Erfahrungsbericht - AAA - Universität Augsburg
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<strong>Erfahrungsbericht</strong><br />
Name: Viktoria Knittel<br />
Austauschjahr: WS 2012/13<br />
Gastuniversität: American University<br />
Stadt: Washington D.C.<br />
Land: USA<br />
Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,<br />
kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.<br />
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Gliederung<br />
1. Einleitung..........................................................................................................................2<br />
2. Vorbereitung.....................................................................................................................2<br />
2.1. Bewerbung an der AU.......................................................................................2<br />
2.2. Bewerbung um ein Praktikum...........................................................................2<br />
2.3. Organisatorisches & Tipps................................................................................3<br />
3. Leben am Tenley Campus...............................................................................................4<br />
3.1. Wohnsituation...................................................................................................4<br />
3.2. Verpflegung.......................................................................................................4<br />
3.3. Einrichtungen....................................................................................................4<br />
4. Das WSP: Global Economics & Business.....................................................................4<br />
4.1. Vorlesungen......................................................................................................5<br />
4.2. Gastvorträge.....................................................................................................5<br />
4.3. Praktikum..........................................................................................................5<br />
4.4. Zusammensetzung der Noten...........................................................................5<br />
4.5. Anrechnung an der Uni <strong>Augsburg</strong>.....................................................................6<br />
4.6. Betreuung durch die Gastuniversität.................................................................6<br />
5. Washington D.C. ..............................................................................................................6<br />
5.1. Lebenshaltungskosten.......................................................................................6<br />
5.2. Kultur.................................................................................................................7<br />
5.3. Klima/Wetter......................................................................................................7<br />
6. Kulturelle Eigenheiten......................................................................................................7<br />
7. Zusammenfassung/ Beurteilung.....................................................................................8<br />
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1. Einleitung<br />
Die American University (AU) in Washington D.C bietet mit ihrem Washington Semester<br />
Program (WSP) ein einzigartiges Semester an, das eine Kombination aus Praktikum, Vorlesungen<br />
und Unternehmensvorträgen beinhaltet. Das Programm wird in zehn verschiedenen<br />
Fachrichtungen angeboten, wie zum Beispiel „Journalism“, „Justice & Law“ und „ American<br />
Politics“. Da ich an der <strong>Universität</strong> <strong>Augsburg</strong> Global Business Management studiere, wählte<br />
ich den Fachbereich „Global Economics & Business“.<br />
2. Vorbereitung<br />
2.1. Bewerbung an der AU<br />
