Rentieren sich Gülle-Kleinanlagen? (pdf)

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AUS DER PRAXIS „Eine kleine Biogasanlage kann unter bestimmten Voraussetzungen sehr lohnenswert sein“, erklärt Dr. Manfred Dederer von der Staatlichen Biogasberatung in Baden- Württemberg. großen Anlagen hätte das keine nennenswerten Auswirkungen. Ein Einsatz von Getreide wäre jedoch unwirtschaftlich, hin - gegen würde sich der 100-prozentige Gülleeinsatz bei der Rinderhaltung lohnen. Der Gewinner: 75 kW aus Rindergülle Betrachtet werden unterschiedliche Fallbeispiele. Die Kalkulationen wurden beispielhaft für zwei Anlagengrößen (50 kW und 75 kW), Rinder- und Schweinegülle und unterschiedliche Festmistanteile vorgenommen. Bei allen Berechnungen wurde von einem Volllastbetrieb (8.000 Stunden) ausgegangen. Und, dass Gülle kostenfrei zur Verfügung steht. Der elektrische Wirkungsgrad des Gasmotors ging mit 33 Prozent bei 50 kW und mit 35 Prozent bei 75 kW in die Berechnung ein. Die Abschreibung wurde mit fünf Prozent für Bauteile, zehn Prozent für die Technik und 12,5 Prozent für das Blockheizkraftwerk angesetzt. Der Zinsansatz für das gebundene Kapital wurde mit 3,8 Prozent für eine Laufzeit von 14 Jahren angenommen. Auch dieser Wert berücksichtigt eine ungünstige Ausgangssituation und Ent- Die internationale Messe für erneuerbare Energien Kleinwindkraft, Photovoltaik, Biomasse, BHKWs, Passivhaus ... Gleich notieren: 21. – 24. März 2013
wicklung, da beispielsweise die Landwirtschaftliche Rentenbank zurzeit einen deutlich niedrigeren Zinssatz (1,65 Prozent für zehn Jahre und zwei Prozent für 20 Jahre) bietet. Es wurde zudem von einer vollständigen Fremdfinanzierung ausgegangen, tatsächlich sollte der Landwirt aber rund 20 Prozent Eigenkapital besitzen. Der Eigenstromanteil in der Berechnung beträgt acht Prozent vom erzeugten Strom. Eine zusätzliche Wärmenutzung wurde nicht berücksichtigt, sollte aber angestrebt werden. Buchführung und Beratung schlagen mit rund 3.000 Euro zu Buche. Bei etwas über einer Stunde Arbeitszeit am Tag, die mit 20 Euro Stundenlohn verbucht werden, sind das etwa 400 Stunden pro Jahr. Die Vergütung gilt im Jahr der Inbetriebnahme plus 20 Jahre. Eine Anlage, die 2012 in Betrieb genommen wurde, erhält über diesen Zeitraum Vergütungssätze von 25 Cent nach EEG 2012. Für Neuanlagen gilt eine Degression der Vergütung von zwei Prozent pro Jahr. Eine Anlage, die 2013 in Betrieb genommen wird, bekommt für weitere 20 Jahre 98 Prozent des Vergütungssatzes, also 24,5 Cent, und so weiter. 200 GV Rinder oder 267 GV Schweine Die beiden Substrate Rindergülle und Schweinegülle unterscheiden sich deutlich in ihrer Grundzusammensetzung. „Ein Landwirt benötigt für eine 75 kW Biogasanlage 4.000 Kubikmeter Gülle“, erklärt Dr. Dederer. Diese Menge produzieren entweder rund 200 Großvieheinheiten (GV) Rinder oder 267 GV Schweine. In die Berechnung gehen pro Kuh 20 Kubikmeter Gülle und 15 Kubikmeter für ein Schwein ein. Bei einer reinen Gülleanlage in dieser Größenordnung würden demnach rund 510 GV Kühe für 10.150 Kubikmeter und 960 GV Schweine für 14.370 Kubikmeter benötigt. Auch der Biogasertrag ist nicht gleich groß: Aus einem Kubikmeter Rindergülle können 28 bis 34 Kubikmeter Biogas erzeugt werden, gerechnet wurde mit 31; bei Schweinegülle liegt die Gasausbeute zwischen 22 und 28 Normkubikmeter (Nm³), angesetzt wurden 25 Nm³. „Im Rinderbereich gehen wir von sieben bis zehn Prozent Trockensubstanz aus, bei der Schweingülle liegen wir zwischen vier bis sechs Prozent“, so Dederer. Bei 4.000 Kubikmeter Rindergülle benötigt die Gärung Der Kompogaspfropfenstromtrockenfermenter Das Original aus der Schweiz Auch an der 22. Jahrestagung sind wir dabei. Mit einem Vortrag im Ausstellerforum sowie mit einem Stand (Halle L2, 10.20) AUS DER PRAXIS zudem noch 900 Tonnen Silomais, das sind etwa drei Tonnen am Tag, und 100 Tonnen Festmist im Jahr. Weil der Wassergehalt der Schweinegülle höher ist, braucht der Prozess noch 115 Tonnen Mais zusätzlich. Mehr Gewinn aus Rindergülle Unter den beschriebenen Voraussetzungen liegt der Gewinn bei einer Investitionssumme bis 450.000 Euro bei rund 44.800 Euro (Schwein 40.900 Euro), abzüglich der Vergütung für die eigene Arbeitszeit kann der Landwirt in diesem Fall etwa 36.800 Euro (Schwein 32.900) auf seinem Konto verbuchen. Die Investitionen pro Kilowatt belaufen sich auf 6.000 Euro. Bei einer Investitionssumme von 550.000 Euro bleiben bei der Rinderhaltung nach Abrechnung des eigenen Lohns noch etwa 25.900 Euro (siehe Musterkalkulation) und bei der Schweinehaltung 22.000 Euro übrig. Bei 650.000 Euro beträgt der Gewinn 15.300 Euro (Schwein 11.400 Euro). „Eine Erhöhung des Festmistanteils auf 1.000 Tonnen erhöht den Gewinn“, so Dederer. Der Gewinn nach Abzug der eigenen Vergütung beträgt bei der Rinderhaltung 47.100 Euro. Denn: Eine Tonne Gülle erzeugt 31 Kubik- F
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