Ausgabe 04/2012 (PDF-Datei) - Ubi Bene
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BaCKSTAGE<br />
2007 wurden sie von der Uno-Unterorganisation Un habitat mit<br />
sitz in Kenia zum ersten „Messenger of Truth“ in Europa ernannt.<br />
was hat es damit auf sich?<br />
Stahlhofen: dieses weltweite netzwerk vereint künstler als Botschafter<br />
für menschenrechte. der ansatz seines gründers, des ehemaligen<br />
uno-generalsekretärs kofi annan, war es, dass zur lösung<br />
der großen globalen probleme nicht allein die politik aufgefordert<br />
ist. mitmachen sollen menschen aus unterschiedlichen Bereichen.<br />
Sportler, industrie und eben auch musiker. ich komme mir dabei<br />
manchmal ein bisschen wie ein hofnarr vor, weil ich die freiheit<br />
habe, gewisse dinge frei aussprechen zu können. Sicherlich ein privileg<br />
des künstlers. ich setze mein Statement und bin wieder weg.<br />
ich muss keine erwartungen erfüllen. es geht darum, denkanstöße<br />
zu geben und andere Sichtweisen einzubringen.<br />
worum geht es konkret?<br />
Stahlhofen: meine aufgabe ist es, mehr menschen einen zugang zu<br />
sauberem, bezahlbarem trinkwasser zu ermöglichen. denn wasser<br />
ist definitiv ein menschenrecht und kein Spekulationsgegenstand.<br />
es ist auch nicht das neue Öl. und wir werden so lange darauf aufmerksam<br />
machen, bis sich diese einsicht bei den großkonzernen<br />
und entscheidern durchgesetzt hat. das wasser gehört in die hände<br />
der menschen.<br />
wie meinen sie das?<br />
Stahlhofen: wasser ist ein allgemeingut. der zugang zu sauberem<br />
trinkwasser muss gewährleistet sein. es ist ein wertvolles lebensmittel,<br />
das für alle menschen auf der erde verfügbar sein muss. ich<br />
kann nicht akzeptieren, wenn es heißt, es gäbe zu wenig trinkwasser.<br />
das element kommt immer wieder zurück, wasser verschwindet<br />
nicht. wir leben auf einem blauen planeten. was wirklich knapp<br />
gehalten wird, ist der zugang zur vorhandenen und bezahlbaren<br />
technik, um es zu fördern und zu verteilen. das problem liegt in<br />
der zentralen wasserwirtschaft. unser ziel ist, die wasserversorgung<br />
zu dezentralisieren und die Ressource bezahlbar zu machen.<br />
ROBERT ARATÓ<br />
aktuelle Arbeiten unter<br />
www.galerie-lauth.de<br />
Malerei | Grafik | Vergoldungen | Einrahmungen | Restaurierungen<br />
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nur wenn wasser global gesund, verfügbar und preiswert ist, kann<br />
sich die welt nachhaltig wirtschaftlich und sozial entwickeln. Jedem<br />
land, das seinem volk sauberes wasser verweigert oder sich<br />
mit minderwertigem trinkwasser zufrieden gibt, muss man auf die<br />
finger hauen.<br />
In welchen Ecken der welt ist das Problem besonders akut?<br />
Stahlhofen: natürlich schauen wir häufiger nach asien, afrika und<br />
Südamerika. aber wasser ist grundsätzlich überall ein großes problem.<br />
auch in den reichen industrienationen. wenn es wochenlang<br />
nicht regnet, spürt man, wie kostbar es tatsächlich ist. wir müssen<br />
unseren kindern zeigen, wie man mit dieser Ressource sensibel umgeht.<br />
darin liegt ein Bildungsauftrag.<br />
stößt eine Initiative wie „Menschen am Fluss“ genau dort an grenzen?<br />
Stahlhofen: nun, das projekt war regional gebunden. wir leben hier<br />
in einem wasserparadies. Bei uns fließen neckar und Rhein vorbei,<br />
wir haben den odenwald vor der tür. uns geht es gut. wir drehen in<br />
mannheim den hahn auf und es kommt wunderbares wasser heraus.<br />
das ist ein großer Reichtum. aber die wenigsten haben ein Bewusstsein<br />
für diese Situation.<br />
