Kindersicher- Unfallschutz - GÖD
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titelgeschichte<br />
12<br />
chancengleichheit im öFFentlichen Dienst<br />
wir sind bereit!<br />
text: Mag. Katharina steiner<br />
Warum für das xY-chromosom in der Privatwirtschaft um 18 Prozent mehr lohn<br />
bezahlt wird, ist unbekannt. im öffentlichen Dienst gilt jedenfalls: gleiche leistung,<br />
gleicher lohn. Die Karriere von Frauen ist trotzdem förderungswürdig, der Weg<br />
nach oben schwer.<br />
Frauen können nicht einparken, Männer weinen nie<br />
– geschlechtsbezogene Vorurteile, die uns im Privatleben<br />
ein müdes Lächeln wert sind, kosten im Job bare Münze.<br />
In der Privatwirtschaft beziehen Frauen ganze 18,1 Prozent<br />
weniger Gehalt bei gleicher Leistung, gleichem Alter, gleicher<br />
Ausbildung und Beschäftigungsdauer sowie unter Einbeziehung<br />
der Tatsache, dass Frauen häufiger in schlechter,<br />
Männer jedoch vermehrt in besser bezahlten Branchen und<br />
Berufen arbeiten. Woher die besagten 18 Prozent stammen,<br />
ist ungeklärt: Die Autoren des Frauenberichts führen die Zahl<br />
einerseits auf eine Diskriminierung von Frauen zurück, andererseits<br />
gibt es anscheinend lohnrelevante Unterschiede, die<br />
bei dieser Studie nicht beobachtet wurden. Zurücklehnen<br />
und sich auf das Mysterium der Herkunft der 18 Prozent<br />
verlassen im Sinne von „Was ich nicht weiß, macht mich<br />
nicht heiß“ ist dennoch nicht angesagt. Die Wissenschafter<br />
der Studie verweisen darauf, dass sich Diskriminierung gern<br />
hinter Fakten versteckt und auf den ersten Blick gar nicht<br />
als solche erkennbar ist. Ein Beispiel: Hinter der Tatsache,<br />
dass es reine Männerdomänen und richtige Frauenbranchen<br />
gibt, verbirgt sich zum Teil Diskriminierung – sei es, weil die<br />
Gesellschaft „Ausreißer“ wie den weiblichen Bauarbeiter<br />
oder den männlichen Kindergärtner nicht gutheißt oder weil<br />
der/die Personalchef/in männliche oder weibliche Kollegen<br />
bevorzugt. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek stellt<br />
im 2010 erschienenen Frauenbericht klar: „Es liegt noch<br />
einiges an Arbeit vor uns, damit Frauen und Männer in der<br />
Gesellschaft gleichgestellt sind. Die Daten zeigen, dass Frauen<br />
so gut ausgebildet sind wie nie zuvor. Sie sind berufstätig<br />
wie nie zuvor. Dennoch verdienen Frauen für die gleiche<br />
Arbeit um bis zu 18 Prozent weniger als Männer.“<br />
Vorreiter Bundesdienst<br />
Im öffentlichen Dienst gibt es klare Regeln<br />
bezüglich der Chancengleichheit von Männern<br />
und Frauen: „Auf Grund des Geschlechtes – insbesondere<br />
unter Bedachtnahme auf den Ehe- oder<br />
Familienstand – darf im Zusammenhang mit einem<br />
Dienst- oder Ausbildungsverhältnis (...) niemand unmittelbar<br />
oder mittelbar diskriminiert werden“, besagt § 4 im<br />
Bundes-Gleichbehandlungsgesetz. Darum ist auch gleiches<br />
Gehalt für gleichwertige Leistung im öffentlichen Dienst kein<br />
Thema. Die Vorbildrolle nimmt der Bund durch verschiedene<br />
Maßnahmen wahr: Gleichbehandlungsbeauftragte, Kontaktfrauen/Frauenbeauftragte,Bundes-Gleichbehandlungskommission,<br />
gesetzliche Instrumentarien wie verpflichtende<br />
Frauenförderungspläne, Berichtslegung über den Stand der<br />
Verwirklichung der Gleichbehandlung und Frauenförderung<br />
an den Nationalrat sowie mit einer ständigen legistischen<br />
Weiterentwicklung und Anpassung an geänderte Rahmenbedingungen<br />
der Arbeitswelt unter dem Genderaspekt. Das<br />
Ziel ist eindeutig: Eine Gleichstellung von Frauen und Männern<br />
im Bundesdienst. Status quo im Jahr 2010: teils erfreulich,<br />
teils verbesserungswürdig.<br />
Weiblich, gebildet sucht ...<br />
Lag der Anteil von erwerbstätigen Frauen in Österreich im<br />
Jahr 1984 noch bei 49,4 Prozent, standen 2008 bereits 65,8<br />
Prozent im Berufsleben. (Im Vergleich: 78,5 Prozent der Männer<br />
arbeiteten 2008.) Der Aufholprozess der berufstätigen<br />
Damen ist im vollen Gange, zwischen 2007 und 2008 hat die<br />
Frauenerwerbsquote um 1,4 Prozent zugelegt. Im Bundesdienst<br />
folgt frau diesem Trend: Der Anteil von Frauen ist in