie<br />

Alle Gewebe so auch die Haut<br />

setzen sich aus verschiedenen Zellen zusammen<br />

die miteinander und mit ihrer Umgebung in Kontakt<br />

stehen Damit die Zellen effizient miteinander<br />

kommunizieren knnen mssen Signale erzeugt und<br />

anschlieend an die richtigen Stellen innerhalb der<br />

Zellen verschickt werden Dafr nutzen Zellen ein<br />

intrazellulres Straennetz die Mikrotubuli erklrt<br />

Sara Wickstrm vom MaxPlanckInstitut fr<br />

Biochemie Das macht es ihnen mglich ihre<br />

Informationsbermittler Proteine effizient und<br />

haargenau zu spezialisierten Orten in den Zellen<br />

zu transportieren<br />

Durch Untersuchungen an<br />

bestimmten Rezeptoren Integrine in der Auenhlle<br />

von Hautzellen konnte die MaxPlanckForscherin<br />

zeigen dass die Anordnung des zellulren<br />

Zuwanderer<br />

können auf<br />

die Hilfe von<br />

Integrations<br />

lotsen<br />

bauen<br />

autor<br />

Haushalt<br />

verabschiedet<br />

Opposition wirft<br />

mangelnden<br />

Gestaltungswillen<br />

vor Aachen Mit der<br />

Verabschiedung des<br />

Haushalts fr 2011<br />

beendete der<br />

Stdteregionstag am<br />

Donnerstag ein laut<br />

Stdteregionsrat<br />

Helmut Etschenberg<br />

ausgesprochen<br />

arbeitsreiches Jahr<br />

Das belegte er mit<br />

zwei Zahlen<br />

pfeilweiterkleinergif<br />

Zuwanderer knnen auf<br />

die Hilfe von<br />

Integrationslotsen<br />

bauen Von Daniel<br />

Gerhards 16122010<br />

1637<br />

REB3spintegrajpg156<br />

363jpg Aachen Sich in<br />

einem fremdem Land<br />

zurechtzufinden kann<br />

sehr schwierig sein<br />

Wenn man in einem<br />

fremden Kulturkreis<br />

auf sich allein gestellt<br />

ist knnen schon die<br />

Dinge des tglichen<br />

Lebens zur<br />

Herausforderung<br />

werden In der<br />

Stdteregion<br />

bekommen<br />

Zuwanderer knftig<br />

Untersttzung von 18<br />

ehrenamtlichen<br />

Integrationslotsen<br />

Gemeinsam<br />

absolvierten die<br />

Ehrenamtler einen<br />

Kurs in dem sie<br />

Ntzliches ber Gesetze<br />

Bruno<br />

Labbadia<br />

geht<br />

nach<br />

Stuttgart:<br />

"Wir<br />

brauchen<br />

diesen<br />

Neuanfang"<br />

autor<br />

tazakt328675 12122010 1<br />

Kommentar Bruno Labbadia geht<br />

nach Stuttgart Wir brauchen<br />

diesen Neuanfang Ausgerechnet<br />

Bruno Labbadia Der Trainer dem<br />

bislang nicht nicht viel gelungen<br />

ist soll den taumelnden VfB<br />

Stuttgart zum Klassenerhalt<br />

fhren VON ELKE RUTSCHMANN<br />

Will den Neuanfang Manager<br />

Bobic mit seinem neuen Trainer<br />

Labbadia Foto dapd<br />

<strong>ST</strong>UTTGART taz Es ist<br />

mittlerweile schon ein vertrautes<br />

Ritual in Cannstatt In mehr oder<br />

weniger regelmigen Abstnden ldt<br />

die Klubfhrung des VfB Stuttgart<br />

die rtlichen Medien in den<br />

Presseraum des Stadions um<br />

einen neuen Trainer zu<br />

prsentieren Gestern um die<br />

Mittagszeit war es wieder so weit<br />

In einem edlen dunkelblauen<br />

Anzug und passender Krawatte sa<br />

Bruno Labbadia auf dem Podium<br />

flankiert von Manager Fredi Bobic<br />

und Prsident Erwin Staudt Es ist<br />

eine interessante Aufgabe aber<br />

auch eine die ich mit sehr groem<br />

Respekt angehe sagte Bruno<br />

Labbadia Sein Vorgnger Jens<br />

Keller war am Samstag nach nur<br />

zwei Monaten im Amt von seinen<br />

Aufgaben entbunden worden<br />

Beim VfB geht die Angst um Wir<br />

sind in der schwierigsten<br />

Situation der letzten Jahre sagte<br />

Erwin Staudt der jede persnliche<br />

Verantwortung fr die Misere von<br />

sich schiebt Fr den Erfolg auf dem<br />

Platz ist der bungsleiter<br />

verantwortlich Kein Wunder dass<br />

der TrainerJob in Stuttgart noch<br />

nie zu den Langzeitmodellen mit<br />

dem Anspruch auf ein<br />

entspanntes Wirken zhlte Fredi<br />

Bobic traut Labbadia jedoch den<br />

Kraftakt Rettung zu Wir sind<br />

davon berzeugt dass es passt Wir<br />

brauchen diesen Neuanfang<br />

sagte Bobic<br />

Neben Keller<br />

trennte sich der VfB auch von<br />

Konditionstrainer Christian<br />

Kolodziej und dem langjhrigen<br />

Zum 60.<br />

Geburtstag:<br />

Witwe<br />

und<br />

ehemalige<br />

Weggefährt<br />

en erinnern<br />

mit<br />

Podiumsver<br />

anstaltung<br />

an<br />

den<br />

Bürgerrecht<br />

ler<br />

Jürgen<br />

Fuchs<br />

autor<br />

Sie sind hier<br />

Startseite Aktuelles<br />

Pressemitteilungen<br />

Zum 60 Geburtstag<br />

Witwe und ehemalige<br />

Weggefhrten erinnern<br />

mit<br />

Podiumsveranstaltung<br />

an den Brgerrechtler<br />

Jrgen Fuchs Zum 60<br />

Geburtstag Witwe und<br />

ehemalige<br />

Weggefhrten erinnern<br />

mit<br />

Podiumsveranstaltung<br />

an den Brgerrechtler<br />

Jrgen Fuchs<br />

Pressemitteilung<br />

1252010 vom<br />

09122010<br />

Schriftsteller und<br />

Brgerrechtler Jrgen<br />

Fuchs Am 19<br />

Dezember 2010 wre<br />

der Schriftsteller und<br />

Brgerrechtler Jrgen<br />

Fuchs 1950 1999 60<br />

Jahre alt geworden<br />

Zur Wrdigung seines<br />

Lebens Wirkens und<br />

Werkes hat<br />

Landtagsprsident Dr<br />

Matthias Rler zu einer<br />

Podiumsveranstaltung<br />

eingeladen<br />

Der<br />

Prsident des<br />

Schsischen Landtags<br />

wird die Veranstaltung<br />

die am Montag dem<br />

13 Dezember 2010<br />

um 1800 Uhr im<br />

Stndehaus Groer Saal<br />

Schlossplatz 1 01067<br />

Dresden stattfindet<br />

erffnen Die Vertreter<br />

der Medien sind<br />

herzlich eingeladen<br />

Ihre Mitwirkung<br />

Ein Dach über dem Kopf<br />

autor<br />

Ein Dach ber dem Kopf Ueberdachung01<br />

Schutz vor Wind und Wetter bietet eine neu<br />

errichtete Fugngerberdachung rund um<br />

den in Bau befindlichen Hauptbahnhof<br />

eine Serviceleistung fr Wiener Passanten<br />

die tglich ber die Arsenalstrae vorbei an<br />

regem Baustellentreiben zu den ffentlichen<br />

Verkehrsmittel gelangen mssen Wien 22<br />

April 2010 Seit Anfang des Jahres luft die<br />

Abtragung des Wiener Sdbahnhofs auf<br />

Hochtouren Die Herstellung von<br />

Massenlogistikflchen<br />

Baustelleneinrichtungen und<br />

Aushubarbeiten sorgen fr<br />

Verkehrsbehinderungen und erschwerte<br />

Zugangswege Absperrungen und<br />

Ausweichrouten rund um das<br />

Bahnhofsgelnde stellen eine erhhte<br />

Belastung fr Anrainer und Nutzer des<br />

ffentlichen Verkehrs dar Im Zuge des<br />

Groprojektes setzen die BB und die Stadt<br />

Wien von Beginn an auf den Dialog mit<br />

den Brgern Anliegen und Vorschlge von<br />

Anrainern die zu einer Erleichterung der<br />

Situation fhren werden wenn mglich<br />

bercksichtigt Die Gewista nahm sich dem<br />

Wunsch nach einer<br />

Abschirmungsvorrichtung fr Fugnger<br />

entlang der Arsenalstrae an und<br />

veranlasste den Aufbau einer ca 150 Meter<br />

langen beleuchteten Fugngerberdachung<br />

Diese fhrt von der SchweizerGartenStrae bis<br />

zur SBahnstation am Wiedner Grtel und<br />

schirmt Wind und Wetter bestmglich von<br />

den Passanten ab KR Karl Javurek CEO<br />

Gewista Die Errichtung des Wiener<br />

Hauptbahnhofs ist ein gewaltiges Projekt<br />

bei dem die Brger stets mit eingebunden<br />

wurden Wir sehen uns als brgernahes<br />

Frankfurt: Junge<br />

Gewalttäter<br />

verletzen<br />

drei<br />

Männer schwer<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZeitungFrankf<br />

rt Frankfurt Junge Gewalttter<br />

verletzen drei Mnner schwer<br />

Von Katharina Iskandar<br />

Frankfurt Wie mit jugendlichen<br />

Strafttern umzugehen ist wird<br />

bei der Polizei schon seit<br />

lngerem diskutiert Wie mit<br />

jugendlichen Strafttern<br />

umzugehen ist wird bei der<br />

Polizei schon seit lngerem<br />

diskutiert Zwei Wochen<br />

nachdem zwei junge Mnner<br />

einen Radfahrer in der<br />

Frankfurter Innenstadt berfallen<br />

und schwer verletzt haben ist es<br />

in der Nacht zum Donnerstag<br />

abermals zu Gewalttaten von<br />

Jugendlichen gekommen Wie<br />

die Polizei mitteilte haben vier<br />

junge Mnner aus Frankfurt im<br />

Alter von 14 16 18 und 23<br />

Jahren innerhalb einer Stunde<br />

drei Passanten grundlos<br />

angegriffen und schwer verletzt<br />

Die mutmalichen Tter wurden<br />

festgenommen sind inzwischen<br />

jedoch wieder auf freiem Fu Es<br />

gab offenbar keine Haftgrnde<br />

Gegen 035 Uhr hatten die Tter<br />

zunchst an der Hauptwache<br />

einen 47 Jahre alten Mann aus<br />

Berlin und einen 36 Jahre alten<br />

Frankfurter angesprochen und<br />

sie nach Zigaretten gefragt<br />

Ohne eine Antwort abzuwarten<br />

schlugen die vier Angreifer<br />

unvermittelt auf ihre Opfer ein<br />

Als der Sechsunddreiigjhrige am<br />

Boden lag traten ihn die Tter<br />

weiter gegen Kopf und Krper<br />

Der Frankfurter erlitt einen<br />

Nasenbeinbruch und Prellungen<br />

im Gesicht Sein Begleiter erlitt<br />

ebenfalls Prellungen und<br />

Schrfwunden Die Angreifer lieen<br />

die beiden Mnner schwer<br />

verletzt liegen und flchteten in<br />

Richtung Fregass Schon in der<br />

2D<br />

DNA-Kristal<br />

le<br />

autor<br />

DNA<br />

Publiziert<br />

am 17112010 2D<br />

DNAKristalle<br />

DNAFlechtwerk<br />

Zweidimensionale<br />

Kristalle aus<br />

DNAOrigamiBaustein<br />

n DNA ist nicht nur<br />

der Trger unserer<br />

genetischen<br />

Information DNA ist<br />

auch ein<br />

hervorragendes<br />

Nanobaumaterial<br />

wie Forscher um Ned<br />

Seeman vor etwa<br />

dreiig Jahren<br />

entdeckten<br />

Seeman und seinen<br />

Kollegen von der<br />

New York University<br />

USA ist es nun<br />

gelungen aus<br />

kreuzfrmigen<br />

DNAPlttchen eine<br />

erstaunlich<br />

groflchige<br />

Gitterstruktur<br />

herzustellen die an<br />

einen gewebten<br />

Stoff erinnert<br />

Wie<br />

die Forscher in der<br />

Zeitschrift<br />

Angewandte Chemie<br />

berichten<br />

erreichen diese<br />

zweidimensionalen<br />

Kristalle<br />

Abmessungen von<br />

etwa zwei mal drei<br />

Mikrometern DNA<br />

Flechtwerk<br />

DNAOrigami im<br />

groen Stil Eine<br />

doppellagige<br />

DNAOrigamikachel<br />

mit zwei<br />

orthogonalen<br />

Domnen bildete<br />

Darmstadt:<br />

Magnus<br />

Gäfgen<br />

beantragt<br />

neues<br />

Verfahren<br />

autor<br />

AktuellGesellschaftK<br />

iminalitt Darmstadt<br />

Magnus Gfgen<br />

beantragt neues<br />

Verfahren Der zu<br />

lebenslanger Haft<br />

verurteilte<br />

Kindsmrder Magnus<br />

Gfgen hat die<br />

Wiederaufnahme<br />

seines<br />

Strafverfahrens<br />

beantragt Ein Urteil<br />

das auf einem Versto<br />

gegen das<br />

Folterverbot beruhe<br />

drfe keinen Bestand<br />

haben sagte sein<br />

Anwalt Magnus<br />

Gfgen Magnus Gfgen<br />

Der Anwalt des als<br />

Kindsmrder zu<br />

lebenslanger Haft<br />

verurteilten Magnus<br />

Gfgen hat beim<br />

Landgericht<br />

Darmstadt eine<br />

Wiederaufnahme des<br />

Strafverfahrens<br />

beantragt Ein<br />

Sprecher der<br />

Justizbehrde<br />

besttigte am<br />

Donnerstag<br />

entsprechende<br />

Medienberichte<br />

Gfgen hatte 2002<br />

einen elf Jahre<br />

alten Frankfurter<br />

Bankierssohn entfhrt<br />

und umgebracht Er<br />

fhrte die Polizei erst<br />

nach einer<br />

Androhung von<br />

Gewalt im Verhr zur<br />

Kings<br />

of<br />

Leon<br />

(Wien,<br />

Wiener<br />

Stadthall<br />

e):<br />

Tickets<br />

noch<br />

erhältlich<br />

autor<br />

Home arrow<br />

News arrow Kings<br />

of Leon Wien<br />

Wiener Stadthalle<br />

Tickets noch<br />

erhltlich Kings of<br />

Leon Wien<br />

Wiener Stadthalle<br />

Tickets noch<br />

erhltlich<br />

Drucken<br />

EMail Mittwoch<br />

27 Oktober 2010<br />

Kings of Leon<br />

live in Wien<br />

Wiener Stadthalle<br />

Tickets Karten<br />

Eintrittskarten<br />

Am 4 Dezember<br />

spielen die Kings<br />

of Leon in der<br />

Wiener<br />

Stadthalle Das<br />

Konzert ist<br />

offiziell zwar<br />

bereits<br />

ausverkauft aber<br />

wie gut dass es<br />

VIAGOGO gibt<br />

Dort sind die<br />

begehrten Kings<br />

of Leon<br />

Tickets<br />

nach wie vor<br />

erhltlich<br />

Kings<br />

of Leon live in der<br />

Wiener Stadthalle<br />

Kings of Leon<br />

live in Wien<br />

Wiener Stadthalle<br />

Die Knige sind<br />

zurck<br />

Kings Of<br />

Leon live am<br />

Spanischer Dopingring<br />

ausgehoben: Operation<br />

Windhund<br />

autor<br />

tazakt328707<br />

12122010 Spanischer<br />

Dopingring ausgehoben Operation<br />

Windhund In Spanien wird ein Dopingring<br />

ausgehoben an dem erneut der berchtigte<br />

Arzt Eufemiano Fuentes beteiligt ist Er hat<br />

Dopingplne fr Leichtathleten geschrieben<br />

Weltmeisterin vor dem Haftrichter Die<br />

spanische Leichtathletin Marta Domnguez<br />

Foto reuters MADRIDBERLIN tazdpa Sie<br />

nennt sich Operacin Galgo Operation<br />

Windhund Nach monatelangen<br />

Ermittlungen der Guardia Civil bei der auch<br />

Telefone abgehrt wurden hat die spanische<br />

Polizei nun zugeschlagen Sie hat in<br />

diesem Dopingskandal anscheinend<br />

wichtige Beweismittel konfisziert Wie<br />

der Radiosender Cadena Ser berichtet<br />

liegen der Guardia Civil Mitschnitte von<br />

Telefongesprchen Fotos und sogar Videos<br />

vor die Sportler beim Blutdoping zeigen Im<br />

Haus des LeichtathletikTrainers Manuel<br />

Pascua Piqueras wurden laut der<br />

Tageszeitung El Pas vier Beutel mit<br />

Restspuren von Blut gefunden die darauf<br />

hinweisen dass dort erst vor kurzem ein<br />

oder mehrere Sportler Eigenblutdoping<br />

betrieben haben knnten Pascua soll zu<br />

den sieben Personen gehren die den Kern<br />

des spanischen Dopingrings bilden Neben<br />

Pascua und dessen Ehefrau die ebenfalls<br />

als Trainerin arbeitet gelten der Arzt<br />

Eufemiano Fuentes der<br />

LeichtathletikAgent Jos Alonso Valero der<br />

Leichtathlet Alberto Garcia der ehemalige<br />

Mountainbiker Alberto Leon und der Trainer<br />

von HindernisWeltmeisterin Marta<br />

Domnguez Cesar Prez als Drahtzieher<br />

Nach einem Bericht von El Pas wurde auch<br />

Fuentes Schwester Yolanda die ebenfalls<br />

rztin ist verhaftet Bei Leon der bereits im<br />

Radsportskandal Operacin Puerto ein Helfer<br />

von Eufemiano Fuentes war wurden<br />

mehrere Blutbeutel gefunden Garcia vor<br />

Wechselger<br />

üchte<br />

um<br />

Manuel<br />

Neuer:<br />

Herbeigesch<br />

mierter<br />

Transfer<br />

autor<br />

tazakt328678<br />

12122010 1<br />

Kommentar<br />

Wechselgerchte um<br />

Manuel Neuer<br />

Herbeigeschmierter<br />

Transfer<br />

Hlt Manuel<br />

Neuer so gut weil er<br />

unbedingt zu den<br />

Bayern will oder weil<br />

er so an Schalke hngt<br />

Die Mnchner Fans<br />

mgen ihn jedenfalls<br />

nicht VON DAVID<br />

DIGILI<br />

Bester<br />

Torwart der Liga<br />

Manuel Neuer beim<br />

Elfmetertten Foto dpa<br />

BERLIN taz Mit jeder<br />

katzenhaft<br />

eingesprungenen<br />

Parade wird es<br />

schlimmer Es muss<br />

ein virtuelles Abbild<br />

von Manuel Neuer<br />

sein das da jeden<br />

Spieltag zwischen den<br />

Pfosten des FC<br />

Schalke 04 steht und<br />

diese 732 Meter mal<br />

244 Meter mit<br />

Herzblut verteidigt Die<br />

meisten oder<br />

zumindest die<br />

lautesten Medien<br />

sehen den 24Jhrigen<br />

schon lngst im<br />

Leibchen des FC<br />

Bayern<br />

Der hat im<br />

Sommer unverhohlen<br />

sein Interesse besttigt<br />

Der deutsche<br />

Nationaltorwart und<br />

der deutsche<br />

Rekordmeister ja da<br />

msse einfach<br />

zusammenkommen<br />

was zusammengehrt<br />

Neuers<br />

Glanzvorstellung beim<br />

20 gegen die<br />

Nanorotoren<br />

autor<br />

Nanochemie Publiziert am 23112010<br />

Nanorotoren Maschinenbau auf molekularer<br />

Ebene Nanorotoren setzen sich selbst zusammen<br />

Wissenschaftlern der Technischen Universitt<br />

Mnchen TUM ist es gelungen stabfrmige Molekle<br />

dazu zu bringen sich selbst zu nur wenige<br />

Nanometer groen Rotoren zusammen zu setzen Die<br />

winzigen Systeme dienen der Untersuchung der<br />

Krfte denen Molekle auf Oberflchen und in Kfigen<br />

ausgesetzt sind Ihre Ergebnisse verffentlichen sie<br />

in der aktuellen onlineAusgabe der Proceedings of<br />

the National Academy of Sciences der USA siehe<br />

unten<br />

In der Nanowelt ist vieles anders Der<br />

Mensch steht erst am Anfang ihre<br />

Gesetzmigkeiten zu erforschen und nutzbar zu<br />

machen Einem Team um Professor Johannes<br />

Barth aus dem PhysikDepartment der TU Mnchen<br />

ist es nun gelungen stabfrmige Molekle so in einem<br />

zweidimensionalen Netzwerk einzuschlieen dass<br />

Sie von selbst kleine Rotoren bilden die sich in<br />

ihren Honigwabenartigen Kfigen drehen Nanorotor<br />

Ein Nanorotor in seinem Kfig Bild Dirk Khne TU<br />

Mnchen<br />

Vorbild fr solche sich selbst<br />

organisierenden Systeme ist die Natur Proteine<br />

bringen Reaktionspartner so in engste rumliche Nhe<br />

dass Reaktionen ablaufen die ohne die<br />

Zusammenfhrung nicht mglich wren Auch der<br />

Mensch nutzt solche Effekte indem er<br />

Katalysatoren entwickelt an deren Oberflche<br />

Reaktionspartner zusammenfinden Doch der groe<br />

Traum Selbstorganisationseffekte so zu nutzen dass<br />

sich Nanomaschinen ganz von alleine<br />

zusammenbauen steht noch in weiter Ferne<br />

Die<br />

in Garching entwickelten Rotoren sind ein<br />

erfolgreicher Schritt in diese Richtung Zunchst<br />

bauten die Physiker ein riesiges Nanonetzwerk auf<br />

indem sie KobaltAtome und ein stbchenfrmiges<br />

Molekl namens SexiphenylDicarbonitril auf einer<br />

Silberoberflche miteinander reagieren lieen Dabei<br />

Tagesordn<br />

ungen für<br />

die<br />

Plenarsitz<br />

ungen vom<br />

14. bis 17.<br />

Dezember<br />

2010<br />

beschloss<br />

en<br />

autor<br />

Sie sind hier<br />

Startseite<br />

Aktuelles<br />

Pressemitteilungen<br />

Tagesordnungen<br />

fr die<br />

Plenarsitzungen<br />

vom 14 bis 17<br />

Dezember 2010<br />

beschlossen<br />

Tagesordnungen fr<br />

die<br />

Plenarsitzungen<br />

vom 14 bis 17<br />

Dezember 2010<br />

beschlossen<br />

Pressemitteilung<br />

1242010 vom<br />

08122010 Blick<br />

in den Plenarsaal<br />

desSchsische<br />

Landtags<br />

Das<br />

Prsidium des<br />

Schsischen<br />

Landtags hat heute<br />

die<br />

Tagesordnungen fr<br />

die Sitzungen des<br />

Landtags vom 14<br />

bis 17 Dezember<br />

2010 beschlossen<br />

Der Schsische<br />

Landtag kommt am<br />

Dienstag Mittwoch<br />

Donnerstag und<br />

Freitag jeweils ab<br />

1000 Uhr zu seiner<br />

25 <strong>26</strong> und 27<br />

Sitzung<br />

zusammen<br />

Aufgrund der<br />

anstehenden<br />

Verabschiedung<br />

Elvenking:<br />

Red Silent<br />

Tides<br />

autor<br />

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Reviews arrow<br />

Elvenking Red<br />

Silent Tides<br />

Elvenking Red<br />

Silent Tides<br />

Drucken EMail<br />

Geschrieben von<br />

Oliver Jungwirth<br />

Samstag 18<br />

September 2010<br />

Elvenking Red<br />

Silent Tides Wenn<br />

man das gemtlich<br />

unelektrische<br />

Vorgngeralbum<br />

Poets nicht mitzhlt<br />

dann hab ich das<br />

erste und letzte<br />

Mal bei<br />

Heathenreel mit<br />

ELVENKING zu tun<br />

gehabt Da hat sich<br />

einiges getan<br />

seitdem Vor<br />

allem der<br />

Sngerwechsel ist<br />

klarerweise auffllig<br />

und sehr gut Auch<br />

die<br />

Songwritingknste<br />

der Band haben<br />

sich zum besseren<br />

gewandelt und<br />

mit Your Heros Are<br />

Dead hat die Band<br />

sogar einen<br />

ziemlichen Hit am<br />

Start Allgemein<br />

gesprochen<br />

pendelt die Gruppe<br />

allerdings ein<br />

bisschen zu oft<br />

zwischen<br />

Pseudohart siehe<br />

Beginn des<br />

Frankfurte<br />

r<br />

Schauspiel<br />

: Über das<br />

Ziel hinaus<br />

autor<br />

ber das Ziel hinaus<br />

Nils Kahnwald<br />

spielt den Peer<br />

Gynt im Frankfurter<br />

Schauspiel Die<br />

Inszenierung von<br />

Ant Romero Nunes<br />

hat heute Premiere<br />

Von Claudia<br />

Schlke<br />

Verkrperung eines<br />

Prinzips Nils<br />

Kahnwald<br />

Verkrperung eines<br />

Prinzips Nils<br />

Kahnwald 15<br />

Dezember 2010<br />

Es ist sein<br />

absolutes<br />

Lieblingsstck Nils<br />

Kahnwald hatte<br />

sich mit Ibsens<br />

Peer Gynt schon<br />

einmal an der<br />

Schaupielschule<br />

versucht aber<br />

dann die Rolle<br />

geschmissen Das<br />

war mir zu theatrig<br />

sagt der<br />

Schauspieler und<br />

meint Das hatte<br />

nichts mit mir zu<br />

tun Dabei hat er<br />

nichts gegen<br />

Werktreue Aber er<br />

mchte keine Bilder<br />

nachspielen Wenn<br />

die Inszenierung<br />

nichts mit mir zu<br />

tun hat kann ich<br />

sehr schlecht sein<br />

wei er offenbar aus<br />

GreenLight<br />

klärt<br />

Rechte an ?Going On?<br />

von Gnarls Barkley für<br />

Puma<br />

autor<br />

GreenLight klrt Rechte an Going On von<br />

Gnarls Barkley fr Puma<br />

1023GreenlightPumat3 Weltweite<br />

Internet und TVSpotKampagne des<br />

Sportartikels und<br />

SportkleidungsHerstellers Puma unter<br />

dem Motto Love for Football Dsseldorf<br />

5 Juni 2010 GreenLight<br />

wwwgreenlightrightscom eine<br />

weltweite RechteReprsentanz sowie<br />

Medienlizenzierungs und<br />

Knstlervermittlungsagentur gab bekannt<br />

dass sie die Master und<br />

Publikationsrechte an dem Titel Going<br />

On von Gnarls Barkley erworben hat Der<br />

Song soll fr die weltweite<br />

Werbekampagne von Puma Liebe<br />

Fuball als Hommage an die<br />

FuballBegeisterung in Afrika verwendet<br />

werden Nachdem Puma in den<br />

vorausgehenden Werbekampagnen<br />

bereits mehrfach lizenzfreie Titel<br />

verwendet hatte beschloss das<br />

Unternehmen nun dass der Song Going<br />

On fr dieses Projekt ideal wre und<br />

beauftragte GreenLight mit der Klrung<br />

und Lizenzierung der Rechte deren<br />

zahlreiche Inhaber in aller Welt verteilt<br />

sind GreenLigh 1023GreenlightPuma t<br />

befasst sich weltweit mit der<br />

Verhandlung von Nutzungsrechten fr<br />

Inhalte aus den Bereichen Musik Film<br />

Prominente und Entertainment und<br />

konnte die Rechte an dem Titel von<br />

Gnarls Barkley direkt von<br />

Musikproduzenten Plattenfirma und<br />

Bandmanagement fr Puma erwerben Die<br />

Kampagne luft seit Mrz und mindestens<br />

noch bis Ende Juli weltweit im<br />

17. Januar<br />

autor<br />

Der 17 Januar in sterreich und Sdtirol<br />

17 Jnner ist der 17 Tag des<br />

Gregorianischen Kalenders somit<br />

bleiben 348 Tage in Schaltjahren 349<br />

Tage bis zum Jahresende<br />

Historische<br />

Jahrestage Dezember Januar Februar<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 <strong>26</strong> 27<br />

