28.12.2013 Aufrufe

Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Erfahrungsbericht</strong><br />

Name: Sabrina Brielmaier<br />

Studiengang: Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />

Austauschjahr: WS 2012/2013<br />

Gastuniversität: Athens University of Economics and Business<br />

Stadt: Athen<br />

Land: Griechenland<br />

Aus Spam-Schutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht,<br />

kann aber im Akademischen <strong>Auslandsamt</strong> erfragt werden.<br />

Ankunft<br />

Nachdem ich am Flughafen angekommen bin, gab es verschiedene Möglichkeiten, ins Zentrum<br />

zu gelangen. Ich habe den Bus X95 genommen, der mich direkt zum Syntagma Square<br />

gefahren hat. Das Ticket hat 5 € (2,50 € für Studenten) gekostet und kann direkt am Schalter<br />

vor der Haltestelle gekauft werden. Vorteilhaft beim Bus ist, dass er rund um die Uhr fährt,<br />

dass heißt auch die ganze Nacht. Die Fahrtzeit ist allerdings etwas länger, ca. eine Stunde.<br />

Man kann auch mit der Metro fahren, wobei dieses Ticket mittlerweile 8 € (4 €) kostet, dafür<br />

ist man ein wenig schneller im Zentrum. Taxipreise sind vom Flughafen teuer (ca. 40 €),<br />

würde ich nicht empfehlen, es sei denn, die Griechen sind (wieder mal) in Streiklaune, dann<br />

hat man manchmal keine andere Möglichkeit. Direkt in Athen sind Taxis jedoch sehr viel<br />

günstiger, als bei uns. Übrigens gelten die reduzierten Preise erst mit dem Studentenausweis<br />

der Uni!<br />

Unterkunft<br />

Ich habe ein Zimmer über die Wohnungsvermittlung stayinathens gebucht. Hier werden WG<br />

Zimmer angeboten, die möbliert sind und mit den wichtigsten Dingen ausgestattet sind (Geschirr,<br />

Couch, kleiner TV, etc.). Eine Wohnung über stayinathens zu buchen, hatte den Vorteil,<br />

dass man zusammen mit anderen ERASMUS Studenten in einer WG wohnt. Auch ist die<br />

Buchung über ihre Homepage www.stayinathens.com unkompliziert und ging schnell. Die<br />

Mitglieder waren hilfs- und kompromissbereit, z.B. wenn man Zahlungsschwierigkeiten hatte<br />

oder etwas fehlt bzw. etwas brauchte. Gerade als Deutsche hatte ich zudem die Befürchtung,<br />

Schwierigkeiten auf dem privaten Wohnungsmarkt zu haben, von dem her war<br />

stayinathens eine gute Gelegenheit. Der Mietpreis war jedoch nicht der günstigste, denn<br />

man zahlt zwischen 300 und 320 €, egal wie groß die Wohnung bzw. die Zimmer sind. „Wer<br />

zuerst ankommt, malt zuerst“ lautet hier die Devise. Die Kosten sind im Vergleich zum privaten<br />

Wohnungsmarkt relativ hoch. Des Weiteren wird verlangt, dass man die Gesamtmiete<br />

bereits VOR Anreise überweist, ohne jemals die Wohnung gesehen zu haben. Wenn man<br />

aber freundlich über eine alternative Zahlung nachfragt, bieten Sie die Möglichkeit, die Gesamtsumme<br />

in zwei oder mehr Raten zu bezahlen. Der Wohnungsstandard ist im Vergleich<br />

zu anderen Wohnungen nicht wesentlich geringer, nur sind sie von der Fläche oft etwas kleiner.<br />

Für ein Semester war es für mich in Ordnung, über stayinathens zu buchen. Wenn ich<br />

jedoch für ein Jahr geblieben wäre, hätte ich mich privat umgeschaut. Vor allem sind derzeit<br />

viele freie Wohnungen verfügbar.


Universität<br />

Das Universitätsgebäude der Athens University of Economics and Business (AUEB) sieht<br />

anders aus, als man sich eine „normale“ Uni vorstellt. Mit Graffiti beschmierte Wände, überall<br />

