750 Jahre Eime - bei Friedrich Vennekohl
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mit Lob und Dank gegen Gott den Herrn erfüllte, daran hatten die Gemeinden<br />
<strong>Eime</strong> und Sehlde besonderen Anteil. Denn, durch die Nähe von Elze war es<br />
gegeben, daß die Ortschaften in hiesiger Gegend kirchlich zu Elze gehörten.<br />
Wir müssen daran denken, daß die zuvor reich bevölkerten Sachsengaue durdi<br />
die Sachsenkriege zur Zeit Karls des Großen sehr verwüstet und entvölkert<br />
waren und eine Zunahme der Bevölkerung und Hebung des Wohlstandes erst<br />
nach und nach wieder eintreten konnte.<br />
Die kirchliche Versorgung schloß sich der Gaueinteilung an. Der Bezeichnung<br />
„Land" für einen weltlichen Gerichtsbezirk entspricht die Bezeichnung „Bann"<br />
für einen geistlichen Gerichts- und Aufsichtsbezirk. Nun hatten wir im ganzen<br />
Gudingau 4 Bannsprengel oder Archidiakonate: Elze, Eldagsen, Wallensen<br />
und Oldendorf. Von diesen ist Elze die ursprüngliche Mutter- und Taufkirche<br />
und tritt als Gaukirche über die ändern hervor. Kaiser Ludwig der Fromme<br />
(814 — 840) verlegte im <strong>Jahre</strong> 815 das von Karl dem Großen zu Elze gegründete<br />
Bistum nach Hildesheim, wo wahrscheinlich auch schon eine Archidiakonatskirche<br />
vorhanden war. So kam der engrische Gudingau zum ostfälischen<br />
Sachsen.<br />
Je mehr nun das Christentum sich ausbreitete, desto mehr erhielten auch die<br />
einzelnen Dörfer ihre Kirchen und Kapellen. Zwei derselben, die Lehder<br />
Kapelle auf dem Gronauer Kirchhofe und die Feldberger Kapelle am Wege<br />
von Banteln nach Gronau auf dem Bantelner Kirchhofe, begrüßen uns noch<br />
heute als ehrwürdige Zeugen längst entschwundener Zeiten. Für andere Orte<br />
biachte die Vergrößerung den ersten Kirchenbau mit sich, und zwar besonders<br />
um die Wende des 13. und 14. Jahrhunderts.<br />
In der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit (1254 — 1273) sah es im ganzen<br />
deutschen Vaterlande trübe und trostlos aus. Es war die Zeit des Faustrechts<br />
und der Fehden. Geschichtliche Überlieferungen bezeugen, daß gerade auch<br />
unsere Gegend stark in Mitleidenschaft gezogen war. Da war es Bischof<br />
Siegfried II. von Hildesheim (1279 — 1310), welcher viel zur Herstellung des<br />
Friedens und der Sicherheit in seiner Diözese tat. Ihm verdankt die Stadt<br />
Gronau ihre Entstehung. Denn er veranlaßte die Zusammensiedlung der<br />
Bewohner von Lehde, Empne und Bekum auf der „groinen Aue" der Leine-<br />
Insel und verlieh um 1300 dem neuen Orte Stadtrechte. In seiner Zeit wird es<br />
gewesen sein, daß die <strong>bei</strong>den Bekumer Höfe Brünette und Brünig von Bekum<br />
nach <strong>Eime</strong> verlegt worden sind, wahrscheinlich jener mit einer Vollmeierstelle,<br />
dieser mit einer Kötnerstelle vereinigt. Auch die Entvölkerung von Assum wird<br />
zeitlich nicht fern von jenen Ereignissen liegen. Indessen sind für <strong>Eime</strong> wohl zwei<br />
Zusiedlungen von Assum zu unterscheiden. Z. B. scheinen der eine früher<br />
Rubachsche und der Ernst Garbesche Hof früher nach <strong>Eime</strong> verlegt worden zu<br />
sein als der Konrad Kemnasche, Fischersche und Fritz Warnekesche Hof, was<br />
daraus zu schließen ist, daß jene <strong>bei</strong> der Lieferung der Läutegarben für die<br />
Küsterei beteiligt waren, diese nicht. Diese Lieferung der Gerstengarben —<br />
dem Küster stand das Recht zu, dieselben nach Wahl auf dem Felde<br />
auszusuchen — gehört zu den ältesten Do-<br />
tationen der Küsterstelle als Einnahme für das Läuten des Ernteschauers.<br />
Das Verzeichnis der zur Lieferung der Läutegarben Verpflichteten gewährt<br />
uns die erste Übersicht über die Größe des Dorfes <strong>Eime</strong>. Es sind 27 Stellen:<br />
Konrad Pape, H. Nagel (früher L. Pape am Steinwege), H. Brünig Nr. 2,<br />
<strong>bei</strong>de als Kötnerstellen, Mundhenke, Gösmann, Brunotte, Holle, Wolters,<br />
Oehlkers, Oppermann, Albrecht, H. Schwarze, H. Brünig (Wettberg), H.<br />
Schwarze (Wintel), die Mühle, E. Garbe, H. Nagel, Lindenberg (Golle, Pape),<br />
H. Nagel (früher Pape, Bode. Brunotte), H. Garbe, G. War-neke, H. Brünig<br />
(Kohlenberg), A. Pape (Rubach, Meyer), A. Pape (Rubach, Raven), Fischer<br />
(Beiße), Brandes, Freund (Blankenburg).<br />
Möglicherweise ist vor der um 1340/50 erbauten alten Kirche schon eine<br />
Kapelle in <strong>Eime</strong> vorhanden gewesen, so daß die Gerstengarbenlieferung schon<br />
zur Zeit dieser Kapelle bestanden hat und der Ba,u der Kirche die Folge der<br />
durch Zuzug aus Assum und Bekum eingetretenen Vergrößerung des Ortes<br />
gewesen ist.<br />
Aus dem Nachlaß des Pastors Bauer f (geschrieben 1909)<br />
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