28 29 30 31 Inhaltsverzeichnis 1<br />

Ereignisse<br />

11 Politik und<br />

Weltgeschehen<br />

12 Wirtschaft<br />

13 Wissenschaft und Technik 14<br />

Kultur 15 Gesellschaft 16<br />

Religion 17 Katastrophen 18<br />

Sport 2 Geboren 21 Vor dem 19<br />

Jahrhundert<br />

22 19 Jahrhundert<br />

23 20 Jahrhundert o 231<br />

19011950 o 232 19512000 3<br />

Gestorben 31 Vor dem 19<br />

Jahrhundert<br />

32 19 Jahrhundert<br />

33 20 Jahrhundert 34 21<br />

Jahrhundert<br />

4 Feier und Gedenktage<br />

Ereignisse Politik und Weltgeschehen<br />

395 Das rmische Reich beim Tod<br />

Theodosius I 0395 Mit dem Tod des<br />

Kaisers Theodosius I zerbricht das<br />

groe Rmische Imperium Seine Shne<br />

Honorius und Arcadius teilen das<br />

Reich unter sich in Westrom und<br />

Ostrom auf 1328 Krnung Ludwig des<br />

Bayern historisierende Darst 1328<br />

Ludwig IV der Bayer lsst sich beraten<br />

von Marsilius von Padua wegen seines<br />

Streits mit Johannes XXII zum ersten<br />

Mal in der rmischdeutschen<br />

Kaisergeschichte nicht vom Papst<br />

sondern von Vertretern des rmischen<br />

Volkes zum Kaiser krnen 1472 Der<br />

portugiesische Seefahrer Joo de<br />

Santarm erreicht die quatornahe Insel<br />

So Anto das heutige Prncipe 1601<br />

Im Vertrag von Lyon werden<br />

Gebietsbereinigungen zwischen<br />

Frankreich und dem Herzogtum Savoyen<br />

vereinbart Zentraler Streitpunkt<br />

zwischen den beiden Lndern war vor<br />

allem die Markgrafschaft Saluzzo<br />

1641 Johan Banr 1641 Weil das Eis<br />

der zugefrorenen Donau bricht scheitert<br />

im Dreiigjhrigen Krieg ein<br />

berraschungscoup<br />

schwedischfranzsischer Truppen unter<br />

Baptiste Budes de Gubriant auf die<br />

Stadt Regensburg in der ein Reichstag<br />

stattfindet 1656 Schweden erzwingt<br />

durch bis an Knigsberg herangerckte<br />

Truppen in der Zeit des Zweiten<br />

Nordischen Kriegs von Brandenburg<br />

den Vertrag von Knigsberg Kurfrst<br />

Friedrich Wilhelm I nimmt darin das<br />

Herzogtum Preuen als schwedisches<br />

statt bisher polnisches Lehen an 1685<br />

Johannes Diodato erhlt als erster ein<br />

kaiserliches Privileg fr den ffentlichen<br />

Ausschank von Kaffee und erffnet in<br />

der Folge das erste Wiener Kaffeehaus<br />

1746 Die aufstndischen Jakobiten<br />

unter Charles Edward Stuart besiegen<br />

in der Schlacht von Falkirk in<br />

Schottland die englischen Truppen<br />

1757 Nach Erffnung des Dritten<br />

Schlesischen Kriegs durch Friedrich<br />

den Groen beschliet der Reichstag in<br />

Regensburg die Reichsexekution gegen<br />

Preuen sterreich versucht Frankreich<br />

als Untersttzer eines Offensivkriegs zu<br />

gewinnen was im spteren Vertrag von<br />

Versailles gelingt 1852 Andries<br />

Pretorius 1852 In der Sand River<br />

Convention erreicht der Voortrekker<br />

und Freiheitskmpfer Andries Pretorius<br />

von Grobritannien die Zurcknahme des<br />

auf ihn gesetzten Kopfgeldes und die<br />

Anerkennung der Unabhngigkeit der<br />

Burenrepublik Transvaal 1871 Die<br />

Schlacht an der Lisaine in der Nhe des<br />

belagerten Belfort sieht im<br />

DeutschFranzsischen Krieg Preuen<br />

und seine Verbndeten als Sieger<br />

Minustemperaturen unzureichende<br />

Verpflegung Widerstand des Gegners<br />

und vorsichtiges Vorgehen erschpfen<br />

nach zwei Tagen die starke franzsische<br />

Armee und fhren zum Rckzug des von<br />

General Charles Denis Bourbaki<br />

befehligten Heeres 1885 In der<br />

Schlacht von Abu Klea besiegt whrend<br />

Zweiten Weltkriegs 1945 berreste<br />

eines gesprengten Krematoriums<br />

1945 Wegen der heranrckenden Roten<br />

Armee im Zweiten Weltkrieg beginnen<br />

die Nationalsozialisten mit der<br />

Evakuierung des Vernichtungslagers<br />

AuschwitzBirkenau 1945 Die Rote<br />

Armee erobert im Zweiten Weltkrieg<br />

das nahezu menschenleere Warschau<br />

1945 Raoul Wallenberg 1945 Raoul<br />

Wallenberg wird auf Anordnung des<br />

sowjetischen<br />

VizeVerteidigungsministers Nikolai<br />

Alexandrowitsch Bulganin wegen des<br />

Verdachts der Spionage in Budapest<br />

verhaftet 1946 Der Sicherheitsrat der<br />

Vereinten Nationen hlt in London<br />

seine konstituierende Sitzung ab 1968<br />

In Kambodscha beginnen die Roten<br />

Khmer ihren Guerillakampf gegen die<br />

Regierenden unter Prinz Norodom<br />

Sihanouk 1972 Flagge Bangladeschs<br />

1972 Bangladesch erhlt seine endgltige<br />

Staatsflagge 1988 Eduard<br />

Schewardnadse trifft sich mit<br />

HansDietrich Genscher in Bonn um den<br />

Besuch von Michael Gorbatschow<br />

vorzubereiten 1988 In OstBerlin<br />

werden Demonstranten die Rosa<br />

Luxemburg mit dem Spruch zitieren<br />

Freiheit ist immer Freiheit des<br />

Andersdenkenden am Rande einer<br />

offiziellen Demonstration der<br />

SEDParteifhrung verhaftet 1991 Der<br />

Deutsche Bundestag whlt Helmut Kohl<br />

nach seinem Wahlsieg in der<br />

Bundestagswahl 1990 zum dritten Mal<br />

zum Bundeskanzler der<br />

Bundesrepublik Deutschland zum ersten<br />

Mal nach der Wiedervereinigung<br />

1991 Operationen im Zweiten Golfkrieg<br />

1991 Eine Allianz unter Fhrung der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika<br />

greift den Irak in der Operation Desert<br />

Storm mit dem Ziel an Kuwait von der<br />

irakischen Besatzung zu befreien<br />

1991 Knig Harald V wird nach dem Tod<br />

seines Vaters Olav V Staatsoberhaupt<br />

in Norwegen 1998 Die Webseite<br />

Drudge Report spekuliert ber eine<br />

Affre im Weien Haus in die USPrsident<br />

Bill Clinton verwickelt sein soll Als die<br />

Washington Post vier Tage spter das<br />

Thema aufgreift entwickelt sich die<br />

LewinskyAffre Wirtschaft 1978<br />

Schneesturm:<br />

Belgien<br />

sperrt Grenze für Lkw<br />

autor<br />

Haushalt verabschiedet Opposition wirft<br />

mangelnden Gestaltungswillen vor<br />

Aachen Mit der Verabschiedung des<br />

Haushalts fr 2011 beendete der<br />

Stdteregionstag am Donnerstag ein laut<br />

Stdteregionsrat Helmut Etschenberg<br />

ausgesprochen arbeitsreiches Jahr Das<br />

belegte er mit zwei Zahlen<br />

pfeilweiterkleinergif Schneesturm Belgien<br />

sperrt Grenze fr Lkw dpazvadapd<br />

16122010 1825<br />

schneechaosjpg1567759jpg AachenDren<br />

Das Schneetief Petra hat auf den<br />

nordrheinwestflischen Autobahnen am<br />

Donnerstag fr Chaos gesorgt die Region<br />

Aachen aber weitestgehend verschont Nur<br />

am Grenzbergang Lichtenbusch in<br />

Richtung Belgien hatten Lastwagenfahrer<br />

das Nachsehen Fr sie war ab 1430 Uhr<br />

aufgrund des Wetters die Weiterfahrt nach<br />

Belgien untersagt Eine Einreise per Auto<br />

war aber weiter mglich Durch die<br />

Anordnung der Belgier war der Rastplatz<br />

zeitweise mit Lastwagen berfllt weil 200<br />

Lastwagen an der Weiterfahrt gehindert<br />

waren Im brigen NRW sorgten liegen<br />

gebliebene Lkw teilweise fr Stillstand wie<br />

ein Sprecher der Landesleitstelle der Polizei<br />

in Neuss sagte Insgesamt staute sich der<br />

Verkehr im Land am spten Nachmittag auf<br />

ber 200 Kilometern Auch Bahnfahrer<br />

mussten zum Teil viel Geduld aufbringen<br />

Zahlreiche Zge hatten Versptung oder fielen<br />

ganz aus Bis zum frhen Nachmittag war<br />

die Lage noch verhltnismig ruhig<br />

geblieben Das Landesamt fr Zentrale<br />

Polizeiliche Dienste LZPD in Duisburg<br />

registrierte nur vereinzelt<br />

witterungsbedingte Unflle Insgesamt<br />

Termine<br />

des<br />

Landtags<br />

präsident<br />

en in der<br />

Woche<br />

vom 6.<br />

bis 12.<br />

Dezember<br />

2010<br />

autor<br />

des<br />

Landtagsprsident<br />

n in der Woche<br />

vom 6 bis 12<br />

Dezember 2010<br />

Termine des<br />

Landtagsprsident<br />

n in der Woche<br />

vom 6 bis 12<br />

Dezember 2010<br />

Pressemitteilung<br />

1212010 vom<br />

03122010<br />

Landtagspsident<br />

Dr Matthias Rler<br />

Montag 6<br />

Dezember 2010<br />

Dem Prsidenten<br />

des Schsischen<br />

Landtags wird<br />

eine<br />

Unterschriftensa<br />

mlung mit der<br />

sich die<br />

Unterzeichner<br />

gegen geplante<br />

Krzungen im<br />

ffentlichen<br />

Personennahverk<br />

hr wenden<br />

bergeben Ort<br />

Schsischer<br />

Landtag Saal 2<br />

Landtagsprsident<br />

Dr Matthias Rler<br />

nimmt von der<br />

Gewerkschaft der<br />

Polizei Karten<br />

im Rahmen der<br />

Letzte<br />

Instanz:<br />

Heilig<br />

autor<br />

0318Milestone468x60 Home<br />

arrow Reviews arrow Letzte<br />

Instanz Heilig Letzte Instanz<br />

Heilig Drucken EMail<br />

Geschrieben von Oliver<br />

Jungwirth Montag 18<br />

Oktober 2010 Letzte Instanz<br />

Heilig Es gibt selten Alben auf<br />

die ich mich wirklich freue<br />

Generell stellt sich nmlich<br />

meist Ernchterung oder<br />

Enttuschung ein weil die<br />

Erwartungshaltung meist ber<br />

Monate hinweg aufgebaut<br />

schlichtweg nicht erfllt wird<br />

Es gibt immer auch<br />

Ausnahmen Heilig ist eine<br />

davon Denn die LETZTE<br />

IN<strong>ST</strong>ANZ schafft es auch auf<br />

Heilig wieder sich in mein<br />

Herz zu spielen Dieses Mal mit<br />

mehr Gitarren und trotzdem<br />

viel Gefhl Die Linie von<br />

Schuldig wird klar fortgesetzt<br />

auch wenn die Abwechslung<br />

ein klein wenig reduziert wird<br />

Das mag fr manche jetzt<br />

klingen wie Oh mein Gott jetzt<br />

spielen die wirklich nur noch<br />

ein einziges Lied ein ganzes<br />

Album lang aber keine Bange<br />

Das hier ist die LETZTE<br />

IN<strong>ST</strong>ANZ und nicht Roxette<br />

oder WASP Was ich<br />

eigentlich meine ist dass die<br />

stilistischen Ausreier des<br />

letzten Albums namens Feuer<br />

und Komm wegfallen und das<br />

ganze Album absolut<br />

homogen ist Vermutlich<br />

werden manche mangelnde<br />

Abwechslung beklagen und<br />

ich gestehe beim ersten Mal<br />

durchhren war auch ich<br />

irritiert Aber dann hat es<br />

gezndet und wie Ein Lied<br />

geht ins nchste ber und wenn<br />

man so richtig im Trumeland<br />

schwelgt ist das Ding vorbei<br />

Schon Tante Jolesch hat<br />

gesagt Das Geheimnis ist<br />

Molekulare<br />

Leuchtkerne<br />

autor<br />

Nanochemie<br />

Publiziert am<br />

04122010 Molekulare Leuchtkerne<br />

Eine Taschenlampe aus einzelnen<br />

Moleklen entwickelt Forschende der<br />

Universitt Basel und des Karlsruher<br />

Instituts fr Technologie ist es erstmals<br />

gelungen aus einzelnen Moleklen<br />

elektronische Bauelemente herzustellen<br />

und diese zum Leuchten anzuregen<br />

Ihre Arbeit leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Entwicklung von neuen<br />

optoelektronischen Bauelementen auf<br />

der Basis von einzelnen Moleklen In<br />

der Optoelektronik werden nach<br />

Verfahren und Produkten geforscht die<br />

die Umwandlung von elektronisch<br />

erzeugten Daten und Energien in<br />

Lichtemission und umgekehrt<br />

ermglichen<br />

Die Forschungsteams um<br />

den Chemiker Prof Dr Marcel Mayor<br />

Universitt Basel und Karlsruher Institut<br />

fr Technologie und den Physiker Dr<br />

Ralph Krupke Karlsruher Institut fr<br />

Technologie haben eine molekulare<br />

Taschenlampe gebaut indem sie<br />

massgeschneiderte Molekle mit<br />

Leuchtkern und winzige Elektroden aus<br />

KohlenstoffNanorhren entwickelten<br />

Durch ein spezielles Verfahren konnten<br />

die Molekle zwischen die<br />

NanorhrenElektroden platziert und<br />

elektrisch angesteuert werden Als<br />

Nachweis der molekularen<br />

Elektrolumineszenz dient der<br />

spektroskopische Fingerabdruck des<br />

Sieg<br />

in<br />

Champions<br />

League:<br />

Bayern<br />

gewinnen<br />

lässig<br />

gegen<br />

Basel<br />

autor<br />

tazonlinetest62502<br />

09122010 Sieg in<br />

Champions League<br />

Bayern gewinnen<br />

lssig gegen Basel<br />

Im letzten<br />

Gruppenspiel der<br />

Champions League<br />

gewinnt der FC<br />

Bayern klar mit 30<br />

gegen Basel Im<br />

Achtelfinale knnte<br />

sich den Mnchnern<br />

nun die Chance zu<br />

einer Revanche<br />

bieten Ist wieder<br />

zurck<br />

Doppeltorschtze<br />

Franck Ribery Foto<br />

dpa MNCHEN dpa<br />

Der FC Bayern<br />

Mnchen hat sein<br />

letztes Gruppenspiel<br />

in der Champions<br />

League souvern mit<br />

30 gegen den FC<br />

Basel gewonnen<br />

Gegen die vom<br />

ExBayernprofi<br />

Thorsten Fink<br />

trainierten<br />

Schweizer erzielten<br />

Franck Ribery 35<br />

und 50 Minute und<br />

Anatoli<br />

Timoschtschuk 37<br />

Minute die Treffer<br />

Wir haben die Tore<br />

geschossen ich bin<br />

sehr zufrieden<br />

erklrte BayernCoach<br />

van Gaal Fnf Siege<br />

haben auch nicht<br />

viele Clubs gemacht<br />

Fr ihn war es das<br />

150<br />

EuropapokalSpiel<br />

Mit 15 Punkten<br />

Kronberg:<br />

Neue<br />

Elefantena<br />

nlage<br />

für<br />

den<br />

Opel-Zoo<br />

autor<br />

AktuellRheinMainZ<br />

itungRegion<br />

Kronberg Neue<br />

Elefantenanlage fr<br />

den OpelZoo Von<br />

Timo Brcken<br />

Kronberg Exklusiv<br />

im Opelzoo<br />

Elefanten Exklusiv<br />

im Opelzoo<br />

Elefanten 15<br />

Dezember 2010<br />

Die Elefanten im<br />

OpelZoo<br />

bekommen eine<br />

neue Anlage und<br />

damit mehr Platz<br />

Im September<br />

beginnt der Bau<br />

Dabei will die<br />

Zooverwaltung das<br />

Elefantenhaus von<br />

120 auf 820<br />

Quadratmeter und<br />

das Auengehege<br />

von 3600 auf<br />

5500<br />

Quadratmeter<br />

vergrern Innen und<br />

auen will man<br />

auerdem<br />

Einzelboxen und<br />

abtrennbare<br />

Sektoren<br />

einrichten um die<br />

Tiere zeitweise<br />

trennen und<br />

Neuzugnge leichter<br />

eingewhnen zu<br />

knnen Die Herde<br />

soll knftig sechs<br />

Tiere umfassen zu<br />

den rund<br />

Nanograph<br />

en<br />

autor<br />

Nanochemie<br />

Oberflchenchemie<br />

Publiziert am<br />

08112010<br />

Nanographen<br />

EmpaForschende<br />

klren Reaktionsweg<br />

zur Herstellung<br />

graphenartiger<br />

Materialien<br />

Graphen gilt als<br />

Kandidat fr die<br />

knftige<br />

Nanoelektronik<br />

Methoden mit<br />

denen sich<br />

graphenartige<br />

Materialien mit<br />

gewnschten<br />

elektronischen<br />

Eigenschaften<br />

herstellen lassen<br />

fehlen jedoch noch<br />

EmpaForschende<br />

haben nun mit einer<br />

oberflchenchemisch<br />

n Methode<br />

graphenartige<br />

Materialien<br />

synthetisiert und den<br />

entsprechenden<br />

Reaktionsmechanis<br />

us im Detail<br />

aufgeklrt wie sie in<br />

der Fachzeitschrift<br />

Nature Chemistry<br />

berichten siehe<br />

unten<br />

Die<br />

Forschenden sttzten<br />

sich dabei auf eine<br />

Kombination von<br />

experimentellen<br />

Untersuchungen mit<br />

Computersimulation<br />

n Mehrere<br />

Nanographene<br />

Sportfördergruppen<br />

der<br />

Bundeswehr:<br />

Sorgenfreiheit<br />

für<br />

Armisten<br />

autor<br />

tazakt330061 Sportfrdergruppen<br />

der Bundeswehr Sorgenfreiheit fr<br />

Armisten Die Umwandlung der<br />

Bundeswehr zum Freiwilligenheer<br />

ist beschlossen Fr die<br />

Sportsoldaten ndert sich nichts<br />

Sportpolitiker wollen das System<br />

so erhalten wie es ist VON MARKUS<br />

VLKER Die deutsche Biathletin<br />

Andrea Henkel ist<br />

BundeswehrSportsoldatin Sie soll<br />

auch weiterhin gefrdert werden<br />

Foto dpa BERLIN taz Gestern<br />

gingen sie wieder in die Loipe<br />

Hauptfeldwebel Michael Greis und<br />

Andrea Henkel die den gleichen<br />

militrischen Rang innehat Die<br />

Biathleten starteten beim Weltcup<br />

in Pokljuka Sie knnen ihren Sport<br />

relativ sorgenfrei betreiben denn<br />

sie sind Mitglied einer<br />

Sportfrdergruppe der Bundeswehr<br />

Der deutsche Steuerzahler bringt<br />

ber 30 Millionen Euro fr die derzeit<br />

824 Sportsoldaten auf Das<br />

Bundesverteidigungsministerium<br />

hat fr den gesamten Sportbereich<br />

im Jahr 2010 sogar ber 79<br />

Millionen Euro ausgegeben Mit<br />

der Bundeswehrreform die in dieser<br />

Woche vom Parlament<br />

verabschiedet wurde stellt sich<br />

natrlich auch die Frage ob die<br />

Sportfrderung gleichermaen<br />

reformiert wird Im Spiegel hatte es<br />

geheien im<br />

Verteidigungsministerium gebe es<br />

keine Denkverbote das<br />

Frdersystem sei nicht in Stein<br />

gemeielt Die Vorsitzende des<br />

Sportausschusses im Bundestag<br />

Dagmar Freitag SPD reagierte<br />

besorgt und erkundigte sich<br />

umgehend ob denn auch die 15<br />

Standorte an den die<br />

Sportsoldaten stationiert sind<br />

gefhrdet seien Thomas Kossendey<br />

Staatssekretr im<br />

Verteidigungsministerium konnte<br />

die SPDPolitikerin am Mittwoch in<br />

der Sitzung des Sportausschusses<br />

beruhigen Der Umbau der<br />

Bundeswehr zur Freiwilligenarmee<br />

und die damit einhergehende<br />

Reduzierung der Soldaten von<br />

250000 auf 185000 habe keine<br />

Auswirkungen auf den Spitzensport<br />

Liste der Kernkraftwerke in Europa<br />

autor<br />

Dies ist eine Liste der Kernkraftwerke in Europa Eine bersicht<br />

ber alle Kernkraftwerke findet sich unter Liste der<br />

Kernkraftwerke Inhaltsverzeichnis 1 Europa 11 Belgien<br />

12 Bulgarien 13 Deutschland 14 Finnland 15<br />

Frankreich 16 Italien 17 Litauen 18 Niederlande<br />

19 Rumnien 110 Russland 111 Schweden 112<br />

Schweiz 113 Slowakei 114 Slowenien 115 Spanien<br />

116 Tschechien 117 Ukraine 118 Ungarn 119<br />

Vereinigtes Knigreich<br />

2 Einzelnachweise Europa<br />

Kernkraftwerk Dungeness In Europa sind in 18 Lndern 93<br />

Kernkraftwerke mit 196 Reaktorblcken und einer installierten<br />

Bruttogesamtleistung von 179384 MW am Netz 13<br />

Reaktorblcke elf laut IAEO in fnf Lndern mit einer<br />

Bruttogesamtleistung von 14386 MW 12246 MW sind im Bau<br />

84 Reaktorblcke in 13 Lndern und mit einer<br />

Bruttogesamtleistung von <strong>26</strong>412 MW wurden bereits<br />

stillgelegt In Europa wurde das Kernkraftwerk Obninsk in<br />

Russland am <strong>26</strong> Juni 1954 als erstes weltweit in Betrieb<br />

genommen Das Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine<br />

ist mit seinen sechs Reaktorblcken und einer installierten<br />

Bruttoleistung von 6000 MW das leistungsstrkste Die zwei<br />

Reaktorblcke von Civaux in Frankreich sind mit einer<br />

Bruttoleistung von je 1561 MW die leistungsstrksten weltweit<br />

Kernkraftwerk Olkiluoto Finnland Kernkraftwerk Caorso<br />

Italien Kernkraftwerk Ignalina Litauen Kernkraftwerk<br />

Smolensk Russland Kernkraftwerk Cernavoda Rumnien<br />

Kernkraftwerk Dukovany Tschechien Kernkraftwerk Temeln<br />

Tschechien Belgien Kernkraftwerk Doel In Belgien sind zwei<br />

Kernkraftwerke mit sieben Reaktorblcken und einer<br />

installierten Bruttogesamtleistung von 6104 MW am Netz Ein<br />

Kernkraftwerk mit einem weiteren Reaktorblock und einer<br />

Bruttoleistung von 12 MW wurde bereits stillgelegt In Belgien<br />

wurde der Reaktorblock BR3 am 10 Oktober 1962 als erster in<br />

1 wurde am 28 August 1974 in Betrieb genommen und ist der<br />

lteste der noch genutzt wird Das Kernkraftwerk Tihange ist mit<br />

seinen drei Reaktorblcken und einer installierten<br />

Bruttoleistung von 3129 MW ist das leistungsstrkste Der<br />

Reaktorblock Tihange 3 ist mit einer Bruttoleistung von 1065<br />

MW der leistungsstrkste Die Kernenergie hat in Belgien einen<br />

Anteil von 54 Prozent an der Gesamtstromerzeugung Name<br />

Block Reaktortyp Status Netto leistung in MW Brutto<br />

leistung in MW Inbetrieb nahme geplant Abschal tung<br />

geplant Einge speiste Energie in GWh BR 3<br />

Druckwasserreaktor Stillgelegt 10 12 19621010 10101962<br />

19870630 30061987 759 Doel 1 Druckwasserreaktor In<br />

Betrieb 392 412 19740828 28081974 20150215 15022015<br />

97861 Doel 2 Druckwasserreaktor In Betrieb 433 454<br />

19750821 21081975 20151214 14122015 91997 Doel 3<br />

Druckwasserreaktor In Betrieb 1006 1056 19820623<br />

23061982 20221014 14102022 18<strong>26</strong>37 Doel 4<br />

Druckwasserreaktor In Betrieb 1008 1041 19850408<br />

08041985 20250714 14072025 165566 Tihange 1<br />

Druckwasserreaktor In Betrieb 962 1009 19750307<br />

07031975 20150914 14092015 214254 Tihange 2<br />

Druckwasserreaktor In Betrieb 1008 1055 19821013<br />

13101982 20230615 15062023 179274 Tihange 3<br />

Druckwasserreaktor In Betrieb 1015 1065 19850615<br />

15061985 20250914 14092025 174535 Bulgarien In<br />

Bulgarien ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblcken und<br />

einer installierten Bruttogesamtleistung von 2000 MW am Netz<br />

Ein Kernkraftwerk mit zwei weiteren Reaktorblcken und einer<br />

Bruttogesamtleistung von 2000 MW ist im Bau vier Reaktoren<br />

mit einer Bruttogesamtleistung von 1760 MW wurden bereits<br />

stillgelegt Die Kernenergie hat in Bulgarien 44 Prozent Anteil<br />

an der Gesamtstromerzeugung Name Block Reaktortyp<br />

Status Netto leistung in MW Brutto leistung in MW<br />

Inbetrieb nahme geplant Abschal tung geplant Einge<br />

speiste Energie in GWh Belene 1 WWER1000466 In Bau seit<br />

1987 953 1000 20119999 2011 Belene 2 WWER1000466<br />

In Bau seit 1987 953 1000 20139999 2013 Kosloduj 1<br />

WWER440230 Stillgelegt 408 440 19740724 24071974<br />

20021231 31122002 61070 Kosloduj 2 WWER440230<br />

Stillgelegt 408 440 19750824 24081975 20021231<br />

31122002 628189 Kosloduj 3 WWER440230 Stillgelegt 408<br />

440 19801217 17121980 20061231 31122006 62817<br />

Kosloduj 4 WWER440230 Stillgelegt 408 440 19820517<br />

17051982 20061231 31122006 60991 Kosloduj 5<br />

WWER1000320 In Betrieb 953 1000 19871129 29111987<br />

20180814 14082018 83156 Kosloduj 6 WWER1000320 In<br />

Betrieb 953 1000 19910802 02081991 20231214 14122023<br />

70878 Deutschland Kernkraftwerke in Deutschland In<br />

Deutschland sind zwlf Kernkraftwerke mit 17 Reaktorblcken<br />

und einer installierten Bruttogesamtleistung von 21465 MW<br />

am Netz 19 Reaktorblcke mit einer Bruttogesamtleistung von<br />

6337 MW wurden bereits stillgelegt Das Kernkraftwerk Kahl<br />

wurde als erstes Kernkraftwerk in Deutschland am 17 Juni<br />

1961 in Betrieb genommen Der Reaktorblock Biblis A der am<br />

25 August 1974 in Betrieb genommen wurde ist der lteste<br />

noch genutzte Reaktorblock Das Kernkraftwerk<br />

Gundremmingen ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen<br />

Reaktorblcken und einer installierten Bruttoleistung von 2572<br />

MW das leistungsstrkste Kraftwerk Deutschlands Der<br />

Reaktorblock Brokdorf ist mit einer Bruttoleistung von 1480<br />

MW der leistungsstrkste Deutschlands Kernkraftwerk Isar 2<br />

Zweitstrkster Reaktorblock in Deutschland Die Kernenergie<br />

hat in Deutschland den zweitgrten Anteil nmlich 233 Prozent<br />

an der Stromerzeugung 2008 sie liegt damit knapp hinter der<br />

Braunkohle Das sind mit Abwrmeverlusten 125 Prozent<br />

beziehungsweise ohne 57 Prozent der<br />

Gesamtenergieerzeugung Deutschland steht damit bei der<br />

jhrlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an<br />

vierter Stelle Der GrundlastAnteil RundumdieUhrVerfgbarkeit<br />

der Kernkraft liegt bei 48 Prozent Die Kernkraftwerke in<br />

Deutschland sind die produktivsten weltweit Seit 1980 stellte<br />

Deutschland mit zwei Ausnahmen jedes Jahr den<br />

Kernkraftwerksweltmeister GesamtBruttostromerzeugung Das<br />

Kernkraftwerk Grohnde belegte dabei insgesamt achtmal die<br />

erste Position und hlt auch den absoluten Weltrekord aus dem<br />

Jahre 1997 mit einer Bruttostromproduktion von 1253<br />

Milliarden Kilowattstunden Das Kernkraftwerk Isar 2 belegte<br />

siebenmal den ersten Platz davon sechsmal in Folge Seit 1985<br />

haben sich immer fnf bis acht deutsche Kernkraftwerke unter<br />

den weltweit ersten zehn befunden und seit 1980 war<br />

Deutschland stets mit mindestens einem Kraftwerk unter den<br />

Top3 vertreten In den Jahren 1985 1993 1994 1995 und 2001<br />

stellte Deutschland sogar jeweils die ersten fnf Pltze der<br />

Weltrangliste<br />

Siehe auch Liste der Kernreaktoren in<br />

Deutschland Name Block Reaktortyp Status Netto leistung in<br />

MW Brutto leistung in MW Inbetrieb nahme geplant<br />

Abschal tung geplant Einge speiste Energie in GWh Biblis<br />

KWB A A Druckwasserreaktor In Betrieb 1167 1225<br />

19740825 25081974 200902<strong>26</strong> Anfang 2010 216665 Biblis<br />

KWB B B Druckwasserreaktor In Betrieb 1240 1300<br />

19760406 06041976 20090131 Anfang 2013 224193<br />

Brokdorf KBR Druckwasserreaktor In Betrieb 1410 1480<br />

19861014 14101986 20181222 22122018 220028<br />

Brunsbttel KKB Siedewasserreaktor In Betrieb 771 806<br />

19760713 13071976 20090209 09022009 120371 Emsland<br />

Probleme<br />

im<br />

Anti-Doping-K<br />

ampf:<br />

Die<br />

deutsche<br />

Dopinglüge<br />

autor<br />

tazakt328461<br />

10122010 5<br />

Kommentare Probleme im<br />

AntiDopingKampf Die<br />

deutsche Dopinglge Auch<br />

in Deutschland findet kein<br />

effektiver Kampf gegen<br />

Doping statt Woran liegt<br />

das eigentlich Die taz<br />

stellt die fnf Thesen auf<br />

woran der Dopingkampf<br />

scheitert VON MARKUS<br />

VLKER berschattet<br />

immer wieder den Sport<br />

Doping Foto dpa Das<br />

Feigenblatt bedeckt eine<br />

Ble Metaphorisch umhllt<br />

es einen Gegenstand um<br />

dessen moralische<br />

Verwerflichkeit oder<br />

Obsznitt zu kaschieren<br />

Jemandem ein Feigenblatt<br />

umhngen hat also<br />

umgangssprachlich die<br />

Bedeutung der notdrftigen<br />

Verdeckung einer<br />

Zumutung Doping ist so<br />

eine Zumutung Und der<br />

Antidopingkampf ist das<br />

Feigenblatt das den<br />

Pharmabetrug bemnteln<br />

soll Die ffentlichkeit soll<br />

den Eindruck gewinnen<br />

der deutsche Sport oder<br />

sagen wir der deutsche<br />

Staat tut alles damit<br />

Dopingsnder erwischt<br />

werden Diejenigen die<br />

das Feigenblatt halb<br />

schamhaft halb<br />

ausgebufft vor das<br />

Dopinggemcht halten<br />

glauben die Argumente<br />

Selbst<br />

den<br />

wilden<br />

Kermeter<br />

barrierefrei<br />

gemacht<br />

autor<br />

Haushalt<br />

verabschiedet<br />

Opposition wirft<br />

mangelnden<br />

Gestaltungswillen<br />

vor Aachen Mit der<br />

Verabschiedung des<br />

Haushalts fr 2011<br />

beendete der<br />

Stdteregionstag am<br />

Donnerstag ein laut<br />

Stdteregionsrat<br />

Helmut Etschenberg<br />

ausgesprochen<br />

arbeitsreiches Jahr<br />

Das belegte er mit<br />

zwei Zahlen<br />

pfeilweiterkleinergif<br />

Selbst den wilden<br />

Kermeter barrierefrei<br />

gemacht 15122010<br />

1711<br />

AZD4spkermeterjpg1<br />

67292jpg Nordeifel Es<br />

ist toll wie<br />

konsequent das<br />

barrierefreie<br />

Naturerleben hier<br />

umgesetzt wird zeigte<br />

sich der Beauftragte<br />

der Landesregierung<br />

fr die Belange der<br />

Menschen mit<br />

Behinderung in NRW<br />

Norbert Killewald<br />

whrend einer<br />

Inspektion des<br />

Barrierefreien<br />

Naturerlebnisraumes<br />

Wilder Kermeter im<br />

Nationalpark Eifel<br />

begeistert Ein<br />

besonderes Highlight<br />

stelle das ertastbare<br />

Landschaftsmodell<br />

aus Bronze dar das<br />

den Panoramablick an<br />

der Hirschley ber eine<br />

Wald und<br />

Wilhelmshaven -<br />

Pilotanlage wäscht<br />

CO aus Rauchgas<br />

aus<br />

autor<br />

Nachrichten aus der Region<br />

Nachrichten aus dem Ammerland<br />

Nachrichten aus Bremen<br />

Nachrichten aus Cloppenburg<br />

Nachrichten aus Delmenhorst<br />

Nachrichten aus Friesland<br />

Nachrichten aus Oldenburg Kreis<br />

Nachrichten aus Oldenburg Stadt<br />

Nachrichten aus Vechta<br />

Nachrichten aus der Wesermarsch<br />

Nachrichten aus Wilhelmshaven<br />

Sport im Ammerland Sport in<br />

Friesland Sport in Oldenburg Kreis<br />

Sport in Oldenburg Stadt Sport in<br />

der Wesermarsch Sport im<br />

Mnsterland VfB Oldenburg VfL<br />

Oldenburg EWE Baskets<br />

localnewswilhelmshavenstomslocal<br />

ewswilhelmshavenstnielsen1sz7<br />

28x90tile1ord614059378510<br />

NWZonline Nordwest Zeitung<br />

WILHELMSHAVEN 14 Dezember<br />

2010 Pilotanlage wscht CO aus<br />

Rauchgas aus Umwelttechnik Eon<br />

will Emissionen aus Kraftwerken<br />

bis 2020 halbieren Dreijhriges<br />

Projekt Bild Seit der<br />

vergangenen Woche laufen die<br />

Tiefbohrungen fr das Fundament<br />

der Pilotanlage des COAbscheiders<br />

von Eon BILD Knothe Bild<br />

vergrern Es geht um die<br />

Weiterentwicklung<br />

klimaschonender Stromerzeugung<br />

Das Verfahren eignet sich<br />

insbesondere fr die<br />

Kraftwerksnachrstung von Ulrich<br />

MllerHeinck Wilhelmshaven Am<br />

EonKohlekraftwerk in<br />

Wilhelmshaven hat der Bau einer<br />

Pilotanlage zur COAbscheidung<br />

begonnen Die Testanlage<br />

Parapsychologie<br />

autor<br />

Die<br />

Parapsychologie<br />

von griech para<br />

para neben und<br />

quxologia<br />

psychologa<br />

Seelenkunde<br />

versteht sich<br />

selbst als<br />

wissenschaftliche<br />

Forschungszweig<br />

der angebliche<br />

psychische<br />

Fhigkeiten und<br />

ihre Ursachen<br />

sowie ein<br />

mgliches Leben<br />

nach dem Tod<br />

untersucht Die<br />

Mehrheit der<br />

Wissenschaftler<br />

erkennt die<br />

Existenz solcher<br />

ungewhnlichen<br />

Phnomene jedoch<br />

nicht an und<br />

bezeichnet daher<br />

die<br />

Parapsychologie<br />

als eine<br />

Pseudowissensch<br />

ft Die<br />

parapsychologisc<br />

e Experimente<br />

an einigen<br />

Universitten und<br />

privat<br />

finanzierten<br />

Instituten<br />

Inhaltsverzeichni<br />

1<br />

Terminologie 2<br />

Geschichte<br />

21 Frhe<br />

Forschung 22<br />

Die ra JB Rhine<br />

23 Vermehrtes<br />

wissenschaftliche<br />

Interesse 24<br />

Die 1970er<br />

Dekade<br />

intensiver<br />

Forschung 25<br />

Die<br />

Parapsychologie<br />

in der Gegenwart<br />

3 Forschung<br />

31<br />

Untersuchungsge<br />

iet 32<br />

Methoden 33<br />

Feldforschung<br />

331 Spuk o<br />

332<br />

Reinkarnationsfor<br />

chung 34<br />

Experimentelle<br />

Forschung<br />

o<br />

341<br />

Ganzfeldversuche<br />

o 342<br />

Fernwahrnehmun<br />

o 343<br />

Psychokinese mit<br />

Zufallsgeneratore<br />

o 344<br />

Direkte mentale<br />

Beeinflussung<br />

von lebenden<br />

Wesen<br />

o<br />

345<br />

Vorausahnungen<br />

o 346<br />

NahtodErfahrung<br />

n<br />

4 Theorien<br />

und Modelle 5<br />

Aus in der Europa<br />

League:<br />

Ein<br />

Unentschieden zu viel für<br />

Dortmund<br />

autor<br />

tazonlinetest62932 Aus in der Europa League<br />

Ein Unentschieden zu viel fr Dortmund<br />

Borussia Dortmund kam beim FC Sevilla nicht<br />

ber ein 22 hinaus Dadurch verpasst der<br />

BundesligaSpitzenreiter das Weiterkommen in<br />

der Europa League VON Ronald Reng<br />

Dortmunds Torschtze Kagawa muss das<br />

Gegentor ansehen Foto dapd SEVILLA taz Mit<br />

wehendem Mantel in einem beachtlichen<br />

Tempo fr einen Mann von 43 Jahren sprintete<br />

Jrgen Klopp mit dem Abpfiff auf den<br />

Fuballrasen und erfand spontan die<br />

Schutzumarmung Zunchst schloss er seinen<br />

Spielmacher Nuri Sahin in die Arme dann<br />

drckte er Torwart Roman Weidenfeller an<br />

seine Brust Es war der liebevollste Polizeigriff<br />

Trainer Klopp hielt Borussia Dortmunds<br />

Fuballer davon ab sich nach dem Ausscheiden<br />

in der Europa League beim FC Sevilla mit<br />

dem Schiedsrichter anzulegen Tatenlos hatte<br />

der Referee zugesehen wie Sevilla mit<br />

Zeitschinden im groen Stil das fr sie<br />

ausreichende 22 ins Ziel rettete Doch die<br />

verstndliche Dortmunder Emprung lenkte nur<br />

von der tieferen Wahrheit dieses spanischen<br />

Abends ab Die Borussia die als<br />

davonstrmender BundesligaErster seit<br />

Monaten mit den Tugenden der Jugend wie<br />

Elan und Esprit entzckt zeigte am Donnerstag<br />

erstmals dass sie bei einem<br />

Durchschnittsalter unter 23 Jahren natrlich<br />

auch im Negativen eine durch und durch<br />

junge Elf ist GRUPPE J ERGEBNISSE FC<br />

Sevilla Borussia Dortmund 22 Karpati Lwiw<br />

Paris St Germain 11 TABELLE 1 Paris St<br />

Germain 94 12 2 FC Sevilla 107 10 3<br />

Borussia Dortmund 107 9 4 Karpati Lwiw<br />

415 1 Unerfahren und entnervt lieen sie sich<br />

von Sevilla ein ruppiges zerfahrenes Spiel<br />

aufdrngen Der Schiri htte den Gegner schon<br />

mal darauf hinweisen knnen dass Zeitspiel<br />

nicht so cool ist sagte Klopp aber das<br />

Ergebnis haben wir uns selbst eingebrockt Wir<br />

haben uns auf die Hektik eingelassen Mit<br />

Veteranenschlue und Muskelstrke zog der


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch IV - KONZETT<br />

27<br />

Lebt und arbeitet in Wien<br />

Eisenberger<br />

Goldscheider<br />

sponsered by Philipp Konzett


…hatten ihn recht rasch in jener Überzahl am Bordstein liegen, wo es<br />

das ganze Blut und so, in diesem Abfluss –zum Kanal hinspült… ltg<br />

er Suche nach noch stärkeren Frauen!<br />

Auf der Suche nach noch stärkeren Frauen!