Poster von politischen Parteien und im Allgemeinen ist das Gebäude sehr schmutzig. Ich<br />

fühlte mich eher wie in einem Jugendhaus als in einer öffentlichen Einrichtung. Unterricht<br />

hatten wir auch nicht im Hauptgebäude der AUEB, sondern etwas „abgeschottet“ in einer<br />

anderen Straße, wo auch ESN (Erasmus Student Network) ihr Büro hat. Die meisten sind in<br />

die Uni nur wegen der Bibliothek, dem ERASMUS Büro oder der Mensa. Der Mensaraum<br />

befindet sich im Keller und war auch der sauberste vom ganzen Gebäude. Frau Vassiliki<br />

vom ERASMUS Büro unterschreibt euch alle Papiere (confirmation of enrolment etc.). Sie ist<br />

sehr freundlich und spricht perfekt deutsch. Am Einschreibungstag müsst ihr viel Zeit einplanen<br />

und jede Menge Geduld mitbringen, denn man hat das Gefühl, dass irgendwie keiner so<br />

richtig Bescheid wusste, wo man hingehen muss. Jeder wurde von Department zu Department<br />

geschickt und es herrschte Chaos, weil auch die Griechen am selben Tag ihre Immatrikulation<br />

hatten. Wundert euch übrigens nicht, dass ihr euren Studentenausweis in einem<br />

Vodafone-Shop abholen müsst. Ich habe später aufgegeben nachzufragen, warum manches<br />

so ablief, wie es ablief. Außerdem haben wir erfahren, dass wir bei einer Zahlung von 20 €<br />

für zwei Semester kostenlos in der Mensa essen können! Richtig gelesen, kostenlos! Das<br />

Essen ist natürlich nicht jedermanns Geschmack und das Angebot ist auch begrenzt, aber<br />

für den „Preis“ braucht man sich keinesfalls beschweren. Von Spaghetti Bolognese über<br />

Moussaka (Art griechische Lasagne mit Kartoffeln und Auberginen) und Hähnchen mit Reis<br />

gab´s zudem auch immer Salat und einen Nachtisch (Obst, Pudding oder Kuchen). Viele von<br />

uns sind täglich zum Essen und die Mensa war oft ein gemeinsamer Treffpunkt.<br />

Kurse<br />

Das Kursangebot an der Uni ist sehr groß und umfangreich. Egal, wofür man sich im Studium<br />

spezialisiert hat, man findet garantiert einige Kurse aus seinem Interessensbereich. Was<br />

die Anzahl der Credits angeht, muss man zwischen den Anforderungen der Uni Augsburg<br />

und dem Teilstipendium des ERASMUS-Programms unterscheiden. Um die vollständige<br />

Zahlung des Teilstipendiums zu bekommen, muss man 30 Credits in seinem Learning Agreement<br />

erfüllen. Ich hatte 5 Kurse mit jeweils 6 Credits belegt, wobei die Uni Augsburg nur<br />

maximal 4 Credits anrechnet. Wie viele Prüfungen man dann aber letzten Endes mitschreibt,<br />

ist für das Teilstipendium egal. Die Uni Augsburg fordert nur mindestens einen bestandenen<br />

Kurs. Alle Kurse für ERASMUS Studenten werden auf Englisch gehalten und man hat auch<br />

nur mit ihnen zusammen Unterricht. Zudem besteht Anwesenheitspflicht in den Kursen.<br />

Wenn man mehr als dreimal fehlt, kann man die Prüfung nicht mehr mitschreiben. Falls ihr<br />

euch fragt, ob die Verwaltung dies auch wirklich so streng sieht, kann ich nur sagen: Ja! Einige<br />

hatten Probleme, weil sie öfter gefehlt hatten und mussten ihre Abwesenheit rechtfertigen<br />

(z.B. mit einer Arztbescheinigung). Auch die Aussage, dass man viel rumgereist ist, zieht<br />

nicht besonders. Griechenland hat eine Notenskala von 1-10, wobei 10 die beste Note ist. Im<br />

Großen und Ganzen haben wir recht gute Noten bekommen (Durchschnitt von 7-9, was bei<br />

uns in etwa einer 2,7-1,7 entspricht), aber man muss auch was dafür tun. Die Kurse sind mit<br />

ca. 20-30 Studenten relativ übersichtlich und die Unterrichtsmethoden eher verschulter:<br />

Gruppendiskussionen und –arbeiten sind bei den Professoren sehr beliebt. Des Weiteren<br />

muss man zu den schriftlichen Prüfungen oft noch Hausarbeiten und auch mündliche Präsentationen<br />

halten. Die meisten Professoren reden gut Englisch und auch nicht zu schnell,<br />

sodass man dem Kurs gut folgen kann. Die Kurse beginnen um 9:15 Uhr (<strong>Akademisches</strong><br />

Viertel) und ein Kurs geht drei Stunden, was oft schon anstrengend ist, jedoch werden für<br />

Pausen gesorgt. Wenige Kurse können auch mal bis abends 21 Uhr dauern. Zum Thema<br />

Anerkennung von Kursen kann ich selbst noch nicht viel sagen. Ich selbst hatte Schwierigkeiten,<br />

Kurse herauszusuchen, die denen an der WiWi-Fakultät auch nur in etwa entsprachen.<br />

Letzten Endes habe ich die herausgesucht, die mich interessiert hatten.


