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Die Existenz in der Polarität und ihre Bedeutung für Gesundheit und ...

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ließ, welche explosionsartig ("big bang") von <strong>ihre</strong>m Zentrum gleichsam<br />

<strong>in</strong> alle Richtungen expandierte, <strong>und</strong> so die "Raum-Zeit" mit all <strong>ihre</strong>n<br />

Elementen hervorbrachte.<br />

So ist <strong>der</strong> Mensch mit se<strong>in</strong>er Denkleistung bis zum Ursprung dieser Welt<br />

geraten <strong>und</strong> steht davor wie vor e<strong>in</strong>em großen Geheimnis; denn was war<br />

vorher, wer o<strong>der</strong> was hat das ganze Geschehen zum Laufen gebracht? Da<br />

gab es den Gedanken an e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Vorgang, wobei die Ausdehnung<br />

unseres Weltalls immer langsamer wird, bis es, wenn die Fluchtbewegung<br />

sich zunehmend erschöpft hat, <strong>in</strong> ferner Zukunft e<strong>in</strong>fach stehen bleiben<br />

wird. Zum zweiten stellte man sich e<strong>in</strong> mittels imag<strong>in</strong>ärer<br />

Initialzündung hervorgerufenes Universum vor, daß sich <strong>für</strong> alle<br />

Zukunft ausdehnen wird. <strong>Die</strong> dritte Variante sprach <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

oszillierendes, e<strong>in</strong> sich ständig <strong>in</strong> Schw<strong>in</strong>gung bef<strong>in</strong>dlichen Systems,<br />

wobei e<strong>in</strong>e Welle dieser Schw<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>en Zyklus von Expansion <strong>und</strong><br />

Kontraktion darstellen würde.<br />

Da mir die ersten beiden Möglichkeiten zu aussichtslos erschienen, <strong>für</strong><br />

mich e<strong>in</strong>en akzeptablen Gedanken e<strong>in</strong>er möglichen Wie<strong>der</strong>geburt zu<br />

entwickeln, entschied ich mich <strong>für</strong> die dritte Version. Gesehen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em fließenden Übergang unter <strong>der</strong> Vorraussetzung e<strong>in</strong>er kosmischen<br />

Ordnung <strong>und</strong> <strong>der</strong> daraus entstehenden Konsequenz <strong>der</strong> ewigen eigenen<br />

Wie<strong>der</strong>kehr, habe ich nicht die e<strong>in</strong>fachste, aber mit Sicherheit die<br />

allgeme<strong>in</strong> unbeliebteste Möglichkeit e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>karnationsvorstellung<br />

gewählt. Der Mensch wünscht sich lieber als Grashalm, Vogel, o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>d<br />

nach se<strong>in</strong>em Tode zurück <strong>in</strong> die Welt, anstatt sich <strong>in</strong> gleicher Form<br />

noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> ganzes Leben lang ertragen zu müssen, <strong>und</strong> das <strong>für</strong> alle<br />

Ewigkeit.<br />

Auf <strong>der</strong> Suche nach "me<strong>in</strong>er Wahrheit", befaßt mit ersten<br />

Konstruktionsversuchen, mir daß Ganze zunächst erst mal plausibel <strong>und</strong><br />

attraktiv zu machen, stellte ich <strong>in</strong> Gesprächen <strong>und</strong> Diskussionen fest,<br />

daß diese Vorstellung niemand mit mir teilen wollte. Wie<strong>der</strong>geburt ja,<br />

natürlich, auch als Mensch, am liebsten sogar, dann aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

schöneren Welt <strong>und</strong> auch als schönerer Mensch selbstverständlich.<br />

An erster Stelle, so me<strong>in</strong>e ich, ist die christliche Verkündigung von<br />

e<strong>in</strong>em Reich Gottes, die von vielen Menschen als himmlisches Leben nach<br />

dem Tod mißverstanden wird, <strong>und</strong> zweitens, die E<strong>in</strong>stellung, daß Gott<br />

alles "Gute" <strong>in</strong> sich vere<strong>in</strong>igt, <strong>für</strong> diese ablehnende Haltung<br />

verantwortlich. Der Versuch, alles Gute auf se<strong>in</strong>e Seite zu schaffen,<br />

ruft sofort e<strong>in</strong>e Gegenposition hervor, nämlich die <strong>Existenz</strong> des<br />

"Bösen", des "Satans", also se<strong>in</strong>es Wi<strong>der</strong>sachers. Aus diesem Konflikt,<br />

e<strong>in</strong>er Spaltung göttlicher Allmacht, haben sich die Theologen bis heute<br />

nicht befreien können. So ist Gott die E<strong>in</strong>heit, die alles geschaffen<br />

hat, also auch das Böse, ist aber nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, es auch zu<br />

verkörpern, es mit <strong>in</strong> die Göttlichkeit e<strong>in</strong>zubeziehen. Dabei stellen<br />

wir das Schlechte auf die an<strong>der</strong>e Seite, auf <strong>der</strong> wir nicht stehen, <strong>und</strong><br />

entziehen es <strong>der</strong> "göttlichen Hoheit". <strong>Die</strong> theologischen Lehren richten<br />

sich ständig gegen das Böse, <strong>und</strong> dem Menschen wird geraten, sich vom<br />

Bösen fernzuhalten, also es abzulehnen, es aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen.<br />

Alle an<strong>der</strong>en s<strong>in</strong>d die Schlechten, nur wir s<strong>in</strong>d die Guten. Der Gedanke<br />

daran, genau so viel Schlechtes wie auch Gutes zu verkörpern, wird<br />

e<strong>in</strong>fach verdrängt, <strong>und</strong> gegen das Böse <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en können wir nun Front<br />

machen. <strong>Die</strong> Hoffnung, nach unserem jetzigen Dase<strong>in</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en besseren<br />

Zustand zu geraten, also praktisch e<strong>in</strong>e Chance zum zweiten Versuch,<br />

ist natürlich sehr verlockend, so braucht man sich <strong>in</strong> diesem Leben<br />

nicht mit <strong>der</strong> schweren Aufgabe des Akzeptierens unseres "Sose<strong>in</strong>s"<br />

ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hoffnung auf e<strong>in</strong> "An<strong>der</strong>sse<strong>in</strong>" im<br />

Jenseits.<br />

Zufällig bekam ich Nietzsches "Zarathustra" zu lesen <strong>und</strong> war erfreut,<br />

dass so e<strong>in</strong> genialer Geist von <strong>der</strong> Vorstellung (s)e<strong>in</strong>er ewigen<br />

Wie<strong>der</strong>kehr überzeugt war, doch Nietzsches Sichtum <strong>in</strong> geistiger<br />

Umnachtung während se<strong>in</strong>er letzten Jahre trübten diese Freude ganz<br />

gewaltig. Heute b<strong>in</strong> ich <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, daß, wenn er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

Kulturkreis, z.B. dem ch<strong>in</strong>esischen, gelebt <strong>und</strong> ihn die "Luesche<br />

Paralyse" nicht se<strong>in</strong>es Geistes beraubt hätte <strong>und</strong> ihm die Kunst e<strong>in</strong>er<br />

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