30 Buch IV - KONZETT<br />

Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Dangerous/Shooting/Stars<br />

???<br />

I. les tardes goldscheider<br />

I. Christian Eisenberger<br />

I. Philipp Konzett<br />

Mischtechnik, 150 x 205 cm


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch IV - Die Vollautomatische<br />

31


32 Buch IV - Die Vollautomatische<br />

Nr. <strong>26</strong>/2010


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch V - Christian le fou 33<br />

Noëlle Simonot • Olivier Rodriguez • Oskar Hack • Pascal Hollander • Pauline Hollander • Philippe Hollander • Philippine Hollander • Pierre Ferry • Pierre Hollander • Rina Rosselson • Robert Abraham • Romane Blanchet • Roy Hack • Ruthy Ferry • Sabine Bourgeau • Sébastien Picciotto •<br />

Frédéric Dufoor • Frédérique Schepens • Gaël Simonot • Hanna Hack • Heidulf Gerngross • Horst Reichenberg • Ingeborg Reichenberg • Inès Riano-Wood • Ingo Knopf • Irène Ferry • Isabel Riano • Ivo Flammer • Jacques Baruchel • Jean Rozenfeld • Jean Préat • Jean-Bernard Blanchet •<br />

*<strong>ST</strong>/A/R-Gäste*: Adam Wiener • Adèle Ferry • Alphonse Ryan • André Bercoff • Andrée Ryan • Anja Denker • Ariane Ferry • Arvid Dahlke • Bénédicte Hollander • Benjamin Hollander • Brigitte Denker • Capucine Dufoor • Cécile Délétroz • Christian Schepens • Claire Délétroz •<br />

*<strong>ST</strong>/A/R* - Hochzeit in Brüssel<br />

Wir danken den den Photographinnen Jessica Bercoff und Natalie Weiner sowie und den Photographen Christoph Weiner, David Preat und Roy Hack.<br />

Alle Bilder auf www.denker-bercoff.com<br />

Clément Lévy • Clément Schepens • Corentin Schepens • Cyprien Schepens • David Fontaine • David Préat • Déborah Lévy • Diane Meur • Diane Simonot • Didier Fraisse • Elahé Homami<br />

Jean Trebitsch • Jérémy Bercoff • Jérôme Ferry • Jessica Bercoff • José Barreiro • Josée Picciotto • Laëtitia Délétroz • Laura Masson • Léon Rosselson • Levi Hack • Linda Abraham • Lolita Bercoff • Loretta<br />

Selma Sassoon • Sophie Hollander • Stéphane Aisember • Stéphane de Medeiros • Stéphane Nguyen • Susana Vaz Patto • Tsuniko Taniushi • Violette Rozenfeld • Wanda Wessely • Xavier Simonot • Zoé Dufoor<br />

• Elena Lucchetti • Elie Beida • Elise Préat • Elizabeth Zéboulon • Ella Ryan • Elena Riano-Wood • Emmanuel Akaoui • Emmanuel Hollander • Ernest Denker-Bercoff • Ernst Erik Denker • Fernand Hollander • Florence Baruchel • Florence Hollander • François d‘Artemare •<br />

Lévy • Louise Hollander • Louise Simonot • Lucie Pereira • Madeleine Hollander • Marco Sironi • Marianne Dufoor • Marie Délétroz • Marie Garraut • Maurice Bercoff • Marie-Hélène Baneth-Jakob • Mathilde Blanchet • Nathalie Solomon • Nathalie Wiener • Nicolas Riano-Wood •


34 Buch V - Christian le fou Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Carnet d‘Egypte<br />

et de noces<br />

17 - 23 mai 2010<br />

Depuis l‘avion, on voit les pyramides: grandes !<br />

Vol lisse et reposant.<br />

A l‘arrivée, il fait doux, presque frais.<br />

C‘est un voyage organisé juste pour nous.<br />

Luxe.<br />

L‘homme qui tend la pancarte « Clio, voyages culturels »,<br />

puis qui prend un trolley pour notre unique valise à<br />

roulettes n‘est pas le même que le chauffeur du mini-bus<br />

où nous sommes tout seuls (on s‘asseoit sur une rangée<br />

au milieu et il se demande pourquoi on se met si loin),<br />

ni le même que celui qui nous accueille en français et a<br />

pour seule fonction, tous les matins, de nous accueillir,<br />

de donner les pourboires aux uns et aux autres et de nous<br />

préciser l‘horaire de départ du lendemain.<br />

Long et maigre, il s‘appelle Rami, il est très bien mis,<br />

il connaît la Suisse et Paris, sa mère est professeur de<br />

français, il a fait ses études au collège Delasalle.<br />

Il est copte.<br />

Il dit: chez nous, c‘est pas comme chez vous.<br />

Vous allez voir les embouteillages.<br />

Et les voitures, aussi bien dernier cri qu‘années 40.<br />

Et il y a deux prix, le prix pour les étrangers et le prix pour<br />

les Egyptiens. Comme sur la côte d‘Azur l‘été, je dis. Et<br />

même en Allemagne sur la côte c‘est pareil, dit Christian.<br />

L‘autoroute comme lieu de vie.<br />

A 11 h du soir, trafic intense sur la rocade bordée<br />

d‘immeubles inachevés et déjà en ruine, habités bien sûr.<br />

La construction en ruine: raccourci saisissant. Là-dedans,<br />

aux étages semi-finis, chacun arrange sa véranda, ses<br />

cadres de fenêtre, une lessive au balcon, et hop.<br />

Voitures arrêtées sur la voie de droite: des chaises, il<br />

prennent le thé. Viennent faire prendre l‘air aux enfants.<br />

Trimballent des sacs de provisions – et sur le pont, au<br />

dessus du Nil, pêchent. Certains semblent s‘être arrêtés<br />

juste pour discuter. D‘autres font du vélo à contre-sens ou<br />

avancent dans une carriole tirée par un âne.<br />

Des blocs déplacés de la rambarde permettent l‘accès et la<br />

circulation. On brûle des tas d‘ordure sur le bas-côté.<br />

Il est vrai que le trafic est un spectacle: rapide, désordonné<br />

et fluide malgré les différences entre véhicules. C‘est une<br />

symphonie, dit Christian: toutes sortes de klaxons, rarement<br />

agressifs et qui signifient « attention les gars, je passe »<br />

et non une réaction d‘outrage ou de mécontentement.<br />

C‘est le klaxonnage préventif et non vengeur, qui retrouve<br />

l‘usage de « l‘avertisseur ». On s‘avertit d‘autant plus qu‘il<br />

y a rarement des files dessinées au sol et que la route peut<br />

se rétrécir subitement.<br />

Dans Gizeh: une avenue très animée, de nombreuses<br />

échoppes ouvertes et un va-et-vient de camionnettes<br />

blanches bondées qui assurent le service pour le centreville,<br />

un terre-plein herbu où les familles prennent le<br />

frais.<br />

L‘hôtel Sofitel « Le Sphinx » est construit tout à plat au pied<br />

du plateau de Gizeh. Du « Roof », le restaurant-terrasse<br />

au-dessus de la piscine, on contemple les pyramides et on<br />

s‘engueule longuement sur les questions de langue. Le<br />

maître d‘hôtel s‘amuse bien. Le poisson grillé et le kabbab<br />

sont délicieux.<br />

Rami nous attend à 8h30 avec Mona, notre guide, une des<br />

meilleures guides du Caire, il dit.<br />

Elle est musulmane.<br />

En pantalon-chemise, pas voilée, teinte, tout est large, le<br />

visage, le nez, les pieds.<br />

« Les amis, on va commencer par le plateau de Gizeh ».<br />

Après être passée au guichet: « il n‘y a plus de billets pour<br />

la grande pyramide, une agence a dû tout rafler, mais j‘en<br />

ai pris pour la seconde pyramide, vous verrez, c‘est pareil,<br />

de toute façon, à l‘intérieur, il n‘y a rien. Si vous avez mal<br />

au dos, ou si vous êtes claustrophobes, n‘entrez pas: il faut<br />

marcher à quatre pattes là-dedans. »<br />

Elle explique les différentes hypothèses sur la construction<br />

des pyramides, on ne comprend pas grand chose, sinon<br />

qu‘il ne faut pas poser de questions. « Les guides ne<br />

peuvent pas expliquer dans les pyramides, je vous laisse<br />

une demi-heure, je vous attends au car. »<br />

Ce sera à peu près la même chose sur tous les sites: trois<br />

phrases et elle nous attend dehors, en bavardant avec des<br />

guides de rencontre, ou en vitupérant sur son portable.<br />

Nous nous mettons dans la file pour descendre dans la<br />

pyramide: en voyant le couloir bas et sans fin et l‘état de<br />

sueur des Américains qui remontent, je m‘éclipse et moi<br />

aussi j‘attends dehors. C‘est un tombeau, un lieu où l‘on<br />

entre et où l‘on reste, pas un lieu pour aller et venir...<br />

Il fait étouffant là-dedans dit Christian en ressortant: la<br />

Par Brigitte Denker-Bercoff<br />

pierre garde la chaleur comme un four, et en plus c‘est<br />

bondé.<br />

Séance photo: devant la vallée du Nil (invisible), devant le<br />

poste de la police du tourisme, plante verte, chaise dorée,<br />

plateau de café, devant les pyramides (invisibles, on est<br />

trop près, on voit juste deux ou trois blocs de pierre).<br />

De retour au car, on trouve Mona en grande discussion avec<br />

deux chauffeurs, le nôtre et un voisin: « l‘homme égyptien<br />

est le pire de tous: qu‘est-ce que tu dis d‘un homme qui<br />

laisse ses enfants à la rue ? Six millions d‘enfants sont<br />

dans les rues ici...il ne pense à rien, il ne veut pas travailler,<br />

enfin, maintenant allons voir la barque funéraire...on dit la<br />

« barque solaire », mais c‘est faux: elle est solaire lorsqu‘elle<br />

est conçue pour servir au défunt lors de son voyage vers<br />

l‘au-delà, mais elle est funéraire lorsqu‘elle a servi à le<br />

transporter sur le Nil. On l‘a découverte sous 41 blocs de<br />

pierres, en 1200 pièces. Extraordinaire ! Je vous attends ici,<br />

les amis ». Elle reste dans le hall, nous entrons.<br />

La reconstitution de la barque est précédée d‘une exposition<br />

de très belles photos (des années 50, date de la restauration<br />

probablement) et de maquettes. Grâce à un autre guide,<br />

qui a osé accompagner ses deux Anglais, on apprend que<br />

la barque est constituée uniquement de bois de cèdre et de<br />

cordes de lin: l‘ensemble est scellé par son trempage dans<br />

l‘eau, qui fait à la fois gonfler le bois et serrer les cordes.<br />

L‘eau assure paradoxalement son étanchéité.<br />

Christian me rappelle que le jeune architecte qui travaille<br />

au <strong>ST</strong>/A/R a récemment utilisé la même technique pour la<br />

construction de maisons.<br />

La barque est très belle, ses conditions d‘exposition<br />

aussi. Hormis le couple d‘Anglais nous sommes seuls,<br />

les touristes, pas plus que les guides, ne s‘aventurent ici.<br />

Depuis les baies vitrées, on a les pyramides en contreplongée.<br />

A sa façon de dire du mal des hommes, on se doutait que<br />

Mona était séparée de son mari; on apprend qu‘elle s‘est<br />

aussi disputée avec son fils de 19 ans, à cause du flash<br />

de l‘ordinateur qu‘elle a « égaré » et qu‘il a filé chez ses<br />

grands-parents avec son frère de 13 ans. « Il ne m‘a même<br />

pas téléphoné. Plus jamais je ne le recontacte. » Voilà qui<br />

a tenu lieu de description du Sphinx. Mais on le connaît<br />

tellement, le Sphinx, avant de l‘avoir vu, qu‘on se demande<br />

juste pourquoi il n‘y en a pas deux. C‘est tout l‘effet de sa<br />

position dans le site.<br />

Dans le temple, Mona se remet en mode « guide » avec un<br />

« les amis, nous sommes ici... » et nous récite les étapes<br />

de la momification, à la charge de 33 prêtres, de la toilette<br />

mortuaire à l‘entrée du tombeau. Elle insiste bien sur les<br />

huiles essentielles. Sur la thèse qu‘elle a écrite là-dessus, et<br />

qu‘elle peut nous vendre, c‘est 80 lires, et sur la maison qui<br />

les produit aujourd‘hui, les mêmes huiles, hein, la maison<br />

Al Fayed, des gens très riches, qui ont un quasi monopole<br />

et dont elle peut nous faire visiter la fabrique. Si on veut.<br />

On veut bien.<br />

Dans la fabrique, qui est un magasin de luxe, elle nous<br />

remet entre les mains d‘un vendeur qui parle parfaitement<br />

français et s‘en va attendre au comptoir, où elle a son<br />

café et ses habitudes. Docilement, nous acquérons ce<br />

qu‘il nous propose, sans essayer plus que ce qu‘il nous<br />

présente – bien qu‘il nous ait mis entre les mains une liste<br />

de parfums impressionnante. Nous prenons le thé offert,<br />

faisons baisser de 50% le prix, en sus des 20% indiqués,<br />

ce qui fait qu‘il est ravi et nous aussi. Voilà qui encourage<br />

Mona à nous emmener à la « fabrique » de papyrus. Un<br />

vaste sous-sol où quelques comptoirs sont aménagés<br />

pour la démonstration, dans la langue qu‘on voudra, de la<br />

découpe en lamelles, du battage et du trempage des fibres.<br />

On les aplatit ensuite au rouleau, avant de les entrecroiser<br />

et de les faire sécher. Ce qui est sur les murs est si terrible<br />

que même notre goût du kitsch ne s‘y hausse pas: on opte<br />

pour un papyrus vierge, sur lequel Ernest peindra. Nous<br />

rentrons à l‘hôtel pour l‘après-midi libre: la sieste.<br />

Nous sortons dîner tôt, à l‘allemande: un homme chauve<br />

et rasé de près, bien mis, musclé, notre âge environ, nous<br />

accoste aussitôt: « Bonsoir, vous ne me reconnaissez<br />

pas? Nous nous sommes vus à l‘hôtel hier, j‘y travaille ».<br />

Classique, mais nous sommes polis et le laissons nous<br />

accompagner et nous guider jusqu‘à une pharmacie.<br />

« Mon père est riche, je vous emmène dans sa boutique<br />

de parfums », « On a déjà », « et les papyrus, vous verrez,<br />

vous étranglerez votre guide après avoir vu les prix de là<br />

où je vous emmène ». Par gentillesse, on le suit: il entre<br />

dans la première boutique venue, où cinq gars perdent<br />

leur temps. Mêmes spécimens que dans l‘autre magasin.<br />

On demande le prix d‘un papyrus vierge: c‘est cinq fois ce<br />

qu‘on a payé auparavant. Je repose le rouleau. Et il s‘en va,<br />

avant qu‘on l‘étrangle, en jurant, furieux, revenir nous voir<br />

le lendemain. Les cinq nous offrent un sirop d‘hibiscus,<br />

nous font le prix qu‘on veut pour leur papyrus, et nous<br />

disent bien de ne plus nous laisser harponner par ce type<br />

d‘individu dangereux.<br />

Nous dînons d‘une soupe de lentilles et d‘un pigeon farci<br />

dans un restaurant du coin. On est ravi.<br />

Nous retrouvons l‘avenue au terre-plein longée la veille. A<br />

20h30, elle est bien moins animée qu‘à 23 h. Christian va<br />

prendre un café dans une échoppe et revient avec un truc<br />

mousseux: « ils arrivent à faire une boisson avec très peu<br />

de Nescafé: de l‘eau et on agite ». Le trafic de camionnettes<br />

blanches est intense, chacune est personnalisée par des<br />

phares ou des loupiotes de couleur, hommes et femmes<br />

s‘y entassent. Voilà pour le transport sur les grands axes;<br />

pour l‘intérieur des quartiers et les ruelles, il y a ces<br />

tricycles scooters trois places couverts, jaunes et noirs,<br />

avec le nom du conducteur peint encaractères soignés, une<br />

mini-banquette personnalisée, rouge, noire, léopard, et des<br />

pendeloques diverses.<br />

Nous entrons dans les ruelles: il ya tout ce qu‘il faut –<br />

boucheries, magasins de vêtements, bijouteries, magasins<br />

à pièces détachées, épiceries rienquedebonbons. On nous<br />

regarde passer avec étonnement. Nous entrons dans une<br />

échoppe « long distance call » pour parler à Ernest qui dit<br />

« Papa » lorsqu‘il m‘entend et « Maman » lorsqu‘il parle à<br />

Christian. En entendant « Allemagne », le patron demande<br />

« Bayern ? » « No, HSV ! » et ils commentent ensemble la<br />

dernière saison.<br />

Nous retrouvons l‘avenue bruyante: toute traversée est un<br />

exploit, mais tout le monde, femmes, enfants, chèvres,<br />

s‘y engage assez tranquillement. Nous nous postons pour<br />

prendre un taxi, mais aucun ne veut de nous ! Bien que<br />

le Sofitel ne soit qu‘à quelques km de là, ils disent ne pas<br />

le connaître...Jusqu‘à ce qu‘un gaillard dise à Christian<br />

qu‘il s‘occupe de nous si on l‘emmène.: on le lâche deux<br />

carrefours plus loin et on arrive à bon port.<br />

Un bon moment, cette promenade du soir, parmi les gens<br />

encore en plein commerce...<br />

Deuxième jour; Mona nous attend, toute en bleu turquoise,<br />

sandales cloutées, ongles ouvragés, brushing frais, l‘aprèsmidi<br />

libre a fait son effet, avec Rami, toujours à 8h30. Pas<br />

des vacances, ça. Nous partons pour le plateau de Saqqarah,<br />

plus au sud, la route longe un bras du Nil qui ressemble à<br />

un petit canal assez sale. Les berges sont des tas de détritus<br />

qui s‘effondrent lentement, brûlés la plupart du temps.<br />

Les déchets semblent profiter aux oiseaux, ibis, huppes<br />

et corneilles. Beaucoup de constructions ambitieuses en<br />

déshérance. Nous obliquons vers de belles palmeraies.<br />

Voici la pyramide à degrés de Djoser.<br />

Sur les photos, elle paie pas de mine, par rapports aux trois<br />

grandes, qu‘elle précède. D‘autant qu‘elle n‘est pyramide<br />

que par hasard: par entassement d‘étages de tombeaux,<br />

l‘un finalement pouvant en supporter d‘autres. Donc:<br />

1.) l‘idée de tombeau pyramidal est due au hasard (et aux<br />

expérimentations architecturales d‘Imhotep qui essaie<br />

d‘entasser les « mastabah »)<br />

2.) la pyramide n‘est rien d‘autre qu‘un tumulus, un tas<br />

quoi. Qui signale une tombe à travers les âges et plutôt<br />

de loin. Un tas de pierre bien plein et très savamment<br />

ordonné. Pas un bâtiment.<br />

Tassement des siècles vus en perspective: la permanence de<br />

la civilisation que nous voyons là nous fait contemporains<br />

ou presque de la Renaissance ou de la Révolution. Notre<br />

courte Histoire.<br />

Emerveillement devant la simplicité et la précision des<br />

bas-reliefs du tombeau de Teti. Eaux poissonneuses de<br />

toutes les espèces : dessin qui sait figurer le particulier<br />

sans tomber dans le détail. La netteté des traits rend leur<br />

âge à peine croyable. Les oies, portées par trois, sont en<br />

mouvement et volètent, le veau tête goulûment, on asseoit<br />

un bélier, on transporte les victuailles à la main, en panier,<br />

en chariot – tout en marchant à l‘égyptienne..<br />

Mona ne nous explique quasi rien, as usual, et trouve<br />

qu‘on traîne. Elle a le moral en berne: « il ne m‘a toujours<br />

pas appelée. Mais le petit est rentré dormir à la maison.<br />

Toute seule ils m‘ont laissée. Et ma mère, c‘est moi qu‘elle<br />

gronde, elle prend leur parti: je dois avoir de la patience<br />

parce que je suis la mère, elle me dit. Et mon fils prétend<br />

que je lui ai dit de quitter la maison. J‘ai jamais dit ça (elle<br />

ment sûrement, dans sa colère elle a dû le jeter dehors et il<br />

l‘a pour une fois prise au mot). Elle a l‘air de s‘en vouloir,<br />

elle est triste, mais elle fulmine: quel tempérament.<br />

Christian lui raconte qu‘il a aussi beaucoup fait enrager<br />

sa mère, avec l‘aide de sa grand-mère. J‘ajoute que ça finit<br />

par donner de très bons maris. « Prépare-toi, elle me dit, tu<br />

verras avec ton fils, ça arrivera plus vite que tu crois ».<br />

Reprenant sa diatribe contre les hommes égyptiens qui ne<br />

donnent aucune éducation à leurs enfants, elle vante les<br />

« écoles » de tapisserie: « les enfants étudient le matin et<br />

apprennent à tisser l‘après-midi, au moins, ils apprennent<br />

un métier...il y en a une juste à côté, vous voulez voir ? ».<br />

L‘école, comme les fabriques, est un magasin: un vaste<br />

hangar: au sous-sol, trois métiers à tisser, devant lesquels<br />

sont assis deux enfants, sur les six, quatre ont sûrement<br />

moins de dix ans. « Bien sûr, ils sont payés » me dit le<br />

« guide », qui nous laisse à l‘étage au-dessus, entre les<br />

mains d‘un vendeur. Nous achetons trois chameaux sur<br />

un tapis de laine blanc, pour Ernest. Les vrais ateliers sont<br />

quelque part plus haut dans le pays...<br />

Mona nous mène déjeûner dans une vaste cantine pour<br />

touristes, très moyenne et très chère, mais au milieu de la<br />

Montazah Avenue, Alexandrie<br />

Passants et pastèques<br />

Mona et nous<br />

Horloges, glaces et bonbons<br />

Une piscine? Non. la fameuse bibliothèque d‘Alexandrie.<br />

Barque et dame suspendues Voiles et casquette Un Coca bien frais Aux portes d‘Alexandrie


Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Buch V - Christian le fou<br />

35<br />

La pyramide de Djoser et ses échaffaudages<br />

Une femme qui compte? Toujours en construction, au Caire Les serpents de Djoser<br />