Leben in der Stadt<br />

Die Universität befindet sich im Zentrum von Athen und wird von allen Griechen auch als<br />

„gefährliche Umgebung“ eingestuft. Zu Beginn wurde ich von jedem belehrt, nachts nicht<br />

allein rumzulaufen und immer ein Taxi zu nehmen, falls ich weite Strecken laufen muss. Es<br />

ist allgemein bekannt, dass sich Griechenland in einer tiefen Krise befindet und auf die Frage,<br />

ob man diese hier im Land merkt, kann ich nur sagen: Definitiv ja! Die Leute sind verzweifelt<br />

und Taschendiebe gibt es genügend. Es gab auch tatsächlich ein paar Mädels, deren<br />

Handtaschen in der Metro geklaut und Geldbeutel aus den Taschen der Jungs gezogen<br />

wurden. Natürlich erschrecken solche Geschichten, man muss aber auch bedenken, dass so<br />

etwas überall passieren kann, nicht nur in Athen. Gerade in so einer großen Stadt sollte man<br />

immer auf seine Wertsachen aufpassen. Die Krise begegnet einem täglich auf den Straßen:<br />

Man sieht leerstehende Räume, die zur Vermietung ausgeschrieben sind, zahlreiche Bettler<br />

und nicht zu vergessen die vielen Aufstände und Streiks. Hier habe ich erfahren, was so alles<br />

streiken kann: Öffentliche Verkehrsmittel, Stromanbieter, aber auch Apotheken und<br />

Krankenhäuser. Hierzu kann ich die Homepage www.livingingreece.gr sehr empfehlen, denn<br />

die Streikinfos waren sehr zuverlässig und meistens auch aktuell.<br />

Sprache/ Sprachkurse<br />

Vor dem Semesterbeginn hat man die Möglichkeit, einen intensiven Sprachkurs (EILC) zu<br />

machen. Wer interessiert daran ist, Neugriechisch zu lernen, für den wäre das eine perfekte<br />

Möglichkeit, noch vor Athen für ein paar Wochen nach Thessaloniki oder Kreta zu gehen.<br />

Straßenschilder richtig zu lesen ohne ein Wort Griechisch zu sprechen ist eine Herausforderung,<br />

da ich nicht wusste, wie manche Buchstaben ausgesprochen wurden. Taxifahrten können<br />

auch etwas schwierig werden, weil die wenigsten Englisch sprechen. Ansonsten kam<br />

man mit Englisch gut durch. An der Uni wird ebenfalls ein Neugriechisch Kurs angeboten,<br />

den man nebenbei noch besuchen kann, wenn man möchte. Er ist also nicht verpflichtend<br />

und man kann ihn auch besuchen, selbst wenn der Kurs nicht im Learning Agreement steht<br />

und keine Prüfung mitgeschrieben wird. Man bekommt ihn aber nicht an der Uni Augsburg<br />

angerechnet.<br />

Kulturschock/ kulturelle Eigenheiten<br />

Auch wenn ich mich schon vorher darauf eingestellt habe, hat es etwas gedauert, bis ich<br />

mich an die Unpünktlichkeit und die oft eher sinnfreie Bürokratie gewöhnt habe. Pünktlichkeit<br />

ist wirklich eine Tugend der Deutschen, wovon die Griechen weit entfernt sind. Wenn man<br />

einen Treffpunkt ausgemacht hat, sollte man mindestens mit einer halben Stunde Verspätung<br />

rechnen. Auch mit den Bussen, Trams oder Trolleys ist es beinahe unmöglich,<br />

pünktlich zu sein. Wirkliche Fahrpläne mit Uhrzeiten gibt es nicht. Zum Thema Bürokratie:<br />

Falls ihr geglaubt habt, wir Deutschen hätten zu viel Bürokratie, dann schaut mal wie es die<br />