Insgesamt dauert die Vorbereitungszeit inklusive der Bewerbung an der AU fast ein dreiviertel<br />
Jahr. Nach erfolgreicher Bewerbung an der Uni <strong>Augsburg</strong> und einer vorläufigen Zusage<br />
der AU bekommt man von der AU einen Zugang zu einem Online- Bewerbungsportal. Dort<br />
wird man aufgefordert die restlichen erforderlichen Dokumente und Nachweise zu erbringen,<br />
wie zum Beispiel ein Nachweis über Impfungen und Auslandskrankenversicherung sowie<br />
einen Finanznachweis über mindestens $ 17.000,00, der von der eigenen Bank bestätigt<br />
sein muss. Bei der Annahme des Studienplatzes wird eine Gebühr in Höhe von $ 400 fällig.<br />
Die Einschreibung an der Uni kann erst erfolgen nachdem diese Gebühr entrichtet worden<br />
ist. Im Folgenden werden einzelne Nachweise noch näher erläutert.<br />
TOEFL: Es muss eine Mindestpunktzahl von 80 erreicht werden, wobei in den vier Prüfkategorien<br />
jeweils 20 Punkte nicht unterschritten werden dürfen.<br />
Impfungen: Im Grunde genommen werden hier lediglich Impfungen verlangt, die auch in<br />
Deutschland schon Standard sind. Allerdings ist sehr genau vorgeschrieben in welchen Abständen<br />
die Impfdosis zu verabreichen ist, wodurch manche der Impfungen nicht akzeptiert<br />
werden. Sollte dies der Fall sein ist eine erneute Impfung, beziehungsweise eine<br />
Titerbestimmung nötig. Gegebenenfalls muss man dafür mehrere Arztbesuche einplanen.<br />
Versicherung: Von der Versicherung der AU mit Kosten von mehreren hundert USD ist abzuraten.<br />
Ich entschied mich für den Auslandskrankenschutz des ADAC, der nicht nur preiswert<br />
ist, sondern auch weltweit Gültigkeit hat.<br />
Nach und nach wird man im Online-Bewerbungsportal aufgefordert weitere Schritte durchzuführen,<br />
wie zum Beispiel die Bewerbung für eine Wohnmöglichkeit. Dabei kann man unter<br />
anderem zwischen einer Unterkunft direkt am Tenley Campus und einer Wohnmöglichkeit im<br />
WISH-Housing, welches sich näher an der Innenstadt befindet, wählen.<br />
Circa 1,5 Monate vor Beginn des Aufenthalts treffen die Dokumente für das Visum (J-1) ein.<br />
Auf der Homepage der amerikanischen Botschaft ist dabei erläutert, wie bei einer Bewerbung<br />
für ein Visum vorzugehen ist.<br />
2.2. Bewerbung um ein Praktikum<br />
Im Laufe der Zeit wird man von der American University Material per E-Mail erhalten, in welchem<br />
beschrieben ist, wie man sich für ein Praktikum in Amerika richtig bewirbt. Zwei Monate<br />
vor Beginn des Programms erhält man von der AU dann Zugang zu ihrer Praktikums-<br />
Datenbank. Es empfiehlt sich hier sehr, diese Datenbank bereits vor der Abreise zu durchstöbern<br />
und sich Praktika, auf die man sich bewerben will, herauszuschreiben. Auch der Lebenslauf<br />
und ein Anschreiben sollten bereits vor der Abreise stehen. Diese können zur Korrektur<br />
beide an gotodc@american.edu gesendet werden. Darüber hinaus kann man in der<br />
ersten Woche des Programms an Bewerbungs-Workshops teilnehmen. Man kann seinen<br />
Lebenslauf und sein Anschreiben vorbeibringen und sich Tipps geben lassen. Da einige<br />
Praktika eine sehr frühe Deadline haben, sollten die ersten Bewerbungen auch innerhalb der<br />
ersten paar Tage abgesendet werden. Zudem sollte bereits schon die zweite Woche für Bewerbungsgespräche<br />
eingeplant werden. Zur Unterstützung gibt es Anfang der zweiten Woche<br />
noch einen sogenannten Praktikums-Bazar, an welchem sich einige Unternehmen mit<br />
Ständen präsentieren. Dort hat man die Möglichkeit sich bei verschiedenen Unternehmen<br />
persönlich vorzustellen und seinen Lebenslauf zu überreichen.<br />
Beim Bewerbungsprozess in den USA gilt folgendes: Absagen werden nicht versendet; diese<br />
ergeben sich aus der fehlenden Antwort. Wenn ein Unternehmen interessiert ist, wird es sich<br />
1-3 Tage nach Zusendung der Bewerbungsunterlagen melden. Sollte es sich in dieser Zeit<br />
