Ausgabe 5/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 5/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 5/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
01 Cover neu 25.04.<strong>2003</strong> 11:24 Uhr Seite 1<br />
Foto: Corbis<br />
P.b.b. ◆ Erscheinungsort Wien ◆ Verlagspostamt 1230 Wien ◆ GZ 02Z031732M<br />
Der öffentliche <strong>Dienst</strong> aktuell Mai <strong>2003</strong> 7 1,09<br />
GÖD<br />
>> PENSIONSREFORM<br />
> Gelebte Sozialpartnerschaft hat sich noch immer ausgezahlt. Man ist<br />
entweder mit uns oder gegen uns.<br />
Fritz Neugebauer<br />
> Das Vertrauen der Menschen in die Rechtssicherheit wird völlig untergraben.<br />
Dr. Heinz Mayer, Verfassungsrechts-Experte<br />
> Lieber die Reform verschieben und dann eine ordentliche machen.<br />
Dr. Christoph Leitl, Präsident Wirtschaftskammer<br />
> Das ist ein glatter Vertrauensbruch durch die Regierung.<br />
Fritz Verzetnitsch, ÖGB-Präsident<br />
KLARE ANSAGE<br />
Die Beschlüsse des<br />
Zentralvorstandes
02 ÖBV 25.04.<strong>2003</strong> 8:23 Uhr Seite 1<br />
Die ÖBV-<br />
Zukunft-Sicherung<br />
Die Heimat der ÖBV ist<br />
der öffentliche <strong>Dienst</strong>.<br />
„Von Kollege zu Kollege“<br />
kann die ÖBV daher mit<br />
speziellen Produkten für<br />
Beamte und Vertragsbedienstete<br />
in Bund und<br />
Land aufwarten.<br />
M i t d e r Ö B V d u r c h ’ s L e b e n !<br />
ServiceTel:<br />
01/401 20-0<br />
www.oebv.com<br />
Unsere LehrerInnenvorsorge!<br />
Zukunft-Sicherung -<br />
Pensionsvorsorge mit<br />
Steuervorteil:<br />
unbürokratisch und<br />
langfristig gesichert.<br />
Ihre Versicherung
03 edit-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:13 Uhr Seite 1<br />
Rund zweieinhalb Jahre nach Unterzeichnung des Gehaltsabkommens<br />
vom 4. Oktober 2000 wurden die Nachverhandlungen<br />
für das Jahr 2002 vor wenigen Tagen<br />
abgeschlossen. Mit einem Kompromiss: Die GÖD konnte ihre<br />
Forderung nach einer einprozentigen Erhöhung der Gehälter<br />
– ab 1. Juli <strong>2003</strong> zuzüglich einer einmaligen Abfindung von<br />
100 Euro und mit einer Deckelung von 18,9 Euro – durchsetzen.<br />
Das Übereinkommen zwischen der <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> und der Bundesregierung wurde dem<br />
GÖD-Zentralvorstand am 23. April zur Kenntnis gebracht<br />
und mehrheitlich angenommen. Betrachtet man die Ausgangslage<br />
– die Regierung hatte nach mehreren Verhandlungsrunden<br />
lediglich eine Einmalzahlung in der Höhe von<br />
260 Euro angeboten –, so zeigt sich einmal mehr, dass wir im<br />
konstruktiven Dialog auch unter schwierigsten Bedingungen<br />
in der Lage sind, positive Lösungen zu finden.<br />
Pensionsreform ist kein Mittel zur Budgetsanierung. Es<br />
spricht Bände, wenn eine Pensionssicherungsreform, die im<br />
Interesse der kommenden Generationen und unter Wahrung<br />
des Vertrauensschutzes sicher notwendig ist, im Rahmen der<br />
Budgetbegleitgesetze abgehandelt wird. Ein derartig großer<br />
Wurf – und ein solcher ist unabdingbar, will man die oben<br />
genannten Ziele erreichen – ist keine kurz- oder mittelfristig<br />
wirksame Maßnahme zur Budgetsanierung. Hier geht es um<br />
die Sicherheit der Menschen in diesem Land und um das<br />
Vertrauen, das sie in ihre eigene Lebensplanung, in die<br />
Politik und in den österreichischen Rechtsstaat setzen<br />
können. Zuschauen und abwarten macht Reparaturen des<br />
Pensionssystems immer teurer, eine Reform dieser Tragweite<br />
und Größenordnung jedoch überhastet vom Zaum zu<br />
brechen, wäre genauso fahrlässig. Für die <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> ist die Sicherung der künftigen<br />
Pensionen wichtig, sie steht für die Erreichung dieses Zieles<br />
auch zur Verfügung. Was wir ablehnen, ist nicht das Ziel,<br />
E D I T O R I A L<br />
„Die Nachverhandlungen für das Jahr 2002 haben<br />
bewiesen, dass wir im konstruktiven Dialog in der<br />
Lage sind, Kompromisse zu erzielen. Es ist<br />
unabdingbar, dass es auch bei der Pensionsreform<br />
auf diesem Weg für die Menschen verträgliche<br />
Lösungen geben muss.“<br />
ENTWEDER MIT UNS ODER GEGEN UNS<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
sondern der Weg, den die Bundesregierung mit dem vorliegenden<br />
Entwurf eingeschlagen hat. Beide Gesetzesentwürfe<br />
wurden ohne Einbindung der Sozialpartner erstellt,<br />
die überfallsartige Präsentation ist ebenso indiskutabel wie<br />
die verkürzte Begutachtungsfrist. „Speed kills“ heißt hier<br />
einmal mehr die Devise. Über diese Vorgehensweise hinaus<br />
richtet sich unsere Kritik aber vor allem auch gegen die<br />
konkreten Inhalte. Eine Pensionssicherungsreform, die<br />
diesen Namen verdient, muss die Einhaltung eines umfassenden<br />
Vertrauensschutzes beinhalten, den Erhalt der<br />
Kaufkraft im Alter als prioritäres Ziel haben und von ihrer<br />
Ausgestaltung her so angelegt sein, dass Frauen nicht benachteiligt<br />
werden. Diese drei Eckpunkte sind nicht annähernd<br />
erfüllt, die vorgelegten Entwürfe zum <strong>Dienst</strong>recht und<br />
zum ASVG werden von uns daher vollinhaltlich abgelehnt.<br />
Die Regierung ist gut beraten, die sozialpartnerschaftliche<br />
Tradition des Dialogs hier ebenso wieder aufzunehmen wie<br />
bei anderen anstehenden Themen – bei der Behandlung der<br />
Personalressourcen im Rahmen der Verwaltungsreform, bei<br />
der Zusammenlegung der Wachkörper in der Exekutive<br />
oder den Einsparungen im Wege der beschlossenen Stundenkürzungen<br />
bei den Lehrern.<br />
Die Bundesregierung hat die ausgestreckte Hand der Sozialpartner<br />
(<strong>Gewerkschaft</strong>-Wirtschaftskammer) leider nicht<br />
ergriffen und die Gelegenheit versäumt, ein wichtiges<br />
Thema von großer Tragweite auf eine breite konsensuale<br />
Basis zu stellen. Man ist entweder mit uns oder gegen uns.<br />
Fritz Neugebauer<br />
3
04/5 Inhalt-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:37 Uhr Seite 1<br />
Foto: Corbis<br />
TITELGESCHICHTE:<br />
Sicherer Rückhalt .................................................18<br />
Der Bericht der GÖD-Rechtsabteilung über die Tätigkeit<br />
des gewerkschaftlichen Rechtsschutzes im Jahr 2002<br />
ist wie jedes Jahr auch diesmal wieder eine Erfolgsgeschichte.<br />
Neben den vier brisantesten Fällen der letzten<br />
Monate werden die elf Juristinnen und Juristen der<br />
Rechtsabteilung vor den Vorhang gebeten. Zudem<br />
spricht der Leiter der Rechtsabteilung, Dr. Manfred<br />
Mögele, im GÖD-Interview über die Mannigfaltigkeit<br />
der Tätigkeit und über die Bedeutung des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes. Ein Bericht über Zahlen, Daten<br />
und die Menschen hinter den Paragraphen.<br />
AKTUELL<br />
„Wir wissen, was wir zu tun haben“.......................10<br />
Der Zentralvorstand der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> legte Ende April die weitere Vorgehensweise<br />
in den brennenden Themen fest: Diese sind die<br />
geplante Pensionsreform und weiterer Stellenabbau<br />
im Zuge der Verwaltungsreform. Außerdem wurde<br />
die Gehaltsvereinbarung vom 22. April über die<br />
Abgeltung der Inflation angenommen.<br />
I N H A L T<br />
10 14<br />
4 GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
18<br />
PENSIONEN<br />
GÖD-Position: „So nicht annehmbar!“ ....................12<br />
Die geplante Pensionsreform sorgt weiterhin für<br />
Zündstoff in der politischen Debatte. Dem Gesetzesentwurf<br />
fehlt die soziale Symmetrie, Gerechtigkeit<br />
und eine Perspektive für Jüngere.<br />
HISTORIE<br />
Beamtenpensionen – woher und wohin?.................14<br />
Ein historischer Abriss bisheriger Reformen des<br />
Pensionssystems im öffentlichen <strong>Dienst</strong>. Die Chronik<br />
kleiner und großer Veränderungen.<br />
AKTION<br />
Mitglieder werben Mitglieder.................................26<br />
Die GÖD-Mitgliederaktion in ihrer aktuellen Runde:<br />
Diesmal zu gewinnen: eine Woche in der Toskana.<br />
WELT<br />
„Das unveräußerliche Recht des Staates“ .............34<br />
Zum GÖD-Forum „GATS – Starker Staat, sichere<br />
Zukunft“ lud GÖD-Vorsitzender Neugebauer den<br />
politisch verantwortlichen Bundesminister Martin<br />
Bartenstein sowie hochrangige Experten.<br />
Foto: Amdi Bruckner Foto: Gerald Große
04/5 Inhalt-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:37 Uhr Seite 2<br />
Foto: Amdi Bruckner<br />
43<br />
38<br />
EIN TAG MIT ...<br />
Spitzenkommandos gegen den Terror.....................38<br />
Die Eliteeinheiten der österreichischen Exekutive<br />
gehören zu den Besten der Welt. Eine Reportage.<br />
GESUNDHEIT<br />
Medizinische Revolution mit Köpfchen ...................43<br />
Bediensteten der Landesklinik Salzburg gelang die<br />
Organzüchtung aus Knochen- und Knorpelzellen.<br />
REPORT<br />
Eine Woche im Brennpunkt ...................................44<br />
Einmal mehr erweist sich der öffentliche <strong>Dienst</strong> als<br />
publizistischer Dauerbrenner in Österreichs Medien.<br />
I N H A L T<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
AUS DER REDAKTION<br />
IMPRESSUM „GÖD – Der öffentliche <strong>Dienst</strong> aktuell“ ist das Mitgliedermagazin der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> und erscheint im 58. Jahrgang. Herausgeber: Österreichischer <strong>Gewerkschaft</strong>sbund, <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong>, Fritz Neugebauer, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7. Medieninhaber: Verlag des Österreichischen<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>sbundes Ges.m.b.H., A-1230 Wien, Altmannsdorfer Straße 154–156. Chefredakteur: Hermann<br />
Feiner, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54-233, Fax: DW 326. Internet: www.goed.at.<br />
E-Mail: goed@goed.at. Redaktion & Produktion: Dr. Michaela Baumgartner, Mag. Gerald Fleischmann. Mitarbeiter<br />
Text: Mag. Thomas Bankhofer, Hermann Feiner, Dr. Josef Germ, Johann Hable, Bettina Hofmacher, Marion<br />
Leodolter, Dr. Manfred Mögele, Mag. Helmut Mooslechner, Mag. Gerhard Neugebauer, Cordula Puchwein,<br />
Dr. Norbert Schnedl, Hannes Taborsky, Michael Winhofer. Grafische Leitung & Layout: Mag. Jana Große. Konzeption,<br />
Anzeigen: Modern Times Media VerlagsgesmbH, A-4111 Walding. Büro Wien: A-1010 Wien, Himmelpfortgasse<br />
17/2/8, Tel.: 01/513 15 50, Fax: DW 21. Hersteller: Elbemühl-Tusch G. m. b. H. & Co KG, 7201<br />
Neudörfl, Blickfordstraße 21. Verlagsort: Wien. Herstellungsort: Neudörfl. DVR-Nr.: 0046655. Die Redaktion behält<br />
sich das ausschließliche Recht der Vervielfältigung und Vertreibung der zum Abdruck gelangenden Beiträge<br />
sowie ihre Verwendung für andere <strong>Ausgabe</strong>n vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung<br />
des Autors dar, die sich nicht mit der Meinung der GÖD decken muss.<br />
Wieder wird eine Erfolgsmeldung von den tagespolitischen<br />
Wirren aus dem vorderen Blattteil unseres Magazins in die<br />
Heftmitte gedrängt: Diesmal musste der beeindruckende<br />
Bericht der GÖD-Rechtsabteilung über die Rechtsschutztätigkeit<br />
des Jahres 2002 der geplanten Pensionsreform<br />
der Bundesregierung weichen. Wird der Gesetzesentwurf<br />
zur Reform des staatlichen Pensionsstems nämlich eins<br />
zu eins übernomen, „werden Vertrauensschtz und Kaufkraft<br />
massiv gefährdet“, wie GÖD-Vorsitzender Fritz Neugebauer<br />
jüngst sagte. Daher hat die GÖD beim Zentralvorstand<br />
am 23. April (ab Seite 10) den Gesetzesentwurf der<br />
Regierung zur Gänze abgelehnt.<br />
Jetzt aber zum Erfreulichen: Ab Seite 18 bringen wir einen<br />
ausführlichen Bericht über die Leistung der GÖD-Rechtsabteilung,<br />
die sich im Kampf für das Recht der Mitglieder<br />
wieder einmal selbst übertroffen hat. Dazu gibt es auch<br />
ein Interview mit dem Leiter der Abteilung, Dr. Manfred<br />
Mögele (Seite 23).<br />
Großes Gewicht hat mit vier Seiten (ab Seite 34) auch die<br />
Analyse des GÖD-Forums vom März, bei dem die GÖD<br />
gemeinsam mit Experten dem Thema GATS gründlich auf<br />
den Zahn fühlte.<br />
Der dritte Schwerpunkt unserer Mai-<strong>Ausgabe</strong> ist den Spezialeinheiten<br />
der österreichischen Exekutive gewidmet. Ab<br />
Seite 38 finden Sie eine spannende Reportage über WEGA<br />
und EKO-COBRA sowie über Männer, auf die man sich<br />
jederzeit verlassen kann.<br />
Und natürlich wieder mit dabei: Tipps, Ratschläge und<br />
Informationen zu Recht, Internet und Freizeit.<br />
Die Redaktion<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial ...........................................................3<br />
Panorama.........................................................6<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>swelt ...........................................7<br />
Spectrum .........................................................8<br />
Glosse .............................................................9<br />
WBV ..............................................................17<br />
Tech-News......................................................24<br />
Rechtsabteilung..............................................29<br />
Heimverein .....................................................30<br />
Zimmerbörse ..................................................32<br />
BS 2 Info ........................................................46<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> aktuell ......................................47<br />
Haben Sie einen NEUEN<br />
ARBEITGEBER oder stehen Sie<br />
vor einer PENSIONIERUNG?<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />
01/533 33 40<br />
Evidenz der GÖD oder senden<br />
Sie uns ein E-Mail: goed@goed.at.
06-9 Panorama-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:21 Uhr Seite 1<br />
MEINUNG: ECHT<br />
Echte Partner akzeptieren<br />
einander und schätzen sich.<br />
Echte Partner müssen nicht immer einer<br />
Meinung sein oder dieselben Ansichten<br />
vertreten.<br />
Echte Partner setzen sich dann aber<br />
zusammen und versuchen bestmögliche<br />
Lösungen zu finden, auch wenn das<br />
Ergebnis oftmals beiden weh tut.<br />
Siegt immer nur einer der Partner und<br />
verlangt er gleichzeitig die bedingungslose<br />
Unterordnung des anderen, besteht<br />
keine echte Partnerschaft mehr. Letztlich<br />
führt dies zur Selbstaufgabe des einen<br />
oder zur Trennung beider.<br />
Beide Formen sind schmerzlich und auch<br />
nicht zielführend – bei einer Sozialpartnerschaft<br />
ist dieses Resultat sogar fatal:<br />
Selbstaufgabe des einen führt zu unerträglicher<br />
Machtfülle und Überheblichkeit<br />
des anderen bzw. Frust und Resignation<br />
des Betroffenen.<br />
Für einen gemeinsamen Fortschritt und<br />
ein gemeinsames Wohl ist dieses Szenario<br />
unbrauchbar!<br />
Eine echte Sozialpartnerschaft aber muss<br />
das Interesse aller zum Ziel haben.<br />
Der bestmögliche Ausgleich zwischen<br />
jung und alt, reich und arm, beschäftigt<br />
und arbeitslos, gesund und krank muss<br />
das gemeinsame Ziel allen Handelns sein.<br />
Fehlt dies, gibt es keine Partnerschaft,<br />
schon gar keine echte.<br />
Das Ergebnis sind soziale Spannungen,<br />
wirtschaftlicher Niedergang, Ungerechtigkeiten,<br />
Verteilungskämpfe.<br />
Daher ist jetzt erst recht Partnerschaft<br />
gefragt: Sozialpartnerschaft!<br />
Aber eine echte ...<br />
Ihr Mag. Helmut Mooslechner<br />
Haben Sie Ihren Namen oder Ihre<br />
Adresse geändert?<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte:<br />
01/533 33 40<br />
Evidenz der GÖD oder senden Sie<br />
uns ein E-Mail: goed@goed.at.<br />
P A N O R A M A<br />
6 GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
„IN WELCHER C AUSA KANN ICH DIENEN?“<br />
DER STAAT UND SEINE ORDNUNG<br />
Schambeck, Verlag Österreich, 834 Seiten, 96 Euro<br />
Aus Anlass der Emeritierung von Univ.-Prof. DDr. Herbert<br />
Schambeck, treues GÖD-Mitglied, hat der Verlag Österreich<br />
dessen Buch „Der Staat und seine Ordnung“ herausgebracht.<br />
Es beinhaltet angesichts der Fülle von Veröffentlichungen,<br />
die Schambeck als Politiker und Wissenschafter publizierte,<br />
eine bescheidene Auswahl seiner Publikationen. Die Auswahl<br />
der Texte ist deshalb sehr inhaltsreich und gibt einen<br />
Überblick über die Grundlagen der Staatsrechtsordnung, die Grundrechte, Demokratie,<br />
über Föderalismus, Regierungssystem, Parteien und Interessenvertretungen,<br />
über Öffentlichkeit und Medien sowie über eine Reihe von Persönlichkeiten, welche<br />
Österreich und die Welt nachhaltig geprägt haben. Auch der öffentliche <strong>Dienst</strong>, die<br />
Richter im Besonderen, sind Gegenstand wegweisender Aussagen des emeritierten<br />
Rechtsgelehrten. Zum Prädikat: Kein am Staatsrecht und an der politischen Wissenschaft<br />
Interessierter sollte diese Lektüre auslassen.