Au frais dans les jardins de Montazah<br />

« Crois-moi, prends-en, sur ma vie, ça vaut la peine »<br />

Dans la salle de lecture de la bibliothèque d‘Alexandrie<br />

On n‘y a pas coupé...<br />

Sur le chantier de la pyramide de Saqqara<br />

palmeraie: vent frais et huppes.<br />

La suite du programme prévoit la visite du Musée du Caire<br />

mais le car prend la route de Gizeh...sous les bretelles et les<br />

échangeurs, un égout, bordé de monceaux de terre: on peut<br />

le traverser en barge, contre une pièce. Un peu partout, le<br />

long du Nil et de ses bras, des semblants de jardins très<br />

fleuris: ce sont les marchands de plantes et de fleurs.<br />

Nous allons partir de Gizeh, dit Mona, pour que vous<br />

puissiez d‘abord visiter la fabrique de coton. « Ca suffit les<br />

fabriques », dit Christian, « allons au Musée ».<br />

Nous voilà enfin dans un embouteillage du Caire: ça dure...<br />

Comme dans les quartiers populaires de Gizeh, mais plus<br />

clair et plus chatoyant, toutes les femmes portent le voile.<br />

Celles dont on ne voit que les yeux sont plutôt rares (5% au<br />

Caire, 10% à Alexandrie à vue de nez).<br />

Manifestation d‘ouvriers devant un édifice public.<br />

Même sur la place centrale, vaste et belle, le grand hôtel,<br />

« futur Ritz » annonce la pancarte, est en construction/<br />

déconstruction.<br />

Au Musée, Mona nous prévient: elle n‘a pas le droit d‘entrer<br />

dans la plupart des salles. Mais elle n‘a pas songé à profiter<br />

des embouteillages pour nous raconter l‘histoire (comme<br />

les guides le font, à ce que j‘entends dans les couloirs).<br />

Râle, râle...<br />

C‘est un vaste musée du début du XXe siècle: tranquille,<br />

frais, poussiéreux, qui conserve plus qu‘il ne met en<br />

valeur: un musée ancien modèle, comme le Louvre avant<br />

rénovation. Des armoires et des étiquettes.<br />

Mona nous emmène directement au second étage, où<br />

sont censées reposer les reliques les plus intéressantes:<br />

les momies d‘animaux d‘abord, de pharaons ensuite, et le<br />

trésor des sarcophages. Les couleurs et l‘or des sarcophages,<br />

les bijoux, les masques incrustés au visage paisible, tout est<br />

splendide. Mais les momies ! Un cadavre reste un cadavre:<br />

rien qui demande à être vu. « Pas mal comme destin pour<br />

un cadavre », dit Christian, « il fait plus frais au musée que<br />

dans les pyramides. »<br />

Le moindre sarcophage relégué dans une vitrine de couloir<br />

et pas dépoussiéré depuis un demi-siècle, le plus petit vase<br />

d‘albâtre, parmi les alignements de vases d‘albâtre, sont<br />

saisissants. Ce qui m‘impressionne le plus, comme dans les<br />

bas-reliefs du temple de Téti, c‘est l‘aspect neuf des lignes,<br />

de la matière, des couleurs. Qualité de la conservation ? De<br />

la restauration ? Du design et des matériaux choisis ?<br />

Akhenaton et sa famille offrant des fleurs de lotus au dieu<br />

Soleil: une image familière, dit Christian.<br />

Nefertiti, si belle inachevée...<br />

Animaux enbaumés, béliers recouverts de feuille d‘or:<br />

voici donc ce que les Hébreux voulaient retrouver dans le<br />

désert: des dieux animaux, une déité ayant pris une forme<br />

naturelle et familière, honorée dans la mort (et l‘autre qui<br />

leur impose un dieu sans visage, qui ne ressemble à rien).<br />

De quel syncrétisme Moïse les a-t-il de force tirés ?<br />

Je préfère les objets: les lits, hauts et larges, rectangles de<br />

jonc tissé, supportés par deux panthères longues et fines; le<br />

lit pliant, qui devient fauteuil carré, la vaisselle d‘albâtre.<br />

Nous faisons la fermeture, après l‘achat de quelques cartes<br />

postales, destinées à tous ceux de nos amis qui nous ont<br />

offert ce voyage, et l‘acquisition de ce petit carnet sur lequel<br />

j‘écris. Une salle est réservée à l‘explication des disparitions<br />

et des pillages, des vols et des cas de non restitution: les<br />

Français ne sont pas en reste ! Les Allemands, eux, se<br />

conduisent mieux, évidemment.<br />

Mona a bien tenté de nous laisser au bazar du centre ville<br />

et de rentrer avec le chauffeur, mais nous sommes trop<br />

fatigués: dommage...nous rentrons à l‘hôtel. Demain,<br />

départ pour Alexandrie à 7 h.<br />

Nous prenons l‘autoroute, première chaussée à avoir des<br />

files dessinées sur le sol...du moins sur quelques portions,<br />

car nombreux sont les segments tout neufs ou en travaux.<br />

Nous croisons des bouts d‘échangeurs, roulons à côté de<br />

voies en terrassement.<br />

A la sortie de Caire, sur pas mal de km, des villes nouvelles<br />

promettent une vie pleine, heureuse, naturelle, verte –<br />

sinon tout à la fois: elles sont inachevées et en plein désert<br />

pour la plupart. La ville ne s‘est pas encore décentrée.<br />

Personne ne veut aller si loin de l‘eau, dit Mona.<br />

Après un peu plus d‘une heure de route, nous arrivons<br />

à Wadi Natrum, la Vallée du Sel. Les « sorties » de<br />

l‘autoroute ne sont guère fléchées, pas d‘échangeur: il faut<br />

aller jusqu‘au prochain demi-tour puis trouver un passage<br />

accessible hors de la chaussée. Nous voilà sur une piste<br />

de sable. On s‘est un peu trompé. Kheir, le chauffeur,<br />

demande son chemin, on retombe sur la route et sur<br />

un village avec toutes sortes de pièces de rechange pour<br />

voiture, c‘est l‘unique commerce. Quelques scooters-taxis<br />

virevoltent, une poste, et au loin, le monastère de St Bishoy<br />

(qui connaît ce saint ?), que nous allons visiter.<br />

Nous sommes accueillis par le père Joakim, qui nous<br />

voyant Christian, Mona et moi comprend d‘emblée la<br />

situation. Il me fait signe qu‘il est inutile que je couvre<br />

mes épaules, nous donne la carte de visite du Saint, qui est<br />

aussi celle du Monastère et comporte son e-mail, en nous<br />

disant d‘y ajouter la date de la mort de Bishoy, omise dans<br />

le texte: 417. Il nous fait ôter nos chaussures. Nous voici<br />

dans l‘église.<br />

Tout à l‘air en béton récent – sur l‘emplacement de la<br />

chapelle du VIIe siècle...Mais je me trompe peut-être. Je ne<br />

comprends pas bien les explications anglaises du père...et<br />

je commence à être obscurément saisie du mal commun<br />

aux touristes en ces pays.<br />

Mona tente de nous entraîner au fond, loin des prieurs et<br />

des volutes d’encens, pour nous réciter ses descriptions,<br />

mais le père passe sa tête par la porte et nous tire de là en<br />

nous sommant de le suivre. Mona râle mais se plie: il nous<br />

fera lui-même la visite. Trois salles, petites, avec arcades,<br />

en enfilade, des tapis et des portes, qu’on ouvre à mesure<br />

les jours de fête...jusqu’à parvenir au réfectoire où une<br />

immense table basse en pierre et une excellente acoustique<br />

assurent les nourritures spirituelles et et les autres.<br />

Au moment où, aidé par des images et de petits sachets<br />

d’épices suspendus, le père explique la confection de l’huile<br />

sainte selon la recette de Bishoy, je n’y tiens plus. Christian<br />

intercède et le père nous précède pour défaire le cadenas<br />

d’une porte à battants donnant sur six cabinets de toilette<br />

crasseux. Du mal à choisir mais pas le temps. Il nous offre<br />

ensuite un thé dans un salon-parloir et fait appeler le frère<br />

médecin.<br />

Tous ont, attenante à leur robe, une capuche noire cousue<br />

en son sommet par une ligne blanche et brodée de six<br />

étoiles de part et d’autre: les douze apôtres, nous dira<br />

Mona.<br />

Tandis que j’essaie de faire bonne figure et que nous<br />

prenons le thé, le père, affalé dans une chauffeuse,<br />

confesse Mona sans en avoir l’air: à ce que je peux saisir<br />

en arabe, il obtient d’emblée l’information de son divorce<br />

et celle de notre lune de miel. Il parle tranquillement et sa<br />

bienveillance délie Mona. En regardant son visage et ses<br />

façons tandis qu’il discute, je m’aperçois d’où vient notre<br />

sympathie: c’est notre Fernand copte ! Un sosie: même<br />

âge, même douceur, même barbe.<br />

Le médecin, plus jeune, barbe noire et fournie, yeux vifs,<br />

nous entraîne dans son cabinet. Il y traîne un bassinet<br />

pas lavé depuis des lustres, des ventouses et un paravent<br />

avec une table de consultation, un petit bureau et un frigo.<br />

Tout est crasseux, mais c’est un vrai cabinet. Il m’interroge<br />

dans les règles: fièvre ? Traitement en cours ? Avant de<br />

me donner un sachet de riz-amidon goût myrtille qui me<br />

calme assez vite. Puis il sort une boite de médicaments,<br />

en nous demandant si par hasard on connaîtrait l’une des<br />

trois langues des modes d’emploi (il suppose que c’est de<br />

l’allemand) – mais ce sont des langues scandinaves que<br />

nous n’identifions même pas.<br />

Chacun dans une version, nous cherchons la posologie et<br />

l’utilité du médicament...et nous finissons par recoupement<br />

entre langues ignorées par trouver qu’il s’agit d’injections<br />

contre le psoriasis et l’arthrite, à prendre sans danger à 12<br />

h d’intervalle et à conserver sous 8°. Christian promet de<br />

faire parvenir la notice en anglais dès qu’il l’aura trouvée<br />

sur internet. Nos traductions à l’aveugle m’ont tout à fait<br />

guérie. Nous repartons avec une boite échantillon d’antidiarrhée,<br />

le docteur insiste.<br />

Et nous prenons congé: Kheir nous fait savoir qu’il est<br />

temps de reprendre la route d’Alexandrie.<br />

Nous traversons les marécages du lac Mariotis, la<br />

zone commerciale et industrielle commence. Sur fond<br />

d’immense raffinerie, qui peuple l’horizon d’une dentelle<br />

de cheminées et de fûts, les roseaux, et de rares pêcheurs.<br />

Les péages sont des portes: portes de la ville, avec arche et<br />

nom.<br />

Alexandrie ressemble plus aux villes du Moyen-Orient ou<br />

de la Grèce: à ce que nous avons l’habitude d’appeler une<br />

ville et que le Caire déborde et bouleverse. Des avenues,<br />

des allées, des bâtiments d’âges divers, une histoire – et<br />

pas seulement un entassement dans la poussière et la<br />

circulation.<br />

Nous prenons la corniche: une douze voies. L’autoroute<br />

est étroite en comparaison. Mais notre hôtel se trouve à<br />

l’extrêmité, dans les jardins de Montazah, et nous avons<br />

rendez-vous pour visiter la bibliothèque: nous rebroussons<br />

chemin.<br />

La bibliothèque est très belle: à juste titre une attraction<br />

touristique, même si ça fait bizarre de voir des touristes<br />

se faire photographier dans les salles de lecture, contre les<br />

piliers. Très beaux les piliers: élancés et en fleur de lotus.<br />

Il n’y aurait jamais eu telle bibliothèque s’il n’y en avait eu<br />

une célèbre auparavant – bien que l’une soit sans rapport<br />

avec l’autre par son contenu. L’Antiquité continue de<br />

modeler le visage d’une ville. C’est la première fois aussi<br />

que je vois une bibliothèque être visitée par des touristes,<br />

ce qui malgré la beauté du bâtiment n’aurait pas lieu d’être<br />

sans doute si elle se trouvait dans une ville européenne.<br />

La lumière y entre par le côté, de vagues ou d’yeux au<br />

plafond, indirecte et douce, et des vitraux bleus et verts<br />

l’adoucissent encore le long des poutres métalliques.<br />

Sobriété, grâce, douceur, espace, elle réunit toutes les<br />

qualités, cette bibliothèque. Les étudiants y travaillent par<br />

grappes, garçons et filles (voilées) côte à côte.<br />

L’atmosphère sur le parvis est joyeuse, colorée et<br />

virevoltante: toute la bonne société bourgeoise estudiantine<br />

se retrouve là.<br />

Nous prenons un sandwich au fast food hallal Momen: de<br />

longs pains « occidentaux » remplis de chawarma ou de<br />

foie cuisiné. Sur la terrasse, ça pépie en foulard; une dame<br />

plus âgée, assise sans table, lit le Coran, un jeune couple,<br />

elle splendide, atours les plus chers, chevelure noire libre,<br />

s’asseoit à côté de nous: c’est la seule non voilée, mais aussi<br />

la moins sympathique, trop apprêtée et capricieuse.<br />

Parmi les étudiantes, là et dans la bibliothèque, beaucoup de<br />

corps très maigres sous de jolis habits, mais aussi beaucoup<br />

de très belles jeunes filles. Lorsqu’elles traversent le flux<br />

ininterrompu du trafic de la corniche, elles marchent avec<br />

une grâce qui arrêterait la mer.<br />

Nous retrouvons Mona et Kheir.<br />

Mona choisit un café sur la corniche: fauteuils de bois et de<br />

velours, miroirs biseautés, une classe et un luxe d’antan.<br />

Elle nous offre un sahlab tandis qu’elle se commande une<br />

chicha qu’elle tête avidement. Elle en demande une pour<br />

Christian. Kheir rit aux éclats: ils sont arrivés droits et<br />

corrects, tu les débauches, dit-il.<br />

Nous arrivons à l’hôtel El Salamlek, petit palais du roi<br />

Farouk, somptueux et vide. Il ne comporte que des suites,<br />

et deux petites chambres, dont la nôtre. Très belle hauteur<br />

sous plafond, boisé, magnifique salle-de-bains hexagonale<br />

de marbre rose. Bruit de chaufferie et de climatisation: nous<br />

donnons à l’arrière, sur les jardins. L’hôtel, avec quelques<br />

autres bâtiments, palais présidentiel, hôtel moderne,<br />

casino et autres, se trouve à l’intérieur d’un immense<br />

jardin palmeraie très fleuri. L’accès en est bizarrement<br />

régi: très surveillé et très libre à la fois. Notre voiture est<br />

arrêtée à l’entrée du parc chaque fois, notre destination<br />

vérifiée et nos noms sur la liste. « Skabad » sit le chauffeur:<br />

« Escapade, a taste of excellence » est-il écrit sur le bus.<br />

Mona nous raconte que le sultan a construit autrefois<br />

ces jardins pour une Autrichienne, Suzanne, dont il était<br />

éperdûment amoureux, qu’il a épousée...mais qui est<br />

repartie au bout de trois ans. Dépit de Mona.<br />

Dans le jardin, les familles pique-niquent, les gardes sont<br />

affalés sur leur chaise, quelques jardiniers reforment les<br />

plates-bandes. L’ombre est légère et le bruit de la ville bien<br />

loin. Le jardin se prolonge jusqu’à de petites plages, des<br />

ponts d’où l’on pêche, et quelques restaurants. Sur ces<br />

petites routes, les familles contemplent le coucher du soleil<br />

et les mariés, que les jardins clos de l’hôtel accueilleront<br />

dans la soirée, se font photographier sur fond de petites<br />

baies.<br />

Sifflements: ça ferme... Les promeneurs refluent. Nous<br />

remontons nous doucher et nous habiller pour le dîner.<br />

D’un côté du hall, le restaurant du roi Farouk: son ancien<br />

bureau lambrissé, aux fauteuils tendus de vert, aux colonnes<br />

de marbre; de l’autre, celui de la reine Farida (disparue<br />

et remplacée en 1948 sans qu’on ait compris pourquoi:<br />

morte ? Répudiée parce qu’elle n’avait pondu que des filles<br />

?), bleu, plafond kitsch en rosaces, mobilier et toiles cirées,<br />

jazzmen noirs en stuc, écran dans un coin: une cuisine de<br />

luxe. Nous n’y mangeons pas mal, seuls jusqu’à l’arrivée<br />

d’un autre couple. Avec ma petite robe noire et mon châle<br />

de soie, je suis trop chic.<br />

Nous dormons comme des masses et ouvrons un oeil juste<br />

avant midi: le temps de nous faire monter un très décevant<br />

petit-déjeûner et de retrouver Mona et Kheir pour les visites<br />

de l’après-midi.<br />

On est vendredi, les sites ferment tôt.<br />

Nous voyons des catacombes, si l’on a bien compris, lieu<br />

de visite, pique-nique et activités diverses auprès des<br />

morts. Je montre à Mona un bas-relief avec trois femmes:<br />

« c’est Vénus, Aphrodite et Junon, les trois déesses de la<br />

beauté ». Elle enchaîne: « c’est mal entretenu ici, il y a des<br />

toiles d’araignée ». Puis en route pour l’église copte.<br />

Mais en chemin, on a trop faim. Mona nous emmène<br />

chez Sabrina, sur la corniche, « pas un restaurant pour<br />

touristes ». Un car de yéménites, femmes en noirs, seuls<br />

leurs yeux sont visibles, en sort tout juste, les tables sont<br />

jonchées de détritus de poissons. Sous l’escalier, attablée,<br />

en fourrure synthétique et mules noires, filet brodé sur<br />

la tête, Sabrina surveille les opérations. « Une femme<br />

terrible », nous dit Mona.<br />

Nous montons, dans une salle basse de plafond, entourée<br />

de baies vitrées. Ici on mange ce que Sabrina a décidé.<br />

Mezze et un plat de deux poissons, mais de mer, pas du Nil,<br />

c’est plus rare, précise Mona, l’un frit (miam) l’autre grillé,<br />

ornés de quelques crevettes (trop cuites, dit Christian) et<br />

de calamars et accompagnés d’un riz brun comme celui du<br />

sayyadiyé et délicieux. Entre mezze et plat, une soupe de<br />

poisson où nagent crevettes et palourdes. On se régale.<br />

Kheir me défend tout plat du mezze autres que pois chiche<br />

et pomme de terre. Nous mangeons à quatre pour le prix<br />

d’un ailleurs – et encore ils ont dû forcer les prix puisqu’ils<br />

disent avoir « offert » le repas de Kheir.<br />

Nous finissons par trouver l’église, après avoir beaucoup<br />

tourné dans les ruelles: garages de toutes sortes, des<br />

carcasses avant et arrière de voitures traînent dans les<br />

rues. C’est l’heure de la prière: les hommes sont en rang<br />

d’oignon sur le trottoir étroit, ou agenouillés sur des tapis<br />

au milieu du carrefour.<br />

On se demande bien quel est l’intérêt de cette église.<br />

Mona n’explique rien mais prend force photos avec son<br />

téléphone: pour sa doc, dit-elle, car c’est la première fois<br />

qu’elle vient là, bien qu’elle ait beaucoup lu sur cette église<br />

(on ne saura pas quoi). Nous voyons les reliques de Saint<br />

Marc et on nous donne la carte de visite de Saint Georges<br />

(nous les musulmans, on aime St Georges, dit Mona) et<br />

Christian photographie les fleurs de tissu, les ventilateurs<br />

qui scandent le chemin de croix, les mosaïques (pain et<br />

poisson) et la préparation du mariage qui commence là,<br />

tout à l’heure, et des tas de types vont et viennent et se<br />

prennent les pieds dans le tulle et les fils électriques.<br />

Dr. Brigitte Denker-Bercoff est née à Beyrouth, a grandi<br />

à Paris, Bruxelles et Sao Paulo, et vit à Bruxelles. Elle<br />

a épousé Christian Denker le 14 mai 2010 (voir page<br />

précédente), ils ont un petit garçon.<br />

Docteur en littérature française, elle enseigne à<br />

l’Université de Bourgogne à Dijon. Ses domaines<br />

de recherche sont la poésie des XIXe et XXe siècles,<br />

les mythes et leurs images, la théorie littéraire. Elle<br />

travaille actuellement avec ses étudiants sur l‘OuLiPo<br />

(l‘Ouvroir de Litterature Potentielle) à la création de<br />

nouvelles contraintes d‘écriture.<br />

Elle collabore avec le <strong>ST</strong>/A/R depuis 2007.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch V - Christian le fou<br />

HAPPY END<br />

Stichworte: A-A, Analschlangen, Darmwürste, Defaekationen, Fäkalien, Faeces, Exkremente,<br />

Fekalien, Kacka, Kacke, Kacki Kot, Losung, Scheiße, Stoffwechselendprodukte, Stuhl u. a. in der<br />

Gegenwartskunst.<br />

Von Dr. Christian W. Denker<br />

Eine Ausstellung in der Kunsthalle Göppingen Einblick in den Formenreichtum skatologisch inspirierter Kunst.<br />

Gezeigt werden Arbeiten von etwa 50 internationalen Künstlern. Die kunstwissenschaftliche, geschichtliche<br />

und philosophische Bedeutung der Veranstaltung wurde in einem einführenden Symposium thematisiert.<br />

Spuren des Unverdaulichen<br />

Skatologische Kunst kann zur Entdeckung von<br />

Geheimnissen inmitten unseres Lebens und Leibes<br />

beitragen, versichert die Ausstellungsankündigung<br />

zu HAPPY END. Tatsächlich liefert unser Umgang mit<br />

Kot kennzeichnende Informationen über uns Selbst<br />

und unsere Umwelt, nicht nur in der Kunst. Gute<br />

Verdauung allein macht noch keinen Künstler, aber<br />

Menschen die nicht verdauen, werden es in der Welt<br />

nicht weit bringen!<br />

Lange vor Freud erlangte der symbolische Wert von<br />

Kot kreative Bedeutung. Aufmerksamkeit erregt etwa<br />

die altägyptische Hieroglyphe für das Innere des<br />

Körpers, „peh“ ( ), die Darm- oder Wurstschlin-<br />

gen evoziert. Dessen ungeachtet sind systematische<br />

Erörterungen zur Erscheinung von Kot in der Kunst<br />

ein wissenschaftliches Desiderat. Ähnliches gilt auch<br />

für auf Kot ausgerichtete Kunstausstellungen (1) . Die<br />

von Annett Reckert kuratierte Veranstaltung setzte<br />

also Maßstäbe. Mit ästhetisch kennzeichnedem,<br />

sauber präsentiertem Humor zog sie eine für<br />

die Bestimmung von Bezügen zwischen Kunst<br />

und Natur wegweisende Spur (2) .<br />

Das *<strong>ST</strong>/A/R*-Verdauungsteam<br />

freut sich gespannt auf die Erscheinung<br />

des Ausstellungskatalogs.<br />

Anzeige<br />

Geheimnisse,<br />

die inmitten unseres Lebens und unseres<br />

Leibes in beträchtlichen Mengen lagern…<br />

...sind nicht immer leicht zu lüften. Viele<br />

Menschen hüllen sich in Schweigen. Die Kunst<br />

aber ist frei Geheimnisse zu lösen.<br />

Seit 1909 sorgt das pharmazeutische Unternehmen Trenka für<br />

harmonische Verhältnisse im Bauch und fördert dabei die künstlerische<br />

und philosophische Aktivitäten, in Wien, Göppingen und anderswo in<br />

der Welt. Informationen finden Sie auf www.trenka.at<br />

Akteure der Kunst in aller Welt vertrauen auf die Wirkung von<br />

Bitte kreuzen Sie an:<br />

Kunst gute muss Arbeit nicht riecht duften, mitunter aber...<br />

❑ Geruch ein reiches verfeinert Bouquet den erweitert Geschmack. übel. die Aura.<br />

Kot selten den in Inhalt Dosen und teuer. ist sieht eine man clevere erst Erfindung, beim öffnen. aber...<br />

❑ frischer Kot ist unersätzlich.<br />

Kot ist ein ganz besonderer Stoff<br />

Die Beseitigung von Kot ist eine der ersten Forderungen der<br />

Hygiene. Kotgeruch warnt uns vor drohenden Krankheiten,<br />

Fäulnis und Tod. Auch nach Ausschaltung medizinischer und<br />

olfaktorischer Risiken - HAPPY END leistet das durchweg - bleibt<br />

das Unbehagen akut.<br />

Das zeigt sich an einem Dreh- und Angelpunkt der skatologischen<br />

Kunst im XX. Jahrhundert, der Künstlerscheiße, die Piero<br />

Manzoni 1961 in Dosen verpackte. HAPPY END zeigt neben der<br />

Dose N o 0_7, Leihgabe der Staatsgalerie Stuttgart, Videoaufnahmen<br />

aus Les Propriétaires von Bernard Bazile: Manzoni-<br />

Dosen-Besitzer reagieren auf Fragen zum Sonderstatus der<br />

Kotkonserven im Werk Manzonis, der seit den Widerständen<br />

bei der Ausstellung im Stedelijk Museum Amsterdam im Jahre<br />

1962 bis heute besteht. So erklärt Gerda Wendermann, Besitzerin<br />

der Dose N o 043: „Als wir 1994 diese Dose im Schlossmuseum<br />

ausgestellt haben, haben wir ein Anschreiben des<br />

persönlichen Referenten des Ministerpräsidenten des Landes<br />

Thüringen erhalten mit dem Hinweis, daß ein Besucher der<br />

Stadt Weimar sich beschwert, daß er mit dieser unzumutbaren<br />

Arbeit im Schloßmuseum konfrontiert wurde [...] Ich kann<br />

einfach nur sagen, daß unser Besucherbuch ständig voll ist mit<br />

empörten Aussagen der Besucher“ (3) . Wer sich an Kot in Kunstsammlungen<br />

stört, behindert die Entwicklung des Potentials<br />

einer Materie, die schon in den ersten Tagen der Menschheit<br />

das angeregt haben dürfte, was wir heute als „kreative Prozesse“<br />

bezeichnen, nicht nur in ästhetischer sondern auch in<br />

ökonomischer Hinsicht: Manzonis Dosen werden inzwischen<br />

für mehr als 50.000 Euro gehandelt. Mit Gold sind die enthaltenen<br />

30g Kot also schon längst nicht mehr aufzuwiegen.<br />

Die Vielzahl der Möglichkeiten des künstlerischen Umgangs<br />

mit Kot wurde in Göppingen durch eine Reihe vorbildlicher<br />

Vorträge angedeutet. Florian Werner stellte das Thema auf<br />

eine sichere begriffliche Grundlage, indem er definierte,<br />

„Wovon wir reden, wenn wir über Scheiße reden“. Lisa Steib<br />

sprach über Spleen und Peinlichkeit, Johannes Ullmaier über<br />

Scheiße ohne Ende in den literarischen Serien von Dieter<br />

Roth. Nils Büttner wies unter dem witzigen Motto „cacatum<br />

non est pictum“ (lat., „geschissen ist nicht gemalt“) auf<br />

Erscheinungsformen von Kot in der frühneuzeitlichen Kunst<br />

hin. Jacques Doustin vermittelte einen Überblick der Scheiße<br />

in der zeitgenössischen Kunst ab 1961.<br />

Kotkunst muss nicht übel riechen...<br />

...aber fröhlich darf sie sein! Der Titel HAPPY END ist Programm.<br />

Eine Vielzahl der ausgestellten Arbeiten charakterisiert<br />

ein entwaffnender Humor, mit dem schon Kinder die<br />

Welt bereichern. Wenn es uns gut geht, so ist Defäkieren<br />

lustvoll, lebenserhaltend und -bejahend: ein alltäglicher Grund<br />

zur Fröhlichkeit!<br />

So zeigt der Stuhlgang, eine Raum-Installation von Karl Valentin,<br />

genau das, was ihr Name verspricht: einen Stuhl im Gang.<br />

Der Frohsinn der Kotkunst ist nicht nur oberflächlicher Art.<br />

Wenn Stéphane de Medeiros sein Gesicht mit Schokoladenmasse<br />

oder Goldbronze bedeckt so kann uns das zwar an die<br />

grauenvolle Maske der Erniedrigung im Gesicht des Photographen<br />

David Nebrada erinnern, „die Grauen in uns erweckt<br />

und Bilder aus den Höllen der Vernichtung“ (4) , aber auch an<br />

die lächelnde Leichtigkeit, mit der Kotkunst unsere Wertmaßstäbe<br />

relativiert. Was wir aus unserem Darm drücken ist<br />

mit erfreulicheren Erscheinungen verknüpfbar als<br />

üblem Gestank. Der form- und farbenfrohe Blumenarsch<br />

(o.J.) von Justyna Koeke setzt da ein<br />

Zeichen.<br />

Georg Winter orientiert seine Arbeit mit<br />

Kot an den Anforderungen des gutlaunigen<br />

Alltags. Seine Life-Performance<br />

Fäkaltanz unter Mithilfe einer Bordstein-<br />

kantensimulation auf der Straße vor der Kunsthalle machte<br />

das Publikum mit der leichtfüßigen Übung von Bewegungsmustern<br />

zwischen selbstgewalkten Kotattrappen auf öffentlichen<br />

Fußwegen vertraut.<br />

An der Schnittstelle zwischen Kunst und Poesie wirkt fäkaler<br />

Humor besonders feinsinnig: „Merdre“ lautet das erste<br />

Wort des „Ubu Roi“ bzw. des „König Ubu“, im gleichnamigen<br />

Theaterstück von Alfred Jarry. Die Komik dieses Ausrufes<br />

- auf deutsch wurde er mit „Schoiße!“ oder „Schreiße!“<br />

übersetzt - ist schlagend. Der Skandal bei der Uraufführung<br />

1896 in Paris machte Jarry die Suche nach Verlegern<br />

nicht leichter. Aber Frohsinn verleiht dem Kot literarische<br />

Flügel! Als bibliophiles Schmuckstück landete eine signierte<br />

Erstausgabe von Ubu Roi in den Ausstellungsvitrinen der<br />

Kunsthalle Göppingen, gleich neben dem Scheiße-Zyklus<br />

von Dieter Roth (SCHEISSE, Providence, 1966, Noch mehr<br />

SCHEISSE, Stuttgart, 1968, Die gesammte SCHEISSE, Berlin<br />

1968, SCHEISSE, gesammelte Werke 13, Stuttgart, London,<br />

Reykjavik, 1972, u.a.). Eine Kostprobe:<br />

wenn mich das wuetende abendroth<br />

mit seinen schoenen augen anblickt<br />

dann habe ich das schoene gefuehl<br />

meines wuetenden selbsts<br />

das einst einem pferde vielleicht<br />

gleich mir als ein apfel entfallen ist<br />

und so rollt es mit mir zusammen<br />

heim zu wein und brot<br />

die mir schon zuegig die lippen bemalen<br />

mit ihrer schoene<br />

ja da kann man ruhig alles vergessen<br />

ja sei mir nicht boese wuetendes selbst<br />

das war nur ein schreckschiessender pferdefurz<br />

der uns beide hinausgejagt hat<br />

ich bin dein und du bist mein<br />

Roth hatte ein fabelhaftes Scheißtalent. Seine in Hasenform<br />

gepresste Kaninchenstrohskulptur Karnickelköttelkarnickel (ab<br />

1972) bereicherte HAPPY END um einen weiteren, frohsinnigen<br />

Höhepunkt. Nicht weniger staunenswert: die textvollen<br />

Wände in der von Gelitin in geduldiger Toilettenarbeit entworfenen<br />

Kot-Typographie (Kakabet, Installation).<br />

Vor der Verdauung ist nach der<br />

Verdauung ist vor der Verdauung<br />

Arnulf Rainers Übermalter Bauchraum unterstreicht die<br />

Vorläufigkeit der anatomischen Erforschung der Verdauung.<br />

Vieles hängt ab von gesellschaftlichen<br />

Gewohnheiten, deren möglicher Verkehrung<br />

das Palindromische Bankett von Daniel<br />

Spoerri thematisiert. Es wurde in Goeppingen<br />

in Form einer humorvollen Dokumentation<br />

von Michael Kamler vorgestellt (www.<br />

documaniac.com). Ein „Palindrom“, (von<br />

BILDLEGENDE: [1a-1d] Piero Manzoni, Künstlerscheiße, (No. 0_7), Blechdose, 1961. [2] Vim Delvoye, Bild aus einem Cloaca 3-D-Viewer, o. J. [3] Bernard Bazile, Les Propriétaires, Videoinstallation,1999-2003. [4] Daniel Spoerri, Palindromisches Bankett, 2010, Still<br />

aus dem Dokumentationsfilm von Michael Kamler. [5] Georg Winter, Fäkaltanz unter Mithilfe einer Bordsteinkantensimulation, Performance, 19.09.2010. [6] Atelier van Lieshout, Gedärme-Museum, schematisch, Tusche, Acryl auf Leinwand, 2008. [7] Stéphane<br />

de Medeiros, Digestella, Performance. [8] Paul McCarthy, Sex mit Santa Claus, dunkle Schokolade, 2007. [9] Annett Reckert Präsentation des Begriffs „Merdre“ in einer Erstausgabe von Ubu Roi, Einführung in die Ausstellung Happy End, 2010. [10] Erwin<br />

Wurm, Realize the piece and think about your digestion, Abbildung der Handlungsanweisung zu einer One-Minute-Skulpture, 2005. [11] Thomas Kapielski, Große und kleine Arschlöcher, Performance mit Brötchen und mehr, 18.09.2010. [12] Thomas Putze<br />

und Heasun Kim, Wursthund, Pappe, Tusche, Stoff, 2007. [13] Karl Valentin, Stuhlgang plastisch dargestellt (geruchlos). [14] Friedensreich Hundertwasser, Anleitung zum Bau einer Humustoilette. [15] Otto Mühl, Marcel’s Nachlaß, (Ausschnitt), Siebdruck, 1994.<br />

[16] Empfangstisch mit Ausstellungsplakat mit Eucarbon-Schachtel und Köttel, Schokolade, Marzipan, Kakaopulver, Cerealien, Gewürzen, Sonja Alhäuser, 2010. [17] Arnulf Rainer, Übermalter Bauchraum, (Ausschnitt).[18] Stéphane de Medeiros, Das Schweigen<br />

des Piero Manzoni wird überbewertet, Performance. [19] Frederik Foert, Hell’s Bells (Festival-Kit), Toilettenhäuschen, 5 Kisten Bier, Teleskopstützen, Gummiseil, Abzugskette, 2010. [20] Justyna Koeke, Blumenarsch, c-Print, o.J.<br />

griechisch ∏µ, palíndromos, „rückwärts laufend“)<br />

ist eine Zeichenfolge die unterschiedslos von vorne nach<br />

hinten und von hinten nach vorne gelesen werden kann: „aha“<br />

ist ein simples Beispiel. Komplexer ist „David M. liftet Filmdiva<br />

D.“ oder das finnische Wort für Seifensteinverkäufer: „Saippuakivikauppias“.<br />

Gedanken zur Wiederkunft und zur Rückkehr<br />

sind ein zentraler Aspekt des religiösen Denkens in Judaismus,<br />

Buddhismus, Taoismus, Christentum und Islam. Von Platon bis<br />

Nietzsche haben Philosophen die Wiederkehr gefeiert. „Die ewige<br />

Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht – und<br />

du mit ihr, Stäubchen vom Staube!“ Das Palindromische Bankett<br />

erklärt die Vorspeise zum Dessert und umgekehrt, die zeitliche<br />

Abfolge von essen und verdauen kommen ins Schwanken.<br />

Verdauung kann mehr sein als eine lästige Nebenerscheinung<br />

der Speiseaufnahme.<br />

Luis Buñuel erklärte in seinem Film Das Phantom der Freiheit<br />

(1974) die Abgabe von Nahrung zum gesellschaftsfähigen<br />

Vergnügen bei Tische. Die Aufnahme von Nahrung verbannte<br />

er dagegen als peinliche Notwendigkeit in ein stilles Kämmerlein.<br />

Frederik Foert entwickelt diese subversive Umwertung<br />

weiter, indem er unsere Vorstellung zu ungewohnten Bildern<br />

zur Toilettentätigkeit anregt. In seiner Installation Hell’s Bells, ein<br />

Festival-Kit, stellt er Bierkisten in die Toilette und die Toilette auf<br />

den Kopf: Die Verdauungs-Feier kann beginnen! Aber Achtung!<br />

Die Freude am Bierfest kann durchaus nach hinten losgehen,<br />

höllische Verdauungsstörungen verursachen oder uns gar den<br />

Hals hochkommen.<br />

Allerdings sind der Umkehrung der Verdauungsvorgänge<br />

Grenzen gesetzt. Aus gutem Grund unterscheiden wir „normalerweise“<br />

peinlich zwischen Abfall und Speise. Aber ist es nicht<br />

realistisch, wenn wir uns Bratwurstreste als Grundbestandteil<br />

des Leberkäses vorstellen und Leberkäsereste als Grundbestandteil<br />

der Bratwurst? Wer weis schon genau was die Köchinnen<br />

und Köche hinter verschlossenen Türen veranstalten? Der<br />

Wursthund von Thomas Putze und Heasun Kim (2007) legt<br />

eine ideelle Verwandschaft zwischen Bratwurst und Kackwurst<br />

jedenfalls nahe.<br />

Funktionierende Verdauung ermöglicht ein ausgeglichenes<br />

hin- und her zwischen Nahrung und Exkrement. Kot dient dem<br />

ökologischen Aufbau neuer Nahrung, Nahrung dem Aufbau<br />

von Kot. Was als Kot oder als Nahrung dient entscheidet das<br />

Stoffwechselsystem. Unterschiedlichstes kann neben-, in- oder<br />

durcheinander gehen. Anfang und Ende einer palindromischen<br />

Nahrungskette treffen sich in kreisender Bewegung, als Symbol<br />

der Wiederkehr, die Hoffnung auf Fortschritt weckt, weil die<br />

Bewegung nicht nur als geschlossener Kreis sondern auch als<br />

offene Spirale gedacht werden kann. Im Verdauungsschlauch<br />

bewegt die Materie den Geist und der Geist bewegt die Materie.<br />

Verdauung verbindet uns Menschen mit der Welt. wir nehmen<br />

auf und wir geben ab, zwischendrin gestaltet sich unser Leben.<br />

Die palindromische Wiederkehr beschreibt die Idee der Einheit<br />

von Hin- und Rückweg, den Traum eines Perpetuum mobile in<br />

lebendiger Entwicklung.<br />

Höhere Werte<br />

Die Bedeutung eines HAPPY ENDs in Hollywood steht in<br />

Bezug zu einem vorgehenden Handlungsverlauf. Das HAPPY<br />

END analer Ausscheidung ergibt sich nach vorhergehender<br />

Verdauung. Die Komplexität der in der Verdauung wirkenden<br />

„Handlungsstränge“ ist enorm, sei es in medizinischer,<br />

religiöser und ästhetischer Hinsicht. Das verdeutlichen<br />

die Cloaca-Maschinen, die Wim Delvoye zur Umwandlung<br />

von Speise in Kot entworfen hat (www.wimdelvoye.be). In<br />

Göppingen geben technisch ausgefeilte Cloaca 3-D viewers<br />

einen Überblick verschiedener Entwicklungsformen von<br />

2000 bis heute. Die Erhaltung des Lebens, der Zweck<br />

der Verdauung, bleibt den Maschinen allerdings<br />

fremd. Dafür pointieren sie ironisch das „analwerkliche“<br />

Kunstschaffen nach Manzoni<br />

und bezeichnen eine Grenze industrieller<br />

Wertschöpfung. Diese Grenze inspiriert<br />

auch die Anleitung zum Bau einer Humustoilette<br />

von Friedensreich Hundertwasser.<br />

Die enormen Kotmengen, die in den<br />

urbanen Zentren alltäglich anfallen, sind Teil<br />

kein wertloser Abfall sondern Teil ökologischer Systeme, in<br />

die sie zurückgeführt werden müssen. Mit Realize the piece<br />

and think about your digestion, (2005) unterstreicht Erwin<br />

Wurm die biologische und psychologische Sensibilität der<br />

Verdauungssysteme. Wenn wir unserem Kot mit chemischen<br />

Keulen zurichten, so hat das Folgen für uns selbst und für die<br />

Welt, in körperlicher und in geistiger Hinsicht. (5) Früher oder<br />

später kehrt unserer Kot in verwandelter Form zurück auf<br />

unsere Speisetafel. Die Form und Inhalte der Verwandlung<br />

können wir beeinflussen.<br />

Für achtsamen Umgang mit Kot sprechen auch die Bezüge<br />

zwischen Kunstwelt einerseits und den Verdauungsvorgängen<br />

andererseits, etwa in der schematischen Darstellung<br />

eines Gedärme-Museums (2008) aus dem Atelier van Lieshout,<br />

dem Kot den Otto Muehl in Duchamps Pissbecken-Fontaine<br />

hineinphantasiert (Marcel’s Nachlaß, 1994) oder in der Performance<br />

Große und kleine Arschlöcher (2010) bei der Thomas<br />

Kapielski in Göppingen Brötchen in Popos verwandelte.<br />

Sex und Verdauung<br />

A propos Popos: die zahlreichen Nervenenden am Schließmuskel<br />

und Enddarm, können uns nicht nur beim Austreten<br />

von Kot, sondern auch beim Sex Freude bereiten. Paul Mc-<br />

Cathys Shit plug (2002, Gemeinschaftsar- beit mit Jason<br />

Rhoades) bringt den Kot von Kritikern, Künstlern,<br />

Besuchern und Kuratoren (auf<br />

einer<br />

öffentlichen Toilette der documenta<br />

XI von Jan Northoff und Benne<br />

Ender gesammelt) in die Form eines<br />

„Butt Plugs“, bzw. „Analstöpsels“.Das<br />

ist eines Sexspielzeug zur Stimulierung<br />

analer Lust. Direkt von der Toilette wird<br />

Kot zum Oeuvre erhoben, als Bindeglied<br />

zwischen Körpern der Kunstwelt<br />

und dem „eigentlichen“ Kunstwerk,<br />

gerichtet gegen allzu rigide Beschränkungen<br />

von Sexualität und Ästhetik.<br />

Das trifft vielleicht nicht jedermanns<br />

Humor, aber jede Epoche hat die Kunst<br />

Zeit ❑ auch Kotdiebstähle beim ist Geld Happy Kot-Notierungen und End sind entscheiden selten. ist Gold, können aber... „weiche“ schwanken. Werte.<br />

Ich interessiere mich für Kunst, Philosophie oder Verdauung<br />

schon immer ab heute<br />

Name:_______________ Vorname:________________ Alter:____ E-Mail: _________________________________________________<br />

Unter den Einsendern verlost das <strong>ST</strong>/A/R-Verdauungsteam<br />

ein Treffen mit Verdauungskünstler Stephane de Medeiros in Kyoto, Japan.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendung an: <strong>ST</strong>/A/R-Verdauungsteam, Gumpendorfer Str. 42, A-1060 Wien.<br />

Anmerkungen<br />

(1) HAPPY END die vielleicht erste Kunstausstellung<br />

überhaupt, die Kot zum zentralen Thema erklärt. Zwar<br />

führte eine von Hans-Ulrich Obrist kuratierte Ausstellung<br />

CLOACAMAXIMA (1994, Museum der Stadtentwässerung,<br />

Zürich) eine Reihe von Kotkunstwerken zum Thema<br />

Defäkation, Toiletten und Kanalisation zusammen<br />

um „Möglichkeiten des Oszillierens vom Öffentlichen<br />

ins Private“ zu eröffnen und „Exkremente von ihren<br />

Negativkonnotationen“ zu befreien (www.jnwnklmnn.de/<br />

obrist_p.htm, gesehen 15.10.2010). Dabei blieb allerdings<br />

reinigender Beseitigung von Schmutz im Zuge der<br />

Abwasseraufbereitung thematisch zentral. Zwar ist Kot in<br />

der Kunst ein altes Thema, doch intitutionelle Akzeptanz<br />

dafür wäre etwas ganz Neues. In diesem Sinne bestätigen<br />

die „lokalen“ Widersacher der Veranstaltung HAPPY END<br />

eine Einsicht Benjamins: „Das Konventionelle wird kritiklos<br />

genossen, das wirklich Neue kritisiert man mit Wider<br />

willen“. (Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seiner<br />

technischen Reproduzierbarkeit, Dritte Fassung, XII.)<br />

(2) Zu Bezügen zwischen digestiven und künstlerischen Spuren<br />

siehe Elisabeth von Samsonow, „Spur und Abdruck: Ästhetik<br />

der Eigentlichkeit“, in: dies. und Éric Alliez, Hg., Biographien des<br />

organlosen Körpers, Wien, Turia + Kant, 2003, S. 202-222.<br />

(3) Bazile_Manzoni, I Proprietari, Villerbanne, Institut d‘art<br />

contemporain, 2004, S. 84<br />

(4) Vgl. Jean Clair, Das Letzte der Dinge, Wien, Passagen, 2004,<br />

S. 12ff<br />

(5) Um einen einführenden Überblick der philosophischen<br />

Bezüge zwischen Kopf und Bauch bemühe ich mich in „Geist<br />

und Verdauung“, in Gastrosophical Turn: Essen zwischen<br />

Medizin und Öffentlichkeit, C. Hoffstadt u.a., Hg., ProjektVerlag,<br />

Freiburg, 2009.<br />

die sie verdient. Wenn McCarthy einen<br />

Weihnachtsmann aus Schokolade „Butt<br />

Plugg“ an Stelle eines Tannenbaums in<br />

den Arm legt (Sex mit Santa Claus, 2007)<br />

so zielt er mit treffsicherer Ironie auf<br />

Vermengungen oraler und analer Lust,<br />

insbesondere beim Umgang mit Unmündigen.<br />

Laut Nietzsche verdaut ein starker<br />

Mensch seine Erlebnisse, seine Taten<br />

und Untaten, so wie er seine Mahlzeiten<br />

verdaue, auch harte Bissen. Eine geistige<br />

Verstopfung sei so gut physiologisch wie jene andere – und<br />

vielfach nur eine der Folgen jener anderen. Unser Intellekt<br />

könne die Vielfalt des klugen Zusammenspiels der Verdauungsprozesse<br />

nicht fassen, geschweige denn hervorbringen.<br />

Das ändert aber nichts an der Tatsache, das wir an unverdaulicher<br />

Nahrung zu Grunde gehen können Wählen wir die<br />

passende, im Rahmen einer maßgeblichen Form der Sorge<br />

um uns selbst und die Welt, so erreicht unsere Verdauung ihr<br />

HAPPY END wie von selbst.


38<br />

Buch V - Christian le fou Nr. <strong>26</strong>/2010


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch V - Christian le fou<br />

39<br />

Elie Beida (29/03/1944, Alep - 15/12/2010, Paris)<br />

Ras Beyrouth (années 50), [Ras Beirut, 50er Jahre], Buntstift auf Papier, Paris, 2009, 24x32cm; Village libanais du Chouf, [Libanesisches Dorf im Chouf], Filzstift auf Papier, Paris, 2009, 21x29,7cm. (© Collection Denker-Bercoff).


