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Fachinformationen zu aminoplus basic - Kyberg Vital

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Information für Fachkreise<br />

<strong>aminoplus</strong><strong>basic</strong><br />

®<br />

Die Basisversorgung mit allen essentiellen Aminosäuren


Aminosäuren – Bausteine des Lebens<br />

Jede Form des Lebens baut auf Molekülstrukturen auf, den Aminosäuren.<br />

Den Namen „Aminosäuren“ haben diese „Bausteine des Lebens“<br />

vom Stickstoff, den sie neben Wasserstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff<br />

enthalten (einige Aminosäuren enthalten außerdem Schwefel).<br />

Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen. Zu den Proteinen gehören<br />

bspw. Enzyme, Keratine, Kollagene, Elastin/Myosin, Antikörper,<br />

Gerinnungsfaktoren und Transportmoleküle. Diese Aufzählung verdeutlicht<br />

die biologische Vielseitigkeit der Aminosäuren. Es gibt kaum einen<br />

Bereich, in dem sie nicht in fundamentaler Weise eingreifen. Proteine<br />

Auswahl physiologischer<br />

Funktionen von Proteinen<br />

Bau- und Aufbau von Knochen,<br />

Gerüstfunktion: Knorpel, Bindegewebe<br />

und Organparenchym<br />

Stoffwechselfunktion:<br />

Enzyme, Hormone<br />

Transportfunktion: Hämoglobin<br />

Transferrin<br />

Coeruloplasmin, u.a.<br />

Abwehrfunktion: Immunglobuline<br />

I<br />

nach Meyer-Lehnert 1988<br />

bilden gemeinsam mit Nichtproteinen<br />

(Fette, Zucker, Vitamine,<br />

Metalle) eine Vielzahl weiterer<br />

biologisch wichtiger Substanzen,<br />

beispielsweise als Bausteine in<br />

den Zellmembranen, Bestandteil<br />

des Blutserums und von Körpersekreten.<br />

Die Grafik I stellt die<br />

physiologische Funktion von Proteinen<br />

und deren Wirkziele dar.<br />

<strong>Kyberg</strong> Pharma bedankt sich für die Unterstüt<strong>zu</strong>ng bei:<br />

Redaktion: Dipl. oec. troph.Vera Gambal, München;<br />

Redaktionsassistenz: Dr. oec. troph. Doris Meister;<br />

Lektorat: Gisela Just,Taufkirchen;<br />

Gestaltung und Produktion: David Parimal Fiedler, München<br />

INTRO


�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Inhalt<br />

Warum sind freie Aminosäuren so wichtig ?<br />

Was sind Aminosäuren?<br />

Einteilungen der Aminosäuren<br />

Einteilung nach Resten<br />

Einteilung nach Essentialität<br />

Einteilung nach Stoffwechselprodukten<br />

Aminosäuren und Eiweiß in der Ernährung<br />

Qualität versus Quantität - Limitierende Aminosäuren<br />

Proteinverdauung<br />

Aminosäurestoffwechsel in der Leber<br />

Homöostase<br />

Aminosäureabbau und -oxidation<br />

Aminosäurepool<br />

Aufbau und Konformation körpereigener Proteine<br />

Proteinbiosynthese – Überblick<br />

Konformation und Klassifikation<br />

Aminosäuren und ihre Funktionen im Überblick<br />

Charakteristika einzelner Aminosäuren<br />

Funktionen von Stoffwechselprodukten einiger Aminosäuren<br />

Literaturverzeichniss<br />

Für welchen Personenkreis sind Aminosäuren<br />

besonders wichtig ?<br />

Die ganzheitliche Lösung<br />

4<br />

6<br />

10<br />

13<br />

� 14<br />

9


4<br />

� Warum sind freie<br />

Aminosäuren so wichtig?<br />

Ein intaktes Verdauungssystem zerlegt unsere<br />

Nahrung in ihre Bestandteile: Fett in Fettsäuren,<br />

Kohlenhydrate in Mono- und Disaccharide und<br />

Proteine in Aminosäuren (wobei auch kurzkettige<br />

Proteine, sogenannte Oligopeptide, von der Darmmukosa<br />

resorbiert werden können). Diese Nahrungsbestandteile<br />

können für den Wiederaufbau<br />

körpereigener Substanzen genutzt werden. Deshalb<br />

haben Funktionsstörungen von Magen, Darm<br />

und Bauchspeicheldrüse infolge von Stress, seelischer<br />

Belastung, Fehlernährung, toxischen Substanzen<br />

(bspw. Nikotin, Alkohol oder Umweltoxinen)<br />

erhebliche Auswirkungen auf den gesamten<br />

Organismus. Bei einer un<strong>zu</strong>reichenden Nahrungsverwertung<br />

sind unzählige Körperfunktionen, die<br />

vom Vorhandensein der Aminosäuren abhängen,<br />

nicht mehr in vollem Umfang verfügbar. Da<strong>zu</strong> zählt<br />

selbstverständlich auch das komplizierte enzymatische<br />

Wechselspiel im Verdauungssystem selbst,<br />

wodurch sich als Folge einer mangelnden Aufspaltung<br />

der Proteine, die Verdauung immer weiter<br />

verschlechtern kann.<br />

Durch eine Zufuhr freier Aminosäuren kann diese<br />

Problematik durchbrochen werden. Freie Aminosäuren<br />

stehen dem Organismus sofort für die<br />

Biosynthese <strong>zu</strong>r Verfügung. Die Gefahr einer Mangelernährung<br />

