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Ausgabe 04/2012 (PDF-Datei) - Ubi Bene

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ladySpEciAl<br />

S<br />

Schneider lacht ihr herzliches Lachen. „Ich lerne gerade Xhosa“,<br />

sagt die Auswanderin an einer reich gedeckten Küchentafel.<br />

Schinken, Käse, südafrikanischer Melonensalat. Dazu<br />

gibt es einen leichten Pinotage-Rosé namens „Pink of Sopiensklip“,<br />

der sich wunderbar ans Essen schmiegt. Auch am<br />

frühen Nachmittag. So viel Kulinarik hätte man jetzt nicht erwartet. Wobei,<br />

irgendwie schon. Jürgen Schneider ist ein virtuoser Spitzenkoch und – falls<br />

man das in der Oberklasse des Gastro-Genres überhaupt so salopp dahersagen<br />

darf – ein ultracooler Typ. Den Michelin-Stern hält er im 13. Jahr. Und<br />

im letzten. „In Afrika gibt es keine Sterne“, so die Gastgeberin. Jedenfalls<br />

noch keine für die Küche.<br />

Zum Jahreswechsel verlassen die Schneiders Schriesheim und damit auch<br />

den Strahlenberger Hof. Eine der Top-Adressen der Metropolregion. „Die<br />

ganze Sache ist wohl überlegt und alles andere als ein Schnellschuss“,<br />

so die sympathische Service-Chefin und Weinakademikerin, die ihre Zelte<br />

ohne dicke Tränen abbricht. Die Gastro-Szene sei ein fahrendes Volk.<br />

Umziehen ist okay. Die beiden lieben Abenteuer. In der Küche. Und auch<br />

sonst. „Das erste Sternerestaurant, das den Kontinent wechselt“, sagt sie<br />

und lacht in einer Stimmung aus Vorfreude und einem leichten Kribbeln.<br />

„Weggehen macht immer auch ein bisschen frei.“<br />

„Farm for sale“ – mit dieser<br />

Anzeige fing alles an<br />

Es war Liebe auf den ersten Blick, damals 1996, als die Schneiders folgenschwer<br />

mit einem Stückchen Farmland kollidierten. Obwohl: Stückchen<br />

ist gut. 500 Hektar sind nicht gerade Vorgartendimension. Susanne<br />

Schneider relativiert: Die bestockte Rebfläche beträgt „nur“ gut 25 Hektar.<br />

Groß genug. Immerhin fast ein Viertel der Fläche, die von der Schriesheimer<br />

Winzergenossenschaft bewirtschaftet wird.<br />

„Schuld“ war eine Anzeige im internationalen Fachmagazin „Wine Spectator“.<br />

Dort stand das unschuldige Sätzchen „Farm for sale“. Zehn Parteien<br />

schlossen sich zusammen und bissen an. Verstreut in ganz Deutschland.<br />

Ärzte und Manager, Museumsleiter und Psychologen. Und �<br />

„WEGGEHEn MAcHT iMMER AUcH Ein biSScHEn FREi“:<br />

SUSAnnE ScHnEiDER UnD iHR MAnn JÜRGEn vERlASSEn<br />

ZUM JAHRESEnDE DEn STRAHlEnbERGER HOF. iHR ZiEl:<br />

DAS WEinGUT SpRinGFOnTEin in SÜDAFRikA.<br />

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