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Ausgabe 30 (Oktober 2004) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

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Seite 2 Meinung und mehr<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2004</strong><br />

Hier schreibt der Herausgeber Klaus-<br />

Peter Willsch mit spitzer Feder.<br />

Lauter Sieger: am Abend der<br />

Landtagswahlen in Brandenburg<br />

und Sachsen konnte man<br />

die hohe Kunst der Interpretation<br />

von Wahlergebnissen<br />

studieren: Eine „große Koalition“<br />

in Brandenburg mit nur<br />

wenig mehr als der Hälfte der<br />

Stimmen, eine „große Koalition“<br />

in Sachsen mit einer SPD<br />

unter 10 Prozent der Stimmen<br />

im Geburtsland der Sozialdemokratie.<br />

Und der SPD-Vorsitzende<br />

verkündet ungerührt,<br />

daß die Trendwende<br />

geschafft sei.<br />

+ + +<br />

Aufgeregtes Wegrennen<br />

der anderen Parteienvertreter<br />

beim<br />

Auftauchen der Rechtsextremen<br />

im Fernsehstudio,<br />

unsouveräner<br />

Umgang mit DVU und<br />

NPD durch die Fernsehredakteure:nachdem<br />

Potestwähler die<br />

unsäglichen Rechten in<br />

zwei Landesparlamente<br />

gewählt haben, wird<br />

man wohl einen Umgang<br />

mit ihnen finden<br />

müssen, der sie nicht<br />

unnötig aufwertet, sie<br />

aber auch bei ihrer Klientel<br />

nicht sogleich zu Märtyrern<br />

macht.<br />

Und mit den Nachfolgern der<br />

SED und ihrem Stasi-Spitzenkandidaten,<br />

die das linke Gegengewicht<br />

der sich hochschaukelnden<br />

Extreme darstellen,<br />

darf man auch keine gemeinsame<br />

Sache machen.<br />

+ + +<br />

Da ist es sicher nicht richtig,<br />

wenn die Rosa-Luxemburg-<br />

Stiftung der kommunistischen<br />

Nachfolgepartei PDS aus dem<br />

Bundeshaushalt unterstützt<br />

wird, obwohl die PDS 2002 den<br />

Einzug in den Bundestag nicht<br />

geschafft hat. Ich habe die Beratungen<br />

des 2005er Haushaltsentwurfes<br />

im Haushaltsausschuß<br />

zum Anlaß genommen,<br />

ein Ende dieser Bezuschussung<br />

zu beantragen.<br />

Leider konnte ich hierfür keine<br />

Mehrheit erlangen, da man auf<br />

der linken Seite des Parlamentes<br />

sich offenbar die SED-Nachfolgepartei<br />

gewogen halten will<br />

und dafür auch in Kauf nimmt,<br />

die PDS Kaderschmiede mit<br />

Steuermitteln aufzupäppeln.<br />

+ + +<br />

Mal sehen, wie das ausgeht:<br />

Jetzt sollen der Türkei doch<br />

1.000 Leopard II-Panzer geliefert<br />

werden. Schön wäre das für<br />

die deutsche Rüstungsindustrie.<br />

Vor fünf Jahren freilich ist<br />

der Deal an grünem Widerspruch<br />

gescheitert.<br />

Besonders die Gutmenschenfraktion<br />

um die jüngst wiedergewählte<br />

Vorsitzende Roth hatte<br />

erhebliche Bedenken wegen<br />

der Menschenrechtslage in der<br />

Meine Sachverständigenleistungen<br />

Erstellung von Gutachten<br />

über Fahrzeug-Unfallschäden<br />

• zur Sicherheit Ihrer Ansprüche<br />

• zur Beschleunigung der Schadensabwicklung<br />

