Fachinformationen zu aminoplus prostat - Kyberg Vital
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Aminosäuren bei gutartiger Prostata-Vergrößerung<br />
Aminosäuren sind die Grundbausteine aller Proteine und somit<br />
allen Lebens. Sie erfüllen wichtige Aufgaben im menschlichen<br />
Körper, regulieren vielfältige Funktionen, wirken an verschiedenen<br />
Schaltstellen und werden als Co-Enzyme benötigt. Verschiedene<br />
Studien (ältere wie neuere) belegen einen positiven Einfluss<br />
bestimmter einzelner Aminosäuren oder Kombinationen<br />
verschiedener Aminosäuren auf die Begleiterscheinungen einer<br />
Prostatahyperplasie.<br />
L-Alanin<br />
Allgemein: Die Aminosäure Alanin gehört mit <strong>zu</strong> den am einfachsten<br />
aufgebauten Aminosäuren. Sie wird entweder mit der Nahrung <strong>zu</strong>geführt,<br />
oder entsteht im Körper bei Transaminierungsprozessen (Glutamat<br />
und Pyruvat). Alanin gilt als wesentlicher Transportstoff für Aminosäuren<br />
im Blutplasma und besitzt die Schlüsselfunktion als wichtigste<br />
glucogene Aminosäure.<br />
L-Alanin bei Prostata-Beschwerden<br />
In einer Studie mit 17 Patienten mit oder ohne Restharnbildung zeigte<br />
sich nach einer 2-wöchigen Behandlung mit einem Aminosäurengemisch<br />
bestehend aus L-Alanin, L-Glutaminsäure und Glycin eine Reduzierung<br />
des Restharnvolumens in 8/13 und der Dysurie in 14/17<br />
Patienten [5]. Signifikante Unterschiede im subjektiven Empfinden der<br />
Symptome der Prostata-Vergrößerung wurden in einer weiteren Patientengruppe<br />
mit der Kombinationsbehandlung von Alanin, Glycin und<br />
Glutaminsäure berichtet [6]. Eine Reduzierung der Prostata-Vergrößerung<br />
konnte jedoch palpatorisch nicht festgestellt werden.<br />
Die Aminosäure Alanin ist neben Glycin ein Bestandteil des Prostatasekretes,<br />
welches <strong>zu</strong>r Fortbewegung der Samenfäden dient. Möglicherweise<br />
dienen diese Aminosäuren als wichtige Bausteine, um eine effektive<br />
Funktion der Prostata <strong>zu</strong> gewährleisten (s. Glutamin und Glycin).<br />
L-Glutamin<br />
Allgemein: Glutamin gilt als eine der wichtigsten nicht essentiellen<br />
Aminosäuren. Es nimmt im Blutplasma etwa 20 % und im Skelettmuskel<br />
mehr als 60 % des gesamten freien Aminosäurenpools ein.<br />
Die molekularen Unterschiede zwischen Glutamin und Glutaminsäure<br />
liegen in der Säuregruppe, die bei Glutamin durch NH2 ersetzt ist.<br />
Dies bedeutet, dass Glutamin zwei Stickstoffanteile besitzt. Einer dieser<br />
beiden Stickstoffanteile stammt von Glutamat, einer Vorstufe von Glutamin,<br />
die andere von „freiem“ Stickstoff aus dem Blutstrom. Dieses<br />
stellt auch gleichzeitig eine der Aufgaben von Glutamin im Stoffwechsel<br />
als „Stickstoff-shuttle“ dar. Glutamin ist neben Glycin und Cystein<br />
an der Glutathionsynthese beteiligt. Glutamin fördert die Wundheilung,<br />
hat einen positiven Einfluss auf den Gastrointestinaltrakt, indem<br />
es immunstimulierend wirkt und als sogenanntes „gastrointestinales<br />
Benzin“ für das intestinale Epithel sowie für immunkompetente Zellen<br />
gilt [7].<br />
L-Glutamin bei Prostata-Beschwerden<br />
In einer Studie wurden eine Aminosäurenkombinationsbehandlung<br />
aus Glutaminsäure, Glycin und Alanin (ca 400mg, 3 x tägl. 2 Kaps. für<br />
2 Wochen) und eine Reduzierung des Präparates nach 2 Wochen auf 3<br />
x tägl. 1 Kapsel durchgeführt. Nach 3 Monaten zeigte sich, verglichen<br />
mit der Placebo-Kontrollgruppe, in 56 % eine Reduzierung der Nykturie<br />
