MITTERNACHTS - Missionswerk Mitternachtsruf
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G U A T E M A L A<br />
Von ARGENTINIEN<br />
nach GUATEMALA<br />
STEPHAN BEITZE<br />
Es kam ganz überraschend. Die Bibelschule<br />
von «Wort des Lebens» (WDL)<br />
in Guatemala lud mich ein, zwei Fächer<br />
zu unterrichten. Die Schule wurde vor<br />
zwei Jahren gegründet. Vorher kamen<br />
die Schüler nach Argentinien, um an der<br />
grossen Bibelschule von «WDL» Argentinien<br />
zu studieren. Durch die erschwerte<br />
Wirtschaftslage kamen Geschwister<br />
in Guatemala jedoch auf die Idee, selbst<br />
mit einer Bibelschule anzufangen. Sie<br />
besitzen ein grosses Gelände, auf dem<br />
man ohne Probleme für die Schulräume<br />
Platz schaffen konnte. 35 Schüler<br />
– Tendenz steigend – haben bereits mit<br />
dem Studium angefangen oder sind angemeldet.<br />
Doch was ihnen fehlt, sind<br />
Lehrer. Da meine Schwester Susana<br />
bei «WDL» mitarbeitet, kam es zu dieser<br />
Einladung an mich. Ein besonderer<br />
Pluspunkt: Ich konnte gleichzeitig meine<br />
Familie wiedersehen!<br />
Die Fächer, die ich unterrichtete, waren:<br />
die fünf Bücher Mose und Missionskunde.<br />
Es war eine Freude, zu sehen,<br />
wie die Schüler mitgingen. In der Missionskunde<br />
wurde es richtig praktisch.<br />
Das war eine sehr wichtige Sache, denn<br />
der Herr hat einigen den ganzzeitlichen<br />
Dienst aufs Herz gelegt. Mit manchen<br />
gab es noch private Gespräche. Ein<br />
etwa 35-jähriger Bruder stand vor der<br />
Frage, ob er eine Gemeinde übernehmen<br />
sollte, um als Pastor zu dienen. Ein<br />
17-jähriger dient an den Wochenenden<br />
mit seinem Vater in einer neuen Gemein-<br />
de, die in einem Dorf eröffnet wurde,<br />
das dem Evangelium feindselig gegenübersteht.<br />
Immer wieder werden sie mit<br />
Steinen beworfen oder sonst unter Druck<br />
gesetzt. Ein anderer wurde vor seinem<br />
Haus von zwei Betrunkenen angeschossen,<br />
ein Schuss traf ihn in den Bauch. Er<br />
überlebte nur knapp. Jetzt lebt er auf der<br />
Bibelschule. Er sieht, dass der Herr ihn<br />
irgendwie gebrauchen will. Anhand der<br />
Apostelgeschichte haben wir den Plan<br />
Gottes für die Mission studiert. Dazu kamen<br />
noch viele Beispiele aus der Praxis<br />
der Missionsarbeit.<br />
Ich musste mich wieder an die Erdstösse<br />
gewöhnen, die in Guatemala so alltäglich<br />
sind. Einer davon war besonders<br />
eindrücklich. Wir sprachen gerade von<br />
Pfi ngsten, und als ich die Stelle las,<br />
wo die Erde bebte, wackelte das ganze<br />
Gebäude! So konnte ich ungewollt anschaulichsten<br />
Unterricht geben.<br />
Neun Tage unterrichtete ich, dann konnte<br />
ich noch bei meinen Eltern im Büro<br />
mit Hand anlegen. Es ist wunderbar, wie<br />
viel Literatur gerade in Guatemala unter<br />
die Leute kommt! Möge der Herr jedes<br />
ausgestreute Samenkorn reich segnen.<br />
Sogar praktische Arbeiten, zu der mein<br />
Vater wenig Zeit fi ndet, konnte ich erledigen.<br />
Hinzu kamen noch einige Gemeindeeinsätze,<br />
die der Herr ebenfalls reich<br />
segnete. Ich hatte somit einen ganz ausgefüllten<br />
Monat in Guatemala.<br />
Der provisorische Unterrichtsraum der neuen Bibelschule von «WDL» in Guatemala<br />
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