Download als PDF - SC Wiener Neustadt

Eine Geschichte
in „Blau-Weiss“
100 Jahre 1. Wiener Neustädter SC
Die Chronik 1908 bis 2008
Herbert Geissler
Rainer Spenger

IMPrESSuM
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist
und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:
Friedrich Schiller (1759-1805), dt. Dichter, Dramatiker und Philosoph
„Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“
Joseph „Sepp“ Herberger (1897-1977), dt. Fußballbundestrainer
„Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“
Ernst Happel (1925-92), Fußballtrainer
„Fußball ist ein überschaubares Drama mit offenem Ende.“
Helmut Markwort (*1936), deutscher Journalist, Verlagsmanager
und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“
1. Wiener Neustädter SC, 2700 Wiener Neustadt, Giltschwertgasse 81
Für den Inhalt verantwortlich: Herbert Geissler, rainer Spenger
Bildmaterial: MA 9 – Stadtarchiv, Hubert Hutfleß, Herbert Geissler
Layout: Kultur Marketing Event-Wiener Neustadt GmbH
Druck: Wograndl Druck, Mattersburg

Inhaltsverzeichnis
1 In eigener Sache 4
2 Zum Geleit 5
3 Vom Gestern 5
3.1 Kurzer Streifzug 8
3.2 „Kreisgerichtswiese“ – „Herbstfestplatz“ – Stadion 9
3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre 12
3.4 Wacker überflügelt den SC 15
3.5 Der Wiener Neustädter SC im 2. Weltkrieg 15
3.6 Erfolg beim Neubeginn 16
3.7 Der Landesmeistertitel 1950 17
3.8 relegationspiele und Aufstieg 18
3.9 Abenteuer Staatsliga A 18
3.10 Der SC in der B-Liga (1951-1959) 19
3.11 Nach 8 Jahren wieder oben 25
3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974-1981) 35
3.13 Landesliga, regionalliga, 2. Division, regionalliga,
1. Landesliga, 2. Landesliga 40
3.14 Helden – Legenden, über die man spricht 43
3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup 58
3.16 Wiener Neustadt und der Cup-Bewerb 61
3.17 Der WNSC international 62
4 Übers Heute 66
4.1 Der derzeitige Verein 66
4.2 Die Kampfmannschaft 68
4.3 Die Jugendabteilung 70
4.4 Das Damenteam 76
4.5 Die Anhänger 77
4.6 Die Freunde des WNSC 78
5 Zum Morgen 79
6 Zahlen, Daten und Fakten 80
6.1 Obmänner ab 1945 80
6.2 Alle Trainer 80
6.3 Der SC nach dem 2. Weltkrieg 81
6.4 Die Ehrentafel 82
6.5 Tabellen 83
7 Anhang 91
7.1 Protokolle aus der Saison 1937/38 91
7.2 G’schichtln am rande 92
7.3 Quellen 93
8 Die Autoren 95
100 Jahre SC Wiener Neustadt
3

1 In eigener Sache
2008 war das Jahr der EurO. Sie war bislang
das größte Sportevent, das jemals in Österreich
stattgefunden hat. Der Fußball insgesamt stand
dabei im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses,
eine Euphorie ungeahnten Ausmaßes war
die Folge – trotz des relativ erfolglosen Abschneidens
der österreichischen Nationalmannschaft.
Neben wirtschaftlichen Impulsen, insbesondere
im Tourismus, tat dieses Großereignis
auch dem heimischen Fußball insgesamt gut.
Die beiden Bundesligen boomen, wenn man
sich die Zuseherentwicklung und die wirtschaftlichen
Kennzahlen ansieht. Aber nicht nur die
tipp 3-Bundesliga presented by T-Mobile und die
ADEG Erste Liga haben profitiert, sondern auch
alle anderen Ligen darunter. Der Fußball ist
plötzlich wieder salonfähig, die Spiele sind ein
gesellschaftliches Erlebnis für Alt und Jung, für
Männer ebenso wie für Frauen. Fußball verbindet.
Vom Oberhaus bis zur „Schutzgruppe“. und
auch DEr Traditionsverein schlechthin in Wiener
Neustadt, der 1. Wiener Neustädter SC, hat profitiert.
Jener Verein also, der heuer ein stolzes
Jubiläum feiert. 100 Jahre sind die „Blau-Weissen“
2008 alt. 100 Jahre, in denen viel passiert
ist. 100 Jahre in den Heldensagen entstanden
und Legenden geboren wurden. 100 Jahre, in
der sich die „Allzeit Getreue“, der lokale Fußball
und der Verein selbst gewandelt haben.