06-9 Panorama-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:21 Uhr Seite 2<br />
GEWERKSCHAFTSWELT<br />
Top-News international<br />
EUROPA<br />
MUTTERTAG, VATERTAG<br />
Ermäßigte Karten für GÖD-Mitglieder bei Wiener Hofburgkapelle.<br />
Österreichische TV- und Bühnenstars,<br />
Christa Schwertsik und Serge Falck, tragen<br />
am 11. Mai und am 8. Juni <strong>2003</strong> Briefe<br />
berühmter Komponisten an ihre Eltern<br />
vor. Begleitet werden sie dabei von der<br />
Wiener Hofburgkapelle, Mitglieder des<br />
Wiener Staatsopernchors singen Männerchöre.<br />
Für GÖD-Mitglieder sind die Karten<br />
für die Veranstaltungen zu 15 Prozent<br />
ermäßigt und unter 01/588 85 (Wien-<br />
Ticket) erhältlich. Die Karten können<br />
auch unter Vorlage des GÖD-Mitgliedsausweises<br />
beim „Salettl“ gegenüber der<br />
Wiener Staatsoper abgeholt werden.<br />
P A N O R A M A<br />
Italien. Gestreikt. Die italienischen Lehrer haben Anfang April in allen<br />
größeren Städten am Apennin gegen die vom Parlament verabschiedete Schulreform<br />
gestreikt. Der Protest richtete sich gegen die Regierung Berlusconi, die<br />
das Schulabgangsalter von 15 auf 18 Jahre erhöht, was zur Streichung zahlreicher<br />
Stellen führen wird. Laut Schätzungen sind 8000 Lehrposten betroffen.<br />
Frankreich. Protestiert. Ein nationaler Streiktag gegen die von der<br />
Regierung geplante Pensionsreform hat Anfang April den öffentlichen Verkehr<br />
in Frankreich weitgehend lahm gelegt. Durch die Arbeitsniederlegung im<br />
öffentlichen <strong>Dienst</strong> waren Flug-, Bahn- und Nahverkehr schwer gestört. Die<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>en organisierten rund 100 regionale Kundgebungen, um gegen<br />
die Pläne des Premier Jean-Pierre Raffarin zu protestieren, die massive Einschnitte<br />
bei den öffentlichen Pensionen vorsehen.<br />
INTERNATIONAL<br />
Brüssel – Genf. Gewählt. Am 26. März <strong>2003</strong> wurde in Genf Juan Somavia<br />
zum Generaldirektor der Internationalen Arbeitnehmer-Organisation<br />
ILO (International Labour Organisation) wiedergewählt. Die ILO ist eine<br />
Institution der Vereinten Nationen mit Sitz in Brüssel und besteht aus Vertretern<br />
von nationalen Regierungen, <strong>Gewerkschaft</strong>en und anderen Arbeitnehmer-Interessenverbänden.<br />
Nordkorea. Verhaftet. <strong>Gewerkschaft</strong>er haben es auch in Ostasien nicht<br />
leicht. In Nordkorea wurden im Jahr 2002 rund 220 Funktionäre der Arbeitnehmervertretungen<br />
verhaftet, rund 50 von ihnen sitzen noch heute im<br />
Gefängnis. Unter den unschuldig Verurteilten befindet sich auch Dan Byungho,<br />
Präsident des Nordkoreanischen <strong>Gewerkschaft</strong>sbundes.<br />
GÖD-URLAUBSANGEBOTE<br />
Aktuelle Angebote (Restplätze,<br />
Last-Minute-Angebote) finden Sie<br />
im Internet unter www.rcw.at.<br />
ACHTUNG: JAHRBUCH <strong>2003</strong><br />
Jahrbuchbestellungen ohne<br />
Name und Adresse eingelangt.<br />
Das Organisationsreferat der GÖD hat<br />
in den letzten Wochen eine Vielzahl von<br />
Postkarten mit der Bestellung des Jahrbuchs<br />
<strong>2003</strong> zugesandt bekommen. Auf<br />
rund 600 von diesen sind weder Name noch<br />
Adresse angeführt! Wir bitten daher alle<br />
Mitglieder, welche ein Jahrbuch bestellt<br />
und nach längerer Zeit keines bekommen<br />
haben, sich an uns zu wenden: GÖD, Bildungsreferat,<br />
Teinfaltstraße 7, 1010 Wien,<br />
Tel.: 01/534 54.<br />
NEUES GÖD-SERVICE<br />
Info-Hotline: Junge Mitarbeiter-<br />
Innen im öffentlichen <strong>Dienst</strong>.<br />
Die GÖD forciert ihr Referat für Freizeit,<br />
Jugend und Sport. Zur Verstärkung<br />
der Jugendarbeit des Referates soll eine<br />
Anlaufstelle den Interessenaustausch innerhalb<br />
unterschiedlicher Themenbereiche<br />
fördern und eine Mitgestaltungsebene<br />
schaffen. Diese Jugendplattform wird in<br />
einer der nächsten <strong>Ausgabe</strong>n von „GÖDaktuell“<br />
vorgestellt. Vom Begriff „Jugend“<br />
sind wir zum Begriff „Junge Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen“ übergegangen, da<br />
das Alter der <strong>Gewerkschaft</strong>sjugend im<br />
Bereich der 14- bis 19-Jährigen im öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong> zu niedrig ist. Der Begriff<br />
„Junge MitarbeiterInnen“ betrifft somit<br />
alle GÖD-Mitglieder bis 35.<br />
Ab Mai <strong>2003</strong> wird eine Hotline für unsere<br />
jungen MitarbeiterInnen eingerichtet.<br />
Diese steht jeden ersten <strong>Dienst</strong>ag im<br />
Monat von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung.<br />
Am 6. Mai erwarten die Jugendsekretärin<br />
Doris Bayer und Mag. Stefan Stöger aus<br />
der Rechtsabteilung ab 9 Uhr erstmals die<br />
Anfragen zu Problemen, Wünschen und<br />
Anliegen unter der Tel.-Nr.: 01/534 54- 272.<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong> 7
06-9 Panorama-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:21 Uhr Seite 3<br />
S TANDORTFAKTOR<br />
Der öffentliche <strong>Dienst</strong> stellt<br />
seine Qualitäten als starker<br />
Wirtschaftsfaktor erneut unter<br />
Beweis. Der Zwischenbericht<br />
der EU-Kommission über die<br />
Lissabon-Strategie (Wettbewerbssteigerung<br />
des EU-Raumes)<br />
vergleicht die 15 Mitgliedstaaten<br />
und zeigt, dass Österreichs<br />
Verwaltung unter den<br />
Besten liegt. Im geringsten Verwaltungsaufwand<br />
für Unternehmen<br />
bei Einstellung von Arbeitnehmern<br />
liegt Österreich auf<br />
Platz drei, beim Aufwand bei<br />
Unternehmensgründungen auf<br />
Rang vier. Und natürlich Bildung:<br />
Unsere Schüler sind die<br />
Viertbesten, im sozialen Zusammenhalt,<br />
für den der öffentliche<br />
<strong>Dienst</strong> mit Gesundheit,<br />
Sozialem, Sicherheit &<br />
Co. verantwortlich ist, rangiert<br />
Österreich auf Platz drei.<br />
S TELLUNGNAHME<br />
„Alle sind gleich,<br />
aber die Beamten<br />
sind gleicher“,<br />
schreibt Erwin<br />
Zankel, Chefredakteur<br />
der „Kleinen<br />
Zeitung“ und verweist auf<br />
die besoldungsrechtliche<br />
Komponente in der Pensionsreform.<br />
Zankel betont, dass<br />
bei den Staatsdienern „die<br />
Anfangsgehälter meist sehr<br />
gering sind und die Pension<br />
einen Ausgleich für den erlittenen<br />
Einkommensverlust darstellt.<br />
... Will die Regierung<br />
ihre Ankündigung, die unterschiedlichenPensionssysteme<br />
zu vereinheitlichen, umsetzen,<br />
wird sie zuvor eine Besoldungsreform<br />
durchführen<br />
müssen. Sonst bleibt die Harmonisierung<br />
weiterhin ärgerliches<br />
Flickwerk.“<br />
8<br />
Foto: APA<br />
Z ITAT DES M ONATS<br />
Tanja Duhovich, Volksschullehrerin und im Jahr <strong>2003</strong> zur<br />
Miss Austria gekürt, über das Spannungsfeld zwischen<br />
Modeltraum und Lehrerjob:<br />
„Ich habe nicht nur meine Traummaße zu bieten.<br />
Denn jetzt bin ich wieder die „Frau Lehrerin“ für<br />
meine Kinder und da zählen zur Zeit die Wörter<br />
mit den Buchstaben chs mehr als mein Titel.“<br />
E NTE À L’ ORANGE – D IE Z EITUNGSENTE DES M ONATS<br />
Chronik „Österr. Tageszeitung“, Rubrik: Beamte<br />
<strong>Ausgabe</strong> 5. Mai 1974. Unmut unter Beamten<br />
Zu vehementen Unmutsäußerungen kam es jüngst unter<br />
den 20-jährigen Beamten aufgrund ihres geringeren Verdiensts<br />
im Vergleich zu Gleichaltrigen in der Privatwirtschaft.<br />
Der zuständige Minister antwortete darauf:<br />
„Dafür sind sie pragmatisiert und bekommen später<br />
höhere Pensionen.“<br />
<strong>Ausgabe</strong> 5. Mai 1995. Stopp der Pragmatisierung<br />
Die 40-jährigen Beamten protestieren gegen die geplante<br />
Abschaffung der Pragmatisierung. Der zuständige<br />
Minister antwortete vor kurzem darauf: „Dafür<br />
bekommen sie mittlerweile ähnlich viel Geld wie Gleichaltrige<br />
in der Privatwirtschaft und eine höhere Pension.“<br />
<strong>Ausgabe</strong> 5. Mai <strong>2003</strong>. Pensionsreform schlägt Wellen<br />
Proteste gab es vor kurzem seitens der 50-jährigen<br />
Beamten wegen der Vereinheitlichung der Pensionsysteme<br />
im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bereich.<br />
Der zuständige Minister sagte dazu jüngst: „Warum die<br />
Aufregung? Alle verdienen gleich viel, keiner ist pragmatisiert,<br />
und alle bekommen die gleiche Pension.“ Der<br />
Minister fügte hinzu: „Wir müssen schon fair sein!“ GF<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
S P E C T R U M<br />
Foto: Buenos Dias<br />
300 JAHRE<br />
Sie ist die älteste Zeitung der<br />
Welt und wurde erstmals am<br />
3. April anno 1703 herausgegeben.<br />
Die „Wiener Zeitung“,<br />
Eigentum der Republik Österreich<br />
und unverzichtbare Lektüre<br />
in puncto Ausschreibungen,<br />
Auftragsvergaben und<br />
Kundmachungen, feierte deshalb<br />
Anfang April ihren 300.<br />
Geburtstag im Prunksaal der<br />
Nationalbibliothek.<br />
A NALYSE<br />
Was den Unterschied zwischen<br />
westlicher Rechtssicherheit<br />
und jener in der Dritten Welt<br />
ausmacht, analysierte die<br />
„Neue Zürcher Zeitung“ am<br />
Beispiel Kenya. Der ostafrikanische<br />
Staat versucht neuestens,<br />
eine funktionierende Demokratie<br />
zu installieren. Woran<br />
es hapert: „Viele Beamte werden<br />
so schlecht bezahlt, dass<br />
sie ihre Familien oft nur mit Hilfe<br />
von Bestechungsgeldern<br />
durchbringen können. Wenn<br />
selbst ein hoher Polizeioffizier<br />
umgerechnet<br />
weniger als<br />
300 Franken<br />
im Monat verdient,<br />
muss<br />
man sich<br />
über Korruption<br />
nicht<br />
wundern.“
06-9 Panorama-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:21 Uhr Seite 4<br />
Von Hermann Feiner<br />
Verrenkungen haben es an sich, dass in der Folge nur schwer<br />
wieder die Idealhaltung gefunden werden kann. Zumindest<br />
kann das körperliche Zurückbiegen einige Schmerzen verursachen.<br />
Die individuellen Motive für derartige Fehlhaltungen<br />
sind vielfältig. Jedenfalls bleibt in der Regel der Schmerz beim<br />
Selbstverschulder hängen. Insofern kann<br />
sich ein Beobachter gelassen zurücklehnen,<br />
er ist ja davon nicht betroffen.<br />
Anders stellen sich politische Verrenkungen<br />
dar. Der Kreis der Schmerzbetroffenen<br />
steigt massiv an. Windig für<br />
politisch Verantwortliche wird es vor<br />
allem dann, wenn sie weder einen plausiblen<br />
Grund für die verpasste Verrenkung<br />
nennen noch für Linderung der<br />
daraus resultierenden Schmerzen sorgen.<br />
Einige Beispiele gefällig?<br />
Unzweifelhaft sind Investitionen<br />
in Bildung, Forschung und Entwicklung<br />
zentrale Notwendigkeiten für die Wohlstandssicherung unseres<br />
Landes. Es gilt, alle Ressourcen so zu bündeln, dass Österreich<br />
in den nächsten Jahren zum Top-Scorer in diesen Bereichen werden<br />
kann. Wie kann das allerdings gelingen, wenn bereits eine<br />
zweifelhafte Interpretation einer OECD-Studie genügt, um<br />
Stundentafeln in Schulen ohne vorangegangene, aber dazu dringend<br />
erforderliche Lehrplandiskussion zu kürzen? Die politische<br />
Argumentation, dass dies zum Wohle der Schüler geschehe, ist<br />
so unglaublich, wie wenn ein Akrobat einen Salto rückwärts mit<br />
gleichzeitiger Schraube vorwärts vollführen würde.<br />
Eine Pensionsreform, die den Vertrauensschutz, die<br />
Erhaltung der Kaufkraft und die besonderen Erschwernisse<br />
G L O S S E<br />
POLITIK MUSS<br />
VERTRAUEN SCHAFFEN<br />
„Darf’s noch ein bisserl mehr sein?“ Kühne Argumentationsakrobatik, fiktive Zahlenspiele<br />
und das Durchpeitschen von Maßnahmen zerstören zunehmend das Vertrauen in<br />
die Politik. Außerdem bleiben Bildung, Gesundheit und Sicherheit auf der Strecke.<br />
„Mit der aktuellen Regierungspolitik<br />
werden<br />
zunehmend Ventile<br />
geöffnet, die schwer zu<br />
schließen sein werden<br />
und das Vertrauen in die<br />
Problemlösungsfähigkeit<br />
der Politik nachhaltig<br />
erschüttern.“<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
von Müttern nicht ausreichend berücksichtigt, gefährdet den<br />
sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Wenn es den<br />
politisch Verantwortlichen wirklich um eine langfristige<br />
Sicherung unserer Pensionen geht, dann kann das nur im<br />
sozialpartnerschaftlichen Dialog auf breitester Ebene erfolgen.<br />
Das Durchpeitschen von so weitreichenden<br />
Reformen stellt eine politische<br />
Unkultur erster Güte dar.<br />
Dr. Alfred Gusenbauer hat noch im<br />
November 2002 einen mächtigen Start<br />
hingelegt. 25 Prozent an Personal und<br />
Sachaufwand wollte er im öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong> einsparen. Das hätte in den<br />
nächsten Jahren etwa 60.000 Arbeitsplätze<br />
(Bundesdienst inklusive Lehrer)<br />
gekostet. Der Generalsekretär des<br />
Wirtschaftsbundes wollte dieser Lizitation<br />
nicht nachstehen und schlug gleich<br />
die Streichung von mehr als hunderttausend<br />
Arbeitsplätzen vor. Bescheidener<br />
gab sich Bundesminister Dr. Martin Bartenstein: 10.000<br />
Arbeitsplätze sollen es im Bund und 20.000 in den Ländern<br />
sein. Mittlerweile spricht das Regierungsprogram was den<br />
Länderanteil betrifft, recht kleinlaut von einer Reduktion auf<br />
OECD-Maß. Nur: selbst 10.000 Bedienstete weniger im Bundesdienst<br />
sind nicht mehr möglich, außer es wird bei Sicherheit,<br />
Rechtsvollzug, Bildung und Gesundheit mit allen daraus<br />
folgenden negativen Konsequenzen massiv heruntergefahren.<br />
Vielen Handelnden ist die Tragweite dieser „Darf`s noch ein<br />
bisserl mehr sein?“-Politik nicht bewusst. Es werden zunehmend<br />
Ventile geöffnet, die schwer zu schließen sein werden<br />
und das Vertrauen in die Problemlösungsfähigkeit der Politik<br />
nachhaltig erschüttern. ◆<br />
9
10/11 aktuell-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:37 Uhr Seite 1<br />
Wird die Bundesregierung den<br />
Dialog verweigern, dann<br />
wissen wir, was wir zu tun<br />
haben.“ GÖD-Vorsitzender<br />
Fritz Neugebauer bezeichnete einleitend<br />
und abschließend beim Zentralvorstand<br />
der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> Ende April die Dialogbereitschaft<br />
der Bundesregierung als<br />
Knackpunkt für die weitere Vorge-<br />
10<br />
A K T U E L L<br />
„WIR WISSEN, WAS WIR Z<br />
Zentralvorstand. Das zweithöchste gewerkschaftliche Gremium legte Ende April<br />
die weitere Vorgangsweise der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> in den brennenden<br />
Themen fest: Pensionsreform, Verwaltungsreform und Stellenabbau.<br />
Außerdem wurde die Gehaltsvereinbarung vom 22. April angenommen.<br />
Gehaltsvereinbarung<br />
Die Verhandlungen zwischen Bund und der<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> und der<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> der Post- und Fernmeldebediensteten<br />
(Bereich Hoheitsverwaltung) über<br />
die Nachtragsregelung der Bundesbediensteten<br />
für 2002 brachten am 22. April <strong>2003</strong><br />
folgendes Ergebnis:<br />
Im Monat Juli <strong>2003</strong> erhalten die Beamten<br />
(sowie sie nicht gemäß § 17 PTSG zugewiesen<br />
sind) des <strong>Dienst</strong>standes, die Vertragsbediensteten<br />
mit einem Sondervertrag, in dem<br />
keine andere Art der Valorisierung vorgesehen<br />
ist, eine einmalige Abfindung im Ausmaß<br />
von 100 Euro.<br />
Der im Punkt 1 genannte Betrag entspricht einem<br />
vollen Beschäftigungsausmaß. Er ist zu<br />
aliquotieren entsprechend einem verringerten<br />
Beschäftigungsausmaß.<br />
Ab 1. Juli <strong>2003</strong> werden die Gehälter der Beamten<br />
und die Monatsentgelte der Vertragsbediensteten,<br />
der Teilnehmer an der<br />
Eignungsausbildung sowie der Bediensteten<br />
mit einem Sondervertrag, in dem keine ande-<br />
hensweise der GÖD. Über die Gehaltsvereinbarung<br />
vom 22. April wurde<br />
von den gewerkschaftlichen Vertretern<br />
ebenso Beschluss gefasst wie über<br />
die GÖD-Position zur geplanten Pensionsreform,<br />
zur weiteren Verwaltungsreform<br />
und über die einzelnen<br />
Anträge der Bundessektionen. Die<br />
Beschlussfassung des Zentralvorstandes<br />
im Wortlaut. ◆<br />
BESCHLUSS DES ZENTRALVORSTANDES VOM 23. APRIL <strong>2003</strong><br />
re Art der Valorisierung vorgesehen ist, um 1<br />
vH, höchstens jedoch um 18,9 Euro erhöht.<br />
Pensionsreform<br />
Die Entwürfe von Novellen (ASVG und Beamtenbereich)<br />
zur Pensionsreform werden vom<br />
Zentralvorstand der GÖD in der vorliegenden<br />
Form abgelehnt.<br />
Die Alternativvorschläge entsprechend der<br />
an das BMöLS gerichteten Stellungnahme<br />
(siehe Seiten 12 und 13, Anm. d. Red.) werden<br />
zustimmend zur Kenntnis genommen.<br />
Die Bundesregierung wird aufgefordert, umgehend<br />
klarzustellen, dass entsprechend<br />
der heutigen Einigung zwischen ÖGB und<br />
WKÖ eine parlamentarische Behandlung<br />
nicht vor 30. September dieses Jahres erfolgen<br />
darf. Damit soll den ausstehenden sozialpartnerschaftlichen<br />
Verhandlungen, mit<br />
dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung, genügend<br />
Raum gegeben werden.<br />
Der Zentralvorstand beschließt für den Fall<br />
der Nichterfüllung dieser Forderung gewerkschaftliche<br />
Kampfmaßnahmen.<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Verwaltungsreform – Rücksichtnahme<br />
auf das Personal<br />
Die GÖD fordert die Bundesregierung auf,<br />
die in den Gesprächen zwischen Finanzminister<br />
und den einzelnen Ressorts getroffenen<br />
Vereinbarungen und die daraus resultierenden<br />
Entwicklungskonzepte (hinsichtlich<br />
Aufgaben und Personal) offen zu legen. Ohne<br />
Transparenz und Analyse dieser Reformvorhaben<br />
und der Einhaltung der Mitwirkungsrechte<br />
vor Ort lehnt die GÖD jeden weiteren<br />
Abbau von Planstellen ab.<br />
Lehrer – Stundenkürzungen<br />
Die willkürliche und aufgrund falscher Zahlen<br />
beabsichtigte Stundenkürzung im Bundeslehrerbereich<br />
wird entschieden abgelehnt,<br />
da damit eine reine Budgeteinsparung und<br />
keine Entlastung der Schülerinnen und Schüler<br />
verbunden ist.<br />
Gegen die Kürzungen im Bildungsbereich<br />
und nicht zuletzt für den Fall, dass als Konsequenz<br />
dieser Maßnahmen Freisetzungen<br />
von Lehrerinnen und Lehrern erfolgen, be-
10/11 aktuell-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:37 Uhr Seite 2<br />
A K T U E L L<br />
ZU TUN HABEN“<br />
schließt der Zentralvorstand der GÖD für<br />
den Bereich der Bundeslehrer gewerkschaftliche<br />
Maßnahmen wirksam werden<br />
zu lassen.<br />
Exekutivgewerkschaft/Zollwache<br />
Zollwachebeamte sind aufgrund ihrer qualifizierten<br />
Aus- und Weiterbildung ressourcennützend<br />
einschlägig zu verwenden und nicht<br />
in andere Bereiche abzuschieben. Der Zentralvorstand<br />
der GÖD fordert daher in diesem<br />
Zusammenhang:<br />
> Umsetzung der Wachkörperzusammenführung<br />
nur unter gleichen Bedingungen für<br />
alle Bediensteten der betroffenen Wachkörper:<br />
• Möglichkeit zum Wechsel der gesamten<br />
Zollwache ins BMI – keine Zwangsüberstellung<br />
in die Allgemeine Verwaltung<br />
• Ausbildungsmodule und Verwendung<br />
der Kolleginnen und Kollegen, die in das<br />
Bundesministerium für Inneres wechseln,<br />
unter Berücksichtigung ihrer Ausbildung<br />
und Tätigkeit<br />
• Eine Regelung im Sinne des § 22a<br />
Bundesbediensteten-Sozialplangesetzes<br />
für die betroffenen Kollegen<br />
> Keine finanzielle Schlechterstellung der<br />
freiwillig im BMF verbleibenden KollegInnen<br />
> Übernahme der 54 VB/S in das öffentlichrechtliche<br />
<strong>Dienst</strong>verhältnis<br />
Zur Umsetzung o. a. Forderungen wird umgehend<br />
die Fortsetzung der Verhandlungen eingefordert.<br />
Sollten die Verhandlungen zu keinem<br />
positiven Ergebnis führen, behält sich<br />
die GÖD gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen<br />
vor.<br />
Salzburger Krankenanstalten<br />
Der Zentralvorstand unterstützt die Forderung<br />
der Bundessektion 9, dass auch nach<br />
einer Ausgliederung der Krankenanstalten<br />
im Bundesland Salzburg die neu eintretenden<br />
Bediensteten den Status von<br />
„Landesbediensteten“ zugesichert erhalten.<br />
Für den Fall, dass diese Forderung nicht<br />
erfüllt wird, wird das Präsidium der GÖD ermächtigt,<br />
entsprechende Kampfmaßnahmen<br />
zur Durchsetzung dieser Forderung einzuleiten.<br />
Bundessektion Richter<br />
und Staatsanwälte<br />
Die Bundessektion Richter und Staatsan-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Entscheidung. Podium und Auditorium der<br />
stimmberechtigten <strong>Gewerkschaft</strong>svertreter<br />
beim Zentralvorstand.<br />
Ganz links: das GÖD-Verhandlungsteam<br />
auf dem Weg zur Verhandlung mit der<br />
Bundesregierung<br />
wälte ersucht den Zentralvorstand, sich gegen<br />
jede weitere Kürzung im Bereich der<br />
Richter und Staatsanwälte auszusprechen.<br />
Das Funktionieren der Rechtsprechung ist<br />
durch die in den letzten Jahren bereits erfolgten<br />
Kürzungen, denen keine Aufgabenreduzierung<br />
gegenübersteht, bereits ernsthaft<br />
gefährdet.<br />
Am Beispiel der Reform des strafprozessualen<br />
Vorverfahrens, das trotz eines errechneten<br />
Mehrbedarfes von 200 Staatsanwälten<br />
ohne Planstellenvermehrung<br />
durchgezogen werden soll, zeigt sich, wie<br />
wenig Verantwortungsbewusstsein die<br />
Bundesregierung hinsichtlich der tatsächlichen<br />
Umsetzbarkeit eines wichtigen Gesetzesvorhabens<br />
zeigt.<br />
Die Richter und Staatsanwälte werden vom<br />
Zentralvorstand der GÖD bei der Durchführung<br />
von Maßnahmen gegen die weitere<br />
Aushungerung der Gerichte und Staatsanwaltschaften<br />
unterstützt. Auch die geplanten<br />
weiteren Kürzungen im Bereich des<br />
nichtrichterlichen Personales, das für ein<br />
klagloses Funktionieren der Justiz unverzichtbar<br />
ist, können nicht mehr akzeptiert<br />
werden.<br />
11
12/13-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:42 Uhr Seite 1<br />
Die von der Bundesregierung als<br />
unabänderbare Eckpunkte<br />
dargestellten zentralen Bereiche<br />
der Pensionsreform, die<br />
sowohl im ASVG-System als<br />
auch im öffentlich-rechtlichen Pensionssystem<br />
zur Anwendung gelangen<br />
sollen, sind in ihren Auswirkungen für<br />
die Menschen dramatisch. Der Bundesregierung<br />
ermöglichen sie eine<br />
Budgetsanierung zu Lasten der künftigen<br />
Pensionen. Nach Berechnungen<br />
der Statistikabteilung des Landes OÖ<br />
würde eine Umsetzung ohne Abänderungen<br />
dazu führen, dass der Bundeszuschuss<br />
zu den Pensionen innerhalb<br />
weniger Jahre auf null sinken würde<br />
(derzeit etwa 4,3 Prozent des BIP bzw.<br />
zehn Milliarden Euro).<br />
Die Folgen für die Menschen wären<br />
Pensionseinbußen bis zu 50 Prozent<br />
des derzeitigen Pensionsniveaus (Berechnungen<br />
der GÖD sowie eines<br />
namhaften Versicherungsmathematikers<br />
ergeben Verluste im Vergleich<br />
zum heutigen Pensionsniveau im Bereich<br />
zwischen 20 und 50 Prozent, je<br />
nach Verwendung). Und das bei wesentlich<br />
längerer Erwerbstätigkeit.<br />
Deutlich gesagt werden muss, dass<br />
es nicht im Interesse der ArbeitnehmerInnen<br />
liegt, den Bundeszuschuss<br />
zu den Pensionen auf null zu senken<br />
P E N S I O N E N<br />
PENSIONSREFORM: „SO NICHT ANNEHMBAR!“<br />
Pensionsreform. Die am 31. März <strong>2003</strong> ausgesandten Begutachtungsentwürfe zur<br />
Pensionsreform sorgen weiterhin für Zündstoff in der politischen Debatte. Die Ablehnungsfront<br />
wird immer breiter. Und das aus guten Gründen. Den Gesetzesentwürfen<br />
fehlt es an sozialer Symmetrie, Gerechtigkeit und Perspektiven für die Jüngeren.<br />
In der vorliegenden Form kann es keine Zustimmung geben. VON DR. NORBERT SCHNEDL<br />
12<br />
Dr. Norbert Schnedl.<br />
Der Autor ist <strong>Dienst</strong>rechtsreferent<br />
der<br />
<strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong><br />
und dafür alle wesentlichen sozialen<br />
Komponenten außer Acht zu lassen.<br />
Eine derartige Vorgangsweise stellt<br />
eine krasse Benachteiligung aller zukünftigen<br />
PensionistInnen dar.<br />
Eine Pensionsreform, die sich die<br />
Sicherung der künftigen Pensionen<br />
zum Ziel gesetzt hat, muss daher jedenfalls<br />
folgende Punkte beinhalten:<br />
1. Die Einhaltung eines umfassenden Vertrauensschutzes<br />
ist notwendig, damit die Akzeptanz<br />
des Systems (gesetzliche Finanzierung<br />
der Alterssicherung mit stabiler budgetärer<br />
Beteiligung – bezogen auf das BIP – und<br />
damit der Generationenvertrag erhalten<br />
bleibt. Übergangsfristen müssen so angelegt<br />
werden, dass die Erwartungshaltungen der<br />
Menschen, die in den kommenden Jahren in<br />
den Ruhestand treten, erfüllt werden.<br />
2. Der Erhalt der Kaufkraft im Alter muss<br />
prioritäres Ziel sein, wobei Perspektiven für<br />
die jüngere Generation deutlich erkennbar<br />
sein müssen. Damit dieses Ziel auch realistisch<br />
umgesetzt werden kann, ist dem Vorschlag<br />
der Pensionsreformkommission zur<br />
Einrichtung eines zweckgebundenen Fonds<br />
zur Sicherung der künftigen Pensionen (Stützung<br />
des Umlageverfahrens) zu folgen.<br />
3. Die Ausgestaltung der geplanten Maßnahmen<br />
muss so angelegt sein, dass Frauen<br />
nicht benachteiligt werden und die Übernahme<br />
familiärer Aufgaben wesentlich stärker berücksichtigt<br />
wird.<br />
Diese drei unabdingbaren Eckpunkte<br />
einer Absicherung der künftigen Pensionen<br />
sind mit den vorgelegten Entwürfen<br />
nicht annähernd erfüllt. Dass<br />
diese grundlegenden Eckpunkte fehlen,<br />
ist wohl auch darauf zurückzuführen,<br />
dass die Entwürfe, entgegen den sozial-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
partnerschaftlichen Gepflogenheiten,<br />
ohne Einbindung der Interessenvertretungen<br />
erstellt wurden.<br />
Dennoch hat sich die GÖD mit den<br />
grundlegenden Eckpunkten der geplanten<br />
Reform auseinander gesetzt<br />
und zu den jeweiligen Regierungsvorschlägen<br />
Alternativen erarbeitet:<br />
1. Pensionsantrittsalter<br />
Die Anhebung des Pensionsantrittsalters<br />
auf 65 ohne nennenswerte Übergangsbestimmungen<br />
verletzt den Vertrauensschutz<br />
und wird in dieser Form<br />
abgelehnt.<br />
Im öffentlichen <strong>Dienst</strong> würde eine<br />
derartig drastische Anhebung des Pensionsantrittsalters<br />
zu einer weiteren<br />
„Überalterung“ führen. Für mehrere<br />
Berufsgruppen ist eine aktive Laufbahn<br />
bis 65 undenkbar (Krankenpflege, Exekutive,<br />
Militär, Lehrer etc.) und kann<br />
nicht im Sinne einer optimalen Aufgabenerfüllung<br />
liegen.<br />
Für die ArbeitnehmerInnen außerhalb<br />
des öffentlichen <strong>Dienst</strong>es ist festzuhalten,<br />
dass der Arbeitsmarkt schon<br />
jetzt für ältere Arbeitnehmer kaum Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
bietet und<br />
die Arbeitslosenrate durch diese Maßnahme<br />
enorm ansteigen würde.<br />
Vorgeschlagen wird, bestimmte Berufsgruppen<br />
ausgenommen, eine Anhebung<br />
des Pensionsantrittsalters ab 2005<br />
in Halbjahresschritten (Erhöhung um<br />
einen Monat pro Halbjahr, sodass 2007<br />
ein Pensionsantrittsalter von 62 erreicht<br />
ist; 2025 ergäbe sich mit diesem Modell<br />
ein Antrittsalter von 65 Jahren). Damit<br />
bleibt der Vertrauensschutz gewahrt.