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nicht gemeldet haben, kann mit einem sogenannten Follow-Up Anruf dort nachgefragt werden,<br />
was die Chance auf eine Einladung zu einem Gespräch erhöhen kann. Obwohl die AU<br />
empfiehlt sich für bis zu 50 Praktika zu bewerben, reichen 15- 20 Bewerbungen völlig aus.<br />
Nach zwei Wochen, spätestens nach der dritten Woche, sollten alle ein Praktikum haben.<br />
Professoren stehen den Teilnehmern dabei jederzeit helfend zur Seite. Letztendlich findet<br />
auch immer jeder ein Praktikum, da das WSP bei Unternehmen und Organisationen in D.C.<br />
sehr bekannt und beliebt ist.<br />
2.3. Organisatorisches & Tipps<br />
Im Folgenden noch weitere Tipps für einen erfolgreichen Start ins WSP:<br />
Dresscode: Bei Vorstellungsgesprächen am Anfang des WSP, bei vielen Praktikumsstellen<br />
sowie auch bei einigen Unternehmensvorträgen wird oft Business-Kleidung nötig sein. Daher<br />
sollte man Anzug/Kostüm/Hosenanzug mitnehmen, da sie in den ersten paar Tagen schon<br />
gebraucht werden.<br />
Mobilfunknummer: Eine amerikanische Mobilfunknummer ist ein Muss! Vor allem zur Bewerbungszeit<br />
wird diese benötigt. In der Einführungswoche wird auch ein Stand von einem Mobilfunkanbieter<br />
(AT&T) am Campus aufgestellt sein, bei dem man sich Handy und SIM Karte<br />
kaufen kann. Ich entschied mich allerdings für Cellion, da ich damit schon bereits bei meiner<br />
Ankunft eine US Rufnummer hatte, was mir Vieles erleichtert hat. Unter cellion.de kann eine<br />
US SIM Karte bestellt werden. Es handelt sich dabei um ein deutsches Unternehmen, welches<br />
US SIM Karten anbietet, deren Kosten in Euro vom deutschen Konto abgerechnet werden.<br />
Eine Mindestgebühr gibt es nicht- es wird berechnet, was man verbraucht.<br />
Adapter für Steckdosen: Adapter, die einen deutschen Stecker mit einer US-Steckdose kompatibel<br />
machen, sollten nicht vergessen werden. Eine deutsche Mehrfachsteckdose, die mit<br />
einem Adapter an die US Steckdose angeschlossen wird, hat sich dabei sehr bewährt, da<br />
somit nur ein Adapter nötig ist.<br />
Kreditkarte: In Amerika kann so gut wie alles mit Kreditkarte bezahlt werden. Ohne diese<br />
können, z.B. Reisen gar nicht gebucht werden.<br />
Bankkonto: Die Deutsche Bank hat ein Abkommen mit der Bank of America. Besitzt man ein<br />
Konto bei der Deutschen Bank, so kann man bei jedem der Bank of America Geldautomaten<br />
kostenlos abheben. Vor allem im Stadtzentrum von D.C. gibt es viele Geldautomaten der<br />
Bank of America. Im Campus-Bereich ist hauptsächlich Capital One vertreten, bei der mit<br />
einer VISA Card abgehoben werden kann.<br />
Metro Karte: Durch das Washington Semester Program wird man sehr hohe Fahrtkosten<br />
haben. Hauptverkehrsmittel ist in D.C. die Metro. Eine Metro-Karte (SMARTrip Card) kann<br />
entweder in der Einführungswoche an einem aufgestellten Stand am Tenley Campus gekauft<br />
werden oder in jedem CVS Store (eine Art Drogeriemarkt, der sich in unmittelbarer Umgebung<br />
befindet und 24h geöffnet hat). Diese Karte ist auch zum Busfahren nötig.<br />
Kauf von Büchern: in jedem Kurs sind Bücher erforderlich, die nicht ausgehliehen werden<br />
können, sondern selbst gekauft werden müssen.<br />
Visitenkarten: In den USA ist Networking Teil des Berufslebens. Oft wird man während des<br />
WSP eine Visitenkarte erhalten. Es wird empfohlen auch als Student Karten mit seinen Kontaktdaten<br />
zu besitzen.<br />
Ein wichtiger Hinweis ist auch, dass in den angekündigten Studiengebühren der AU nicht die<br />
sogenannten „Fees“ enthalten sind, wie zum Beispiel eine „Technology Fee“, die ebenfalls<br />
in Rechnung gestellt wird.<br />
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3.) Leben am Tenley Campus<br />
Tenley Campus ist der Campus der verschiedenen Zertifikatsprogramme der AU und befindet<br />
sich nicht direkt am Hauptcampus. Tenley ist zu Fuß ca. 15 Minuten, mit dem Bus ca. 3<br />
