Erfahrungsbericht - Universität Augsburg
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<strong>Erfahrungsbericht</strong> Erasmus Lund Herbstsemester 2008 2<br />
oder Videoabende bestens geeignet.<br />
Ich reiste zusammen mit einem Kommillitonen mit dem Auto an - das erste was uns<br />
als etwas ärgerlich diesbezüglich auffiel, waren die horrenden Parkplatzgebühren vor dem<br />
Wohnheim von knapp 40 epro Monat. Doch dafür hat man ständig ein Auto vor Ort, was<br />
zwar für Lund selbst weitgehend irrelevant ist, sich aber für Ausflüge in die nähere und<br />
fernere Umgebung sehr praktisch erwiesen hat.<br />
3 Die ersten zwei Wochen<br />
Was für Lund vielmehr relevant ist, ist ein Fahrrad - und da bietet es sich an, ein eigenes<br />
mitzunehmen, falls man die Möglichkeit hat. Die angebotenen Gebrauchträder sind in aller<br />
Regel völlig überteuert - es finden sich alljährlich genug Studenten die in ihrer Not um<br />
ein Fortbewegungsmittel dennoch zugreifen. Jedenfalls kam ich mit meinem Rad genau bis<br />
zum Wohnheim bis der hintere Mantel platze - dann kaufte ich für etwa 200 eim SportTex<br />
ein neues Rad, was sich als sehr sinnvolle Investition erwiesen hat.<br />
Das Studienprogramm begann mit dem zweiwöchigen ” SLOP“, kurz für ” Swedish Language<br />
and Orientation Programme“, ein Sprachkurs in dem man nebenbei auch etwas über<br />
Land & Leute erfahren durfte. Mehr als dreihundert Stundeten wurden in dem nobel ausgestatteten<br />
Hörsaal (kinoähnlich gepolsterte Sitze) zur gleichen Zeit instruiert, natürlich<br />
einschließlich der üblichen Vorgehensweise beim Erlernen von Fremdsprachen: Die Lehrerin<br />
spricht vor, und alle im Chor sprechen nach. 1 Alles in allem war dieses zweiwöchige<br />
Programm sehr unterhaltsam aber wenig lehrreich.<br />
Als noch unterhaltsamer erwies sich das Spektakel, das Montag in der zweiten Woche<br />
begann, und sich dann den nächsten Monat noch hinzog - die Erstsemesterwochen der<br />
” LTH“ (Lunds Technika Högskola), die sich in etwa so in einem Satz zusammenfassen<br />
lassen: In bunten Farben und mit schräg kombinierten Outfits gekleidete Menschen geben<br />
sich rund um die Uhr kuriosesten Ritualen hin, deren Sinn für den nichteingeweihten Beobachter<br />
auch nach Wochen des Spektakels nicht zu entschlüsseln ist.<br />
Auf diese Weise waren wir ein klein wenig der schwedischen Sprache und Kultur kundig<br />
geworden, auch den ersten Kulturschock hatten wir übelebt und an einigen Partys<br />
teilgenommen, bei denen die Austauschstudenten allerdings unter sich blieben.<br />
4 Die Vorlesungen<br />
Grundsätzlich lässt sich die Mathematik in Lund in zwei Welten unterteilen, die wesentlich<br />
weiter auseinanderliegen als man es von zuhause gewohnt ist: Die reine und die angewandte<br />
Mathematik. Während erstere durchaus sehr anspruchsvoll ist (vergleichbar mit daheim)<br />
ist letztere eigentlich nicht für Mathematiker gemacht, sondern für die Mathematikausbildung<br />
von Physikern, Informatikern oder Ingenieuren. Dementsprechend ist der Anspruch<br />
1 Wer einen noch etwas präziseren Eindruck erhalten möchte, der möge auf Youtube nach ” Svenska med<br />
Gudrun“ suchen<br />
Patrick Roocks Student der <strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong> Januar 2009