40<br />

Buch V - Christian le fou Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Die endgültigen<br />

*<strong>ST</strong>/A/R*<br />

IM UHRZEIGERSINN<br />

PREIS FÜR SCHARFE KUN<strong>ST</strong>: Heidi Lichtenberger, Pack of patches; für eine Projektion<br />

des sportlichen Brotschnitts auf solider Grundlage.<br />

PREIS FÜR QUALITY MADE IN SWITZERLAND: Renée Levi, Ohne Titel, 2010, Acryl<br />

auf Leinwand, 190x190cm, Bernard Jordan; für einen Rausch der Nuancen als<br />

wahre Herausforderung an die <strong>ST</strong>/A/R-Farbdruckpalette.<br />

PREIS FÜR FREUNDLICHES LÄCHELN: David Spiller, Girls like to have fun, 2005,<br />

Acryl und Bundstift auf Leinwand, 86x86cm, Wild; weil‘s besser ist für später,<br />

wenn die Kinder mal aus dem Haus sind (und wegen der schönen Gegend!)<br />

PREIS FÜR GUTE <strong>ST</strong>IMMUNG: EXP.edition, Helmut Dietz, Demian Bern, Pablo<br />

Wendel und Kestutis Svirnelis, Brouwer-Edition, für flexible Übergange zwischen<br />

Hobby und Arbeitsmarkt.<br />

PREIS FÜR RICHARD KARL FREIHERR VON WEIZSÄCKER VOR REICH<strong>ST</strong>AG DOM:<br />

Nathan Walsh, Persterer, für den ehrenwerten Kunstfreund (Kategorie Photoaufnahmen<br />

außerhalb der Kunst 10).<br />

PREIS FÜR GELUNGENE HÄNGUNG: Tilmann Krieg, Art Lovers, Lightbrush Painting,<br />

100x150 cm, 2008, Passione, Lightbrush Painting, 100x100cm, 2009 und<br />

Flowers on a rainy day, Lightbrush Painting, 122x90cm, 2010, für die nachhaltige<br />

Forderung nach mehr mehr Raum für Bilder im <strong>ST</strong>/A/R-Printmedium.<br />

PREIS FÜR THE MO<strong>ST</strong> SEXY MESSE<strong>ST</strong>AND: Patricia Strickland, Bladerunner / I<br />

want more life fucker, 2009, Frequenzlinie auf Aluplatte, 50x180cm, Barbara<br />

von Stechow; für heißen Ton in kühler Form.<br />

PREIS FÜR Ö<strong>ST</strong>ERREICHFREUNDLICH<strong>ST</strong>E KUN<strong>ST</strong>: Milan Lyndera, Red Bull, für<br />

durstfreie Schlittenfahrten nach sauberen Schnitten.<br />

Die Vergabe der <strong>ST</strong>/A/R-Preise für NACHWUCHSWIRTSCHAFT, BIOKUN<strong>ST</strong>GESCHICHTE, DI<strong>ST</strong>RIBUTE<br />

SPACING, SOWEITER und SOFORT unterblieb in diesem Jahr aus Energie- und Platzmangel, leider!


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR 41<br />

David Staretz<br />

schreibt, redigiert und fotografiert den Auto-<strong>ST</strong>/A/R<br />

David Staretz<br />

schreibt, redigiert und fotografiert den Auto-<strong>ST</strong>/A/R


42<br />

Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Alfa Romeo Classic Day in Balocco<br />

LEKTIONEN IN DEMUT UND ZWISCHENGAS<br />

Alfa Romeo lüftete seine Garagen und bat zum Pedale.<br />

TEXT UND FOTOS: DAVID <strong>ST</strong>ARETZ<br />

Rawazzz, rawazz, fazz, fazz, woarrrhggggrh, das fetzt<br />

wie Sägezähne durch die morgendlichen Ruhe der<br />

Backsteingaragenställe von Balocco, wo Fiat seine<br />

ausgedehnten Teststrecken unterhält. Es ist die Nervosität<br />

eines hochgezüchteten Rennmotors, die tiefe Furchen<br />

durch die Stille fräst, woarrrggggrh, woarrrggggrh,<br />

böse, dringlich, körperhaft geht das durch sämtliche Synapsen,<br />

stirbt plötzlich kalt ab, so unvermittelt, dass das<br />

Vakum der Stille Membranschmerzen bereitet. Die älteren<br />

Herren Mechaniker in ihren aufreizend hellblauen<br />

Overalls hantieren im Halbschatten der hochgestellten<br />

Motorhaube. Mit gegerbten Händen manipulieren sie<br />

die sensiblen Vergaserschräubchen. „Wenn man diesen<br />

organischen Krach hört und fühlt, muss man sich große<br />

Sorgen um die Zukunft der Elektroautos machen“, notiere<br />

ich.<br />

Hundert Jahre Alfa Romeo und kein Ende. Doch von<br />

allen rasanten, pompösen, originellen und Traditionen<br />

beschwörenden Veranstaltungen zu diesem Jubiläum<br />

mag dies vielleicht die innigste, wahrhaftigste und stimmigste<br />

sein: Alfa Romeo lüftet seine Garagen und bittet<br />

einige vertrauenswürdige Journalisten zum Pedale.<br />

Es sind keine zwanzig Kollegen eingeladen, entsprechend<br />

entspannt ist der Zudrang zu den knapp zwanzig<br />

Fahrzeugen (nämlich absoluten Raritäten), die hier<br />

zwanglos geparkt sind unter den Arkaden, von Baujahren<br />

zwischen 1910 und 1969. Darunter so gefeierte Schönheiten<br />

wie der TZ 2 (Turbolare Zagato) mit Rennmotor<br />

und Fiberglaskarosserie über dem Stahlrohrrahmen, der<br />

unwirkliche Bertone Carabo (Showcar 1968) oder der<br />

1900 C52 Disco Volante, mit dem Tobias Moretti und<br />

Susanne Hofbauer die heurige Ennstal Classic bestritten<br />

(nachzulesen im Autorevue-Premiumheft) oder der<br />

unschlagbar selbstbewußt dastehende Gran Premio Tipo<br />

B Grand-Prix-Wagen von 1932.<br />

Ich suche mir für ein erstes Kennenlernen den 6C 2300<br />

tipo „Mille Miglia“, der, wie alle massigen Ahnen-Racer,<br />

erst matronenhaft schwer und unzugänglich wirkt, mit<br />

zunehmender Vertrautheit aber ins Swingen und Singen<br />

gerät, als gälte es, mit dem überdimensionalen Steuerrad<br />

knapp vor der Brust die Straßen der Welt zum Tanz<br />

zu bitten. Erst noch ist es aber dieser unvergleichliche<br />

Duft alter Autos, der die Wahrnehmung bestimmt, diese<br />

grundvertraute Mischung aus Leder, Öl, Benzin und<br />

Gummi, aus angeschimmelten Dichtungen und sonnengegerbten<br />

Hölzern, aus miefigen Stoffen und leckenden<br />

Leitungen.<br />

Denn: so sehr diese Maschinen auch gewartet und<br />

gepflegt werden, so sind sie doch erfrischend lebensnah,<br />

bockig, spröde, ledersteif, sie müssen immer wieder neu<br />

zugerichtet und ins Leben gerufen werden, deshalb ist<br />

das Fahren ihr Element und das Plötzen, Knirschen,<br />

Krachen sind kernige Ausdrucksformen ihrer elementaren<br />

Daseinskraft. Da steckt unbequemes Leben drinnen,<br />

Abnützung und Verschleiß, auch das Risiko von Schäden,<br />

aber das gehört dazu, denn nur der Stillstand, das<br />

Museumspodest wäre ein wahrer Totpunkt.<br />

Mein Beifahrer im hellblauen Overall entspannt sich<br />

zusehends – schließlich hatte ich Zwischengasgeben<br />

noch in der Fahrschule auf dem alten 380 Steyr selig,<br />

und das war noch der letzte kunstvolle Eingriff des Menschen<br />

in das technische Wesen eines Automobils – sich<br />

die Zähne zwischen Haupt- und Vorgelegewelle herzurichten<br />

auf gleiche Drehzahl, damit sich die Zahnradpakete<br />

per Klaue über die Nuten verschieben ließen, da lässt<br />

sich jeder Zahn spüren am langen vibrierenden Hebel,<br />

und beim Hochschalten ließ man das Kupplungspedal<br />

im Leergang herauffedern, um die schnellere Zahnrad-<br />

Abteilung abzubremsen auf das erforderliche Maß.<br />

Respektvoll bemerke ich, dass Gas- und Bremspedal<br />

hier im Mille-Miglia-Haudegen so findig zusammengepaart<br />

sind, dass sich „Mit-Bremsen-kombiniertes-Zwischengasgeben“<br />

mit Ferse und Ballen des rechten Fußes<br />

bewerkstelligen lässt, was unumgänglich war, wenn man<br />

hart bremsend auf eine Kurve zuschoss und schon den<br />

niedrigeren Gang benötigte. Ein nach außen hin verborgener<br />

Tanz zwischen Kraft und Feingefühl spielte sich da<br />

in den Renngeräten ab, hier musste brachial und zärtlich<br />

vorgegangen werden, wenn man sein Auto beherrschen<br />

wollte. Was wir heute tun, wenn wir in einem Lexus TFA<br />

auf eine Kurve zurasen, entspricht der simplen Bedienung<br />

einer modernen Digital-Automatikkamera.<br />

Das Mittagessen fällt heute aus, ich muss mich noch<br />

durch die restlichen Geräte durchkosten, dort steht schon<br />

der 1900 Sport Spider bereit mit vorgewärmtem Motor,<br />

und deshalb muss hier bitte auch der Schlusssatz fallen.<br />

Der Alfa Romeo 6C 2300 tipo Mille Miglia ist Baujahr 1938 hat 95 PS<br />

und wiegt 1340 kg. Ist also leichter, als er aussieht.


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR<br />

43<br />

Ja, früher fuhr man die Rennen rechtsgelenkt<br />

Auspuff und Aerodynamik am Alfetta-<br />

Monoposto, dem GP-Wagen von 1951<br />

Der GTA 1300 Junior rotzt und plotzt<br />

beim Aufwärmen<br />

Sicherungskästen im Kompetenzbereich<br />

des Beifahrers<br />

Einer dieser vollmundigen, konkurrenzlos italienischen<br />

Ausdrücke<br />

Der 1750 Gran Sport, Ikone des GP-<br />

Sports der 30er Jahre Zentralverschlussfelgen, Wuchtgewichte Reduktion auf Notwendigkeit der Funktion<br />

Man beachte den Kniepolster rechts<br />

Klassischer geht’s nicht<br />

Der Disco Volante wirkt ausladend, hat<br />

aber ein enges Cockpit<br />

Im 6C 3000 CM<br />

raste Fangio zum<br />

Sieg im Gran<br />

Premio Supercorte<br />

Maggiore<br />

in Meran, 1953.<br />

Zuvor war er damit<br />

bei der Mille Miglia<br />

Zweiter geworden,<br />

Chassisprobleme<br />

hatten ihn aufgehalten.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR<br />

Städteplanung – AUDI will es wissen und kreiert den höchst dotierten deutschen Architekturpreis<br />

AUDI URBAN FUTURE AWARD<br />

Geladener Wettbewerb über urbane Mobilität<br />

Ingolstadt/London 28.05.2010 – Mit dem Audi Urban Future Award bringt Audi sechs internationale Architekturbüros in einem Wettbewerb zusammen, um Modelle<br />

und Visionen des künftigen Zusammenspiels von Mobilität, Architektur und Stadt zu entwickeln. Die Teilnehmer trafen sich jetzt zum Gedankenaustausch mit Audi<br />

Experten in Ingolstadt und arbeiteten ihre Ideen dann bei einem Workshop in London aus. Finale ist im August [...]<br />

BUILDING A VISION FOR 2030<br />

28. MAI 2010 | KONFERENZ IN LONDON<br />

ROYAL IN<strong>ST</strong>ITUTE OF BRITISH ARCHITECTS<br />

Am Freitag, den 28. Mai 2010, trafen sich alle am Workshop Beteiligten mit Rupert Stadler, dem Vorstandsvorsitzenden von Audi, im Royal Institute for British Architects (RIBA), um die<br />

ersten Ansätze und Vorschläge einer großen Runde von Journalisten aus aller Welt vorzustellen. Im Anschluss an die Präsentation der Ideenskizzen entwickelte sich eine rege Diskussion<br />

über die einzelnen Ansätze, an der sich die Vertreter der Presse ebenso lebhaft beteiligten wie Vertreter einzelner Abteilungen von Audi.<br />

THANKS TO AUDI:<br />

<strong>ST</strong>/A/R war dabei:<strong>ST</strong>/A/R Herausgeber Heidulf<br />

Gerngross mit dem Architekten<br />

ZHANG KE von Standardarchitecture<br />

CURATED BY SKYPARK<br />

28. MAI 2010 | KONFERENZ IN VENEDIG<br />

PREI<strong>ST</strong>RÄGER<br />

100.000 EURO FÜR JÜRGEN MAYER<br />

Christian Gärtner ist Vorstand der<br />

Stylepark AG.<br />

Er studierte Volkswirtschaft in<br />

Heidelberg und Berlin und war nach<br />

seiner Tätigkeit als<br />

Rupert Stadler ist Vorsitzender<br />

des Vorstands der AUDI AG<br />

und Vorstandsmitglied der<br />

Volkswagen AG. Er studierte an der<br />

Fachhochschule<br />

Fernando de Mello Franco ist<br />

Professor an der Universidade São<br />

Judas Tadeu in São Paulo. Nach<br />

seinem Diplom an der Fakultät für<br />

Architektur<br />

Andres Lepik ist Kurator der<br />

Architektur- und Designabteilung<br />

des Museum of Modern Art in New<br />

York. Nach seinem Studium<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

Jun Ma ist Prodekan des Kollegs<br />

für Fahrzeugtechnik an der<br />

Tongji University in Shanghai.<br />

Nach seinem Abschluss in<br />

Fahrzeugtechnik<br />

BERLIN<br />

DD<br />

Royal Institute of British Architects<br />

Rahul Mehrotra lehrt am<br />

Massachusetts Institute of<br />

Technology und leitet das Büro<br />

RMA architects Mumbai. Nach dem<br />

Studium der<br />

DIE HOCHKARÄTIGE<br />

JURY<br />

Stefan Sielaff ist Designchef<br />

der Marke Audi. Nach dem<br />

Industriedesign-Studium an der<br />

Fachhochschule München erwarb er<br />

1990 den Master<br />

Saskia Sassen ist Professorin<br />

für Soziologie an der Columbia<br />

University in New York und<br />

Vorsitzende der Jury des Audi<br />

Urban Future<br />

Wolfgang Egger leitet das<br />

Audi group design. Nach dem<br />

Studium des Industrial Design am<br />

International College of Arts and<br />

Sciences<br />

I<br />

I<br />

Message aus dem Eingangsbereich des<br />

Royal Institute of British Architects<br />

Abschied aus London: Ute Woltron (links) vom<br />

„<strong>ST</strong>ANDARD“ und besonderen Dank an Karin Angerer<br />

(rechts) für die freundliche und professionelle Betreuung<br />

und Organisation!<br />

Am Abend des 25. August 2010 fand in der Scuola Grande della Misericordia in Venedig in einem festlichen Rahmen<br />

die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung des Audi Urban Future Award 2010 statt. Als Gewinner des ersten<br />

Audi Urban Future Award entschied sich die internationale, hochkarätig besetzte Jury für J. MAYER H. Rupert Stadler,<br />

Vorstandsvorsitzender der AUDI AG, übergab ihm den mit 100.000 Euro höchstdotierten deutschen Architekturpreis.<br />

Die feierliche Preisverleihung wurde von Dr. Heinrich Wefing moderiert.<br />

1 All photos Heinrich Hülser, © AUDI AG<br />

„Jürgen Mayer H. und sein Büro haben radikal mit unseren Sehgewohnheiten auf Städte gebrochen und daraus<br />

Ansatzpunkte für eine völlig neue urbane Ästhetik entworfen. Durch das Verschränken und Überlagern von Realität<br />

und Virtualität wird unsere Wahrnehmung städtischer Areale nicht nur in ungeahnte neue Formen g e l e n k t ,<br />

sondern die Stadt selbst grundlegend verändert“, begründet Christian Gärtner, Vorstand der Stylepark AG und Kurator<br />

des Audi Urban Future Award, die Entscheidung. Begeistert äußerte sich auch der Preisträger des Wettbewerbs: „Der<br />

Audi Urban Future Award hat unsere Vorstellung von der Stadt der Zukunft verändert – besonders im Hinblick auf<br />

Bewegung und Kommunikation“, so Jürgen Mayer H.<br />

Weitere Informationen http://www.audi-urban-future-award.com • Weitere Informationen http://www.audi-urban-future-award.com • Weitere Informationen http://www.audi-urban-future-award.com •<br />

RICARDO SCOFIDIO<br />

konnte aus<br />

terminlichen<br />

Gründen nicht<br />

teilnehmen<br />

BIG-Bjarke Ingels Group, © AUDI AG<br />

(DRIVER) LESS IS MORE - DRIVERLESS CITY<br />

Kurzkonzept | BIG - Bjarke Ingels Group<br />

Standardarchitecture, © AUDI AG<br />

HARMONISCHES BEIJING<br />

Kurzkonzept | Standardarchitecture<br />

Alison Brooks Architects, © AUDI AG<br />

KONVERGENZ UND AU<strong>ST</strong>AUSCH IN DER KALEIDOSKOPISCHEN<br />

<strong>ST</strong>ADT Kurzkonzept | Alison Brooks Architects<br />

J. MAYER. H. Architects, © AUDI AG<br />

A.WAY<br />

Kurzkonzept | J. MAYER. H<br />

Cloud 9, © AUDI AG<br />

BARCELONAS „EMPATHISCHES AUTO“<br />

Kurzkonzept | Enric Ruiz Geli - Cloud 9


46<br />

Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

KROBATH BERLIN<br />

office@galeriekrobath.at<br />

Architektur und Körper<br />

23. 11. 2010 – 15. 1. 2011<br />

Katrina Daschner, Maria Hahnenkamp, Šejla Kameric,<br />

Dorit Margreiter, Ursula Mayer, Esther Stocker<br />

Kuratiert von Walter Seidl<br />

GALERIE LISI HÄMMERLE<br />

ANTON-SCHNEIDER-<strong>ST</strong>R. 4A<br />

A-6900 BREGENZ<br />

T + F +43 (0)5574 52452<br />

MOBIL +43 (0)664 5288239<br />

www.galerie-lisihaemmerle.at<br />

galerielisihaemmerle@tele2.at<br />

Maria Hahnenkamp<br />

13. November bis 11. Dezember 2010<br />

verlängert bis 8. Jänner 2011


Zoo}-Zo<br />

o}-Zoo<br />

Zoo}-Zoo}<br />

ERLEBEN SIE DEN NEUEN M{ZD{ 5 SCHON AB € 22.990,–.<br />

Der sportliche Familien-Van vereint ausdrucksstarkes Design und dynamische Fahreigenschaften mit Praktikabilität: Elektrische<br />

Schiebetüren, Platz für bis zu sieben Personen und das neue Karakuri-Sitzsystem machen den Mazda5 zum Raumerlebnis. Neben<br />

seiner Vielseitigkeit ist er auch sparsam: Ausgestattet mit i-stop-Technologie und 6 Gang-Schaltgetriebe, senkt er den Verbrauch auf ein<br />

Minimum. Egal ob als 116- oder 150-PS-Benziner, wahlweise mit Automatik, erwartet Sie Fahrspaß einer neuen Generation im neuen Mazda5.<br />

Verbrauchswerte 5,2–7,2 l/100 km, CO 2 -Emissionen 138–168 g/km. Symbolfoto.<br />

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48<br />

Buch VI - AUTO-<strong>ST</strong>AR Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

KLEINER COMMUTER<br />

AUTO<strong>ST</strong>AR<br />

Toyota Auris oder: Die Digitalisierung des Autofahrens nach dem Prinzip 0/1.<br />

Dort, wo sich keiner umdreht aber alle<br />

kaufen, also in der so genannten Golfklasse<br />

(in der es weit und breit keinen<br />

Golf mehr gibt, also besser gesagt in der<br />

Polo-Klasse), jedenfalls mitten im Geschiebe<br />

zwischen Nützlichkeit, Vernunft und<br />

Grundkomfort, dort fährt auch der Auris,<br />

Nachfolger des Toyota Corolla. Corolla, das<br />

war ja bis vor kurzem noch so ein Synonym<br />

gefälliger Grundanforderung an das Mittelmaß<br />

der Mobilität. So langweilig, dass er<br />

nicht einmal Pannen oder Defekte hatte.<br />

Also beschloss man, einen pfiffigeren<br />

Namen für den fälligen Nachfolger zu<br />

wählen. Warum dann Auris rauskam, ist<br />

Angelegenheit der deutschen Namen-Agentur<br />

Nomen, die auch für Kia Picanto, VW<br />

Touran, Mercedes Atego oder Persil Actic<br />

Power zuständig ist. Auris. Von Gold abgeleitet.<br />

Schön. Das hätten sie von mir billiger<br />

haben können.<br />

In seiner Unauffälligkeit, an der kein Vorbeikommen<br />

ist, verkauft sich der Auris auch<br />

ganz gut, 2400 Exemplare sollen es heuer<br />

in Österreich sein, davon 400 in Hybridversion.<br />

Hybrid, das kennt man inzwischen<br />

vom Celebrity-gehypten Toyota Prius (das<br />

waren noch Namen!), Hybrid steht also für<br />

eine gerade nicht genützte Antriebsquelle;<br />

entweder der Verbrennungsmotor steht still<br />

oder der Elektromotor. Zur Ehrenrettung<br />

des Konzeptes sei aber gesagt: Bei Vollgas<br />

legen beide zusammen und retten so ihren<br />

Arbeitsplatz.<br />

Der Auris kann diese Tricks auch, wobei<br />

er sich wie alle Hybrids darin gefällt, lautlos<br />

aus der Parklücke zu huschen, was den<br />

Frauen besonders imponiert, diese Lautlosigkeit<br />

des elektrischen Schnurrens. Aber<br />

da ist nicht einmal Schnurren, sondern<br />

nur angewandte Lautlosigkeit. Es gibt sogar<br />

einen Umweltzonen-Schalter, der es erlaubt,<br />

einige hundert Meter weit elektrisch zu rollen<br />

mit Geschwindigkeiten bis Tempo 50,<br />

darüber springt der Benzinmotor zu.<br />

Aber in der Praxis ist man schnell auf<br />

Brumm, was eh vorbildhaft geschmeidig<br />

abläuft, unterfangen von einer phantastischen<br />

Getriebeautomatik, die, wäre der<br />

Auris ein Fotoapparat einen idealen Autofocus<br />

abgäbe.<br />

Hübsche Symbole im Instrumentarium,<br />

cool hinterleuchtet, machen den augenblicklichen<br />

Antriebszustand grafisch klar,<br />

mit Motor- Batterie- und Radsymbol. Wie<br />

im Trickfilm strömende Pfeilsymbole zeigen<br />

den Richtungsfluss an: Von der Batterie<br />

zum Antriebsrad, vom Motor zum Antriebsrad,<br />

von Motor und Batterie gleichzeitig<br />

zum Antriebsrad (bei forciertem Gasgeben<br />

werden insgesamt 136 PS frei). Auch eine<br />

Belohnungsstufe ist eingebaut: Im Schiebebetrieb<br />

wird die Batterie aufgeladen, was<br />

sich am Fluss des Pfeiles und am Füllpegel<br />

des Batteriesymbols erkennen lässt.<br />

Man wird ja ein emsiges Eichhörnchen, was<br />

das Stromsammeln betrifft und ich wage zu<br />

sagen, dass der eigentliche Spareffekt im<br />

psychologischen Momentum liegt: Man<br />

wird durch die deterministische Umgebung<br />

zum Sparen angestiftet, achtet peinlich darauf,<br />

dass die Eco-Taste gedrückt, der Extra-<br />

Lade-Booster (mit erhöhter Motorbremswirkung)<br />

oft eingelegt und die Batterie immer<br />

gut gefüllt ist. Dann darf man sich auch ein<br />

„Excellent“ abholen, wenn man die Verbrauchsstatistik<br />

im History-Modus abruft.<br />

Der Wagen selbst ist relativ gewichtig (zwei<br />

Antriebskonzepte schlagen halt schwerer<br />

in der Brust), was man beim Bremsen mitbekommt<br />

oder in Kurven, wenn die Masse<br />

drängt. Dabei kann man aber erstaunlich<br />

flott unterwegs sein, auch wenn man eine<br />

Art außerkörperlicher Erfahrung hat in der<br />

Art, wie Antriebsgeräusch und Geschwindigkeitszustand<br />

voneinander entkoppelt<br />

sind. Im Grunde hört man nur zwei Erregungszustände:<br />

Absolute Stille oder hysterisiertes<br />

Rauschen, das sich bei Tempo hundert<br />

genauso anhört wie bei Tempo 180, der<br />

Höchstgeschwindigkeit. Man könnte es die<br />

Entkoppelung des Autofahrens vom Vorankommen<br />

nennen, was jetzt esoterischer<br />

klingt als es ist. Man kann es auch als On-/<br />

Off-Commuten bezeichnen, und auf eine<br />

dem Autofahren entfremdete Weise kann<br />

man sogar Spaß daran haben. Leute, die mit<br />

dem Brustton der Überzeugung vernehmen<br />

lassen, dass ihnen das Autofahren egal bis<br />

lästig ist, haben nun ihr, äh, Traumauto<br />

gefunden. Was auch ein gewisses Commitment<br />

verlangt: Der Aufpreis zum vergleichbaren<br />

herkömmlichen Auris liegt doch bei<br />

rund 3.000 Euro (allerdings abgefedert<br />

durch tolle Grundausstattung), der Kofferraum<br />

wird zugunsten der Batterie um 50<br />

Liter kleiner. Immerhin ist die dadurch entstandene<br />

Stufe ganz praktisch, um Plastiksäcke<br />

oder Körbe anzulehnen.<br />

Der Verbrauch, auf den alles hinzielt? Ich<br />

las vom Bordcomputer 5,1 Liter auf hundert<br />

MOTOR LEI<strong>ST</strong>UNG 0-100 KM/H V-MAX VERBRAUCH PREIS AB<br />

HYBRID 136 PS 11,4 S 180 KM/H 5-6 L SUPER/100 KM 22.620<br />

Kilometer ab, errechnete aber auch Distanzverbräuche<br />

von 6,1 Litern zwischen Tankstellen,<br />

also immerhin. Hängt halt immer<br />

noch das meiste von der Fahrweise ab, auch<br />

bei den Spardosen.<br />

Preis in Österreich: Ab 22.620 Euro, je nach<br />

Ausstattung.<br />

DER AUTO<strong>ST</strong>/A/R VERLEIHT DEM TOYOTS AURIS 9 VON 12 <strong>ST</strong>ERNEN.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VII - CHV 49<br />

Masterplan Karl-Marx-Hof 2<br />

Zweigeschossiger Innenraum<br />

Hans Peter Girkinger<br />

CHV Schnellhaus 1<br />

WOHNEN<br />

Angelo Roventa • Heidulf Gerngross • Werkstatt Wien<br />

Dank an CHV-Managing Director. Mr Hans-Peter Girkinger


50<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Schnellhaus 1 – 1992<br />

1992 hatten die Architekten Heidulf<br />

Gerngross und Robert Schwan mit<br />

ihrer Firma <strong>ST</strong>/A/D-Städteplanung/<br />

Architektur/Design das erste<br />

<strong>ST</strong>/A/D-Schnellhaus 1 im Herzen Wiens<br />

am Grundstück der Wiener Seccecion<br />

mit Hilfe der großen Unterstützung von<br />

CHV-Managing Director<br />

Mr. Hans-Peter Girkinger gebaut.<br />

Wir danken ihm für diese Initialzündung<br />

zur Weiterentwicklung des modularen<br />

Wohnbaus und glauben die Zeit ist gekommen<br />

den Wohnbau intensiv zu ökonomisieren<br />

und die Stunde des wirklich<br />

sozialen Wohnbaus einzuleiten. HG 2010


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

51<br />

Jugendzentrum MIHO, Mitterhofergasse – 1996<br />

Schnellhaus 2, Eingang markiert durch<br />

eine graue modulare Containereinheit<br />

Palladio 1508 – 1580


52<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Schnellhaus III, Café Pöllau – 1995


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

53<br />

Schnellhaus IV, Bürohaus Stein und Gartendesign – 1997


54<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Niedrigergiehäuser von Angelo Roventa in Dornbirn, Vorarlberg.<br />

Der billigste soziale Wohnbau Österreichs.


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

55


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VII - CHV 57<br />

Karl-Marx-Hof 2, Wirklich sozialer Wohnbau. Ein Projekt von Angelo Roventa, Heidulf Gerngross, Werkstatt Wien<br />

Ing. Elisabeth Gruber<br />

DI Alexander Haumer<br />

E a.haumer@landschaftsarchitektur-gh.at


orarlberg<br />

58<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

S<br />

Zukunft des Wohnbaus<br />

Typologie – Karl–Marx–Hof 2<br />

Die Entwicklung in unserer Gesellschaft verändert unser Wohn- und<br />

Arbeitsumfeld in den nächsten Jahrzehnten gravierend. Die Jahre,<br />

in denen Familien über Generationen hinweg an ein und dem<br />

selben Fleck lebten, sind vorbei. Globalisierung und wirtschaftliche Krisen<br />

veranlassen uns, immer häufiger unseren Wohn- und Arbeitsort zu wechseln.<br />

Bedingt durch diese Entwicklung ändern sich unsere Bedürfnisse und Wünsche,<br />

die wir an Wohnungen aber auch an Arbeitsstätten stellen.<br />

Verantwortlich dafür sind zum einen wesentliche Entwicklungen in die<br />

immer tiefer um sich greifende Individualisierung in unserer Gesellschaft.<br />

Zum anderen sind es Entwicklungen wie Lebensqualität, Globalisierung und<br />

Mobilität. Spricht man von Individualität, so setzt diese eine Vielzahl von<br />

Wahlmöglichkeiten voraus. Ein ebenso weiteres Merkmal einer individualisierten<br />

Gesellschaft liegt darin, dass bestehende Kontrakte jederzeit aufgelöst werden<br />

können. Zukunftsorientierter Wohnbau wird sich in den nächsten Jahren<br />

in einem sich immer tiefer greifenden Maße auch mit diesen epochalen<br />

Veränderungen unserer Gesellschaft auseinander setzen müssen, so der<br />

Innovations- und Zukunftsforscher Klaus Kofler. Wohnbaukonzepte der Zukunft<br />

müssen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unserer gesellschaftlichen aber<br />

auch wirtschaftlichen Veränderung integrieren.<br />

Waren es in der Vergangenheit teils sture und sich immer wiederholende<br />

Grundrisselemente, die im herkömmlichen Wohnbau als innovative<br />

Wohnraumkonzepte angepriesen wurden, so werden es in der zukünftigen<br />

Generation dynamische, wachsende und flexibel einsetzbare Elemente sein. Ein<br />

Beispiel dafür, so Klaus Kofler, sind die Containerbauten des Architekten Angelo<br />

Roventa. Er realisierte auf Basis eines Standard-20-Zoll-Containers, den wir alle<br />

aus dem Transportwesen kennen, das erste österreichische Energiesparhaus.<br />

Dieses Konzept verblüfft vor allem durch seine Einfachheit und Flexibilität.<br />

Im Inneren gibt es Wände, die sich den gegebenen Bedürfnissen individuell<br />

anpassen lassen.<br />

Eines der gewagtesten Projekte im Wohnbau der Zukunft präsentiert die<br />

Architektengruppe Angelo Roventa, Heidulf Gerngross und Markus<br />

Spiegelfeld mit dem Projekt „Karl-Marx-Hof 2“. Dabei entsteht aus einer<br />

architektonisch anspruchsvollen Anordnung von Containern ein Projekt für alle<br />

Freunde des <strong>ST</strong>/A/R’s.<br />

Einer der interessantesten Beweise der Gegenwart, dass Wohnbau sich<br />

noch mehr mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Materialien aber auch<br />

mit vordefinierten Grundelementen verbinden lässt. Die Orientierung<br />

einer „Generation der Wahlmöglichkeiten“ wird genau bei solchen Konzepten<br />

beginnen. Und wird in Zukunft von Modellen der jahrzehntelangen<br />

Finanzierung eines Wohntraums verstärkt Abstand nehmen.<br />

Karl-Marx-Hof 2 liefert damit den Beweis, dass zukünftiges Wohnen den<br />

individuellen Ansprüchen unserer Gesellschaft gerecht werden kann.