Minuten vom Hauptcampus entfernt. Die AU bietet dabei einen kostenlosen Shuttlebus an,<br />
der zwischen den beiden verkehrt. Allerdings wird man sehr selten am Hauptcampus sein,<br />
da Vorlesungen in Tenley stattfinden. Da Tenley Hauptsächlich der Campus des WSP ist,<br />
wird man hier auf sehr viele internationale Studenten treffen.<br />
3.1. Wohnsituation<br />
Ich entschied mich für das Wohnen am Tenley Campus, was ich nicht bereut habe. Tenley<br />
verfügt über drei Wohngebäude. Standard ist, sich das Zimmer mit zwei weiteren Kommilitonen<br />
zu teilen, allerdings können auch Zimmer mit nur zwei Betten oder sogar ein Einzelzimmer<br />
auf Anfrage gebucht werden. Die Zimmer selbst sind nur mit dem Nötigsten ausgestattet.<br />
Es gibt keine Kopfkissen, keine Bettdecken und Bettwäsche und keine Kleiderbügel im<br />
Schrank. Auch Putzutensilien, wie zum Beispiel ein Staubsauger, werden nicht zur Verfügung<br />
gestellt. Vorlesungen, die in Tenley stattfinden, können bequem in wenigen Sekunden,<br />
bzw. in wenigen Minuten zu Fuß erreicht werden. Der Tenley Campus liegt in der Nähe der<br />
Metro Station Tenleytown/ AU, wodurch Vorlesungen die außerhalb des Campus stattfinden<br />
sowie der Standort des eigenen Praktikums per Metro erreicht werden können. Auch unzählige<br />
Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants befinden sich in unmittelbarer Umgebung.<br />
3.2 Verpflegung<br />
Am Tenley Campus gibt es das sogenannte Tenley Cafe. Vor Beginn des Semesters entscheidet<br />
man sich für einen „Meal Plan“, wobei man hier zwischen verschieden Größen wählen<br />
kann. Ich entschied mich für den Kleinsten, den „75 Block Plan“, der völlig ausreicht. Gerade<br />
im WSP wird man durch das Praktikum und die Vorträge bei Unternehmen nicht so oft<br />
am Campus sein. Ein „Meal“ entspricht einmal „All you can eat“, doch das Essen ist sehr<br />
fettig und kalorienhaltig. Zum Standardessen gehören Burger, Pommes und Salat. Alles Weitere<br />
variiert. Es gibt selbst die Möglichkeit sich dort etwas aus verschiedenen Zutaten kochen<br />
zu lassen.<br />
3.3. Weitere Einrichtungen<br />
Jedes Stockwerk ist mit einer Küche ausgestattet, allerdings ohne Pfannen, Töpfe, Besteck<br />
und Ähnlichem. Es empfiehlt sich allerdings eine Pfanne oder einen Topf zu besorgen, da<br />
man so nicht immer auf das Essen und die Essenszeiten im Tenley Cafe angewiesen ist.<br />
Auch ein Kühlschrank kann angemietet werden, was ich sehr empfehle.<br />
Es gibt Waschmöglichkeiten inklusive Trockner direkt im Gebäude. Auch ein Fitness Center<br />
ist vorhanden. Jeder Flur ist zudem mit einem Trinkwasserspender ausgestattet. Zudem gibt<br />
es eine Lounge mit TV sowie einen Billard Raum, ebenfalls mit TV.<br />
Tenley verfügt außerdem über einen Druckraum, verschiedene Lernräume und Süßigkeitenund<br />
Getränkeautomaten in fast jedem Gebäude. Alles was kostenpflichtig ist, z.B. das Drucken,<br />
kann über Eagle-Bucks, die Campuswährung der AU, bezahlt werden. Die Karte, auf<br />
welche diese geladen sind, ist gleichzeitig Schlüssel für die Eingangstür und enthält alle<br />
Meals sowie Dining Dollars (Geld, welches für Essen auf dem Campus ausgegeben werden<br />
kann).<br />
4.) Das WSP: Global Economics & Business<br />
Für das WSP ist es typisch, dass an drei Tagen pro Woche Vorlesungen stattfinden, an den<br />
zwei weiteren Tagen wird das Praktikum absolviert. Da das Programm Global Economics &<br />
Business in diesem Jahr eine sehr hohe Teilnehmerzahl besaß, gab es insgesamt vier Kurse.<br />
Jeder Kurs hatte dabei seinen eigenen Professor. Je nach Professor variierten die Unterrichtsinhalte,<br />
Unternehmensvorträge und das Benotungssystem etwas, was eine Vergleichbarkeit<br />
der Kurse untereinander erschwerte. Am Ende der jeweiligen Woche wurde der<br />
Stundenplan für die nächste Woche verkündet, denn die Vorlesungen bei Unternehmen und<br />