Diese Festschrift ist der Versuch, eine Chronologie
der letzten 100 Jahre nachzuzeichnen. Sie
ist an alle SC-ler gerichtet und an all jene, die
das noch werden wollen. „Eine Geschichte in
Bau-Weiss“ soll das Herz eines jeden Fans höher
schlagen lassen. Klar ist: Wir mussten eine
Auswahl treffen, die naturgemäß nur subjektiv
und selektiv sein konnte. Schon an dieser Stelle
sei gesagt: Wir haben uns nach bestem Wissen
und Gewissen bemüht. Sollte uns ein wichtiges
Ereignis „durchgerutscht“ sein, sollten wir
auf jemanden vergessen haben: Wir ersuchen
schon jetzt um Verständnis und sagen mit reinem
Herzen: „Sorry!“
4 100 Jahre SC Wiener Neustadt
In eigener Sache
Selbstverständlich wollen wir es nicht verabsäumen,
uns schon an dieser Stelle recht herzlich
zu bedanken. und zwar bei allen, die zum Entstehen
dieses Buches beigetragen haben.
Wir bedanken uns zunächst beim Wiener Neustädter
SC, repräsentiert durch Günter Bartl,
Josef Heissenberger, Sigi Holzinger und Gerry
Willfurth, die bis vor kurzem den Verein als
Obmänner geleitet haben. Wir bedanken uns
bei der Stadt Wiener Neustadt, insbesondere
bei Bürgermeister Bernhard Müller und Sportstadtrat
Horst Karas, sowie beim 1. Chefredakteur
der NÖN und Geschäftsführer des NÖ
Pressehauses, Harald Knabl. Wir bedanken uns
weiters beim NÖ Fußballverband, beim ÖFB
und bei der Bundesliga. unser Dank gilt aber
auch Hans Horvath und seinen „SC-Legenden“
(Martin Lefor, Fredi Hoffmann, Hubert Hutfleß,
Hans Neusiedler), die im rahmen eines Heurigenabends
einige Schmankerln und Schnurren
aus den letzten Jahrzehnten, insbesondere aus
den goldenen Staatsliga-Zeiten, beigesteuert
haben. und wir bedanken uns nicht zuletzt bei
allen, die als Spieler, Funktionäre, Trainer, Betreuer
und Anhänger zu diesem Verein gestanden
sind und weiterhin stehen. In guten wie in
schlechten Zeiten.
100 Jahre sind vorüber. Wir gratulieren und
wünschen alles Gute für die Zukunft!
Herbert Geissler rainer Spenger

Zum Geleit
2 Zum Geleit
Als Vorstand, der den 1. Wiener Neustädter SC
bis zum Ende der Herbstsaison 2008 führen
durfte, freuen wir uns natürlich über das 100jährige
Bestehen des Vereins. Dieses Jubiläum
ist einerseits Anlass, innezuhalten und auf
unsere Vergangenheit zurückzublicken, und
andererseits die Verpflichtung, Antworten auf
zwei Fragen zu finden: Erstens: Wo steht der
Verein heute? und zweitens: Wo soll er hin?
Dass wir mit der Kampfmannschaft in der 2.
Landesliga Ost aktiv sind und im Jugendbereich
eine gewinnbringende Partnerschaft mit dem
FC Magna eingegangen sind, ist Faktum und –
gemeinsam mit unseren engagierten Funktionären,
Trainern und sonstigen MitarbeiterInnen –
das Fundament, auf dem wir aufbauen können.
In der Generalversammlung am 27. November
2008 wurden die Weichen für eine gute und
erfolgreiche Zukunft gestellt. Fester Grundsatz
muss jedenfalls weiterhin sein, dass sich der
SC als Ausbildungsverein versteht, der jungen
Menschen der region Chancen und Perspektiven
bietet. Das kurzfristige Ziel im Amateurbereich
heißt ganz klar: Meistertitel 2009. Dem wird in
den kommenden Monaten alles untergeordnet
werden. Wir möchten die Gelegenheit nutzen,
uns an dieser Stelle bei allen zu bedanken, die
dem Verein die Treue halten, die ihn unterstützen
und auf die sich der SC in jeder Phase
verlassen kann. Liebe SC-Familie, danke! und
viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre!
Günther Bartl, Josef Heissenberger,
Sigi Holzinger, Gerald Willfurth
Obmänner des 1. Wiener Neustädter SC
Der letzte Kaiser von China – Panathinaikos
Athen – der „Maggi“-Würfel – LASK Linz – die
Havard Business School – all diese „Institutionen“
der Welt haben mit einer Institution der
Stadt Wiener Neustadt etwas gemeinsam. Sie
alle wurden so wie der 1. Wiener Neustädter SC
im Jahr 1908 gekrönt, kreiert bzw. gegründet.
und von allen können Parallelen zu unseren
„Blau-Weissen“ gezogen werden. Wie im Lebenslauf
des chinesischen Kaisers Pu Yi wechselten
sich auch in der Geschichte des WNSC
Höhen und Tiefen ab. und wie der Kaiser ist
der SC aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen.
