13.01.2014 Aufrufe

Erfahrungsbericht - AAA

Erfahrungsbericht - AAA

Erfahrungsbericht - AAA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Erfahrungsbericht</strong><br />

Name: Caroline Lemberger<br />

Austauschjahr: WS 2012/13<br />

Gastuniversität: Universidad Nacional de Cuyo<br />

Stadt: Mendoza<br />

Land: Argentinien<br />

Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,<br />

kann aber im Akademischen Auslandsamt erfragt werden.<br />

Im Folgenden möchte ich über mein Auslandsjahr in Mendoza, Argentinien (August – Januar)<br />

berichten. Dort habe ich im Fach Pädagogik/Erziehungswissenschaften für ein Semester<br />

studiert. Wer für eine längere Zeit ins Ausland gehen möchte, muss sich im Klaren sein, dass<br />

es dazugehört, gewisse Höhen und Tiefen zu erleben. Obwohl ich diese Erfahrung auch gemacht<br />

habe, habe ich meine Entscheidung nach Mendoza zu gehen, keine Sekunde bereut.<br />

Der Text ist in Kategorien eingeteilt, um meine Eindrücke etwas übersichtlicher widerzugeben.<br />

Wer noch mehr über Mendoza bzw. das Land Argentinien wissen möchte, kann sich<br />

gerne persönlich an mich wenden.<br />

Reise/Flug/Ankunft<br />

In Bezug auf die Buchung des Fluges würde ich raten, dass man dies so früh wie möglich<br />

erledigt. Eine Flugbuchung im Reisebüro ist meistens wahrscheinlich teurer als die Buchung<br />

im Internet. Durch reichliches Recherchieren im Netz ist es mir gelungen, einen Flug für 850<br />

Euro (Hin-und Rückreise, Fluggesellschaft: Iberia) zu finden. Dies ist im Vergleich zu anderen<br />

Flügen, die normalerweise um die 1200 Euro kosten, natürlich etwas preiswerter. Wer<br />

billig fliegen will, muss jedoch in Kauf nehmen, dass man beispielsweise bei der Durchreise<br />

nach Mendoza am Flughafen von Buenos Aires ein Stopover von 11 Stunden haben wird. An<br />

dieser Stelle ist es eventuell ebenso relevant zu betonen, dass es zwei Flughäfen in Buenos<br />

Aires gibt und man infolgedessen den Flughafen zu wechseln hat. Dafür gibt es Shuttle-<br />

Busse, die umgerechnet ca. 12 Euro kosten.<br />

Die Reise brachte einige Strapazen mit sich, die durch die Aufregung, Neugier und Vorfreude<br />

bei der Ankunft in Mendoza jedoch alle verfolgen sind. Am Flughafen in Mendoza angekommen,<br />

hat man entweder die Möglichkeit, einen Bus in die Stadt oder ein Taxi zu nehmen.<br />

Wer preisgünstig reisen will, nimmt natürlich - wie immer- den Bus. Allerdings ist zu beachten,<br />

dass die Busse am Wochenende und in der Nacht lediglich eingeschränkt oder gar nicht<br />

fahren. Wer das Taxi nimmt, sollte den Preis vorher aushandeln, da die Taxifahrer oftmals<br />

sehr darauf bedacht sind, ein Extrageschäft mit neuangekommenen Touristen zu machen.<br />

Der Maximalpreis beträgt nämlich für diese Fahrt nur 50 Pesos!<br />

Unterbringung<br />

Gewohnt habe ich mit weiteren sieben Austauschstudenten aus allen Herrenländern (Brasilien,<br />