• als Beweissicherung<br />

SCHADENSSCHNELLERFASSUNG<br />

durch modernste Computeranlage<br />

AUFLÖSUNG DES PREISAUSSCHREIBENS<br />

FÜR „POLITIKINTERESSIERTE“<br />

Hier zunächst die richtigen Antworten auf unsere sieben Fragen:<br />

1. Zu welchem Einzelplan des Bundeshaushaltes hat der Abgeordnete Klaus-Peter Willsch zuletzt im Deutschen<br />

Bundestag geredet? Einzelplan <strong>30</strong> (Bildung und Forschung)<br />

2. Welche Menge Sonnenenergie strahlt weltweit jährlich auf die Erde? 1.540.000.000.000.000.000 kWh/a<br />

3. Wie heißt die Enquête-Kommission, in der der Landtagsabgeordnete Peter Beuth seine Fraktion als Obmann<br />

vertritt? Demographischer Wandel – Herausforderungen an die Landespolitik<br />

4. Wie viele zentrale Versprechen werden in der Erfolgsbilanz von Landrat Bernd Röttger überprüft? Sieben<br />

5. Welche SPD-Bürgermeister fordern die Auflösung des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises? Gerhard Krum und Axel<br />

Petri<br />

6. Wie heißt das exklusive Automobil für das vor kurzem ein Liebhabertreffen im <strong>Rheingau</strong> stattfand?<br />

Excalibur<br />

7. Welche zwei europäischen Länder haben zum wiederholten Male gegen den EU-Stabilitätspakt verstoßen?<br />

Deutschland und Frankreich<br />

2 Plätze für eine viertägige Busreise nach Berlin hat gewonnen:<br />

Gabriele Etz, Aarbergen-Panrod<br />

PREISRÄTSEL FÜR „COMICFREUNDE“<br />

10 EXEMPLARE DES BRANDENEUEN KARL-COMICS „DAS ERBE“ ZU GEWINNEN<br />

Der <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong> verlost unter den Einsendern des Preisausschreibens mit den richtigen<br />

Lösungen 10 Exemplare des brandneuen KARL-Comics „Das Erbe“ aus dem Hause AK-Verlag. Mitmachen<br />

dürfen diesmal wieder alle. Hier sind die Fragen:<br />

1. Wo fand die Willkommens-Party für Schulanfänger mit Landrat Bernd Röttger statt?<br />

2. Auf wieviel Euro hat Landrat Bernd Röttger die Mittel für EDV-Anlagen in den Schulen des <strong>Rheingau</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong> erhöht?<br />

3. Wo hat die Junge Union <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> mit ihren Gästen den Tag der Deutschen Einheit in diesem<br />

Jahr gefeiert?<br />

4. Wieviel Geld spart der Landkreis <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> bis 2008 bei der Miete des Kreishauses in Bad<br />

Schwalbach durch die Nachverhandlungen mit dem Vermieter?<br />

5. Wieviel Prozent der deutschen Kinder sind nach der jüngsten Schätzung stark übergewichtig?<br />

6. Wie heißt die Initiative der EU-Kommission zur Förderung neuer Medien?<br />

7. Wie bezeichnet man das Regelwerk, das die Kreditvergabe von Banken und Kreditinstituten festlegt?<br />

Sie finden alle Antworten im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>.<br />

Die richtigen Antworten bitte auf eine Postkarte schreiben, Absender und Telefonnummer<br />

nicht vergessen, ausreichend frankieren und ab mit der Post bis zum<br />

29. <strong>Oktober</strong> (Einsendeschluß) an den <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong>, Klaus-<br />