Gestärkt auch deshalb, weil Obmänner wie
Siegfried Holzinger, Günter Bartl und Gerald
Willfurth wirtschaftliches Geschick wie Absolventen
der Havard Business School bewiesen
haben. Sportlich hängen die größten Erfolge
des Vereins untrennbar mit dem LASK zusammen,
dem der SC einst im Finale des ÖFB-Cups
unterlag, aufgrund des gleichzeitigen Linzer
Meisteritels jedoch im Europacup startberechtigt
war. Mit Panathinaikos teilt der 1. Wiener Neustädter
Sportclub nicht nur das Gründungsjahr,
sondern vor allem die vorbildliche Jugendarbeit.
unzählige Meistertitel im Nachwuchsbereich geben
Zeugnis davon. und zu guter Letzt sei mir
auch ein augenzwinkernder Vergleich mit dem
„Maggi“-Würfel erlaubt: Der Wiener Neustädter
SC ist in all den 100 Jahren seines Bestehens
eindeutig DIE Würze in der Wiener Neustädter
Sport-Suppe gewesen! Als Bürgermeister
der Stadt Wiener Neustadt darf ich hiermit der
gesamten WNSC-Familie zum 100. Geburtstag
gratulieren, für all ihr Engagement danken und
alles Gute für die Zukunft wünschen. Gleichzeitig
versichere ich, dass der Traditionsverein
in der Stadt Wiener Neustadt auch nach seiner
Fusion mit dem FC Magna einen verlässlichen
Partner haben wird!
Bernhard Müller
Bürgermeister
100 Jahre SC Wiener Neustadt
5

Der SC Wiener Neustadt blickt im heurigen
Jahr als einer der ältesten Vereine Niederösterreichs
auf eine traditionsreiche hundertjährige
Vereinsgeschichte zurück, daher ist es auch
für den Präsidenten des Niederösterreichischen
Fußballverbandes ein würdiger Anlass, sich den
vielen Gratulanten anzuschließen. Ein Jubiläum
zu feiern, dass bedeutet nicht nur die Summe
der Jahre zu zählen, sondern sollte vor allem
Besinnung auf den Ablauf und die bisherigen
Inhalte der Vereinsgeschichte sein. Diese Chronik
birgt die unvermeidlichen Höhen und Tiefen
dieser unglaublichen 100 Jahre, die oft durch
die verschiedensten umstände und ursachen
bedingt waren. Mit dem Sportgeschehen haben
sich heute viele Interessen verknüpft, wie die
sportliche Betätigung zum finanziellen Nutzen
oder zum Erweis politischen Prestiges. Daraus
können vielfache Gefährdungen erwachsen.
Wesentlich bleibt, dass bei allen Zwecksetzungen
die freie Entfaltung der menschlichen
Persönlichkeit als tiefster Sinn des Sports erfüllt
wird. Wiener Neustadt und natürlich im Speziellen
der SC konnte jahrelang seine Stellung als
Fußballhochburg Niederösterreichs behaupten.
Die sportlichen Erfolge führten den Verein bis
in die Staatsliga A. Die derzeitige sportliche Aufwärtsentwicklung
durch die zukunftsorientierte
Arbeit im Verein scheint gesichert. Die jahrzehntelang
anerkannt gute Nachwuchsarbeit
spiegelt sich nicht nur anhand der zahlreichen
Landesmeistertitel, sondern auch daran, dass
sich zahlreiche Spieler durch ihre Einberufungen
in ÖFB- und NÖFV-Auswahlen für höhere
Aufgaben empfehlen konnten. Ich ersuche alle
Funktionäre und Spieler so wie bisher für den
jubilierenden Verein mit Engagement und Idealismus
tätig zu sein. Besonders im Jubiläumsjahr
wünsche ich recht viel sportlichen Erfolg.
Bgm. Johann Gartner
Präsident des NÖ Fußball-Verbandes
6 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Zum Geleit
Im Bundesland Niederösterreich wird seit jeher
in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens
großer Wert auf das Hochhalten guter Tradition,
auf die Betonung von Fleiß und Leistung, auf
die Entwicklung von Teamgeist und Miteinander
sowie auf das Denken in Generationen gelegt.
Heute kann mit Fug und recht behauptet
werden, dass – neben einigen anderen – diese
Parameter den Erfolg unseres Landes in den
vergangenen Jahren und Jahrzehnten maßgeblich
mitbestimmt haben. Nicht anders verhält es
sich ganz offensichtlich beim „1. Wiener Neustädter
SC“, der sich ebenso jenen Werten und
Maßstäben verschrieben hat. Der 100. Geburtstag
dieses Fußballklubs, der heute nicht nur
einer der traditionsreichsten derartigen Vereine
Österreichs, sondern auch eine der allerersten
Anlaufstellen für die fußballbegeisterte Jugend
im Land ist, führt dies eindrucksvoll vor Augen.