Mexiko, Frankreich...) in einem Familienhaus, das mitten im Zentrum lokalisiert war. So<br />

kam es auch, dass in unserem Haus französisch, englisch, deutsch und portugiesisch – und<br />

vor allem größtenteils spanisch gesprochen wurde. Insgesamt hatte ich sehr viel Glück mit


meinen Mitbewohnern gehabt. Mir ist es so vorgekommen, als ob ich auf einmal viele Brüder<br />

und Schwestern gehabt hätte. Da über die Hälfte meiner Mitbewohner aus Südamerika<br />

stammen, die fast immer (!) Gesellschaft suchen, habe ich mich selten allein, sondern vielmehr<br />

stets eingebunden gefühlt und hatte dazu stets sehr viel Spaß. Allerdings ist das Wohnen<br />

mit so vielen Studenten unter einem Dach nicht für jeden zu empfehlen, da es auch einige<br />

Nachteile mit sich bringen kann:<br />

Die argentinischen Häuser sind zum Beispiel auf keinen Fall mit der deutschen Bauqualität<br />

zu vergleichen. Da die Wände sehr dünn sind, ist der Lautstärkepegel automatisch um einiges<br />

höher, was zusätzlich die Privatsphäre eingeschränkt. Wer mit Südamerikanern zusammenwohnen<br />

will, sollte auch wissen, dass dies zwar ein extrem herzliches und geselliges<br />

Volk ist, während es sich jedoch auch sehr laut und temperamentvoll verhalten kann.<br />

Ich persönlich kann dennoch dem Zusammenleben mit internationalen Studenten (vor allem<br />

mit dem südamerikanischen Volk) nur zustimmen, da man so viel von anderen Kulturen lernen<br />

kann und es eine ungeheure Bereicherung für den persönlichen Erfahrungsschatz sein<br />

wird. Dies gilt auch neben der Tatsache, dass man aufgrund der großen kulturellen Unterschiede<br />

mit manchen Sachen garantiert an seine Grenzen kommen wird.<br />

Die Unterkunft habe ich im Internet mit der Organisation „MiHouse“(<br />

http://www.mihouse.com.ar/student-housing-mendoza) gefunden. Dies hatte den Vorteil,<br />

dass ich nach meiner Ankunft unmittelbar eine Unterkunft hatte, da man das Mieten eines<br />

Zimmers schon von Deutschland aus regeln kann. Allerdings ist auch zu erwähnen, dass<br />

„MiHouse“ in mancher Hinsicht unzuverlässig reagiert hat. Ich hatte zum Beispiel ein großes<br />

Zimmer im Haus reserviert, während mir nach meiner Ankunft lediglich das Kleinste, übriggebliebene<br />

Zimmer zur Verfügung stand. Für dieses Zimmer habe ich 180 Euro bezahlt<br />

(warm+ Internet). Diese Summe war für die Größe des Zimmers übermäßig teuer. Da jedoch<br />

das Haus ziemlich groß war und ich nur zum Schlafen in meinem Raum gewesen bin, habe<br />

ich mich dafür entschieden, in diesem Haus zu bleiben.<br />

Andere Austauschstudenten haben es mit ihrer Unterkunft auf diese Weise geregelt, dass<br />

sie nach ihrer Ankunft in einem Hostel gewohnt haben und vor Ort ein Zimmer gesucht haben.<br />

Manche von ihnen sind auch in Hostels wohnen geblieben, da dies in Bezug auf die<br />

Kosten keine großen Unterschiede existieren. Allerdings ist es ziemlich offensichtlich, dass<br />

man als internationaler Austauschstudent von Grund auf extrem viel mehr Geld bezahlen<br />

muss – egal ob im Hostel oder in einem Haus für Studenten.<br />

Nebenbei ist auch zu erwähnen, dass sich die Ausstattung in einem argentinischen Haus<br />

keinesfalls einem deutschen Haus gleicht. Die meisten Häuser sind sehr altmodisch und einfach<br />

ausgestattet, während die Ausstattung der Technik und Elektrogeräte veraltet ist und<br />

oftmals aufs Geringste beschränkt ist. Dazu ist es auch keine Überraschung, wenn gelegentlich<br />

Wasser, Internet, Strom, Heizung etc. ausfallen.<br />

Uni<br />

In Bezug auf das Studieren in Mendoza muss man sich im Klaren sein, dass es in jeglicher<br />