Peter Willsch, Hirsenstraße 13, 65329 Hohenstein-Holzhausen.<br />

Türkei, vor allem mit Blick<br />

auf die Kurdenproblematik.<br />

Nun sind schwere Kampfpanzer<br />

für den Kampf im gebirgigen<br />

„wilden Kurdistan“<br />

ohnehin nicht geeignet.<br />

Aber angesichts der Euphorie,<br />

mit der der grüne Außenminister<br />

jetzt die Aufnahme<br />

von Beitrittsverhandlungen<br />

der Türkei mit der EU verfolgt,<br />

wird es sicher spannend<br />

werden bei der Wiederaufnahme<br />

dieses Stücks auf den<br />

politischen Spielplan.<br />

Meine Prognose: Die Grünen<br />

werden plötzlich atemberaubende<br />

Fortschritte beim Umgang<br />

mit den Menschenrechten<br />

in der Türkei feststellen,<br />

um den Vorwand zu haben,<br />

ein weiteres Prinzip über<br />

Bord zu werfen. Sonst droht<br />

der Kanzler vielleicht wieder<br />

einmal mit einer öffentlichen<br />

Demonstration, wer bei rotgrün<br />

Koch und wer Kellner<br />

ist.<br />

Ihr<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

Herausgeber<br />

KRAFTFAHRZEUG-<br />

SACHVERSTÄNDIGENBÜRO<br />

Harald Diefenbach<br />

KFZ-Sachverständiger<br />

Hauptstraße 76<br />

65326 Aarbergen-Michelbach<br />

Telefon 0 61 20 / 42 51<br />

Gute Gründe<br />

für Sie, den<br />

Sachverständigen<br />

Ihres Vertrauens<br />

zu wählen.<br />

IMPRESSUM:<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong> <strong>Monatsanzeiger</strong><br />

erscheint monatlich im<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis mit einer<br />

Auflage von 90.000 Exemplaren.<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

3/2003.<br />

Herausgeber und<br />

verantwortlich für den Inhalt:<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

Redaktion:<br />

Sascha Keil<br />

Stephan Röttger<br />

Anzeigen:<br />

Annette Willsch<br />

(Geschäftsf. + Vertrieb)<br />

Hirsenstraße 13<br />

65329 Hohenstein-Holzhausen<br />

Telefon 06120 / 97 97 66<br />

Telefax 06120 / 97 97 68<br />

Email: info@rheingau-taunusmonatsanzeiger.de<br />

Internet: www.rheingautaunus-monatsanzeiger.de<br />

Namentlich gezeichnete Artikel<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong><br />