12/13-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:42 Uhr Seite 2<br />
2. Erhöhung der Durchrechnung<br />
Durch die geplante Erhöhung des<br />
Durchrechnungszeitraumes auf 40 Jahre<br />
kommt es zu massiven Pensionseinbußen<br />
in Größenordnungen bis zu 50<br />
Prozent. Dieser gravierende Einschnitt<br />
in zukünftige Pensionen wird in der vorliegenden<br />
Form abgelehnt.<br />
Frauen sind als jene Gruppe, die häufig<br />
Teilzeitbeschäftigung zur Kindererziehung<br />
in Anspruch nimmt, durch einen<br />
derart langen Durchrechnungszeitraum<br />
besonders nachteilig betroffen.<br />
Für junge Beamtinnen und Beamte bedeutet<br />
die Absicht, bis 2030 40 Jahre<br />
durchzurechnen, dass mindestens bis<br />
1990 zurückgerechnet wird. Bereits zurückliegende<br />
Teilzeitbeschäftigungen<br />
können nicht mehr revidiert werden<br />
(Vertrauensschutz). Die steilen Gehaltskurven<br />
im öffentlichen <strong>Dienst</strong> verschärfen<br />
die Verluste bei fast lebenslanger<br />
Durchrechnung zusätzlich enorm.<br />
Vorgeschlagen wird, eine allfällige<br />
Anhebung des Durchrechnungszeitraumes<br />
erst im Anschluss an die durch die<br />
Pensionsreform 97 erhöhte Durchrechnung<br />
vorzunehmen. Die Durchrechnungsspanne<br />
muss von ihrem Umfang<br />
her den spezifischen Problemen aller<br />
Gruppen, die kein durchgängiges Erwerbsprofil<br />
aufweisen, Rechnung tragen.<br />
Gleichzeitig muss eine Besoldungsreform<br />
die Lebensverdienstsummenstruktur<br />
wesentlich verändern. Für jene<br />
Personengruppe, für die ein neues Besoldungsschema<br />
nicht mehr greift, müssen<br />
wieder Verlustbegrenzungen definiert<br />
werden. Alles andere wäre eine<br />
ungerechte Benachteiligung jener, denen<br />
von der <strong>Dienst</strong>geberseite niedrige<br />
Anfangsbezüge mit der Perspektive eines<br />
höheren Ruhebezuges „schmackhaft“<br />
gemacht wurden, um damals überhaupt<br />
Menschen für den öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong> zu gewinnen. Die Lebensverdienstsumme<br />
darf nicht geschmälert<br />
werden. Beim letzten <strong>Gewerkschaft</strong>stag<br />
hat die GÖD eine Anhebung der<br />
<strong>Dienst</strong>geberbeiträge in die Bundespensionskasse<br />
sowie die Erweiterung des<br />
Adressatenkreises auf alle Vertragsbediensteten<br />
und Beamten beschlossen.<br />
P E N S I O N E N<br />
Die Anhebung der Bemessungsgrundlage<br />
für Kindererziehungszeiten<br />
auf das Durchschnittseinkommen ist<br />
unbedingt notwendig, um eine Benachteiligung<br />
von Frauen zu verhindern.<br />
Auch die schlechtere Berücksichtigung<br />
von Kindererziehungszeiten<br />
vor dem 1. Jänner 2002 muss ausgeglichen<br />
werden.<br />
Weiters sind, entsprechend dem Vorschlag<br />
der Pensionsexperten, die Aufwertungsfaktoren<br />
zu erhöhen (Inflationsrate<br />
plus Wirtschaftswachstum).<br />
Das derzeitige System der Nettoanpassung<br />
führt bei Durchrechnung zu einer<br />
ungerechtfertigten Schmälerung der<br />
Bemessungsgrundlage.<br />
3. Steigerungsbetrag bzw. Erhöhung der<br />
erforderlichen ruhegenussfähigen Gesamtdienstzeit<br />
auf 45 Jahre<br />
Auch diese geplante Maßnahme geht<br />
zu Lasten von Personen, die Karenz<br />
oder längere Kindererziehungszeiten<br />
aufweisen. Davon betroffen sind insbesondere<br />
Frauen. Aber auch für Verwendungen,<br />
wo lange Ausbildungszeiten<br />
erforderlich sind (Akademiker,<br />
Lehrer etc.), wären für die Betroffenen<br />
Kürzungen die Folge. Die geplante<br />
Maßnahme wird daher in der vorliegenden<br />
Form abgelehnt.<br />
Vorgeschlagen wird, Kindererziehungszeiten<br />
stärker anzurechnen. Im<br />
ASVG-Bereich müssen Übergangsregelungen<br />
geschaffen werden (z. B. in<br />
der Form, dass bisher erworbene Anwartschaften<br />
zur Gänze erhalten bleiben).<br />
Ebenso müssen im öffentlichrechtlichen<br />
Bereich bessere Übergangsregelungen<br />
greifen. Weiters ist die<br />
beitragsfreie Anrechnung der Studienzeit<br />
Voraussetzung, um Benachteiligungen<br />
von Akademikern zu vermeiden.<br />
4. Erhöhung der Abschläge auf 4,2 Prozent<br />
der Bruttopension pro Jahr<br />
Die Erhöhung der Abschläge auf 4,2<br />
Prozent der Bruttopension bzw. 3,36 der<br />
Bemessungsgrundlage erfolgt zu abrupt<br />
und wird in dieser Form abgelehnt.<br />
Vorgeschlagen wird, dass bei einer<br />
beitragsgedeckten Zeit von 40 Jahren<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
keine Abschläge mehr greifen dürfen.<br />
Generell sollten Übergangsregelungen<br />
den Anstieg dämpfen.<br />
5. § 236b BDG und § 588 Abs. 7 ASVG (sog.<br />
„Hacklerregelung“)<br />
Das Wirksamwerden von Abschlägen<br />
bei diesen begünstigenden Regelungen<br />
für Personen mit langer beitragsgedeckter<br />
Gesamtdienstzeit wird entschieden<br />
abgelehnt.<br />
Vorgeschlagen wird, aus Gerechtigkeitsgründen<br />
diese Regelungen mit Abschlagsfreiheit<br />
ins Dauerrecht zu übernehmen.<br />
Weiters ist die Anrechnung<br />
von Kindererziehungszeiten als beitragsgedeckte<br />
Zeit auszuweiten.<br />
6. Pensionssicherungsbeitrag,<br />
Pensionsbeitrag<br />
Eine weitere Sonderbelastung für Beamte<br />
des Ruhestands wird abgelehnt.<br />
Bei Betrachtung der Lebensverdienstsummenstruktur<br />
sind höhere Ruhebezüge<br />
gerechtfertigt. Außerdem gibt es<br />
genügend Beamtinnen und Beamte, die<br />
trotz Beamtenpension unter der<br />
ASVG-Höchstgrenze liegen und deshalb<br />
eine einseitige Belastung als ungerecht<br />
empfinden würden. Vorgeschlagen<br />
wird, von dieser Maßnahme abzusehen.<br />
Weiters wäre es nur gerecht, für<br />
jenen Personenkreis, der bereits durchgerechnet<br />
wird, den Pensionsbeitrag, so<br />
wie im ASVG-System, auf 10,25 Prozent<br />
zu senken.<br />
Wie die Alternativvorschläge zeigen,<br />
ist die Sicherung der künftigen Pensionen<br />
für die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> ein wichtiges Anliegen. Eine<br />
Reform dieser Tragweite und dieser<br />
Größenordnung darf jedoch nicht als<br />
kurz- bis mittelfristige Budgetsanierungsmaßnahme<br />
angelegt sein, sondern<br />
muss vom Interessenausgleich zwischen<br />
Jung und Alt sowie vom Ziel der sozialen<br />
Gerechtigkeit getragen werden.<br />
Deshalb ist für dieses Vorhaben eine<br />
breite Akzeptanz und damit die umfassende<br />
Einbindung der Sozialpartner<br />
unabdingbar. „Speed kills“ in diesem<br />
Zusammenhang geht zu Lasten der<br />
Qualität und der Gerechtigkeit. ◆<br />
13
14-16 germ-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:47 Uhr Seite 1<br />
Foto: Gerald Große<br />
BEAMTENPENSION: WOHER UND WOHIN?<br />
Der Beamte hat zwar nix, das<br />
aber fix“, hieß es in früheren<br />
Zeiten. Es ist zwar einzuräumen,<br />
dass das „nix“ nicht<br />
mehr so stimmt; aber trotzdem<br />
liegen die Aktivbezüge in<br />
weiten Bereichen deutlich unter dem<br />
Gehaltsniveau der Privatwirtschaft. Begründet<br />
wird dieser Nachteil mit dem<br />
Hinweis auf die „lebenslängliche Fixanstellung“.<br />
Bei Besoldungsverhandlungen<br />
dient die Lebensverdienstsumme,<br />
die auch den „Ruhebezug“ umfasst, als<br />
Vergleich. Ungeachtet dieses Hintergrundes<br />
geht es jetzt „den Beamten-<br />
Pensionen an den Kragen“; damit<br />
natürlich auch jenen, die im Vertrauen<br />
auf die Pension früher eklatante Minderbezüge<br />
in Kauf genommen haben.<br />
Was diesen Personenkreis betrifft,<br />
besteht zumindest die Hoffnung, dass<br />
die geplante überfallsartige und massive<br />
Verschlechterung – sollte sie tatsächlich<br />
so, wie im Entwurf vorliegend, vom<br />
Nationalrat beschlossen werden – vom<br />
Verfassungsgerichtshof (VfGH) im<br />
14<br />
Hinblick auf den Vertrauensschutz im<br />
öffentlichen Recht behoben wird. Eines<br />
ist klar: Einer vertraglichen Verpflichtung<br />
könnte sich der <strong>Dienst</strong>geber nicht<br />
so leicht entledigen.<br />
Ein historischer Rückblick<br />
Wie ist es – historisch gesehen – zu<br />
diesem System, zur „Lebenslänglichkeit“<br />
des öffentlich-rechtlichen <strong>Dienst</strong>verhältnisses,<br />
gekommen?<br />
Die Versorgung der Beamten und<br />
ihrer Hinterbliebenen war anfänglich<br />
der Gnade des <strong>Dienst</strong>herren überantwortet.<br />
Im Regelfall arbeitete der<br />
Beamte bis zum Tod, sodass das Problem<br />
der Versorgung in erster Linie ein<br />
solches der Witwen und Waisen war.<br />
Diesbezüglich ist auch die Notwendigkeit<br />
einer Heiratsbewilligung für Militärpersonen<br />
und Beamte zu sehen.<br />
Die Übernahme der Versorgung<br />
durch den <strong>Dienst</strong>herren stellte einerseits<br />
eine Belohnung für treue <strong>Dienst</strong>e<br />
dar und sollte andererseits für den<br />
Beamten Ansporn sein, sich mit den<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Pensionsreform<br />
– die Geschichte.<br />
Ein historischer Abriss<br />
bisheriger Reformen des<br />
Pensionssystems im<br />
öffentlichen <strong>Dienst</strong>. Die<br />
Chronik kleiner und<br />
großer Veränderungen.<br />
V ON D R . JOSEF G ERM<br />
Interessen seines <strong>Dienst</strong>herren zu identifizieren.<br />
Der Beamte sollte gar nicht in<br />
Versuchung kommen, durch welche<br />
Maßnahmen auch immer (Bestechung,<br />
Wirtschaften für die eigene Tasche etc.),<br />
um eine eigene Vermögensbildung<br />
bemüht zu sein, sondern darauf vertrauen<br />
können – sein Wohlverhalten vorausgesetzt<br />
–, dass für ihn und die Seinen<br />
ein angemessener Unterhalt durch den<br />
<strong>Dienst</strong>herren gesichert ist. Die „Invalidenversorgung“<br />
von Berufsmilitärpersonen<br />
als auf Almosen angewiesene<br />
„Drehorgelspieler“ wurde bereits unter<br />
Maria Theresia als nicht ausreichende<br />
Motivation erkannt, um das Leben und<br />
die Gesundheit für das Herrscherhaus<br />
bzw. den Staat einzusetzen. Die Pension<br />
wurde unter Maria Theresia nach Dauer<br />
der <strong>Dienst</strong>leistung, Berücksichtigung<br />
des eigenen Vermögens und des Ranges<br />
individuell bemessen, wobei die Herabsetzung<br />
auf die Hälfte der letzten Besoldung<br />
als Richtwert galt.<br />
Eine Generalisierung brachte das<br />
Pensionsnormale Joseph II. von 1781.
14-16 germ-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:47 Uhr Seite 2<br />
Entscheidend für die Pension war einerseits<br />
die individuelle Arbeitsfähigkeit,<br />
anderseits die Zahl der <strong>Dienst</strong>jahre. Die<br />
Pension betrug nach zehn bis 25 <strong>Dienst</strong>jahren<br />
ein Drittel, nach 25 bis 40 <strong>Dienst</strong>jahren<br />
die Hälfte und nach über 40<br />
<strong>Dienst</strong>jahren zwei Drittel der letzten<br />
Besoldung. Damit war ein massiver<br />
Anreiz für die Lebenslänglichkeit des<br />
Berufsbeamtenverhältnisses gegeben.<br />
Die vom Herrscher abhängigen, in der<br />
Regel gut ausgebildeten Berufsbeamten<br />
stellten damit das Gegengewicht zu<br />
kurzfristigen Karriererittern und fachlich<br />
ungebildeten Feudalherren dar. Die<br />
generelle Annahme einer altersbedingten<br />
Arbeitsunfähigkeit ab einem bestimmten<br />
Lebensalter wurde im öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong> erst im 19. Jh. üblich.<br />
Die Verfeinerung dieses Systems<br />
erfolgte vor allem in der franziskojosephinischen<br />
Zeit. Die im § 58 Abs. 1<br />
des Pensionsgesetzes 1965, BGBl. Nr.<br />
340 genannten, mit diesem aufgehobenen<br />
Normen dokumentieren die historische<br />
Entwicklung dieser Rechtsmaterie<br />
in Österreich und lassen das vor 1966<br />
gegebene „Gestrüpp wirr ineinander<br />
übergreifender Normen“ in diesem<br />
Bereich erkennen.<br />
Bereits vor dem Pensionsgesetz 1965<br />
hatten die Beamten – im Gegensatz beispielsweise<br />
zu Deutschland – auf<br />
Grundlage des § 22 des Gehaltsgesetzes<br />
1956 einen Pensionsbeitrag von vier<br />
Prozent abzuführen. Noch vor dem<br />
Inkrafttreten des PG 1965 wurde die<br />
Ruhegenussbemessungsgrundlage von<br />
78,3 Prozent zuerst auf 79 und dann auf<br />
80 Prozent angehoben; dieser Prozentsatz<br />
wurde ins PG 1965 übernommen.<br />
Ruhebezug nach dem Pensionsgesetz 1965<br />
Die Höhe der Beamtenpension nach<br />
dem Pensionsgesetz 1965 war durch die<br />
besoldungsrechtliche Stellung des Beamten<br />
zum Zeitpunkt seines Ausscheidens<br />
aus dem <strong>Dienst</strong>stand, also durch<br />
den letzten Monatsbezug, und seine<br />
ruhegenussfähige Gesamtdienstzeit bestimmt.<br />
Das war für die Beamten lange<br />
Zeit insoweit vorteilhaft, als das damals<br />
geltende Besoldungsrecht in erster<br />
H I S T O R I E<br />
Linie am Laufbahnprinzip orientiert<br />
war. Beim Ausscheiden aus dem<br />
<strong>Dienst</strong>stand hatte der Beamte das für<br />
ihn höchstmögliche Gehalt erreicht.<br />
Damit war auch dem Grundsatz der<br />
Wahrung der vom Beamten in der<br />
Aktivdienstzeit erreichten sozialen<br />
Stellung in der Pension entsprochen.<br />
Berücksichtigung der Nebengebühren<br />
Die unter dem Gesichtspunkt der<br />
Leistungsbetonung mit der 24. GehG-<br />
Novelle, BGBl. Nr. 214/1972 vorgenommene<br />
Besoldungsreform brachte eine<br />
wesentliche Zunahme der Bedeutung<br />
der Nebengebühren, die bei der Beamtenpension<br />
– im Gegensatz zum ASVG,<br />
das auf das Entgelt abstellt – bis dahin<br />
nicht berücksichtigt wurde. Die Beseitigung<br />
dieses Nachteils der Beamten im<br />
Interesse einer sachlichen Gleichbehandlung,<br />
insbesondere zwischen Beamten<br />
und Vertragsbediensteten, führten<br />
1971 zum Bundesgesetz über<br />
Nebengebührenzulagen der Bundesbeamten<br />
des Ruhestandes, der Hinterbliebenen<br />
und Angehörigen (BGBl. Nr.<br />
485). Das Nebengebührenzulagengesetz<br />
sah zur Vermeidung von Ungerechtigkeiten<br />
– im Gegensatz zur bis 1. Jänner<br />
<strong>2003</strong> geltenden Bemessung auf<br />
Grundlage des Letztbezuges im PG<br />
1965 – ein „Ansparsystem“ von Nebengebührenwerten<br />
für bestimmte in der<br />
Aktivlaufbahn bezogene Nebengebühren<br />
vor. Für diese Leistungen besteht<br />
praktisch bereits jetzt ein die gesamte<br />
<strong>Dienst</strong>zeit umfassender Durchrechnungszeitraum.<br />
Wesentliche Änderungen im Pensionsrecht<br />
bis 1993 betrafen<br />
> das Ausmaß des Witwenversorgungsgenusses,<br />
> die Einfügung von Ruhensbestimmungen<br />
mit 1. Jänner 1985,<br />
> die Witwerpension und<br />
> die Ersetzung der Hilflosenzulage<br />
durch das Bundespflegegeldgesetz.<br />
Pensionsreformgesetzgebung ab 1993<br />
Unter Reform versteht man üblicherweise<br />
die Verbesserung des Bestehenden.<br />
Dieser 1993 im PensionsreformG<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
erstmals verwendete Begriff hat in den<br />
letzten Jahren eine eigenständige Bedeutung<br />
erlangt. Noch gar nicht in Kraft<br />
getretene Bestimmungen werden bereits<br />
novelliert und reformiert. Eine<br />
Verbesserung für die Betroffenen ist mit<br />
diesen Reformen jedenfalls nicht verbunden.<br />
Das Pensionsreformgesetz 1993,<br />
BGBl. Nr. 334 brachte eine Anhebung<br />
des Pensionsbeitrages im Interesse der<br />
„Gleichheit“ der Beiträge, wobei derzeit<br />
die Beamten, und zwar ohne<br />
Höchstbemessungsgrundlage, deutlich<br />
mehr Pensionsbeitrag als die ASVG-<br />
Versicherten zahlen.<br />
Darüber hinaus wurde die Hinterbliebenenversorgung<br />
ab 1. Jänner<br />
1995 nach dem so genannten „Lebensstandardprinzip“<br />
insofern neu gestaltet,<br />
als die Hinterbliebenenpension nur<br />
mehr zwischen 40 und 60 Prozent der<br />
Pension des Verstorbenen betrug.<br />
Das Strukturanpassungsgesetz 1995,<br />
BGBl. Nr. 297 brachte eine Verlängerung<br />
der für den Ruhegenuss maßgebenden<br />
Gesamtdienstzeit von 35 Jahren<br />
auf 40 Jahre dadurch, dass der für den<br />
Ruhegenussanspruch erforderliche<br />
Zeitraum für Neueintretende (§ 3 PG<br />
1965) ab 1. Mai 1995 von zehn auf 15<br />
Jahre erhöht wurde. Gleichzeitig entfielen<br />
verschiedene begünstigende „Rundungsbestimmungen“.<br />
Mit dem Strukturanpassungsgesetz<br />
1996, BGBl. Nr. 201 wurde das Ausmaß<br />
der für die Pension maßgebenden<br />
Ruhegenussbemessungsgrundlage im<br />
Falle einer Frühpensionierung (vor<br />
dem 60. Lebensjahr) für jedes Jahr um<br />
zwei Prozent, das war ein monatlicher<br />
Abschlag von 0,1667 Prozentpunkten<br />
(§ 4 Abs. 3 PG 1965), abgesenkt. Diese<br />
für dienstunfähige Beamte teilweise<br />
dramatische Kürzung wurde durch das<br />
1. Budgetbegleitgesetz 1997, BGBl. I<br />
Nr. 138, aber nur für die Zeit vom 1. Jänner<br />
1998 bis 31. Dezember 2002, insofern<br />
menschlicher gestaltet, als die Kürzung<br />
zumindest bei dauernder Erwerbsunfähigkeit<br />
im Zeitpunkt der<br />
Ruhestandsversetzung entfällt.<br />
Verfassungsrechtliche Bedenken ge-<br />
15
14-16 germ-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:47 Uhr Seite 3<br />
gen die Kürzungsregelung und genannte<br />
Übergangsbestimmungen hinsichtlich<br />
des Vertrauensschutzes wurden<br />
vom VfGH mit Erkenntnis 2. Oktober<br />
1998, VfSlg. 15.269 nicht geteilt.<br />
Mit dem ersten Budgetbegleitgesetz<br />
1997, BGBl. I Nr. 138 wurde weiters<br />
(offensichtlich aus Gründen des Vertrauensschutzes)<br />
erst ab 1. Jänner <strong>2003</strong><br />
die Berechnung der Beamtenpensionen<br />
auf eine neue Grundlage gestellt. Maßgebend<br />
ist demnach nicht mehr der<br />
Letztbezug, die Ruhegenussberechnungsgrundlage<br />
wird durch die Bezüge<br />
während eines Durchrechnungszeitraumes<br />
bestimmt.<br />
Weiters wurde mit Art. 13 des 1. Budgetbegleitgesetzes<br />
1997 mit Wirkung ab<br />
1. Jänner 2001 das so genannte „Teilpensionsgesetz“<br />
über das Zusammentreffen<br />
von öffentlich-rechtlichen Pensionsansprüchen<br />
mit Erwerbseinkommen<br />
erlassen. Demnach verliert ein<br />
„Frühpensionist“ (vor Erreichen des 65.<br />
Lebensjahres), der noch eine Erwerbstätigkeit<br />
ausübt, seinen Anspruch auf<br />
Vollpension.<br />
Die Reformen der Jahrtausendwende<br />
Ohne dass die vorgenannten Änderungen<br />
überhaupt schon in Kraft getreten<br />
worden wären, bestand für die<br />
damals unter Schwierigkeiten angetretene<br />
Regierung bereits 2000 neuerlicher<br />
Reformbedarf. Die unprofessionelle<br />
Vorgangsweise bei der Abstimmung im<br />
Nationalrat führte zur Aufhebung des<br />
PensionsreformG 2000 durch den Verfassungsgerichtshof.<br />
Anstelle dessen<br />
trat das Pensionsreformgesetz 2001,<br />
BGBl. I Nr. 86 rückwirkend mit 1. Oktober<br />
2000 in Kraft. Es brachte im Wesentlichen<br />
folgende Änderungen:<br />
> Erhöhung des Lebensalters für die<br />
Ruhestandsversetzung durch Erklärung<br />
(§ 15 BDG 1979) von 60 auf 61,5<br />
Jahre (mit Übergangsbestimmungen),<br />
> wenn die vorgenannten Voraussetzungen<br />
erfüllt sind, besteht auch von<br />
Amts wegen die Möglichkeit der Ruhestandsversetzung<br />
nach § 15a BDG 1979,<br />
> der „Abschlag“ bei „Frühpensionierung“<br />
(vor 61,5 Lebensjahren) wurde<br />
16<br />
H I S T O R I E<br />
erhöht,<br />
> die Möglichkeit des Entfalles der<br />
Kürzung nach § 4 Abs. 3 wurde ohne<br />
Berücksichtigung der Erwerbsunfähigkeit<br />
neu geregelt,<br />
> die „Begünstigungen bei Erwerbsunfähigkeit“<br />
nach § 9 PG 1965 wurden<br />
durch eine generelle „Zurechnung“<br />
ersetzt,<br />
> der Witwen- und Witwerversorgungsgenuss<br />
(§§ 15a ff. PG 1965) wurde<br />
neu geregelt; er ist demnach nach oben<br />
mit 60 Prozent und nach unten mit null<br />
begrenzt.<br />
Da seit dem PensionsreformG 2001<br />
schon fast zwei Jahre ins Land gezogen<br />
sind, ist die Reform der letzten, von der<br />
gleichen Regierung erlassenen Reform<br />
natürlich schon dringendst geboten.<br />
Diesem „Reformbedarf“ wird nach<br />
dem vorliegenden Entwurf eines „Budgetbegleitgesetzes<br />
<strong>2003</strong> – <strong>Dienst</strong>rechts-<br />
Novelle“ mit massiven Eingriffen und<br />
ohne Übergangsbestimmungen bzw.<br />
Aufwertungen entsprochen.<br />
Eine Zusammenfassung zeigt, dass<br />
seit dem Pensionsreformgesetz 1993 in<br />
nicht einmal zehn Jahren mehr als 35<br />
Novellen zum Pensionsgesetz 1965 mit<br />
mehr oder minder gravierenden Änderungen<br />
begangen worden sind, bei<br />
denen es sich fast ausschließlich um Verschlechterungen<br />
für die Beamten gehandelt<br />
hat. Ein Ende dieser Entwicklung<br />
ist nicht abzusehen. Selbst wenn es<br />
sich bei den einzelnen Verschlechterungen<br />
im Sinne des vom VfGH judizierten<br />
Vertrauensschutzes nicht um gravierende<br />
Eingriffe gehandelt hat, müssten diese<br />
im Sinne so genannter „Salami-Tak-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
„Gilt nach der Qualitätsansage<br />
der Regierungsbildung<br />
wieder das Motto<br />
speed kill’s?“<br />
tik“ angelegten Maßnahmen als Einheit<br />
betrachtet werden. Bei einer solchen<br />
Gesamtbetrachtung ist die Einhaltung<br />
des Vertrauensschutzes keinesfalls gegeben.<br />
Bei der unter dem Aspekt der<br />
„Gleichheit“ verkündeten „Annäherung<br />
der Pensionssysteme“ wäre auch<br />
zu beachten, dass die Position des Bundes<br />
als Arbeitgeber der Beamten dem<br />
Grund nach eine andere ist als seine<br />
Funktion als Zuschuss-Zahler zum<br />
ASVG (oder zu sonstigen) Versicherungssystemen.<br />
Die zu ziehende Lehre<br />
Dem Ruhebezug der Beamten<br />
kommt in diesem Vergleich auch der<br />
Charakter einer Betriebspension zu, die<br />
im Bereich der Sozialversicherung noch<br />
steuerrechtlich mehrfach begünstigt ist.<br />
Das lebenslänglich vorgesehene öffentlich-rechtliche<br />
<strong>Dienst</strong>verhältnis, in dem<br />
die Pensionsversorgung direkt vom Arbeitgeber<br />
erbracht wird und die Lebensverdienstsumme<br />
wesentlich ist, enthält<br />
für den Arbeitgeber aber auch monetäre<br />