Hinsicht mit Sicherheit unstrukturierter und chaotischer zugeht. Die Kurse, die ich im Vorab<br />

gewählt habe, musste ich nach meiner Ankunft noch einmal neu wählen. Das Niveau der<br />

Kurse hängt ziemlich vom Studiengang und von den Kursen selbst ab. Von den Kursen, die<br />

ich belegt habe, habe ich insgesamt weniger profitiert als erwartet, da meine Professoren<br />

des Öfteren ausgefallen sind und ich dem Stoff aufgrund einiger Sprachbarrieren und dem<br />

starken Akzent der Argentinier nur schwer folgen konnte. In Bezug auf die Prüfung hängt es<br />

dann wieder extrem vom Professor ab, ob er in der Prüfung das Niveau der Sprachkenntnisse<br />

eines Austauschstudenten fairerweise berücksichtigt oder nicht. Das Unisystem ist sehr<br />

verschult, der Stoff soll zum Großteil auswendiggelernt werden, während des Weiteren<br />

Hausaufgaben aufgegeben werden. In Bezug auf die Schwierigkeit der Prüfungen ist es<br />

schwer, eine verallgemeinerte Aussage zu treffen. Jedoch habe ich durch die Gespräche mit


anderen Austauschstudenten den Eindruck gewinnen können, dass die Prüfungen letztlich<br />

(bei guten Sprachkenntnissen) einfacher sind.<br />

Im Rahmen meines erziehungswissenschaftlichen Studienganges ist zu bemerken, dass sich<br />

das Pädagogikstudium bevorzugt auf eine Lehrertätigkeit im Kindes- oder Jugendalter spezialisiert,<br />

worauf die Kurse ebenfalls ausgerichtet sind. Demnach sind die Kurse mit dem erziehungswissenschaftlichen<br />

Kursangebot in Deutschland nicht zu vergleichen, vor allem was<br />

das Gebiet Erwachsenenbildung betrifft. Dennoch werden gewissen Veranstaltungen angeboten<br />

(Einführung in die Soziologie, Psychologie..), die auch unter dem Kursangebot der Uni<br />

Augsburg vorhanden sind. Wenn man vor dem Beginn seines Auslandsaufenthalts weiß,<br />

welche Kurse man belegen muss, ist zu empfehlen, dies vorher mit der Uni abzuklären. Insbesondere<br />

Wirtschaftsstudenten könnten einige Schwierigkeiten besitzen, da der Inhalt der<br />

Kurse vielmehr am wirtschaftlichen System und Denken Argentiniens orientiert ist, was sich<br />

vom westlichen Denken immens unterscheidet.<br />

Demgegenüber muss betont werden, dass die Universidad Nacional de Cuyo eine der angesehensten<br />

öffentlichen Universitäten in Argentinien darstellt und einen guten Ruf besitzt. Der<br />

Campus der UNCuyo (bzw. die meisten Fakultäten) befindet sich außerhalb der Stadt und<br />

stellt ein riesiges Gelände direkt vor dem Beginn der Anden dar. Zu erreichen ist der Campus<br />

mit einer Vielzahl an Bussen. Wer nicht unbedingt auf kulinarische Exquisität achtet und<br />

mehr Wert darauf legt, satt zu werden, dem ist das Mensaessen der UNCuyo (für ca. 1 Euro)<br />

sehr zu empfehlen.<br />

Insgesamt sind die argentinischen Studenten den Austauschstudenten unglaublich aufgeschlossen.<br />

Es dauert normalerweise nicht lange, bis man zum ersten Asado (argentinische<br />

