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Kindersicher- Unfallschutz - GÖD

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Karriere oder Kind, das ist hier die<br />

Frage. Oder doch nicht? staatssekre-<br />

tärin christine Marek über die Ver-<br />

einbarkeit von Job und Familie, alte<br />

rollenbilder und neue chancen für den<br />

beruflichen auf- und Wiedereinstieg.<br />

„Frauen stellen ungenütztes Potenzial dar“<br />

Frau Staatssekretärin, einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte ist<br />

die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie haben selbst<br />

einen Sohn – wie haben Sie es geschafft, Karriere und Familie<br />

unter einen Hut zu bringen?<br />

Als Alleinerzieherin war das zugegebenermaßen nicht immer<br />

einfach, aber dank der Unterstützung meiner Mutter habe ich<br />

es – egal ob in der Privatwirtschaft oder Politik – geschafft.<br />

Darauf bin ich – aber auch mein Sohn Maximilian – sehr<br />

stolz.<br />

Welche Maßnahmen sind geplant, um berufstätige Eltern<br />

zu unterstützen?<br />

Als aktuelle Beispiele der von mir umgesetzten Projekte<br />

möchte ich das seit 1. September 2009 geltende Gratis-Kindergartenjahr<br />

für alle 5-Jährigen in ganz Österreich und die<br />

Einführung des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeldes<br />

mit 1. Jänner 2010 nennen. Beides trägt zu einer besseren<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Weitere Maßnahmen<br />

zur Stärkung der Väterbeteiligung in allen Lebensphasen<br />

der Kinder sowie der bedarfsgerechte Ausbau von<br />

qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsangeboten, die<br />

selbstverständlich auch flexible und familiennahe Modelle<br />

wie Tageseltern beinhalten, zählen für mich zu den großen<br />

Herausforderungen der Zukunft.<br />

Frauen verdienen im 21. Jahrhundert immer noch um ein<br />

Viertel weniger für die gleiche Arbeit als ihre männlichen<br />

Kollegen. Wie kann das geändert werden?<br />

Die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern ist<br />

nach wie vor eine große Herausforderung. Die Forderung nach<br />

gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit ist eine langjährige<br />

Forderung gerade auch von ÖVP und ÖAAB. Wir müssen in<br />

den Unternehmen das Bewusstsein dafür schärfen und damit<br />

den Druck erhöhen, dass ungleiche Bezahlung von Frauen<br />

und Männern für gleiche Leistung abzulehnen und gesetzeswidrig<br />

ist. Mit Brachialgewalt etwas zu erzwingen, funktioniert<br />

meiner Meinung nach aber nicht, ganz im Gegenteil<br />

müssen hier gemeinsam mit der Wirtschaft Maßnahmen in<br />

den verschiedensten Bereichen erarbeitet werden, die auch<br />

Foto: BMWFJ<br />

interVieW: Mag. Katharina steiner<br />

tatsächlich realisierbar sind und auch greifen. Beispielsweise<br />

das von mir initiierte Führungskräfteprogramm „Zukunft.<br />

Frauen“, mit dem wir Frauen auf ihrem Weg an die Spitze<br />

unterstützen und sie in ihrem Selbstvertrauen im Hinblick auf<br />

die Übernahme von Führungspositionen stärken wollen. Ziel<br />

ist es, qualifizierte Frauen gezielt zu fördern und für Management-<br />

und Aufsichtsratspositionen vorzubereiten.<br />

Stichwort „gläserne Decke“: Bis ins mittlere Management<br />

schaffen es Frauen, dann ist aber Schluss. Wie kann die gläserne<br />

Decke Richtung Top-Position durchbrochen werden?<br />

Es ist schlichtweg eine Frage von Business und nicht nur von<br />

sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung, dass Frauen<br />

in den Unternehmen – gerade auch in Spitzenpositionen<br />

– gleichermaßen vertreten sind. Warum können Unternehmen<br />

glauben, erfolgreich zu sein, wenn sie ihre Talente ausschließlich<br />

aus 50 Prozent der Bevölkerung rekrutieren? Um<br />

hier aktiv gegenzusteuern, habe ich, wie bereits erwähnt, vor<br />

kurzem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich<br />

und der Industriellenvereinigung nach norwegischem Vorbild<br />

das Führungskräfteprogramm „Zukunft.Frauen“ gestartet.<br />

Der berufliche Wiedereinstieg nach der Geburt eines Kindes<br />

ist oft schwierig. Laut Frauenbericht 2010 ist ein Drittel<br />

der davor erwerbstätigen Frauen noch 32 Monate nach der<br />

Geburt ohne Beschäftigung. Was raten Sie frisch gebackenen<br />

Eltern, um diese Hürde zu packen?<br />

Es ist ganz wichtig, bereits vor dem Ausstieg aus dem Berufsleben<br />

und der Babypause an den Wiedereinstieg zu denken.<br />

Eine schwangere Frau sollte sich schon, bevor sie in<br />

Mutterschutz geht, mit dem Arbeitgeber zusammensetzen,<br />

um abzuklären, wie der Wiedereinstieg aussehen könnte.<br />

Dabei kann gemeinsam besprochen werden, ob man sich<br />

eine Teilzeitbeschäftigung während bzw. nach der Karenz<br />

oder vielleicht auch eine frühere Rückkehr vorstellen kann.<br />

Auch während der Karenz ist der laufende Kontakt mit dem<br />

Arbeitgeber für den späteren Wiedereinstieg besonders wichtig<br />

und zum eigenen Vorteil.<br />

15<br />

gÖD | 5_2010

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