Kindersicher- Unfallschutz - GÖD
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titelgeschichte<br />
16<br />
Vom ringen der geschlechter mit biologischen Vorgaben und gesellschaftlichen<br />
einschränkungen. eine geschichte der gleichberechtigung mit (noch) unbekann-<br />
tem ausgang.<br />
Die geschichte nennt im<br />
Laufe der Jahrhunderte immer<br />
wieder engagierte Frauen, die<br />
sich für die Gleichberechtigung<br />
gegenüber den Männern<br />
einsetzten. Die Vorstöße<br />
blieben meist ohne Wirkung,<br />
und diese Frauen wurden nie<br />
wirklich mit ihrem Anliegen ernst genommen.<br />
Mit dem Revolutionsjahr 1848 werden jedoch die Aktivitäten<br />
der Frauen lauter und vernehmlicher. Insbesondere<br />
ging es um das Wahlrecht für Frauen. Zu dieser Zeit war<br />
das Wahlrecht aber abhängig vom Steueraufkommen und<br />
vom Besitz.<br />
Barrieren zur Bildung<br />
Mit der Industrialisierung wurde auch die Notwendigkeit<br />
größer, dass Frauen in Fabriken arbeiten mussten und<br />
generell Frauen, die alleinstehend waren, selbst für ihr<br />
Auskommen Arbeit annahmen. Sie waren fast ausschließlich<br />
in Berufen tätig, die ein geringes Einkommen hatten<br />
und wenig Verantwortung. Das hing vor allem auch damit<br />
zusammen, dass Mädchen von der Bildung ferngehalten<br />
wurden. So gab es mit Ende des 19. Jahrhunderts auch<br />
seitens der Frauen intensive Bestrebungen, um beim Universitätsstudium<br />
zugelassen zu werden.<br />
In Österreich-Ungarn wurde 1878 eingeführt, dass Frauen<br />
Vorlesungen als Gasthörerinnen besuchen, obwohl andererseits<br />
1877 die bisher am königlich-kaiserlichen poly-<br />
frauenbild<br />
text: hr Dir. christine guBitzer, VOrsitzenDe-stellVertreterin<br />
unD VOrsitzenDe Für Den Bereich Frauen in Der gÖD<br />
technischen Institut (heute TU Wien) gehaltenen „Damen-<br />
Vorlesungen“ abgeschafft wurden.<br />
1896 wurden im Ausland erworbene Doktordiplome anerkannt,<br />
unter der Bedingung der Nostrifikation (Wiederholung<br />
sämtlicher Rigorosen), und auch die Zulassung zur<br />
Matura gesetzlich verankert. Ab 1897 ließen die Universitäten<br />
Wien sowie Prag, Graz und Innsbruck Studentinnen zur<br />
philosophischen Fakultät zu, ab 1900 auch zum Medizinstudium,<br />
aber erst nach Ende des Ersten Weltkrieges 1919<br />
erhielten sie Zutritt zur juridischen Fakultät, 1928 an der<br />
evangelisch-theologischen und ab 1945 an der katholischtheologischen<br />
Fakultät der Universität Wien.<br />
Dr. med. univ. Gabriele Possaner Freiin von Ehrenthal<br />
promovierte am 2. April 1897 in Wien als erste Frau in<br />
Österreich, die erste Habilitation war die der Dr. phil. Elise<br />
Richter 1907 (Romanistik in Wien), die auch 1921 zur<br />
ersten außerordentlichen Professorin Österreichs berufen<br />
wurde († um 1942, Theresienstadt).<br />
1934 findet eine Wende statt, ein Numerus clausus von 10<br />
Prozent wird eingeführt, und diverse Zugangsbeschränkungen<br />
und Studienerschwernisse kommen zum Tragen. Zwar<br />
erhöht sich der Frauenanteil ab 1939 kriegsbedingt wieder<br />
deutlich, aber erst nach 1945 werden in Österreich neue,<br />
gleichbehandelnde Lehrgesetze und Studienordnungen<br />
eingeführt.<br />
„immer nur Dilettantinnen“<br />
Die Bemühungen um Gleichberechtigung der Frauen im<br />
Bereich der Bildung und der Berufstätigkeit im 19. Jahr-