trotz proteinreicher Nahrung wird<br />

so vermieden. Jüngste Forschungen belegen die<br />

außerordentliche Bedeutung der täglichen Zufuhr<br />

von Aminosäuren für die optimale Leistung von<br />

Körper und Gehirn, für den Schutz vor den schädlichen<br />

Auswirkungen der Umwelttoxinen und<br />

Strahlungen sowie eine mögliche Verlangsamung<br />

des Alterungsprozesses.<br />

Eine hervorragende Dokumentation für das<br />

Verständnis des gesundheitlichen Nutzens von<br />

Aminosäuren liefert die Untersuchung „Die Aminorevolution“<br />

von Dr. Robert Erdmann und Meirion<br />

Jones. Im Vorwort <strong>zu</strong> diesem Text berichtet Dr.<br />

Basra, Mitarbeiter des Royal College of Surgeons<br />

über die Heilwirkungen freier Aminosäuren:<br />

„Aminosäuren arbeiten als Körperbausteine,<br />

Zellschutz und Schmerzlinderer … und Gesundheitswächter.<br />

In derTat hängt das ganze Wohlergehen<br />

von ihnen ab. Sie können uns vor den Bedrohungen<br />

schützen, die in der modernen Welt<br />

von Strahlung und Umweltverschmut<strong>zu</strong>ng ausgehen<br />

und können eindeutig einen Weg eröffnen,<br />

den Alterungsprozess <strong>zu</strong> bekämpfen. Freie<br />

Aminosäuren können uns gegen Allergien und<br />

Autoimmunerkrankungen helfen und können<br />

Schwermetalle in unserem Körper binden. “<br />

Dr. Erdmann berichtete aus seiner Klinikpraxis<br />

von vielen Leiden, die außergewöhnlich günstig<br />

auf eine durchdachte Supplementation mit geeigneten<br />

Aminosäuren und Cofaktoren ansprachen.<br />

Außerdem erzielten Personen, die sich sehr um<br />

eine Verbesserung ihrer Körperfunktion bemühten,<br />

ebenfalls hervorragende Ergebnisse mit<br />

Zusammenstellungen aus freien Aminosäuren.<br />

W AS SIND AMINOSÄUREN?<br />

Aminosäuren sind amphotere alpha-Amino-<br />

Carbonsäuren (Zwitterionen). Sie sind die Grundbausteine<br />

der Proteinsynthese. Mit Ausnahme von<br />

Prolin und Hydroxyprolin sind sie alpha-Aminocarbonsäuren<br />

und können auf eine einfache gemeinsame<br />

Grundstruktur <strong>zu</strong>rückgeführt werden:<br />

R-CHNH3+-COOH; sie unterscheiden sich lediglich<br />

durch die Substitution am �-C-Atom (siehe<br />

auch Grundformel).<br />

Rest<br />

NH 3+<br />

C<br />

H<br />

Rest<br />

Aufgrund verschiedener Seitenketten, oder<br />

auch Reste, existieren extrem viele Aminosäuren.<br />

Diese Reste verleihen den Aminosäuren unterschiedliche<br />

Molekulargrößen und chemische Reaktivitäten.<br />

Einerseits kann der Mensch nur 20 verschiedene<br />

Aminosäuren in sein Körperprotein einbauen<br />

(proteinogene Aminosäuren), andererseits<br />

kommen im menschlichen Organismus eine Vielzahl<br />

von weiteren Aminosäuren vor, wie z.B. das<br />

im Harnstoffcyclus vorkommende Citrullin oder<br />

Ornithin (nicht-proteinogene Aminosäuren).<br />

Von diesen 20 proteinogenen Aminosäuren<br />

gelten 9 als essentiell, d.h. sie müssen über die<br />

Nahrung oder <strong>zu</strong>sätzliche Supplemente aufgenommen<br />

werden, da sie nicht vom Körper selbst<br />

hergestellt werden können.<br />

C<br />

O<br />

OH<br />

Grundformel<br />

der Aminosäuren


1.) Einteilung nach Resten<br />

Werden Aminosäuren nach ihren Resten eingeteilt,<br />

entstehen folgende Gruppen: aromatisch,<br />

aliphatisch, schwefelhaltig, neutral, sauer und<br />

basisch (siehe auch Grafik II).<br />

2.) Einteilung nach der Essentialität<br />

Der menschliche Körper ist nicht in der Lage, alle<br />

<strong>zu</strong>m Proteinaufbau notwendigen Aminosäuren<br />

selbst <strong>zu</strong> synthetisieren.<br />

•<br />

Essentielle Aminosäuren sind im Intermediärstoffwechsel<br />

des Körpers nicht aus Kohlenstoffgerüsten<br />

(C-Gerüste) synthetisierbar, d.h. sie müssen<br />

mit der Nahrung <strong>zu</strong>geführt werden (Valin, Leucin,<br />

Isoleucin, Phenylalanin,Threonin,Tryptophan,<br />

Methionin, Lysin und Histidin).<br />

•<br />

Semi-essentielle Aminosäuren sind je nach<br />

Stoffwechsellage oder Alter nicht ausreichend<br />

synthetisierbar (Arginin,Tyrosin).<br />

• Nicht-essentielle Aminosäuren kann der Körper<br />

aus anderen C-Gerüsten in Eigensynthese aufbauen.<br />

Allerdings können einige nicht-essentielle<br />

Aminosäuren essentiell werden, wenn Ausgangssubstanzen<br />

für die <strong>zu</strong> produzierenden Aminosäuren<br />

fehlen bzw. die Leber, aufgrund von Erkrankungen<br />

die Umbauschritte nicht mehr vornehmen<br />

kann.<br />

Einteilung proteinogener Aminosäuren<br />

aliphatisch schefelhaltig aromatisch neutral<br />

sauer basisch<br />

Glycin Cystein Phenylalanin Serin Asparagin-S. Lysin<br />

Alanin Methionin Tyrosin Threonin Glutamin-S. Arginin<br />

Valin Tryptophan Asparagin<br />

Leucin Histidin Glutamin<br />

Isoleucin Prolin<br />

rot unterlegt = essentiell / magenta = semiessentiell / orange = nicht essentiell<br />