<strong>Monatsanzeiger</strong>s erscheint<br />

am 13./14. November<br />

<strong>2004</strong>. Redaktionsschluß für die<br />

nächste <strong>Ausgabe</strong> ist am 1. November<br />

Anzeigenschluß ist am<br />

3. November.<br />

Druck:<br />

Druck- und Pressehaus<br />

Naumann<br />

Fotos: RTMA-Archiv,<br />

Fotos: Wolfgang Kühner<br />

Hermann Heibel<br />

Satz und Layout:<br />

ELZET Verlags-GmbH,<br />

<strong>Taunus</strong>stein<br />

✉ Leserbriefe ✉ ✉ Leserbriefe ✉<br />

Wer beschimpft wen?<br />

Ich bin seit etwa dreißig Jahren<br />

in der Kommunalpolitik<br />

tätig. Für mich ist schon ein<br />

gewaltiger Wandel im Umgang<br />

mit dem politischen<br />

Konkurrenten erkennbar.<br />

Für jede Entgleisung sind<br />

immer die anderen verantwortlich.<br />

Wir beklagen, daß<br />

immer weniger Menschen bereit<br />

sind, sich in den Parteien<br />

zu engagieren und sich immer<br />

weniger Wahlberechtigte an<br />

die Wahlurnen verirren.<br />

Ist es ein Wunder? Die gleichen<br />

Personen, die sich oft<br />

unqualifiziert beschimpfen,<br />

analysieren am Wahlabend<br />

mit schlauen Sprüchen, warum<br />

der Wähler wieder zu<br />

Hause blieb.<br />

Kellerei am Steinberg<br />

Ich war zwanzig Jahre in einer<br />

namenhaften Sektkellerei beschäftigt,<br />

davon 15 Jahre als<br />

Technischer Direktor.<br />

Meine Frau war in der Lehranstalt<br />

Geisenheim tätig und Laborleiterin<br />

in einer namhaften<br />

Sektkellerei in Wiesbaden. Außerdem<br />

arbeitete sie 27 Jahre<br />

als staatlich anerkanntes Weinlabor<br />

im <strong>Rheingau</strong>. Wir haben<br />

drei Sektkellereien von der Ba-<br />

Wer Interviews mit unserem<br />

Bundeskanzler verfolgt, stellt<br />

fest, daß Andersdenkende<br />

immer „unanständig“ sind.<br />

Nun ist dieses Wort permanent<br />

in Zeitungen unserer<br />

Region zu lesen. Mir drängt<br />

sich der Verdacht auf, daß<br />

man hier gezielt und taktisch<br />

versucht, den Kreisvorsitzenden<br />

der CDU, Klaus-Peter<br />

Willsch und unseren Landrat<br />

Bernd Röttger zu verunglimpfen.<br />

Nun äußert Herr Mahr, Vorsitzender<br />

der SPD-Kreistagsfraktion,<br />

daß kein „anständiger“<br />

Kommunalpolitiker<br />

mehr mit Willsch und Röttger<br />

zusammenarbeiten will. Wer<br />

solches von sich gibt, zeigt<br />

sein eigenes Niveau.<br />

sisplanung bis zur Realisierung<br />

geplant. Fazit bei den zwei in<br />

Deutschland geplanten Sektkellerein<br />

war, daß ein Neubau<br />

im Außenbereich eine Einsparung<br />

von 25 Prozent der Kosten<br />

im Vergleich zur Umgestaltung<br />

des alten Betriebes erzielt.<br />

Die Errichtung einer unterirdischen<br />

Kellerei am Steinberg<br />

ist deshalb eine optimale Lösung.<br />

Der senkrechte Ablauf in einer<br />

unterirdischen Kellerei zur<br />

Immer tauchen gleiche Vokabeln<br />

auf. Schmutzkampagne,<br />

Rufmord, Falschaussagen,<br />

Menschenverachtung, ehrabschneidend,<br />

Machenschaften,<br />

Rambo und distanzieren.<br />

Immer erscheint als Höhepunkt,<br />

Röttger, Willsch und<br />

Kind sollten sich wie „anständige“<br />

Menschen benehmen.<br />

Vielleicht sollte Herr Albers<br />

sein eigenes Handeln und<br />

Schreiben kritisch überdenken.<br />

Wer beschimpft eigentlich<br />

wen? Wir sollten uns um<br />

Lösungen anstehender Probleme<br />

im Kreis kümmern.<br />

Ich möchte alle Seiten aufrufen,<br />

zur Sachlichkeit zurückzukehren.<br />

Gerhard Schröck,<br />

Heidenrod<br />

Herstellung von „Spätburgunder<br />

Weinen“ ist optimal, was<br />

auch jeder Winzer weiß. Natürlich<br />

benötigt man heute nicht<br />

zwingend einen „Keller“, trotzdem<br />

ist die Nutzung von Tiefentemperaturen<br />

ökologisch<br />

sinnvoll. Der „Steinberg“ muss<br />

nicht gerettet werden, er muss<br />

belebt werden. Der Steinberg<br />

selbst bleibt natürlich in seiner<br />

ursprünglichen Form erhalten.<br />

Heinz und Irene Stadelhoff,<br />

Eltville<br />

Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Der Verlag behält<br />

sich sinngemäße Kürzungen vor.<br />

Operation Türkei-Beitritt<br />

gefährlich<br />

Privilegierte Partnerschaft ist die beste Grundlage<br />

Wie ein roter Faden ziehen<br />

sich die Zweifel der EU-<br />

Kommission mit Blick auf<br />

eine mögliche Überforderung<br />

der Europäischen Union<br />

im Falle eines Türkeibeitritts<br />

durch ihren Bericht.<br />