(Kontrolle 11 %), in 66 % ein verminderter Harndrang (Kontrolle 15<br />
%), und in 50 % eine Verbesserung im Wasserlassen. Bei 11 % der<br />
Patienten verminderte sich die Prostata-Vergrößerung, bei 5 % nahm<br />
sie <strong>zu</strong> (Kontrolle 5 % bzw. 2.5 %) [8].<br />
Glycin<br />
Allgemein: Glycin ist die kleinste aller Aminosäuren und Bestandteil<br />
der Nukleinsäuren, Nukleotiden sowie von Hämoglobin und Cytochromen.<br />
In Kombination mit Glutamin und Cystein bildet es das wichtige<br />
körpereigene Antioxidans Glutathion.<br />
L-Cystein<br />
Allgemein: Cystein gehört <strong>zu</strong> den schwefelhaltigen Aminosäuren und<br />
kann im Körper aus Methionin gebildet werden. Weitere Quellen von<br />
Cystein entstammen aus dem Abbau von Nahrungsprotein und dem<br />
endogenen Proteinturnover. Schwefelhaltige Aminosäuren erfüllen<br />
wichtige Aufgaben bei Entgiftungsprozessen. Cystein schützt vor Strahlungsschäden<br />
und ist einer der besten Zerstörer freier Radikale, wobei<br />
es in Kombination mit Selen und Vitamin E am effektivsten wirkt [11].<br />
Cystein ist ebenfalls Bestandteil von Glutathion, wobei es als limitierender<br />
Faktor in der Glutathionsynthese gilt, da der erste Schritt im<br />
Glutathionaufbau die Verbindung von Cystein und Glutamat durch das<br />
Enzym g-Glutamyl-Cysteinyl-Synthetase darstellt [9].<br />
Glutathion aus L-Glutamin, L-Cystein und Glycin<br />
Allgemein: Glutathion, ein relativ kleines Molekül, kommt in allen lebenden<br />
Systemen vor. Reduziertes Glutathion, oftmals nur GSH (Glutathion)<br />
genannt, ist ein lineares Tripeptid, bestehend aus L-Glutamin,<br />
L-Cystein und Glycin. Die Hauptaufgabe des Glutathions liegt in seiner<br />
Funktion als Antioxidans. Charakteristisch für Glutathion ist sein starker<br />
elektronenabgebender Effekt. Hat das Molekül seine Elektronen<br />
abgegeben, ist das Molekül oxidiert. Zwei solcher oxidierten Moleküle<br />
werden über eine Disulfidbrücke miteinander verbunden, um Glutathiondisulfid<br />
oder oxidiertes Glutathion (GSSG) <strong>zu</strong> bilden. Über eine<br />
Reduktion ist diese Verbindung reversibel. Hierbei steht GSH unter<br />
enger intrazellulärer und extrazellulärer Stoffwechselkontrolle, wobei<br />
dadurch dieses dynamische Gleichgewicht zwischen GSH-Synthese,<br />
dem Recyclingprozess von GSSG bis <strong>zu</strong>r Wiederverwertung erhalten<br />
wird. Glutathion kommt sehr begrenzt in der Nahrung vor (weniger als<br />
150mg/d). GSH ist extrem wichtig für den Schutz der Zellen. Es spaltet<br />
direkt reaktive freie Wasserstoffradikale, Sauerstoffradikale sowie Radikalzentren<br />
an der DNA oder andere biochemische Moleküle. GSH ist<br />
ein essentieller Cofaktor für viele Enzyme, welche ein schwefelreduzierendes<br />
Equivalent besitzen. Es hilft die redoxsensitiven Bereiche von<br />
Enzymen in ihrer notwendigen reduzierten Form <strong>zu</strong> erhalten. Niedrige<br />
GSH-Spiegel werden mit einer Reihe von Erkrankungen in Zusammenhang<br />
gebracht (Bspw. mit HIV-Infektion, Leberzirrhose, verschiedenen<br />
Lungenerkrankungen, Morbus Crohn, vaskulären Erkrankungen).<br />
Der Alterungsprozess ist ebenfalls mit einem niedrigen GSH-Stoffwechsel<br />
assoziiert. Die Plasma GSH-Spiegel sinken, während die GSSG-Spiegel<br />
ansteigen. Einige begrenzte Daten lassen vermuten, dass höhere<br />
GSH-Spiegel mit einer verbesserten Gesundheit, auch unabhängig vom<br />
Alter, korrelieren [14].<br />
6 Aminosäuren bei gutartiger Prostata-Vergrößerung<br />
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