Vorteile. Es trifft ihn keine Verpflichtung<br />
zur Zahlung von Abfertigungen<br />
und <strong>Dienst</strong>geberbeiträgen; er erhält<br />
beachtliche Pensionsbeiträge ohne<br />
Höchstbemessung und hebt von den<br />
Pensionisten einen Pensionssicherungsbeitrag<br />
ein. Weiters ist noch zu bedenken,<br />
dass im öffentlich-rechtlichen Pensionssystem<br />
keine Begünstigung der<br />
Frauen beim Pensionsalter besteht.<br />
Ob das alles bei der geplanten Novelle<br />
bedacht wurde? Oder gilt nach der<br />
„Qualitätsansage“ für die Regierungsbildung<br />
wieder „speed kill’ s“? ◆
17 wbv-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:35 Uhr Seite 1<br />
✂<br />
ERSTMALIG!<br />
Der Traum vom Frühstück im<br />
eigenen Garten kann nun Realität<br />
werden. Im Bezirksteil<br />
Breitenlee, in harmonischer<br />
Ruhelage am Pelargonienweg, werden<br />
demnächst Kleingartenhäuser in<br />
verschiedenen Varianten errichtet.<br />
Auf einer zirka 250 m 2 großen Einzelparzelle<br />
werden die attraktiven Häuser<br />
mit einer Wohnnutzfläche von zirka<br />
76 m 2 – auf zwei Ebenen – errichtet.<br />
Das EG umfasst neben dem<br />
Wohnzimmer die Küche, WC und<br />
Vorraum. Im OG sind wahlweise zwei<br />
oder drei Schlaf- bzw. Kinderzimmer<br />
und das Bad vorgesehen, somit steht<br />
auch einer vierköpfigen Familie ein<br />
ausreichendes Platzangebot zur Verfügung.<br />
Das komplette Haus wird unterkellert.<br />
Dadurch entstehen weitere<br />
zirka 50 m 2 zur freien Nutzung. Auf<br />
Wunsch kann auch die Terrasse mit<br />
KLEINGARTENHÄUSER<br />
WIEN 22, BREITENLEE – PELARGONIENWEG<br />
Endlich ist es soweit! Die Wohnbauvereinigung<br />
der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> bietet – wie bereits angekündigt –<br />
eine Kleingarten-Wohnhausanlage in<br />
Wien Donaustadt an.<br />
W B V - G Ö D<br />
unterkellert werden,<br />
wodurch sich<br />
die Kellerräumlichkeiten<br />
auf ungefähr<br />
83 m 2 ausdehnen.<br />
Hohe<br />
Wertbeständigkeit<br />
garantiert die Massivbauweise.<br />
Für<br />
ein angenehmes<br />
Wohlfühl-Wohnklima<br />
sorgt die Ziegelbauweise.<br />
Mietkaufmodell<br />
Die einzelnen Häuser sollen in<br />
Form eines Mietkaufmodelles auf<br />
Baurechtsgrund errichtet werden.<br />
Mit der Errichtung des Musterhauses<br />
wird bereits im Mai begonnen und<br />
kann danach den Besuchern präsentiert<br />
werden.<br />
Familienname: Geb.-Datum:<br />
Vorname: Akad. Grad, Titel:<br />
Familienstand: Anzahl der minderjährigen Kinder:<br />
Privatadresse: Telefon-Nr.:<br />
Beruf: Name der Firma:<br />
<strong>Dienst</strong>stellenadresse: Telefon-Nr.:<br />
Sollten Sie an diesem Projekt interessiert sein,<br />
nehmen wir Ihre Anmeldung gerne – unverbindlich<br />
– in Vormerkung. Ihre Angaben werden, gemäß<br />
Datenschutzgesetz, selbstverständlich vertraulich<br />
behandelt. Bitte senden Sie den ausgefüllten<br />
Kupon an die WBV-GÖD, 1100 Wien, Gudrunstraße<br />
179. Bereits vorgemerkte Bewerber werden von<br />
uns schriftlich kontaktiert.<br />
Geplanter Baubeginn:<br />
ab Sommer <strong>2003</strong>.<br />
Fertigstellung:<br />
Durch vorgefertigte Ziegel-Fertigteilwände<br />
wird die Bauzeit erheblich<br />
verkürzt, sodass ein Bezug noch<br />
in diesem Jahr möglich ist. ◆<br />
ERSUCHE UM VORMERKUNG FÜR PROJEKT BREITENLEE – PELARGONIENWEG<br />
Symbolskizze<br />
✁
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 1<br />
Foto: Buenos Dias<br />
Wahre Paragraphenschlachten<br />
fechten die<br />
Vertrauensanwälte und<br />
JuristInnen der GÖD-<br />
Rechtsabteilung täglich<br />
für das Recht der<br />
Mitglieder. So auch im Jahr 2002. Der<br />
nun für das vorangegangene Jahr<br />
vorliegende Bericht zeigt, dass sich<br />
der GÖD-Rechtsschutz zunehmend<br />
größerer Beliebtheit erfreut und<br />
hohe Anerkennung findet. Das sollte<br />
allerdings nicht verwundern. Die<br />
GÖD-JuristInnen helfen den Mitgliedern<br />
aus teils äußerst brenzligen<br />
Situationen.<br />
18<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
Arbeits- und Sozialrecht<br />
Im Jahr 2002 wurden 196 Klagen bei<br />
den Arbeits- und Sozialgerichten für<br />
GÖD-Mitglieder eingebracht. Die Prozesstätigkeit<br />
gegenüber den Vorjahren:<br />
2000: 240 Fälle, 2001: 230 Fälle. Von der<br />
Rechtsabteilung selbst wurden 2002 51<br />
Arbeitsgerichtsverhandlungen erster<br />
Instanz (2001: 55) sowie 246 Sozialgerichtsverhandlungen<br />
erster Instanz<br />
(2001: 223) und eine Berufungsverhandlung<br />
verrichtet.<br />
Von 22 im Berichtsjahr beendeten<br />
Arbeitsgerichtsprozessen wurden 15<br />
(68 Prozent) erfolgreich abgeschlossen.<br />
Siehe die Tabelle auf Seite 18, in der<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
SICHERER<br />
RÜCKHALT<br />
GÖD-Rechtsabteilung 2002. Der<br />
zusammenfassende Bericht über<br />
die Rechtsschutztätigkeit im Jahr<br />
2002 zeigt neuerlich, dass Mitglieder<br />
mit der Rechtsabteilung den<br />
besten Anwalt an ihrer Seite haben.<br />
Zahlen, Fakten und die Menschen<br />
hinter den Paragraphen.<br />
Mag. Christine Altersberger. 29, Kärntnerin<br />
und deutlich: „Rechtsschutz ist wichtig!“
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 2<br />
die unter „Wien“ verzeichneten Interventionserfolge<br />
solche der Rechtsabteilung<br />
für Mitglieder aus allen Bundesländern<br />
darstellen. Auch die Erfolge<br />
der Prozesse vor den Sozialgerichten<br />
aus ganz Österreich sind hier vermerkt.<br />
Die Rechtsabteilung konnte 2002 für 49<br />
Mitglieder eine Nachzahlung von rund<br />
1,2 Millionen Euro (2001: 7 1,4 Millionen)<br />
erreichen.<br />
Zum Teil resultieren diese Erfolge<br />
einerseits aus eingeklagten Forderungen,<br />
andererseits aus der erfolgreichen<br />
Abwehr von gegen Mitglieder geltend<br />
gemachten Ansprüchen. Die Erfolgsziffer<br />
der Jahre 2000 und 2001, die sich<br />
daraus ergibt, dass für viele unserer<br />
Mitglieder Beträge erstritten bzw. Forderungen<br />
gegen sie abgewehrt werden<br />
konnten, wurde im Berichtszeitraum<br />
deswegen nicht erreicht, weil die Zahl<br />
der Verfahren, in denen es um Forderungen<br />
in mehrfacher Millionenhöhe<br />
ging, nicht so zahlreich waren wie im<br />
Berichtszeitraum 2000 und 2001.<br />
VwGH- und VfGH-Beschwerden<br />
Auch das Berichtsjahr 2002 ist wieder<br />
durch ein deutliches Übergewicht der<br />
Verwaltungsgerichtshofbeschwerden<br />
gegenüber Arbeitsgerichtsverfahren<br />
gekennzeichnet. 140 Beschwerden<br />
(2001: 155) wurden eingebracht.<br />
75 Verwaltungsgerichtshofbeschwerden<br />
wurden 2002 abgeschlossen, und<br />
Mag. Gerald Nimführ. Seit acht Jahren<br />
dabei, warum? „Es interessiert mich“<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
zwar erfolgten vier Klaglosstellungen<br />
und 36 Bescheidaufhebungen. 35 Beschwerden<br />
hatten keinen Erfolg. 53<br />
Prozent aller Beschwerden führten<br />
somit (im Vorjahr 61 Prozent) zur Aufhebung<br />
der angefochtenen Bescheide.<br />
Im Jahr 2002 wurde in 38 Fällen<br />
(2001: 50) der Verfassungsgerichtshof<br />
angerufen. Die Zahl der Beschwerden<br />
im Berichtszeitraum ist dadurch erklärbar,<br />
dass verschlechternde gesetzliche<br />
Änderungen im Pensions- und <strong>Dienst</strong>recht<br />
mit gewerkschaftlichem Rechtsschutz<br />
zur Prüfung auf deren Verfassungskonformität<br />
an den Verfassungsgerichtshof<br />
herangetragen wurden.<br />
Bei den vom VfGH 2002 abgeschlossenen<br />
19 Fällen führten 15 zu einer<br />
negativen und vier Beschwerden zu<br />
einer positiven Entscheidung. Die negativ<br />
erledigten Fälle betrafen Entscheidungen,<br />
in denen der VfGH die Behandlung<br />
der Beschwerde abgelehnt<br />
und sie an den VwGH abgetreten hat.<br />
Die Anrufung des VfGH führt zumeist<br />
nur zu einer Verzögerung der Beschwerdeerledigung,<br />
weil häufig mit<br />
einer Ablehnung der Behandlung und<br />
Abtretung an den Verwaltungsgerichtshof<br />
zu rechnen ist. Überwiegend dienen<br />
VfGH-Beschwerden dazu, die amtswegige<br />
Einleitung eines Gesetzes- oder<br />
Verordnungsprüfungsverfahrens anzustreben,<br />
um die Aufhebung von Bestimmungen<br />
zu erreichen.<br />
Mag. Jasmin Benesch. Klartext zum <strong>Dienst</strong>geber-Rechtsschutz:<br />
„Keine Konkurrenz“<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Für den Fall ...<br />
Die rechtlichen Grundlagen.<br />
Wer, wie, wann und wo man den<br />
gewerkschaftlichen Rechtsschutz<br />
der GÖD bekommen kann.<br />
Die Grundlage für die Gewährung des<br />
gewerkschaftlichen Rechtsschutzes<br />
sind das Rechtsschutzregulativ des<br />
Österreichischen <strong>Gewerkschaft</strong>sbundes<br />
und die Durchführungsbestimmungen<br />
der <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong>. Unter den dort<br />
genannten Voraussetzungen können<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>smitglieder unentgeltlichen<br />
Rechtsschutz in allen Angelegenheiten,<br />
die mit dem Lehr-, Arbeits-<br />
oder <strong>Dienst</strong>verhältnis oder der<br />
Ausübung einer gewerkschaftlichen<br />
bzw. betriebsrechtlichen Funktion (die<br />
Tätigkeit als Mandatar der Personalvertretung<br />
ist gleichgestellt) unmittelbar<br />
im Zusammenhang stehen, erhalten.<br />
Nach sechsmonatiger Mitgliedschaft<br />
kann Rechtsschutz für die<br />
Vertretung in verschiedenen Verfahren<br />
in Betracht kommen. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass der Rechtsschutzfall<br />
nicht vor dem vollendeten<br />
sechsten Monat der Mitgliedschaft<br />
entstanden ist.<br />
Rechtsauskünfte und Rechtsberatung<br />
können sofort nach Beitritt zur<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> durch die JuristInnen<br />
der GÖD-Rechtsabteilung erfolgen.<br />
Mag. Ernst Bassler. Seit neun Jahren bei<br />
„unverzichtbarer Serviceeinrichtung“<br />
19
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 3<br />
Diese steigende Zahl von<br />
Beschwerden zeigt, wie sehr gerade<br />
der Beamte den Rechtsschutz seiner<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> benötigt. Die zentrale<br />
Bearbeitung aller Beschwerden<br />
durch die Rechtsabteilung, dem auch<br />
sämtliche dienstrechtlichen Erkenntnisse<br />
des VwGH zur Verfügung stehen,<br />
garantiert den <strong>Gewerkschaft</strong>smitgliedern<br />
die bestmöglichen Erfolgschancen<br />
bei der Vertretung in<br />
<strong>Dienst</strong>rechtsverfahren. Die richtungsweisenden<br />
und von der Rechtsabteilung<br />
herbeigeführten Entscheidungen<br />
des VwGH bzw. des Obersten<br />
Gerichtshofes werden von der<br />
Rechtsabteilung in den Mitteilungen<br />
dienstrechtlicher Entscheidungen<br />
veröffentlicht.<br />
Straf-, Disziplinar- und Zivilverfahren<br />
20<br />
Straf- Disziplinar- Zivilverfahren<br />
in allen Bundesländern zusammen<br />
2002 259 127 343 729<br />
Vergleichszahlen<br />
2001 230 168 232 630<br />
Interventionserfolge in Euro<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
Straf-, Disziplinarverfahren, Zivilprozesse<br />
In Straf- und Disziplinarverfahren<br />
sowie für Zivilprozesse wurden 729 Mitgliedern<br />
(2001: 630) Rechtsanwälte,<br />
davon in vielen Fällen für mehrere<br />
Instanzen, kostenlos beigestellt. In<br />
sämtlichen Fällen liegt selbstverständlich<br />
der vom Rechtsschutzregulativ<br />
geforderte unmittelbare Zusammenhang<br />
mit dem <strong>Dienst</strong>verhältnis vor.<br />
Im öffentlichen <strong>Dienst</strong> gibt es eine<br />
große Zahl von Berufsdelikten (wir verweisen<br />
beispielsweise auf die Verkehrsunfälle<br />
von Kraftfahrern, wenn die Versicherung<br />
keinen Rechtsanwalt beistellt).<br />
Dieser bei anderen Fachgewerkschaften<br />
nicht so bedeutsame<br />
Umstand zeigt die Vorteile der <strong>Gewerkschaft</strong>szugehörigkeit<br />
besonders deutlich.<br />
Beachtlich ist auch die<br />
deutliche Zunahme<br />
der Zivilprozesse, die<br />
zur Durchsetzung von<br />
Schadenersatzansprüchen<br />
(z. B. Schmerzensgeld,Verdienstentgang)<br />
geführt wur-<br />
Urteile Vergleiche Interventionen Summe<br />
(Arbeits- und andere<br />
gerichtsverfahren) Verfahren<br />
Wien 78.805,10 144.348,54 2.933.967,15xx) 3.157.120,79<br />
NÖ ----------- ------------ 11.213,22 11.213,22<br />
K ----------- ------------ 34.129,25 34.129,25<br />
OÖ ----------- ------------ 11.635,64 11.635,64<br />
Stmk ----------- ------------ 23.419,32 23.419,32<br />
Slbg ----------- 139.157,57 3.298,30 142.455,87<br />
Tirol ----------- 9.328,03 82.834,81 92.162,84<br />
Vlbg ----------- 49.140,00 ----------- 49.140,00<br />
Bgld ---------- ------------ 155.567,27 155.567,27<br />
Summe 78.805,10 341.974,14 3.256.064,96 3.676.844,20<br />
Vergleichszahlen (Schilling)<br />
2001 4.149.954,00 8.010.109,90 46.704.298,49 58.864.362,39<br />
2000 784.002,70 7.007.699,42 121.457.507,06 129.249.209,18<br />
1999 942.398,66 2.613.513,48 47.627.594,36 51.183.506,50<br />
1998 1.688.525,42 2.825.037,50 39.129.162,45 43.642.725,37<br />
1997 2.196.452,55 4.471.555,70 44.001.978,43 50.669.986,68<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Mag. Reinhard Petzer. 29, engagiert und<br />
loyal: „Für Dr. Mögele tun wir alles“<br />
Chef. Unter Dr. Manfred Mögeles Leitung<br />
(siehe dazu auch das Interview auf<br />
Seite 23) arbeiten insgesamt elf JuristInnen<br />
(Dr. Andrea Eisler ist nicht abgebildet)<br />
den. Besonders betroffen sind die KollegInnen<br />
der Exekutive, die bei Amtshandlungen<br />
besonderen Gefahren<br />
ausgesetzt sind und Schädigungen<br />
erleiden können.<br />
Hier muss auch die erfolgreiche<br />
Tätigkeit vieler Funktionäre erwähnt<br />
werden, die als Kollegenverteidiger<br />
ehrenamtlich in zahlreichen Fällen Mitglieder<br />
in Disziplinarverfahren vertreten<br />
haben, weil sie die für den besonderen<br />
Fall nötigen Spezialkenntnisse besitzen<br />
und das besondere Vertrauen<br />
ihrer Kollegenschaft erworben haben.<br />
Bei der Feststellung des Erfolgs der<br />
Beistellung von Rechtsanwälten für die<br />
im Jahr 2002 erledigten Strafprozesse<br />
zeigt sich das günstige Ergebnis, dass
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 4<br />
von 57 Verfahren in 48 Fällen (84 Prozent)<br />
Freisprüche oder die Einstellung<br />
der Verfahren erreicht werden konnten.<br />
Von 70 abgeschlossenen<br />
Disziplinarverfahren<br />
endeten 32 durch Freispruch<br />
oder Verfahrenseinstellung<br />
. Die restlichen<br />
38 Fälle stellen<br />
zum Teil auch Erfolge<br />
dar, weil davon allein<br />
sechs Verfahren durch<br />
Disziplinarverfügung<br />
bzw. Schuldspruch ohne<br />
Strafe und zehn durch<br />
Verweis beendet wurden.<br />
Die Rechtsabteilung<br />
betreut ständig rund<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
Mag. Edgar Wojta (r.), Mag. Stefan Stöger (l.). „Der GÖD-Rechtsschutz wird in Zeiten wie diesen<br />
immer wichtiger“, sagt Edgar Wojta aus Graz. Stefan Stöger, gebürtiger Burgenländer, ganz offen:<br />
„Wir Rechtsschutzsekretäre sind jeden einzelnen Cent wert“<br />
1700 offene Verfahren, welche teils<br />
von unseren Rechtsanwälten, teils<br />
von den JuristInnen der Rechtsabtei-<br />
Arbeits- und sozialrechtliche Prozesse<br />
Im Jahre 2002 einge- Arbeits- Sozial- zusammen<br />
brachte Klagen bei gerichten gerichten<br />
Wien 8 26 34<br />
Niederösterreich 1 36 37<br />
Burgenland 0 4 4<br />
Oberösterreich 0 31 31<br />
Salzburg 3 26 29<br />
Tirol 4 7 11<br />
Vorarlberg 1 0 1<br />
Steiermark 2 27 29<br />
Kärnten 1 19 20<br />
Summe 20 176 196<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Mag. Harald Felzmann. 35-jähriger<br />
Burgenländer: „Rechtsschutz ist<br />
Um und Auf einer <strong>Gewerkschaft</strong>“<br />
Mag. Stefan Jöchtl. Liebt „täglich<br />
neue Herausforderung im Interesse<br />
der Mitglieder“<br />
Mag. Martin Holzinger. Der Jurist<br />
leitet die Expertengruppe für<br />
Ausgliederungen<br />
lung selbst geführt werden.<br />
Zur Haupttätigkeit der Rechtsabteilung<br />
gehört neben der Führung der<br />
Arbeits- und Sozialgerichtsprozesse<br />
in allen Bundes-<br />
ländern auch die Vertretung<br />
in <strong>Dienst</strong>rechtsverfahren,<br />
weiters die<br />
Erteilung mündlicher und<br />
schriftlicher Rechtsauskünfte,<br />
die Durchführung<br />
rechtlicher Interventionen<br />
zur Vermeidung gerichtlicherAuseinandersetzungen,<br />
die Ausarbeitung von<br />
Rechtsgutachten und Stellungnahmen<br />
zu Gesetzesentwürfen<br />
(im Berichts-<br />
21
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 5<br />
zeitraum 32) sowie die Auswertung<br />
von allgemein gültigen gerichtlichen<br />
Entscheidungen in gesonderten Mitteilungen<br />
und Berichten über interessante<br />
Rechtsschutzfälle in unserem Zentralorgan<br />
„GÖD-aktuell“.<br />
Besonders hingewiesen wird auf das<br />
von der Rechtsabteilung herbeigeführte<br />
Urteil des Europäischen Gerichtshofes<br />
vom 30. November 2000, das eine Anerkennung<br />
von in EU/EWR-Staaten<br />
zurückgelegten <strong>Dienst</strong>zeiten bei Gebietskörperschaften<br />
vorsieht und eine<br />
besoldungsrechtliche Besserstellung für<br />
eine große Zahl von Bediensteten<br />
bedeutet. Zahlenmäßig konnte dieser<br />
Erfolg hier erst teilweise erfasst werden,<br />
da die Umsetzung dieses Urteils und die<br />
Berechnungen für die Nachzahlungen<br />
noch nicht abgeschlossen sind.<br />
ÖGB-Berufsschutz<br />
Einige Verbesserungen des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes bringt die<br />
vom ÖGB für alle <strong>Gewerkschaft</strong>smitglieder<br />
abgeschlossene Berufshaftpflicht-<br />
und Berufsrechtsschutzversicherung<br />
in den ab 1. Jänner 2000 entstandenen<br />
bzw. entstehenden Fällen (so<br />
genannter „ÖGB-Millionenschutz“ – ab<br />
2002 „ÖGB-Berufsschutz“). Für die im<br />
Bereich der Exekutive häufig anfallenden<br />
Strafverfahren ist der GÖD-Rechtsschutz<br />
nun noch attraktiver geworden.<br />
Neu zu den Leistungen des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes sieht diese<br />
Berufshaftpflichtversicherung die Übernahme<br />
von Schadenersatzforderungen<br />
eines Dritten gegen einen <strong>Dienst</strong>nehmer<br />
bis zur Höhe von 75.000 Euro vor, ausgeschlossen<br />
von diesem Versicherungsschutz<br />
sind aber Haftungsfälle nach dem<br />
Organhaftpflichtgesetz und solche im<br />
Wege des Amtshaftungsregresses.<br />
Weiters neu ist auch die Hilfeleistung<br />
bei Mobbing.<br />
Bis zu 200 Euro jährlich werden die<br />
Kosten einer anwaltlichen oder psychologischen<br />
Beratung übernommen, wenn<br />
ein <strong>Gewerkschaft</strong>smitglied ein Opfer<br />
von Mobbing, sexueller Belästigung<br />
oder Diskriminierung am Arbeitsplatz<br />
wurde. ◆<br />
22<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
BRISANTE FÄLLE<br />
Der beste Anwalt. „GÖD-aktuell“ bringt exklusiv vier spektakuläre<br />
Fälle der letzten Monate, mit denen die GÖD-Rechtsabteilung<br />
Mitgliedern aus teils schwierigen Situationen helfen konnte.<br />
Allgemeine Verwaltung . Franz L., 42,<br />
Beamter der allgemeinen Verwaltung,<br />
war als Personalvertreter mit<br />
dem Pkw unterwegs, um <strong>Dienst</strong>stellen<br />
zu besuchen und Kollegen über<br />
verschiedene dienstliche Angelegenheiten<br />
zu informieren bzw. Anfragen<br />
zu beantworten. Auf der Fahrt wurde<br />
durch Verschulden eines Dritten sein<br />
Pkw folgenschwer gerammt. Franz L.<br />
trug bei dem Unfall schwere Verletzungen<br />
davon. Noch während der Genesung<br />
wandte er sich an die GÖD<br />
mit dem Ersuchen um Unterstützung.<br />
Diese stellte ihm ihren gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutz mit einem<br />
Rechtsanwalt zur Verfügung, mit dem<br />
die Schadenersatzleistungen gegen<br />
den Verursacher des Unfalles<br />
durchgesetzt werden konnten.<br />
Lehrer. Der <strong>Dienst</strong>behörde von Hermine<br />
F., 56, hatte ein medizinisches<br />
Sachverständigengutachten einholen<br />
lassen, um eine von Amts wegen<br />
verfügte Versetzung in den Ruhestand<br />
durchzusetzen. Hermine F.<br />
wurde von der GÖD-Rechtsabteilung<br />
ein Rechtsanwalt beigestellt, der folgende<br />
Entscheidung des VwGH herbeiführen<br />
konnte: Das von der Behörde<br />
eingeholte Gutachten stellte<br />
keine ausreichende Grundlage für<br />
die von Amts wegen verfügte Ruhestandsversetzung<br />
dar.<br />
Der Versetzungsbescheid wurde auf-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Foto: Andreas Stepan<br />
gehoben, und Hermine F. konnte<br />
wieder unterrichten.<br />
Exekutive. Immer wieder werden gegen<br />
unsere Mitglieder von der Exekutive<br />
Anschuldigungen erhoben, sie hätten<br />
bei einer Amtshandlung unnötige<br />
Gewalt angewendet. So auch im Fall<br />
von Angelika M., 29, der von einem<br />
Beschwerdeführer vorgeworfen wurde,<br />
bei seiner Verhaftung unnötige<br />
Gewalt angewendet zu haben. Im Rahmen<br />
eines Strafverfahrens, in dem<br />
Angelika M. mit GÖD-Rechtsschutz<br />
verteidigt wurde, konnten die Behauptungen<br />
eindeutig widerlegt und als<br />
Verleumdungen entlarvt werden.<br />
<strong>Öffentlicher</strong> Baudienst. Thomas Z., 32,<br />
wurde von seinem <strong>Dienst</strong>geber, dem<br />
Bundesland X, auf Zahlung von Schadenersatz<br />
geklagt. Der Grund: Im Winter<br />
war Thomas Z. als Lenker eines<br />
Schneeräumfahrzeuges auf eisglatter<br />
Straße von der Fahrbahn abgekommen<br />
und in den Straßengraben gerutscht.<br />
Der Lkw wurde beschädigt,<br />
weshalb der <strong>Dienst</strong>geber Forderungen<br />
gegen den Bediensteten nach <strong>Dienst</strong>nehmerhaftpflichtgesetz<br />
erhob. Der<br />
gewerkschaftliche Funktionär an der<br />
<strong>Dienst</strong>stelle von Thomas Z. schaltete<br />
die GÖD ein. Die Forderungen wurden<br />
mit gewerkschaftlicher Unterstützung<br />
erfolgreich abgewehrt.