EINTEILUNGEN DER AMINOSÄUREN<br />

3.) Einteilung nach Stoffwechselendprodukten<br />

Aminosäuren werden auf verschiedene Wege<br />

auf-, ab- oder umgebaut.<br />

•<br />

Glucogene Aminosäuren: Die meisten Aminosäuren<br />

werden direkt oder über Umbauschritte <strong>zu</strong><br />

C4-Carbonsäuren abgebaut. Diese können dann<br />

sofort in den Citratcyclus eingeschleust oder <strong>zu</strong><br />

Pyruvat umgebaut werden (siehe Grafik III).<br />

•<br />

Prolin � 2 Oxoglutarat<br />

Glutaminsäure – Glutamin � 2 Oxoglutarat<br />

Isoleucin – Valin � Succinyl-CoA<br />

Tyrosin � Fumarat<br />

Asparagin – Aspartat � Oxalacetat<br />

Methionin – Cystein � Pyruvat<br />

Alanin � Pyruvat<br />

Threonin – Glycin – Serin � Pyruvat<br />

Ketogene Aminosäuren: Lysin und Leucin<br />

bilden als Abbauprodukte Ketonkörper wie z.B.<br />

Acetacetat und Acetat.<br />

•<br />

II<br />

III<br />

Gluco- und ketogene Aminosäuren: Für die<br />

Aminosäuren Isoleucin, Phenylalanin,Tryptophan,<br />

Tyrosin und Threonin stehen zwei verschiedene<br />

Abbauwege <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />

5


6<br />

�<br />

Aminosäuren und Eiweiß in der<br />

Damit alle Stoffwechselprozesse im Körper optimal<br />

funktionieren, sollen täglich ca. 1 g Eiweiß pro<br />

Kilogramm Körpergewicht aufgenommen werden.<br />

Dies ist an die Bedingung gebunden, dass eine<br />

ausreichende Zufuhr an Fetten und Kohlenhydraten<br />

gewährleistet ist, damit die Proteine nicht<br />

<strong>zu</strong>r Energiebereitstellung herangezogen werden.<br />

Bei Sportlern, Kranken, Rekonvaleszenten, Kindern<br />

und Jugendlichen in der Wachstumsphase<br />

und Frauen in den Wechseljahren, bei erhöhtem<br />

Stress, bei Immundefiziten sowie <strong>zu</strong>r Verbesserung<br />

des Konzentrationsvermögens und des Gedächtnisses<br />

liegt jedoch der tägliche Eiweißbedarf<br />

wesentlich höher.<br />

Es ist notwendig, dem Körper die ausreichende<br />

Menge sowie ein günstiges Aminosäurenspek-<br />

QUALITÄT VERSUS QUANTITÄT – LIMITIERENDE AMINOSÄUREN<br />

Proteine werden nach ihrer Qualität eingeteilt, d.h.<br />

nach ihrer Zusammenset<strong>zu</strong>ng. Daraus ergibt sich<br />

der Begriff der biologischen Wertigkeit. Hier wird<br />

der Frage nachgegangen, wie viel % körpereigenes<br />

Protein der menschliche Organismus aus dem<br />

jeweiligen Nahrungsprotein produzieren kann.<br />

Zum Aufbau von Körperprotein wird <strong>zu</strong>erst die<br />

Zusammenset<strong>zu</strong>ng des Körperproteins bestimmt.<br />

Folgende durchschnittliche Körpereiweißwerte<br />

zeigen sich:<br />

Valin 5,06 % Methionin 2,27 %<br />

Leucin 7,46 % Lysin 6,08 %<br />

Isoleucin 4,59 % Phenylalanin 4,71 %<br />

Thronin 4,91 % Tryptophan 1,29 %<br />

Die restlichen Prozente ergeben sich aus den<br />

nicht- bzw. semi-essentiellen Aminosäuren.<br />

trum in der Nahrung an<strong>zu</strong>bieten, das alle Aminosäuren<br />

im richtigen Mengenverhältnis <strong>zu</strong>einander<br />

enthält.<br />

Die höchste biologische Wertigkeit hat die<br />

Kartoffel-Ei-Kombination (65/35), d.h. es hat einen<br />

hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren und<br />

übertrifft darin Milchprodukte, Eier sowie alle<br />

pflanzlichen und tierischen Proteine.<br />

Eine erhöhte Eiweiß<strong>zu</strong>fuhr infolge vermehrter<br />

Aufnahme von Fleisch, Fisch und Milchprodukten<br />

bedingt häufig eine unerwünschte vermehrte Kalorien<strong>zu</strong>fuhr<br />

sowie eine Belastung des Körpers<br />

mit Fetten, Cholesterin und Purinen, was <strong>zu</strong> Stoffwechselerkrankungen,<br />

wie Gicht und Hyperlipidämien<br />

sowie <strong>zu</strong> Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen<br />

führen kann (siehe Grafik IV).<br />

Biologische Wertigkeiten von verschiedenen Nahrungsmitteln<br />

BW Eiweiß in 100 g Lebensmittel limitierende Aminosäure<br />

Rindfleisch 87 19 g Phenylalanin<br />

Vollei 81 13 g Threonin<br />

Reis, poliert 66 7 g Lysin<br />

Vollkornreis 64 7 g Lysin<br />

Weiße Bohnen 43 21 g Methionin<br />

Kartoffeln 67 2 g Methionin<br />

Gelatine 1 84 g Tryptophan<br />

IV<br />

Es gibt Proteine, denen fehlt fast völlig eine<br />

Aminosäure, z.B. Gelatine, hier ist fast kein Tryptophan<br />

vorhanden. Aus diesem Protein kann der<br />

Körper so gut wie kein Körpereiweiß aufbauen.<br />

Bei Getreide ist Lysin eine den Proteinaufbau<br />

des Körpers begrenzende Aminosäure, daher wird<br />

Lysin als die limitierende Aminosäure des Getreides<br />

genannt. Die limitierende Aminosäure bei Hülsenfrüchten<br />

ist Methionin.<br />

Bei einer gemsichten Kost aus pflanzlichen und<br />

tierischen Proteinquellen können sich die Nahrungsproteine<br />

bei gleichzeitiger Aufnahme ergänzen.<br />

Die beiden Nahrungsproteine müssen unterschiedliche<br />

limitierende Aminosäuren haben. So<br />

ist im Ei die limitierende Aminosäure Threonin, in<br />

der Kartoffel ist es Methionin.


