7. sinnliche urbanität schaffen - Kassel gewinnt
7. sinnliche urbanität schaffen - Kassel gewinnt
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Dabei sind die jeweiligen Entstehungsgeschichten nebst den zeitlichen Umständen, die Auftraggeber, Künstler, Funktionen<br />
und Vorbilder zu berücksichtigen. Das Hauptaugenmerk gilt den wissenschaftlichen, künstlerischen und populären Deutungs-<br />
und Wahrnehmungsmustern. Diese, seien sie national, ideologisch, politisch, religiös, stilgeschichtlich, sozial- oder<br />
mentalitätsgeschichtlich, müssen jeweils in ihren ideengeschichtlichen Kontext eingeordnet werden. Darüber hinaus ist zu<br />
prüfen, wie sich die Deutungs- und Wahrnehmungsmuster im Laufe der Zeit verschränken oder ändern, so dass beispielsweise<br />
bestimmte Muster überlagert werden. Ferner gilt es auch, die Deutungs- und Wahrnehmungsgeschichte für spätere<br />
Umgestaltungen und denkmalpflegerische Maßnahmen im Auge zu behalten.<br />
Eine die Beiträge bündelnde Publikation ist beabsichtigt. Der Band soll sich dabei sowohl an ein wissenschaftliches<br />
Publikum wie an eine größere Leserschaft richten, die an Garten-, Architektur- und Kunstgeschichte interessiert ist.<br />
Das Projekt soll 2004 mit der Recherche und 2005 mit der Ringvorlesung beginnen.<br />
Das Projekt würde erstmals eine übergreifende Untersuchung ermöglichen, die exemplarisch unterschiedliche Facetten<br />
einer Auseinandersetzung von Kunst und Natur zusammenfasst und sie deutungs- und wahrnehmungsgeschichtlich einordnet.<br />
Damit wird einerseits ein kulturhistorisches Kapitel der europäischen Gartenkunst erfasst und andererseits eine<br />
übergreifende wissenschaftliche und künstlerische Diskussion an der Kunsthochschule <strong>Kassel</strong> unterstützt.<br />
Die Verortung eines solchen Forschungsvorhabens in einer Region mit einzigartigen Park- und Gartenanlagen von internationalem<br />
Rang, weltweit bedeutenden künstlerischen Ausstellungen wie der documenta und den derzeit avancierten<br />
Kulturprojekten ist als besonders sinnvoll zu erachten.<br />
Initiatoren:<br />
Prof. Karin Stempel, Dr. Dirk Steimann,<br />
Kunsthochschule <strong>Kassel</strong><br />
<strong>7.</strong>6. gartenkulturpfad<br />
die grünen schätze der stadt erschliessen<br />
Der Reichtum an Grünflächen ist den <strong>Kassel</strong>ern ein eigenes Ritual wert: einmal jährlich im September findet die so genannte<br />
63 Prozent-Wanderung statt. Angeführt vom Oberbürgermeister, wandern Bürger durch <strong>Kassel</strong> und Umgebung, um die<br />
Kunde zu verbreiten: <strong>Kassel</strong> ist eine grüne Stadt!<br />
Wohl kaum eine andere Stadt dieser Größenordnung in Deutschland kann mit zwei (mit dem Park Wilhelmstal drei) bedeutenden<br />
historischen Parkanlagen aufwarten, die als Zeugnis einer bis ins frühe 18. Jahrhundert zurückreichenden fürstlichen<br />
Gartenkultur erhalten sind. Darüber hinaus prägt eine Vielzahl kleinerer Parks und Plätze das Stadtbild, wie auch die<br />
gebaute Stadt selbst sich durch Grünzüge nach allen Himmelsrichtungen mit dem Landschaftsraum verbindet. 43 Dauerkleingartenanlagen<br />
mit zahlreichen Auszeichnungen in Bundes- und Landeswettbewerben zeugen von einer blühenden<br />
gärtnerischen- bzw. Gartenbaukultur, die alle Generationen verbindet. 1955 fand die Bundesgartenschau in <strong>Kassel</strong> statt.<br />
Mit der Bundesgartenschau 1981 entstand das weitläufige Erholungsgebiet der Fuldaaue. 1982 wurde mit dem documenta-<br />
Beitrag „7000 Eichen“ von Joseph Beuys die „Stadtverwaldung“ mit 7000 Stadtbäumen initiiert. Diese Potenziale sollen im<br />
Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung zu einem „Gartenkulturpfad“ entwickelt werden.<br />
Der Pfad führt durch die gartenkulturellen Schätze der Stadt <strong>Kassel</strong> und ihrer Umgebung, wobei Gartenkultur weit<br />
gefächert ist. Stationen sollten sein:<br />
• Historische Garten- und Parkanlagen<br />
• Naherholungsgebiete<br />
• Naturschutzgebiete<br />
• Industriebrachen<br />
• Kleingärten<br />
• Privatgärten<br />
• Innenhöfe<br />
• Friedhöfe<br />
• Kindertagesstätten<br />
• Schulhöfe<br />
Der Gartenkulturpfad wird zur Bühne für Veranstaltungen (Kunst, Kultur, Fortbildung). Er vernetzt Altes mit Neuem und ist<br />
offen für Zukünftiges/Experimentelles. Hier finden die Naturforscher der Goethezeit wie Soemmering und Forster ebenso<br />
Platz wie zeitgenössische Künstler, die mit Pflanzen experimentieren. Eine Kooperation mit den <strong>Kassel</strong>er Museen ist<br />
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