18-23 titel-OK 25.04.<strong>2003</strong> 12:48 Uhr Seite 6<br />
Dr. Manfred Mögele im GÖD-Interview. Der Leiter der Rechtsabteilung und Zentralsekretär<br />
der GÖD spricht im Interview über die große Bedeutung des gewerkschaftlichen<br />
Rechtsschutzes, die mannigfaltigen Aufgaben und erforderlichen Fachkenntnisse.<br />
GÖD: „GÖD-aktuell“ bringt jedes<br />
Jahr den GÖD-Rechtsschutzbericht, es<br />
ist jedes Mal eine Erfolgsstory, warum?<br />
Mögele: Weil der Rechtsschutz ein<br />
breites Angebot von Serviceleistungen<br />
für unsere Mitglieder darstellt. In zahlreichen<br />
Fällen besteht ein echtes<br />
Bedürfnis für die rechtliche Betreuung<br />
in dienstlichen Angelegenheiten. Dazu<br />
kommen die hohe Fachkompetenz und<br />
der enorme Einsatz der JuristInnen der<br />
Rechtsabteilung. Um damit auf Ihre<br />
Frage zu antworten: All diese Faktoren<br />
zusammen machen den Erfolg aus.<br />
GÖD: Seit wann gibt es die Rechtsabteilung<br />
und den Rechtsschutz?<br />
Mögele: Anfang der 50er Jahre haben<br />
die Verantwortlichen erkannt, dass die<br />
professionelle rechtliche Beratung und<br />
Vertretung der Mitglieder zu den wichtigsten<br />
Aufgaben einer <strong>Dienst</strong>nehmervertretung<br />
gehört. Darüber hinaus<br />
wirkt der Rechtsschutz als Multiplikator<br />
bei der Mitgliederwerbung und es ist<br />
auch dem Rechtsschutz zu verdanken,<br />
dass viele öffentlich Bedienstete bei der<br />
GÖD Mitglied geworden sind.<br />
GÖD: Wieviele Juristen sind in der<br />
Rechtsabteilung und muss man für diesen<br />
Job Experte sein?<br />
T I T E L G E S C H I C H T E<br />
„IM MITTELPUNKT DAS GÖD-MITGLIED“<br />
Mögele: In der Rechtsabteilung<br />
arbeiten elf JuristInnen, die alle das<br />
Studium der Rechtswissenschaften<br />
absolviert haben. Zur Betreuung unserer<br />
Mitglieder in den mannigfaltigen<br />
Angelegenheiten des Berufslebens ist<br />
eine profunde Kenntnis der verschiedenen<br />
Rechtsgebiete und der dazu existierenden<br />
Judikatur unerlässlich, also<br />
„Professionelle rechtliche<br />
Betreuung der Mitglieder<br />
gehört zu den wichtigsten<br />
Aufgaben einer <strong>Dienst</strong>nehmervertretung.“<br />
etwa <strong>Dienst</strong>-, Besoldungs- und Pensionsrecht<br />
der Beamten oder Vertragsbediensteten<br />
sowie des Personalvertretungs-<br />
und Arbeitsverfassungsrechtes.<br />
Ein weiteres Betätigungsfeld ergibt<br />
sich aufgrund der so genannten Ausgliederungen<br />
von Verwaltungseinheiten<br />
des Bundes, wo zum Schutz der<br />
betroffenen Bediensteten eine rechtliche<br />
Begleitung durch unsere Juristen<br />
erfolgt. An dieser Stelle will ich auch<br />
betonen, dass unsere JuristInnen von<br />
fünf Sekretärinnen hervorragend unterstützt<br />
werden.<br />
GÖD: Es gibt neuerdings für den Exekutivbereich<br />
einen Rechtsschutz des<br />
<strong>Dienst</strong>gebers. Was kann der?<br />
Mögele: Hier handelt es sich um<br />
einen sehr eingeschränkten Rechtsschutz,<br />
der ausschließlich Strafverfahren<br />
betrifft und dem Betroffenen nur<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
dann einen begrenzten Betrag gewährt,<br />
wenn die Strafanzeige zurückgelegt<br />
wird, eine Verfahrenseinstellung oder<br />
ein Freispruch erfolgt. Unsere Mitglieder,<br />
die bei der Exekutive <strong>Dienst</strong> verrichten,<br />
sind daher im Ernstfall mit dem<br />
GÖD-Rechtsschutz besser dran, da der<br />
gewerkschaftliche Rechtsschutz keine<br />
solchen Einschränkungen kennt.<br />
GÖD: Wieviele GÖD-Mitglieder<br />
betreut die Rechtsabteilung jährlich?<br />
Mögele: Wir betreuen rund 1700<br />
offene Verfahren pro Jahr. Im Parteienverkehr<br />
betreuen wir jährlich weit mehr<br />
als 10.000 Mitglieder.<br />
GÖD: Wie kommt man als Mitglied<br />
zu dieser kostenlosen Serviceleistung?<br />
Mögele: Handelt es sich um eine<br />
Rechtsauskunft, können sich die Mitglieder<br />
telefonisch, persönlich oder<br />
schriftlich an uns wenden. Möchte das<br />
Mitglied für ein Verfahren einen<br />
Rechtsbeistand, so ist ein Rechtsschutz-<br />
Ansuchen erforderlich. Die Entscheidung<br />
darüber obliegt dem GÖD-Vorstand.<br />
Ich kann versichern, dass bei diesen<br />
Entscheidungen unbürokratisch<br />
und im Zweifel immer für das Mitglied<br />
vorgegangen wird, denn bei uns steht<br />
das Mitglied im Mittelpunkt. ◆<br />
23
24/25 tech/buwog-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:36 Uhr Seite 1<br />
CHARTS IN GOED.AT<br />
Die aktuellste Auswertung der Zugriffe<br />
auf unsere Websites gab<br />
uns wertvolle Aufschlüsse über<br />
das Surfverhalten auf unseren<br />
Seiten. Eines vorweg: Die Hits auf unserer<br />
Homepage waren im Monat<br />
durchschnittlich zwischen 8000 und<br />
13.000. Im Februar konnten wir 11.005,<br />
im März 9948 Besucher verzeichnen.<br />
Nach der Online-Schaltung der neuen<br />
Websites am 8. April <strong>2003</strong> hatten wir in<br />
der ersten Woche sage und schreibe<br />
18.500 Zugriffe. Natürlich war in erster<br />
Linie die Neugier einer der Hauptgründe,<br />
aber auch Themen wie Pensionsreform<br />
oder Schulstundenkürzung<br />
waren Ursachen des Ansturms.<br />
Zum Content<br />
Die Erwartungen bezüglich der neuen<br />
Inhalte waren sehr hoch. Einerseits<br />
soll die Homepage nicht überladen<br />
sein, andererseits sollen die Inhalte vieles<br />
abdecken. Daher hatten wir die<br />
Hauptnavigationspunkte auf das Verhalten<br />
unserer Besucher in den letzten<br />
Jahren abgestimmt. Aufgrund der letzten<br />
Zugriffsstatistik hatten wir mit der<br />
inhaltlichen Struktur Recht behalten<br />
und im Sinne unserer Besucher,<br />
Mitglieder und Funktionäre wichtige<br />
Themen mehr in den Vordergrund gestellt,<br />
allgemein gültige nach hinten,<br />
und einige, bei denen es keine Zugriffe<br />
mehr gab, gelöscht.<br />
Eindeutig an erster Stelle stehen die<br />
„News“. Aktuelle Informationen sind<br />
sehr gefragt und werden auch in Zukunft<br />
eine bedeutende Rolle auf unserer<br />
Homepage spielen. So wird auf der<br />
Einstiegsseite bereits das Aktuellste<br />
stehen und die Besucher auf neueste Informationen<br />
verweisen. Den zweiten<br />
Rang belegt der neue Punkt „Downloads“,<br />
der auf unserer alten Homepage<br />
in den „News“-Teil integriert war. Es<br />
24<br />
T E C H - N E W S<br />
Hit (Treffer, Zugriffe) Bezeichnung für alle<br />
Zugriffe auf Homepages, Start- und Unterseiten,<br />
die vom Server aus registriert<br />
werden.<br />
Spam (Müll) Ist die Abkürzung für „Spiced<br />
Pork and Ham“; eine Bezeichnung von<br />
der Gruppe „Monty Python“ geprägt und<br />
die im Internet als Oberbegriff für mit<br />
Werbung vollgestopfte Artikel oder Massen-Werbe-E-Mails<br />
verwendet wird, die<br />
einem das Leben und die Arbeit drastisch<br />
erschweren.<br />
war sehr nützlich, diesen Seiten einen<br />
eigenen Navigationspunkt zu geben.<br />
Die Gehaltstabellen sind nach wie vor<br />
der gefragteste Teil dieser Rubrik. Diese<br />
sind als Serviceleistung nur im Mitgliederbereich<br />
abrufbar. Auch Studien<br />
wie die Ausgliederungsstudie, werden<br />
sehr oft angeklickt und heruntergeladen.<br />
Den dritten Platz belegen die Serviceleistungen,<br />
die unsere Interessenvertretung<br />
besonders auszeichnen.<br />
Dieser breiten Palette an Leistungen<br />
wird auf den neuen Seiten besonders im<br />
Mitgliederbereich eine wesentlich<br />
größere Rolle eingeräumt. So ist dieser<br />
Servicebereich erweitert und klarer definiert<br />
worden. Besonders gefragt sind<br />
dabei Formulare über Fortbildung oder<br />
soziale Unterstützungen. Im Vergleich<br />
zu den Gehaltstabellen (85.800 KB<br />
Downloads) werden im Serviceteil immerhin<br />
an die 12.000 KB an Formularen<br />
geöffnet. Auch die Seiten der<br />
Rechtsabteilung und des Heimvereines<br />
werden oft geöffnet. Serviceleistungen<br />
sind eben das Um und Auf<br />
einer gut funktionierenden Interessenvertretung<br />
wie der GÖD. Dem<br />
Serviceteil wird künftig ebenfalls<br />
wesentlich mehr Bedeutung geschenkt<br />
und verstärkt auf aktuelle<br />
neue Serviceleistungen verwiesen.<br />
Homepage. Vor einem Monat stellten wir<br />
die neue GÖD-Homepage online. Die Besucherzahlen<br />
waren enorm hoch. Bereits<br />
jetzt können wir feststellen, welche Seiten<br />
am meisten angeklickt werden. Die „Hit“-<br />
Liste der Interessen. V ON M ICHAEL W INHOFER<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Die ersten drei Plätze bestätigen die<br />
Devise „Information und Service“ der<br />
neuen Homepage. Auch die Kommunikation<br />
wird einen bedeutenden Teil<br />
ausmachen. Wir erhalten monatlich<br />
zwischen 3000 und 4000 E-Mails an<br />
unsere goed@goed.at-Adresse. Diese<br />
Anzahl – Tendenz steigend – zeigt, wie<br />
sich Internet auch zu einem beliebten<br />
Kommunikationsmittel entwickelt hat.<br />
Neben E-Mail werden die neuen Kommunikationsmenüs<br />
„Forum“ und<br />
„Vote“ die Meinungsvielfalt unserer<br />
Mitglieder wiedergeben.<br />
Öffentliches<br />
Wir haben im „Public-Bereich“ bei<br />
der Vorstellung der GÖD und bei der<br />
Anschrift (unterer Balken auf den<br />
Websites) absichtlich die E-Mail-<br />
Adressen weggelassen. In letzter Zeit<br />
haben wir eine Vielzahl an Spams auf<br />
die allgemeine GÖD-Adresse bekommen,<br />
von endlosen Werbeseiten bis hin<br />
zu Kontaktbörsen u. v. m., die unseren<br />
Briefkasten vollfüllen. Diese Mails<br />
wollen wir mit dieser Maßnahme zumindest<br />
verringern, da sich größtenteils<br />
unseriöse Unternehmen oder Personen<br />
wahllos Adressen aus Internetseiten<br />
nehmen und massenweise<br />
Spams verschicken. Im Public-Bereich<br />
können Besucher über das Menü<br />
„Kontakt“ E-Mails an uns senden. Im<br />
Mitgliederbereich sind natürlich alle<br />
E-Mail-Adressen ersichtlich. ◆<br />
Berichtigung: Ein aufmerksamer Leser unseres<br />
Mitgliedermagazins hat mich dankenswerterweise<br />
auf einen Fehler hingewiesen.<br />
In unserer letzten <strong>Ausgabe</strong> (April<br />
<strong>2003</strong>, Seite 29, Tech-News) heißt das<br />
neue Kommunikationsmittel natürlich<br />
nicht „Veto“ sondern „VOTE“.<br />
✂
24/25 tech/buwog-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:36 Uhr Seite 2<br />
BUWOG – Bauen und Wohnen Gesellschaft mbH<br />
CARRÉ VERT –<br />
DAS GRÜNE ECK ZUM WOHNEN<br />
Monte Laa – A new town is rising: Auf einer 220 Meter langen Überplattung der Wiener<br />
Südosttangente entsteht ein neuer Stadtteil, Monte Laa. Rund 1000 Wohnungen und an die<br />
10.000 Quadratmeter Büroflächen werden hier errichtet – und auch die BUWOG Bauen und<br />
Wohnen GmbH trägt zum Entstehen der Stadt in der Stadt bei. Carré vert – das grüne<br />
Wohneck – heißt das neue Projekt des Bauträgers. 91 vom Land Wien geförderte Mietwohnungen<br />
(mit Kaufoption) und ein Bürohaus werden bis Herbst 2004 fertiggestellt.<br />
Geplant sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen<br />
zwischen 50<br />
und 120 Quadratmetern Fläche.<br />
Jede der Einheiten kann mit<br />
einer verglasten Veranda aufwarten.<br />
Auch für attraktive Freiräume ist gesorgt:<br />
In Monte Laa entsteht ein 12.000<br />
Quadratmeter großer Park, zusätzlich<br />
wird innerhalb der BUWOG-Anlage<br />
ein Hof-Garten-Bereich mit einem<br />
Spielplatz eingerichtet. Damit die<br />
künftigen Bewohner die grünen Oasen<br />
genießen können, platziert die<br />
BUWOG das Bürohaus als Schutzschirm<br />
vor den Wohnbereich. Als Portalgebäude<br />
schützt es die Wohnungen<br />
vor dem Lärm der Autobahn und<br />
gewährleistet so eine optimale Wohnqualität.<br />
Für Groß und Klein<br />
Besonderes Augenmerk schenkt der<br />
Bauträger kinder- und jugendfreundlichem<br />
Wohnen. So werden zusätzlich<br />
zum Spielplatz Indoor-Aufenthaltsund<br />
-Veranstaltungsräume für Groß<br />
und Klein errichtet. Profitieren können<br />
die MieterInnen auch von den<br />
zahlreichen Einrichtungen in Monte<br />
Laa: Lokale, Veranstaltungszentren,<br />
Geschäfte, ein Fitnessclub sowie<br />
eine Schule und ein Kindergarten<br />
machen die Verbindung von Arbeiten,<br />
Wohnen und Freizeit möglich.<br />
Bezugsfertige Wohnungen<br />
Wohnpark Perfektastraße, Wien 23, Stipcakgasse 18–22<br />
Mietkauf gefördert:<br />
Finanzierungsbeitrag ca. EUR 370,–/m 2 ; Bruttomiete (inkl. BK und USt.),<br />
ca. EUR 6,50/m 2 oder<br />
Eigentum gefördert<br />
Kaufpreis ca. EUR 1.680,–/m 2<br />
(nicht rückzahlbarer Zuschuss vom Land Wien bereits abgezogen)<br />
Gemeinschaftseinrichtung: Sauna mit großer Terrasse<br />
Besonderheiten: sehr ruhige Lage und trotzdem äußerst verkehrsgünstig<br />
(U6-Nähe)<br />
Weitere Auskünfte:<br />
Elisabeth-Maria Ladenbauer<br />
Tel.: 01/878 28-377, Fax: 01/878 28-5377, mobil: 0664/608 283 77<br />
E-Mail: elisabeth-maria.ladenbauer@buwog.at<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Nahe liegend: Ausflugsziele wie der<br />
Böhmische Prater, der Laaer Wald und<br />
das Sommerbad Laaerberg sind rasch<br />
erreicht. Und damit genügend Zeit<br />
bleibt für die vielfältigen Freizeitbeschäftigungen,<br />
richtet die BUWOG<br />
auch hier ein soziales Quartiersmanagement<br />
ein. Die Services gehen weit über<br />
die herkömmliche Hausbetreuung hinaus:<br />
Von Reinigungsdiensten bis hin zu<br />
sozialer Betreuung reicht die Palette. ◆<br />
Daten & Fakten zu Carré vert<br />
Einheiten: 91 vom Land Wien geförderte<br />
Mietwohnungen mit Kaufoption<br />
Fläche: 50 bis 120 m2 mit je einer<br />
Veranda<br />
Kosten:<br />
Finanzierungsbeispiel 1: Eigenmittel<br />
etwa 182 Euro/m2 , Miete inklusive BK<br />
und USt. etwa 6,21 Euro pro m2 und<br />
Monat<br />
Finanzierungsbeispiel 2: Eigenmittel<br />
etwa 365 Euro/m2 Miete inklusive BK<br />
und USt. etwa 5,26 Euro pro m2 und<br />
Monat<br />
Baubeginn: Frühjahr <strong>2003</strong><br />
Bauende: Herbst 2004<br />
Information & Beratung: Edeltraud<br />
Steiner, Tel.: 01/878 28-240,<br />
E-Mail:edeltraud.steiner@buwog.at<br />
25
26/27 aktion 25.04.<strong>2003</strong> 8:38 Uhr Seite 1<br />
MITGLIEDER WERBEN MITGLIEDER<br />
WERBEN SIE EIN NEUES GÖD-<br />
MITGLIED UND GEWINNEN SIE<br />
EINE REISE IN DIE TOSKANA<br />
ODER EINEN DER WEITEREN WERTVOLLEN PREISE!<br />
Toskana. 1 Woche für 2 Personen im Land<br />
der Etrusker, zwischen Pinien bei Chianti und<br />
Oliven, von RIHA-Reisecenter West<br />
Kulturhauptstadt Graz. 1 Wochenende in<br />
der Hauptstadt europäischer Kultur. Fürstlich<br />
residieren im ACCOR-Hotel „Mercure“<br />
Wellness-Wochenende. Erholung, Massage<br />
und Entspannung pur bietet das Wellness-<br />
Wochenende von der ÖBV-Versicherung<br />
Buchpreise. Wertvolle Bücher für Leseratten,<br />
Romanbegeisterte und Belletristik-Fans,<br />
gesponsert vom PICHLER-Medienvertrieb<br />
Shakespeares Komödie. 5-mal 2 Karten für<br />
die „Komödie der Irrungen“ bei den<br />
Schlossspielen in Kobersdorf, Burgenland<br />
TEILNAHMEBEDINGUNGEN:<br />
Teilnahmeberechtigt ist jedes GÖD-Mitglied, das ein Neumitglied<br />
wirbt. Das werbende Mitglied kann die GÖD-Beitrittserklärung zum<br />
GÖD-Beitritt (Coupon) auf dem Postwege oder per Fax der GÖD<br />
übermitteln (Fax: 01/533 33 40-124).<br />
Die GÖD-Beitrittsformulare können auch von der GÖD-Homepage<br />
unter www.goed.at heruntergeladen werden. Nach Einlangen des<br />
ausgefüllten Beitrittsformulars bei der GÖD wird die Teilnahme am<br />
Gewinnspiel definitiv. An der Auslosung nehmen alle bis zum<br />
11. Juni <strong>2003</strong> bei der GÖD-Evidenz eingelangten Neubeitritte teil.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
26/27 aktion 25.04.<strong>2003</strong> 8:38 Uhr Seite 2<br />
Österreichischer <strong>Gewerkschaft</strong>sbund • GEWERKSCHAFT ÖFFENTLICHER DIENST • 1010 Wien, Teinfaltstraße 7 • Tel.: 01/534 54<br />
Evidenz: Tel.: 01/533 33 40 • E-Mail: goed.evidenz@goed.at • DVR: 0046655<br />
Akadem. Titel m w<br />
Familienname, Vorname<br />
Geboren am Staatsbürgerschaft<br />
Wohnadresse Postleitzahl<br />
<strong>Dienst</strong>stelle<br />
Anschrift der <strong>Dienst</strong>stelle<br />
■ DIE GÖD IST IHR SOZIALPARTNER IM ÖFFENTLICHEN DIENST<br />
■ DIE GÖD INFORMIERT, BERÄT UND UNTERSTÜTZT SIE<br />
■ DIE GÖD IST DER BESTE ANWALT AN IHRER SEITE<br />
MITGLIEDS-ANMELDUNG<br />
Ort, Datum Unterschrift des <strong>Dienst</strong>nehmers<br />
DKZ (<strong>Dienst</strong>stelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />
Beitritt ab<br />
Beamter/in<br />
Vertragsbedienstete(r)<br />
Angestellte(r)<br />
Lehrling<br />
Student/in, Schüler/in<br />
Sonstige<br />
Bundessektion<br />
Werber/in<br />
✂<br />
Lesen Sie bitte die Anmerkung auf der Rückseite!