Ernährung<br />

PROTEINVERDAUUNG<br />

Alle Nahrungsproteine werden im Magen durch<br />

die vorhandene Magensäure und das Enzym Pepsin<br />

(Vorstufe = Pepsinogen aus den Hauptzellen<br />

des Magens, aktiviert durch HCl) in kürzere Peptidketten<br />

gespalten. In den Abschnitten des Duodenums<br />

und Jejunums werden durch die Enzyme<br />

AMINOSÄURESTOFFWECHSEL IN DER LEBER<br />

Aminosäuren gelangen über die Resorption im<br />

Dünndarm über die Pfortader <strong>zu</strong>r Leber. Im Aminosäurestoffwechsel<br />

nimmt die Leber eine zentrale<br />

Stellung ein, da in der Leber der größte Teil der resorbierten,<br />

freien Aminosäuren verstoffwechselt<br />

Homöostase des Aminosäurepools<br />

Nahrungsprotein<br />

Protein<br />

aus Gewebeabbau<br />

Aminosäuren kommen in allen Nahrungsmitteln vor. Man unterscheidet<br />

zwischen vollwertigem Eiweiß, das für den Menschen<br />

alle notwendigen Aminosäuren besitzt, und nicht vollwertigem<br />

Eiweiß, dem die eine oder andere unentbehrliche Aminosäure<br />

fehlt. Diese fehlende Aminosäure kann das limitierende Äquivalent<br />

für die eigentliche Aminosäurenqualität darstellen.<br />

Verdauungsabsorption<br />

Katabolismus<br />

glukoplastisch<br />

ketoplastisch<br />

wird. Diese werden entweder <strong>zu</strong>r Biosynthese von<br />

Proteinen in Form von Leber-Plasmaproteinen<br />

genutzt oder in Ketocarbonsäuren, unter Ammoniakabspaltung,<br />

umgewandelt. Diese Ketocarbonsäuren<br />

werden im Rahmen des Stoffwechselge-<br />

Aminosäurepool<br />

Protein aus<br />

Blutplasma<br />

Reste der<br />

�-Ketosäuren<br />

NH 3<br />

Des- /Transaminierung<br />

Anabolismus<br />

nach Handbuch Protein und Aminosäuren, Arndt & Albers, S. 17<br />

V<br />

des Pankreas (Trypsin, Chymotrypsin und den Carboxypeptidasen)<br />

diese Peptidketten <strong>zu</strong> Aminosäuren<br />

und (Di- oder Tri-) Peptide gespalten. In den<br />

Dünndarmabschnitten Jejunum und Ileum werden<br />

die Aminosäuren mit Hilfe von Carriern ins<br />

Pfortaderblut resorbiert.<br />

Purine<br />

Harnstoff<br />

Aminosäuren<br />

Aufbau<br />

von Gewebeprotein<br />

7


8<br />

Zusammenstellung verschiedener Proteine mit<br />

Nicht-Proteinanteil – Verteilung und Umsatz<br />

Bezeichnung Nichtproteinanteil Beispiele<br />

Häm-/Chromoproteine Häm-/Farbstoffkomp. Hämo-/Myoglobin, Cytochrome, Katalase<br />

Metalloproteine Metallion Ferritin,Transferrin, Coeruloplasmin<br />

Flavinenzyme Riboflavinderivat Succinat, Acyl-CoA-Dehydrogenase<br />

Lipoproteine Lipide Chylomikronen,VLDL, LDL, HDL<br />

Glucoproteine Oligosacceride Mucin, Blutgruppenfaktoren<br />

Nucleoproteine Nucleinsäuren Histone, Ribosomen,Viren<br />

Phosphoproteine Phosphorsäure Casein<br />

schehens in Fettsäuren oder Glukose überführt<br />

oder im Tricarbonsäurezyklus (TCC) <strong>zu</strong> Kohlendioxid<br />

und Wasser oxidiert. Oder sie werden <strong>zu</strong> anderen<br />

nicht-essentiellen Aminosäuren umgebaut.<br />

Eine Ausnahme sind hier die verzweigtkettigen<br />

Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin, deren<br />

Stoffwechsel vorwiegend in der Muskulatur erfolgt.<br />

Eine wichtige Funktion im Aminosäurestoffwechsel<br />

übernimmt das Coenzym Pyridoxalphosphat<br />

(als ein Derivat von Pyridoxin = Vitamin B6).<br />

Mit Hilfe dieses Enzyms erfolgt die sogenannte<br />

Transaminierungsreaktion, die Übertragung der<br />

NH3-Gruppe der Aminosäure auf eine �-Ketosäure.<br />

Hierbei dienen Aminosäuren und Ketosäuren<br />

als Ausgangsprodukte.<br />

Die Aminosäuren, welche hauptsächlich an diesem<br />

Transaminasemechanismus beteiligt sind,<br />

sind Alanin, Aspartat und Glutamat. Diese haben<br />

den Vorteil, dass deren <strong>zu</strong>gehörige C-Gerüste in<br />

Form von �-Ketosäuren ständig im Stoffwechsel<br />

gegenwärtig sind; vor allem Glutamat nimmt hierbei<br />

eine Schlüsselstellung ein:<br />

1. Freier Ammoniak fixiert durch �-Ketoglutarat<br />

bildet Glutamat.<br />

2. Glutamat kann die Aminogruppe reversibel auf<br />

die �-Ketosäure Pyruvat unter Bildung von Alanin<br />

übertragen. Alanin gilt als wesentlicher<br />

Transportstoff für Aminogruppen im Blutplasma.<br />

3. Glutamat kann die Aminogruppe reversibel auf<br />

die �-Ketosäure Oxalacetat unter Bildung von<br />

VI<br />

Aspartat übertragen. Der Ammoniumstickstoff<br />

von Aspartat wird für zahlreiche Biosynthesen<br />

benötigt u.a. für die Bildung von Harnstoff.<br />

4. Durch Fixierung von Ammoniak kann Glutamin<br />

gebildet werden. Dies gilt gleichfalls als Aminogruppendonator<br />

bei zahlreichen Biosynthesen<br />

und vor allem beim Stickstofftransport im Blutplasma.<br />

5. Ein Zuviel von Ammoniak kann durch Desaminierung<br />

(Abspaltung von Ammoniak) aus dem<br />

Glutamat freigesetzt und <strong>zu</strong>r Harnstoffbildung<br />

genützt werden.<br />

Zwei wichtigeTransaminasen, welche vor allem<br />

in hohen Konzentrationen in der Leber, Myokard<br />

und Gehirn auftreten, sind die Glutamat-Oxalacetat-Transaminase<br />

(GOT oder Aspartattransaminase)<br />

und die Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT<br />

oder Alanintransaminase).<br />

Aspartat + �-Ketoglutarat => Glutamat + Oxalacetat (GOT)<br />

Alanin + �-Ketoglutarat => Glutamat + Pyruvat (GPT)<br />

Bei einem Zuviel an Aminosäuren können<br />

durch den Abbau Metabolite, d.h. weitere Ketosäuren<br />

gebildet werden, die <strong>zu</strong> Glucose und Fettsäuren<br />

umgebaut werden können. Da der Umbau<br />

von Aminosäuren <strong>zu</strong> Fettsäuren biochemisch sehr<br />

aufwendig ist, versucht der Körper diese Aminosäuren<br />

in Energie um<strong>zu</strong>wandeln und nicht als<br />

Depotfett ein<strong>zu</strong>lagern.


