zur berichterstattung über herrn anton wieser siehe ... - Leibnitz Today
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www.leibnitz-today.at<br />
kater morli<br />
zwischen tief- und hochkultur<br />
Schwestern, Brüder,<br />
Freunde des aufblühenden<br />
Sommers, der<br />
kommenden Hitze<br />
und kühler innerer wie äußerer<br />
Erfrischungen!<br />
Es ist ja allerorten die Zeit<br />
der Maibäume und zu meinem<br />
Schrecken musste ich feststellen,<br />
dass ich es nicht mehr<br />
schaffe wie in meinen jungen<br />
Jahren, einen selbigen zu<br />
erklimmen, um das hie und da<br />
unter dem Wipfel ver<strong>zur</strong>rte<br />
Geschenk zu ergattern, welches<br />
ich weiland flugs meinem<br />
Herrchen <strong>über</strong>brachte, war<br />
doch meist nicht ess-, sondern<br />
bloß trinkbares im Körbchen,<br />
welches im Winde schaukelte<br />
versteckt.<br />
Euer Kater wird eben alt, was<br />
mich aber keineswegs daran<br />
hindert, weiterhin die Weinstadt<br />
und das umliegende<br />
Land zu durchstreunen, um<br />
nach Kuriositäten Ausschau<br />
zu halten, vor allem aber dem<br />
Volke und den von diesem gewählten<br />
Vertretern aufs Maul<br />
zu schauen und getreulich<br />
<strong>über</strong> Intrigen, Schnacken und<br />
Schnurren zu berichten.<br />
So verschlug es mich nach<br />
einem Besuch in Franzis wiedereröffnetem<br />
Flussbad, wo<br />
ich mich an Resten von Dorlis<br />
köstlichem Brüstel laben<br />
durfte, nach einem mühsamen<br />
Fußmarsch durch das Sulmtal<br />
in den Weiler H., wo seit<br />
kurzem der Baumeister L. als<br />
Dorfschulze fungiert.<br />
Er tut dies indes zum steigen-<br />
satire<br />
den Missfallen so manchen<br />
Gemeindebürgers, wie mir am<br />
Berghang beim fidelen Wirte<br />
K. ebenso erzählt wurde wie<br />
beim Buschenschank <strong>zur</strong><br />
schwarzen Katze, welche ich<br />
allerdings noch nie angetroffen<br />
habe, wie ich vom Thema<br />
etwas abweichend anmerken<br />
muss.<br />
Das Missfallen, so wird droben<br />
bei der schwarzen Katze<br />
erzählt, sei direkt proportional<br />
mit den wirtschaftlichen<br />
Kalamitäten eines Bauunternehmens,<br />
zu dem besagter<br />
L. intensivere Beziehungen<br />
pflegt, gestiegen. Vor allem<br />
seit bekannt wurde, dass wie<br />
dies rechtlich hierzulande vorgesehen<br />
ist, gewisse Altlasten<br />
durch die Bezahlung einer<br />
geringeren Summe als der geschuldeten<br />
vom Tische sind.<br />
So mancher Häuslbauer fühlt<br />
sich in diesem Zusammenhang<br />
vom Dorfschulzen verschaukelt,<br />
plagt er sich doch<br />
Monat für Monat, die ihm aufgebürdete<br />
Zahl- und Zinslast<br />
pünktlich zu begleichen.<br />
Und sogar drunten in W., wo<br />
einst die Römer residierten,<br />
wird <strong>über</strong> den Dorfschulzen<br />
L. gelästert, vor allem, weil<br />
dort ein Kommunalpolitiker<br />
tiefschwarzer Provenienz in<br />
einem gewissen wirtschaftlichen<br />
Naheverhältnis zu<br />
besagtem Dorfschulzen L.<br />
stand oder steht. Und sich die<br />
Gemeindeführung weigerte<br />
auf das Angebot, auf einen<br />
großen Teil eines ohnehin läp