28-29 Recht-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:41 Uhr Seite 1<br />
R E C H T S A B T E I L U N G<br />
GÖD: Wir sind eine Solidargemeinschaft<br />
> Vertretung in <strong>Dienst</strong>-,<br />
Besoldungs-, Pensionsund<br />
Bildungsrecht<br />
> umfassender, kostenloser<br />
Rechtsschutz<br />
> soziale und finanzielle<br />
Unterstützung<br />
> Bildungsförderung<br />
> Schulung, Aus- und<br />
Fortbildung<br />
> Angebote in Freizeit,<br />
Jugend und Sport<br />
An die bezugsliquidierende Stelle<br />
Akad. Titel / Familienname / Vorname<br />
DKZ (<strong>Dienst</strong>stelle) ZALI (Personalakt) SV-Nr. Geburtsdatum<br />
Gemäß § 2 Abs. 2 des Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. 1961<br />
ersuche ich, den von mir zu leistenden <strong>Gewerkschaft</strong>sbeitrag in der<br />
vom Österreichischen <strong>Gewerkschaft</strong>sbund für die <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> jeweils beschlossenen Höhe von meinen Bezügen<br />
monatlich einzubehalten, und schlage vor, ihn auf das Postscheck-<br />
Ort, Datum Unterschrift des <strong>Dienst</strong>nehmers<br />
ANMERKUNG:<br />
1. Bundesgesetz vom 5. April 1930, BGBl. Nr. 113, in der Fassung des<br />
Bundesgesetzes vom 6. Juli 1954, BGBl. Nr. 196: § 2 Abs. 2: „Beiträge<br />
zu kollektivvertragsfähigen Berufsvereinigungen dürfen vom Arbeitgeber<br />
nur insoweit vom Entgelt des Arbeitnehmers abgezogen<br />
oder in Empfang genommen werden, als dies ausdrücklich zwischen<br />
dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer vereinbart wird.<br />
Diese Vereinbarung kann vierteljährlich schriftlich gekündigt werden.“<br />
2. Unter Bruttomonatsbezug im Sinne dieses Schriftwechsels ist zu<br />
verstehen:<br />
✂<br />
konto Nr. 180 8029 der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> in Wien zu<br />
überweisen. Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Daten, die<br />
für den Organisationsgebrauch notwendig sind, automationsunterstützt<br />
verarbeitet und an die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> weitergeleitet<br />
werden.<br />
a) bei öffentlich-rechtlich Bediensteten des <strong>Dienst</strong>standes: alle für<br />
die Ruhegenussberechnung anrechenbaren Bezugsteile einschließlich<br />
der Teuerungszuschläge, jedoch ohne Sonderzahlung;<br />
b) bei Vertragsbediensteten: das jeweils zustehende Vertragsentgelt,<br />
soweit es bei öffentlich-rechtlich Bediensteten für den Ruhegenuss<br />
anrechenbar wäre, einschließlich der Teuerungszuschläge, jedoch<br />
ohne Sonderzahlung;<br />
c) bei Empfängern von Ruhe- und Versorgungsgenüssen: der Ruheund<br />
Versorgungsgenuss einschließlich der Teuerungszuschläge, jedoch<br />
ohne Sonderzahlung und Familienzulagen.<br />
✂ Serviceteil zum Herausnehmen
28-29 Recht-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:41 Uhr Seite 2<br />
✂<br />
Foto: Siegfried Pospischil<br />
Einem Kollegen der Exekutive<br />
wurde mit einem Straferkenntnis<br />
zur Last gelegt, dass er ein<br />
mehrspuriges Kraftfahrzeug in<br />
einer gebührenpflichtigen Kurzparkzone<br />
ohne einen gültig entwerteten<br />
Parkschein gestellt hätte, und es wurde<br />
über ihn eine Geldstrafe wegen<br />
Übertretung des Parkometergesetzes<br />
verhängt. Der Berufung gegen<br />
das erstinstanzliche Straferkenntnis<br />
wurde vom Unabhängigen Verwaltungssenat<br />
keine Folge gegeben.<br />
VwGH eingeschaltet<br />
Wegen der Besonderheit des Sachverhaltes<br />
wurde dieser Fall mit gewerkschaftlichem<br />
Rechtsschutz an<br />
R E C H T S A B T E I L U N G<br />
RECHTSSCHUTZ ERFOLGREICH<br />
Schwieriger Fall. Die GÖD-Rechtsabteilung konnte beim<br />
VwGH die Aufhebung eines Strafbescheids gegen ein<br />
GÖD-Mitglied aus dem Exekutivbereich erwirken.<br />
V ON D R . MANFRED M ÖGELE<br />
den Verwaltungsgerichtshof herangetragen,<br />
der den Strafbescheid<br />
schließlich wegen inhaltlicher<br />
Rechtswidrigkeit aufgehoben hat<br />
(Erkenntnis vom 17. Dezember 2001,<br />
Zl. 99/17/0264-5). Das Höchstgericht<br />
kam in der Begründung zu dem Ergebnis,<br />
dass es sich aufgrund des vorliegenden<br />
Sachverhalts um ein „Einsatzfahrzeug“<br />
nach der einschlägigen<br />
Bestimmung des Parkometergesetzes<br />
gehandelt habe und dieses Fahrzeug<br />
des öffentlichen Sicherheitsdienstes<br />
in ordnungsgemäßer Ausübung<br />
des <strong>Dienst</strong>es eingesetzt<br />
worden war. Der Kollege der Exekutive<br />
hatte im dienstlichen Auftrag<br />
eine des Suchtgifthandels verdächti-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
„Dank des gewerkschaftlichenRechtsschutzes<br />
wurde vom<br />
VwGH der Strafbescheid<br />
gegen unser Mitglied<br />
aufgehoben.“<br />
ge Person in das landesgerichtliche<br />
Gefangenenhaus überstellt und das<br />
für dienstliche Zwecke angemietete<br />
Fahrzeug in einer Kurzparkzone unmittelbar<br />
beim Übergabeort abgestellt.<br />
Da ein solches Fahrzeug ein<br />
„Einsatzfahrzeug“ im Sinne des Parkometergesetzes<br />
darstellt, ist eine<br />
Abgabe für das Abstellen in der<br />
Kurzparkzone nicht zu entrichten.<br />
Der Kollege hatte daher keinen Verwaltungsstraftatbestand<br />
erfüllt.<br />
Bedeutender Hinweis<br />
Vorsorglich müssen wir aber der<br />
Vollständigkeit halber noch darauf<br />
hinweisen, dass nur aufgrund des besonderen<br />
Sachverhaltes dieses Falles<br />
ein solches Ergebnis erreicht werden<br />
konnte. Bei „schlichtem Falschparken“<br />
in der Kurzparkzone – auch<br />
wenn es sich um ein <strong>Dienst</strong>fahrzeug<br />
handelt – könnte gegen ein diesbezügliches<br />
Straferkenntnis wegen<br />
Übertretung des Parkometergesetzes<br />
nicht erfolgreich vorgegangen<br />
werden. ◆<br />
29
30-31 Heimverein-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:49 Uhr Seite 1<br />
Gönnen Sie sich inmitten Österreichs schönster Bergregion<br />
den Urlaub, von dem Sie immer geträumt haben!<br />
Dichte Wälder, blumenreiche Almen, romantische Bergseen<br />
und mystische Moore machen Spaziergänge, Wanderungen<br />
und Bergtouren zu einem Erlebnis für Körper und<br />
Seele. Rafting, Canyoning und Flusswander-Bergtouren<br />
stillen Ihre Abenteuerlust, während die Kids beim Schnupperklettern<br />
oder Grillen am Lagerfeuer auf ihre Rechnung<br />
kommen. Denn immerhin haben sich auch Eltern freie Tage<br />
verdient.<br />
Sportbegeisterte können mit Erwin Resch am Bike über<br />
Berg und Tal ihre Kondition messen. Für all jene, die sich im<br />
Urlaub nicht unbedingt völlig verausgaben müssen, organisiert<br />
der Ex-Schirennläufer natürlich entsprechend sanftere<br />
Radtouren. Herrliche Golfanlagen in St. Michael und<br />
Radstadt – nur etwa 20 Fahrminuten entfernt –,<br />
Tennis, Squash, Gymnastik, Aerobic, Kegeln und Billard in<br />
der topmodernen Freizeitanlage von Obertauern runden<br />
30<br />
H E I M V E R E I N<br />
SICHERER, SCHÖNER UND GESÜNDER URLAUBEN IN<br />
ÖSTERREICH • GÖD-ERHOLUNGSEINRICHTUNGEN<br />
Traumurlaube für GÖD-Mitglieder zu günstigen Preisen.<br />
Die aktuellen Angebote des Heimvereines der <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> für die Sommersaison <strong>2003</strong>.<br />
5562 Obertauern • Tweng 34<br />
ALPENHOTEL MOARALM<br />
Obertauern 1665–2501 m<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
www.moaralm.at moaralm@sbg.at<br />
Ihr Fitnessprogramm ab. Die Moaralm verfügt über 21<br />
modernst ausgestattete Zimmer mit Dusche/WC, Direktwahltelefon<br />
und Kabel-TV. Außer der Tiefgarage bieten<br />
wir Ihnen Lift, Tischtennis, Großbildfernseher sowie Sauna,<br />
Dampfbad und Solarium.<br />
WOCHENPAUSCHALE inklusive Benutzung der Tiefgarage<br />
Halbpension (Frühstück und Abendessen) Du/WC<br />
Preise für Mitglieder u. Angehörige<br />
Erwachsene 7 266,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 161,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) bis 10 Jahre 7 140,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 49,--<br />
Einzelzimmer-Zuschlag<br />
Freie Termine: 19. 7. – 2. 8. <strong>2003</strong>, 9.–23. 8. <strong>2003</strong><br />
7 30,--<br />
Buchungen für eine oder zwei Wochen vom 26. Juli bis 16. August <strong>2003</strong>.<br />
In den Zeiträumen vom 5. bis 26. Juli und 16. bis 30. August <strong>2003</strong> auch<br />
tageweise (mindestens 3 Tage) möglich.<br />
✂
30-31 Heimverein-OK 25.04.<strong>2003</strong> 8:49 Uhr Seite 2<br />
✂<br />
H E I M V E R E I N<br />
5761 Hintermoos / Maria Alm • Bachwinkl 17<br />
ALPENGASTHOF SPORTALM<br />
Hintermoos / Maria Alm 1000 m<br />
WOCHENPAUSCHALE<br />
Halbpension (Frühstück und Abendessen) Du/WC<br />
Preise für Mitglieder u. Angehörige<br />
Erwachsene 7 217,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 161,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) bis 10 Jahre 7 140,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre (Nächtigung, ohne Essen) 7 49,–<br />
Einzelzimmer-Zuschlag 7 30,–<br />
Freie Termine: 14. 6. – 2. 8. <strong>2003</strong>, 9. 8. – 20. 9. <strong>2003</strong><br />
Berg- und wanderbegeistert oder „Wasserratte“? Am<br />
besten das eine tun, das andere nicht lassen. Möglich in<br />
Kirchberg, wo Seilbahnen und Sessellifte Sie rasch hinauf in<br />
die Berge bringen oder der Schwarzsee mit moorhältigem<br />
Wasser, ein weiterer Badesee direkt in Kirchberg oder das<br />
geheizte Schwimmbad Badefreuden versprechen. Unser<br />
Ferienheim ermöglicht die Unterbringung in 15 Appartements<br />
für 2 bis 6 Personen. Die Appartements sind mit<br />
Dusche/WC, Kabel-TV und Telefon ausgestattet und für<br />
Selbstversorger komplett eingerichtet. Als zusätzliche Freizeit-<br />
und Entspannungsmöglichkeiten bieten wir unseren<br />
Gästen Sauna, Dampfbad, Solarium und Tischtennis an.<br />
Eigener Parkplatz.<br />
WOCHENPAUSCHALE je nach Appartementgröße<br />
Erwachsene 7 81,20 7 106,40<br />
Kinder bis 14 Jahre 7 60,90 7 81,20<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre<br />
+ Endreinigung je nach<br />
7 45,50 7 45,50<br />
Appartementgröße 7 15,00 7 30,00<br />
Freie Termine: 7. 6. – 28. 6. <strong>2003</strong>, 9. – 16. 8. <strong>2003</strong><br />
www.sportalm-hintermoos.at<br />
Hintermoos, ein Ortsteil von Maria Alm, am Fuße des<br />
Steinernen Meeres und des Hochkönigs gelegen, bietet mit<br />
günstiger Höhenlage und mildem Alpenklima die ideale<br />
Kulisse für den unvergesslichen Urlaub. Berg- und Kletterfreunden<br />
stehen alle Stege und Tore offen. Ein großes Netz<br />
von Spazier- und Wanderwegen führt durch moosbewachsene<br />
Wälder und idyllische Almböden. Sporthungrige kommen<br />
bei Tennis, Golf und Mountainbiking auf ihre Rechnung.<br />
Wer im Urlaub gern herumkommt, ist in Hintermoos<br />
gut aufgehoben – der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge,<br />
etwa zum Großglockner, in die Festspielstadt Salzburg<br />
oder in die Eisriesenwelt. Wellness im Haus sorgt für Wohlbehagen<br />
– Whirlpool, Sauna, Dampfbad, Solarium, Massage<br />
und Wärmebänke verwöhnen selbst anspruchsvolle<br />
Genießer. Kulinarisch versorgt werden unsere Gäste durch<br />
die hauseigene Küche und exklusive Vinothek, die den<br />
Gaumen nichts vermissen lassen. Zimmer mit Aussicht<br />
inklusive. Sie sind geschmackvoll eingerichtet und mit Bad,<br />
Dusche, WC, Kabel-TV und Telefon ausgestattet.<br />
6365 Kirchberg/Tirol • Stadlwies 7<br />
FERIENHEIM KIRCHBERG<br />
Tirol 860 m<br />
TURNUSWECHSEL ist in allen Häusern Samstag.<br />
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich an: Heimverein der GÖD,<br />
Teinfaltstraße 7, 1010 Wien. Fragen und Auskünfte:<br />
Tel.: 01/534 54-274. Fax: 01/534 54-305,<br />
E-Mail: martina.kaiblinger@goed.at.<br />
Wir hoffen, dass diese Angebote für unsere Kolleginnen und<br />
Kollegen interessant sind, und wünschen bereits jetzt gute Erholung!<br />
Hans Gansberger Mag. Gerhard Neugebauer<br />
Referent für Freizeit, Geschäftsführer<br />
Jugend und Sport<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong> 31
32/33 zibö/card-OK 25.04.<strong>2003</strong> 9:28 Uhr Seite 1<br />
GÖD-ZIMMERBÖRSE<br />
GÖD-Mitglieder vermieten an GÖD-Mitglieder. Buchung<br />
direkt beim Vermieter. Alle folgenden Angebote sind für<br />
GÖD-Mitglieder bereits um zehn Prozent ermäßigt.<br />
SÜDBURGENLAND GAAS. Ferienhaus Werderits,<br />
7521 Gaas, Weinberg 39, Tel.: 0676/553 77 22,<br />
Fax: 03352/380 23 75, werder1@sms.at, FH (4–5<br />
P): Wohnkü, TV, Radio, Bad, 2 WC, 2 SZ, Terrasse,<br />
Sauna, KiSp. Liegt inmitten des Naturparks<br />
an der „Pinktaler Weinstraße“. 7 117,– bis<br />
7 225,–/FH/W.<br />
BURGENLAND LUTZMANNSBURG. Maria<br />
Winter, 7361 Frankenau 158, Tel./Fax: 02615/870<br />
06, maria.winter@utanet.at, www.tiscover.com/<br />
winter, BH mit FP (2 DZ, 1 MB): Du/WC,<br />
Kabel-TV, Radio, Safe, ruhige Lage, KiE, FB,<br />
Gitterbett/FRä gratis, Thermennähe. 7 18,35 bis<br />
7 19,65/P/T.<br />
KÄRNTEN OSSIACHER SEE. Ingeborg Gernedl,<br />
1220 Wien, Flachsweg 37/Haus 32, Tel./Fax:<br />
01/282 71 61, siegfried.gernedl@i-one.at, AP (2–4<br />
P): komplett eingerichtet, WohnSZ, Kü, VZ,<br />
Bad/WC, Loggia, Sat-TV, TT, Pp. Eig. Badestrand.<br />
VS/NS: 7 21,60/T/AP, HS: 7 50,–/T/AP +<br />
EdR 7 37,–.<br />
KÄRNTEN MÖLLTAL. Mag. Heliane Gradnitzer,<br />
9815 Kolbnitz, Oberkolbnitz 96, Tel./Fax: 04783/<br />
2800, h.gradnitzer@aon.at, www.reisseckgemeinde.at,<br />
FW (bis 6 P + 2 in separatem Zi mit<br />
Du/WC): VZ, Wohnkü, WZ/Ausziehcouch, 2<br />
SZ, Bad, WC, Bk, GS, MW, WM, Sat-TV,<br />
Babyausstattung. 15 km zum Millstätter See, 15<br />
km zum Mölltaler Gletscher. FW: VS/NS:<br />
7 36,–/T, HS: 7 42,75/T + Strom und EdR. Zi<br />
(nur in Verbindung mit FW): VS/NS: 7 13,05/T +<br />
EdR, HS: 7 14,85/T + EdR.<br />
KÄRNTEN MALTSCHACHER/OSSIACHER<br />
SEE. Herbert Huber, 1090 Wien, Sechsschimmelg.<br />
4/17, Tel.: 0664/161 63 31 od. 02243/338 84,<br />
monika-herbert.huber@chello.at, FW (bis 5 P) in<br />
Feldkirchen: komplett neu eingerichtet, VR, SZ,<br />
KiZi, Du/WC, Wohnkü, GS, Sat-TV. 7<br />
40,50/T/FW.<br />
KÄRNTEN HERMAGOR. Ingrid Jost, 9620<br />
Hermagor, Grünburg 7, Tel.: 04282/38 07, christian.jost@aon.at;<br />
gemütliches Gästehaus in ruhiger,<br />
sonniger Lage am Waldrand. Alle Zimmer<br />
mit Du/WC, Sat-TV. Idealer Ausgangspunkt für<br />
INFORMATIONEN ZUR ZIMMERBÖRSE:<br />
GÖD-Referat für Freizeit, Jugend<br />
und Sport, Tel.: 01/534 54-288 oder<br />
Janine.Polyak@goed.at<br />
Die gesamte Angebotsliste der Zimmerbörse<br />
finden Sie auf der GÖD-Homepage<br />
unter „Service“ zum Herunterladen,<br />
nach Bundesländern geordnet.<br />
32<br />
Z I M M E R B Ö R S E<br />
Wanderungen, Klettertouren, Radtouren. Zum<br />
See 9 km, zur Adria 1,5 Stunden. Kinderfreundlicher<br />
Kleinbauernhof mit Kleintieren,<br />
große Spielwiese. 7 16,20.<br />
KÄRNTEN FAAKER SEE. Willi Schreier, 9581<br />
Ledenitzen, Römerweg 10, Tel./Fax: 04254/29<br />
23, www.sommerfit.at, FW (2–4 P) und Zi/F,<br />
Badestrand, Sauna/Solarium, Wintergarten,<br />
Sat-TV, FRä, FW: 7 45,90 bis 7 62,10/T. Zi: 7<br />
26,10 bis 7 29,25/T.<br />
KÄRNTEN WÖRTHERSEE. Helmut Rothe,<br />
9082 Maria Wörth, Süduferstr. 152, Tel.:<br />
04273/22 51, Fax: 22 51 19, seevilla.a@<br />
carinthia.com, FW (2–6 P) und Zi/F: direkt am<br />
See, Wassersportmöglichkeit, BallSp, TT, ideal<br />
für Kleinkinder. FW: VS: ab 7 24,30/P/T, HS:<br />
ab 7 29,70/P/T, Zi auf Anfrage.<br />
NÖ BRUCKNEUDORF. Mag. Nora Miljevic,<br />
2460, Josef-Schöberl-G. 24, Tel.: 01/501 65-24<br />
47, Fax: 2327, 1 EZ, 1 DZ mit F (Haus/Garten):<br />
Kü-, Bad-, G-, FRä-Benützung, ruhige Lage. 5<br />
Min. Bahnhof Bruck/Leitha, 15 Automin. Neusiedler<br />
See. 7 15,–/P/N.<br />
NÖ WALDVIERTEL. Maria Wagner, 3844<br />
Waldkirchen, Reibers 39, Tel.: 02843/24 83,<br />
wagner.erwin@netway.at, SchafBH/2 kinderger.<br />
FW (4–5 P): Kü, Bad/Du/WC, Sat-TV,<br />
Innenhof, (G)Pp, Lw, Grillen, TT, Basketball,<br />
LeihRä. HS: 7 29,70 bis 7 36,–/T/Wohnung.<br />
NÖ WALDVIERTEL. Josef Bruckner, 3922<br />
Großschönau, Kreuzberg 97, Tel.: 02815/70 07,<br />
Fax: 70 07-40, pension.bruckner@wvnet.at,<br />
Zi/Echtholz: Bad/WC getr., Sat-TV, Tel. a.Wu.,<br />
Waldnähe, 300 m OZ, eig. Jugendgruppenprogramm<br />
anfordern! EZ/F: 7 22,50 bis 7<br />
27,–/T/P. DZ/F: 7 18,90 bis 7 23,40/T/P.<br />
OÖ ULRICHSBERG/BÖHMERWALD. Renate<br />
Schuster, 4161 Ulrichsberg, Kandlschlag 3,<br />
Tel./Fax: 07288/26 69, adi-schuster@gmx.at,<br />
FW (2–6 P): VR, TT, 2 SZ, Kü, GS, Bad, KiSp,<br />
Griller. Wandern, Radfahren, Fischen. 7 32,60<br />
bis 43,40/T.<br />
SALZBURG ZELL/SEE. Robert Mandl, 5751<br />
Maishofen, Lahntal 55, Tel.: 06542/805 65,<br />
www.sbg.at/haus-mandl, FW (2–8 P): EG, Terrasse/offener<br />
Kamin, Badestrand frei.<br />
Schwimmteich, Sauna, Internetterminal.<br />
VS/NS: 7 261,–/W f. 6 P, HS: 7 360,–/W f. 6 P.<br />
SALZBURG HOCHKÖNIGGEBIET. Johann<br />
Wimmer, 5450 Werfen, Poststr. 10, Tel.:<br />
06468/74 02, große FW bis 6 P: Bad, 2 WC, TV,<br />
Terrasse, Liegewiese, Pp, sehr ruhige Lage. Zi<br />
+ F: Bad/WC, TV. FW: 7 26,55/2P/T, Zi: 7<br />
13,50/P/T.<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
SALZBURG LUNGAU. Elfi Rottensteiner, 5580<br />
St. Andrä 175, Tel./Fax: 06474/74 54, FW (2–6 P):<br />
Wohnkü/GS, 2 SZ mit Du/WC, VR, Bk. Lw,<br />
KiSp, G, Fitnessraum. Rollstuhlgerecht ausgebaut.<br />
Zi mit Du/WC, inkl. erw. F. Wandertouren<br />
auf Wunsch mit Begleitung. Zi: VS/NS: 7 13,50/P,<br />
HS: 7 14,50/P. FW: VS/NS: 7 28,–/2P/T,<br />
7 54,–/4 P/T, HS: 7 30,–/2 P/T, 7 56,–/4 P/T.<br />
SALZBURG ZELL/SEE. Marianne Grieszner,<br />
5751 Maishofen, Kirchhamerstr. 47, Tel./Fax:<br />
06542/682 70, Studio (2 P): Bad/WC, Kitchenette,<br />
TV, Balkon. FW (5 P): 2 SZ, Kü, Wohn-Ess-Zi,<br />
TV, Bad, WC, Bk. Auf Wunsch Frühstück. Gratisbadestrand<br />
am Zeller See (4 km). Studio:<br />
VS/NS: 7 26,10, HS: 7 27,90, FW: VS/NS:<br />
7 41,40, HS: 7 46,–. EdR: Studio 7 18,–, FW<br />
7 26,–.<br />
SALZBURG TENNENGEBIRGE. Wolfgang<br />
Brudl, 5522 St. Martin 60, Tel.: 06245/861 92,<br />
(Schi)hütte (2–5 P): Dachstein/West – Geheimtipp<br />
für alle, die kein Auto mehr hören wollen!<br />
7 8,50 bis 7 11,20/N.<br />
STEIERMARK BAD MITTERNDORF. Mag.<br />
Franz Scherz, 8010 Graz-St. Peter, Pfarrweg 8,<br />
Tel.: 0316/47 21 23, 2 FW (2–4 P): Sat-TV, Hallenbad<br />
i. H., herrl. Wanderwege, Sport-/Kurmöglichkeit.<br />
VS/NS: 7 24,30/T, HS: 7 36,–/T.<br />
STEIERMARK ALPL-WALDHEIMAT. Wolfgang<br />
Stubenvoll, 8132 Pernegg, Allee 1, Tel.: 0676/650<br />
90 73, wolfgang.stubenvoll@utanet.at, FH (2–5<br />
P): Kü (GS, WM), 3 Zi, Du/WC, Sat-TV, Bk, Lw.<br />
Schönes Wander- und Schigebiet (Nähe Hauereck).<br />
7 30,– bis 7 39,–/T.<br />
TIROL BRIXEN. Sebastian Hirzinger, 6364, Dorfstr.<br />
64, Tel./Fax: 05334/84 83, FW (2–4 P) und<br />
Zi/F: herrl. Wander-/Sportmöglichkeiten. Zi: 7<br />
16,35/P, FW: 7 35,97 bis 7 52,32/P/T.<br />
TIROL WILDSCHÖNAU (HOCHTAL). Josef Holzer,<br />
6313, Auffach 281, Tel.: 05339/23 19, alpboden@telering.at,<br />
www.tiscover.at/alpboden, Bio-<br />
BH/2 FW (bis 3 bzw. 5 P): komplett eingerichtet,<br />
Sat-TV, Sauna, Pp, Ruhelage, Garten, Semmelservice,<br />
Haustiere willkommen. 7 29,43 bis 7<br />
52,33/T, inkl. EdR + OT.<br />
TIROL KAUNERTAL. Christian Kiechler, 6522<br />
Kauns 115, Tel.: 05472/26 06, kiechler@apartfranziska.at,<br />
www.apart-franziska.at, FW (2–7 P):<br />
schöne Aussicht, ruhige Lage, kinderfreundlich.<br />
Wandern, Moutainbiking, Schwimmen/Tennis<br />
(gratis), Rafting usw. HS: 7 38,– bis 7 64,–/T.<br />
TIROL ZIRL. Ernst Lamplmayr, 6020 Innsbruck,<br />
Radetzkystr. 48, Tel.: 0512/34 76 20 (ab 18 Uhr).<br />
Einfamilienhaus in Zirl: WZ, 2 DZ, Kabinett,<br />
WohnKü, Bad/WC, Garten, G/Pp. 7 49,–/FW/T.<br />
TIROL ÖTZTAL. Erhard Schöpf, 6444 Längenfeld,<br />
Astlehn 114b, Tel.: 05253/595 95, Fax: 595<br />
94, e.schoepf@telering.at, www.hausmichael.at, 3<br />
FW: 2–3 SZ, Bk, Tel., Safe, Kü(MW/GS),<br />
Bad/WC sep., KiSp, TT. VS/NS: 7 33,– bis 7<br />
90,–/FW/T, HS: 7 36,– bis 7 100,–/FW/T.<br />
ZYPERN BEZIRK PAPHOS. Dr. Hanna Neves,<br />
2482 Münchendorf, Himberger Str. 4, Tel./Fax:<br />
02259/24 32. Renov. Dorfhaus (2–4 P): stilvoll<br />
eingerichtet, ummauerter Hof, Veranda, herrl.<br />
Aussicht zum 3 km entfernten Meer, wanderbare<br />
Umgebung. 7 45,–/Tag.<br />
ABKÜRZUNGEN: AP Appartement, AR Aufenthaltsraum, BH Bauernhof/-haus, Bk Balkon, DZ Doppelzimmer, D(M)Z Doppel(mehrbett)zimmer, EdR<br />
Endreinigung, EZZ Einzelzimmerzuschlag, F Frühstück, FP(B) Frühstückspension(-buffet), FRä Fahrräder (bzw. -verleih), FW(H) Ferienwohnung/haus,<br />
GS Geschirrspüler, KiE Kinderermäßigung, KiSp Kinderspielplatz, Lw Liegewiese, MW Mikrowelle, N Nacht, Nk Nebenkosten, OT Ortstaxe,<br />
O(St)Z Orts(Stadt)zentrum, Pp Parkplatz, P/T(W) pro Person und Tag (Woche), SchBe(Ba) Schwimmbecken(-bad), TT Tischtennis, V(HP) Voll-,<br />
Halbpension, VR Vorraum, WM Waschmaschine, WSZ Wohnschlafzimmer, (Wo)KÜ (Wohn)Küche, Zh Zentralheizung, Zi Zimmer, Ü Übernachtung<br />
✂ Serviceteil zum Herausnehmen
32/33 zibö/card-OK 25.04.<strong>2003</strong> 9:28 Uhr Seite 2<br />
✂<br />
NEU! Burgenlandtherme A*V*I*T*A Wellness-Hotel, Bad<br />
Tatzmannsdorf, Am Thermenplatz 2, Tel.: 03353/89 90-0,<br />
Fax: 03353/89 90-25, info@avita.at, www.avita.at<br />
Therme Laa/Thaya, Thermenplatz 1<br />
Tel.: 02522/847 00-111, Fax: 02522/847 00-109,<br />
r.russ@therme-laa.at<br />
NEU! Archäologischer Park CARNUNTUM<br />
Tel.: 02163/337 70, Fax: 02163/337 75,<br />
info@carnuntum.co.at, www.carnuntum.co.at<br />
NEU! Wiener Hofburgkapelle<br />
Kurbadstraße 10, 1107 Wien<br />
Therme Oberlaa-Wien<br />
Kurbadstraße 10, 1107 Wien<br />
Sonnentherme Lutzmannsburg-Frankenau, Thermengelände<br />
1, 7361 Lutzmannsburg, Tel.: 02615/871 71<br />
Theater Akzent<br />
Argentinierstraße 37, 1040 Wien, Tel.: 01/501 65<br />
ÖGB Kartenstelle<br />
Hohenstaufengasse 10, 1010 Wien, Tel.: 01/534 44-302<br />
Moser Versand, Postfach 64, 5014 Salzburg,<br />
Tel.: 0676/521 26 16, Fax: 07746/27 62<br />
Böhmert – Optik, Foto, Kontaktlinsen<br />
Lassallestraße 10–12, 1020 Wien, Tel.: 01/729 54 11<br />
Geschützte Werkstätte GsmbH<br />
Tel.: 02622/213 39 od. 32<br />
Pascher Batterien, Gross & Schindler OHG<br />
Roßauer Lände 15, 1090 Wien, Tel./Fax: 01/317 75 61<br />
Akku-Chem HandelsgesmbH, Robingerstraße 9a,<br />
5020 Salzburg, Tel.: 0662/87 70 20, Fax: DW 33<br />
Abc – akkubatteriecenter Ges.m.b.H.<br />
Leusbündtweg 42a, 6804 Feldkirch, Tel.: 05522/327 24<br />
Kartenbüro Praterstraße, Tel.: 01/214-4411 Fax: DW 4,<br />
office@viennaticket.info, www.viennaticket.info<br />
DEFRANCE Kino<br />
Schottenring 5, 1010 Wien, www.votivkino.at/defrance<br />
G Ö D - C A R D<br />
MIT IHRER VORTEILSKARTE<br />
INS WELLNESSHOTEL DER<br />
EXTRAKLASSE: das neue AVITA-<br />
Hotel an der Burgenlandtherme<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Eine Karte – viele Vorteile.<br />
Die exklusive Serviceleistung<br />
der GÖD-Card bietet<br />
zahlreiche Ermäßigungen.<br />
Mit GÖD-Card 10 % Ermäßigung auf Thermeneintritt (Vorverkauf von Mehrtagskarten ausgenommen)<br />
inklusive einer Begleitperson und 2 Kindern. Übernachtungen im Wellnessdoppelzimmer<br />
inklusive: Frühstücksbuffet, Abenddinner/Abendbuffet, Benützung der Burgenland-Therme<br />
inkl. Saunalandschaft, Sauna & Hotelentspannungsraumes, kostenloses<br />
Wellnessprogramm, Fitness- & Cardiocenter, Bademantel, Tiefgaragenplatz; spezielles<br />
GÖD-Paket: 1-mal Hydro-Jet-Massage, 1-mal Entspannen in der Edelstein-Pyramide 7 94,–.<br />
Mitglieder erhalten von der Therme Laa folgende Angebote: Spezialpaket E1: Tageskarte<br />
+ Sauna + Solarium statt 7 24,– um nur 7 17,–. Spezialpaket E2: Tageskarte + Sauna +<br />
50 Minuten Gymnastik nach Wahl statt 7 24,60 nur 7 17,60, Spezialpaket H1: Tageskarte<br />
+ Sauna + Heilmoorpackung + 25 Minuten Teil-Bodymassage statt 7 81,– um 7 71,–.<br />
Mit GÖD-Card Ermäßigungen: Freilichtmuseum Petronell: 7 3,– statt 7 4,–, Amphitheater<br />
– Bad Deutsch-Altenburg: 7 1,50 statt 7 2,50, Museum Carnuntinum – Bad Deutsch<br />
Altenburg: 7 3,– statt 7 4,50.<br />
Ermäßigung auf Veranstaltungen am 11. Mai und 8. Juni. Info unter Tel.: 01/588 85.<br />
Ermäßigung ONE DAY-CARD: statt 7 35,01 nur 7 31,25 (inkl. Thermalbad). 1 Bonusmonat<br />
bei Abschluss d. Mitgliedschaft für FIT-CARD od. FIT CARD PLUS unlimited für 12 Monate.<br />
Mit der GÖD-Card erhalten Sie 10 % Ermäßigung auf den Eintrittspreis.<br />
10 % Ermäßigung auf max. zwei Eintrittskarten pro Person (Besteller) sowie bei Kindervorstellungen<br />
7 1,– Ermäßigung pro Karte.<br />
Riesenauswahl der ÖGB-Kartenstelle in ganz Österreich: z. B. Wiener Stadthalle, Vereinigte<br />
Bühnen Wien, Bundestheater, Konzerthaus, Musikverein, Radiokulturhaus, Wiener<br />
Festwochen, Simpl, Imax-Kino, Sommerspiele Mörbisch, Bregenzer Festspiele etc.<br />
Versand, transportbeschädigte Bücher sowie Bücher, die nicht dem Buchpreisbindungsgesetz<br />
unterliegen, um bis zu 30 % billiger.<br />
Mit Mitgliedskarte bei Brillen und optischer Handelsware (Sonnenbrillen, Lupen) Ermäßigung<br />
von 20 %; bei Ferngläsern 15 %. Bei Kontaktlinsen- und -pflegemitteln Preise netto.<br />
Nachlass von mind. 10 % auf Pkw-Anhängertypen, zwei Monate zu besonderen Konditionen.<br />
Sonderwünsche bei Standardtyp u. Einzelanfertigung möglich.<br />
40 % Rabatt auf Starterbatterien, 30 % Rabatt auf Motorradbatterien, Montage kostenlos.<br />
Sämtliche Gerätebatterien, Camcorder, Handybatterien ... erhältlich.<br />
50 % Rabatt auf Starterbatterien, 40 % auf Motorradbatterien, Großhandelspreis gewährt<br />
bei: Schmiermitteln, Trockenbatterien, Knopfzellen, Windschutzscheiben u. v. m.<br />
65 % Ermäßigung auf Listenpreis von Autobatterien sowie großes Sortiment an Handyzubehör<br />
und Trockenbatterien zu günstigen Preisen (z. B. Knopfzellen für Uhren ab 7 1,82).<br />
Gegen Vorweis der GÖD-Mitliedskarte erhalten Sie auf Karten von AUSTRIA_TICKET ONLI-<br />
NE 10 % Ermäßigung und auf Karten von Ö-TICKET 5 % Ermäßigung.<br />
Mit GÖD-Mitgliedskarte erhalten Sie die Eintrittskarte statt um 7 6,50 um nur 7 5,50.<br />
Dieses Angebot gilt nicht bei Sonderveranstaltungen oder Vermietungen.<br />
33
34-37gats-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:52 Uhr Seite 1<br />
Ich begrüße es, dass sich die <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> als tragende Säule<br />
unserer Republik dieses Themas<br />
annimmt“, sagte Nationalratspräsident<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Andreas Khol, der beim GÖD-<br />
Forum im März als Hausherr<br />
fungierte. Denn die Veranstaltung<br />
fand im Budgetsaal des Parlaments<br />
statt, und das Thema war GATS,<br />
General Agreement on Trade in Services,<br />
gleichnamig dem Titel der<br />
GÖD-Veranstaltung: „GATS – Star-<br />
W E L T<br />
„DAS UNVERÄUSSERLICHE<br />
RECHT DES STAATES“<br />
GATS und der öffentliche <strong>Dienst</strong>. Zum GÖD-Forum „GATS – Starker<br />
Staat, sichere Zukunft“ hatte GÖD-Chef Fritz Neugebauer den politisch<br />
verantwortlichen Bundesminister sowie hochrangige Experten geladen.<br />
T EXT: MAG. GERALD F LEISCHMANN, FOTOS: PETRA S PIOLA<br />
34<br />
ker Staat, sichere Zukunft“.<br />
Fritz Neugebauer, Vorsitzender der<br />
GÖD, hatte Vorstand, Funktionäre<br />
und Mitglieder zur Enquete geladen,<br />
um die Position der <strong>Gewerkschaft</strong> zu<br />
schärfen. Der Veranstaltung vorausgegangen<br />
waren Befürchtungen, mit<br />
dem GATS-Abkommen der Welthandelsorganisation<br />
(WTO) würde es<br />
zu einem Ausverkauf des öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong>es kommen. Etwa öffentliche<br />
Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung<br />
etc. würden davon betroffen<br />
sein. Die GÖD konnte diese Befürch-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
tungen beim GÖD-Forum entschärfen,<br />
verhehlte aber nicht, dass sie die<br />
weitere Entwicklung des GATS<br />
wachsam verfolgen werde.<br />
Mit auf dem Podium saßen der<br />
Bundesminister für Wirtschaft und<br />
Arbeit, Dr. Martin Bartenstein, der<br />
Finanzwissenschafter Dr. Wolfgang<br />
Weigel und der Meinungsforscher<br />
vom Market-Institut, Mag. David<br />
Pfarrhofer. Wie die politischen und<br />
wissenschaftlichen Beurteilungen des<br />
GATS ausfielen – eine Zusammenfassung.
