Grün Stadt Zürich Geschäftsbericht 05
Grün Stadt Zürich Geschäftsbericht 05
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<strong>Grün</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong><br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>05</strong><br />
4<br />
Die Obstausstellung soll in den nächsten<br />
Jahren in weiteren <strong>Stadt</strong>quartieren<br />
gezeigt werden.<br />
Ökologisches Bewertungsund<br />
Ausgleichsmodell SBB<br />
<strong>Zürich</strong> Hauptbahnhof<br />
Das Modell entstand 1994 im Zusammenhang<br />
mit den umfangreichen Ausbauprojekten<br />
für die Bahn 2000 und<br />
wurde von den SBB mit <strong>Grün</strong> <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Zürich</strong> erarbeitet mit dem Ziel, die floristisch<br />
und faunistisch sehr wertvollen<br />
Habitate zu erhalten. Das ausgeklügelte<br />
Modell basiert auf einem Wertepunktesystem,<br />
einem Ersatzflächenund<br />
Zielartenkonzept. Bei sämtlichen<br />
Bauvorhaben der SBB wurde es angewendet<br />
und mussten die notwendigen<br />
Punkte erreicht werden.<br />
Die Resultate sind überzeugend.<br />
Sämtliche Bauprojekte konnten fristgerecht<br />
realisiert und die ökologischen<br />
Ziele weitgehend erreicht werden. Die<br />
Population der Mauereidechsen ist<br />
heute stärker als je zuvor, mehrere<br />
Dutzend Wildbienenarten leben auf<br />
dem Areal und die sehr stark gefährdete<br />
Blauflüglige Oedlandschrecke kann<br />
sich nach wie vor behaupten. Auch<br />
eine kleine Population der Gelbbauchunke<br />
pflanzt sich fort.<br />
Brutvogelkartierung 20<strong>05</strong><br />
Dieses Jahr wurde erstmals eine flächendeckende<br />
Bestandesaufnahme<br />
der Brutvögel in der <strong>Stadt</strong> <strong>Zürich</strong><br />
durchgeführt. Im Rahmen der Kartierung<br />
wurde 69 Vogelarten mit<br />
insgesamt 7976 Revieren nachgewiesen.<br />
Häufigste aufgenommene Art war<br />
die Mönchsgrasmücke mit 1782 Re-<br />
vieren. 18 Vogelarten, die in der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Zürich</strong> brüten, stehen auf der Roten<br />
Liste der gefährdeten und verletzlichen<br />
Vogelarten der Schweiz.<br />
In <strong>Stadt</strong>zürcher Wäldern mit altem<br />
Baumbestand war der Ruf des<br />
Schwarzspechts erfreulich häufig zu<br />
hören. Entlang naturnaher Abschnitte<br />
an Flüssen und Bächen brüten Eisvogel,<br />
Wasseramsel und Bergstelze,<br />
Rauchschwalben und <strong>Grün</strong>specht. In<br />
Landwirtschaftsgebieten und auf höheren<br />
Bauten wie den Hochkaminen<br />
der Kehrrichtverbrennungsanlagen<br />
oder dem Grossmünster nisten Wanderfalken,<br />
Turmfalken und Dohlen.<br />
Die Daten flossen in den Naturwertindex<br />
ein und führten zu einer Neuberechnung<br />
auf deutlich verbesserter<br />
Datenbasis.<br />
Dachbegrünung<br />
Flachdachbegrünungen sind als Beitrag<br />
zum ökologischen Ausgleich generell<br />
zu fördern. 20<strong>05</strong> wurde die Begrünungssituation<br />
der Flachdächer in<br />
<strong>Zürich</strong> untersucht mit dem Ziel, die<br />
Wirkung der Flachdachbegrünungsvorschrift<br />
in der BZO (Art. 11) allgemein<br />
und speziell bei städtischen Bauten<br />
zu messen, um daraus Bedarf und<br />
Möglichkeiten für Förderungsmassnahmen<br />
abzuleiten. Eine quantitative<br />
Flächenanalyse wurde mittels Luftbildern<br />
auf einem Viertel der <strong>Stadt</strong>fläche<br />
gemacht und eine qualitative ökologische<br />
Analyse mittels Vegetationsaufnahmen<br />
auf 68 Dächern.<br />
Insgesamt beträgt der Flachdachanteil<br />
43 Prozent der Gesamtdachfläche,<br />
wovon 23 Prozent begrünt sind. 36<br />
Prozent der seit 1991 neu gebauten<br />
Gebäude mit Flachdach wurden begrünt.<br />
Zusätzliches Potenzial für eine<br />
Begrünung bestünde bei 51 Prozent<br />
der Dachfläche der seit 1991 neu erstellten<br />
Bauten, was einer Fläche von<br />
ca. 30 Hektaren entspräche. Bei den<br />
Vegetationsaufnahmen wurden total<br />
330 Pflanzenarten gefunden – ein Viertel<br />
des städtischen Artenspektrums.<br />
Begrünte Flachdächer können eine<br />
reiche Artenvielfalt aufweisen (pro<br />
Dach bis 106 Arten) und auch Wuchsort<br />
für gefährdete Arten sein,<br />
besonders<br />
Standorte.<br />
für Pflanzen trockener<br />
Um das aufgezeigte Potenzial weiter<br />
aufschlüsseln zu können nach Kriterien<br />
wie Nutzung oder stadteigene Gebäude,<br />
wird die Luftbildanalyse 2006<br />
flächendeckend vervollständigt.<br />
<strong>Zürich</strong> Naturpark<br />
Das Ziel, einen Naturerlebnispark mit<br />
nationaler Anerkennung zu schaffen,<br />
ist ein Stück näher gerückt. Unter der<br />
Federführung des Kantons wurde für<br />
den Sihlwald eine breit abgestützte<br />
Schutzverordnung erarbeitet. Für eine<br />
flexible Lösung hinsichtlich der nationalen<br />
Anerkennung, aber auch einzelner<br />
Nutzergruppen entsprechend,<br />
wurden zwei Varianten ausgearbeitet.<br />
Nach Abschluss der Vernehmlassung<br />
steht nun der Entscheid des Regierungsrates<br />
an. Ein Entwurf für einen<br />
Waldreservatsvertrag konnte ebenfalls<br />
mit dem Kanton erarbeitet werden.<br />
12 Gemeinden des Bezirks Horgen haben<br />
einer engeren Zusammenarbeit<br />
für den Naturerlebnispark zugestimmt