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7. sinnliche urbanität schaffen - Kassel gewinnt

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wasser<br />

Die nachfolgenden Projeke beschäftigen sich mit <strong>Kassel</strong> als Stadt am Fluss.<br />

<strong>7.</strong>12. vier flüsse<br />

Vier Flüsse gingen vom Paradies aus. An ihnen entstanden die ersten großen Kulturen der Menschheit: Assyrien, Babylon,<br />

Ägypten, Palästina. Die enge Verbindung von Fließgewässer und Kultur ist auch jenseits der Genesis bis in die kleinste Verästelung<br />

des weltweiten Systems von Wasseradern zu beobachten. Quellen, Bäche und kleine Nebenflüsse spielen dabei<br />

eine wichtige Rolle. Sie speisen frisches Wasser in das globale Gewässernetz ein. In den Flusstälern entstanden wichtige<br />

Verkehrswege, die Voraussetzungen boten für die Ansiedelung von Gewerbe und Industrie.<br />

Vier kleine Flüsse entspringen und münden im Landkreis <strong>Kassel</strong>. Bauna, Ahna, Esse und Warme haben die Entwicklung der<br />

Region entscheidend mitgeprägt.<br />

Ihre Bedeutung soll in einem additiven, mehrjährigen Vorhaben durch unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen<br />

herausgestellt werden – mit folgenden Zielen:<br />

• Eröffnung neuer Tätigkeitsfelder für Künstlerinnen und Künstler<br />

• Bereicherung des touristischen Angebots<br />

• Stärkung der öffentlichen Sensibilität für die Gewässerökologie und wasserwirtschaftliche Bedeutung der Nebenflüsse<br />

• Stärkung der regionalen Identität<br />

Seit 2003 erarbeitet die Zentrale für aktive Kunst (ZAK) eine Bestandsaufnahme nichtinstitutioneller, kultureller Ressourcen<br />

der vier Flusstäler. Jeder Fluss überrascht dabei mit einem ganz eigenen Charakter, der sich auf vielfältige Weise zeigt.<br />

Die Ergebnisse der Recherche werden im Rahmen von Ausstellungen ab Winter 2003/04 der Öffentlichkeit vorgestellt. In<br />

den folgenden Jahren sollen entlang der Flussläufe künstlerische Einzelprojekte entwickelt und realisiert werden. Höhepunkt<br />

soll im Jahr 2010 eine Freiraum-Ausstellung sein, die an ungewöhnlichen Standorten entlang der vier Flüsse Werke europäischer<br />

Kunst der Gegenwart präsentiert, die sich unter dem Begriff „Landart“ zusammenfassen lassen. Besucher sollen dabei<br />

einbezogen werden in ein spannendes Wechselspiel von Kunst und Wirklichkeit, das sich beim Wandern oder Radfahren<br />

zwischen Quelle und Mündung eröffnet.<br />

Initiatorin:<br />

Heidi Rühlmann, ZAK, Zentrale für aktive Kunst<br />

<strong>7.</strong>13. stadtleben am fluss<br />

Die Geschichte der Stadt ist durch zum Teil radikale wirtschaftliche, kulturelle und in Folge auch soziale Paradigmenwechsel<br />

geprägt. Von jeher spiegelt sich mit und an der Fulda – dem Fluss durch die Innenstadt – diese Geschichte wieder.<br />

In der Unterneustadt an der Fulda sind vielfältige Zeugnisse der Entwicklungen und Verwicklungen <strong>Kassel</strong>s als Stadt am<br />

Fluss zu finden.<br />

Die Unterneustadt vermag deshalb in eigener Weise die gesellschaftlichen und kulturellen Identitäten <strong>Kassel</strong>s als „Stadt im<br />

Fluss“, ihr historisches Erbe, ihre Potenziale, aber auch das Vergessene und Verhinderte aufzeigen. Ein aktuelles Beispiel<br />

dafür ist die preisgekrönte „Wiedergründung der Unterneustadt“ – eine städtebauliche Leistung, die der Unterneustadt<br />

erst zum Ende des 20. Jahrhunderts wieder eine adäquate Stellung in der Stadt verschaffte.<br />

Der Ortsbeirat Unterneustadt hat sich das Projekt „StadtLeben am Fluss“ zu Eigen gemacht. Das Projekt schafft eine neue<br />

Perspektive auf Bestehendes, aber auch einen Blick auf das vergessen Geglaubte. „StadtLeben am Fluss“ soll die vielfältig<br />

vorhandenen und identifikationsstiftenden Potenziale in der Unterneustadt hervorheben und die vergessenen Orte mit<br />

neuem Leben erfüllen. Dabei werden vergessene Orte beidseits der Fulda entdeckt und kulturell genutzt. Der Prozess ist<br />

offen für alle Interessierten. Neue Projekte wie Kulturspaziergänge oder die Absolventenakademie für Kunststudenten aus<br />

Europa werden ihren Beitrag zur Entwicklung der Orte an der Fulda leisten.<br />

Als Antwort auf die Frage, in welcher Form die vergessenen Orte belebt werden können, entstand die Idee einer Sommerakademie/<br />

Absolventenakademie. Durch Kurse, Workshops, Arbeits- und Ausstellungsreihen mit Absolventen europäischer<br />

Kunsthochschulen/-akademien sollen künstlerische Projekte und Konzepte entwickelt werden, um die vergessenen Orte in<br />

den öffentlichen Diskurs zu bringen und sie mit Leben zu erfüllen.<br />

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