34-37gats-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:52 Uhr Seite 2<br />
Fritz Neugebauer. Der GÖD-Chef zeigte die<br />
Grenzen der Liberalisierung auf: „Freiheit<br />
muss man immer Gerechtigkeit abringen“<br />
Die Position der <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> zum Thema<br />
GATS ist seit Bestehen des<br />
Abkommens weniger skeptisch<br />
als vielmehr sachlich fundiert und zielorientiert.<br />
In kontinuierlichen Abständen<br />
waren im Wappensaal der Teinfaltstraße,<br />
dem Hauptsitz der GÖD,<br />
die Experten der <strong>Gewerkschaft</strong> zusammengekommen,<br />
um die Auswirkungen<br />
des GATS zu analysieren. Die<br />
daraus resultierende Position gab Vorsitzender<br />
Fritz Neugebauer jüngst<br />
bekannt, und diese lautet wie folgt:<br />
Die im Zuge der Aufklärung entstandene<br />
politische Idee des Liberalismus<br />
an sich kann nicht grundlegend<br />
falsch sein. Ihr verdanken wir<br />
alle Grund- und Menschenrechte sowie<br />
Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.<br />
Ebenso ist die Freiheit der<br />
Marktwirtschaft und des Wettbewerbs<br />
eine wichtige Basis für den<br />
prosperierenden Wohlstand unserer<br />
Gesellschaft. Doch in der zweiten<br />
Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde<br />
die monetaristische Wirtschaftslehre,<br />
eine Radikalisierung des ökonomi-<br />
W E L T<br />
„Die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong><br />
fordert das unveräußerliche Recht des<br />
Staates, die dem Gemeinwohl dienenden<br />
öffentlichen Leistungen weiterhin<br />
selbst wahrzunehmen.“<br />
„FREIHEIT UND ORIENTIERUNG AM GEMEINWOHL“<br />
schen Freiheitsgedankens, zur Heilslehre:<br />
„Der Markt regelt sich selbst“.<br />
Das stimmt nur bedingt. Denn der<br />
Freiheit darf nicht das Gemeinwohl<br />
zum Opfer fallen. Wir brauchen eine<br />
solidarische Politik: Die Rolle des<br />
Staates als Gesetzgeber und vollziehendes<br />
Regulativ wie auch als Betreiber<br />
für die Gesellschaft wichtiger und<br />
am Gemeinwohl orientierter <strong>Dienst</strong>leistungen<br />
muss daher unbestritten<br />
sein.<br />
Spannungsfeld: Freiheit und Gemeinwohl<br />
Das General Agreement on Trade<br />
in Services (GATS), 1994 in der Uruguay-Runde<br />
des General Agreement<br />
on Tariffs and Trade (GATT) ins Leben<br />
gerufen und Ziel der 1995 in Genf<br />
auf Basis des GATT gegründeten<br />
Welthandelsorganisation (WTO),<br />
soll künftig neben dem Güterverkehr<br />
auch den <strong>Dienst</strong>leistungshandel von<br />
nationalen Hemmnissen befreien.<br />
Diese Bestrebungen sind ebenso im<br />
Spannungsfeld zwischen Freiheit und<br />
Gemeinwohl zu betrachten.<br />
Die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
<strong>Dienst</strong> bekennt sich daher dazu, dass<br />
der wachsende Anteil von privaten<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen an der Gesamtwirtschaft<br />
entsprechend liberalisiert wird,<br />
um den Wohlstand zu fördern. Genauso<br />
fordert sie das unveräußerliche<br />
Recht des Staates, die dem Gemeinwohl<br />
dienenden öffentlichen Leistungen<br />
weiterhin selbst wahrzunehmen.<br />
Deshalb hat sich die <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> mit den Außenhandelsbeauftragten<br />
Österreichs, voran<br />
mit dem Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Arbeit, darauf verständigt,<br />
dass neben den hoheitlichen Leistungen<br />
des Staates auch die am Gemeinwohl<br />
orientierten Aufgaben wie Bildung,<br />
Gesundheit und Wasserversorgung<br />
weiterhin unantastbar von der<br />
öffentlichen Hand wahrgenommen<br />
und nicht Bestandteil des GATS werden.<br />
In der Veranstaltung „GATS – Starker<br />
Staat, sichere Zukunft“ betonte<br />
Fritz Neugebauer, dass die GÖD die<br />
weitere Entwicklung des GATS<br />
„wachsam beobachten und dieser<br />
nicht freien Lauf lassen“ werde.<br />
35
34-37gats-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:52 Uhr Seite 3<br />
Die für das GATS zuständige<br />
EU-Kommission werde in<br />
ihrem Bericht an die WTO in<br />
den Bereichen Gesundheit, Bildung<br />
und audiovisueller Sektor keine<br />
Liberalisierung vorschlagen und auch<br />
den Sektor öffentlicher <strong>Dienst</strong>leistungen<br />
zur Gänze davon ausnehmen“,<br />
sagte Bundesminister für Wirtschaft<br />
und Arbeit, Martin Bartenstein, beim<br />
GÖD-Forum zum Thema GATS. Damit<br />
sei klar, dass die Befürchtungen<br />
und Verunsicherungen der GATS-<br />
Gegner jeder sachlichen Grundlage<br />
entbehren, betonte der Minister. Die<br />
von den GATS-Gegnern erhobene<br />
Behauptung etwa, dass das GATS den<br />
Ausverkauf unseres Wassers ins Ausland<br />
bringe, sei völlig falsch.<br />
Nicht nur der Handel mit Gütern,<br />
sondern zunehmend auch der internationale<br />
Handel mit <strong>Dienst</strong>leistungen<br />
sei eine wichtige Quelle für Wirtschaftswachstum<br />
und Wohlstand.<br />
GATS solle den Handel mit <strong>Dienst</strong>leistungen<br />
in den Bereichen Geschäfts-,<br />
Kommunikations-, Bau-, Vertriebs-,<br />
Bildungs-, Umwelt-, Finanz-,<br />
36<br />
Dr. Martin Bartenstein. Der Minister für<br />
Wirtschaft und Arbeit ist als Außenhandelsbeauftragter<br />
zuständig für das GATS<br />
W E L T<br />
„WEITERHIN STAATLICHES BILDUNGS- UND GESUNDHEITSWESEN“<br />
Gesundheits-, Fremdenverkehrs- und<br />
Reisedienstleistungen unter den Mitgliedstaaten<br />
der WTO regeln und für<br />
Anbieter klare und faire Rahmenbedingungen<br />
schaffen. Marktzugangshindernisse<br />
und Diskriminierungen<br />
von ausländischen <strong>Dienst</strong>leistungsanbietern<br />
sollen reduziert, die Rechtssicherheit<br />
erhöht werden.<br />
„Keine Zwangsbeglückung“<br />
„Das GATS stellt aber keine<br />
Zwangsbeglückung in Sachen Liberalisierung<br />
dar“, sagte Bartenstein,<br />
„jeder Staat kann selbst entscheiden<br />
bzw. kontrollieren, welche <strong>Dienst</strong>leistungsbereiche<br />
er unter welchen Auflagen<br />
für den internationalen Wettbewerb<br />
öffnet.“ Alle staatlichen Vorschriften,<br />
die z. B. auf die Qualität<br />
einer <strong>Dienst</strong>leistung, auf den Schutz<br />
der Konsumenten, der Umwelt oder<br />
der sozialen Sicherheit abzielen, könnten<br />
trotz freiwillig eingegangener Verpflichtung<br />
zur Liberalisierung aufrechterhalten<br />
werden.<br />
Das GATS sei – nach der Beschlussfassung<br />
durch das österreichische Par-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
„Jeder Staat kann selbst<br />
entscheiden, welche<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen er unter<br />
welchen Auflagen für den<br />
internationalen Wettbewerb<br />
öffnet.“<br />
lament auf Basis einer Vier-Parteien-<br />
Einigung – 1995 in Kraft getreten.<br />
Derzeit werde zwischen den 144 Mitgliedstaaten<br />
der WTO eine weitere<br />
Liberalisierung des Handels mit<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen verhandelt.<br />
Was bedeutet das GATS für Soziales,<br />
Gesundheit und Bildung? Auch in<br />
diesen Bereichen gibt es laut Bartenstein<br />
keinen Grund zur Sorge: „Das<br />
GATS bedeutet ja keine Verpflichtung<br />
zur Liberalisierung, es gibt zudem eine<br />
Ausnahmebestimmung für öffentliche<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen. Das GATS betrifft<br />
nur privat finanzierte Gesundheitsund<br />
Bildungsdienstleistungen.“ In diesen<br />
Bereichen gibt es in den meisten<br />
Staaten schon lange öffentliche und<br />
private Angebote nebeneinander. Die<br />
öffentliche Finanzierung von Bildungs-<br />
und Gesundheitseinrichtungen<br />
werde durch das GATS nicht in Frage<br />
gestellt. Das GATS verpflichte seine<br />
Mitglieder nicht, öffentliche Mittel<br />
auch Privaten zur Verfügung zu stellen.<br />
In Österreich werde es weiterhin ein<br />
staatliches Bildungs- und Gesundheitswesen<br />
geben.
34-37gats-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:52 Uhr Seite 4<br />
Dr. Wolfgang Weigel.<br />
Finanzwissenschafter<br />
Über die Neugestaltung staatlicher<br />
Aufgaben im Zusammenhang<br />
mit GATS sprach der Finanzwissenschafter<br />
Wolfgang Weigel, der als<br />
Ökonom stets „die Kunst der Wahl<br />
des optimalen Organisationsmodells“<br />
anstrebt. Aus Sicht der Ökonomie<br />
ziele das GATS darauf ab, Dysfunktionalitäten,<br />
etwa Hindernisse,<br />
Ungleichbehandlungen oder andere<br />
Erschwernisse, bei einem Markteintritt<br />
und dem daraus resultierenden<br />
Wettbewerb zu korrigieren. Diese<br />
Dysfunktionalitäten mögen laut Wei-<br />
Mag. David Pfarrhofer.<br />
Meinungsforscher<br />
Herr und Frau Österreicher sind mit<br />
der Verwaltung in Österreich<br />
zufrieden: 60 Prozent der Bevölkerung<br />
geben ein positives Urteil über die<br />
österreichische Verwaltung ab, nur<br />
neun Prozent sind „gar nicht zufrieden“<br />
mit der Verwaltung. Lob und Tadel sind<br />
in allen Bevölkerungsgruppen etwa<br />
gleich verteilt. Der Meinungsforscher<br />
des Market-Instituts, David Pfarrhofer,<br />
lieferte beim GÖD-Forum Zahlen,<br />
Daten und Fakten darüber ab,<br />
welche Anforderungen die öffentliche<br />
Verwaltung künftig im Sinne Otto Nor-<br />
W E L T<br />
„Die Liste der Ausnahmeregelungen übergeht unbestrittene<br />
Quellen marktwirtschaftlichen Versagens.“<br />
gel aus der objektiven Sicht der Ökonomie<br />
durchaus bestehen, im Bezug<br />
auf Staatsaufgaben weise das GATS<br />
jedoch zwei Mängel auf.<br />
Wettbewerb statt Ergänzung<br />
Weigel: „Es ist hinlänglich bekannt,<br />
dass private <strong>Dienst</strong>leistungen schon<br />
immer als Ergänzung zu staatlichen<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen vorhanden waren,<br />
also in einer komplementären (ergänzenden)<br />
Beziehung standen, während<br />
das Regelwerk des GATS ganz eindeutig<br />
den substitutiven (verteilen-<br />
„60 Prozent der Bevölkerung geben ein<br />
positives Urteil über die Verwaltung ab.“<br />
malverbrauchers zu erfüllen hat.<br />
In den letzten Jahren habe sich tendenziell<br />
eine Verbesserung der öffentlichen<br />
Verwaltung ergeben, vor allem<br />
jene, die selbst aktiv im Erwerbsleben<br />
stehen, und die Bildungseliten honorieren<br />
die Bemühungen der öffentlichen<br />
Verwaltung, sagte Pfarrhofer.<br />
Was zu verbessern wäre<br />
Dennoch erwarte man sich weitere<br />
Anstrengungen am Weg zur bürgerfreundlichen<br />
Verwaltung und Bürokratieabbau.<br />
Vor allem jene öffentlichen<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
„DIE ZWEI MÄNGEL DES GATS“<br />
den) und erst dadurch den wettbewerblichen<br />
Gesichtspunkt in den Vordergrund<br />
rückt. Es ist ferner bedauerlich,<br />
dass die Liste der Ausnahmeregelungen<br />
viele der unbestrittenen<br />
Quellen des Versagens rein marktwirtschaftlicher<br />
Lösungen für die Bereitstellung<br />
von <strong>Dienst</strong>leistungen übergeht.“<br />
Dies führe letztlich zur Frage<br />
der Durchsetzungsfähigkeit subjektiv<br />
vorteilhafter Lösungen gegenüber<br />
einem objektiv möglichen Standard<br />
durch einflussreiche und vermögende<br />
Stellen.<br />
DIE ÖSTERREICHER SCHÄTZEN „IHRE“ VERWALTUNG<br />
Stellen seien gefordert, die spärlichen<br />
Kontakt mit der Bevölkerung haben.<br />
Offene Amtstüren heiße also das Motto,<br />
um den Kunden die Leistungsfähigkeit<br />
vor Augen zu führen. Beim Thema<br />
Bürokratieabbau vermute die Bevölkerung,<br />
dass die Beamten, verglichen mit<br />
anderen Arbeitnehmern, Vorteile haben.<br />
Fazit: Die Bevölkerung schätzt die<br />
Verwaltung und stellt den vielen öffentlich<br />
Bediensteten ein gutes Zeugnis aus;<br />
die Bemühungen der letzten Jahre, die<br />
Verwaltung bürgerfreundlicher zu machen,<br />
zeigen Wirkung. ◆<br />
37
38-42 ein tag-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:57 Uhr Seite 1<br />
SPITZENBEAMTE<br />
GEGEN DEN TERROR<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Einsatz in allen Lebenslagen.<br />
Oben: Mit Wärmebild-Suchsystemen<br />
betreibt die WEGA Verbrecherjagd<br />
aus der Luft. Auch bei<br />
Katastropheneinsätzen sind die<br />
Spezialisten der WEGA gefragt<br />
Bild rechts: Cobra-Leute bei der<br />
gefährlichen Erstürmung eines<br />
illegalen Waffenlagers<br />
Menschen, auf die Verlass ist. Die Eliteeinheiten der österreichischen Exekutive<br />
gehören nachweislich zu den Besten der Welt. Nach den jüngsten Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
operieren WEGA und EKO-COBRA noch flexibler und effizienter.<br />
In Zeiten von Krieg und Terror gut zu wissen, dass es Menschen gibt, auf die<br />
man sich jederzeit verlassen kann. T EXT: CORDULA P UCHWEIN, FOTOS: ANDI B RUCKNER<br />
38
38-42 ein tag-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:57 Uhr Seite 2<br />
Geschmeidig wie Katzen klettern<br />
sie an Fassaden empor<br />
oder gleiten flink wie Spinnen<br />
an Seilen von Hubschraubern<br />
herab. Sie fahnden<br />
nach Kriminellen und<br />
Schwerverbrechern. Gleichzeitig stehen<br />
sie prominenten Persönlichkeiten<br />
als Bodyguards zur Seite. Bei Massenveranstaltungen<br />
sorgen sie – vielfach<br />
„unsichtbar“– für Schutz und Ordnung.<br />
Auch dann, wenn es um Erpressung,<br />
Entführung oder Geiselnahme<br />
geht, sind sie in Windeseile zur Stelle.<br />
Kurz: Österreichs Sondereinheiten<br />
WEGA und EKO-COBRA sind im<br />
<strong>Dienst</strong>e der öffentlichen Sicherheit<br />
unverzichtbar.<br />
E I N T A G M I T . . .<br />
Mehr Gewalt – mehr Professionalität<br />
Besonders in diesen Tagen, wo<br />
kriegerische Auseinandersetzungen<br />
und massive Terrorbedrohung rund<br />
um den Globus quasi an der Tagesordnung<br />
sind, kommt diesen Sondereinheiten<br />
zentrale Bedeutung zu.<br />
„Intensiver als sonst kümmern wir<br />
uns derzeit um den Personenschutz<br />
aus- ländischer Regierungsvertreter.<br />
Aber auch die Sicherung öffentlicher<br />
Gebäude und Objekte wurde massiv<br />
verstärkt. Abgesehen davon sind wir<br />
in den vergangenen Jahren zunehmend<br />
mit Waffen- und Menschenhandel,<br />
Suchtgiftkriminalität und leider<br />
immer häufiger auch mit Geiselnahmen<br />
konfrontiert. Die Pro-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
fessionalität der Täter wird immer<br />
besser, die Bereitschaft zur Gewaltausübung<br />
steigt“, erläutert Brigadier<br />
Werner Brinek, Kommandant der<br />
Sondereinheit WEGA, die im Sicherheitsnetz<br />
von Wien und Umgebung<br />
ein wichtiger Baustein ist. Denn als<br />
Spezialeinheit der Wiener Polizei<br />
übernimmt die WEGA, oft auch in<br />
Verband mit anderen Einheiten, besonders<br />
heikle und schwierige Aufgaben.<br />
Über 300 dieser Spitzenbeamten<br />
sind im Einsatz.<br />
Nach der jüngsten Reform besteht<br />
die WEGA nun aus dem Polizei-Einsatzkommando<br />
(PEK) mit insgesamt<br />
vier Einheiten und aus dem Mobilen<br />
Einsatzkommando (MEK) mit drei<br />
39
38-42 ein tag-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:57 Uhr Seite 3<br />
Kompanien. Dabei spielt das PEK als<br />
zentrale Zugriffseinheit der WEGA<br />
die Hauptrolle. Das Aufgabengebiet<br />
ist vielfältig und umfasst sowohl operative<br />
Maßnahmen bei Sonderlagen<br />
als auch Zugriffe und Einsätze mit erhöhtem<br />
Gefährdungspotenzial, den<br />
Schutz besonders gefährdeter Personen<br />
bis hin zur Bewältigung von außergewöhnlichen<br />
Gefährdungslagen, die<br />
stets das Können von Spezialisten erfordert.<br />
Kein Platz für Rambos<br />
So gesehen ist die WEGA ein Pool<br />
an Profis. Seiltechniker, Flugbeobachter,<br />
Präzisionsschützen sind da<br />
ebenso zu finden wie Zugriffshundeführer,<br />
Taucher, Sprengmeister, Techniker<br />
und etliche Fachleute mehr.<br />
„Dieses Team ist, anders als man es für<br />
gewöhnlich im Fernsehen zu sehen bekommt,<br />
alles andere als eine Zirkustruppe,<br />
die ein paar feine Kunststücke<br />
beherrscht. Diese Spezialeinheit besteht<br />
aus Männern, die bestens ausge-<br />
40<br />
E I N T A G M I T . . .<br />
bildet stets mit Herz, Hirn und Augenmaß<br />
an der Arbeit sind. Sie alle müssen<br />
im täglichen Einsatz immer wieder<br />
ihre Qualitäten und Berechtigung<br />
nachweisen. Seit Jänner <strong>2003</strong> haben<br />
MEK und PEK mehr als 2000 Einsätze<br />
ausgeführt. Rambos haben bei uns<br />
keinen Platz“, sagt Brigadier Brinek.<br />
Der zweite Arm der WEGA ist das<br />
Mobile Einsatzkommando, kurz MEK<br />
genannt. Es wird für die Bewältigung<br />
von „ordnungsdienstlichen Lagen“,<br />
wie es im Polizeijargon heißt, angefordert.<br />
Dazu zählen Demonstrationen,<br />
Sportveranstaltungen und ähnliche<br />
Massenevents, wo es zu großen Menschenansammlungen<br />
kommt. Das<br />
MEK ist für seine präzisen und spontanen<br />
Einsätze im Rahmen des permanenten<br />
präventiven und repressiven<br />
Streifendienstes sowie für die Bewältigung<br />
von Einsätzen, die eine besondere<br />
Ausbildung erfordert, bekannt.<br />
Auch hier sind Spezialisten, etwa Einsatztaucher<br />
oder Strahlenspürer, gefragt.<br />
Zum Einsatz kommen von Fall<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
zu Fall auch besondere technische Geräte<br />
wie Wasserwerfer, Tragkraftspritzen,<br />
Impulsfeuerlöschgeräte, Sonderfahrzeuge<br />
und ähnlich schweres Gerät<br />
mehr.<br />
Das Ausbildungslevel ist hoch. Wer<br />
im Team bestehen will, muss ein hohes<br />
Maß an Fachwissen, Können und<br />
beste körperliche und psychische Voraussetzungen<br />
vorweisen. Eine umfassende<br />
Ausbildung ist die Basis. Geschult<br />
wird in den Bereichen Einsatztaktik,<br />
Schießausbildung, Körperausbildung<br />
und Einsatztechnik. Auch<br />
international würdigt man das hohe<br />
Ausbildungslevel, und so schicken<br />
mittlerweile viele ausländische Sicherheitsbehörden<br />
ihre Leute zur Schulung<br />
nach Wien.<br />
Cobra, übernehmen Sie!<br />
Beste Ausbildungsstandards findet<br />
man auch bei der bundesweit tätigen<br />
Sondereinheit COBRA vor, die seit<br />
der Neustrukturierung im Vorjahr<br />
EKO-COBRA heißt und die Einheit
38-42 ein tag-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:57 Uhr Seite 4<br />
für alle Exekutivbeamten öffnet.<br />
„Durch die jüngste Umstrukturierung<br />
gibt es nun für alle Beamten, die sich<br />
aus ganz Österreich zu dieser Spezialeinheit<br />
melden können, eine zentrale<br />
und einheitliche Ausbildung und Ausrüstung“,<br />
kommentiert der Einsatztechniker<br />
der EKO-COBRA, Oberstleutnant<br />
Kurt Plösch. Die „COBRAneu“<br />
wird nun von den vier<br />
strategischen Hauptstandorten Wiener<br />
Neustadt, Graz, Innsbruck und<br />
E I N T A G M I T . . .<br />
Nerven aus Stahl. Ob Präzisionsschützen,<br />
Seilspezialisten, Pyrotechniker, Sprengmeister oder<br />
Einsatztaucher – die WEGA-Männer sind physisch und<br />
psychisch eine Klasse für sich<br />
Ganz rechts unten: Jochen S., 29, über seinen<br />
waghalsigen Job: „Schon mein Vater war Polizist“<br />
„Meine Männer<br />
arbeiten immer<br />
mit Herz, Hirn<br />
und Augenmaß!“<br />
Brigadier Werner Brinek<br />
Linz aus operieren. Die Zentrale ist in<br />
Wiener Neustadt. Weitere Stützpunkte<br />
gibt es im Raum Linz, Graz und Innsbruck.<br />
„So sind wir in Krisenfällen<br />
innerhalb von 70 Minuten überall in<br />
Österreich einsatzbereit“, ergänzt<br />
Plösch und versteht die Sondereinheit<br />
als Krisenfeuerwehr der Sicherheitsexekutive.<br />
Der bundesweit operierende<br />
336-Mann-Kader ist für sämtliche<br />
Krisenfälle gerüstet. Dazu gehören<br />
neben der Unterstützung der Polizei-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
und Gendarmeriedienststellen in Konflikten,<br />
bei denen Waffen im Spiel sind,<br />
auch Geiselnahmen, Amokläufe, die<br />
Erstürmung von Luftfahrzeugen, die<br />
Überführung von Schwerkriminellen,<br />
