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18 ZUr Lehre "Mit 79 Humanmedizinischen Studienplätz en je 100.000 Einwohner liegt Thü ringen aktuell im unteren Dritt el der Länder [...]. Die Planungen des Landes gehen davon aus, dass keine zusätz lichen Medizin- Studienplätz e [...] fi nanziert werden sollen, jedoch auch keine Verringerung entsprechend dem demographischen Rü ckgang vorgenommen wird. Durch die Aufrechterhaltung der jetzigen Kapazitäten will das Land einem Versorgungsproblem in der Fläche vorbeugen. Der Wissenschaftsrat stimmt dieser Politik im Hinblick auf die Finanzkraft des Landes und dem insgesamt eher steigenden Bedarf an Ausbildungskapazitäten in der Medizin zu. Eine Erhöhung der Zahl der Studienplätz e bei gleichbleibender personeller Ausstatt ung erscheint jedenfalls nicht tragbar, da in Jena bereits jetz t 30 Medizinstudierende auf eine Professur kommen. Damit liegt der Standort deutlich ü ber dem Bundesdurchschnitt 2004/2005, der bei 21 Studierenden je Professur lag [...]. Ein besonderes Merkmal der Studiengangskonzeption fü r Humanmedizin in Jena ist der Verzicht auf eine systematische Integration klinischer Bezü ge in die vorklinische Ausbildung. Sie fi ndet nur sporadisch und als Initiative einzelner Lehrender statt . Das UKJ begrü ndet dies u.a. mit der räumlichen Trennung zwischen der Klinik in Lobeda und der Vorklinik an den innerstädtischen Standorten [...]. Damit entspricht der 1. Abschnitt der Ärztlichen Ausbildung in Jena […] nicht den in der ÄappO formulierten Erwartungen und bleibt hinter dem an anderen Standorten erreichten Niveau der Umsetz ung zurü ck. Es bedarf aller Hindernisse zum Trotz einer grundlegenden Integration klinischer Partner. [...] Fü r die studentische Ausbildung fehlen des Weiteren skills labs, die erst jetz t aufgebaut werden. Auf diesem Gebiet der Lehrinfrastruktur gibt es dringenden Nachholbedarf fü r das UKJ. Unbefriedigend ist die Bibliothekssituation fü r die Medizinstudierenden. Die Ausstatt ung [...] ist nicht ausreichend. […]" Eigentlich eindeutige Worte. Was sagt die Fakultät? "Der Dekan schätz t die Situation als deutlich besser ein, als es vielleicht den Anschein habe." Nicht zuletz t das phänomenale Abschneiden Jenas im letz ten Physikum bestärkt die Konservativen unter den Professoren in dem Willen, Vorklinik und Klinik weiterhin nur sporadisch miteinander zu verbinden. Immerhin haben sie sich dazu herabgelassen, über eine Neukonzeption der "Einführung in die klinische Medizin" nachzudenken. Und sie wollen doch tatsächlich die anderen Studiengänge in Deutschland nach Stärken und Schwächen analysieren. Wir sollten aber nicht vergessen: Wir haben endlich unser SkillsLab. Es hat viele Jahre der Überzeugungsarbeit gekostet, aber ein Jahr nach dem Besuch des Wissenschaftsrates wurde es tatsächlich geöff net. Die Verantwortlichen hier in Jena wissen aber auch, dass das SkillsLab nicht alles gewesen sein kann: Am 16. April dieses Jahres wird es eine ganztägige Sitz ung des Fakultätsrates zur Zukunft des Medizinstudiums in Jena geben - neue Modelle der Studienplatz vergabe und mehr praktische Kurse werden nur zwei
der vielen, drängenden Themen sein. "Der humanmedizinische Studiengang wurde von den Studierenden […] insgesamt positiv bewertet. Dies gilt trotz der oben beschriebenen Mängel in der Verzahnung mit der Klinik auch fü r die Konzeption der Vorklinik. Die Solidarität mit dem Standort ist daher hoch. [...]“ Als wir damals von den Mitgliedern des Wissenschaftsrates gebeten wurden, doch nicht nur die positiven Aspekte des Studiums hier zu nennen, merkten wir es selbst: Wir studieren, trotz aller Mängel, doch ganz gern an dieser Uni. Das fi ndet sich auch im Gutachten, und regelmäßig auch im CHE-Ranking wieder... ZUr ZahnMediZin "Die Lehre in der Zahnmedizin ist vorwiegend auf die praktische Ausbildung der Studierenden ausgerichtet. Bezü ge zu begleitender Forschung sind nicht erkennbar. Die weitgehend gemeinsame Ausbildung der zahnmedizinischen und der humanmedizinischen Vorklinik fü hrt zu einer Überfrachtung dieses Studienabschnitt s. Außerdem setz t sich die räumliche und organisatorische Trennung von Vorklinik und Klinik […] auch in der Zahnmedizin fort. Die fü r die gesamte vorklinische Ausbildung der Humanmedizin ausgesprochene Empfehlung zur systematischen Integration klinischer Inhalte in die Vorklinik muss auch im zahnmedizinischen Studium umgesetz t werden. [...] Die Forschungsleistung der Zahnmedizin ist als unterdurchschnitt lich zu bewerten." Tja, hier sind nicht allzuviele Ver- besserungen zu vermelden. Die neu zu besetz ende Professur für Konservierende Zahnheilkunde soll so besetz t werden, dass Forschung in der Jenaer Zahnmedizin endlich wieder so genannt werden kann. Für die Lehre sollen in der "Alten Zahnmedizin" sechs neue Räume umgebaut werden, sodass insgesamt mehr Phantomarbeitsplätz e zur Verfügung stehen. Die Zahnmedizin in Jena liegt im CHE-Ranking übrigens auf Platz 1 - vielleicht gerade wegen der fehlenden Forschungsbezüge - oder sind die Zahnis noch lokalpatriotischer als alle anderen?! ZUr FOrSchUnG "Das UKJ befi ndet sich hinsichtlich der Themen seiner Forschungsschwerpunkte im Umbruch. […] Insgesamt ist die Dritt mitt eleinwerbung der Fakultät mit 0,19 Euro Dritt mitt el je Euro Landeszufü hrungsbetrag nicht zufriedenstellend. Im Bundesdurchschnitt 2005 liegt dieser Wert bei 0,34 Euro [bzw. durchschnitt lich 174 T€ pro Professor am UKJ im Vergleich zu 240 T€ im Durchschnitt der Uniklinika; Anm. der Redaktion]. Hier muss eine deutliche Steigerung gelingen. [...] Auch die Zahl akademisch motivierter, qualitativ herausragender klinischer Studien wird dem Anspruch einer Universitätsmedizin nicht gerecht." Solche Aussagen treff en unsere Profs naturgegeben wesentlich härter als alle vernichtenden Urteile zum Thema Lehre. Aus diesem Grund fallen die Reaktionen hierauf auch umfassender aus: Unter anderem wird der Personalbestand des Zentrums für klinische Studien mehr als verdoppelt, inklusive einer neuen Professur und
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