T/A/R XLV<br />

Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

59<br />

Capella Bianca in Kärnten<br />

Der Standort des Gebäudes ist wie auf der Google Map ersichtlich weiter nach hinten verlegt<br />

worden, sodass das Gebäude nicht so nahe an der Strasse liegt.<br />

Capella Bianca –<br />

geplant 2002 anläßlich der Architektur-Biennale<br />

in Venedig – Das Modell<br />

1:20 ist in der Kunstsammlung des<br />

Museums für angewandte Kunst –<br />

Die Capella Bianca soll im Jahr 2011<br />

am Plöckenpass als völkerverbindendes<br />

Kulturdenkmal, dicht an der Italienischen<br />

Grenze gebaut werden.<br />

Konzept


60<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Varianten für ad hoc Bankfilialen<br />

Ein Projekt von Werkstatt Wien –Spiegelfeld Architekturmanagement<br />

Erweiterbare Einheiten von 1 bis 6 Modulen


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

61<br />

Konzeption Gerngross für zweigeschossige Reihenhäuser mit<br />

Infrastruktur und Tragstruktur und einem variablen Zwischenraum.<br />

Das unsichtbare Haus, Einraummodule mit verspiegelten Fassaden von Angelo Roventa<br />

Vier modulare Einheiten sind die Tragstruktur für eine angrenzende Halle


62<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Der Laubengang ist die Tragstruktur für die Erweiterung durch die Wohnmodule<br />

Hybridbauweise, modulare Einheiten ergänzen und ökonomisieren den Bau.<br />

EG: Stiegenhaus,<br />

Abstellraum,<br />

WC, Kochnische<br />

OG: Stiegenhaus,<br />

WC, Bad, Therme<br />

Kleingartensiedlung, Wien 22, Podhagskygasse


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VIII - Literatur 65<br />

ROSENZOPF<br />

Trink ma no amol auf de Leit, de irgendwo im Dreck liegen, de vahungan, während de åndan wegfliegen.<br />

Geh ma essn und dann scheiß ma drauf, daß die Welt nimma zu ändern is.<br />

Mit Spenden kånnst fünf Blinde retten, während tausend åndere daneben varreckn.<br />

Klane Kinda mit große Augen schaun zum Himmel ohne Gottvertraun.<br />

Pånza rolln über Leichn,<br />

den Bomben kann sowoeso kana ausweichn.<br />

Die Hoffnung, daß de si endlich schleichn vapufft gånz schnell bei da nächstn Explosion<br />

und des nur, weil irgend a Religion statt a Hirn Gedärme im Kopf håt.<br />

Frieden is a Illussion, da Normalzustand sollt es sein.<br />

Oba wenn sogoa bei uns daham a Übernoa aus Eifersucht jemanden niederkråcht.<br />

Ana ålten Frau wird ihr Tascherl graubt, klane Kinder vagewoitigt, gschlågn und eingegråben.<br />

Paragraphen aus Gummi san, a Mörder zum Opfer wiad,<br />

weil Psychologen si in eam selber segn,<br />

ja dånn wiads ganz sche eng.<br />

Daßt net amoi auszuckst, di nimma duckst, oder aus Rücksicht ollas schluckst.<br />

Die Welln in dem Sturm wern langsam zhoch. Es kostet sehr vüll Kråft,<br />

dast es schåffst nur mehr zu saufn und üba allas deppert låchst.<br />

Wer denkt scho weit, Hauptsach is, heit gehts uns guat.<br />

I glaub, vor uns ziagt sogoa no da Teifel den Huat.<br />

Und so weiter und so fuat. I bin in da Gluat.<br />

DAS POLYGRAMM<br />

oder REKLAME FÜR MICH SELBER<br />

Franz Kafka, Georg Trakl, Rainer Maria Rilke,<br />

H.v. Doderer, Joseph Roth, Friedrich Nietzsche,<br />

Friedrich Hölderlin, Heinrich Rombach,<br />

Martin Heidegger, Michael Kleinbauer,<br />

Diethard Leopold, Paul Celan, Peter Turini,<br />

Dorothea Zeemann, Ernest Hemmingway,<br />

Norman Mailer, Truman Capote, Tom Wolfe,<br />

Primo Levi, Paul Auster, Issak B. Singer,<br />

Thomas Frechberger, T.C. Boyle, J.P. Sartre,<br />

Edmond Jabes, Flann O’Brian, Antonin Artaud,<br />

Jacqes Derrida, Jean Baudrillard, Michel<br />

Faucould, Simone de Beauvoir, Susan Sontag,<br />

Eleonore Weber, Dostojewski, Bulgakov,<br />

Solschenizyn, Tolstoi, Stanislav Lem, Karl<br />

Marx, Bakunin, Henri Miller. Charles Bukowski,<br />

GOTT, Eliphas Levi, Alesteir Crowly,<br />

Michel Houellebecq, Stephen King, Karl May,<br />

Mark Twain, Jim Tomstone, Günther Geiger,<br />

Joseph Haslinger, Doron Rabinovici, Franz<br />

Schuh, Sören Kierkegaard, Meister Eckehard,<br />

u.v.a. sind mir wichtig, dennoch wurde keiner<br />

von diesen bedeutenden Autoren zum<br />

Vorbild für mich. Vielleicht hing diese Unabhängigkeit<br />

mit der unbewussten Entstehung<br />

der Idee zu einem Buch zusammen, das ich<br />

schließlich POLYGRAMM nannte.<br />

Wildnis – das ist das erste Wort, das mir<br />

einfällt, wenn ich das Polygramm näher beschreiben<br />

will. Ich bin ein Waldkind – das in<br />

der Stadt aufwuchs. Oder ein Stadtkind, das<br />

im Wald groß geworden ist. Wie man will.<br />

Ein paar Jahre war der Wald um Mödling<br />

mein einsamer Spielplatz. Aus dieser Zeit, in<br />

der ich Tag für Tag über Felsen kletterte und<br />

KLAPPE<br />

NTEXTE<br />

mich in Höhlen versteckte, datiert die äußerst<br />

deutliche Empfindung „WILDNIS“. Das Allerseltsamste<br />

ist aber, dass mir zugleich das<br />

Wort MEER einfällt. Es ist so seltsam, weil ich<br />

noch nie am Meer war. Unglaublich, nicht?<br />

Und eben dieses Bild ist sogar das stärkere, es<br />

erzeugte die Kraft zum Schreiben. Das alles<br />

meint keineswegs, dass ich über Wildnis und<br />

Meer geschrieben habe. Diese anachronen<br />

Klischees waren die Sinnbilder der Form, sie<br />

haben die gesamte Struktur erzeugt.<br />

Die Welt unter Wasser ist mehr als jene darüber<br />

– begrenzt. Wie das Buch begrenzter ist<br />

als die Welt, die es zum „Inhalt“ hat. Diese<br />

Grenzen des Buches und des Meeres verhindern<br />

nun keineswegs Grenzenlosigkeit auf<br />

einer anderen Ebene. Dafür sorgt die Koexistenz<br />

unzähliger verschiedener Wesen, ihre<br />

Wechselwirkungen. Ein streng begrenzter<br />

Raum mit unendlich vielen Möglichkeiten<br />

von Ereignissen. Ich versuchte, ein Buch zu<br />

machen, das eine gleichwertige Vielfalt in<br />

einem eng begrenzten Raum bieten sollte.<br />

Obwohl die Anzahl der Textsequenzen in<br />

dem Buch natürlich beschränkt ist, lässt die<br />

Form des Polygramms Unendlichkeit zu, da<br />

sie weder formale noch thematische Einheit<br />

kennt. Man kann ein Leben lang an einem<br />

Polygramm schreiben, ohne dass es sich verlieren<br />

oder verfehlen könnte.<br />

Ein Polygramm bietet allen Textsorten Raum.<br />

Mehr noch: Es bietet ihnen jeglichen Zeit<br />

Raum. Man kann einfach das hineinschreiben,<br />

das einem in diesem Moment wichtig<br />

von Alexander Schießling<br />

ist, man kann ein philosophisches Werk, einen<br />

Roman, Gedichte, Essais, Satzfragmente,<br />

Interviews, Reportagen etc., in den selben<br />

Raum stellen, da dieser per definitionem<br />

zunächst leer ist, offen. Das Polygramm ist<br />

nichts weiter als dieser offene Raum, diese<br />

freie Zeit.<br />

Oder: Chaos (Wildnis). In diesem Chaos<br />

können durchaus Ordnungen, Muster,<br />

Strukturen erkennbar sein, aber eben so<br />

viele verschiedene, dass sich keine einheitliche<br />

Über-Ordnung bilden kann. Es gibt nur<br />

eine Einheit: Das Buch. Oder das Speichermedium<br />

für drucktechnisch reproduzierbare<br />

optische Elemente. Dass ich das Polygramm<br />

übrigens als Text-Raum benützt habe, ist nur<br />

eine Möglichkeit. Wichtig ist bei dieser Form<br />

nur, dass die Elemente (musikalische, piktographische,<br />

filmische, dramatische, textile)<br />

radikal heterogen sind.<br />

Genau genommen ist ein Polygramm also<br />

offener Raum in technischer, physikalischer<br />

Begrenzung. Man muss die Frage stellen:<br />

Wozu das Ganze?<br />

Die schlichte Antwort lautet: Diese Methode<br />

befreit sowohl den Produzenten als auch<br />

den Co-Produzenten (Leser, Betrachter, Hörer)<br />

zur Spontaneität des Augenblicks und<br />

ermöglicht, bei kontinuierlicher Übung,<br />

zunehmend unzensurierte Sequenzen. Weder<br />

Produzent noch Co-Produzent können<br />

ahnen, was als Nächstes kommt. Abenteuer,<br />

Freiheit.<br />

Die wesentlichste Begrenzung des Polygramms<br />

ist der Produzent. Niemand hat<br />

alles in sich – obwohl das Polygramm alles<br />

aufnehmen kann. Die Form ist auch hier<br />

größer als der Schöpfer. Und aus eben dieser<br />

Beschränktheit des Produzenten ergibt das<br />

Polygramm Sinn. Es zeigen sich Konturen,<br />

Grenzlinien, Spezifika, eine Gestalt – wenn<br />

auch noch so vielschichtig und vielfältig –<br />

eine Art Konsubstanzialität von Produkt und<br />

Produzent, eine gewisse Unverwechselbarkeit,<br />

Originalität. Somit grenzt sich das Polygramm<br />

gegen Beliebigkeit ab, es trägt den<br />

Stempel seines Produzenten. (Das gilt auch<br />

dann, wenn man die Produktion einer oder<br />

mehreren Maschinen überlassen würde)<br />

In einem Buch, das sich der traditionellen<br />

Poetik verpflichtet, in einem Monogramm, in<br />

einem Buch, das die Einheit der Form wahrt,<br />

bzw. die Formenvielfalt eng begrenzt, kann<br />

sich nur ein kleiner Teil des Bewusstseins<br />

des Produzenten manifestieren, konstituieren<br />

oder konstruieren. Dagegen gestattet das<br />

Polygramm hundert Prozent.<br />

ALLES I<strong>ST</strong> ERLAUBT.<br />

Insofern kann man die literarischen Werke<br />

der Surrealisten, deren Idee der „ecriture<br />

automatique“ sowie das „Tagebuch als literarische<br />

Form“ wie man es bei Doderer und<br />

Dostojewski findet, zu den Vorläufern des<br />

Polygramms zählen.<br />

Das erste Exemplar dieser Gattung nennt<br />

sich „Sonnenfinsternis“ und ist auch ziemlich<br />

düster. Trotz aller Vielschichtigkeit und<br />

Vielfalt kann man wohl ein Gesicht erkennen.<br />

Gewiss: Etwas wirklich Neues wird nicht<br />

so leicht akzeptiert werden, aber ich habe Zeit<br />

– und schreibe am nächsten Polygramm.<br />

PATIENTENBIBLIOTHEK<br />

IN DEN KATA-<br />

BRANDAUERS SCHNAPS<br />

KOMBEN des<br />

weltbekannten Burgtheaters<br />

in Wien werden immer häufiger<br />

verlassen, bis seine Flasche Schnaps mante portugisische Chauffeur, war<br />

wieder auftaucht, die ihm zufor die auf Hilde Dalik auf Somubene? Und wieso<br />

die bis auf die Gebeine abgenagten Überreste<br />

seit Wochen vermisst gemeldeter<br />

Sicherheit bedachte Inspizientin vor dem kann auch nach stundenlangem Suchen<br />

zweiten Akt entrissen hatte.<br />

trotz des Einsatzes einer weltbekannten<br />

Kompaseriemitglieder gefunden.<br />

Goodyear - nie zuvor in einer Theateraufführung<br />

gewesen - beschliesst aus gefunden werden, in der Brandauer,<br />

Spezialistin die Flasche Stochnagar nicht<br />

Ein Skandal! - So fürchterlich, das die<br />

Presse zum Schweigen verpflichtet<br />

ermittlungstaktischen Gründen und als wie der aufmerksame Leser mittlerweile<br />

wird und die atraktive Spezialistin Nora<br />

Zuschauerin getarnt, aus einer Loge der vermutet, in einem Anfall von Wahn Teile<br />

Goodyear aus Kingston zur Aufklärung<br />

Aufführung beizuwohnen, und spielt so seines künstlichen Gebisses in Essig und<br />

des Falles eingeflogen wird.<br />

auch ihren eigenen Lockvogel. Was sie Öl eingelgt hat ...<br />

Handelt es sich wirklich nur um tragische<br />

erfährt, ist die grässliche Wahrheit des<br />

Unfälle? Die Gebeine - von wilden Ratten<br />

Theateralltags - schlecht einsehbahre<br />

geschändet?<br />

Bühne für die billigen Plätze, tödlche Auf all diese Fragen wird es wahrscheinlich<br />

nie eine Antwort geben, dafür können<br />

Sicher nicht! Die forensischen Ermittlungen<br />

zeigen deutliche Spuren eines<br />

Langeweile, halbgefüllte Ränge. Unverständniss<br />

und Ignoranz der Zielgruppe Sie ja mal wieder ins Theater gehen oder<br />

menschlichen Gebisses an den abgenagten<br />

Knochen. Wie sind diese Spuren<br />

verschlimmern diesen Zustand noch. ein Buch lesen.<br />

Der dritte Akt bringt sie kurz vor den Rand<br />

mit der abartigen, unmenschlichen DNA<br />

eines Nervenzusammenbruchs - zusätzlich<br />

macht ihr ein altes Alkoholproblem<br />

zu erklären, welche ebenfalls an den<br />

Knochen gefunden wird?<br />

zu schaffen!<br />

Der Intendant tobt: „The Show must go<br />

Da - sie will schon aufgeben und den Fall<br />

on!“<br />

zu den Akten legen (dieses würde das<br />

Und so bleibt es nicht aus, das zur dritten<br />

sofortige schliessen des Theaters und<br />

Spielzeit der Wiederaufnahme einer alten<br />

anschliessende niederbrennen desselben<br />

Zadekinszenierung die ersten Zuschauer<br />

bedeuten) begegnet sie auf der Damentoilette<br />

während der vierten Halbzeit<br />

nach Spielschluss abgenagt in den kleinen<br />

Privatlogen gefunden werden! Obendrein<br />

den zynischen Theaterkritiker Helmut<br />

MARCUS HINTERTHÜR<br />

wird ein Regieassistent in der Garderobe<br />

Schödel, welcher sie mit einer halben<br />

BRANDAUERS SCHNAPS<br />

erschossen.<br />

Flasche Stochnagar vor einem schrecklichen<br />

Ende der Vorstellung bewahrt.<br />

Ca. 200 Seiten<br />

Hardcover<br />

Jetzt kann die Presse nicht mehr lange<br />

ruhig gehallten werden. Währen unbemerkt<br />

Kastenwagen des österreichischen<br />

Gibt es wirklich ein „Phantom“<br />

19.80<br />

auf dem Schnürboden des Theaters? Was<br />

ISBN 3-931007-98-7<br />

Milliärs vor der Burg auffahren (so wird<br />

hat das alles mit dem Schwächeanfall<br />

1983<br />

das Gebäude nämlich im Volksmund<br />

eines verkannten fettleibigen Regisseurs<br />

Timothy Jones Products<br />

genannt), läuft Brandauers „Hamlet<br />

zu tun, der bei Zadek zu seiner Schande<br />

IV“ indessen super und es verschwindet<br />

nur mit einer simplen Nebenrolle besetzt<br />

auch niemand - ausser Brandauer selbst,<br />

ist? Welche Rolle spielt Alena Baich für<br />

der sich weigert, seine Garderobe zu<br />

die Ermittlungen, und wer ist der char-<br />

Thomas Frechberger<br />

Eine Nacht<br />

hab ich mit Natascha<br />

verbracht<br />

Ich hab sie (ziemlich besoffen)<br />

im Hilton getroffen<br />

Sie sprach mich an<br />

und fragte:<br />

„So alleine junger Mann?“<br />

„Ja warum?“ stellte ich mich dumm<br />

„Ich will nicht blöde fragen<br />

aber sie wirken sehr angeschlagen,<br />

was ist passiert?“<br />

„Ich hab mich im Wald der Poesie<br />

verirrt“<br />

„Dann sind sie ja ein Dichter!“<br />

„Ja Madame“ gab ich an<br />

„Mit einem Dichter war ich noch nie im Bett“<br />

meinte sie kokett<br />

„Dem kann ja Mann abhelfen<br />

Suche immer Zauberelfen,<br />

für Inspiration,<br />

sie wissen schon,<br />

gehn wir zu ihnen und<br />

verbringen eine Nacht<br />

aber ich bin Feldherr,<br />

also Geld her!“<br />

„Wie viel?“<br />

„€ 200.-“<br />

„Okay“<br />

„Und zahlen sie auch mein Bier?“<br />

„Selbstvernatürlich“ (In bavouröser Manier!)<br />

So habe ich eine geile Nacht<br />

mit Natascha verbracht<br />

(Nach dieser Nacht<br />

nannte ich mich Hubert Huber<br />

Und sie flog nach Kuba)<br />

EINE NACHT


66<br />

Buch VIII - Literatur Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Postdramatische Narration<br />

Narration<br />

über die Konkurrenz am Arbeitsplatz<br />

1. DER POPOet<br />

Ich esse Kresse auf der<br />

auf der<br />

hört her<br />

auf der<br />

frankenfurter<br />

huuch!Messe<br />

eine Messe für mich<br />

eine Messe für dich<br />

eine für alle und<br />

eine für die Galle.<br />

Mit der Leber mein Lieber<br />

spiel dich nicht<br />

sonst verlierst du am Ende<br />

dein Gesicht<br />

auf der<br />

huuch!messe<br />

zu frankenbein<br />

und furt<br />

schnurrt.<br />

Für den Früstückstee nicht schlecht. Später<br />

an der Soundmaschine testen. Die Digitaluhr<br />

zeigt 20:34. FRANKFURTER BUCH-<br />

MESSE. Was kann man da viel reimen?<br />

Besser wäre die ARS ELECTRONICA, auf<br />

der er voriges Jahr geladen war, ja richtig,<br />

voll geladen. Dort hatte er das beste Gras seit<br />

Tagen geraucht. Und da war ihm ein Reim<br />

nach dem andern abgegangen, rein innerlich,<br />

versteht sich, man drängt den Leuten<br />

doch nicht den eigenen Mist auf. Selbstverständlich<br />

alles beste teutsche Zunge, mit<br />

Anglizismen gewürzt. Aber FRANKFUR-<br />

TER BUCHMESSE? Wenn da die MESSE<br />

nicht drinstecken würde, könnte man das<br />

Ganze in den Auf..äh..Ausguss lehren.<br />

Der geile Buchesser<br />

mit dem Buschmesser<br />

auf der huuch!messe<br />

(wie krieg ich da FRANKFURT rein? Überlege<br />

drei Sekunden und mach dir dann<br />

einen Toast und rauch einen Joint, triff<br />

dann deinen Verleger und den Tiefenringringteufelsfuzzi<br />

auf ein Gspusi. Rauch<br />

zuerst den Joint und mach dir dann den<br />

Toast. Prost.)<br />

gurrt<br />

ich bin in Frankenfurrt.<br />

(Wirf die Zettel weg du Depp denn du<br />

brauchst keinen Buchesserrap)<br />

Jaaaaaaa,<br />

was soll ich<br />

euch sagen:<br />

ich bin der<br />

wie hieß der<br />

doch gleich<br />

Scheich.<br />

Ab in die<br />

Dusche<br />

(vorher den<br />

Joint ausdämpfen!<br />

Dann ab ins<br />

Cafehaus)<br />

2. DER KONKURRENT,<br />

DIE METAPHYSIK<br />

Westsahara..... In einem Feldlager sah man<br />

ausgemergelte Frauen, wie sie auf Mehl<br />

warten; Eine davon hatte zuvor einem<br />

weißen Arzt den Leib ihres toten Babys<br />

übergeben. Es war an Hunger gestorben.<br />

Das Kind war nicht viel mehr als ein kleines<br />

Skelett, das friedlich die Augen geschlossen<br />

hatte.<br />

Nachdem er den Fernseher ausgeschaltet<br />

hatte und ins Bett gegangen war, stellte er<br />

fest, dass er weinte. Er versuchte ruhig zu<br />

atmen. Nichtsahnend lag Lisa, seine Frau,<br />

neben ihm. Sie schlief schon längst. Das<br />

erstaunliche an ihrem Schlaf war, dass man<br />

sie absolut nicht hören konnte. Sie bewegte<br />

sich die ganze Nacht keinen Millimeter.<br />

Genausogut hätte sie tot sein können. Das<br />

Baby lag in seinem Bettchen, gleich neben<br />

dem seiner Eltern. Auch von ihm hörte man<br />

keinen Laut. Er sah zu den hellen Fensterquadraten<br />

hinüber – sie strahlten in die<br />

Dunkelheit.<br />

Die Fernsehbilder ließen ihn nicht los.<br />

Dieses Kind hätte sein Kind sein können –<br />

die Vorstellung war grauenhaft. Er verspürte<br />

unmittelbar das Bedürfnis, etwas dagegen<br />

zu unternehmen. Es gab die Möglichkeit –<br />

ein gutaussehender Weißer hatte einen verzweifelten<br />

Appell an die Zuseher gerichtet<br />

- durch eine kleine monatliche Summe die<br />

Patenschaft für ein Kind zu übernehmen,<br />

das von dem Geld ausreichend mit Nahrung,<br />

Kleidern und sogar Bildung versorgt<br />

werden konnte. Er beschloss, das auch<br />

sofort zu tun.<br />

Jetzt war ihm wohler zu Mute. Schließlich<br />

lief ein anderer Dokumentarfilm vor ihm<br />

ab: Er hatte also die Patenschaft für ein<br />

Baby übernommen. (Gleich morgen würde<br />

er alles in die Wege leiten) Jahrelang wurde<br />

das Geld pünktlich von ihm überwiesen,<br />

bis sich plötzlich die Gelegenheit ergab,<br />

sein Patenkind, ein Mädchen, persönlich<br />

kennenzulernen. Als er sie das erste Mal<br />

traf, fing sie zu weinen an. Zur Beruhigung<br />

zeigte er ihr die Spielsachen, die er für sie<br />

mitgebracht hatte. Darauf lief sie fröhlich<br />

umher und zeigte allen ihren Geschwistern<br />

die tollen Sachen, die sie bekommen<br />

hatte. Anschließend<br />

feierte<br />

das ganze Dorf<br />

seine Ankunft<br />

und sie schlürften<br />

afrikanische<br />

Getränke,<br />

hörten afrikanische<br />

Lieder und<br />

lauschten ihren<br />

Geschichten.<br />

Weiter kam er<br />

nicht. Befriedigt<br />

schlief<br />

er ein. Möglicherweise,<br />

ich<br />

kann es nicht<br />

mit Sicherheit<br />

sagen, lächelte<br />

er die ganze<br />

Nacht. Es versteht<br />

sich von<br />

selbst, dass er<br />

weder gespendet noch eine Patenschaft<br />

übernommen hat.<br />

Zunächst einmal wachte er am nächsten<br />

Morgen sehr erfrischt auf. Wieder einmal<br />

machte er die Erfahrung, dass tiefe Gefühlsbewegungen<br />

verjüngend wirken. Er fühlte<br />

sich stark und innerlich wie ausgeräumt.<br />

Ein tiefer, hellrosiger, leerer Tunnel führte<br />

in ihn hinein. Tiefer als in andere, wie er an<br />

diesem herrlichen Morgen nicht zum ersten<br />

Mal dachte. Wenn er sich umsah, dann war<br />

in seiner Umgebung er der einzige, der das<br />

Leid und den Schmerz Anderer in sich aufnahm.<br />

Was waren diese gleichgültigen und<br />

oberflächlichen Leute, die ihn<br />

umgaben?<br />

Flachgeister waren sie. In der<br />

Küche hörte er Lisa mit dem<br />

Geschirr scheppern – sie war<br />

immer mit irgendetwas beschäftigt,<br />

immer mit sich selbst, im<br />

Grunde. Er ging, noch etwas<br />

schläfrig, zu ihr hinaus. Sie war<br />

bereits angezogen und zum<br />

Ausgehen fertig. Robert, das<br />

Baby, saß plaudernd im Kinderwagen<br />

und zeigte fröhlich<br />

mit seinem Fingerchen auf ihn.<br />

Er küsste ihn auf die Stirn. Lisa<br />

redete gleichzeitig mit beiden,<br />

aß noch schnell ein paar Bissen<br />

Brot und rauschte samt Kinderwagen<br />

zur Tür hinaus. Nicht<br />

ohne zu sagen, dass er nicht vergessen<br />

sollte, das Geschirr abzuwaschen. Etwas an<br />

ihrem Verhalten ärgerte ihn und er hätte<br />

ihr am liebsten von dem toten Kind erzählt.<br />

Er unterließ es.<br />

Als sie sich zwei Jahre später von ihm<br />

scheiden ließ, war er vollkommen davon<br />

überzeugt, dass sie nichts weiter als eine<br />

Schlampe war, die unglücklicherweise in<br />

einem wunderschönen Körper steckte. Ein<br />

Flachgeist, wie die Meisten. Kaum war er<br />

aus ihrer Wohnung ausgezogen, fing sie<br />

bereits eine neue Beziehung an und, wie<br />

ihm ein gemeinsamer Freund erzählte, es<br />

ging ihr ausgezeichnet.<br />

Da war er wieder, zwei Jahre später, der<br />

Tunnel, die Röhre, die, das sah er so deutlich<br />

wie seine Hand, tiefer in ihn hineinreichte,<br />

als in andere. Diesmal nicht leer und hellrosa,<br />

sondern gestopft voll, wie die Kehle<br />

einer Martinigans. Er kroch jeden Morgen<br />

als kranker Mann aus dem Bett. Durch die<br />

neue, leere Wohnung hörte er helles Kinderlachen<br />

klingen. Lisa erschien ihm in den<br />

schönsten Farben. Die überfallsartig hereinbrechende<br />

Vision ihres Lachens brannte<br />

in seiner Magengegend. Die Schlampe<br />

hatte zwar ohne viel Aufhebens ein neues<br />

Leben begonnen, aber in seinem Inneren<br />

lebte sie ihr altes weiter, bis in alle Ewigkeit.<br />

Die letzten Monate ihrer Beziehung waren<br />

ziemlich gewalttätig verlaufen. Sie brüllten<br />

aus Leibeskräften die hundsordinärsten<br />

Schimpfwörter der Welt. Sie begründete<br />

die Scheidung mit der Sorge um Robert.<br />

Das einzig positive für ihn war, dass er kurz<br />

nach der Trennung einen gewissen Erfolg<br />

hatte. Es war das erste Mal und er war jetzt<br />

zweiundvierzig. Seine Novelle „Die Bekehrung<br />

des Teufels“ war in einem Kleinverlag<br />

erschienen (er kannte den Verleger sehr<br />

gut) und hatte wider Erwarten große Wellen<br />

geschlagen. Genüsslich stellte er sich Lisa<br />

vor, wie sie eines Morgens die Zeitung aufschlägt<br />

und die große Besprechung seiner<br />

Erzählung darin findet. Inbrünstig hoffte<br />

er, dass sie vor Wut in tausende einzelne,<br />

kleine, blutige Stücke zerfetzt würde. Nach<br />

fünf Jahren Ehe hatte sie das Beste verpasst<br />

– „wie immer“ sagte er sich, eine gewisse<br />

Schadenfreude genießend.<br />

Das war eine Genugtuung – aber sie wirkte<br />

nicht lange. Alles hat seine Vor- und Nachteile.<br />

Er schrieb in sein neuestes Notizheft,<br />

es war in schwarzes Plastik gebunden:<br />

„Tiefe Gefühle können verjüngen, stärken,<br />

aber sie können auch verzehren. Das<br />

Besondere kann schmeichelhaft sein, aber<br />

es kann einen auch ins Out katapultieren.“<br />

Ihre Trennung lag nun, wie er mühsam<br />

errechnete, ein knappes Jahr zurück. Ein<br />

Jahr, das ihm wie ein Tag vorkam. Er<br />

notierte: „Dreihundertfündsechzig Mal<br />

der gleiche, beschissene Tag hintereinander.<br />

Die Zeit ist vergangen, aber ich habe<br />

es kaum fertig gebracht, ihr zu folgen.“<br />

Die Digitaluhr zeigt 09:03. Heute sollte er<br />

seinen Verleger treffen, um die letzten Einzelheiten<br />

für die Lesetour zu besprechen.<br />

Er rappelte sich mühsam aus dem Bett und<br />

suchte sein Notizheft.<br />

3. DER VERLEGER<br />

Wenn er heute wieder nicht<br />

kommt, dann....... der Typ kann<br />

mich so kräftig am Arsch lecken,<br />

dass ....(?). Die Digitaluhr zeigte<br />

10: 05. Um Zehn war ausgemacht.<br />

Ein späterer Termin war<br />

sich unmöglich ausgegangen,<br />

die Verlagspräsentation auf der<br />

Frankfurter Buchmesse stand<br />

bevor, er musste die Leute treffen,<br />

mit denen gemeinsam er<br />

einen Stand auf der Messe gemietet<br />

hatte. Einer allein konnte das<br />

unmöglich berappen,<br />

insbesondere<br />

so ein Einmannverlag,<br />

wie der<br />

seine. Dabeisein<br />

musste man aber,<br />

damit man sich als<br />

VERLAG, als RICH-<br />

TIGER VERLAG<br />

zeigen konnte. Wenn du<br />

den Leuten nicht mit hundert<br />

RICHTIGEN Leuten<br />

kommen kannst, die alle<br />

sagen, du bist ein RICHTI-<br />

GER VERLAG, dann glaubt<br />

dir das keiner. Und ein RICH-<br />

TIGER VERLAG machte alles<br />

richtig. Da funktionierten die<br />

Lesungen, alle kamen pünktlich,<br />

niemand war besoffen,<br />

niemand tot, alle spielten ihr<br />

Ständchen zur richtigen Zeit<br />

und hielten dann wieder die<br />

Goschn. Ich hau ihm eine auf die Goschn,<br />

wenn er nicht daherkommt. Ich steck ihm<br />

einen Besenstiel in den Arsch.....ding dong<br />

– er wieselte zur Tür und sah erleichtert<br />

das bleiche, unrasierte, faltige, eingefallene<br />

Gesicht seines halben ZUGPFERDES.<br />

Der Kaffee war heiß und stark und süß.<br />

Durch die großen Fenster war so viel Licht<br />

im Raum, dass es weh tat. Nur bescheiden<br />

bleiben. Keine übermäßige Freude. Nicht<br />

stolz sein, sich aufplustern, wichtig machen.<br />

Nur nicht herzlich, triumphierend<br />

lachen. Am besten<br />

ganz sachlich sein. Punkt für<br />

Punkt die Termine aufschreiben,<br />

die Addresse des Hotels,<br />

die Abfahrtszeit. Er würde<br />

mit seinem Freund, dem Verleger<br />

fahren. Dieser fuhr mit<br />

einem silbermettalicegrauen<br />

BMW durch die Stadt, dieser<br />

geschmacksverwirrte Idiot.<br />

Scheußliches Auto. Schrecklich<br />

und bequem. Er tröstete<br />

sich mit dem Gedanken, dass<br />

er ja IM Auto saß, musste<br />

also nicht ständig während<br />

der Fahrt dieses unsäglich<br />

hässliche Gefährt von außen<br />

sehen. Du könntest dir ein<br />

neues Auto kaufen. Wirf den<br />

BMW in die Mülltonne. Ich<br />

sag dir, mit so einem Auto<br />

bist du als Verleger schneller<br />

unten durch als wenn du dein Programm<br />

noch ein Jahr lang so weiter machst. Du<br />

tickst wohl nicht richtig, dieser BMW ist das<br />

einzige, was ich besitze. Außerdem fährt er<br />

gut. Und mein Programm geht dich einen<br />

Scheiß an. Ich hol dich also um sieben<br />

ab. Nüchtern. Ich muss jetzt weiter. Trink<br />

deinen Kaffee und rauch nicht alle meine<br />

Zigaretten. Bis dann. Weg war er.<br />

4. DAS TREFFEN<br />

Natürlich in einem Cafehaus. Ruhig, still.<br />

Das rascheln von Zeitungsblättern. Meditierende<br />

ernste Gesichter, alle angestrengt, als<br />

würden sie gleich ein Meisterwerk herausscheißen.<br />

Einen wichtigen Eindruck macht<br />

da ein jeder. Der dort drüben besitzt die<br />

Frechheit und schreibt vor allen Leuten mit<br />

ernster Miene etwas auf ein Blatt Papier.<br />

Diese zur Schau gestellte intellektuelle<br />

Arbeit sollte ihm jemand in den Hintern<br />

stopfen. Aber der Popoet bleibt ruhig. Die<br />

zwei andern sind noch nicht da. Eine Flasche<br />

Bier steht vor ihm. Sie kostet in diesem<br />

Laden ungefähr zehn Mal so viel wie im<br />

Supermarkt, schmeckt aber genauso, sieht<br />

genau so aus, riecht auch so. Na ja, was<br />

solls. Er hatte jetzt zum ersten Mal Erfolg in<br />

seinem Leben, und er war immerhin schon<br />

dreiunddreißig. Dreiunddreißig noch<br />

immer nicht fleißig. Hoffentlich werd ich<br />

irgendwann den Reimzwang los! Aah, da<br />

kommt ja der Teufelsfuzzi Hoheliedgänger<br />

Vergangenheitssänger. Hallo du schaust<br />

aber gaar nicht gut aus!?<br />

Du red was. Ich fühl mich, als wäre ein<br />

Auto über mich rübergefahren, hätte kehrt<br />

gemacht und noch einmal, ratsch, hats<br />

mir die Eingeweide bei den Augen rausgezwängt,<br />

siehst du sie denn gar nicht du<br />

blinde Nuss, wie geht’s dir und mach dich<br />

nicht wichtig, vergiss das nicht. Deine kleinen<br />

Liedchen spielen morgen nur ferner<br />

liefen, wenn du überhaupt weißt, was ich<br />

meine.<br />

Naa das überlass mal den schönen Mädchen.<br />

Der Teufelsfuzzi bestellte sich sehr<br />

schnell, sich nervös schon nach dem Herrn<br />

Franzl umschauend, ein Bier. Prost allseits.<br />

Und da kam im Eiltempo auch schon DER<br />

VERLEGER.<br />

Jetzt saßen sie zu dritt um den Marmortisch<br />

und besprachen „DIE LETZTEN EIN-<br />

ZELHEITEN“.


