750 Jahre Eime - bei Friedrich Vennekohl
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sind den Ureinwohnern unserer Landschaft seit mehr als sechsmal tausend<br />
<strong>Jahre</strong>n bekannt. Während der Bronzezeit (2 000 bis 800 v. Chr.) kam der<br />
Hafer als allgemein verbreitetes Volksnahrungsmittel und Viehfutter hinzu.<br />
Zum bedeutendsten Brotgetreide entwickelte sich der Roggen, der während<br />
Abb. 2 Steinzeitgeräte aus der Feldmark <strong>Eime</strong>,<br />
Wüstung Assum:<br />
nat. Gr.<br />
l = Klingenkratzer aus Flint 2 und<br />
3 = Flintmesser 4 und 5 = quersdineidige<br />
Pfeilspitzen<br />
= Stein<strong>bei</strong>l aus Kieselschiefer Steinzeitsiedlung südlich des Dorfes <strong>Eime</strong>: 6 und<br />
8 = herzförmige Pfeilspitzen<br />
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der letzten Jahrhunderte v. Chr. aus den Gebieten des Schwarzen Meeres zu<br />
uns hereinkam. — Die Hülsenfrüchte: Erbse und Linse, sowie auch Lein und<br />
Mohre, sind alte Kulturpflanzen unseres Raumes. Vom Obst kannten die<br />
Bauern der Urzeit Apfel und Birne, auch Hauszwetsche und Kirsche. — Als<br />
Haustierbestand sind seit den Tagen der Jungsteinzeit (5 000 bis 2 000 v. Chr.)<br />
Rind und Schwein sowie Schaf und Ziege nachgewiesen. Als Reit- und Zugtier<br />
ist das Pferd seit Beginn des zweiten Jahrtausends v. Chr. gezähmt und<br />
durch Zuchtwahl immerfort veredelt.<br />
Aus dieser Frühzeit menschlichen Sicdelns und Schaffens im Raum der Gemarkung<br />
<strong>Eime</strong> verwahrt das Heimatmuseum in Alfeld eine größere Anzahl<br />
von Funden, die sprechende Urkunden für ein Ur-<strong>Eime</strong> und die in dieses<br />
während des Mittelalters aufgegangenen Wüstungen von Gudingen und Assum<br />
sind. Beide Wüstungen liegen im Nordteil der Gemarkung. Abb. l gibt die<br />
Rekonstruktion eines steinzeitlichen Bauerngehöftes aus dem Räume der<br />
einstigen Feldmark des wüsten Dorfes Assum wieder. Es lag links des<br />
Weges nach Elze und wurde durch eine Grabung während der Herbsttage des<br />
<strong>Jahre</strong>s 1931 freigelegt. Neben den Hausgrundrissen fanden sich viele Geräte:<br />
Steinmesser und Pfeilspitzen sowie Kratzer und Schaber aus Feuerstein,<br />
etliche Beile aus Kieselschiefer (siehe Abb. 2) und größere Mengen<br />
Tonscherben von zerbrochenen Gefäßen. Sie sind in Abb. 3 zusammengefügt<br />
wiedergegeben.<br />
Abb. 3<br />
Tongefäße aus der Steinzeitsiedlung<br />
Assum. Vs nat. Gr.<br />
Der Werkzeugbestand und<br />
die selbstgetöpferten Gefäße sind Urkunden für erste Anfänge der<br />
verschiedenen aus dem Bauerntum sich entwickelnden Handwerke: Steinschläger<br />
und Töpfer. — Daß die geschickten Hände des Zimmermanns bereits erhebliches<br />
erreichten, bezeugen die Bauten unseres abgebildeten Gehöftes. Er benutzte die<br />
ehedem geschäfteten Stein<strong>bei</strong>le, um das Balkenwerk für den Hausbau<br />
zuzurichten (Abb. 2). Auch zerlegte man unter Benutzung von Steinkeilen,<br />
die man mit Holzkeulen eintrieb, Baumstämme in Bretter und Bohlen.<br />
Vielerlei Acker- und Wirtschaftsgeräte sind durch geschickte Hände unter<br />
Zuhilfenahme von Stein<strong>bei</strong>l und Flintmesser geformt. -<br />
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