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Die Existenz in der Polarität und ihre Bedeutung für Gesundheit und ...

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2 Def<strong>in</strong>ition des <strong>Polarität</strong>sbegiffs<br />

<strong>Polarität</strong> ( griech. polos, Himmelsgewölbe am Pole ). 2<br />

<strong>Polarität</strong> bedeutet allgeme<strong>in</strong> das Verhältnis von (paarweisen) Polen<br />

zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, die e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> bed<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> gegensätzlicher Natur s<strong>in</strong>d.<br />

In <strong>der</strong> Physik f<strong>in</strong>den wir u.a. beim Magnetismus o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Elektrizität mit <strong>ihre</strong>r Spannung, welche ohne das Vorhandense<strong>in</strong> zweier<br />

Pole (negativ u. positiv) nicht existieren würde, polare Verhältnisse.<br />

In <strong>der</strong> Biologie beschreibt die <strong>Polarität</strong> z.B. das Vorhandense<strong>in</strong> zweier<br />

Pole bei e<strong>in</strong>er molekularen Struktur (z.B. e<strong>in</strong>er Am<strong>in</strong>osäurekette),<br />

e<strong>in</strong>er Zelle o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Organ (z.B. als apikaler <strong>und</strong> basaler o<strong>der</strong><br />

distaler <strong>und</strong> proximaler Pol), o<strong>der</strong> bei e<strong>in</strong>em Organismus (z.B. vor<strong>der</strong>er<br />

<strong>und</strong> h<strong>in</strong>terer Körperpol).<br />

In <strong>der</strong> Philosophie ist die <strong>Polarität</strong> beson<strong>der</strong>s bei Goethe, Schell<strong>in</strong>g<br />

<strong>und</strong> Hegel, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er "Logik" von <strong>der</strong> <strong>Polarität</strong> als "von e<strong>in</strong>em<br />

Unterschiede, <strong>in</strong> welchem die Unterschiedenen untrennbar verb<strong>und</strong>en<br />

s<strong>in</strong>d" spricht ("Logik"I,11), gebräuchlich. 3<br />

Bei Heraklit wird die Welt als ständiger Austausch gegensätzlicher<br />

Bestimmungen vorgestellt. "Man kann nicht zweimal <strong>in</strong> den gleichen Fluß<br />

steigen". Denn: `Alles fließt <strong>und</strong> nichts bleibt'. [...] Nichts ist<br />

vorstellbar ohne se<strong>in</strong>en Gegensatz: Leben <strong>und</strong> Tod, Wachen <strong>und</strong> Schlafen,<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht". 4<br />

Das <strong>Polarität</strong>sgesetz ist die Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> hermetischen Philosophie,<br />

die auf Hermes Trismegistos nach Ägypten zurückführt. <strong>Die</strong>se<br />

Geistesrichtung hat lange Zeit die philosophischen Strömungen des<br />

Abendlandes bee<strong>in</strong>flußt.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Polarität</strong> ist e<strong>in</strong> Thema, daß seit Jahrtausenden nicht nur die<br />

Philosophen beschäftigt, son<strong>der</strong>n auch Gr<strong>und</strong>lage religiöser Pr<strong>in</strong>zipien<br />

ist. Es führt vom japanischen Zen-Budhismus über den ch<strong>in</strong>esischen<br />

Taoismus (Tao: Das jenseits aller Unterscheidungen über allem<br />

herrschende Pr<strong>in</strong>zip, "Der Weg <strong>der</strong> Natur <strong>und</strong> des Lebens" 5 ), zur Lehre<br />

des Siddhata Gautama nach Indien zurück.<br />

In <strong>der</strong> Psychologie ist die Hervorhebung des Pr<strong>in</strong>zips <strong>der</strong> <strong>Polarität</strong> <strong>der</strong><br />

Psyche <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r psychodynamischen <strong>Bedeutung</strong> e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Verdienste von C.G. Jung, z.B. <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Typologie mit den<br />

Gegensätzlichkeiten von Extraversion <strong>und</strong> Introversion, von Fühlen <strong>und</strong><br />

Denken, von Empf<strong>in</strong>dung <strong>und</strong> Intuition, aber auch die Lehre vom<br />

Schatten, von Anima <strong>und</strong> Animus, Persona <strong>und</strong> Seele. 6<br />

3 K<strong>in</strong>dliches Nirvana<br />

3.1 Pränataler E<strong>in</strong>klang<br />

In den ersten sieben Wochen <strong>der</strong> Fruchtentwicklung ist die<br />

Geschlechtsanlage des Menschen noch nicht <strong>in</strong> Richtung männlich o<strong>der</strong><br />

weiblich festgelegt. 7 Erst die Geschlechtschromosomen bestimmen dann<br />

die geschlechtsspezifische Weiterentwicklung aus <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Anlage. Vergleichen wir <strong>in</strong> den ersten Entwicklungsstadien e<strong>in</strong>en<br />

menschlichen Embryo mit dem e<strong>in</strong>es Kükens im Ei, so werden wir ke<strong>in</strong>en<br />

großen Unterschied feststellen können. Obwohl <strong>der</strong> exakte Bauplan zur<br />

Entwicklung des Menschen bereits vor <strong>der</strong> Teilung <strong>der</strong> ersten Zelle<br />

festgelegt ist, sieht es so aus, als würde die embryonale Entwicklung<br />

des menschlichen Individuums die Entwicklungsstufen <strong>der</strong> gesamten<br />

Naturgeschichte wi<strong>der</strong>spiegeln. <strong>Die</strong> Eier <strong>der</strong> Seeigel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Menschen<br />

s<strong>in</strong>d sich oberflächlich betrachtet bestechend ähnlich. Fischembryos<br />

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