Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

222 L- IJrumier.
Gnmdgewebezellen der Rinde unmittelbar unter der Epidermis mit
stark verdickten Wänden, nach innen zu gi'ößer und diinnerwandig
werdend. Die weitlumigen und tangential gestreckten Zellen des paren-
chymatischen Perizykels schon bei ganz jungen Achsen (0,4 mm Durclmi.)
allseitig verkorkt und an sie anschließend die ersten Zellagen des Weicli-
bastes. Die unveränderten inneren Weiclibastzellen Avenigstens in den
jüngeren Sproßteilen ohne besondere radiale Ordnung und mit rotviolettem
Inhalt erfüllt.
Mit der Dickenzunalime des Sitrosses schreitet die Verkoikung des
Weichbastes unter gleichzeitiger geringer Vergrößerung seiner Zellen
nach innen weiter. Zugleich wachsen einzelne Bastparenchymzellen zu
langen, im Querschnitt eckigen Fasern mit sehi" starken, glänzenden,
deutlich geschichteten Wänden und engem Lumen aus, die einzeln oder
zu wenigen vereint in dem verkorkenden Weiclibastgewebe zusammen
mit zei'drückten Siebröhren eingeschlossen werden. Bisweilen bleiben
in unmittelbarer Berührung mit den Fasern einige nach außen an-
grenzende Bastzellen unverändert und geben noch lange nach Vollendung
des Korkmantels die Zellulosereaktion.
Zugleich mit der Entwicklung des Korkgewebes erscheinen die
Zellen des Perizykels tangential bedeutend gestreckt.
In den unteren Partien des Sprosses werden die Sklerenchymfasern
zalilieiclier und bilden in dem hier bis 12 Zellen hielten verkorkten Bast-
gewebe ganz unregelmäßige Nester, die Eeste eines ehemals geschlossenen
und gesprengten Sklerenchymrings vortäuschend. Dabei erscheinen sie
unmittelbar über der Insertionsstelle des Sprosses auf dessen äußere Seite
beschränkt, während sie auf der inneren, der Abstammungsachse zu-
gekeluten Seite fehlen. Am Ende der Vegetationsperiode ist die "\'er-
korkung des Weiclibastes an einzelnen kurzen Strecken bis auf den Holz-
körjjer vorgescluitten, ein weiteres Dickenwaclistum an diesen Stellen
also ausgeschlossen.
Der sekundäre Bast schließt unmittelbar an die verkorkten vor-
jähi'igen Schichten an.
Seine äußeren Lagen werden wieder zu weitlumigem Korkgewebe,
das eine deutliche Abgrenzung gegen die kaum oder nur wenig vei-
größerten innersten Schichten des vorjährigen Weichbastes zeigt.
Da der meist sehr bedeutende Holzzuvvachs des zweiten Jahres nur
einseitig erfolgt, so entstehen an der Außenseite des mehrjährigen Stammes
scharfe und fast rechtwinklig vorspringende Kanten, in deren Buchten
die dem sekundären Holzköri)er unmittelbar benachbarten und iu-s])rünglicli
etwas tangential gestreckten, verkoi'kten erstjährigen Weiclibastzellen
stark in radialer Eichtung gedehnt erscheinen.
Die .Art der Verkorkiing des sekundären \\'eiclibastes und die