Aufbau und Konformation<br />

körpereigener Proteine<br />

Proteine sind Makro- bzw. Polypeptide, bestehend aus mehr als 100 Aminosäuren<br />

und mit einem Molekulargewicht von über 1 x 10 4 Da<br />

VII<br />

DNA Transkription mRNA Translation<br />

Protein<br />

PROTEINBIOSYNTHESE<br />

In höheren Organismen verläuft die Protein-Biosynthese<br />

nach dem zentralen Dogma der Molekularbiologie.<br />

Die Zusammenset<strong>zu</strong>ng jedes Proteins<br />

ist im genetischen Code festgelegt (s. Grafik VII).<br />

K ONFORMATION<br />

UND KLASSIFIZIERUNG<br />

Aminosäuren werden bei der Proteinbiosynthese<br />

als Sequenz durch eine Kondensationsreaktion<br />

(unter Abspaltung von Wasser) <strong>zu</strong>sammengefügt.<br />

Dabei ergeben sich verschiedene räumliche Strukturen<br />

bzw. Konformationen (siehe Grafik VIII). Diese<br />

sind für die spezifischen Biofunktionen der körpereigenen<br />

Proteine ausschlaggebend. Diese Konformationen<br />

lassen sich in Primär-, Sekundär-,Tertiär-<br />

und Quartärstruktur aufteilen.<br />

Primärstruktur: Sie entsteht durch die Ausbildung<br />

von Peptidbindungen zwischen den einzelnen<br />

Aminosäuren und entspricht der Aminosäurensequenz.<br />

Sekundärstruktur: Durch Ausbildung von Wasserstoffbrücken<br />

zwischen benachbarten Aminosäuren<br />

können Proteine als �-Helix (spiralförmig<br />

gewundener Strang) oder als �-Faltblatt (antiparallele<br />

Peptidstränge) vorliegen.<br />

Tertiärstruktur: Durch Disulfid-Brücken, elektrostatische<br />

Kräfte und/oder hydrophobe Bindungen<br />

zwischen den Strängen bildet sich ein intramolekular<br />

geknäueltes Protein mit Abschnitten<br />

aus Helix- und Faltblattstrukturen sowie Bereichen<br />

geringer Strukturierung.<br />

Quartärstruktur: Durch Ausbildung von Wasserstoffbrücken<br />

und hydrophoben Bindungen zwischen<br />

ganzen Proteinmolekülen entsteht ein supramolekulares<br />

Gebilde, bestehend aus mehreren<br />

gleichartigen oder verschiedenen Untereinheiten.<br />

Anhand ihrer Strukturmerkmale kann man Proteine<br />

weiter klassifizieren. Proteine können einen<br />

Nicht-Proteinanteil enthalten oder mit ihm assoziiert<br />

sein. Es handelt sich dann um sog. Proteide<br />

(konjugierte Proteine) (siehe Grafik VI).<br />

Klassifizierung von Proteinen anhand ihrer räumlichen Struktur<br />

Skleroproteine Sphäroproteine<br />

fibrilläre Struktur unlöslich in globuläre Struktur (unterschiedlich gut) löslich<br />

Wasser- und Salzlösungen in Wasser- und Salzlösungen<br />

Beispiel: Stützproteine Beispiel: Proteine in Körperflüssigkeiten<br />

• Keratine (Haut, Haare) •Albumine (Blutserum, Milch)<br />

• Myosin (Muskeln) •Globuline (Blutserum, Milch)<br />

Fibrinogen (Blut)<br />

•<br />

VIII<br />

Beispiel: Gerüstproteine Beispiel: Kleberalbumine (im Getreide)<br />

• Kollagen (Bindegewebe) •Prolamine (z.B. Gliadin)<br />

Gluteline (z.B. Glutenin)<br />

• Elastin (Sehnen) •<br />

9<br />


10<br />

�<br />

Aminosäuren und ihre<br />

Funktionen im Überblick<br />

Neben ihrer Funktion als Baustein der Proteinbiosynthese haben Aminosäuren können sie auch<br />

durch ihre Stoffwechselprodukte wichtige Funktionen im Organismus einnehmen (s. Grafik IX).<br />

Arginin<br />

ist am Energiestoffwechsel beteiligt. Es entsteht<br />

auch im Harnstoffzyklus und geht unter der Wirkung<br />

von Arginase in die Aminosäure Ornithin<br />

über. Diese beiden Aminosäuren steigern die Ausschüttung<br />

von Wachstumshormon durch Stimulierung<br />

der Hypophyse.<br />

Asparagin/Asparaginsäure<br />

bzw. Asparaginsäure ist an der Bildung der RNS<br />

und DNS und am Aufbau des Immunsystems beteiligt.<br />

Als Zwischenstufen des Citratcyclus dient<br />

die �-Ketosäure der Asparaginsäure dem Energiegewinn<br />

aus Glucose.<br />

Glutaminsäure<br />

ist wichtig für die Aufrechterhaltung von Konzentration,<br />

Gedächtnisfunktion und ist ebenfalls ein<br />

bedeutender Faktor für die Energiebereitstellung.<br />

Prolin und Hydroxyprolin<br />

sind reichlich im Kollagen enthalten und sind deshalb<br />

für den Aufbau von Gelenken und Sehnen<br />

wichtig. Prolin kann auch <strong>zu</strong>r Energiegewinnung<br />

bei der Muskelarbeit eine wichtige Rolle spielen.<br />

Glycin ist für die Stabilität des<br />

Immunsystems mitverantwortlich.<br />

Alanin<br />

dient <strong>zu</strong>r Bereitstellung der Muskelenergie und <strong>zu</strong>r<br />