Organisationen richteten sich nach den Wünschen des jeweiligen Referenten. Jede der<br />
Klassen war sehr international, mit Studenten aus aller Welt. Der eigene Professor war An-<br />
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sprechpartner für Fragen zum Praktikum, er hielt Vorlesungen, organisierte die Gastvorträge<br />
und stellte die Klausuren.<br />
4.1. Vorlesungen<br />
Die Klassen bestanden aus circa 30 Studenten. Die Vorlesungszeiten variierten von Tag zu<br />
Tag. In jeder Woche wurde ein anderer Schwerpunkt behandelt, sodass ein sehr breites<br />
Spektrum an wirtschaftswissenschaftlichen Themen behandelt worden ist. Es wurden unter<br />
anderem International Accounting Standards, International Marketing, der Social<br />
Entrepreneur, die Finanzkrise, Terms of Trade, China: Möglichkeit oder Bedrohung?, die<br />
Bretton Woods Institutionen und das Handelsabkommen Trans-Pacific-Partnership (TPP)<br />
behandelt. Basis der jeweiligen Vorlesungen waren wissenschaftliche Texte und Bücher, die<br />
für den Unterricht gekauft werden mussten. Ein sehr wichtiges Element der Vorlesung war<br />
die aktive Mitarbeit der Studenten. Außerdem war das Schreiben von Papern wichtiger Bestandteil<br />
der Note.<br />
4.2. Gastvorträge<br />
Passend zum Unterrichts-Thema der Woche besuchten wir Unternehmen und Organisationen,<br />
die uns durch Vorträge den Praxisbezug zum jeweiligen Thema vermitteln konnten. Wir<br />
waren unter anderem beim Internationalen Währungsfonds, hatten eine Vorlesung von der<br />
Weltbank, erhielten im Board of Governors Room der Federal Reserve einen Einblick in deren<br />
Arbeit, bekamen einen Überblick über verschiedene Szenarien des Fiscal Cliff von einem<br />
Berater von Ernst & Young, waren bei Boeing und auf dem Trading Floor von NASDAQ in<br />
Philadelphia und durften an einer Konferenz über den Wohlfahrtsstaat im CATO Institut teilnehmen,<br />
bei der unter anderem der Chefökonom der Bank of America referierte. Lori Wallach,<br />
die Direktorin von Global Trade Watch, kritisierte in ihrer Vorlesung den Zustand der<br />
verschiedenen Handelsabkommen, während Derek Scissors von der Heritage Foundation<br />
von den zuvor genannten Handelsabkommen sehr angetan war. Gerade diese unterschiedlichen<br />
Meinungen regten zu Austausch und Diskussionen zwischen Studenten und Referenten<br />
an. Das Stellen von Fragen und die Teilnahme an Diskussionen sind ein zentraler Aspekt<br />
des WSP und stellen daher auch einen essentiellen Teil der Gesamtnote dar. Während den<br />
Gastvorträgen sollen außerdem Notizen gemacht werden, denn der Stoff ist unter anderem<br />
relevant für das Mid-Term und das Final-Exam. Man hat selbst dafür zu sorgen, wie man<br />
zum Ort der jeweiligen Vorlesung kommt, wodurch man sich sehr schnell in Washington D.C.<br />
zurechtzufinden lernt. Durch die Gastvorträge bekommt man Wirtschaft von einer ganz anderen<br />
Seite vermittelt und kann wichtige Kontakte knüpfen.<br />
4.3. Praktikum<br />
Die Praktikumskomponente stellt den zweiten Teil des WSP dar. Dabei variieren die Praktikumstage<br />
des jeweiligen Kurses: In manchen Kursen waren die fixen Praktikumstage Montag<br />
und Dienstag, in anderen Kursen waren es Donnerstag und Freitag. Ich selbst absolvierte<br />
mein Praktikum im Business Department von Jacobs & Associates, einer Consulting Firma,<br />
die Regierungen in aller Welt berät. Ich durfte eine Vielzahl an Aufgaben übernehmen<br />
und war direkt in alle Prozesse, die dort abliefen, integriert. Das Praktikum stellte eine sehr<br />
wichtige Komponente meiner Auslandserfahrung dar, in der ich wertvolle Erfahrungen gemacht<br />
habe, die mir in meinem späteren Berufsleben von Nutzen sein werden.<br />
Darüber hinaus setzte unser Professor Unterrichtsstunden eigens für die Praktikumskomponente<br />
an. In diesen Stunden diskutierten wir nicht nur über unser Praktikum, sondern bekamen<br />
