20.02.2013 Aufrufe

zur berichterstattung über herrn anton wieser siehe ... - Leibnitz Today

zur berichterstattung über herrn anton wieser siehe ... - Leibnitz Today

zur berichterstattung über herrn anton wieser siehe ... - Leibnitz Today

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 10 - Mai 2012<br />

pischen Betrages zu verzichten,<br />

einzugehen.<br />

Die Moral von der Geschicht<br />

ist also jene, wie beim trefflichen<br />

Wirte St. drunten in W.<br />

anklagend verbreitet wird,<br />

dass es sich die „Großkoupfaten“<br />

richten können, während<br />

dem kleinen Mann und auch<br />

der kleinen Frau, wie in einem<br />

Anfall von Rücksicht nahme<br />

auf die Kollegin S. hinzufüge,<br />

stets die volle Last des Geschuldeten<br />

abgeknöpft wird.<br />

Und dies - so heißt es wiederum<br />

beim Wirte K. in H., sei<br />

für jemanden, der das würdige<br />

Amt des Dorfschulzen bekleidet<br />

nicht schicklich.<br />

Wir werden sehen, wie die<br />

Sache weitergeht, wie ich höre<br />

steigen den Damen und Herren<br />

droben in der Zentrale der<br />

Kohlensäcke in Graz schon<br />

die Grausbirnen auf, wenn sie<br />

den Namen des Weilers H.<br />

Erwähnung finden hören.<br />

Auch in der Weinstadt selbst<br />

aber haben die Kohlensäcke<br />

alles andere als ein Dream-<br />

Team, wie man neudeutsch<br />

sagt. Und der aktuell Frontmann,<br />

der es mangels Einberufung<br />

eines Parteitags durch<br />

den vormaligen Bürgermeister<br />

Hans noch immer zu keiner<br />

Parteifunktion gebracht<br />

hat, ist ja nicht gerade eine<br />

Stimmungskanone, wie so<br />

mancher Besucher von Trixis<br />

Maikirtag jüngst feststellen<br />

konnte. Während nämlich der<br />

täglich selbstbewusster werdende<br />

Heli sich schon ebenso<br />

gekonnt unters Volk mischte<br />

wie der Volkstribun Beppo,<br />

versteckte sich der arme Guido<br />

hinter einer Sonnenbrille<br />

und einem Sonnenschirm.<br />

Dabei war aber die Sonneneinstrahlung<br />

an diesem Tage<br />

wirklich nicht <strong>über</strong>mäßig intensiv.<br />

Gut möglich aber, dass<br />

besagter Guido unter einer<br />

Sonnenallergie oder extrem<br />

empfindlicher Haut leidet<br />

und daher nicht unter seinem<br />

doppelten Sonnenschutze hervorkroch.<br />

Freilich darf gesagt<br />

werden: Unterirdisch gewinnt<br />

man weder Wahlen noch<br />

Sympathie. Aber dafür hat<br />

ihn mein Herrchen<br />

fotografiert, haben<br />

die beiden doch ihren<br />

gegenseitigen Groll<br />

schon fast ganz abgelegt<br />

und das Kriegsbeil<br />

begraben.<br />

Soviel also <strong>zur</strong><br />

Politik und es ist<br />

mir ein Bedürfnis,<br />

aus diesen<br />

Niederungen<br />

nun die Sphären<br />

der Kultur<br />

zu erklimmen,<br />

welche voller<br />

Unschuld den<br />

Menschen Freude,<br />

Bildung und<br />

Genuss bringt.<br />

Oder bringen sollte.<br />

Denn in die edlen Klänge<br />

genialer Kompositionen<br />

haben sich in <strong>Leibnitz</strong> in den<br />

letzten Wochen Misstöne<br />

gemischt. Wagte es doch der<br />

Gemeinderat, einen Arbeitskreis<br />

ins Leben zu rufen, der<br />

sich mit jener Kultur beschäftigt,<br />

welcher der drollige<br />

Sigi in dieser Stadt für sich<br />

gepachtet zu haben meinte.<br />

Und seit er darob ganz beleidigt<br />