Blut<strong>zu</strong>ckerregulierung.<br />

Lysin<br />

fördert die natürliche Wundheilung und den<br />

körpereigenen Carnitinaufbau. Außerdem unterstützt<br />

Lysin die körperliche Leistungsfähigkeit und<br />

Muskelfunktion. Es ist maßgeblich an der Bildung<br />

von Enzymen beteiligt. Der Heilungsprozess einer<br />

Herpes-simplex-Infektion ist unter Lysin-Gabe erheblich<br />

beschleunigt. Lysin ist die limitierende<br />

Aminosäure in Getreideprodukten (Weizen, Reis<br />

etc. – Ausnahme Mais)<br />

Glutamin<br />

ist ein sehr wichtiger Nährstoff für die intakten Zellen<br />

der Darmschleimhaut. Glutamin ist am Muskelaufbau<br />

beteiligt und hält den Blut<strong>zu</strong>ckerspiegel<br />

stabil. Glutamin unterstützt das Lang- und Kurzzeitgedächtnis<br />

sowie die Konzentrationsfähigkeit<br />

und kann als leistungssteigerndes Mittel eingesetzt<br />

werden.<br />

Glycin<br />

wird nicht nur als Baustein von Proteinen, sondern<br />

auch für zahlreiche Biosyntheseprozesse wie die<br />

Biosynthese des Kreatins, der Porphyrine, der Purine<br />

etc. benötigt. Auch an Entgiftungsreaktionen<br />

der Leber ist Glycin beteiligt. Durch seine Beteiligung<br />

an der Produktion von Immunglobulinen<br />

und Antikörpern ist Glycin für die Stabilität des<br />

Immunsystems mitverantwortlich.<br />

Isoleucin, Leucin, Valin<br />

sind verzweigtkettige Aminosäuren und können<br />

vom menschlichen Organismus nicht synthetisiert<br />

werden. Ihre Zufuhr ist unentbehrlich für den Aufbau<br />

der Muskelmasse und den Kohlenhydratstoffwechsel.<br />

Besonders beim Leistungssport tragen<br />

sie <strong>zu</strong>r Energiegewinnung bei, denn bei einem<br />

Mangel an diesen drei Aminosäuren wird mehr<br />

Hydroxytryptophan im Gehirn aufgenommen, das<br />

über eine vermehrte Synthese von Serotonin <strong>zu</strong>r<br />

Ermüdung führt. Die Hemmung der Serotoninausschüttung<br />

beim Coma hepaticum macht man sich<br />

durch die therapeutische Gabe dieser drei verzweigtkettigen<br />

Aminosäuren <strong>zu</strong>nutze.


Stoffwechselprodukte und Funktionen einiger Aminosäuren<br />

Aminosäure Wirkstoff Physiologische Funktionen<br />

Glycin Kreatin Vorstufe von Kreatinphosphat<br />

Porphyrine Bestandteile von Hämoglobin und Cytochromen<br />

Purinbasen Bestandteile der Nucleinsäuren und Nucleotide<br />

Hippursäure Entgiftungsprodukt der Benzoesäure<br />

konjugierte Gallensäure Notwendig für die Verdauung von Fetten<br />

Serin Ethanolamin und Cholin Bestandteil der Phospholipide<br />

Acetylcholin Transmittersubstanz der Nervenenden<br />

Glutaminsäure Gamma-Amino- Zellbestandteil (v.a. im Gehirn),<br />

buttersäure Transmittersubstanz im Gehirn<br />

Glutamin Zellbestandteil, Zwischencarrier der NH2-<br />

Gruppen bei Aminierungen und Amidierungen<br />

Asparaginsäure Pyrimidinbasen Bestandteile der Nucleinsäure und Nucleotiden<br />

Coenzym A Aktivator im Zellstoffwechsel<br />

Methionin Kreatin Vorstufe von Kreatinphosphat<br />

Cholin Bestandteil der Phospholipide<br />

Tyrosin, Adrenalin, Hormon<br />

Phenylalanin Noradrenalin Hormon,Transmittersubstanz der Nervenenden<br />

Thyroidhormone Hormone<br />

Melanin Pigmente von Haut und Haar<br />

Tryptophan Nicotinsäure<br />

(Pro-Vitamin B6) Bestandteil der Pyridinnucleotide<br />

5-Hydroxitryptamin<br />

(Serotinin) Transmittersubstanz der Nervenenden<br />

Prolin Kollagen Bindegewebe<br />

Serin<br />

kann aus Glycin gebildet werden und ist an der<br />

Synthese von Phospholipiden beteiligt. Weiterhin<br />

ist es an der Speicherung des Acetylcholins beteiligt,<br />

dem Neurotransmitter, der für die nervale<br />

Erregungsausbreitung bzw. der Reizübertragung<br />

auf die Muskelfaser verantwortlich ist.<br />

IX<br />

Histidin Histamin Transmittersubstanz der Nervenenden, Stimulation<br />

der Magensäuresekretion, Antiallergen<br />

Karnosin (Anserin) Abfangen und binden reaktiver Aldehyde<br />

(Bsp. Malondialdehyd)<br />

3-Methyl-Histidin Wichtiger Bestandteil von Muskelzellen<br />

Arginin Kreatin Vorstufe von Kreatinphosphat, Harnstoffzyklus<br />

Cystein Taurin Bestandteil der Gallensäuren, S-S-Bindungen<br />

in Keratin und Insulin<br />

Lysin Hydroxylysin Bestandteil von Kollagen<br />

Carnitin Transportiert Fettsäuren <strong>zu</strong> den Mitochondrien<br />

nach Biesalski 1995 / Mayer-Lehnert 1988<br />

Threonin<br />

ist eine essentielle Aminosäure und spielt bei der<br />

Synthese von Immunglobulinen und Antikörpern<br />

eine wichtige Rolle. Serin und Glycin können aus<br />

Threonin synthetisiert werden. Darüber hinaus<br />

kommt es bei einem Mangel an Threonin <strong>zu</strong> Ermüdungserscheinungen.<br />