Noch nie in der Geschichte<br />

der Europäischen Union wurde<br />

ein so großer Berg berechtigter<br />

Bedenken beiseite geschoben,<br />

wie im Falle der Türkei.<br />

Statt der in diesem Jahr<br />

vollzogenen Erweiterung um<br />

10 Staaten und 70 Millionen<br />

Menschen ausreichend Zeit zu<br />

geben, hat die scheidende<br />

EU-Kommission die Frage<br />

nach den Grenzen Europas<br />

Irritationen im deutsch-<br />

polnischen Verhältnis<br />

Bundeskanzler hat Unklarheit und Unsicherheit produziert<br />

Es ist eine bodenlose Unverschämtheit,<br />

wenn der stellvertretende<br />

Vorsitzende der<br />

SPD-Fraktion im Deutschen<br />

Bundestag, Gernot Erler, den<br />

organisierten deutschen Heimatvertriebenen<br />

die Schuld<br />

für die Zuspitzungen im<br />

deutsch-polnischen Verhältnis<br />

zuschiebt.<br />

Dabei verwechselt er völlig<br />

Ursache und Wirkung, wenn<br />

er mit dem Blick auf den<br />

Bund der Vertriebenen und<br />

seine Präsidentin Erika Steinbach<br />

formuliert, sie sei „in<br />

vollem Umfang dafür verantwortlich,<br />

bei den Polen Ängste<br />

vor Entschädigungsforderungen<br />

deutscher Vertriebener<br />

geweckt zu haben.“<br />

Es war allein Bundeskanzler<br />

Schröder, der sich im Rahmen<br />

seiner Rede am 1. August in<br />

Warschau, völlig ohne Not<br />

und unverantwortlich gegen<br />

die Auffassung aller bisheri-<br />

mit einer Öffnung nach Vorderasien<br />

beantwortet.<br />

Die Grenzen zum Iran, dem<br />

Irak und Syrien sollen die<br />

neuen Außengrenzen der<br />

Union werden.<br />

Die Kommission ist aufgefordert,<br />

ihre Andeutungen sowohl<br />

hinsichtlich eines möglichen<br />

Verhandlungsabbruchs<br />

als auch mit Blick auf die<br />

Schaffung besonderer Beziehungen<br />

von EU und Türkei<br />

jenseits der Vollmitgliedschaft<br />

zu konkretisieren und diese<br />

während der Beitrittsverhandlungen<br />

als reale Alternative zu<br />

verfolgen.<br />

gen Bundesregierungen seit<br />

1949, übrigens auch der eigenen,<br />

gewandt hat, daß nämlich<br />

die Vertreibung und entschädigungslose<br />

Enteignung<br />

der Deutschen am Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs völkerrechtswidrig<br />

war und daraus<br />

resultierende Fragen offen<br />

sind.<br />

Es ist der Bundeskanzler gewesen,<br />

der mit seiner Einlassung,<br />

sich vor internationalen<br />

Gerichten gegen die Eigentumsansprüche<br />

Deutscher<br />

wenden zu wollen, Unklarheit<br />

und Unsicherheit produziert<br />

hat.<br />

Es ist doch wirklich niemandem<br />

zu erklären, daß Heimatvertriebene<br />

von den zuständigen<br />

Ministerien auf den Gerichtsweg<br />

hingewiesen werden<br />

und der Bundeskanzler erklärt,<br />

vor Gericht gegen etwaige<br />

Klagen zu Felde ziehen zu<br />

wollen. Durch diese unverant-<br />

Die Reformfortschritte in der<br />

Türkei sind unabhängig von<br />

der EU-Frage für die Zukunft<br />

des Landes ausdrücklich zu<br />

begrüßen.<br />

Die Abschaffung der Folter, die<br />

Überwindung der Frauendiskriminierung,<br />

die Entwicklung<br />

einer rechtsstaatlichen Demokratie<br />

und einer wettbewerbsfähigen<br />

Marktwirtschaft tun<br />

der Türkei auf alle Fälle gut.<br />

Zur Stärkung der traditionellen<br />

Europaorientierung der Türkei<br />

ist eine privilegierte Partnerschaft<br />

die beste Grundlage einer<br />

engen und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

der EU und der Türkei.<br />

wortlichen Aussagen des Bundeskanzlers<br />

ist den deutschen<br />

Heimatvertriebenen die Debatte<br />

über die Eigentumsansprüche,<br />

die bis zu diesem<br />

Zeitpunkt kaum eine Rolle gespielt<br />

hat, quasi aufgezwungen<br />

worden.<br />

Dabei weiß die Bundesregierung<br />

zu gut, daß sie regierungsseitig<br />

nicht auf die Eigentumsansprüche<br />

privater<br />

Verzichten kann.<br />

Wie widersprüchlich die Politik<br />

der Bundesregierung ist,<br />

zeigt sich schon daran, daß sie<br />

auf eine Schriftliche Anfrage<br />

zu den Äußerungen Bundeskanzler<br />

Schröders in Warschau<br />

erklärt hat: „Die Bundesregierung<br />

hat ihre Rechtsauffassung<br />

nicht geändert.“<br />

Die Bundesregierung - speziell<br />

der Bundeskanzler - ist für<br />

die Irritationen im deutschpolnischen<br />

Verhältnis verantwortlich.

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