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VIII - Literatur<br />

67<br />

Brunnenmarkt Fotografiert von<br />

E v i t a<br />

Brunnenmarkt<br />

Elvira Faltermeier<br />

5. REINIGUNGS-<br />

RITUAL<br />

Über die Buchmesse selbst gibt es nichts,<br />

aber auch gar nichts zu sagen. Aber der<br />

Teufelsbekehrer hatte ein Rätsel zu lösen:<br />

wie können so viele Leute so viel Langeweile<br />

verursachen? War die Langeweile ein<br />

Sekret, von dem jeder einzelne Flachgeist<br />

ein bestimmtes Quantum absonderte, so<br />

dass sich bei Häufung von Flachgeistern<br />

die Quantität dieses farb und geruchlosen<br />

Stoffes erhöhte? So muss es sein. Ihm war<br />

in seinem Leben nur einmal so langweilig<br />

gewesen, als er an einem Kunstprojekt teilgenommen<br />

hatte. Millionen von Bücher,<br />

dazwischen Hunderttausende<br />

Leute, wie im vorkam, alle so<br />

schrecklich BMWhaft gekleidet,<br />

lackiert, gestylt, wichtig,<br />

teuer, gehetzt, uninteressant.<br />

Man wurde sich dort selbst<br />

als der neue Goethe fad, Man<br />

hing sich zum Hals heraus<br />

und wollte sofort Strichjunge<br />

werden, Junkie, Straßenkehrer,<br />

aber bitte, um Himmels<br />

willen, kein ‚Dichter‘. Wieso<br />

eigentlich? Weiß nicht, muss<br />

nachdenken. Jetzt brauchte er<br />

dringend den Rausch seines<br />

Lebens: also hurtig den Rapdepp<br />

anrufen und ihn notfalls<br />

einladen. DER VERLEGER<br />

hatte Familientag. Neun<br />

Kinder und zwei Frauen.<br />

Bei der befreundeten Konkurrenz<br />

sahs auch nicht viel besser aus. „Nie<br />

wieder“ war hier die einfache Rätsellosung.<br />

Ein bild popeln. Popelismus. Naseninhalt<br />

auf die Leinwand geschleimt. Popelismus<br />

pur. Popel um Popel, alles aus eigenen<br />

Beständen freilich, kein Fremder soll da die<br />

Nase reinstecken. Er saß auf der bequemen<br />

Couch, als das Telefon leutete, der Puddingteufel<br />

war am Parat. Also gut, gehen<br />

wir wieder mal ins ASYL. Schon länger her.<br />

Jetzt wo wir so viel Geld zu zweit haben, wie<br />

diese Müllmänner da unten alle miteinander.<br />

Der Popoet hatte einen Gedichtband mit<br />

gerapten Bibelzitaten veröffentlicht, woraufhin<br />

der Skandal losgegangen war. „Eines<br />

von diesen katholischen Scheißgesichtern<br />

in Wien mal an einen Baum nageln, damit<br />

ihnen die Tauben in die Schnauze brunzn“<br />

war sein Kommentar, abgedruckt in einem<br />

Lifestyle-<br />

Magazin.<br />

Morddrohungen.<br />

Auftritt in<br />

der ZIB 3.<br />

Er entblösst<br />

seinen<br />

Oberkörper<br />

und schreit,<br />

man solle<br />

ihn ans<br />

K r e u z<br />

binden,<br />

damit er<br />

ihnen mal<br />

ordentlich<br />

auf den<br />

Kopf scheißen<br />

könne,<br />

diesen katholischen Schlappschwänzen, so<br />

von oben, wie ihre alberne kleine Scheißfigur,<br />

dieser Heilige, den sie zu einem<br />

Dumpfbackensabbergreis haben gemacht,<br />

diese Kinderschändenden Wichser und<br />

holt seinen Schwanz raus und brunzt vor<br />

laufender Kamera den Geistlichen Hochwürden<br />

an. Noch mehr Skandal, zweite<br />

Auflage, dritte und sogar eine Vierte ist<br />

sich noch ausgegangen. Seither war er<br />

überall bekannt. Im Gefängnis interviewte<br />

ich, der hiesige Erzähler hier, ihn dann:<br />

Na ja, wurde auch schon Zeit, meinte er.<br />

Muss ja auch meine Miete zahlen, nicht?<br />

Während der andere, der Teufelsbekehrer,<br />

eine Erzählung gemacht hatte, die so<br />

ganz brav daherkam, aber eben vom Teufel<br />

handelt, der beim Einmarsch Hitlers dabei<br />

ist und sich nach einigen Versuchen, mit<br />

denen Nazis ins Gespräch zu kommen,<br />

wieder reuig dem Himmel zuwendet, weil<br />

er denkt, dass solche Idioten es nie zum<br />

wirklich Bösen bringen werden, und wenn<br />

nicht sie, wer sonst, so eine Mühe, wie er<br />

sich mit ihnen gegeben hat, weil sie innerlich,<br />

so bei sich, im stillen Kämmerlein, an<br />

das auch noch glauben, was sie tun und<br />

es mit all diesem Triefsinn begründen<br />

müssen, diese Flachwichser. Das schlug<br />

Wellen. Die einen erkannten<br />

darin eine Verharmlosung<br />

der Hitlerzeit, die andern<br />

eine tiefe Geschichte über<br />

die Bedingung der Möglichkeit<br />

des wirklich Bösen, das<br />

sich mit biederfeiger Unaufrichtigkeit<br />

so wenig verträgt,<br />

wie die Heiligkeit. Sagten<br />

die einen: was, und Hitler<br />

war nicht wirklich böse?<br />

Die Nazis waren nicht böse?<br />

Antworten sie Herr Teufelsbekehrer!<br />

Und er ließ ihnen<br />

über eine Literaturzeitschrift<br />

sagen, dass Hitler so wenig<br />

böse war, wie sie gut seien.<br />

Damit hatte man den Knochen<br />

um den man sich<br />

hündisch knurrend stritt.<br />

Aber alles redete von der<br />

neuen, wütenden Dichtergeneration,<br />

die wieder frischen Wind in die<br />

angestaubten Gemäuer der Altstadt bringt.<br />

Andere winkten nur ab: kennen wir schon<br />

alles, war alles schon da, nichts Neues auf<br />

diesem Planeten. Und so spazierte er eines<br />

Tages bei einem der Kritiker in die Redaktion<br />

und forderte ihn zu einem Schreiduell<br />

heraus. Bis dieser die Polizei rief. Und so<br />

kam alles in die immerfeuchten Klatschspalten.<br />

Der Verleger legte sich auf die Knie vor<br />

den Beiden und cashte ab, soviel er konnte.<br />

Und ließ ihnen auch ein paar Krümel<br />

übrig. Genug, um die Miete zu bezahlen.<br />

Aber sie alle wussten noch nichts von all<br />

dem, was noch auf sie zukam. Weil, hätten<br />

sies gewusst, hätten sie sich zu Hause auf<br />

die Betten gelegt und hätten lieber geschlafen,<br />

bis alles<br />

gar nicht<br />

stattgefunden<br />

hätte. Ja, ja,<br />

die Katastrophen<br />

kommen<br />

immer klammheimlich<br />

im<br />

Gefolge unserer<br />

größten<br />

Triumphe.<br />

Und je größer<br />

der Triumph,<br />

desto größer<br />

die Katastrophe.<br />

Das<br />

meine Herren<br />

und Damen<br />

können wir<br />

hier lernen.<br />

6. ENDLICH IM ASYL<br />

UND DAS LETZTE<br />

BESÄUFNIS<br />

Der Dichter war zuerst vor Ort. Das Asyl<br />

war ein Keller in dem laute Musik gespielt<br />

und Bier getrunken wurde. Doch roch es<br />

nach Moder und Haschisch. Das Gefühl<br />

eines Alkoholikers, wenn er knapp vor der<br />

Erlösung steht, ist ein<br />

kribbelndes Ziehen vom<br />

Bauch in die Kehle herauf<br />

beim Mund heraus und<br />

in Richtung Tränke. Ein<br />

Wärmestrom, in dem<br />

Lichtfunken tanzen,<br />

beginnt im Magen langsam<br />

zu kreisen. Er ist<br />

innerlich so leer wie<br />

ein Zenmönch vor dem<br />

Satori. Der Dichter geht<br />

mit verhaltenem Schritt<br />

zur Theke, obwohl er am<br />

liebsten hinüberspringen<br />

möchte, damit es<br />

schneller geht. Ein wunderschöner<br />

Jüngling,<br />

ganz schwarz gekleidet,<br />

steht mit wissenden<br />

Augen am Zapfhahn.<br />

Das erste Dunkle, das<br />

Fohrenburger, für das man weiß der Teufel<br />

wem zu danken hat, steht jetzt vor ihm und<br />

er macht den ersten, tiefen Schluck. Seine<br />

Freude war auch noch auf anderes gerichtet:<br />

alle lieben Freunde waren da, mit denen<br />

er schon so viele schöne, tiefe Dinge erlebt<br />

hatte. Aber da huscht ein Schatten über<br />

seine Seele. Sie tun alle so, als hätten sie ihn<br />

nicht gesehen. Niemand lässt ein Lächeln in<br />

seine Richtung schwappen. Nichts anmerken<br />

lassen. Er war schon lange nicht hier.<br />

Ob der Rapdepp wohl kommen wird? Er<br />

weiß natürlich, dass der hier jetzt einen größeren<br />

Stein im Brett hat, als er. Diese Bibelstrophen<br />

waren so flott und gewagt, wie die<br />

Leute gerne sein möchten. Also mochten sie<br />

lieber den Popoet,<br />

als ihn. Seine<br />

eigene Schreibe<br />

war sauber, klinisch<br />

fast. Auf die<br />

genaue Beschreibung<br />

des Objekts<br />

gezielt. Auch ein<br />

wenig kompliziert<br />

im Satzbau. Man<br />

musste langsam<br />

sein, Geduld haben.<br />

Erkenntnis suchen.<br />

Dann fand man sie<br />

bei ihm natürlich<br />

auch. Seine Sprache<br />

war der großen<br />

Tradition entlehnt<br />

und etwas umgebaut,<br />

an die heutigen<br />

Verhältnisse<br />

etwas angepasst. Aber natürlich nicht an<br />

IHRE Bedürfnisse. Sie wollten ständig das<br />

gleiche Gemauschel lesen, das sie den Tag<br />

über selbst von sich gaben, nur etwas einfallsreicher<br />

sollte es schon sein. Sie wollten<br />

sich selbst, aber etwas besser, in den Texten<br />

wiedererkennen, spiegeln. Sie wollten sensibel,<br />

aber flott sein, dynamisch, aber mit<br />

Tiefgang, unlogisch,<br />

aber tierlieb.<br />

Sie wollten<br />

verrucht sein,<br />

die schlimmsten<br />

Dinger<br />

gedreht, aber<br />

keine Vorstrafen<br />

haben. Sie<br />

fanden die<br />

Schwere, die<br />

Dunkelheit,<br />

das Komplizierte,<br />

das Philosophische,<br />

das Großmäulige,<br />

Ehrgeizige,<br />

das<br />

Großtuerische<br />

Große einfach<br />

widerlich. Sie<br />

wollten sich<br />

gut unterhalten,<br />

aber das Gefühl haben, dass sie dabei<br />

der Welt einen Gefallen machen. Warum<br />

begrüßte ihn keiner? Sie wollten gegen den<br />

Krieg ihre eigene Zunge rausstrecken: ätsch,<br />

ich mach nicht mit! Ich mag keine Sätze,<br />

die einen Anfang und ein Ende haben.<br />

Die sich logisch wie der Katechismus entwickeln,<br />

nachvollziehbar, bis ins kleinste<br />

Detail. Bitte nichts Verständliches, lieber<br />

was Persönliches, von Dir, so wie du bist<br />

Mann, und du bist so wie alle: ein kleiner<br />

Schas, hilflos am Meeresgrund. Nein, bin<br />

ich nicht. Ich bin Nietzsche, Heidegger und<br />

Sartre mit Foucault und Derrida und Franz<br />

von Assisi zusammen. Jeden Morgen erwache<br />

ich als Heiliger. Ich hätte nicht sollen<br />

hierher kommen. Na, Killiman, wie geht’s<br />

dir alte Schlachtenmutter. Aah, der schon<br />

wieder. An diesem Punkt angelangt, kam der<br />

Popoet. Nach außen hin kühl, ungerührt.<br />

Zwei Meter groß. Ein in diesem Augenblick<br />

des gesellschaftlich induzierten Selbstzweifels<br />

besonders ungünstiger Umstand. Er<br />

stellte sich neben den Dichter, der sofort zur<br />

Kirchenmaus schrumpfte, und dabei innerlich<br />

rot wurde. Sag musst du so lang sein?<br />

Was soll die blöde Frage, glaubst du, ich<br />

kann mich wegen dir runtermachen? Naa,<br />

das besorg<br />

schon ich.<br />

Ein großes<br />

Bier bitte,<br />

und einen<br />

neuen<br />

Gast. Ha,<br />

Schwester<br />

Silvia, was<br />

treibt dich<br />

in diese<br />

Einöde?<br />

Einöde<br />

sagst du<br />

dazu? Ich<br />

bin für<br />

Zweiöde,<br />

ha, ha, ha.<br />

Also hier<br />

hatten sie<br />

sich gefunden<br />

und der kleine Dichter stand im toten<br />

Winkel. Aber es gab da was bei ihm, das<br />

manche Leute Aufdringlichkeit nennen.<br />

Denn er brauchte dringend intelligente<br />

Betätigung und Freundlichkeit, also knallte<br />

er sich bewußt schwungvoll an einen der<br />

vollgesetzten Tische und begann mit allen<br />

Leuten zu reden. Bier floss in Strömen,<br />

Joints wurden Kiloweise geraucht und<br />

schließlich wars allen wurscht, wer wen<br />

mochte und wer wen nicht. Nur der nach<br />

außen hin coole Popoet hatte in seinem<br />

grauen Mantel das Verschwinden bewahrt.<br />

Und weg war er, mit, natürlich, Caroline.<br />

Der Dichter hatte ein Stadium erreicht,<br />

das die meisten Leute bei ihm kannten.<br />

Er beschimpfte jeden, der ihm in die Zick-<br />

Zack-Kurve lief. Na ja, halt noch einer, der<br />

glaubte, dass Dichter sowas machen, dachten<br />

sich die einen. Andere fühlten ein gewisses<br />

Mitleid. Aber einer fühlte sich langsam<br />

aber sicher böse werden. Und er hatte ein<br />

Messer in der Hand. Der Dichter stand<br />

genau vor seiner Nase und sagte gerade:<br />

hast du auch so eine Drüse im Nacken, die<br />

dauernd Gestank absondert, du Müllmann?<br />

Und rein in den Bauch mit dem Feitl und<br />

schneller Abgang. Mich kennt hier sowieso<br />

keiner. Der Dichter war am Boden, bevor<br />

er noch wußte, was geschehen war. Er war<br />

in einer Höhle, ganz allein und der Widerhall<br />

von Stimmen war zu hören und alles<br />

bewegte sich sehr langsam, schwebend. Ein<br />

bekanntes Gesicht in dem sich der Mund<br />

bewegte wackelte vor ihm auf und ab, aber<br />

er konnte nichts hören. Er spürte jetzt aber<br />

schon die Wunde und zugleich damit kriegte<br />

er sich wieder ein und stand auf. Noch ein<br />

Bier bitte und die Rettung. So war das. Man<br />

sagte später: hätte er sich nicht so blöd aufgeführt,<br />

recht geschieht ihm, einmal musste<br />

das ja passieren. Im Krankenhaus beutelte<br />

ihn die Wut. Er würde sich den Kerl holen.<br />

So viel stand fest. Und er stellte sich alles<br />

in den kleinsten Einzelheiten vor. Es muss<br />

nicht erwähnt werden, dass er mit einem<br />

befriedigten Lächeln entschlummerte und<br />

dass er sich den Kerl nicht holte.<br />

7. BEI DER BEFREUNDE-<br />

TEN KONKURRENZ<br />

Erste Szene: du legst dich auf den Bauch<br />

und ich fick dich in den Anus.<br />

Zweite Szene: ich lieg am Bauch und du<br />

zertrümmerst eine Bierflasche auf meinem<br />

Kopf.<br />

Dritte Szene: wir gehen zusammen zu Mc<br />

Donalds und essen Wienerschnitzel.<br />

Das ganze lassen wir mit ein paar Geräuschen<br />

immer wiederholen.<br />

Vierte Szene: wir legen uns gemeinsam<br />

in die Gehirnwaschmaschine und heraus<br />

kommt ein kleiner Spatz. Schließlich bezahlen<br />

wir die Ärzte und verschwinden in der<br />

Kanalisation, was hältst du davon?<br />

Zuerst will ich aber einen Kaffee. Ohne<br />

Kaffee geht um die Zeit gar nichts.<br />

8. DER VERLEGER<br />

SO. Das hätten wir. Und jetzt rein in den<br />

Flieger, kommt ihr Kinderlein kommet,<br />

Marlies hast du den schwarzen Geldkoffer<br />

dabei, ja, sehr gut. Und all diese Literaturaffen<br />

können durch die Finger gaffen.<br />

Wiedersehen, oder vielmehr Nimmerwiedersehen,<br />

ihr Tiefflieger.<br />

9. DAS GROSSE FINALE<br />

Der Dichter schrieb an der nächsten Erzählung<br />

mit dem Titel: „Die Rückkehr des<br />

Satans“.<br />

Der POPOet wurde in Amerika ein großer<br />

Star und machte dort in Biofeedback.<br />

Der Verleger zeugte ein zehntes Kind mit<br />

einer dritten Frau. Die Sau.


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Buch VIII - Literatur 69<br />

www.tba21.org<br />

www.tba21.org<br />

www.tba21.org<br />

www.tba 1.org<br />

www.tba 1.org<br />

www.tba 1.org<br />

Einige der vielen Projekte im öffentlichem Raum von tba 21Art Contemporary.<br />

Your black horizon Art Pavilion in Lopud, Croatia, 2007<br />

Foto: Michael Strasser / Thyssen-Bornemisza Art Contemporary


70<br />

Buch VIII - Literatur Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

<strong>ST</strong>/A/R HUMAN Architekturpreis<br />

für<br />

PPAG<br />

Anna Popelka & Georg Poduschka<br />

2010<br />

Die <strong>ST</strong>/A/R HUMAN Architekturpreisträger<br />

Pretsch - „holy space“<br />

Frey - „Solardusche“<br />

Sputnic - „Die vertikale Kapelle“<br />

PPAG - „Stadtmöbel ENZI“


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VIII - Literatur<br />

71<br />

Biwi Lechner in den USA 2010<br />

http://www.getstoned.cc<br />

Iris Berry in Malibu<br />

Beatpoet<br />

http://www.getstoned.cc<br />

Warhol film superstar Joe Dallesandro mit einem Teil der globalen<br />

konzeptionellen Skulptur „THE COMMON DENOMINATOR“. <br />

BIWI Lechner<br />

http://www.getstoned.cc<br />

Lee Butterfield/SONS OF THE LAWLESS/Palm Springs/Ace Hotel


72<br />

Buch VIII - Literatur Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

ABSCHALTEN<br />

ASCHER & JERSMIENSIENTFR<br />

ATWENTATWENTEINLIECHTLEIN-<br />

BRENT<br />

ER<strong>ST</strong>EIZ ZWEI DAN TREI UND<br />

DANFIER<br />

DAN<strong>ST</strong>ETDAS CHRIESKIEND FOR-<br />

DERTÜR<br />

ICHWERTENIKOL:AUS DASWERE<br />

WUNERSCHÖN DAWÜRTEICHFON-<br />

HAUSZUHAUSAMWIENTER<br />

ABENTGEHEN<br />

ATWENTATWENTEIN<br />

ASCHER UND JASMIN I<strong>ST</strong> DIE ERS-<br />

TE FAMILIE<br />

MONIKA UND NORBED I<strong>ST</strong> DIE<br />

ZWEITE FAMILIE<br />

ZIPFER MÄUSE JAGD DERKULTIE-<br />

WIERTE WOLF HUHUUH<br />

ZIPFER MÄUSE JAGD MENTSCH<br />

ÄRGER DICH NICHT<br />

AMERRIEKA WIEN<br />

BAB-<br />

TSCHÜS<br />

SPAR<br />

INEINEN HOFER DEN PAPANOCH-<br />

NICHTKENT DERWIERT GIEBUZT<br />

EIN BÄRG<br />

MAMAKENTINSCHON<br />

OMAKENTINAUCHNICHT<br />

OPA I<strong>ST</strong> ALT & KENTIN AUCHNOCH-<br />

NICHT<br />

IM CIR CUS I<strong>ST</strong><br />

RAUCHEN<br />

VERBOTEN<br />

BABY NEIN GENIECHT AUFS KLO<br />

BABYAUS<br />

LEJOHN<br />

BIEN ICHEIN KLEINER NEIN DU<br />

BI<strong>ST</strong> EINGROSER<br />

MEIN BRUDER MEIN DEDDIE UND<br />

ICH<br />

BA<strong>ST</strong>JAN<br />

AUS<br />

EIN<br />

&AUS<br />

TRUG MIER JETZT<br />

DASAUS<br />

SPIELLI DERFLUS-<br />

BIERAT<br />

ASCHENBECHER DEM DE RKULT-<br />

WEWIERTEWOLF<br />

OTIS REM<br />

<strong>ST</strong>OP<br />

OTIS<br />

ASCHER<br />

SESSEL<br />

FÖNEN<br />

BAHN <strong>ST</strong>EIG<br />

SÜT BAHN HOF<br />

TRUG DU DAS AUS<br />

ASCHERMACHT GANIEX UNDAN<br />

MACHT ER DOCHETWAS<br />

BABA<br />

ALEXANDER<br />

SESSEL<br />

AUS<br />

BAUCH<br />

mit Bildern von<br />

Reinhold Kirchmayr<br />

LIECHTLEINBRENT<br />

ER<strong>ST</strong>EIZ DANZWEI DAN TREI DAN<br />

FIER DAN<strong>ST</strong>ETDASCHRISKIENTFOR-<br />

DERTÜR<br />

ASCHER UND JASMIN I<strong>ST</strong> DIE ERS-<br />

TE FAMILIE<br />

MONIKA UND NORBERT I<strong>ST</strong> DIE<br />

ZWEITE FAMILIE<br />

MATINA UND NORMEN I<strong>ST</strong> DIE<br />

VORLETZTE FAMILIE<br />

ULIE UND TONASS I<strong>ST</strong> DIE LETZTE<br />

FAMILIE<br />

USCHI UND LILITH I<strong>ST</strong> DIE LETZTE<br />

FAMILIE PAPA HAT<br />

MICH LIB UND MAMA HAT MICH<br />

LIB ABER DIE<br />

FAMILIE DER DA JETZT AM COMPI-<br />

UTER SCHREIBT<br />

I<strong>ST</strong> ASCHER PAPA TRINGD CAFE<br />

MAMA ZID<br />

SICH<br />

NICHT PAKEN AKA UND WARUM<br />

NIMPT<br />

ANNE SCHNUFFEL MIT SCHNUFFEL<br />

HAT<br />

ANK<strong>ST</strong> WEN NIMAND BEI IM I<strong>ST</strong><br />

ODER SCHNUFFEL<br />

MÖCHTE AUCH SCHRAIBEN LER-<br />

NEN?<br />

UND WASS SAKTE DER LERER DA<br />

ZU END WIDER ER I<strong>ST</strong><br />

KUNTERBUNTER<br />

BENJAMIN <strong>ST</strong>ADT<br />

BÖSSE UND<br />

SCHIMPFT MIT<br />

ANNE<br />

ODER HERR LINDER<br />

FRAKT ANNE OB<br />

SCHNUFFEL<br />

AUCH SCHEIBEN<br />

LERNEN MÖCHTE?<br />

UND<br />

WARUM FELT<br />

AM SCHLUSS DIE<br />

SCHULE AUS<br />

DIE KINDER GEHEN<br />

ALE ZUSAMMEN<br />

IN DENZOO ODER<br />

HERR LINDER MU-<br />

SICH<br />

NACH DEM SCHEG<br />

ER<strong>ST</strong> EIMAL ER<br />

HOLEN<br />

DU WIR<strong>ST</strong> DER<br />

WEINACHDS<strong>ST</strong>ERN<br />

SONJA IN DER<br />

KRUPE HAT EIN<br />

WEINACHDS<strong>ST</strong>ERN<br />

BIELLT<br />

GEMALLT<br />

DERKULTIEWIERTE WOLF PROFIL<br />

ASCHER & JERSMIN SIENT FREUZ-<br />

DE HUHUUH HUHUUH<br />

MÄUSE<br />

JAGD KUNTERBUNTER<br />

BENJAMIN<br />

ATWENTKALENDA WIERHABEN 4<br />

AUFGIMACHT<br />

LALA<br />

HABENSIE MEINENBIESCHÜZHUT-<br />

GISEHEN GABEL<br />

FELIX TOMATEN KETCHUP<br />

//AIRE GOLL<br />

‚<br />

JAHRESZEITEN SCHNEEMANN HU-<br />

HUUH AUS BABA AUS AU<br />

UFDERAUTOBAHN ICHFUR MIDE-<br />

RUBAHN HUHUUH ÄUSE JAGD<br />

DERKULTIEWIERTE WOLF<br />

AMDIENZTDAG BIENICH INDEN<br />

KINDERGATEN DANBINICHININDI<br />

KIGRU GIEGANEN<br />

ICHBIENINDEN KINDERGATEN GIE<br />

GANEN<br />

ICHBIENINZ KINO GIGANEN<br />

DANWAR ICHIN DERKONDIDUREI<br />

UND DAN BINICH NAHAUSE GIFA-<br />

REN<br />

ICHWAR INDER KONDUREI DAN<br />

BIEN ICHNAHAUSE GIEFAREN<br />

KINDERGATEN DERKULTIEWIERTE<br />

WOLF HUHUUH AUS<br />

KINDERGATEN<br />

ENTE & WOLF DERKULTIEWIERTE<br />

WOLF<br />

IM CIR CUS I<strong>ST</strong><br />

RAUCHEN VERBO-<br />

TEN<br />

ICH LACHDICHAUS<br />

ASCHER I<strong>ST</strong><br />

GIE<strong>ST</strong>ORBEN<br />

ASCHER LEPT NOCH LANE<br />

DAS BABY HAT EIN E MAMA<br />

ALEX KIENO DAS I<strong>ST</strong> SCHON GIES-<br />

BERT<br />

HALO MAMA<br />

MONIKA DA HABEN WIR NUR EI-<br />

NEN SBASS GIEMACHT ZU GIESEN<br />

ASCHER RAUCH NEIN ICH LACH-<br />

DICH AUS<br />

BIE <strong>ST</strong>ECK<br />

ASCHER DOC FREUSIECH-<br />

SER<br />

ASCHEN BECHER<br />

EI BECHER<br />

MEIN BRUDER MEINTEDDI<br />

& ICH TRUXTDUMIER<br />

WAS ICHGIESCHRIEBEN-<br />

HAB<br />

AUS<br />

DERKULTIEWIERTEWOLF<br />

AHA<br />

MAMALADE I<strong>ST</strong> MAMA<br />

PFEIFEN KAMAN AUS TRUKEN BABY<br />

BABY BABY AUS A?<br />

APOHTEKE<br />

DER KULTE WIR TEWOLF<br />

KULTEWIRTEWOLD<br />

UNTEN UND OBEN<br />

GANIEX<br />

DER KULTEWIR TEWOLF<br />

ASCHER<br />

ASCHENBECHER<br />

ALEXANDER<br />

ASCHENBECHER<br />

ASCHER<br />

DIEGROSE WIEPPSCHAU<br />

KEL////////////////////////////////////<br />

////<br />

ASCHER DOCFREUSIECHSER ICH<br />

LACHDICHAUS<br />

BABY WINDELN INDIKA MAN<br />

MAN<br />

BUB<br />

BABY/<br />

SESSEL UND <strong>ST</strong>EHEN<br />

GESCHULE BEIDEN<br />

<strong>ST</strong>UFEN DAHABENWIR<br />

NICHT REIN DÜRFEN<br />

ASCHERWAXT<br />

SCHNEL<br />

UROPA<br />

UROMA FRWEUSIECH<br />

ASCHER DOC FRICH<br />

SER<br />

ICHLACHDICHAUS<br />

PAMPERS SIENT WINE<br />

ASCHER UND ASCHIE-<br />

NE JAERSMIN SIESI-<br />

END BIEFREUNDET<br />

HÖRAUFZUJAMAN<br />

SCHWEKLA<strong>ST</strong>RASSE<br />

IHM CIRCUS I<strong>ST</strong> RAU-<br />

CHEN VERBOTEN<br />

ZUSAMMEN DIE HA-<br />

REFÖNEN ASCHER<br />

I<strong>ST</strong> EIN SCHICHER-<br />

NAME<br />

DER KLÜXBRIENER<br />

MONIKA FON UZERE-<br />

KRUPE<br />

DERKULTEWIERTE WOLF<br />

TÜRR VON GIBÄCK FREI-<br />

HALTEN AUS ANFANK<br />

AUS AUS BA<strong>ST</strong>JA 1<strong>ST</strong>DER<br />

<strong>ST</strong>OK ZWEITER<strong>ST</strong>OK<br />

DAS BABY WEIND<br />

TSUSAMNMEN<br />

ASCHENBECHER<br />

BRILLE<br />

ALEXANDER UND ICH<br />

FAREN<br />

QALM UND TRACHEN TÜRKEN-<br />

SCHANZ PAK AUS<br />

PAMPERS<br />

BA<strong>ST</strong>JAN<br />

ASCHER<br />

RÜBCHEN<br />

AUS<br />

ANFANG<br />

SCHLUS<br />

AUS<br />

ICH LACHDICH NICHT AUS<br />

ASCHER DOC FREUSIECHSER JOHN<br />

<strong>ST</strong>RASSE UND GGASSE<br />

ASCHER SIEZT AUF EINEM SESSEL<br />

ASCHER FEUSIECH<br />

ER GIN AUF EINE WISE DORDE UHR<br />

OMA UND UHR OPA<br />

ASCHEN BECHER<br />

ASCHER I<strong>ST</strong> PAPA I<strong>ST</strong><br />

DIEGES BUCH<br />

BAS GUAUFDAS BABY AUF DAS<br />

BABY WEIT BABY AUS SCHLUS<br />

ALE LEU T GEJEZT NAHAUSE<br />

TÜRR VON GIBÄCK FREI HALTEN<br />

ES I<strong>ST</strong> SCHOHN SAUBÄR<br />

ICH GEHE AUFS KLO<br />

DARUM GIN ERINDE TÜRR<br />

GEN SCHZ PARK KAFFEE<br />

HAUS<br />

ABSCHALTEN<br />

Ascher Florentin Zopf<br />

(10 Jahre)<br />

ist unser<br />

neuer<br />

<strong>ST</strong>/A/R Autor<br />

der<br />

Literaturbeilage!<br />

Im Alter von<br />

5 Jahren<br />

schrieb er<br />

ca. drei Bücher<br />

DEMNÄCH<strong>ST</strong><br />

MEHR<br />

ERTBEERE<br />

ASCHER UND JERS MIEN SIEND<br />

FREUDE


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch VII - CHV<br />

63<br />

Aula Discorsiva, Venedig 2002:<br />

Mit Ziegel beschwerte 20Fußmodule ersetzen die Funda-<br />

Jagdhaus in Polen<br />

Schattenhaus in Spanien<br />

Modulare Tragstrukturen mit bunten Farben, Paraschalendach und Paraschalenwandverkleidung<br />

Der Euroquant ein Projekt für eine Europahalle am Morzinplatz in Wien


64<br />

Buch VII - CHV Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Der Container aus Holz, Kunststoff oder Stahl<br />

ist der Ziegel des 21 Jahrhunderts Heidulf Gerngross<br />

Ein- bis sechsgeschossiger Wohntempel von Roventa – Gerngross – Werkstatt Wien<br />

Grundriss des Wohntempels<br />

CHV in Zusammenarbeit mit den<br />

Architekten Angelo Roventa, Heidulf<br />

Gerngross und Markus Spiegelfeld,<br />

Werkstatt Wien.<br />

office@werkstattwien.at<br />

www.chv.at<br />

THANKS TO<br />

MR. HANS-PETER GIRKINGER<br />

CHV Container Handels- u. Vermietungsges.m.b.H. • A-1230 Wien, Lastenstraße 30 • office@chv.at • http://www.chv.at


73<br />

Buch IV - Weibel<br />

Städteplanung / Architektur / Religion DAS SPIEL DER MÄCHTIGEN<br />

Nr. 25/2010<br />

adam jaroslav nowak<br />

, 1978<br />

w<br />

BETTLERVERBOT<br />

WER MIT DIESER GESINNUNG UM <strong>ST</strong>IMMEN<br />

BETTELT BRAUCHT DRINGEND HILFE<br />

WER MIT DIESER GESINNUNG UM <strong>ST</strong>IMMEN<br />

Gefördert durch:<br />

JOSEF MITTERER UND PETER WEIBEL


74<br />

Buch IX - BETTLERVERBOT Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Prosit 2011<br />

by<br />

Marcel Duchamp 1914<br />

Treusch – Gerngross 1992


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch IX - BETTLERVERBOT<br />

75<br />

ein anderes Sanierungsprojekt in Wien


Städteplanung / Architektur / Religion<br />

Christian Eisenberger: Kokon, 2010, Bronzeabguss einer Klebebandfigur, H. ca. 153 cm. Copyright Galerie Konzett. Foto: Erich Tarmann.<br />

Buch IX - BETT<br />

Galerie Konzett | Spiegelgasse 21 | A-1010 Wien<br />

T +43 1 513 01 03 | F +43 1 513 01 04 | gallery@artkonzett.com | www.artkonzett.com


LERVERBOT 77<br />

Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich www.publicart.at<br />

Alexander Petlura, Jäger und Sammler, 2010 © Wolfgang Werzowa<br />

Star1.indd 1 30.11.10 14:28


78<br />

Buch IX - BETTLERVERBOT Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

WAS HEIS<strong>ST</strong> EIGENTLICH „GANZHEITLICH“? Teil 1 v. Manfred Stangl<br />

(von der aktuellen Hassprojektion aufs Fremde übers Stöckelschuhverbot bis zu möglichen friedlichen Lösungen durchs ganzheitliche Einstellungen)<br />