Griechen machen: Es geht schon los bei der Mensakarte, wo wir drei Formulare ausfüllen<br />

mussten, die eigentlich mehr oder weniger inhaltlich gleich waren. Auch um die Sportanlagen<br />

der Uni zu nutzen muss man eine Karte beantragen, man muss zum Arzt gehen um bescheinigen<br />

zu lassen, dass man gesund ist. Und wenn man ins Schwimmbad will, braucht<br />

man noch zusätzlich eine Bescheinigung vom Hautarzt. Nehmt unbedingt genügend Passbilder<br />

mit (können auch nur schwarz-weiß ausgedruckt sein, so habe ich es gemacht), denn<br />

man braucht wirklich für jede Karte ein Foto! Ansonsten rauchen die Griechen viel und überall<br />

und sind sehr temperamentvoll, wie man es im Süden so kennt. Was mich überrascht hat,<br />

sind die Schilder in den Toilettenräumen (Uni, Restaurants, Kneipen), wo man gebeten wird,<br />

kein Klopapier in die Toilette zu werfen. Es stehen große Müllbehälter bereit, in denen das<br />

Papier gesammelt wird. Für mich war das jedenfalls neu und anfangs hat sich bei uns in der<br />

Wohnung kaum einer dran gehalten. Nachdem aber die Rohre verstopft waren und das<br />

Wasser aus dem Schacht im Bad hochgelaufen ist und wir infolgedessen den Klempner<br />

selbst zahlen mussten, war dies uns eine Lehre. Immigranten halten sich zahlreich vor der<br />

Uni auf und verkaufen ihre Taschen und anderes Krimskrams (wohl bemerkt auch einige<br />

illegale Dinge).


Klima/ Wetter<br />

Man sollte meinen, dass es auch im Winter immer relativ warm und angenehmen ist. Aber<br />

das stimmt nicht ganz. Das Wetter kann sich von einem Tag auf den andern schlagartig ändern:<br />

An einem Tag scheint die Sonne und es ist warm bei 16°, am andern regnet es und es<br />

ist sehr kalt bei 18°. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die gefühlte Kälte stärker, auch wenn<br />

die Temperaturen eigentlich hoch sind. Vor allem durch die Kosteneinsparungen wurde die<br />

Zentralheizung in unserer Wohnung nicht eingeschaltet, somit waren warme Sachen gerade<br />

nachts unentbehrlich!<br />

Soziale Kontakte<br />

Freundschaften zu knüpfen ist hier mit Sicherheit das kleinste Problem. Man lernt so viele<br />

Leute kennen und es werden viele (Haus)-parties organisiert und gefeiert. Ich war überrascht,<br />

dass ich so viele deutsche Studenten kennen gelernt hab. Polen und Spanier waren<br />

jedoch am meisten vertreten. Die ESN AUEB, welche ich an dieser Stelle sehr loben muss,<br />

haben viele Parties und Ausflüge organisiert. Gerade die Wochenendausflüge nach Mykonos,<br />

Thessaloniki oder Meteora (sehr empfehlenswert!) waren top und es gab immer irgendwelche<br />

Trinkspiele. Preislich gab es auch nichts zu beanstanden, zumal die ESN auch eine<br />

Non-Profit-Organisation ist. Die meisten Infos bekam man über facebook-Einladungen. Kontakte<br />

zu den Einheimischen hatte ich persönlich wenig. Dadurch, dass man immer mit den<br />

ERASMUS Leuten unterwegs ist und man mit ihnen zusammen gewohnt hat, haben sich<br />

andere Kontakte gar nicht ergeben. Neben der ESN gibt es auch noch eine andere Organisation,<br />

die sich „Athensmus“ nennt. Diese organisieren auch Ausflüge, die wiederum etwas<br />

mehr kosten, da sie auch Gewinn machen. Viele fanden deswegen auch die Parties oft lustiger<br />

durch größere, bekanntere Clubs mit besserer Musik. Was mich an Athensmus gestört<br />

hat, war ihre negative Propaganda gegen die ESN, weil die natürlich Geld an uns verdienen<br />

wollten. Ich will jetzt nicht sagen, die einen sind besser als die anderen, da sich jeder selbst<br />

ein Bild von beiden machen sollte.<br />

Stadt, Umgebung, Freizeitmöglichkeiten<br />

Athen ist eine Großstadt mit ca. 5 Millionen Einwohnern, von denen schätzungsweise 1 Millionen<br />

illegale Einwanderer sind. Diese haben es in Griechenland auch nicht leicht. Sobald die<br />

Polizei vorbei kommt, müssen sie sich verstecken und auch sonst werden sie in der Gesellschaft<br />

eher weniger akzeptiert. Anfangs dachte ich, dass man am meisten auf die Immigranten<br />

aufpassen muss, um nicht ausgeraubt zu werden. Doch diese bereiten im Gegensatz zu<br />

anderen Gruppen die wenigsten Probleme, denn sie wissen, dass Ihnen die Polizei sofort im<br />

