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Studie zum Zeitbedarf Pflege Demenzkranker - georgi ...

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Arbeitszeit der <strong>Pflege</strong>kräfte ) nach geeigneten Kriterien verteilt werden sollen, dürfen Ressourcen bei einer<br />

Erhebung des Bedarfs keine Rolle spielen.<br />

Bestimmung des realen <strong>Pflege</strong>bedarfs<br />

Gennrich ( 1995 ) referiert einige <strong>Studie</strong>n unter dem Blickpunkt des Personalbedarfs. Er zeigt auf, dass der<br />

Personalbedarfs nur über eine Bestimmung des Quotienten aus dem <strong>Pflege</strong>bedarf und der effektiven<br />

Arbeitszeit sinnvoll bestimmt werden kann. Um den zeitlichen <strong>Pflege</strong>bedarf zu ermitteln, würde es nicht<br />

genügen, etwa beliebig viele Arbeitskräfte oder andere Ressourcen zur Verfügung zu stellen, da so eine<br />

Überversorgung nicht kontrolliert werden könnte.<br />

Es existieren einige Verfahren, mit denen der individuelle Gesamtbedarf an <strong>Pflege</strong> für verschiedene<br />

Zielgruppen zuverlässig und valide ermittelt werden kann ( z.B. die Anpassung des Patient Review<br />

Instrument PRI durch Frijters & van der Kooij, 1992; oder PLAISIR, vgl. Tilquin u.a., 1988 ). Eine Anwendung<br />

hierzulande würde vermutlich erhebliche Diskrepanzen zwischen Bedarf und tatsächlichem Aufwand<br />

aufzeigen. Da das <strong>Pflege</strong>versicherungssystem jedoch als "Teilversicherungsbeitrag zu einem Teilbedarf bei<br />

<strong>Pflege</strong>bedürftigkeit" ( Schmidt & Klie, 2000, S. 308 ) konzipiert wurde, müssen solche Differenzen nicht<br />

zwangsläufig Systemänderungen nach sich ziehen. Darum wurde der eigene Ansatz so gewählt, dass -<br />

soweit möglich - systemimmanente Methoden ( z.B. definierte Verrichtungen und Zeitkorridore der<br />

Begutachtungsrichtlinien ) verwendet wurden. Damit lassen sich die Ergebnisse einfacher auf das System<br />

stationärer Versorgung beziehen und die Schlussfolgerungen werden leichter nachvollziehbar. Der<br />

methodische Weg führt daher über Einzelhandlungen, deren Beginn, Verlauf und Ende genau festgelegt ist.<br />

Diese Definitionen richten sich nach dem gesetzlich geforderten Standard fachlicher <strong>Pflege</strong>qualität.<br />

Ausgangssituation und Ansatzpunkte der <strong>Studie</strong><br />

Der eigene Untersuchungs-Ansatz hat <strong>zum</strong> Ziel, die quantitative Bedarfserfassung mit Vergleichbarkeit <strong>zum</strong><br />

qualitativen Begutachtungsverfahren zu verbinden.<br />

Die stationäre Versorgung alter Menschen geschieht heute unter folgenden Rahmenbedingungen:<br />

� Die Population ist heute älter und morbider als noch vor zehn Jahren.<br />

� Auswahleffekte führen dazu, dass dementiell Erkrankte heute die größte Gruppe der Heimbewohner<br />

ausmachen.<br />

� Praktiker berichten von gestiegenem <strong>Pflege</strong>- und Betreuungsbedarf.<br />

� Die gezahlten Mittel der <strong>Pflege</strong>versicherung reichen zur Finanzierung nicht aus.<br />

� Das beispielhafte und erfolgreiche Landesarztverfahren in NRW zur Verbesserung der Versorgung<br />

<strong>Demenzkranker</strong> wurde mit Einführung des SGB XI ausgesetzt, ohne dass an seine Stelle eine<br />

vergleichbare Lösung getreten wäre.<br />

Da für den Bereich der Altenhilfe kaum Zahlenmaterial vorliegt, werden in der gegenwärtigen Diskussion<br />

häufig Minutenwerte aus der Krankenpflege übertragen. Die Erfahrung zeigt, dass dies bei fortgeschritten<br />

dementiell erkrankten HeimbewohnerInnen besonders problematisch ist. Einzelne Untersuchungen in<br />

stationären Alteneinrichtungen liefern Daten über die tatsächlich aufgewandte Zeit für <strong>Pflege</strong>handlungen (<br />

Ist-Situation ). Diese sind jedoch nur begrenzt verwertbar, wenn nicht zugleich die Qualität der Maßnahmen<br />

www.<strong>georgi</strong>-arbeitssicherheit.de 3

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