Bei vielen Bürgern unseres Kulturkreises wirkt sich die<br />

abendländische Spaltung von Denken und Fühlen als Aspekt<br />

des kulturellen Narzissmus dahingehend aus, dass sie meist<br />

ihre Gefühle gar nicht kennen, stattdessen Vorstellungen,<br />

Bilder bzw. Images davon im Kopf haben, wer sie sind und<br />

was sie fühlen müssten.<br />

Die schwer narzisstisch gestörte Persönlichkeit ist zwischen<br />

dem gesellschaftlich geforderten und zunehmend allgemein<br />

verbreiteten Narzissmus immer schwieriger zu erfassen. Die<br />

gesamte Kultur baut auf Selbstdarstellung, aufs Aussenden von<br />

Signalen der Großartigkeit und des Einzigartigen auf, sodass<br />

der am schwersten Gestörte vielleicht als der Begehrteste<br />

gilt. Als derjenige, dem die meiste Aufmerksamkeit und die<br />

EDEL<br />

dicksten Konten zukommen. Wobei dieser Vertreter des<br />

seiner Umwelt und an sich selber. Bezeichnend dafür gelten<br />

die Bank-Manager, die in ihrem Glauben an die eigene<br />

Großartigkeit sich anmaßen, Millionen zu verdienen, auch<br />

wenn sie die Wirtschaft an die Wand gefahren haben. Andere<br />

Exemplare des<br />

SEI<br />

schwer gestörten und dennoch nicht aus unserer<br />

Kultur wegzudenkenden Personenkreises tummeln sich in der<br />

Kunstszene, wo die Selbstinszenierung ja mittlerweile zum<br />

unverzichtbaren Markenzeichen des genialen, erfolgreichen,<br />

einzigartigen Künstlers geworden ist.<br />

Schlimm für den Einzelnen ist die innere Leere, die hinter<br />

solchem Verhalten steht. Sind die Ohnmachtsgefühle und die<br />

Identitätslosigkeit in unserer Hemisphäre, die jeder glaubt<br />

mittels viel Lärms um die eigene Person, bzw. durch viel<br />

Erhaschen von Aufmerksamkeit kompensieren zu können.<br />

skurrilen Abendlandes den größten Schaden anrichtet an<br />

Die Auswirkungen sind bekannt, werden aber kaum mit<br />

den Ursachen verknüpft. Psychische Störungen nehmen<br />

zu. Burn-Outm bzw. Depression erlangte den Stellenwert<br />

einer Volkskrankheit. Der Hauptgrund zum Antritt der<br />

Invaliditätspension ist in Österreich nicht mehr in körperlichen,<br />

sondern in seelischen Gebrechen zu finden.<br />

Das Ich, das an Gottes Stelle trat, ist ein unerbittlicher<br />

Herrscher. Als Ich des Reichen, des Besitzenden, fordert es<br />

Leistung von seinen Untergebenen, verbreitet die Ideologie der<br />

Dynamischen, Flexiblen, Großartigen, Besonderen, Starken:<br />

wer nicht mithalten kann wird auf den zweiten Arbeitsmarkt<br />

zurückgestuft, wo er schmachvoll soziale Zuwendungen<br />

empfängt und, ging’s nach bestimmten politischen Parteien,<br />

selber soziale Dienste zu leisten hätte, wohlmöglich als Gratis-<br />

Gärtner in den Parks der Villenviertel derer, die ihn zuvor aus<br />

DER<br />

„Optimierungsgründen“ entlassen haben.<br />

Das Ich des wenig Begüterten mag gegen solch System<br />

aufbegehren, wird dann allerdings von der staatlichen<br />

Mindestsicherung ausgeschlossen, oder aber es passt<br />

sich an, auch aus persönlich, narzisstischen Gründen,<br />

denn das innere Ohnmachtsgefühl drängt gewaltig, die<br />

Angstzustände des narzisstischen Gekränkten diktieren nach<br />

Philosophenmeinung die Grundstimmung der westlichen<br />

Welt, bzw. der nördlichen Hemisphäre, und die jüngsten<br />

Entwicklungen geben ihnen Recht. Wohin mit der Angst,<br />

deren eigentliche Ursache fehlendes Urvertrauen in einer<br />

zweiteilenden Welt ist? Sie wird als Angst auf alles Fremde, auf<br />

Roma, auf „die aus dem Osten“, auf Türken projiziert. Wobei<br />

W. Reich wohl richtig damit liegt, dass in unserem Kulturkreis<br />

eine Angst vor dem „Osten“ herrscht, vor den erdigeren<br />

Menschen, vor den durch Muttergottheiten beseelten, die<br />

MENSCH<br />

möglicherweise auch fruchtbarer und sexueller sind als wir –<br />

was dann in der Wut auf die Türkenfamilien und deren vielen<br />

Kinder gipfelt, die im Hof lärmen und die uns angeblich die<br />

besten Gemeindebauwohnungen vor der Nase wegschnappen<br />

(denen allerdings paradoxerweise ihr angebliches Anhaften am<br />

Patriarchat vorgehalten wird).<br />

HILFREICH<br />

über die zivilisiert, gepflegten Trottoirs marschieren muss,<br />

Stöckelschuh- und Krawattenverbot<br />

statt Selbstkritikverzicht<br />

Abstrus mutet an, wenn ehemalig linke Feministinnen plötzlich<br />

rechte Phrasen dreschen, vom Kopftuchzwang reden, statt ein<br />

Stöckelschuhverbot in öffentlichen Räumen zu fordern: die<br />

Frau, die gerne sich in unserer patriarchalen Kultur die Füße<br />

verkrüppeln lassen will, sollte Stöckelschuhe zuhause tragen<br />

dürfen, nicht aber als politisches Statement für die Ungleichheit<br />

der Frau, die nicht richtig auftreten darf, die im Paradeschritt<br />

der die Abgehobenheit unserer halben, aufs Denken und auf<br />

männliche Werte ausgerichteten Kultur körperlich verinnerlicht<br />

werden muss, auf ihren nach Möglichkeit himmelhohen<br />

Absätzen – nur so haben die patriarchalen Herrscher Gewähr,<br />

dass die prinzipiell eher körperbewusste Frau im Gleichschritt<br />

der Zerstörung der inneren und äußeren Natur hinterher<br />

trippelt.<br />

Warum fordern unsere Paradefeministinnen nicht ein<br />

Stöckelschuhverbot, warum nicht ein Krawattenverbot in<br />

öffentlichen Gebäuden? Der Krawatte als Ausdruck westlicher<br />

Moderne ist unumstritten, obwohl sie Ausdruck der Trennung<br />

von Kopf und Leib ist, von Natur und Geist und somit Symbol<br />

der Herrschaft über die Natur und die Frauen. Männer, die<br />

Frauen zwingen, Stöckelschuhe zu tragen, sollten eingesperrt<br />

UND<br />

werden, jedenfalls die diversen Macher von Modelshows und<br />

all die Popsternchenfabrikanten, die höllischen Spaß an der<br />

gestylten Unterdrückung und Verkrüppelung der Frauen<br />

haben, bis zu jenem Punkt gar, wo Mädchen an Bulimie<br />

elendiglich verrecken.<br />

Warum nehmen viele Feministinnen Teil an der Parade zur<br />

Selbstdarstellung unserer halben Kultur, statt die Entfremdung,<br />

die Isolation, die Zerstörung, die Pornographisierung und<br />

Verdinglichung in ihr zu thematisieren? (Marlene Streeruwitz<br />

bezieht hier eine differenzierte Position, wenn sie hintergründig<br />

warnt, dass einem Kopftuch- oder Burkaverbot bald ein<br />

Bikinizwang folgen könnte…).<br />

Was überhaupt bedeutet das unhinterfragte Schlagwort von<br />

der Integration in die demokratische Wertegemeinschaft?<br />

Etwa die Anpassung an die zunehmende Selbstzerstörung,<br />

die Integration ins Burn-Out, die Übernahme von Computer-,<br />

GUT<br />

Spiel- und Tablettensucht? Die Angleichung bezüglich<br />

der Sexualstörungen in unserer angeblich so freien und<br />

lebenslustigen Welt? Die Anpassung an den Umstand, dass<br />

Alkoholabhängigkeit in immer jüngeren Jahren auftritt?<br />

Warum werden die Inhalte und Folgen dieser unserer<br />

Hochkultur / Mittelmaß / Schund<br />

halben Kultur nicht überprüft? Nicht kritisiert von den<br />

Ikonen des Feminismus, den Boulevard-Philosophen und<br />

Glossenschreibern in liberalen Zeitungen? Schweigen sie<br />

etwa deshalb und zeigen auf die angebliche Gefahr durch das<br />

Kopftuch, weil die Herrschaft des Intellekts mittlerweile auf<br />

so tönernen Beinen steht, dass Front gemacht werden muss<br />

gegen alles, was nur halbwegs dazu taugt, uns die eigene Leere,<br />

die Unsicherheit, die Untauglichkeit zu reflektieren? Ists nicht<br />

gar etwa so, dass, je mehr nun endlich von den Gefahren<br />

des Burn-Out schon in Familiensendungen referiert wird,<br />

gegen Randgruppen und fremde Ethnien noch deutlicher<br />

Stimmung gemacht werden muss, um von den eigenen<br />

Mängeln abzulenken? Wird selbst bei noch so bemühten<br />

Integrationsversuchen nicht eine unüberbrückbare Kluft<br />

bleiben, diese gar verbreitert, weil unsere scheiternde ichzentrierte<br />

Kultur Sündenböcke braucht? Dies zu erwägen sollte<br />

jeder verantwortungsvollen Regierungskoalition am Herzen<br />

liegen.<br />

Klärung des Begriffs „ganzheitlich“<br />

Den zahlreichen hervorragenden Publikationen zur<br />

Klärung des Begriffes bzw. zu konkreten Themen der<br />

Ganzheitlichkeit möchte ich nur aus einem einzigen Grund<br />

eine Ergänzung hinzufügen: im Bereich der Kunst dünnt<br />

die Veröffentlichungsdichte zu ganzheitlichen Themen stark<br />

aus. Somit lautet mein primäres Anliegen vom Standort des<br />

Kunstschaffenden aus Ganzheitlichkeit beleuchten zu wollen,<br />

und damit einen Blick auf unsere Kultur und Gesellschaft<br />

zu werfen, der den etablierten Gesellschaftskritikern,<br />

Intellektuellenautoren und Verstandesdichtern sicherlich<br />

sauer aufstoßen wird.<br />

Ken Wilbers umfassende Betrachtung der Gegenwartskunst gilt<br />

sicherlich als ein Paradewerk für die Diskussion ganzheitlicher<br />

Kunst und Ästhetik. In „Das Wahre, das Gute und das Schöne“<br />

erläutert er ausführlich, wie postmoderne Relativierung bei aller<br />

bedeutender Hierarchiekritik letztlich zu nichtiger Beliebigkeit<br />

führt, und wie die gängigen dualistischen Sprachmodelle an<br />

der Wirklichkeit harsch vorbeischrammen. Rudolf Kaiser<br />

wiederum prägt in „Gott schläft im Stein“ den Begriff des<br />

„kosmischen Imperialismus“, mit dem er die Allmachtsetzung<br />

des Menschen in der Nachfolge Francis Bacons („Wissen<br />

ist Macht“) und René Descartes („Ich denke, also bin ich“)<br />

bloßstellt.<br />

Der Verweis auf die kognitive Dominanz in der Modernen-<br />

Kultur umreißt den geräumigsten<br />

Bereich, den ganzheitliches Wahrnehmen aufschließen und<br />

ausbreiten möchte. Ganzheitlichkeit meint in allen Fällen<br />

– einerlei ob unter physikalischen, psychologischen oder<br />

philosophischen Aspekten – stets die Integration der in der<br />

Moderne-Kultur ausgeschlossenen und verdrängten Gebiete. In<br />

erster Linie klammerte die Moderne seit ihrem Entstehen den<br />

Bereich des Überbewussten aus, indem sie – wissenschaftlich<br />

und aufgeklärt argumentierend – den Himmel als entleert und<br />

die Seele zur Chimäre erklärt. Dabei stützt sich die Moderne<br />

auf Siegmund Freud und seine Projektionstheorie, in welcher<br />

der sich nach überirdischer Geborgenheit Sehnende in<br />

Wirklichkeit seine Eltern und allenfalls weltliche Institutionen<br />

meint. Feuerbachs Religionskritik folgend verwaist der Himmel<br />

auch in den Augen von Karl Marx, da er Gott als Drohgespenst<br />

der herrschenden Klassen gegenüber den Unterdrückten zu<br />

entlarven vermeint.<br />

Bleibt der eigene Fokus aber nicht zu eng, bzw. erweitert er<br />

sich neugierig, erkennt der ganzheitlich Wahrnehmende wohl,<br />

dass der Anfang der Religions- und Seelenfeindlichkeit in der<br />

Aufklärung zwischen 17oo und 18oo zu suchen ist, in der das<br />

Denken des Menschen, die Vernunft und die Wissenschaften<br />

über Intuition, Gefühle und spirituelle Erfahrung gestellt<br />

wurden. Zumal Charles Darwins Thesen sich dahingehend<br />

deuten ließen, die Arten könnten von sich aus durch Mutation<br />

entstanden sein, was einen heftigen Kahlschlag in den<br />

himmlischen Gefilden nach sich zog.<br />

Nun mag kein wirklich logischer Mensch erklären können,<br />

wie Lungen, Federn, Flügel, Milchdrüsen durch Mutationen<br />

„spontan“ entstanden sein könnten: eine „blinde“ zufällige<br />

Natur hätte solch Werkzeuge nie hervorzubringen vermocht -<br />

nach dreimaligem Versuch Richtung Flugfähigkeit etwa hätte<br />

eine zufällige Natur die fluguntüchtige Extremität wieder<br />

eingestampft - aber das war den Denkern der Aufklärung egal.<br />

Sie glaubten, wie Immanuel Kant in seinem Aufsatz über die<br />

Beantwortung der Frage, was Aufklärung sei, zusammenfasst,<br />

an die Wissenschaften und die Kunst, welche zukünftig der<br />

Menschheit zum Wohle gereichen sollten.<br />

Das oberste Prinzip hieß bei Kant nunmehr Vernunft, der<br />

sich auch die Priester unterzuordnen hätten, womit der<br />

Wahrheitsanspruch der Religion an die Wissenschaften<br />

abzutreten wäre.<br />

Ebenfalls übernähmen nun Künstler die Verantwortung für die<br />

Geschicke der Welt: Wohin beides führte sehen wir mittlerweile<br />

so deutlich in unserer Selbstdarstellungskultur gespiegelt, die<br />

skrupellos Natur und Mitmensch ausbeutet, dass die Idee der<br />

Aufklärung und damit die Moderne-Kultur uns bei einiger<br />

Objektivität absolut obsolet erscheinen müsste.<br />

Die Wissenschaften führten unsre Welt an den Rand des<br />

Abgrundes, die Künstler in ihrer forschen Art mögen gern<br />

einen Schritt Richtung Fortschritt wagen, da sie ja „das Neue“<br />

zum Hauptkriterium ihres Schaffens erkoren haben, der<br />

ganzheitlich fühlende und denkende Mensch aber hält inne,<br />

sucht den Ausweg aus der kopfzentrierten, gefühlskalten,<br />

narzisstischen Modernen-Welt, und wird ihn in der Integration<br />

unbewusster, abgeschnittener, abgewürgter Seelenanteile<br />

finden (die nicht nur ein individuell – familiengeschichtlich –<br />

Verdrängtes darstellen, auch nicht ein straff psychoanalytisches,<br />

sondern ein kulturell<br />

Verdrängtes, ein kulturgeschichtlich Separiertes, Isoliertes,<br />

das uns zu halben Menschen in einer Welt ohne Himmel und<br />

ohne Erde macht).<br />

Die patriarchale abendländische Kultur schnitt schon mit<br />

dem griechischen Logos die Wurzeln zu Mutter Erde ab, die<br />

lateinische Kultur setzte Imperialismus und Zivilisation als<br />

hehre Ziele, die christlich, gnostischen Einflüsse trennten<br />

Körper und Geist strikter: das Ergebnis ist unsere aktuelle<br />

Lebensfeindlichkeit, die sich hinter gestylten Bildern, Images<br />

und Brands versteckt, die aber mörderisch hervorpeitscht, wo<br />

Schüler amoklaufen und Kinder ihre Eltern umbringen, wenn<br />

diese sich den narzisstischen Bedürfnissen der Konsumwelt<br />

entgegenstellen.<br />

Die Leibfeindlichkeit des christlichen Mittelalters wurde<br />

sodann von der natur- und lebensfeindlichen Haltung der<br />

Moderne verdrängt; diese schaffte ferner alle traditionellen<br />

Kulturtechniken ab, die ein eingebundenes Verhältnis zu<br />

Natur und deren Geist manifestierten. Heute gaukelt die<br />

Moderne uns vor, das Ich hätte alle Kompetenz: Freiheit,<br />

Grenzenlosigkeit und rasche Bedürfnisbefriedigung seinen<br />

die einzige Wahrheit des selbstbezüglichen Menschen. In<br />

Wirklichkeit ist unser Ich schwach, liegt es vor Konzernen,<br />

Werbepsychologen und Lifestyleformaten flach: schön soll Ich<br />

sein, diszipliniert, leistungsfähig, lustbetont (aber nicht faul,<br />

arbeitsscheu und selbstbestimmt, schon gar nicht glücklich).<br />

Konkurrenzbewusst und siegeswillig soll Ich gelten, sonst<br />

gelte ich gar nichts. Dieses Ich-Konzept der Postmoderne ist<br />

weder hedonistisch, noch gemütlich, noch reif, sondern der<br />

Output einer patriarchalen Kultur, die so sehr vom Denken<br />

begeistert ist, dass die Gedanken, die Images, die Phantasie,<br />

die Vorstellungen über das Leben das wirkliche Leben<br />

verdrängen, ja bereits weitestgehend ersetzt haben, sodass die<br />

meisten Menschen äußerst unglücklich sind, einige davon<br />

aber wenigstens reich und schön und berühmt.<br />

Der Verrat durch die Wissenschaften<br />

9o % der Wissenschaftler „forschen“ für die Großkonzerne.<br />

Somit ist Wissenschaft kaum objektiver, als dies das<br />

Klerikertum zu Zeiten dessen Infragestellung durch die<br />

Aufklärung war. Die Forschungsergebnisse sollen finanzielle<br />

Erfolge bewirken. Die Forschung ist somit keineswegs<br />

zweckfrei, neutral oder gar höheren Wahrheiten verpflichtet.<br />

Im Gegenteil werden die Bürger oft angelogen, damit sie<br />

diverse Nahrungsergänzungsmittel, Vitaminpräparate,<br />

Schlank- und Rankmacher etc. kaufen. Natürlich versucht<br />

Wissenschaft sich gegen Kritik abzuschirmen, indem etwa<br />

gesagt wird, es ginge ihr nicht ums Erkennen von Wahrheit<br />

sondern das methodische Ausschließen des Falschen durchs<br />

Prinzip der Falsifikation (weil’s eine absolute Wahrheit nicht<br />

gäbe, stattdessen stets neue entdeckt würden: dies hebelt<br />

aber seltsamerweise nicht die Wissenschaften aus, sondern<br />

macht sie in ihrem Absolutheitsanspruch universell). Alle<br />

Immunisierungsstrategien erwiesen sich jedoch als kurzfristige<br />

(Wahn-)Träume. Die Natur hat längst die Wissenschaften<br />

falsifiziert. Die Erde steht am Abgrund. Technik und<br />

Wissenschaft, die Idee des unbegrenzten Fortschritts tragen<br />

daran Schuld (die „freie“ Wissenschaft, die wild drauflosforscht<br />

und ihre Erkenntnisse gleich in klima- und weltzerstörende<br />

Techniken umsetzt, einerlei, ob ihre Erkenntnisse endgültig<br />

wahr sind – welch verantwortungslose Spielerei mit der Welt).<br />

Genlobbys, Atomkonzerne, Pharmaindustrie, Auto-, Chemieund<br />

Lebensmittelindustrie besitzen die Welt. Die EU-<br />

Kommissäre sind Apothekersöhne und Kleinbürgertöchter<br />

– die kapitalistischen Eliten beherrschen Medien und<br />

Verkaufsregale. Und die Wissenschaft wird von ihnen gelenkt.<br />

Größtenteils. Und gibt es einmal wirklich unabhängige<br />

Forschung, wie zum Thema Elektrosmog, Handystrahlung<br />

usw. erfolgen 1o andere hoch dotierte Studien, welche die<br />

Unbedenklichkeit der Gewinnmaximierung erweisen, und<br />

unsere Medien (in der Hand des Kultur-Eliten) teilen diese<br />

Ergebnisse quasidemokratisch mit, was heißt: jeweils zehn<br />

Studien für die Industrie gegen eine unabhängigere. So wird<br />

die Wahrheit einfach quasidemokratisch weggemogelt. Und<br />

wenn gar ein Wissenschafterteam zu gänzlich unerwünschten<br />

und folgenschweren Ergebnissen kommt, wie etwa bezüglich<br />

der Unbedenklichkeit von Transgenen, die von britischen<br />

Wissenschaftern nicht erwiesen werden konnte, sondern die<br />

gegenteilig zum Ergebnis gelangten, dass Genprodukte sehr<br />

wohl riskant für den Verbraucher seien (zu sehen in der Fernseh-<br />

Dokumentation „Monsanto“), werden diese Wissenschafter<br />

ganz einfach gefeuert, verlieren ihre Universitätsposten<br />

und schlimmer noch, wird ihre Seriosität durch bezahlte<br />

Auftragsdenunzianten umfassend diskreditiert.<br />

Paradox auch der Umgang der Politiker mit der Wissenschaft, die<br />

einerseits von der Wichtigkeit von Bildung und Forschung für<br />

die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum schwärmen,<br />

anderseits den Universitäten raten, ihre Forschungsstellen<br />

durch private Auftraggeber (haupt-mit-)finanzieren zu lassen.<br />

Doch nicht bloß der übliche Missbrauch der Wissenschaften<br />

lässt sie fragwürdig erscheinen: ihre prinzipielle Orientierung,<br />

die Natur zum Forschungs„objekt“ zu machen und damit<br />

ihren erforschten Gegenstand leichtfertig zu verdinglichen,<br />

stellt den Sinn der Wissenschaften zur Diskussion. Deutliche<br />

Auswirkungen hinterließ postmodernes Gedankenguts, das<br />

die sinnhafte Verbindung zwischen Welt/Natur und Sprache<br />

abstritt und damit dem Missbrauch der Versatzstücke Tür und<br />

Tor öffnete.<br />

Durchschnittliche Wissenschaftsfanatiker glauben nur an<br />

harte Fakten. Sie meinen, nur durch naturwissenschaftliche<br />

Forschung Marke CERN und mathematische Physik Belegtes<br />

hätte Gültigkeit. Alles andere wäre Geschwätz. Damit grenzen<br />

sie sogar die Geistes- und Sozialwissenschaften aus ihrem<br />

rigiden Weltbild aus. Und übersehen vor allem Eines: eine<br />

Naturwissenschaft, deren Analysemethoden unmittelbar von<br />

Wirtschaft und Technikindustrie zur Ausbeutung der Erde<br />

angewendet werden kommt nicht zu richtigen Ergebnissen: die<br />

Zerstörung der Umwelt, die Ausbeutung der Erde ist nicht richtig.<br />

Das Faktenwissen, einerlei, ob’s um die Zusammensetzung<br />

von Atomen, von Erkenntnissen Billionstel Sekunden nach<br />

dem Urknall oder ums Entschlüsseln von Gensträngen geht,<br />

ist falsch, denn es führt zur Vernichtung der Welt, in der wir<br />

leben. Da erweist sich der geschmähte Mythos noch als wahrer,<br />

denn er beinhaltet den Sinn, die Ganzheit, den Ursprung des<br />

Erzählten – er integriert ethisches Verhalten und gibt oftmals<br />

Anleitungen zum achtungsvollen Umgang mit der Natur. Die<br />

Wissenschaften also bringen in ihrer Fokussierung auf das<br />

von Leben und Wesen und Ethik abgespaltene Forschen keine<br />

richtigen Erkenntnisse zustande. Das Gift zu essen, das die<br />

Lebensmittelindustrie zur Konservierung und Verschönerung<br />

ins Essen hineinpackt, ist nicht richtig, auch wenn ein bestimmter<br />

Zusatzstoff rein technisch gesehen Nahrung haltbarer macht.<br />

FCKW’s in die Atmosphäre zu blasen, war nicht richtig, die<br />

Atomkraft wird sich bald als nicht richtig erweisen (und nicht<br />

erst in 1ooo Jahren, wenn die nie gelöste Problematik der<br />

Endlagerung die ersten Katastrophen verursacht). Die gesamte<br />

Ausbeutung der Natur inklusive die Veränderung des Klimas<br />

ist nicht richtig, die Wissenschaften an sich sind nicht richtig,<br />

sofern sie nicht ehrlich ethisch motiviert sind. Die Natur zum<br />

leblosen Material zu erklären, an dem rücksichtslos geforscht<br />

werden darf, ist weniger vernünftig als zu behaupten: „Die<br />

Erde ist keine Kugel sondern eine Schildkröte, die wir ehren<br />

und schützen müssen, damit auch unsere Kinder noch gesund<br />

auf ihr leben können.“<br />

Die Wissenschaft ist also nur dann nicht abzulehnen,<br />

wenn sie lebensfreundliche Absichten aufwartet. Etwa in<br />

der Physik, wie im Buch Fritjof Capras „Tao der Physik“<br />

nachzulesen ist. Oder für die Biologie, wo Rupert Sheldrake<br />

das Bestehen morphogenetischer Felder untersucht.<br />

Sheldrakes Evolutionstheorie des Bewusstseins (Alternative<br />

zum Darwinismus) basiert auf diesen Feldern. Letztlich<br />

kommt er gar zum Schluss, auch Planeten hätten Bewusstsein<br />

– womit wir wieder bei der Weisheit der Urvölker, der Indianer<br />

angelangt wären: die Erde ist eine Schildkröte, respektive unsere<br />

Mutter. Die transpersonale Psychologie entwickelte sich aus<br />

der humanistischen heraus. Sie nimmt ein Überbewusstsein<br />

an, welches ja durch die Moderne „abgeschafft“ wurde. Heute<br />

gilt der transrationale Raum als wieder entdeckt. Wesentlich<br />

trug Ken Wilber zu dessen Neu-Erschließung bei. Aber auch<br />

Stanislav Grof ist zu nennen, dessen Theorie und Praxis des<br />

holotropen Atmens und die wissenschaftliche Auflistung und<br />

Erläuterung von dabei möglichen transpersonalen Erfahrungen<br />

einen Versuch darstellen, mystische Erlebnisse systematisch<br />

zu ordnen und somit nachvollziehbarer (zumindest in der<br />

Betrachtung) zu gestalten.<br />

Die Künste propagieren die Sache des Ich<br />

Die Kunst zählt neben den Wissenschaften zur zweiten Säule<br />

der Moderne-Kultur. Die Disharmonie-Ideologie, die sich<br />

mit der modernen Kunst durchgesetzt hat, legitimiert den<br />

ich-zentrierten Typus, der sich nicht eingebettet im Ganzen<br />

als über den Dingen, der Welt, der Natur, vermöge seines<br />

genialen Geistes stehend, definiert. Das rechtfertigt auch<br />

den Anspruch des reichen Ichs, über der Masse zu stehen.<br />

1 Promille der Österreicher hat soviel Vermögen wie die 5o%<br />

des Durchschnitts – dass dies zu keinem allzu empörten<br />

Aufschrei führt und zur kämpferischen Losung: „Lasst<br />

allein die Reichen zahlen für die Krise“, hängt auch damit<br />

zusammen, dass die Ich-Ideologie dem Ich alle erdenklichen<br />

Rechte zugesteht, und implizit mögliche Einschnitte bei den<br />

Reichen als Beschränkung des Ichs generell erlebt werden. Die<br />

Moderne als Projekt dieser Ich-Ideologie nimmt dabei in Kauf,<br />

dass das größere Ich die kleineren beherrscht und ausbeutet<br />

– was aktuell mit den Ichs in Afrika passiert und ebenfalls<br />

zunehmend in unseren Breiten, sodass letztlich sich wieder<br />

quasi-faschistoide Ideologien weltweit etablieren.<br />

Nicht das ganzheitliche Denken führt – wie Zyniker<br />

diffamieren – zum Faschismus, sondern die Ich-Ideologie der<br />

Moderne ebnet diesem den Weg. Die Kunst leistet einen nicht<br />

unwesentlichen Beitrag. Schon lange geht es ihr nicht mehr<br />

um subjektive Darstellung bzw. Interpretation der Wirklichkeit.<br />

Die subjektive Wahrheit in einer Ich-Kultur mutierte zum<br />

Drang zur Selbstdarstellung, zur Behauptung, dass das<br />

Subjekt, das Ich, dessen Befindlichkeiten und Maßlosigkeiten<br />

die einzige gültige Tatsache manifestierten. Die Folge sind<br />

Inszenierungsorgien des Ichs, sind Überbietungswettkämpfe<br />

mittels Originalitätssurrogaten, Innovationsgesten,<br />

Genialitätsbehauptungen etc. (die die Postmoderne satter<br />

durchtränken als schon die Moderne). Dadurch reduziert<br />

die Kunst letztlich sich auf Codes, die sie als Besonderes, als<br />

Einzigartiges und Originäres ausweisen – damit wiederum<br />

die Ich-Idee bedienend. Durch die Akzentsetzung auf einem<br />

expansiven Ich verlor Kunst letztlich den Anspruch als<br />

allgemein sinnvolle und sinnstiftende Instanz, allerdings<br />

hat sie die Ambition eine solche zu sein ja längst von sich<br />

aus aufgegeben. Sinnlosigkeit, Nihilismus und Ich-Wahn<br />

sind (aufgrund obiger Umstände) Inhalt und Form heutiger<br />

postmoderner Kunst.<br />

Alternativen bieten ganzheitliche Ansätze wie „Die Ästhetik<br />

der Ganzheit“, bzw. die Wiederaufnahme ethischer Normen<br />

in die Kunst, wie sie Wolf G. Thiel (Zeitschrift fair) fordert. Die<br />

Wiederentdeckung alter Kulturtechniken, die von der Neuzeit<br />

und der Moderne aus unserm Leben verbannt wurden:<br />

Ritual, traditionelle europäische Kräuterkunde, katharsische<br />

Methoden, umfängt auch Bereiche der Kunst. Nicht zuletzt<br />

sei die Farbenlehre W. Kandinskys in „Das Geistige in der<br />

Kunst“ zu nennen – eine Farbenlehre, die fast haargenau mit<br />

der süd-/ostasiatischen Chakrenlehre zusammenfällt, womit<br />

auf eine wesentlich Methode der Ganzheitlichkeit verwiesen<br />

werden soll: Kandinsky ordnet Farben diverse Stimmungen,<br />

Gefühle, seelische Räume zu, was jenseits der logischen<br />

Ordnungsprinzipien der abendländischen Kultur angesiedelt<br />

ist. Diese betreibt seit Aristoteles die systematische Einteilung<br />

der Welt, eine Zuordnung in Klassen und Kategorien,<br />

wie sie unsere Wissenschaften perfektionierten, wobei<br />

die Skeptiker zu unken belieben, dass vom Fortschritt der<br />

kopernikanischen Wende, nach der sich nicht der Verstand<br />

um die Dinge, sondern die Dinge sich um den Verstand<br />

drehen (I. Kant), hin zur lacan’schen Wende zu sprechen<br />

sei, in der sich der Verstand nun um sich selbst dreht, das<br />

heißt die Gedanken um sich selbst sich spinnen, was zu<br />

postmoderner Auflösung und Bedeutungsverlust führte.<br />

Jedenfalls entspricht der abendländisch modernen Einteilung<br />

in logische Klassen (meist Ober- und Unterordnungen) kein<br />

innerer Zusammenhang (außer am Rande ein hierarchischer),<br />

jedenfalls kein verbindlicher, gründender Halt. Das analoge<br />

System ganzheitlicher Ausrichtung hingegen kennt eine<br />

intuitive Verknüpfung, einen alogisch, analogen Bau der<br />

Welt, in dem beispielsweise die Farbe nachthimmelblau,<br />

Unendlichkeit, der Halbeselstein Lapislazuli, Wahrheitssuche,<br />

Gerechtigkeitssinn, Stirnchakra, Sternbild Schütze, Eule, Feuer,<br />

Stille zusammenhängen. Wie gesagt, schon bei Kandinsky<br />

finden sich ausgeprägte Aspekte solch Wissens, Ken Wilber<br />

formuliert gar gangbare Wege aus der Postmoderne heraus.<br />

Manfred Stangl: Ästhetik der Ganzheit<br />

www.sonneundmond.at


Nr. <strong>26</strong>/2010 Buch IX - BETTLERVERBOT<br />

79<br />

<strong>ST</strong>/A/R stellt die Künstlerin und<br />

Autorin Joelle Landrichter vor<br />

@ Lentos Linz<br />

Eine Stunde! Eine Stunde Kunst! Im LENTOS<br />

Ist eine Stunde ausreichend, um jungen, teilweise noch unbekannten KünstlerInnen eine Ausstellungsplattform für ihre<br />

Arbeiten zu bieten?<br />

Ist eine Stunde ausreichend, zudem nicht eingefleischten Kunstkennern und -interessierten Kunst näher zu bringen und<br />

Lust auf Kunst zu machen?<br />

Die Onehourexhibition erhebt genau diesen Anspruch: ja, eine Stunde reicht dafür aus!<br />

Die erste derartige Aktion dieser ungewühnlichen und gleichsam innovativen Ausstellungsserie fand erfolgreich bereits<br />

Anfang Juni 2010 im Lentos Kunstmuseum Linz statt.<br />

Sechs junge österreichische KünstlerInnen waren eingeladen, jeweils drei ihrer Arbeiten im Rahmen der Onehourexhibition<br />

im für eine Stunde angemieteten Auditorium zu präsentieren.<br />

Die etwa 100 geladenen Gäste, die erst kurz vor der Eröffnung vom Organisator über Ort und Zeit der Aktion per SMS<br />

informiert wurden (das Datum wurde bereits im Vorfeld avisiert), konnten in gediegener Atmosphäre, bei argentinischem<br />

Buffet und unter Freunden insgesamt 18 Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Fotografie, Multimedia und<br />

Performance-Kunst betrachten.<br />

Dabei ist Onehourexhibition keine Ausstellung im herkömmlichen Sinn. Sie ist nicht konzipiert und nicht kuratiert, sie hat<br />

kein Thema, keinen Titel, es wird nicht erklärt, nicht belehrt und auch nicht durch die Ausstellung geführt.<br />

Nichtsdestotrotz will sie vermitteln. Sie ist eine Aktion, die sich den KünstlerInnen, ihren Arbeiten, dem Publikum sowie den<br />

Bedingungen vor Ort künstlerisch anpasst. So entsteht beispielsweise die Ausstellungsarchitektur erst vor Ort – gemeinsam<br />

mit den Ausstellenden, aufgrund ihrer Arbeiten und entsprechend der räumlichen Begebenheiten.<br />

Bei diesem neuen Ausstellungsformat steht die Aktion, die Dynamik sowie die Interaktion von KünstlerInnen und<br />

BetrachterInnen untereinander im Vordergrund.<br />

Durch das gemeinsame Ausstellen, das Miteinander, werden die KünstlerInnen zu einem temporären Künstlerkollektiv, das<br />

im Rahmen der Onehourexhibition nur für kurze Zeit in Aktion tritt.<br />

Sie ist eine Aktion von Freunden für Freunde, die zudem einen Charity-Charakter beinhaltet: alle KünstlerInnen geben<br />

jeweils eine der ausgestellten Arbeiten „on stock“, die in den kommenden Jahren entsprechend der erhofften Wertsteigerung<br />

der Kunstschaffenden für einen guten Zweck versteigert werden soll.<br />

Die Onehourexhibition ist in ihrem Format nicht an Ausstellungsräume gebunden; sie kann und soll an unterschiedlichsten,<br />

für Aktionen tauglichen Orten wie Museen, öffentliche Plätze, leer stehende Immobilien oder Ähnlichem stattfinden.<br />

Zwei weitere Onehozurexhibition-Aktionen sind noch für heuer geplant – wann und wo wird auch dann erst wieder<br />

kurzfristig bekannt gegeben.<br />

Man darf gespannt sein!<br />

von Pia Leydolt<br />

One hour stand im Lentos<br />

Felix<br />

Felix


80<br />

Shakkei<br />

Buch IX - BETTLERVERBOT Nr. <strong>26</strong>/2010<br />

Photo & Art Direction: Mirjana Rukavina • Anzug: Shakkei / Gabriel Baradee<br />

Shakkei Gabriel Baradee Spittelauer Lände 9/1 A-1090 Wien tel.:+43 699 10232116 www.shakkei.de

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