Grillparty) eingeladen wird. Natürlich hängt dies stets von einem selbst ab, mit welcher Offenheit<br />

man den argentinischen Studenten gegenüber steht.<br />

Das Studienjahr ist normalerweise in zwei Semester eingeteilt, die jedoch jeweils von August<br />

bis Dezember und von März bis Juni andauern. Die Vorlesungszeiten können stark variieren,<br />

da einstündige Kurse, sowohl auch vierstündige Kurse existieren.<br />

Positiv aufgefallen ist der Spanischkurs, den die UNCuyo kostenlos für die Studenten zweimal<br />

pro Woche, in zwei Level eingeteilt, anbietet. Weitere Kurse gibt es in Sprachinstituten in<br />

der Stadt, die allerdings teuer sein können. Daneben ist in Bezug auf meine Betreuung insbesondere<br />

meine Fakultät (Facultad de Educación Elemental y Especial) als sehr bemüht,<br />

offen und vor allem sehr hilfsbereit zu erwähnen. Schon in der ersten Woche wurde man jeden<br />

Professor persönlich vorgestellt und mit Küsschen begrüßt.<br />

Essen und Lebensunterhaltungskosten<br />

In Bezug auf die Lebensunterhaltungskosten kann man keine feste Aussage treffen. Mendoza<br />

zählt zu den teuersten Gegenden von Argentinien. Trotzdem hatte ich zumindest das Gefühl,<br />

dass diese bei jedem deutschen Austauschstudent im Vergleich zu den deutschen Lebensunterhaltungskosten<br />

gleich gewesen sind. Es kommt natürlich darauf an, wie man sein<br />

Leben dort führen möchte.<br />

Daneben werden Shoppingbegeisterte über die argentinischen Wucherpreise in Bezug auf<br />

Kleidung, deren Qualität meistens niedrig ausfällt, enttäuscht sein. In Bezug auf die Lebensmittel<br />

ist es auch ratsam im Vorab zu wissen, dass die meisten Lebensmittel teurer als in<br />

Deutschland sind. Wer bei den bekanntesten Supermarktketten Vea und Carrefour einkauft,<br />

hat die größte Auswahl, die im Vergleich zu unserem gewohnten Einkaufen in Deutschland<br />

aber immer noch gering ausfällt. Darüber hinaus sind aufgrund der Importbeschränkungen<br />

die Preise für internationale Lebensmittel überdimensional hoch (Nutella = 7 Euro). Daneben


sind viele Lebensmittel wie z.B. Quark, Himbeeren, etc. nur schwer bzw. gar nicht aufzufinden.<br />

Die Regale der Supermärkte scheinen auf dem ersten Blick gefüllt. Doch wer genauer<br />

hinschaut, bemerkt, dass diese lediglich mit vielen Produkten einer Marke vollgestopft sind.<br />

Vor allem für die weiblichen Austauschstudentinnen wäre es vorteilhaft, sich vor der Abreise<br />

in einem deutschen Drogerieladen mit Deo, Schminksachen, Hygiene-und Duschartikel etc.<br />

einzudecken. Empfehlenswert sind zumal die kleinen Obst-und Gemüseläden, in denen die<br />

Lebensmittel bis zu ca. 50% billiger sein können.<br />

Kulturschock/kulturelle Eigenheiten und Wetter<br />

In Bezug auf den Kulturschock, den man vielleicht zu erwarten scheint, kommt es darauf an,<br />

wie sehr man schon mit der südamerikanischen Kultur vertraut ist. Jedoch ist auch die Stadt<br />

Mendoza mit Armenvierteln und heruntergekommenen Gebieten zu verzeichnen, dessen<br />

Zustände einen Europäer meistens erschrecken können. Hinzu kommt, dass die Stadt zu<br />

vielen anderen Gegenden von Südamerika ziemlich sicher scheint, während dennoch Vorsicht<br />

geboten ist. Es ist davon abzuraten, fährlässig und orientierungslos die Gegend um den<br />

Stadtkern allein vor allem als Frau und in der Nacht zu erkunden (insbesondere wenn man<br />

nicht weiß, wo man sich befindet), da Raubüberfälle in Mendoza passieren können. Ratsam<br />

ist, zu gewissen Zeiten ein Taxi zu nehmen, was sich im Vergleich zu den deutschen Taxifahrten<br />

als billig erweist.<br />

In Bezug auf die kulturellen Eigenheiten ist insbesondere das argentinische Barbecue (ASA-<br />

