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Jahrbuch der hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten

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Hermann Strebel.<br />

scheint für PiLSBRY maßgebend gewesen zu sein, was er p. 103 sagt:<br />

„soweit jetzt bekannt, kommt keine <strong>der</strong> Arten gemeinsam in Mexiko und<br />

Clentralamerika und in Südamerika vor". Daß PiLSBRY liierin int, wird<br />

im Spezialteile erwiesen werden und ebenso, daß einige Arten, die in den<br />

genannten Festlän<strong>der</strong>n vorkommen, aucli in Westiudien und Florida ihre<br />

Vertreter haben, die sich zum Teil nicht mal als Varietäten abson<strong>der</strong>n<br />

lassen. Mir scheint daher, daß die von PiLSBRY voigenommene Trennung<br />

in drei geographische Provinzen nicht durchführbar ist und den natürlichen<br />

Zusammenhang vielfach auseinan<strong>der</strong>reißt. Er sagt freilich p. 104: „Diese<br />

Anordnung ti-ennt einige nahe verwandte Arten wie 0. xindatiis, nuiracai-<br />

hensis und ferussaei, aber sie ist vielleicht passen<strong>der</strong> als eine streng<br />

natürliche Reihenfolge." Ich meine, es läßt sich sehr wohl beiden<br />

For<strong>der</strong>ungen gerecht werden, indem man die Gattung trotz des oft<br />

Ineiuan<strong>der</strong>übergreifens in typische Gruppen teilt, und die sie vertretenden<br />

Arten in einer nach geographischen Gesichtspunkten geordneten Reihen-<br />

folge beschreibt. Ich wähle dafni' die Reihenfolge Mexiko, Centralamerika,<br />

Südamerika und Westindien. Am Schlüsse kann nmn dann <strong>der</strong> leichteren<br />

Übersicht halber eine Zusammenstellung <strong>der</strong> Arten und ihrer geographischen<br />

^'erbreitung machen.<br />

Ich erwähnte weiter vorn, daß einige Arten des Festlandes auch<br />

Vertreter in Westindien und Florida haben, die sich zum Teil nicht mal<br />

als Varietäten abson<strong>der</strong>n lassen. Diese später noch zu erweisende, übrigens<br />

auch von PiLSBRY teilweise anerkannte Tatsache, bezieht sich auf die<br />

auf den Antillen und im Süden von Florida lebende, von PiLSBRY als<br />

0. undata mit den Varietäten jamaivensis, reses und floridensis zusammen-<br />

gefaßte kleine Grupi)e. Wie ist nun dies gemeinsame Vorkommen auf-<br />

zufassen? Die Landmolluskenfauna Westindiens, speziell dei' Antillen,<br />

ist eine so eigenartige, daß die Mehrzahl ihrer Arten sonst nirgend vor-<br />

kommt, also für die Antillen autochthon ist. Dazu gehört aber von den<br />

Orihalidnen nur die Gattung Liguvs s. str., ohne die ihr von PiLSBRY<br />

zugewiesenen Untergattungen, die zusammen mit Porphyrobaphe, Corona<br />

und OrfJialicus s. str. autochthon für Südamerika sind. Die Gattung Zehra<br />

hat ihre Hauptvertretung in Mexiko und Centralamerika. die sich aber<br />

auch beson<strong>der</strong>s in den Norden von Südamerika hineinzieht, so daß die Ver-<br />

treter in Westindien und Florida als beson<strong>der</strong>e Ausläufer betrachtet<br />

werden müssen. Die Annahme <strong>der</strong> Geologen, daß in früheren Perioden<br />

<strong>der</strong> Erdgeschichte die Antillen mit dem Festlande verbunden waren, würde<br />

ohne weiteres das erwähnte gemeinsame Vorkommen erklären können,<br />

aber in jenen Perioden haben kaum schon OrthaJicinen existiert. So bleibt<br />

denn nach dem Angeführten die einfachere Erklärung übrig, daß die auf<br />

den Antillen und in Florida vorkommenden Arten <strong>der</strong> Gattung Zehra vom<br />

Festlande aus dorthin verschleppt worden sind, und sich dann dort ein-

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