Als Landeshauptmann bin ich froh und stolz,
einen derart erfolgreichen Traditionsverein
in unserem Land zu wissen und danke dem
„1. Wiener Neustädter SC“ vielmals für seine
Leistungen und insbesondere für sein Engagement
zugunsten unserer Jugend. Ich gratuliere
dem Klub ganz besonders herzlich zum runden
Geburtstag und wünsche ihm bzw. allen VerantwortungsträgerInnen
und Mitgliedern alles Gute
für die Zukunft.
Dr. Erwin Pröll
Landeshauptmann

Projekt1 07.07.2004 8:57 Uhr Seite 2
100 Jahre SC Wiener Neustadt
7

3 Vom Gestern
3.1 Kurzer Streifzug
1908. Die Doppelmonarchie Österreich-ungarn
liegt in ihren letzten Zügen, man spürt die
Vorboten des 1. Weltkrieges an allen Ecken und
Enden, die Menschen blicken in eine ungewisse
Zukunft. Dennoch gibt es im Land des Kaiser
Franz Joseph auch ein paar unverbesserliche,
die sich vom Heute nicht abschrecken lassen,
sondern an das Morgen glauben. Die sich nicht
unterkriegen lassen von den deprimierenden
Zuständen unter dem „Doppeladler“, sondern
dagegen halten. Nicht mit Politik, nicht mit
Wirtschaft, nicht mit Kultur, nein, mit Sport. Der
Fußball boomt. und das hat einen guten Grund.
Denn er ist nicht bloß die „schönste Nebensache
der Welt“, er ist mehr als das. Fußball ist
religion. Fußball ist Selbstwertgefühl. Fußball ist
die Hoffnung, dem tristen Alltag für Momente zu
entfliehen. Ein Verein nach dem anderen wird
gegründet, ganz Österreich fiebert den Spielen
am grünen rasen entgegen. und auch die
„Allzeit Getreue“, wie Wiener Neustadt in guter
alter Habsburger-Tradition genannt wird, kann
sich dem nicht entziehen.
Die logische Konsequenz: Der 1. Wiener Neustädter
Sportclub wird gegründet. und schon
bald, in den 20er Jahren, beginnt sein unaufhaltsamer
Aufstieg zu einer Fußballgroßmacht.
Die Erfolge (insgesamt 14 Meistertitel) sind
Legende und beginnen im Jahr 1923 mit dem
NÖ Landesmeistertitel, der in den beiden darauf
folgenden Jahren wiederholt wird. Die nächste
Sternstunde folgt 1936, also mitten in der Zeit
des Austrofaschismus: Der SC holt sich nicht
nur den Landesmeistertitel, sondern wird außerdem
österreichischer Amateur-Staatsmeister.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wird Geschichte
geschrieben, mehreren Titel in Niederösterreich
folgt 1950 ein absolutes Highlight:
Nach harten Qualifikationsspielen gegen Siegendorf
und Austria Graz steigen die „Blau-Weissen“
in die Staatsliga A auf. Das Gastspiel in der
höchsten österreichischen Liga dauert allerdings
nur ein Jahr. Dennoch, schon 1959 ist der SC
wieder am Gipfel: Der Meistertitel in der Staatsliga
B ist gleichbedeutend mit dem Aufstieg in
die Staatsliga A, wo das Stadion bei den Schla-
8 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
gerspielen gegen rapid, Austria und den Sportclub
mit mehr als 15.000 Zuschauern randvoll
ist. Die Begeisterung kennt keine Grenzen.
Das nächste bemerkenswerte Ereignis datiert
aus dem Jahre 1965. Die Neustädter erreichen
das österreichische Cupfinale und verlieren es
gegen den LASK denkbar knapp mit 1:2. Da
aber die Linzer Athletiker auch die Meisterschaft
holen, darf Wiener Neustadt erstmals im Europacup
antreten.
Nach dem Abstieg aus der obersten Spielklasse
(1967) gibt es eine längere Durststrecke, die
1974 mit dem Wiederaufstieg in die Nationalliga
beendet wird.
1993 gibt es mit dem Meistertitel in der regionalliga
und der rückkehr in die zweite Division
den bislang letzten großen Erfolg.
Finanzielle Schwierigkeiten und unglückliche
umstände zwingen den Neustädter SC bis in
die 2. Landesliga Ost, wo derzeit alles versucht
wird, wieder nach oben zu kommen. Das engagierte
Team um Günter Bartl, Sigi Holzinger
und Gerry Willfurth hat den Verein wirtschaftlich
gesundet und sportlich gut aufgestellt.
Bei der Generalversammlung am 27.11.2008
wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft
gestellt und eine Fusion mit dem FC Magna
Wiener Neustadt beschlossen.
Im folgenden Kapitel wird versucht, das „Gestern“
aufzuarbeiten. Die reise des SC beginnt
um die Zeitenwende zwischen 19. und 20. Jahrhundert
und endet im 3. Jahrtausend.

