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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Allkäufe und Schenkungen i. J. 1908. 2ö3<br />

Alllaß iuigescliafit. A\'eiiu wir die IS'amen vierläudiscli deuten, liätte <strong>der</strong><br />

l-iiiiof mit <strong>der</strong> Muttergottes von 1776 einem Hein Wulff gehört, di-r zii-<br />

geliürige Eing mit den zwei Händepaaren einer Mette Wulff. Ein zweites<br />

Paar Kinge, <strong>der</strong> größere mit dem doiipelten, <strong>der</strong> kleinere mit einfachem<br />

Händepaar, beide datiert 1798, gehörten einem Hein Timm und einer<br />

Margaretlia Timm. Auffällig ist, daß <strong>der</strong> Mannesring eine Marke H B<br />

in Ligatur trägt, was bei so kleinen Stücken selten voi'kommt. Offenbar<br />

standen die Typen <strong>der</strong> Mannes- und Frauenringe nicht fest.<br />

Die vierte, ebenfalls in drei Beispielen vertretene Gruppe verbindet<br />

ein flaches Schildchen — siegelringartig — mit einem geriefelten Keif.<br />

Zwischen geperlten Eän<strong>der</strong>n liegt ein schräggefalteter Wulst. Zwei<br />

unserer Ringe bilden wie<strong>der</strong> ein Paar, <strong>der</strong> kleinere Frauenring trägt die<br />

Inschrift JLB 180(1), <strong>der</strong> größere Mannesring HKEK 1801.<br />

Der fünfzehnte Ring ist von eigener Art. Der 13 mm breite ver-<br />

goldete Reif zeigt keine an<strong>der</strong>e Verzierung als in 8 mm hohen großen<br />

lateinischen Buchstaben den vierländischen Namen Hermen W. (d. h. Wulff)<br />

auf einem in Zitterstich gravierten Grund zwischen glatten Rän<strong>der</strong>n.<br />

Er dürfte auch von mindestens hun<strong>der</strong>tjährigem Alter sein.<br />

Wissenschaftliche Instrumente.<br />

Zwei Gegenstände wurden dieser Abteilung noch hinzugefügt. Eine<br />

elfenbeinerne Taschensonnenuhr, ähnlich einer uubezeiclineten<br />

Sonnenuhr von verwandter Einrichtung und Ausstattung, die wir im<br />

„Führer" S. 779 beschrieben und damals wegen ihrer Ähnlichkeit mit<br />

einer Sonnenuhr in <strong>der</strong> Sammlung Spitzer einem Lienhart Miller zu-<br />

geschrieben haben. Die jetzt erworbene Sonnenuhr ist deutlich bezeichnet<br />

Leonhart Miller 1651; ihre Gravierungen sind rot, schwarz o<strong>der</strong> grün<br />

gefüllt. — Noch nicht vertreten war das zweite Stück, ein Storchschnabel<br />

o<strong>der</strong> Pantograph (auch Frankfurter Schere genannt), <strong>der</strong>,<br />

wie <strong>der</strong> Proportionalzirkel und <strong>der</strong> Rechenstab zum Yerhältuisrechnen<br />

bestimmt sind, zum verhältnismäßigen Zeichnen dient, d. h. mit seiner<br />

Hilfe kann man jede Zeichnung in gleicher Größe, verkleinert o<strong>der</strong> ver-<br />

größert, abzeichnen. Als Verfertiger des aus Messing gearbeiteten Instrumentes<br />

nennt sich auf ihm Henricus Sneewin in Leyda. Nach<br />

dem Stil <strong>der</strong> gravierten Blüten und Rosetten, welche die Hülsen und<br />

Schraubenmuttern schmücken, ist dies Instrument ein Werk des 1 7. Jahr-<br />

hun<strong>der</strong>ts. Von den gebräuchlichen Instrumenten dieser Art weicht Sneewins<br />

Storchschnabel insofern ab, als bei jenen gewöhnlich zwei äußere nicht<br />

verstellbare und zwei innere verstellbare sich finden, während hier nur<br />

ein Schenkel verstellbar ist. Der Halter für den Zeichenstift o<strong>der</strong> die<br />

Ziehfe<strong>der</strong> fehlt.

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