DO) zu erwähnen. Ich persönlich, der kein großer Fleischfan ist, war vor allem begeistert von<br />

den weltberühmten argentinischen Steaks. Die Argentinier nutzen das Asado mindestens<br />

einmal in der Woche um in Gesellschaft vor allem mit dem bekannten Wein aus der Mendozagegend<br />

die Zeit miteinander zu genießen.<br />

Ich persönlich habe an dem argentinischen Volk besonders zu schätzen gewusst, dass dieses<br />

insgesamt als aufgeschlossen, herzlich und freundlich zu erleben ist. Dies hängt aber<br />

auch stark davon ab, wo genau man sich befindet. Es ist klar, dass sich in einer großen<br />

Stadt wie Buenos Aires das Leben etwas anonymer stattfindet als in einer überschaubaren<br />

Stadt wie Mendoza. Hinzu kommt, dass jene Menschen, die an Orten wie Mendoza leben,<br />

wo nicht übermäßig viel Tourismus zu verzeichnen ist, in der Regel viel neugieriger und offener<br />

vor allem gegenüber Ausländern sind. In den meisten Gegenden geht es im Vergleich<br />

zu Deutschland viel gelassener und langsamer zu. Allerdings resultiert daraus auch, dass<br />

man oftmals warten muss, da die Gesellschaft sich viel mehr Zeit lässt und in mancher Hinsicht<br />

unzuverlässig erscheint. Manchmal hat man das Gefühl, dass sie sich sogar noch mehr<br />

Zeit lassen, wenn man Druck auf sie ausübt. Irgendwann kommt man dann zur Erkenntnis,<br />

dass Ruhe bewahren und Geduld ausüben oftmals das Einzige ist, was man wirklich tun<br />

kann.<br />

Mendoza scheint in der Regel als sonnenverwöhnt und warm zu sein. Jedoch habe ich bei<br />

meiner Ankunft das Wetter im großen Ausmaß unterschätzt. Man muss wissen, dass es dort<br />

zu unserer Sommerzeit Winter ist, bei dessen Temperaturen schon mal eine dickere Jacke<br />

oder sogar eine Winterjacke benötigt werden kann! Auch wenn es tagsüber im August bis zu<br />

25 Grad werden kann, gehen die Temperaturen vor allem nachts auf bis zu 0 Grad zurück.<br />

Da die meisten Häuser schlecht isoliert sind und es oftmals nicht in allen Räumen eine Heizung<br />

gibt, kann es schon mal etwas kälter werden. Dennoch ist zu bemerken, dass ab September/Oktober<br />

die Temperaturen bis zu +40Grad hochklettern können.<br />

Stadt/Umgebung/Freizeitmöglichkeiten<br />

Ich persönlich bin der Auffassung, dass die Größe der Stadt Mendoza für einen Austauschstudenten<br />

perfekt ist. Es gibt viel zu entdecken, während man dennoch nicht das Gefühl hat,


wie in einer größeren Stadt wie z.B. Buenos Aires unterzugehen. Die Stadt ist an und für sich<br />

nicht die schönste, allerdings laden viele Restaurants und Cafés zu einem Besuch ein, während<br />

vor allem die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit Fremden gegenüber, dazu beitragen,<br />

dass man sich in dieser Stadt offensichtlich wohlfühlen kann.<br />

In Bezug auf das Partyleben, ist die Straße „Aristides“ zu nennen, auf der viele Discos und<br />

Bars zu finden sind. Größere Clubs (Boliches) sind außerhalb der Stadt platziert. Dort wird<br />

bis in die frühen Morgenstunden zu Reggaeton und Kumbia getanzt. Was man nicht verpassen<br />

soll, ist eine Tour (auf dem Fahrrad, Pferd oder zu Fuß) zu unternehmen, die in die vielzähligen<br />