Vom Gestern
3.2 „Kreisgerichtswiese“ - „Herbstfestplatz“ - Stadion
Die Wurzeln
Spielten die ur-Fußballer vorerst auf Wiesen,
so änderte sich das bald. Für die Klubs entstanden
rasch eigene Sportanlagen. Auch in Wiener
Neustadt. Noch vor der Jahrhundertwende kam
John Wolley aus England in die „Allzeit Getreue“.
Er dürfte, so wird erzählt, beim 1. Vienna Football
Club gespielt haben und stellte in Wiener
Neustadt eine Mannschaft auf. Am 16. Dezember
1896 reichte er Statuten für einen 1. Wiener
Neustädter Fußballklub bei der Behörde ein.
Aber schon am 2. Jänner 1897 kam der Antrag
zurück. Er wurde nicht genehmigt. Wolley sollte
Ergänzungen durchführen. Ob er sie tatsächlich
machte, konnte nicht festgestellt werden. Ein
Verein kam jedenfalls nicht zustande.
Geburtsstunde auf der „Kreisgerichtswiese“
Nach Streitereien unter den Graphia-Spielern
beschlossen einige Akteure, sich selbstständig
zu machen, und gründeten 1908 den 1. Wiener
Neustädter Sportklub. Die Brüder Alois und Hans
Meszaros, Emmerich Sommer, Julius Bendek,
Malinek, Krunzik, Zahradnik, Hans Mahler, Alois
Plutzar, Josef Lang, Karl Skoff und Franz Eichler
gelten als Gründungsmitglieder. Gespielt wurde
auf der Dragonerwiese (der Exerzierplatz der
15er-Dragoner), der späteren „Kreisgerichtswie-
Die Kampfmannschaft von 1916
Nach der Jahrhundertwende gab es in Wiener
Neustadt erste Versuche Fußball zu spielen.
Als Pionier gilt der ,,Sportklub Edelweiß Wiener
Neustadt“, wo vor allem Wiener Studenten und
Offiziersschüler spielten. Etwas später wurde
der „Sportklub Graphia“ gegründet. Dort waren
vor allem Buchdrucker aktiv, die ihre Wiese am
Dillmonthof, neben der Bundesstraße 54 auf der
Höhe des Golfplatzes, hatten. Dass gerade in
diesem Teil der Stadt, rund hundert Jahre später
eine neue Arena für 10.000 Zuseher entstehen
soll, ist zwar purer Zufall, aber in Wirklichkeit
ein bemerkenswerter. Dazu jedoch an anderer
Stelle mehr.
se“ beim Maria-Theresienring. Der SC maß sich
bis zum 1. Weltkrieg vor allem mit ungarischen
Vereinen und den Old Boys des Wiener Sportklubs.
In der Meisterschaft hießen die Gegner
Baden und Mödling. Seit 1913 gab es in Wiener
Neustadt auch den „Arbeiter-Fußball-Club rekord“
(AFC), der ebenfalls Spiele gegen den SC
austrug. Am 7. September 1913 etwa verloren
die ,,rekordler“ mit 3:5.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
9

Der „Herbstfestplatz“ entsteht
Nach Kriegsende übersiedelte der 1. Wiener
Neustädter Sportklub auf den legendären
Herbstfestplatz (heute: Ecke Neunkirchner Straße
57/Marktgasse). Funktionäre, Spieler und
Anhänger machten aus dem Ausstellungs- und
Vergnügungsgelände einen neuen Sportplatz,
der für die nächsten 37 Jahren die Heimstätte
des WNSC wurde und viele Triumphe, aber auch
bittere Niederlagen erlebte. Zu Beginn konnten
am Herbstfestplatz gleich drei Meistertitel gefeiert
werden: 1923, 1924 und 1925.
Das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz ging
am 11. Juni 1955 in Szene und wurde zu einem
echten Festtag: Die Neustädter schlugen Siegendorf
8:1. Die Torschützen waren Kohlhauser
(4), Mühlberger (2), Lefor (2). Folgende Mann-
10 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
schaft bestritt das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz:
Trendl; Cech I, Wiesinger, Schweiger,
Aubrecht, Staudacher, Kohlhauser, Hoffmann,
Mühlberger, Geissler, Lefor. Eine Ära ging nach
37 Jahren zu Ende. Vom Herbstfestplatz übersiedelte
der SC in das neue Neustädter Stadion.
Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg

Vom Gestern
Übersiedelung in die „Giltschwertgasse“
Am 24. Oktober 1950 fand zwischen den Vertretern
der Stadt Wiener Neustadt und dem Präsidenten
des Österreichischen Fußballverbandes,
Bundesminister Dr. Josef Gerö, eine grundsätzliche
Aussprache über die Schaffung einer Großsportanlage
statt. Es wurde damals dahingehend
Übereinstimmung erzielt, dass die Stadtgemeinde
die Anlage errichtet und der Österreichische
Staatsligaverband sowie der NÖ Fußballverband
dafür Beiträge aus Totomitteln leisten sollen.