„water is right“ heißt die stiftung. wann wurde sie gegründet und<br />
welche rolle spielt rolf stahlhofen?<br />
Stahlhofen: vor fast genau einem Jahr. wir sind noch in der wachstumsphase.<br />
ich war zunächst Stifter und geschäftsführer, sehe mich<br />
aber mehr impulsgeber und emotionaler kommunikator. die projekte<br />
werden zu groß und zu zahlreich für einen einzelkämpfer. vor<br />
kurzem hat sich der Beirat formiert mit Juristen, Steuerexperten und<br />
einem langjährigen un-mitarbeiter mit den richtigen verbindungen.<br />
ein hervorragendes team.<br />
wie hoch ist das stammkapital?<br />
Stahlhofen: derzeit 25.000 euro. das ist aber nur der anfang. Bis<br />
2016 wird der Betrag erheblich aufgestockt. wir sind jetzt schon in<br />
der lage, gezielt und kontinuierlich projekte zu finanzieren.<br />
Gut gerüstet für Regen und Sonne<br />
Der Clou der Terrado ist die Kombination<br />
aus Glasdach und Markise. Sie<br />
schützt vor intensiver Sonneneinstrahlung<br />
ebenso wie vor plötzlichen Regenschauern.<br />
Die witterungsbeständige,<br />
pulverbeschichtete Alumi nium konstruktion<br />
mit optionaler Markise ist genau die<br />
richtige Lösung für Individualisten mit<br />
einem besonderem Anspruch an Funktion<br />
und Ästhetik.<br />
Serienmäßig motorgetrieben, lässt sie<br />
sich komfortabel aus und einfahren.<br />
Ein optional erhältliches Beleuchtungssystem<br />
sorgt für angenehmes, warmes<br />
Licht und zaubert mediterranes Flair<br />
auf die heimische Terrasse.<br />
gibt es aktuelle beispiele?<br />
Stahlhofen: wir installieren gerade in einer Schule für 900 kinder<br />
in haiti eine aufbereitungsanlage. darüber hinaus unterstützen wir<br />
ein projekt von meinem freund udo lindenberg: ein kinderdorf in<br />
mombasa hat ein existenzielles problem mit verunreinigtem wasser<br />
und benötigt dringend auch so ein System. das bedeutet sauberes<br />
trinkwasser für 2.500 menschen.<br />
bringt die stiftung neben der Technik auch Know-how ins Land?<br />
Stahlhofen: Ja, wir bilden unter anderem in kooperation mit der<br />
hochschule hof vor ort menschen aus, damit sie diese technik bedienen<br />
können. es gibt relativ simple, kompakte und kostengünstige<br />
geräte, die in zwei minuten aus schmutziger Brühe sauberes trinkwasser<br />
machen können. ein einziges gerät ist fünf mal billiger als<br />
vergleichbare modelle und kann bis zu 2.000 menschen versorgen.<br />
die Stiftung wird diese „water-Boxes“ weltweit verteilen. kleine dörfer<br />
können so ihre eigene wasseraufbereitung betreiben, ohne von<br />
den großkonzernen abhängig zu sein.<br />
wie funktionieren diese geräte?<br />
Stahlhofen: mit hilfe einer speziellen carbonatmischung wird der<br />
biologische Selbstreinigungsmechanismus von wasser in gang gesetzt.<br />
das ist ein bewährtes, einfaches chemisches verfahren. wir<br />
haben die funktionsfähigkeit vor kurzem mit mannheimer Rheinwasser<br />
ausprobiert, und es ist allen sehr gut bekommen. im ernst:<br />
ein solcher wissenstransfer ist uns ganz wichtig. es geht darum,<br />
Systeme im kleinen zu ändern. nur Spenden bringt nichts. man<br />
muss schauen, dass etwas nachhaltig wirkt. und ich meine das nicht<br />
als marketing-Spruch, wie es heute leider üblich ist.<br />
weitere Informationen<br />
www.waterisright.org<br />
Spendenkonto: 2 644 411 00<br />
Blz 500 800 00<br />
Heckert GmbH<br />
Mannheimer Landstraße 15<br />
68782 Brühl/Baden<br />
T 06202 947 99 66<br />
F 06202 574 91 95<br />
E info@heckert-markisen.de<br />
H www.heckert-markisen.de<br />
interview: Thomas Tritsch n<br />
28 UBI BENE<br />
UBI BENE 29<br />
sonn<br />
heck