11


12<br />

Phenylalanin<br />

dient der Gedächtnisleistung, reguliert das natürliche<br />

Hungergefühl und ist der stabilen Psyche<br />

<strong>zu</strong>träglich.<br />

Tyrosin<br />

wird leicht aus der essentiellen Aminosäure Phenylalanin<br />

gebildet. Neben seiner Funktion als Proteinbaustein<br />

ist Tyrosin Ausgangsmaterial für die<br />

Synthese der Schilddrüsen- und Nebennierenhormone<br />

sowie des Pigments Melanin. Außerdem<br />

besitzt es über die Bildung von L-Dopa einen antidepressiven<br />

Effekt. Bei Einnahme von Phenylalanin<br />

kommt es <strong>zu</strong>r vermehrten Bildung von Cholecystokinin<br />

im Duodenum und damit <strong>zu</strong> einem verstärkten<br />

Sättigungsgefühl. Phenylalanin wirkt also<br />

auch als ein natürlicher Appetitzügler. Phenylalanin<br />

spielt außerdem bei der Eliminierung von<br />

Schadstoffen durch die Leber und Niere eine wichtige<br />

Rolle. Darüber hinaus wird Phenylalanin in<br />

Norepinephrin, das für Vigilanz, Gedächtnisleistung<br />

und gehobene Stimmung mitverantwortlich<br />

ist, umgewandelt.<br />

Ornithin<br />

ist wichtig für die Fettverarbeitung, Herztätigkeit<br />

und fördert den Genesungsprozess.<br />

Histidin<br />

spielt eine Rolle bei der Produktion von roten und<br />

weißen Blutkörperchen. Histamin ist das biogene<br />

Amin des L-Histidins. Es hat u.a. auf die glatte Gefäßmuskulatur<br />

eine relaxierende Wirkung, was <strong>zu</strong><br />

einer Blutdrucksenkung führt. Es führt <strong>zu</strong>r Säuresekretionssteigerung<br />

im Magen und ist bei allergischen<br />

Reaktionen als Mediator beteiligt.<br />

Methionin, Cystin und Cystein<br />

sind schwefelhaltige Aminosäuren und damit<br />

wichtigste Quelle des organisch gebundenen<br />

Schwefels. Die essentielle Aminosäure Methionin<br />

ist nicht nur Proteinbaustein, sondern nimmt an<br />

zahlreichen Methylierungsreaktionen im Leberund<br />

Nierenstoffwechsel im Rahmen von Entgiftungsvorgängen<br />

teil. Eine vermehrte Cystein<strong>zu</strong>fuhr<br />

kann eine gestörte Funktion derT-Lymphozyten<br />

wieder normalisieren. Cystin kann leicht aus<br />

Cystein gebildet werden. Es ist wesentlich für den<br />

Aufbau von Haut, Nägeln und Haaren und fördert<br />

den Heilungsprozess nach Operationen und Verbrennungen<br />

infolge beschleunigter Bindegewebsbildung.<br />

Cystin kann giftige Schwermetalle binden<br />

und wird außerdem für die Bildung von Glutathion<br />

benötigt, welches eine wichtige Entgiftungsfunktion<br />

in der Leber besitzt. Die Aminosäure N-Acetyl-<br />

Cystein besitzt einen zellprotektiven Effekt gegen<br />

die Oxidation durch freie Radikale und gegen die<br />

Cytotoxizität desTumor-Nekrose-Faktors.<br />

Taurin<br />

wird aus Methionin gebildet und kommt in hohen<br />

Konzentrationen in der Herz- und Skelettmuskulatur<br />

sowie im Zentralnervensystem vor. Taurin ist<br />

ein starkes Antioxidans und kann Gewebe vor oxidativen<br />

Schäden durch freie Radikale schützen.<br />

Tryptophan<br />

ist eine essentielle Aminosäure und enthält durch<br />

die Umwandlung in Nicotinsäure den Charakter<br />

eines Provitamins. Von ihm geht die Biosynthese<br />

des Serotonins und Melatonins aus. Serotonin hat<br />

eine relaxierende und tranquilierende Wirkung auf<br />

den Gesamtorganismus.<br />

Diese und viele weitere Aminosäuren sind nicht<br />

nur durch ihre Eigenschaften bedeutsam, denn …<br />

… im Laufe des Lebenszyklus kommt es <strong>zu</strong> Veränderungsprozessen<br />

im Körper, die mit einem<br />

erhöhten Eiweißbedarf verbunden sind. Durch<br />

äußere Einflüsse wie Chemikalien, Röntgenstrahlung,<br />

UV-Strahlung etc. kommt es mit <strong>zu</strong>nehmendem<br />

Lebensalter <strong>zu</strong> einer erhöhten Mutationsrate<br />

in den einzelnen Zellen, d.h. die genetische Information<br />

über die verschiedenen Stoffwechselabläufe<br />

kann plötzlich verändert sein und <strong>zu</strong> Fehlregulationen<br />

führen.<br />

Zu den wichtigsten Präventionsstrategien gehört<br />

eine ausgewogene Ernährung mit <strong>zu</strong>sätzlicher<br />

Einnahme von Aminosäuren und Vitaminen,<br />

da <strong>zu</strong>m einen der Bedarf erhöht ist, <strong>zu</strong>m an-<br />

deren die Resorptionsrate des alternden Körpers<br />

erheblich nachlässt.<br />

In vielen Fällen ist die Fähigkeit der älteren<br />

Menschen, sich optimal <strong>zu</strong> versorgen, das heißt<br />

ein<strong>zu</strong>kaufen, <strong>zu</strong> kochen etc. aufgrund von Krankheiten<br />

eingeschränkt, so dass eine gezielte Nahrungsergän<strong>zu</strong>ng<br />

manchmal notwendig werden<br />

kann.<br />

Eine große Anzahl von Aminosäuren spielen<br />

selbst oder über ihre Stoffwechselprodukte im<br />

Gehirnstoffwechsel eine wichtige Rolle. Es konnte<br />

gezeigt werden, dass eine eiweißarme Ernährung<br />

<strong>zu</strong> Konzentrationsstörungen, Unlust bis hin <strong>zu</strong>r<br />

Apathie führt.


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während einer Langzeitbeeinflussung<br />

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Leistungssport 5 (1985).<br />

13


14<br />

�<br />

Für welchen Personenkreis sind<br />

Aminosäuren besonders wichtig?<br />

Eiweißmangel<strong>zu</strong>stände treten in den westlichen Industrieländern nur in Ausnahmefällen auf.<br />

Es gibt aber Lebensumstände, in denen ein erhöhter Bedarf an Aminosäuren besteht.<br />