auch wertvolle Tipps über Networking und das Verhalten im US Berufsleben.<br />
4.4. Zusammensetzung der Note<br />
Am Ende des WSP wird eine Gesamtnote für das Seminar, welches Gastvorträge und Unterrichtsstunden<br />
beinhaltet, und eine Gesamtnote für das Praktikum vergeben. Je nach Professor<br />
variiert die Zusammensetzung der Note ein wenig, wobei überall Mitarbeit, ein Mid-Term<br />
Exam sowie ein Final Exam und das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten Bestandteil<br />
der Note waren. Das Seminar bei meinem Professor setzte sich folgendermaßen zusammen:<br />
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20 % für Mitarbeit und das Stellen von Fragen bei Gastvorträgen, jeweils 20 % für Mid-Term<br />
Exam und Final Exam, 15% für ein White Paper, 20 % für eine weitere wissenschaftliche<br />
Arbeit und 5% für ein Buchprojekt.<br />
Die Note für das Praktikum setzte sich aus der Bewertung des Unternehmens, in welchem<br />
das Praktikum absolviert wurde, und Papern über die eigenen Networking-Erfahrungen und<br />
die eigene Praktikumserfahrung zusammen.<br />
4.5. Anrechnung an der Uni <strong>Augsburg</strong><br />
Nach erfolgreicher Absolvierung des Washington Semester Programs erhält man sowohl ein<br />
Teilnahmezertifikat, als auch ein offizielles Zeugnis der AU. Das Seminar zählt an der AU 8<br />
Punkte, das Praktikum 4 Punkte. Umgerechnet entspricht das gesamte Programm laut der<br />
AU 24 ECTS. Da in meinem Studiengang Global Business Management ein Auslandssemester<br />
Pflicht ist und dieses mit insgesamt 12 ECTS eingebracht werden muss, ist die Einbringung<br />
hier kein Problem. Schade ist es allerdings, dass das Programm fast doppelt so viel<br />
Wert ist und es durch die zwei Noten, die man bekommt, nicht möglich ist, es noch in einen<br />
anderen Bereich in mein Studium hier an der Uni <strong>Augsburg</strong> einzubringen.<br />
4.6. Betreuung durch die Uni<br />
Mit der Betreuung der American University war ich sehr zufrieden. Bereits im Vorfeld wurden<br />
mir sehr viele Informationen, wie zum Beispiel die Bezahlung der Studiengebühren, Infos zur<br />
Visum-Bewerbung, Material zur Anfertigung eines US Lebenslaufes und Anschreibens und<br />
vieles mehr per E-Mail zugesendet, sodass ich sehr gut auf mein Auslandssemester vorbereitet<br />
worden bin. Außerdem gibt es an der AU einen täglichen Newsletter, der über alle<br />
Events, Vorträge, Vorkommnisse an der AU und Angebote der AU berichtet. Die internationalen<br />
Studierenden treffen bereits eine Woche vor den amerikanischen Studenten ein, sodass<br />
sie mithilfe von Workshops und Vorträgen auf das WSP und das Leben in den USA<br />
vorbereitet werden können. Bei den Einführungsveranstaltungen waren Stände präsent, die<br />
nicht nur über das Leben in Tenley informierten, sondern auch Metro-Karten und SIM Karten<br />
sowie Handys für internationale Studenten anboten, sodass diese optimal für das WSP vorbereitet<br />
sind. Die Büros der Verantwortlichen des WSP befinden sich direkt am Tenley Campus.<br />
Ohne Anmeldung kann man dort vorbeischauen und seine Frage(n) stellen, die stets<br />
beantwortet werden. Auch per E-Mail waren die Leiter des WSP immer erreichbar und antworteten<br />
sofort. Selbst während des WSP und gegen Ende des WSP wurden wichtige Informationen<br />
zur Ausreise aus den USA, zu den Zeugnissen und zum Auschecken am Tenley<br />
Campus zur Verfügung gestellt.<br />
5.) Washington D.C.<br />
Washington D.C. ist eine wahnsinnig schöne und sehr saubere Stadt mit weiten Straßen und<br />
einem perfekt strukturierten Straßensystem. Die Gebäude sind im Vergleich zu anderen<br />
amerikanischen Großstädten sehr niedrig, wodurch man das Capitol und das Washington<br />
Monument schon von weitem sehen kann. Außerdem gibt es viele historische Gebäude, die<br />
von außen allesamt fein verziert sind. Viele der Sehenswürdigkeiten sind nicht weit voneinander<br />