Die Stadt Wiener Neustadt musste zunächst das
dafür in Aussicht genommene Gelände („Daimler-Wiese“)
erwerben, das sich im Besitz der Fa.
Steyr-Daimler-Puch befand. Mit der Planung der
Anlage wurde das städtische Bauamt beauftragt.
Bauleiter war Baurat Dr. Kutscha-Lissberg. Im
Mai 1952 wurde ein Baurechtsvertrag abgeschlossen,
demzufolge dem österreichischen
Fußballverband das recht eingeräumt wurde,
auf der Liegenschaft die geplante Sportanlage zu
errichten und in Betrieb zu halten. Im Frühjahr
1952 wurde mit dem Bau begonnen, wobei sich
immer wieder große finanzielle Schwierigkeiten
ergaben. Das neue Stadion hatte eine Kapazität
für rund 10.000 Zuschauer und bestand aus
einem Hauptspielfeld, einem Trainingsplatz sowie
den notwendigen Betriebsräumlichkeiten.
Am 19. Mai 1955 war es endlich soweit: Das
neue Wiener Neustädter Stadion, in dem in
weiterer Folge auch nationale und internationale
Speedway-rennen über die Bühne gingen,
konnte seiner Bestimmung übergeben werden.
Bürgermeister rudolf Wehrl begrüßte bei diesem
feierlichen Eröffnungsakt rund 4.000 Besucher.
In der Folge diente das Stadion nicht nur als
Spielstätte des Neustädter SC, sondern war
auch Austragungsort zahlreicher internationaler
Begegnungen. So fand – neben verschiedenen
Vorbereitungsspielen österreichischer
Bundesligaklubs – am 23. März 2007 unter
anderem ein u21-Länderspiel Österreich gegen
Deutschland statt. 2008 baute der neue Verein
der ADEG Ersten Liga, der FC Magna Wiener
Neustadt, das Stadion komplett um, saniertes
es von Grund auf. Ein neues Flutlicht, eine
renovierte West-Tribüne mit modernen Schalensitzen,
ein adaptierter Eingangsbereich mit
elektronischem Ticketsystem, ein TV-Turm, ein
neuer rasen, eine digitale Anzeigetafel und eine
erweiterte Gastronomiezone – Kostenpunkt des
umbaus: rund 1,2 Millionen Eur. Seit Juli 2008
ist das Stadion Spielstätte für beide Vereine.
Österreich gegen Deutschland Rapid gegen Zalaegerszeg Red Bull-Abschlusstraining
100 Jahre SC Wiener Neustadt
11

3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre
Der 1. Wiener Neustädter Sportklub konnte in
den 100 Jahren seines Bestehens viele Erfolge
erringen und war lange Zeit die Nummer 1 im
1923 - 1925 Drei Titel in Serie
Der Aufstieg des SC begann bereits in der
Saison 1922/23. Damals holten sich die Wiener
Neustädter zum ersten Mal den NÖ Landesmeistertitel.
und zwar mit fünf Punkten Vorsprung
auf Atzgersdorf. 10 Vereine spielten damals in
der höchsten NÖ Spielklasse, die sich 1. Klasse
Provinz nannte. Der Wiener Neustädter SC war
1923 der erste offizielle Landesmeister Niederösterreichs.
Der 1. Wiener Neustädter Sportclub um 1927
1929/1933 Zwei NÖ-VAFÖ Titel
1926 kam es zu einer Trennung im NÖ Fußball.
Es gab zwei Verbände: Den Allgemeinen Österreichischen
Fußballbund und die VAFÖ (Vereinigung
der Arbeiter-Fußball-Vereine Österreichs),
die sich später Verband der Amateur-Fußballvereine
Österreichs nannte. Der VAFÖ trat
der ASKÖ bei. Tatsache war: Zwischen diesen
beiden Verbänden gab es keinen Spielverkehr
und keine Bindung. Beide Verbände trugen
getrennte Meisterschaften aus. Der 1. Wiener
Neustädter Sportklub holte sich 1929 und 1933
die NÖ-VAFÖ-Landesmeistertitel.
12 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
NÖ Fußball: Die „Blau-Weissen“ holten seit 1908
insgesamt 14 Meistertitel, die ersten in den 20er
Jahren des vorigen Jahrhunderts.
In der Saison 1923/24 hieß der NÖ Landesmeister
abermals 1. Wiener Neustädter Sportklub.
Insgesamt 14 Klubs waren in der 1. Klasse
Niederösterreich engagiert. Die Neustädter
holten sich den Titel mit lediglich einem Punkt
Vorsprung auf Marienthal. Die Meisterschaft zog
sich über eineinhalb Jahre hin und endete erste
im Dezember 1924.