Frauen im Klimakterium<br />

Das Klimakterium der Frau ist von Hitzewallungen,<br />

Schlafstörungen, psychischen Problemen<br />

oder Nachlassen der Leistungsfähigkeit geprägt,<br />

andererseits können sich auch Krankheiten wie<br />

Osteoporose oder Athereosklerose manifestieren.<br />

Aufgrund des erniedrigten Östrogenspiegels<br />

kann es in den Wechseljahren <strong>zu</strong> depressiven Verstimmungen<br />

und Schlafstörungen kommen.Tyrosin<br />

besitzt über die Bildung von L-Dopa einen antidepressiven<br />

Effekt.Tryptophan wird in Serotonin<br />

umgebaut, welches eine beruhigende und schlafanstoßende<br />

Wirkung hat. Vielen Frauen in den<br />

Wechseljahren haben erhebliche Gewichtsprobleme.<br />

Tyrosin, Phenylalanin, Arginin und Ornithin<br />

beschleunigen die Fettverbrennung und sorgen<br />

auf natürliche Weise für eine reduzierte Nahrungsaufnahme.<br />

Senioren<br />

Im Alter kommt es vermehrt <strong>zu</strong> Regenerationsund<br />

Reparaturvorgängen im Körper, die mit einem<br />

erhöhten Eiweißbedarf verbunden sind.<br />

Stressgeplagte<br />

Menschen, die chronisch unter körperlichem<br />

und/oder geistigem Leistungsdruck stehen, haben<br />

einen erhöhten Bedarf an essentiellen Aminosäuren.<br />

Eine eiweißreiche Ernährung ist jedoch<br />

in vielen Fällen auch mit einer erhöhten Kalorienund<br />

Fett<strong>zu</strong>fuhr verbunden, was nicht unbedingt<br />

immer erwünscht ist. Ein Eiweißmangel bei konzentrierter<br />

körperlicher und geistiger Leistung<br />

führt <strong>zu</strong> Unlust und Apathie, während ein Eiweißüberschuss<br />

die Spontaneität erhöht. Da Eiweißstoffe<br />

auch innerhalb des Immunsystems durch<br />

Aufbau der Antigene und Antikörper eine wichtige<br />

Rolle spielen, wird durch eine ausreichende<br />

und gut ausgewogenen Aminosäuren<strong>zu</strong>fuhr die<br />

Widerstandskraft gegen Infektionen gesteigert.<br />

Sportler<br />

Im Sport haben die Aminosäuren ihre größte Bedeutung<br />

im Aufbau der Muskelsubstanz und in<br />

der Bildung von Enzymen. Um optimal in Form <strong>zu</strong><br />

bleiben, sind regelmäßig trainierende Sportler gezwungen,<br />

sich täglich ausreichend mit Aminosäuren<br />

<strong>zu</strong> versorgen. Verzweigtkettige Aminosäuren<br />

(Leucin, Isoleucin und Valin) sind für den Sportler<br />

insofern wichtig, als sie die Regeneration und Erhaltung<br />

von Muskelgewebe bewirken, für den Muskelaufbau<br />

mitverantwortlich sind und über eine<br />

positive Beeinflussung des Energiehaushaltes die<br />

Ausdauer verbessern.<br />

Kinder und Jugendliche<br />

Bei Kindern aus streng vegetarisch lebenden Familien<br />

kann es <strong>zu</strong> Mangel<strong>zu</strong>ständen, insbesondere<br />

<strong>zu</strong>m Mangel an essentiellen Aminosäuren und<br />

an Vitamin B kommen.<br />

Säuglinge von vegetarisch lebenden Müttern<br />

sind, falls sie ausschließlich von Muttermilch ernährt<br />

werden, nicht ausreichend mit essentiellen<br />

Aminosäuren, Vitamin B und Mineralstoffen versorgt.<br />

Die Ernährung von Kleinkindern und Jugendlichen<br />

ist ebenfalls häufig unausgewogen. Der<br />

Verzehr von Süßigkeiten führt bei Kleinkindern oft<br />

<strong>zu</strong> mangelndem Appetit und <strong>zu</strong> einer ungenügenden<br />

Aufnahme von vollwertigen Proteinen.<br />

Jugendliche ziehen häufig industriell vorgefertigte<br />

Lebensmittel, „fast-food“-Produkte sowie<br />

phosphathaltige Getränke einer Vollwertkost vor.<br />

Gerade in dieser Phase des Wachstums und Körperaufbaus<br />

kommt es daher häufig <strong>zu</strong> Mangel<strong>zu</strong>ständen<br />

mit Müdigkeit, Konzentrationsverlust, hoher<br />

Infektanfälligkeit und falschem Körperbau.


Die ganzheitliche Lösung<br />

Dieser Aminosäurenkomplex mit Kartoffel und<br />

Hühnereiweiß (ohne Eigelb, d.h. ohne Cholesterin!)<br />

mit über 20 Aminosäuren ist besonders ausgewogen,<br />

da die Vorteile des pflanzlichen und<br />

tierischen Proteins für den menschlichen Organismus<br />

optimal genutzt werden.<br />

Die substanzschützenden Kapseln sind aus<br />

rein pflanzlicher Cellulose – gelatinefrei.<br />

Zusammenset<strong>zu</strong>ng Tagesverzehrmenge<br />

3 Kapseln<br />

Phenylalanin 168,65 mg<br />

Methionin 164,56 mg<br />

Leucin 163,30 mg<br />

Lysin 156,59 mg<br />

Valin 125,72 mg<br />

Isoleucin 114,59 mg<br />

Threonin 96,79 mg<br />

Glutamin 90,00 mg<br />

Arginin 84,27 mg<br />

Histidin 63,53 mg<br />

Taurin 60,00 mg<br />

Glycin 58,20 mg<br />

Cystein 48,62 mg<br />

Tryptophan 47,25 mg<br />

Prolin 36,82 mg<br />

Tyrosin 36,70 mg<br />

Asparaginsäure 32,01 mg<br />

Serin 27,76 mg<br />

Glutaminsäure 24,71 mg<br />

Alanin 20,45 mg<br />

Ornithin 15,00 mg<br />

Die Einsatzgebiete<br />

für <strong>aminoplus</strong> ® <strong>basic</strong><br />

Rekonvaleszenten<br />

Diäthaltende<br />

Unregelmäßige Mahlzeiten<br />

Vegetarier<br />

regelmäßige<br />

Medikamenteneinnahme<br />

bei erhöhtem Leistungsdruck<br />

Sportler<br />

Kinder/Jugendliche<br />

in der Wachstumsphase<br />

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Leben verstehen<br />

Gesundheit sichern<br />

<strong>Kyberg</strong> Pharma Vertriebs-GmbH & Co. KG, Keltenring 8, 82041 Oberhaching,Telefon: (089) 61 38 09 – 0,Telefax: (089) 61 38 09 – 29<br />

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