entfernt und so kann man D.C. sehr gut zu Fuß erkunden.<br />
5.1. Lebenshaltungskosten<br />
Washington D.C. ist aber auch eine sehr teure Stadt und in keinster Weise vergleichbar mit<br />
den Preisen hier in <strong>Augsburg</strong>. Besonders gesunde Lebensmittel im Supermarkt haben einen<br />
hohen Preis, aber auch Schreibwaren für die Uni sowie Kosmetikprodukte sind vergleichsweise<br />
teuer. Vor allem die Ausgaben am Anfang des Semesters sind hoch, da Bücher, Kopfkissen,<br />
Kleiderbügel, Decke, Putzutensilien und Schreibwaren besorgt werden müssen. Sehr<br />
viel Geld wird auch durch das tägliche benutzen der Metro in Anspruch genommen, welche<br />
in der Rushhour viel teurer ist. Mit Ausnahme von McDonald´s sind auch alle Fast-Food-<br />
Restaurants vergleichsweise teuer und mit den Preisen eines Restaurants in <strong>Augsburg</strong> vergleichbar.<br />
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5.2. Kultur<br />
Washington D.C. hat kulturell sehr viel zu bieten. Neben den weltweit bekannten Sehenswürdigkeiten<br />
wie dem Weißen Haus, dem Capitol und dem Washington Monument lohnt sich<br />
auch sehr der Besuch des Newseums, in welchem Journalismus in Amerika behandelt wird.<br />
In den National Archives kann unter anderem das Original der Declaration of Independence<br />
besichtigt werden. Zudem ist Washington D.C. das Zuhause der Smithsonian – einer Bildungseinrichtung<br />
der eine Vielzahl an unterschiedlichen Museen angehört, die über ganz<br />
Washington D.C. verstreut sind und kostenlos zugänglich sind. Neben der Politik ist auch die<br />
Wirtschaft sehr stark in Washington D.C. vertreten. Nicht nur die Exekutive, Legislative und<br />
Judikative der USA befinden sich dort, auch unzählige Unternehmen, Organisationen und<br />
Institutionen haben dort ihren Hauptsitz oder zumindest ein Büro, was besonders für das<br />
WSP von Vorteil ist. Besonders Lobbying steht hier im Vordergrund. Daher werden Teilnehmer<br />
des WSP auch an einigen Vorträgen über Lobbying teilnehmen.<br />
5.3. Klima/Wetter<br />
Ich nahm am Washington Semester Program zum Wintersemester an der Uni <strong>Augsburg</strong> teil.<br />
Das Semester an der AU begann Mitte August und endete vor Weihnachten im Dezember<br />
desselben Jahres. Im August und September war es sehr heiß und schwül bei Temperaturen<br />
nicht selten über 30 Grad Celsius. Selbst im Oktober gab es durchgehend Sommerwetter<br />
und es regnete selten. Im November kühlte es etwas ab, war jedoch mit Temperaturen wie<br />
14 Grad Celsius weit über dem Gefrierpunkt. Es hat vielleicht einmal geschneit, doch der<br />
Schnee war nach zwei Tagen schon wieder verschwunden und es wurde schlagartig wieder<br />
wärmer. Selbst im Dezember hat mir meine Herbstjacke noch gereicht, da es auch hier nur<br />
im seltensten Fall Minusgrade gab. Anfang Dezember hatte es sogar einmal 18 Grad Celsius.<br />
Das absolute Minimum in dieser Zeit waren vielleicht -3 Grad Celsius in ein paar Nächten<br />
im Winter. Hurrikan Sandy, der vor allem New York City auf den Kopf stellte und auch in<br />
Washington D.C. Schaden anrichtete, darf hier bei meinen Erfahrungen zum Klima/Wetter<br />
natürlich nicht vergessen werden.<br />
6.) Kulturelle Eigenheiten<br />
Typisch amerikanisch ist, dass es bei der Begrüßung nicht bei einem „Hello“ bleibt, sondern<br />
meist gleich ein „How are you?“ angehängt wird. Dies macht man nicht nur unter Freunden<br />
so, sondern auch beim Einkaufen und eigentlich sogar bei den meisten Fremden, mit denen<br />
man ins Gespräch kommt. Dies mag einem anfangs seltsam vorkommen doch im Grunde<br />
genommen wird eigentlich immer geantwortet, dass es einem gut geht, wodurch dieser<br />
Wortwechsel eigentlich nichts anderes als eine längere Begrüßung ist.<br />
Die Amerikaner in D.C. waren durchweg sehr freundlich und hilfsbereit; Es reichte schon<br />
