Erfahrungsbericht - AAA
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meinen Mitbewohnern gehabt. Mir ist es so vorgekommen, als ob ich auf einmal viele Brüder<br />
und Schwestern gehabt hätte. Da über die Hälfte meiner Mitbewohner aus Südamerika<br />
stammen, die fast immer (!) Gesellschaft suchen, habe ich mich selten allein, sondern vielmehr<br />
stets eingebunden gefühlt und hatte dazu stets sehr viel Spaß. Allerdings ist das Wohnen<br />
mit so vielen Studenten unter einem Dach nicht für jeden zu empfehlen, da es auch einige<br />
Nachteile mit sich bringen kann:<br />
Die argentinischen Häuser sind zum Beispiel auf keinen Fall mit der deutschen Bauqualität<br />
zu vergleichen. Da die Wände sehr dünn sind, ist der Lautstärkepegel automatisch um einiges<br />
höher, was zusätzlich die Privatsphäre eingeschränkt. Wer mit Südamerikanern zusammenwohnen<br />
will, sollte auch wissen, dass dies zwar ein extrem herzliches und geselliges<br />
Volk ist, während es sich jedoch auch sehr laut und temperamentvoll verhalten kann.<br />
Ich persönlich kann dennoch dem Zusammenleben mit internationalen Studenten (vor allem<br />
mit dem südamerikanischen Volk) nur zustimmen, da man so viel von anderen Kulturen lernen<br />
kann und es eine ungeheure Bereicherung für den persönlichen Erfahrungsschatz sein<br />
wird. Dies gilt auch neben der Tatsache, dass man aufgrund der großen kulturellen Unterschiede<br />
mit manchen Sachen garantiert an seine Grenzen kommen wird.<br />
Die Unterkunft habe ich im Internet mit der Organisation „MiHouse“(<br />
http://www.mihouse.com.ar/student-housing-mendoza) gefunden. Dies hatte den Vorteil,<br />
dass ich nach meiner Ankunft unmittelbar eine Unterkunft hatte, da man das Mieten eines<br />
Zimmers schon von Deutschland aus regeln kann. Allerdings ist auch zu erwähnen, dass<br />
„MiHouse“ in mancher Hinsicht unzuverlässig reagiert hat. Ich hatte zum Beispiel ein großes<br />
Zimmer im Haus reserviert, während mir nach meiner Ankunft lediglich das Kleinste, übriggebliebene<br />
Zimmer zur Verfügung stand. Für dieses Zimmer habe ich 180 Euro bezahlt<br />
(warm+ Internet). Diese Summe war für die Größe des Zimmers übermäßig teuer. Da jedoch<br />
das Haus ziemlich groß war und ich nur zum Schlafen in meinem Raum gewesen bin, habe<br />
ich mich dafür entschieden, in diesem Haus zu bleiben.<br />
Andere Austauschstudenten haben es mit ihrer Unterkunft auf diese Weise geregelt, dass<br />
sie nach ihrer Ankunft in einem Hostel gewohnt haben und vor Ort ein Zimmer gesucht haben.<br />
Manche von ihnen sind auch in Hostels wohnen geblieben, da dies in Bezug auf die<br />
Kosten keine großen Unterschiede existieren. Allerdings ist es ziemlich offensichtlich, dass<br />
man als internationaler Austauschstudent von Grund auf extrem viel mehr Geld bezahlen<br />
muss – egal ob im Hostel oder in einem Haus für Studenten.<br />
Nebenbei ist auch zu erwähnen, dass sich die Ausstattung in einem argentinischen Haus<br />
keinesfalls einem deutschen Haus gleicht. Die meisten Häuser sind sehr altmodisch und einfach<br />
ausgestattet, während die Ausstattung der Technik und Elektrogeräte veraltet ist und<br />
oftmals aufs Geringste beschränkt ist. Dazu ist es auch keine Überraschung, wenn gelegentlich<br />
Wasser, Internet, Strom, Heizung etc. ausfallen.<br />
Uni<br />
In Bezug auf das Studieren in Mendoza muss man sich im Klaren sein, dass es in jeglicher<br />
Hinsicht mit Sicherheit unstrukturierter und chaotischer zugeht. Die Kurse, die ich im Vorab<br />
gewählt habe, musste ich nach meiner Ankunft noch einmal neu wählen. Das Niveau der<br />
Kurse hängt ziemlich vom Studiengang und von den Kursen selbst ab. Von den Kursen, die<br />
ich belegt habe, habe ich insgesamt weniger profitiert als erwartet, da meine Professoren<br />
des Öfteren ausgefallen sind und ich dem Stoff aufgrund einiger Sprachbarrieren und dem<br />
starken Akzent der Argentinier nur schwer folgen konnte. In Bezug auf die Prüfung hängt es<br />
dann wieder extrem vom Professor ab, ob er in der Prüfung das Niveau der Sprachkenntnisse<br />
eines Austauschstudenten fairerweise berücksichtigt oder nicht. Das Unisystem ist sehr<br />
verschult, der Stoff soll zum Großteil auswendiggelernt werden, während des Weiteren<br />
Hausaufgaben aufgegeben werden. In Bezug auf die Schwierigkeit der Prüfungen ist es<br />
schwer, eine verallgemeinerte Aussage zu treffen. Jedoch habe ich durch die Gespräche mit