ist und da und dort leise<br />

Kritik an der mangelnden<br />

Vielfältigkeit hiesigen Kulturlebens<br />

geäußert wird, wagen<br />

sich mehr und mehr Kritiker<br />

vor den Vorhang, um dem Sigi<br />

und seiner Kulturpolitik ans<br />

Zeug zu flicken.<br />

Liebe Leute, Euer Kater<br />

versteht ja wirklich nichts von<br />

Kultur. Nicht umsonst nennt<br />

man quälende Klänge aus untalentierter<br />

Hand Katzenmusik.<br />

Dennoch fühle ich mich<br />

verpflichtet, zu berichten, was<br />

nach so mancher Musikantenprobe<br />

beim Guido im Kulturzentrum<br />

gesprochen wird.<br />

Da sitzen dann kreuzbrave<br />

Musikanten bei einem oder<br />

auch zwei Bierchen beieinander,<br />

ruhen sich von den<br />

Anstrengungen aus, die das<br />

Blasen der Trompete, das<br />

Quetschen eines Pressluftklaviers<br />

oder gar das Schlagen<br />

der Trommel verursacht hat<br />

und lamentieren <strong>über</strong> ihr<br />

ehrenamtliches Hobby des<br />

satire<br />

Kulturschaffens.<br />

Jedes neue<br />

Instrument für die Blaskapelle<br />

schließlich stelle einen<br />

finanziellen Kraftakt dar.<br />

Bitten und Betteln müsse<br />

man immerfort, gar wenn bei<br />

einem Musikerrock ein Knopf<br />

ausfällt und nicht mehr auffindbar<br />

ist.<br />

Auf der anderen Seite aber<br />

lasse der Sigi, so meutern<br />

die Musikanten, Leute <strong>über</strong><br />

den weiten Ozean einfliegen,<br />

welche dann vor fünf Dutzend<br />

Interessierter in einem<br />

schummrigen Keller die<br />

Gitarre würgen und manchmal<br />

nicht einmal dazu singen.<br />

Die Einnahmen solcher<br />

Veranstaltungen decken nicht<br />

einmal die Kosten für die<br />

anschließende Unterbringung<br />

in den führenden Häusern der<br />

Stadt, vom Flugticket ganz zu<br />

schweigen, heißt es.<br />

Was wäre da dagegen das<br />

Nockalmquintett am Hauptplatz,<br />

welches tausende<br />

Schunkelwütige anziehen<br />

und auch noch die Kassen der<br />

ausschenkenden Gastronomie<br />

füllen würde!<br />

Tja, so sagen Besonnene,<br />

90.000 Euro im Jahr sind<br />

15<br />

ja kein Pappenstiel. So viel<br />

ist der Stadt Sigis Kultur<br />

nämlich wert. Und aus all<br />

den Veranstaltungen von<br />

zumeist langhaarigen oder<br />

gar glatzköpfigen Bläsern und<br />

Gitarristen kommen dann<br />

gerade einmal 30.000 Euro<br />

an Erlösen herein. Natürlich<br />

können nur Kulturbanausen<br />

solches einwenden, schließlich<br />

sollte man die hehre Kunst<br />

nicht am schnöden Mammon<br />

messen.<br />

Dummerweise wird sich der<br />

Sigi genau jenes aber doch<br />

gefallen lassen müssen und<br />

wie jüngst beim Hansi hinten<br />

an der Theke mitgeteilt wurde,<br />

stellt sich die Frage, ob<br />

Kunst nur das ist, wofür sich<br />

niemand interessiert, während<br />

Veranstaltungen, die großen<br />

Publikumszulauf haben, bloß<br />

dem niedrigen Anspruch der<br />

Volksbelustigung genügen.<br />

Dies also <strong>zur</strong> Frage der Kultur<br />

und ihres Wertes und ich<br />

hoffe doch sehr, dass die von<br />

mir belauschten Informanten<br />

mehr von Kultur verstehen<br />

als ich dummes Katzenvieh,<br />

schließlich spielten doch die<br />

meisten das eine oder andere<br />

Instrument.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!