wenn man etwas irritiert vor dem Metro-Plan stand, schon kam jemand und fragte ob er helfen<br />
könne. Auch beim Einkaufen und im Restaurant wurde Wert auf hohen Kundenservice<br />
gelegt und mehrmals nachgefragt, ob man helfen könne und ob alles in Ordnung ist.<br />
Irritiert hat mich zu Beginn vor allem die Steuer in D.C.: Ob in der Speisekarte eines Restaurants<br />
oder beim Einkaufen im Supermarkt - die Preise enthielten allesamt nie die Steuer.<br />
Diese wurde erst beim Bezahlen auf den zuvor ausgewiesenen Preis aufgeschlagen. Typisch<br />
für viele Restaurants ist es auch, dass das Trinkgeld gleich in Rechnung gestellt wird.<br />
Betritt man ein Gebäude, sei es eines der Unigebäude oder ein anderes Gebäude, wurde<br />
einem vom Vorgänger immer die Türe aufgehalten.<br />
In Vorlesungen an amerikanischen Unis wird sehr viel Wert auf Mitarbeit und Diskussionen<br />
gelegt. Auch das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten gehört zum amerikanischen<br />
Bildungssystem, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.<br />
Im Berufsalltag und auch während der Studienzeit ist Networking ein essentieller Teil. Es ist<br />
völlig normal jemanden nach seiner Visitenkarte zu fragen, und sich wenige Tage später bei<br />
ihm zu melden oder sich gar mit ihm zu treffen.<br />
In Washington D.C. befindet sich ein Starbucks nach circa jedem zweiten Block und man<br />
sieht morgens beim Weg zur Arbeit eigentlich niemanden ohne einen Coffee-to-go von Starbucks.<br />
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Typisch ist auch das bargeldlose Zahlen mit Kreditkarte. Selbst bei einem Kaffee im Wert<br />
von $ 3 wird Kreditkarte akzeptiert.<br />
Schon beim Praktikums-Bazar ist mir aufgefallen, dass in der US Berufswelt alle beim Vornamen<br />
gerufen werden- selbst CEOs bestehen darauf mit dem Vornamen angesprochen zu<br />
werden.<br />
Das Erwachsenenalter in den USA ist 21. Da die Amerikaner allerdings schon früher an die<br />
Uni kommen als wir, sind die amerikanischen Studenten auch meist jünger als die meisten<br />
Austauschstudenten. Viele sind um die 20. In Washington D.C. werden Personen unter 21<br />
nicht einmal in einen Irish Pub gelassen wegen der strengen Alkoholgesetze. Im Restaurant<br />
wird sogar selbst bei einem einfachen Bier nach Ausweisdokumenten gefragt.<br />
Aufgefallen sind mir auch die vielen großen Flachbild-Fernseher, die sogar in Bars und Clubs<br />
zu finden sind und die Nachrichten zeigen.<br />
Viele Produkte in den USA haben auch eine ganz andere Größe als hier. Das fängt schon<br />
mit Blättern und Ordnern an. Insgesamt fällt alles etwas größer aus. Die Milch kann in<br />
kanisterartigen Gefäßen gekauft werden und die kleinste Größe bei Starbucks ist „tall“!. Zudem<br />
wird in inches gemessen, in pounds gewogen und die Temperatur wird in Grad Fahrenheit<br />
angezeigt!<br />
7.) Zusammenfassung/ Beurteilung<br />
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir mein Auslandslandsaufenthalt an der American<br />
University in Washington D.C. sehr gut gefallen hat. Mit dem Washington Semester Program<br />
habe ich eine einzigartige Erfahrung gemacht, die ich mein Leben lang in Erinnerung behalten<br />
werde. Ich habe Menschen aus aller Welt getroffen, mein Berufsziel weiterentwickeln<br />
können, Themen aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt, wichtige Kontakte geknüpft<br />
und Zugang zu Persönlichkeiten und Einrichtungen bekommen, die sonst nicht ohne Weiteres<br />
jedem zugänglich sind. Durch die praxisorientierten Vorlesungen, die Vorträge von unterschiedlichen<br />
Unternehmen und Institutionen, das Schreiben von Papern, der Teilnahme an<br />
Diskussionen und nicht zuletzt durch mein Praktikum habe ich wertvolle Kompetenzen erlernt,<br />
von denen ich nicht nur im weiteren Verlauf meines Studiums, sondern ein Leben lang<br />
profitieren werde.<br />
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