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Grundlagen der Signalverarbeitung - Arbeitsbereich Sprache und ...

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1. Elementare Systemtheorie; <strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Signalverarbeitung</strong><br />

Zwecke entwickelt (Kaiser, 1966). (Aus dem zeitweiligen Nebeneinan<strong>der</strong><br />

von Simulationsverfahren auf analogen <strong>und</strong> digitalen Rechenanlagen<br />

für gleichartige Aufgaben stammt die häufig --- auch hier --- verwendete<br />

Bezeichnung ”analog” für kontinuierliche Systeme im Gegensatz zu den<br />

diskreten ”digitalen” Systemen.) Mit dem Fortschritt auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

(digitalen) Schaltkreistechnik <strong>und</strong> <strong>der</strong> immer weiteren Verbreitung des<br />

Computers wurden auch <strong>der</strong> digitalen <strong>Signalverarbeitung</strong> neue Anwendungsbereiche<br />

erschlossen. Im Audiobereich beispielsweise sind mit <strong>der</strong><br />

Einführung <strong>der</strong> digitalen Musikaufzeichnungsverfahren (Compact Disk,<br />

Digital Audio Tape) <strong>und</strong> des digitalen Hörr<strong>und</strong>funks die Systeme <strong>der</strong> digitalen<br />

<strong>Signalverarbeitung</strong> --- <strong>und</strong> mit ihnen die digitalen Filter --- dabei,<br />

die ”analogen” Systeme <strong>und</strong> Baugruppen zu ersetzen <strong>und</strong> zu verdrängen;<br />

im Videobereich hat eine ähnliche Entwicklung eingesetzt. Mit <strong>der</strong> Einführung<br />

von ISDN <strong>und</strong> insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong> Einführung des digitalen<br />

Mobilfunks haben Verfahren <strong>der</strong> digitalen <strong>Signalverarbeitung</strong> <strong>und</strong> digitale<br />

Filter Einzug in den Bereich <strong>der</strong> Telekommunikation gehalten. Stellvertretend<br />

für viele weitere Anwendungsgebiete, in denen die Methoden<br />

<strong>der</strong> digitalen <strong>Signalverarbeitung</strong> zunehmend eine dominierende Rolle<br />

spielen, sei die Verarbeitung <strong>und</strong> Auswertung von Signalen aller Art genannt,<br />

die von einem lebenden Individuum ausgehen (Sprachsignale,<br />

Elektrokardiogramme, Elektroencephalogramme, Messdaten von Bewegungsabläufen<br />

usw.).<br />

Behandelt werden im folgenden nur lineare digitale Filter. Die Elemente,<br />

aus denen ein solches Filter aufgebaut ist, zeigt Bild 1.7. Erlaubt<br />

sind demnach nur die Gr<strong>und</strong>rechenarten Addition <strong>und</strong> Subtraktion, die<br />

Multiplikation mit konstanten Koeffizienten sowie die Speicherung um einen<br />

o<strong>der</strong> mehrere Taktzyklen, die einer Verzögerung um ein o<strong>der</strong> mehrere<br />

Abtastintervalle gleichzusetzen ist. Nur diese Operationen garantieren<br />

die Linearität des Filters. Alle an<strong>der</strong>en Rechenoperationen führen zu<br />

nichtlinearen Filtern. Insbeson<strong>der</strong>e ergeben sich nichtlineare Filter,<br />

wenn Signale miteinan<strong>der</strong> multipliziert o<strong>der</strong> potenziert werden. Eine<br />

weitere Einschränkung ist mit dem Konzept <strong>der</strong> Passivität verb<strong>und</strong>en. Als<br />

passiv werden Systeme bezeichnet, die (im Bereich kontinuierlicher Signale)<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich durch ein passives elektrisches Netzwerk realisiert<br />

6 Sprachsignalverarbeitung 1, 2<br />

werden können, also durch ein Netzwerk, das nur aus Ohm’schen Wi<strong>der</strong>ständen,<br />

Spulen <strong>und</strong> Kondensatoren besteht. Derartige Systeme zeichnen<br />

sich u.a. dadurch aus, dass sin sinusförmiges Eingangssignal<br />

x(t)=x ^ cos(ωt+φ) stets <strong>der</strong>art in ein sinusförmiges Ausgangssignal<br />

y(t)=y ^ cos(ωt+ψ) umgewandelt wird, dass sich Amplitude <strong>und</strong> Phase dabei<br />

än<strong>der</strong>n können, nicht aber die Frequenz des Signals. In Kap. 2 kommen<br />

wir auf diese Frage zurück.<br />

Addition <strong>und</strong> Subtraktion<br />

zweier Signale<br />

Multiplikation mit<br />

konstantem Faktor<br />

(Filterkoeffizienten)<br />

Speicherung <strong>und</strong> Verzögerung<br />

(um 1 Abtastintervall)<br />

x 1 (n)<br />

x 2 (n)<br />

x(n)<br />

x(n)<br />

T<br />

y(n)<br />

y(n)<br />

y(n)<br />

Bild 1.7. Elemente linearer (passiver) digitaler Filter (die Kennzeichnung<br />

<strong>der</strong> Verzögerungselemente durch das Abtastintervall T wird ab Abschnitt<br />

1.5.1 durch das übliche Symbol z --- 1 ersetzt)<br />

1.3.2 Gr<strong>und</strong>struktur, Zustandsgleichung, Systemeigenschaften<br />

Die Anwendung <strong>der</strong> drei in Abschnitt 1.3.1 genannten Rechenvorschriften<br />

(Addition / Subtraktion, Multiplikation mit konstanten Koeffizienten<br />

sowie Verzögerung um ganzzahlige Vielfache des Abtastintervalls)<br />

auf das Eingangssignal x(n) sowie auf das Ausgangssignal y(n)führt<br />

auf die Zustandsgleichung, eine lineare Differenzengleichung mit konstanten<br />

Koeffizienten:<br />

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