Nacken sitzt, wenn sie negativ auffallen. Wenn es vor dem Parlament Aufstände gibt, habt<br />

ihr in den Nachrichten sicher gesehen, wie schwarzvermummte Gruppen mit sämtlichen Gegenständen<br />

die Polizisten attackieren. Sie nennen sich „Antifa“, werden von den Griechen<br />

auch als „anarchists“ bezeichnet. Ihr „A“-Zeichen sieht man auch an vielen mit graffitibeschmierten<br />

Hauswänden und Mauern. Diese sind eigentlich gegen Rassismus, gegen Staat<br />

und so ziemlich alles, was im ersten Moment ja gar nicht so schlecht klingt. Aber leider sind<br />

sie sehr aggressiv und gewalttätig. Gerade Exarchia ist eine Gegend, wo sich viele Anarchisten<br />

und alternative Leute aufhalten. Jedoch, wenn man die Griechen fragt, wovor sie seit der<br />

Krise am meisten Angst haben, dann sind es die Rechtsradikalen. Ich bin ihnen zum Glück<br />

nie begegnet, aber andere Studenten haben schon beobachtet, wie sie Ausländer und andere<br />

Randgruppen beschimpfen, schikanieren oder gar zu Tode verprügeln. Polizisten sieht<br />

man immer schwer bewaffnet mit Schutzschildern und –helmen auf den Straßen, sodass<br />

man manchmal das Gefühl hatte, dass gleich etwas passiert.<br />

Aber um wieder auf die positiven Dinge zu kommen: Freizeitmöglichkeiten in Athen gibt’s zu<br />

genüge. Gerade in der Patission Street, in der sich auch die AUEB befindet, sind wir öfters<br />

ins Kino gegangen, da gab es tolle Angebote. An manchen Tagen hat man nur 7 € für 2 Personen<br />

zahlt. Das Gute ist, dass alle Filme in englischer Originalfassung mit griechischen<br />

Untertiteln sind. Bowlen kann man für 2,50 € pro Person und Spiel. Manchmal gibt´s auch


einige griechische Konzerte in Kneipen und den Tavernen, wer sich für die Musik interessiert.<br />

Museen und Kunstausstellungen sind für Studenten gratis. Eine gute Homepage, auf<br />

der alle Sehenswürdigkeiten und aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen erwähnt werden,<br />

ist www.breathtakingathens.com. Gazi ist das typische Weggehviertel mit vielen Bars<br />

und Diskotheken. Manchmal verlangen diese 10 € Eintritt, aber auf Parties von der ESN haben<br />

wir nie Eintritt zahlen müssen. Das teuerste sind die Getränke, in den meisten Clubs<br />

kostet ein großes Bier 7 €. Deswegen haben die meisten auch nicht drinnen, sondern draußen<br />

getrunken. Am Kiosk („periptero“) gab es immer Getränke, aber auch Snacks und Zeitschriften.<br />

Ebenfalls erhält man dort auch Metro/Bustickets.<br />

Fazit<br />

Im Großen und Ganzen hat mir der Aufenthalt in Athen sehr gut gefallen und ich habe wertvolle<br />

Erfahrungen gesammelt. Am Ende würde ich sagen, dass ich manche Dinge von Anfang<br />

an anders gemacht hätte und um euch den einen oder anderen Ärger zu ersparen und<br />

euren Aufenthalt angenehmer zu gestalten, möchte ich euch folgende „Survival Tipps“ mit<br />

auf den Weg geben:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Macht so viele Ausflüge wie möglich bereits am Anfang, auch wenn man Athen selbst<br />

noch nicht gut kennt. Gegen Ende sind die meisten am Lernen und kurz nach Semesterende<br />

reisen die meisten auch ab<br />

Kein Toilettenpapier in die Toilette werfen<br />

Lieber das ein oder andere Mal ein Taxi nehmen, statt alleine heimzulaufen<br />

Wenn man ein Taxi nehmen will, immer vorher fragen ob er englisch spricht und<br />

schauen, dass der Taxameter läuft, sonst sind griechische Diskussionen am Ende<br />

vorprogrammiert<br />

Fehlt nur in Vorlesungen, wenn es wirklich nicht anders geht. Also stark verkatert o-<br />

der einfach keine Lust haben, ist nicht gut, denn wenn ihr nicht nur an Wochenenden<br />

reist, werdet ihr genug Fehlzeiten haben<br />

<br />

Hinterfragt nicht den Sinn mancher Dinge, ihr werdet nicht dahinter kommen<br />

Bei weiteren Fragen könnt ihr mich gerne per E-Mail kontaktieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!