1925 begann die Meisterschaft erst Ende April,
weil die Punktejagd 1923/24 spät geendet hatte.
Wieder kam der NÖ Landesmeister aus Wiener
Neustadt. Es war dritte Titel der „Blau-Weissen“
in Serie, die wieder mit einem Punkt Vorsprung,
diesmal vor ASC Liesing, erfolgreich blieben. Die
SC-Meister-Elf aus diesen Jahren: Schwarz; Gruber,
Lang, Fock, Gangelberger, Frank, Schramm,
Pernik, Oskar, Sander, Drabek, Schatzer.

Vom Gestern
1935 Meister der 1. Klasse Süd
1934 kam es durch die politischen Ereignisse
zur Auflösung der VAFÖ. Die Arbeitersportvereine
kehrten wieder in den NÖ Verband zurück,
der allerdings gemeinsam mit dem Wiener Verband
eine Einheit bildete. Durch die neue Situation
wurde der 1. Wiener Neustädter Sportklub
als früherer Arbeitersportklub in die 1. Klasse
Süd eingeteilt. Sie war nach der NÖ Liga die
zweithöchste Spielklasse in NÖ. Der Neustädter
SC hatte in der 1. Klasse Süd einen guten Start.
Nach fünf runden lagen die „Blau-Weissen“ an
der Tabellenspitze und gaben sie bis zum Ende
der Herbstpunktejagd nicht mehr ab. Mit einem
0:1 in Siebenhirten gab es lediglich eine einzige
Niederlage. Der SC war Herbstmeister mit einem
Punkt Vorsprung vor seinem Lokal-rivalen:
Wacker Wiener Neustadt. Das Frühjahr verlief
dann für den Neustädter SC nicht so erfolgreich.
Auf dem uNION-Platz gab es eine 1:2-
1936 Meister der NÖ Landesliga
Nach dem Titelgewinn in der 1.Klasse Süd
spielte der Wiener Neustädter Sportklub in der
Saison 1935/36 in der NÖ Landesliga, wo er auf
harte Konkurrenz stieß: Baden, rapid Hohenau,
Sturm 19 St. Pölten, Mödling, Bu Neunkirchen,
Krems, Stockerau. Das SC-Team im Herbst
1935: Schwarz; Höberth, Hamberger, Fuchs,
Seidl, Müller, Hithaler, Ofner, Franta, Wallisch,
Koisser, Ochsenhofer, Schatzer, Prechtl, Kohlhauser.
Sektionsleiter waren die legendären Flor
und Imnitzer. Der Neustädter SC brauchte in
der neuen Spielklasse allerdings erst eine Anlaufzeit.
Mit einem 6:0-Sieg gegen Deutsch-Wagram
kam die Wende. In der Folge gab es sechs
Siege gegen Krems (5:1), Bu Neunkirchen
(5:2), Stockerau (6:1), Tulln (5:2), Sturm 19
St. Pölten (2:1) und den St. Pöltner SC (1:0).
Vom Herbstmeistertitel trennte die Neustädter
nur das Auswärtsspiel beim Badener AC. Baden
war 1935 Amateurstaatsmeister geworden und
galt als besonders heimstark. Das Spiel wurde
zu einem echten Fußballfest. 28 Autobusse
brachten die Neustädter Fans in die Kurstadt.
Die „Blau-Weissen“ steigerten sich in einen
wahren Spielrausch und siegten durch Tore von
Pappenscheller (2), Ofner und Schatzer 4:1.
Der Herbstmeister hieß 1. Wiener Neustädter
Sportklub. Pappenscheller war mit 13 Treffern
der beste Torschütze. Es folgten Schatzer (11),
Niederlage gegen Sollenau, das Derby gegen
Wacker endete 1:1. Als der WNSC in Marienthal
sensationell 0:5 verlor, schien der Titel in weite
Ferne gerückt. Doch dann gab es unerwartete
Schützenhilfe von Admira Wiener Neustadt.
Marienthal, der schärfste rivale des SC, wurde
3:2 geschlagen. Damit war der Wiener Neustädter
Sportklub Meister der 1. Klasse Süd und
Aufsteiger in die NÖ Landesliga. Die Mannschaft
aus dem Jahre 1935: Schwarz; Nowy, Weber,
Pekarek, Schatzer, Powaschnig, Höbert, Wallisch,
Halenka, Seidl, Fuchs, Kohlhauser, Hithaler,
Hamberger, Ochsenhofer, Fucik.
Notiz am rande: Der 1. Wiener Neustädter
Sportklub hatte damals auch eine sehr erfolgreiche
Handballmannschaft, in der die Brüder Adolf
und Franz Brodinger sowie Hintz, Zwetzl und
Atzinger den Ton angaben.
Wallisch (6), Ofner (4),Kohlhauser (2), Hithaler
(2), Hamberger, Ochenshofer und Fuchs.