grenzüberschreitende Operationen,<br />
technische Einsätze und der Schutz<br />
österreichischer Missionen. Ein großes<br />
Aufgabengebiet ist der Sicherheits-<br />
Begleitschutz in Flugzeugen. „Mit<br />
unserer Strategie der Air-Marshalls<br />
haben wir jahrelange Erfahrungen.<br />
41
38-42 ein tag-OK 25.04.<strong>2003</strong> 10:57 Uhr Seite 5<br />
Viele Staaten haben unser System<br />
übernommen“, ergänzt Plösch.<br />
Doch nicht nur in Österreich ist die<br />
Einheit tätig. Auch wenn es darum<br />
geht Repräsentanten und Vertretungsbehörden<br />
der Republik Österreich in<br />
Krisenherden im Ausland zu schützen,<br />
wie beispielsweise in Algerien, Bosnien<br />
oder Albanien, ist das Know-how<br />
42<br />
E I N T A G M I T . . .<br />
der COBRA-Leute gefragt. Jüngst<br />
suchten sie in der Wüste Algeriens<br />
nach vermissten Österreichern.<br />
Wie erfolgreich das Team ist,<br />
bestätigt die Statistik. Alleine in der<br />
zweiten Hälfte des Jahres 2002 haben<br />
COBRA-Mitarbeiter 157 Festnahmen,<br />
60 Hausdurchsuchungen und 461<br />
Flugsicherungen durchgeführt. „Ins-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Wie die Cobra. Männer dieser<br />
Sondereinheit sind schnell, lautlos<br />
und schon wieder weg bevor<br />
man sie überhaupt bemerkt.<br />
Ihnen entgeht nichts, ihnen entkommt<br />
niemand<br />
Links im Bild: Der Kommandant<br />
der Cobra, Brigadier Wolfgang<br />
Bachler, nach einem Einsatz<br />
Auch der Papst schätzte schon<br />
die Qualitäten der Sondereinheit<br />
als beschützende Instanz<br />
gesamt wurden in diesem Halbjahr<br />
von den Einsatzkräften der ‚neuen<br />
COBRA‘ 1033 Anforderungen und<br />
Routinedienste bearbeitet und durchgeführt.<br />
Oberstleutnant Plösch: „Eine<br />
bessere Bestätigung für die Akzeptanz<br />
und Verankerung der neuen Sondereinheit<br />
in der österreichischen Exekutive<br />
gibt es wohl nicht!“ ◆
43-45 Report-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:07 Uhr Seite 1<br />
Zeugen einer medizinischen Sensation<br />
wurden jüngst der für den<br />
Landesdienst zuständige stellvertretende<br />
Vorsitzende der <strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong>, Dr.<br />
Hans Freiler, sowie der Vorsitzende<br />
der Bundessektion Landesanstalten<br />
und Betriebe, Johann Hable. Bei<br />
einem <strong>Dienst</strong>stellenbesuch in der<br />
Landesklinik Salzburg wurden sie von<br />
Betriebsratsvorsitzendem Bernhard<br />
Treschnitzer an Ort und Stelle über<br />
eine bahnbrechende ärztliche Leistung<br />
informiert. Den Ärzten an der<br />
Landesklinik ist nämlich ein geradezu<br />
revolutionärer Schritt in der Rekonstruktionstechnik<br />
gelungen. In intensiver<br />
Forschung entwickelte das Team<br />
um Univ.-Doz. Dr. Gerhard Oberascher<br />
von der HNO-Klinik (Vorstand:<br />
Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Albegger)<br />
eine weltweit einzigartige Methode<br />
zur Wiederherstellung von Organen<br />
unter Einsatz neuester High-Tech-<br />
Computer- und -Bio-Technologie.<br />
Was ist so revolutionär?<br />
Bereits im April des Vorjahres sorgten<br />
die Salzburger Mediziner durch eine<br />
neue Methode der Knochenrekonstruktion<br />
für internationales Aufsehen.<br />
Einem 13-jährigen Schüler wurde dabei<br />
ein handtellergroßes Loch im Schädel<br />
mittels körpereigener gezüchteter<br />
Knorpelzellen und – während der Operation<br />
entnommener – Knochenzellen<br />
geschlossen.<br />
Nicht 100-prozentig zufrieden zeigte<br />
sich Dr. Oberascher, österreichweit bekannter<br />
Spezialist für Schädelbasis-Chirurgie,<br />
mit der kosmetischen Komponente:<br />
„Die bei der Operation ver-<br />
G E S U N D H E I T<br />
MEDIZINISCHE REVOLUTION MIT KÖPFCHEN<br />
Salzburger Bedienstete entwickeln neue Methode. Mit der von Bediensteten der<br />
Landesklinik Salzburg entwickelten Operationsmethode können aus Knorpel- und<br />
Knochenzellen Organe gezüchtet werden – weltweit einzigartig. V ON D IR. JOHANN H ABLE<br />
Bahnbrechend. Salzburger Ärzte züchten<br />
Organe aus Knorpel- und Knochenzellen<br />
wendete Kopftapete ist im Laufe der<br />
Zeit leicht nach innen gewandert. Das<br />
ist aus rein medizinischer Sicht kein Problem,<br />
kosmetisch aber nicht ganz optimal.“<br />
Nach Monaten der Forschung<br />
kamen Oberascher und sein Team nun<br />
zu einer Lösung: „Als erster Schritt der<br />
neuen Methode wird jetzt der Schädel<br />
des Patienten mittels CT durchgeschichtet.<br />
Diese Daten übermitteln wir<br />
dem Institut ,3di‘ in Jena, das daraus ein<br />
millimetergenaues Gipsmodell des Patientenkopfes<br />
und des vorhandenen<br />
Defektes rekonstruiert“, erklärt Dr.<br />
Oberascher. „Anhand dieses Modells<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
wird mittels High-<br />
Tech-Verfahren<br />
eine der Schädelwölbung<br />
und der<br />
Größe des Defekts<br />
entsprechende<br />
Kunstholzplatte<br />
hergestellt, die dem<br />
Chirurgen während<br />
der Operation<br />
als Modell dient.“<br />
Beamter in Weiß.<br />
Dr. Gerhard Oberascher<br />
gelang die<br />
Sensation<br />
Der Erfolg der neuen Methode<br />
Weltweit zum ersten Mal wurde die<br />
Operationsmethode, bei der die natürliche<br />
Form des Schädelknochens wieder<br />
hergestellt wird, am 13. Februar in der<br />
Landesklinik Salzburg an einer 50-jährigen<br />
Saalfeldnerin durchgeführt, die sich<br />
ein massives Schädel-Hirn-Trauma zugezogen<br />
hatte. Durch die neue Methode<br />
wird es in Zukunft möglich sein, auf<br />
die bislang verwendeten Titan- oder<br />
Kunststoffimplantate, die häufig vom<br />
Körper des Patienten abgestoßen wurden,<br />
völlig zu verzichten. „Durch den<br />
Einsatz körpereigener Zellen können<br />
wir dieses Risiko ausschließen“, betonen<br />
Dr. Martin Fußenegger und Dr.<br />
Johann Meinhart vom Institut für Gewebe-<br />
und Organrekonstruktionen in<br />
Wels. Auch Oberascher ist zufrieden:<br />
„Es ist damit möglich, viele Teile des<br />
Knochens millimetergenau nachzubauen,<br />
was auch für Kiefer- oder Neurochirurgie<br />
von großem Nutzen sein<br />
kann.“ Darüber hinaus erscheint der<br />
Einsatz der Methode im Bereich des<br />
übrigen Knochenskeletts denkbar.<br />
Auch für Unfallchirurgen und Orthopäden<br />
ergeben sich völlig neue Möglichkeiten.<br />
◆<br />
43
43-45 Report-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:08 Uhr Seite 2<br />
Der tägliche Überlebenskampf<br />
Reinhard Krepler, ärztlicher Direktor des<br />
Wiener AKH, verzeichnet eine hohe Besucher-<br />
und Patientenfrequenz. Aber auch in<br />
der Forschung, der universitären Lehre<br />
sowie bei medizinischen Innovationen zählt<br />
das AKH zu den führenden Spitälern der<br />
Welt. „Wir versuchen im Bereich der medizinisch-technischen<br />
Geräte ständig auf dem<br />
neuesten Stand zu sein. Das sind wir unseren<br />
Patienten einfach schuldig“, meint der<br />
Arzt Wilfried Wisser, Experte an einem der<br />
modernsten medizinischen Geräte, dem OP-<br />
Roboter „da Vinci“.<br />
44<br />
R E P O R T<br />
EINE WOCHE IM BRENNPUNKT<br />
<strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> im Bild. „GÖD-aktuell“ nahm erneut Österreichs Medien<br />
unter die Lupe und kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Der öffentliche <strong>Dienst</strong><br />
erweist sich als publizistischer Dauerbrenner. V ON B ETTINA H OFMACHER<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Auf Olympiakurs<br />
Roman Hagara und Hans<br />
Peter Steinacher, das goldene<br />
Duo bei Olympia Sydney<br />
2000, bereiten sich bei<br />
eisigen Bedingungen im<br />
Olympiarevier für Athen vor.<br />
Roman muss die Angriffe<br />
seines Bruders Andreas<br />
Hagara – der schärfste und<br />
einzige Herausforderer –<br />
parieren, um sich für die<br />
Olympiade zu qualifizieren.<br />
Zwei Regatten ab Jänner<br />
2004 entscheiden über<br />
das Bruder-Duell.
43-45 Report-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:08 Uhr Seite 3<br />
Albertina neu<br />
Seit 14. März <strong>2003</strong> sind<br />
die Pforten der nach einer<br />
vollständigen Generalsanierung<br />
umgebauten Albertina<br />
wieder geöffnet. Dem<br />
Besucher wird nicht nur<br />
die bedeutendste grafische<br />
Sammlung der Welt, sondern<br />
auch die größte Architektursammlung<br />
der<br />
Republik geboten.<br />
R E P O R T<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Sicherheit steht im Vordergrund<br />
Seit Beginn des Kriegs gegen den Irak wurden<br />
Österreichs Sicherheitsvorkehrungen entsprechend<br />
erhöht. Verstärkt bewacht werden Botschaften,<br />
Residenzen und andere gefährdete Einrichtungen,<br />
etwa die irakische Botschaft in Wien. Der Chef der<br />
Hundertschaft an Polizisten, Gendarmen und<br />
Spezialeinheiten, Innenminister Ernst Strasser:<br />
„Wir sind für alle Fälle vorbereitet.“<br />
Schauplatz Krieg<br />
Bis zu 1,6 Millionen Seher verfolgten die Analysen des<br />
Militärstrategen im BMLV, Gerald Karner, der seit Ausbruch<br />
des Irakkriegs die Tricks der Kombattanten durchleuchtet.<br />
Hinter ihm steht unter anderem eine zehnköpfige<br />
Investigationseinheit, die rund um die Uhr die Kriegsmeldungen<br />
sämtlicher verfügbarer Nachrichtendienste bündelt.<br />
Zusammen mit den Erkenntnissen des Heeresnachrichtenamts<br />
entsteht so ein permanent aktualisiertes<br />
Gesamtbild der Schlachtfelder.<br />
45
46-47 bs2/aktuell-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:11 Uhr Seite 1<br />
46<br />
BS 2<br />
NEWS<br />
CU: www.bundessektion.at<br />
AKTION FÜR KINDER<br />
Die BS 2 hat eine Aktion für Wiener Kinder<br />
gestartet, um sozial Schwächeren einen<br />
Ferienaufenthalt zu ermöglichen.<br />
Karl Bantsich, Referent für Kultur<br />
und soziale Betreuung der Bundessektion<br />
Wirtschaftsverwaltung, freut<br />
sich auch heuer wieder, die Verpflegskostenaktion<br />
der GÖD für<br />
Großstadtkinder zur Verfügung zu<br />
stellen. Ferienaufenthalte sind vor<br />
allem für Kolleginnen und Kollegen<br />
mit Kindern auch heute noch schwer<br />
zu finanzieren. Für viele Kinder in<br />
der Großstadt sind die Ferien oft die<br />
einzige Möglichkeit, einmal Landluft<br />
zu schnuppern. Die GÖD hat deshalb<br />
die Möglichkeit eines Verpflegskostenzuschusses<br />
eingerichtet, um jene<br />
zu unterstützen, die trotz geringem<br />
Einkommen oder sozialer Notlage<br />
ihren Kindern zumindest in den Ferien<br />
einen Luftwechsel aus der Großstadt<br />
ermöglichen wollen.<br />
Der Ferienaufenthalt des Kindes<br />
muss mindestens 14 Tage außerhalb<br />
von Wien (auch im Ausland) gemeinsam<br />
mit Eltern, Großeltern oder Bekannten<br />
oder in einem selbst gewählten<br />
Heim oder mit einer Jugendgruppe<br />
verbracht werden.<br />
Termin für die Nennung der Namen<br />
der Mitglieder, welche für die<br />
Aktion vorgeschlagen werden, ist der<br />
19. Mai <strong>2003</strong>. Da die Mittel beschränkt<br />
sind, wird jedem gewerkschaftlichen<br />
Betriebsausschuss ein<br />
W I R T S C H A F T S V E R W A L T U N G<br />
Kontingent sowie die Möglichkeit<br />
von Ersatznennungen zur Verfügung<br />
gestellt. Die Höhe des Zuschusses<br />
beträgt 102 Euro. Für nähere Auskünfte<br />
stehen der zuständige GBA<br />
oder Karl Bantsich unter 0664/376 04<br />
77 oder per E-Mail: karl_bantsich@<br />
hotmail.com zur Verfügung. Ich bin<br />
der GÖD sehr dankbar, dass diese<br />
Aktion besteht, welche es uns ermöglicht,<br />
gerade für die sozial Schwächeren<br />
unter unseren Kolleginnen und<br />
Kollegen etwas zu tun. Es beweist,<br />
wie wichtig wir die Familien nehmen.<br />
Karl Bantsich<br />
AD PENSIONSREFORM<br />
Eine Pensionsreform ohne Perspektive für<br />
die junge Generation ist nicht akzeptabel,<br />
bekräftigte Taborsky in einer Aussendung.<br />
BS-2-Vorsitzender Hannes Taborsky<br />
kritisierte in einer OTS-Aussendung<br />
jüngst die geplante Pensionsreform<br />
als einseitige Maßnahme:<br />
„In der derzeitigen Diskussion<br />
scheint es vor allem darum zu gehen,<br />
wie weit der nächste Schritt der Pensionsreform<br />
verschoben wird, um das<br />
Vertrauen der in Kürze in Pension<br />
Gehenden zu schützen. Das Vertrauen<br />
der unter 41-Jährigen scheint offensichtlich<br />
kein Faktor zu sein. Diese<br />
haben im öffentlichen <strong>Dienst</strong> be-<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
reits durch die Pensionsreform 1997<br />
einen bis zu 30-prozentigen Pensionsverlust<br />
hinnehmen müssen. Da die so<br />
genannte Deckelung der Pensionsverluste<br />
für alle nach 2021 in Pension<br />
Gehenden nicht mehr gilt, kann man<br />
diese Generation nach dem derzeitigen<br />
Stand nur als die Zahler bezeichnen.<br />
Was sie für ihre Pensionsbeiträge<br />
und somit als Erhalter des<br />
Umlageprinzips bekommen werden,<br />
scheint nur von untergeordneter Bedeutung.<br />
Für sie gilt: ASVG-Pension ohne<br />
die positiven Seiten, d. h. höherer<br />
Pensionsbeitrag, keine Höchstbemessungsgrundlage,<br />
keine Abfertigung,<br />
keine Pensionskasse als zweites<br />
Standbein, ein alterslastiges Gehaltsschema<br />
ohne entsprechende Gehälter,<br />
um sich ein drittes Standbein anzusparen,<br />
Staat zahlt keine Arbeitgeberbeiträge<br />
etc., dafür 40 Jahre<br />
Durchrechnung, kein Vertrauen in<br />
ein Pensionsgesetz, welches bereits<br />
zum wiederholten Mal binnen kürzester<br />
Zeit verschlechtert wird – unter<br />
der wiederkehrenden Versicherung,<br />
dass dies die letzte Maßnahme sei etc.<br />
Die Pensionsreform ohne Begleitmusik,<br />
d. h. Korrektur der Rahmenbedingungen,<br />
bedeutet eine weitere<br />
massive Verschlechterung für jene<br />
Generation, für die sie angeblich notwendig<br />
ist.<br />
Wenn der Generationenvertrag<br />
nach dieser Pensionsreform noch die<br />
Buchstaben wert sein soll, aus denen<br />
er besteht, ist eine Diskussionskorrektur<br />
dringend notwendig.“<br />
Die vollständige Stellungnahme<br />
der Bundessektion Wirtschaftsverwaltung<br />
finden Sie auf der Homepage<br />
unter www.<br />
bundessektion.at,<br />
Button „Aktuell“.<br />
Mit gewerkschaftlichen<br />
Grüßen,<br />
Hannes Taborsky<br />
Vorsitzender
46-47 bs2/aktuell-OK 25.04.<strong>2003</strong> 11:11 Uhr Seite 2<br />
BS 6. Die Kursteilnehmer der Bundessektion 6 im Alpengasthof<br />
„Sportalm“ Maria Alm/Hintermoos des Heimvereines<br />
Bundessektion Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />
SCHULUNGSKURS IN MARIA ALM<br />
G E W E R K S C H A F T A K T U E L L<br />
Vom 10. bis 14. März <strong>2003</strong> fand im Ambiente der Salzburger<br />
Bergwelt ein viel beachteter Schulungskurs für<br />
Funktionäre (Betriebsräte, Personalvertreter) der Bundessektion<br />
6, Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und<br />
Wasserwirtschaft, im Alpengasthof Sportalm in Maria<br />
Alm/Hintermoos statt; unter der bewährten Leitung des<br />
Schulungsreferenten Ing. Oskar Pöchinger.<br />
Ziel der Veranstaltung war es, Kollegen und Kolleginnen<br />
in ausgegliederten <strong>Dienst</strong>stellen oder in solchen, die<br />
zu einer Ausgliederung anstehen, ein rechtliches Basiswissen<br />
für ihre neue Aufgabe als Betriebsräte in den nunmehr<br />
privatwirtschaftlich geführten Einheiten mitzugeben und<br />
ihre diesbezüglichen Rechtskenntnisse zu vertiefen.<br />
Als Referenten der speziell für diese Zielgruppe gewählten<br />
Themenschwerpunkte (VBG, Arbeitsplatzbewertung,<br />
Besoldung, Arbeitsverfassung, Kollektivvertrag, Betriebsvereinbarung)<br />
konnten Mag. Martin Holzinger und<br />
Mag. Stefan Jöchtl vom GÖD-Rechtsbüro sowie Mag.<br />
Gerhard Sieber vom Ministerium für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft gewonnen werden.<br />
In Vorträgen und Diskussionen wurde eine Vielzahl an<br />
rechtlichen Fragestellungen abgehandelt.<br />
Nach fünf informativen und kurzweilig gestalteten Tagen<br />
konnte sich der Vorsitzende der Bundessektion 6, Ing.<br />
Josef Treiber, von 22 begeisterten und positiv motivierten<br />
KursteilnehmerInnen, die auf eine Fortsetzung dieser<br />
Schulung hoffen, verabschieden. Dem Team des Alpengasthofes<br />
„Sportalm“ sei herzlich gedankt, ebenso wie der<br />
GÖD, die durch die Übernahme der Kosten diesen äußerst<br />
gelungenen Schulungskurs erst ermöglicht hat.<br />
Wolfgang Russ<br />
GÖD Mai <strong>2003</strong><br />
Bundessektion Landesanstalten und Betriebe<br />
ÄNDERUNGEN<br />
Ab dem Frühjahr <strong>2003</strong> wird das Landespflege- und Betreuungszentrum<br />
Christkindl in zwei Bauetappen adaptiert<br />
und erweitert. Beim Ausbau soll darauf geachtet werden,<br />
dass künftig jeder Bewohner ein eigenes Zimmer erhält<br />
und die Selbstständigkeit erhalten bleibt. Weiters ist<br />
geplant, ein Wachkoma-Zentrum mit sechs Intensivpflegeplätzen<br />
für Patienten mit schwerem Hirntrauma zu errichten.<br />
Die Region braucht dringend mehr Pflegeplätze, weil der<br />
Anteil an Pflegebedürftigen bis 2010 steigt: In Steyr von<br />
386 auf etwa 490, in Steyr-Land von 423 auf 600. Zudem<br />
brauchen aus dem Koma Erwachende Kontakt mit Angehörigen,<br />
deshalb ist ein regionales Zentrum wichtig.<br />
Der BS-Vorsitzende Dir. Johann Hable dankte dem<br />
Land Oberösterreich, insbesondere Landesrat Dr. Walter<br />
Aichinger für seine Initiativen auf dem Gesundheits- und<br />
Spitalssektor. Er ist auch der Initiator für die Schaffung dieses<br />
geplanten Wachkoma-Zentrums.<br />
Bundessektion <strong>Öffentlicher</strong> Baudienst<br />
PENSIONSREFORM AUS SICHT DER VBS<br />
Die BS <strong>Öffentlicher</strong> Baudienst mit ihrem Vorsitzenden<br />
Gerhard Litschauer hat sich mit der Pensionsreform auseinander<br />
gesetzt. Resultat: Auf lange Sicht ist eine Reform<br />
zwar notwendig, in der derzeit diskutierten Form jedoch<br />
nicht akzeptabel.<br />
Wenn man Pensionsexperten glauben darf, so ist eine rasche<br />
Abschaffung des Frühpensionsalters nicht notwendig,<br />
da bis 2007 der Bundeszuschuss für die Pensionen nur geringfügig<br />
ansteigt. Wichtiger wären die Vereinheitlichung<br />
der Systeme, die Harmonisierung der Beiträge auf ASVG-<br />
Niveau und für alle Berufsgruppen eine einheitliche<br />
Durchrechnung. Entscheidend für den Pensionsantritt darf<br />
nicht das Alter sein, sondern die Zeit der Versicherungsjahre,<br />
die mit der derzeitigen Regelung von 540 Versicherungsmonaten<br />
hoch genug ist.<br />
Ein weiterer Aspekt betrifft jene, die krankheitshalber in<br />
Pension gehen. Hier muss es eine soziale Abfederung geben,<br />
damit Personen, die bei jeder Witterung im Freien arbeiten<br />
und Regen, Schnee, Kälte und Ozonbelastungen<br />
ausgesetzt sind oder Nacht-Schwerarbeit verrichten und<br />
krank sind, ohne Abzüge in Pension gehen können.<br />
Vorstellbar wäre ein System, bei dem die Arbeitnehmer<br />
selbst entscheiden können, wann sie in Pension gehen können,<br />
wobei nicht das Alter, sondern die Versicherungszeit<br />
entscheiden soll. Gerhard Litschauer<br />
47
48 vav 25.04.<strong>2003</strong> 9:33 Uhr Seite 1<br />
VAV EIGENHEIMVERSICHERUNG<br />
[ ]<br />
Bringen Sie Ihr kostbares Gut in Sicherheit: Mit der Eigenheim-Exklusiv der VAV. Dieses leistungsstarke<br />
Versicherungspaket gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie benötigen: Immer inkludiert ist Feuer, Sturm-,<br />
Leitungswasserschaden und eine Haftpflichtversicherung für Haus- und Grundbesitz. Selbstverständlich<br />
umfaßt der Versicherungsschutz alle Nebengebäude, die Naturgefahren-Katastrophendeckung, 12 m Rohrersatz<br />
bei Leitungswasserschäden und die Neuwertentschädigung. Auf Wunsch kann dieses Paket noch individuell<br />
erweitert werden. Interessiert? Fragen Sie Ihren Versicherungsmakler, rufen Sie uns an: 01 / 716 07-0*<br />
oder besuchen Sie uns im Internet: www.vav.at.<br />
Stein für Stein gut versichert.