pe press - Hochschule Furtwangen

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Studium und Kind
Beispielhaftes Betreuungsprogramm an der HFU
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung, das Zentrum für
Hochschulentwicklung und die Robert
Bosch Stiftung haben einen Wettbewerb
für familienfreundliche Hochschulen ausgeschrieben.
Insgesamt acht Hochschulen
können über einen Zeitraum von zwei
Jahren mit insgesamt 100.000 Euro Unterstützung
bei der Gestaltung familienfreundlicher
Maßnahmen erhalten.
Die Hochschule Furtwangen hat einen Förderantrag
gestellt, über dessen Schicksal zu
Redaktionsschluss noch nicht entschieden
war. Auch wenn der ersehnte Förderbescheid
natürlich erheblichen Rückenwind
für ein ganzes Maßnahmebündel bedeuten
würde, haben sich die Gremien der Hochschule
Furtwangen unabhängig davon entschieden,
die HFU für Studierende und
Mitarbeiter konsequent familienfreundlicher
zu gestalten.
Bereits heute existiert am Standort Furtwangen
ein beispielhaftes Kinderbetreuungsprogramm.
In Kooperation und mit Unterstützung
der Stadt Furtwangen und des
Freiburger Studentenwerks werden Kinder
von Hochschulangehörigen in der katholischen
Kindertagesstätte Maria Goretti in
unmittelbarer Nachbarschaft der Hochschule
Furtwangen betreut.
Bislang konnten alle Kinder von etwa drei
Monaten bis zum Grundschulalter, für die
Betreuungsbedarf bestand, aufgenommen
werden. Die Berücksichtigung der Bedürfnisse
der Hochschulangehörigen, die zeitliche
Flexibilität, die sozial verträgliche
Gebührenstaffelung sowie das Engagement
der Mitarbeiterinnen der Einrichtung sind
hervorzuheben und garantieren den Erfolg.
Am Standort in Schwenningen ist die Etablierung
eines vergleichbaren Angebots
geplant. Durch diese und weitere Maßnahmen
soll der Anteil weiblicher Studieren-
der und Professorinnen weiter gesteigert
werden (natürlich gelten die genannten
Angebote aber auch für Kinder männlicher
Hochschulmitglieder!). In den naturwissenschaftlich
geprägten Studiengängen
der Hochschule Furtwangen sind Frauen
nach wie vor stark unterrepräsentiert. Viele
Frauen kehren nach einer Babypause nicht
oder erst nach langer Zeit ins Studium oder
in den Beruf zurück. Eine Schwangerschaft
und die anschließende Kindererziehung
müssen jedoch nicht notwendigerweise zu
einer Unterbrechung des Studiums oder
der Karriere führen. Studium und Familie
sind gleichzeitig möglich und schließen
sich nicht aus.
Auch im politischen Raum scheint das
Thema „Familienfreundlichkeit“ immer
mehr Bedeutung zu erlangen. Das neue
Landeshochschulgesetz lässt deshalb ausdrücklichen
Spielraum zur Regelung von
Verlängerungen von Prüfungsfristen für
Studierende mit Kind in Prüfungsordnungen.
Die Hochschule Furtwangen hat daher
im § 5 Abs. 4 der Studienprüfungsordnung
eine angemessene Ausnahmeregel für Kinder
betreuende Studierende geschaffen.
An der HFU arbeiten übrigens auch zahlreiche
– insbesondere weibliche – Mitarbeiter
in familienfreundlicher Teilzeit.
Entsprechende Wünsche und Anträge werden
stets wohlwollend geprüft. Inzwischen
haben auch die ersten männlichen Mitarbeiter
Elternzeit in Anspruch genommen!
Gerd Kusserow, HFU Kanzler
ausgabe 23