Weingute führt, von denen Mendoza umzingelt ist. Dort hat man die Möglichkeit,<br />

eine Führung zu machen, während die Weinprobe als Highlight ebenfalls angeboten wird.<br />

Demgegenüber wird Mendoza als Tor zu den Anden bezeichnet. Dort lauern die Sehenswürdigkeiten<br />

und es wimmelt nur Aktivitäten, die bevorzugt in den Reisbüros im Zentrum<br />

Mendozas angeboten werden. Mir persönlich hat der Besuch in den Thermen von Cacheuta<br />

(http://www.termascacheuta.com/) besonders gut gefallen. Der billigste Weg dorthin stellt<br />

eine Busfahrt ab der Estacion de Autobuses dar, wo die Tickets für die Busfahrt und der Eintritt<br />

in den Thermenpark (Parque de Agua) für ca. 70 Pesos erhältlich sind. Daneben stellt<br />

der Aconagua als höchster Berg Südamerikas ebenso eine große Attraktion dar, wo Trekkingaktivitäten,<br />

Bergsteigen und Inkaexpeditionen zu unternehmen sind. Je nach Jahreszeit<br />

bieten die Anden sich auch für Ski-und Snowboardbegeisterte an. Neben unzähligen weiteren<br />

Aktivitäten stellen die Anden vor allem für Outdoor-Sportler ein wahres Paradies dar.<br />

Über das Wander- und Bergsteigerangebot hinaus, gibt es ebenfalls die Möglichkeit zu Klettern,<br />

Reiten, Rafting, Kanufahren etc. Nebenbei erwähnt, bietet die UNCuyo ebenfalls Kurse<br />

zu vielen Sportarten an.<br />

Was ich mir auf keinen Fall entgehen lassen würde, ist die 6-stündige Busfahrt von Mendoza<br />

nach Santiago de Chile (ca. 50 Euro Hin-und Zurück) . Die Landschaft in den Anden ist einzigartig<br />

und atemberaubend. Allerdings muss erwähnt werden, dass man egal bei welcher<br />

Jahreszeit unbedingt warme Sachen einpacken sollte, da man an der Grenze, die sich mitten<br />

in den Anden befindet, dazu angehalten wird, auszusteigen um sein Gepäck kontrollieren zu<br />

lassen. Die Zollbestimmungen sind sehr streng. Neben vielen anderen Lebensmitteln und<br />

Gütern dürfen beispielsweise kein Obst oder Gemüse über die Grenze passiert werden. Daneben<br />

ist es sehr zu empfehlen, nach Chile zu fahren, weil sich dieses Land von Argentinien<br />

meiner Meinung nach ziemlich unterscheidet. Wer schon mal in Santiago de Chile ist, sollte<br />

sich die Touristenstädte Vina del Mar und vor allem Valparaiso, die ca. eine Stunde von der<br />

Hauptstadt entfernt sind, nicht entgehen lassen.<br />

Wer eine längere Reise unternehmen möchte, sollte wissen, dass die Flüge ab Santiago de<br />

Chile meistens preiswerter als ab der Stadt Mendoza (und auch alle weiteren Flughäfen in<br />

Arg) sind. Wer innerhalb von Argentinien reist, dem ist der Bus als billiges Transportmittel<br />

sehr zu empfehlen, da es beispielsweise für Studenten für die Strecke Mendoza - Buenos<br />

Aires Rabatte gibt. Wenn ich mich für ein Highlight während meines Argentinienaufenthalts<br />

entscheiden würde, wäre dies definitiv der Besuch der atemberaubenden Iguazu - Wasserfälle<br />

(Cataratas del Iguazu), die sich an der Grenze zu Paraguay und Brasilien befinden. Eine<br />

verbale Beschreibung der Nationalparks wäre der wahren Erscheinung unwürdig. Wer<br />

mehr über die Wasserfälle wissen möchte, schaut sich am besten ein paar Bilder im Internet<br />

an.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!