Das Frühjahr 1936 begann für den SC denkbar
schlecht. Bei einem Freundschaftsspiel auf
dem Herbstfestplatz gegen den Badener AC gab
es eine wahre Härteschlacht. referee Stryzek
brachte die Partie nur mit großer Mühe über die
runden. Nach dem Spiel wurde er von einem
Zuschauer attackiert. Der referee wehrte sich,
riss sich von den SC-Ordnern los und geriet in
die Zuschauermenge, die ihn verprügelte. Die
Folgen waren verheerend. Der WNSC wurde für
vier Pflichtspiele gesperrt, die Gegner sollten
kampflos zu den Punkten kommen. Nach einem
Protest wurde die Sperre auf zwei Spiele reduziert.
Die ersten beiden Punktespiele gingen zwar
am Grünen Tisch verloren, aber dann waren die
Neustädter spielstärker als im Herbst. Mit einem
beispiellosen Siegeslauf holte sich die Elf den Landesmeistertitel.
Die Statistik: Neun Siege, eine
Tordifferenz von 44:13. Nur das letzte, bereits
bedeutungslose Spiel gegen Mödling ging 2:5 verloren.
Gegen Sturm 19 St. Pölten gab es ein 2:2.
Die herausragenden Torschützen waren wieder
Pappenscheller, Schatzer, Wallisch, Kohlhauser
und Ofner. Mit dem Landesmeistertitel hatte sich
der Neustädter SC die Teilnahme an der österreichischen
Amateurstaatsmeisterschaft erkämpft.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
13

1936 Amateurstaatsmeistertitel
In der 1. runde musste der Neustädter SC
zum steirischen Meister Sturm Graz. Mit einer
1:6-Schlappe gab es ein böses Erwachen. Das
Ehrentor schoss Pappenscheller. Das rückspiel
schien nur mehr eine lästige Verpflichtung zu
sein. So waren viele Neustädter Fußballfreunde
einfach daheim geblieben. Sie wollten beim
„Begräbnis“ ihres Klubs nicht dabei sein. Doch
sie sollten diesen Entschluss bereuen, denn
das Wunder passierte. Nach 45 Minuten führten
die Neustädter durch Tore von Müller und
Pappenscheller 2:0. Als kurz nach Wiederanpfiff
Kohlhauser das 3:0 erzielte, witterten die
Hausherren die Chance. Der Herbstfestplatz glich
einem Hexenkessel. 2.000 Zuschauer tobten
und forderten weitere Tore, die nicht lange auf
sich warten ließen. Schatzer traf zweimal, womit
Wiener Neustadt 5:0 führte. Ein Entscheidungsspiel
stand im raum. Doch der Ex-Badner Prechtl
erlöste die Gastgeber: Er hechtete einen herrlichen
Flankenball von Kohlhauser zum 6:0 ins
Netz. Der Neustädter SC hatte das unmögliche
möglich gemacht und den Fünftore-rückstand
aufgeholt. runde 2 brachte dem Neustädter SC
den burgenländischen Meister Hutter & Schranz
1937 Wieder Landesmeister
Natürlich ging der 1. Wiener Neustädter Sportklub
als Favorit in die Saison 1936/37. Als
Höhepunkte können die Siege gegen Mödling
(4:1), in Bad Vöslau (7:2) und gegen den alten
rivalen Badener AC (3:0) genannt werden.
Aufgrund eines Steinwurfs durch einen Zuseher
erhielt der SC nach dieser Begegnung allerdings
eine Platzsperre für ein Spiel. Ein 3:0-Sieg in St.
Pölten und ein 3:1-Erfolg in Hohenau brachten
den Neustädter SC an die Tabellenspitze. Beim
Spiel in Krems führten die Wachauer bis zur 81.
Minute mit 2:1. In einem dramatischen Endspurt
schoss der Neustädter SC in neun Minuten
drei Tore und siegte am Ende mit 4:2. Die
einzige Herbstniederlage gab es im letzten Spiel
in Langenzersdorf. Dennoch: Der Neustädter SC
holte sich 1936 den Herbstmeistertitel, punktegleich
mit Sturm 19 St. Pölten dank der besse-
14 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
aus Pinkafeld. Mit dem Gesamtscore von 8:2
stiegen die „Blau-Weissen“ ins Finale auf. Gegner
war der Innsbrucker AC. Die erste Partie ging in
Tirol in Szene. Knapp vor dem Ende stand das
Spiel 2:2, ehe Hamberger den siegbringenden
Treffer zum 3:2 erzielte. Das rückspiel war ein
sportliches Großereignis mit Zuschauerrekord am
Herbstfestplatz. und die Neustädter Elf wurde
ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Innsbrucker
wurden mit 6:0 vom Platz geschossen. Der
Wiener Neustädter Sportklub war zum ersten
Male österreichischer Amateurstaatsmeister. Das
Jahr 1936 war mit dem Gewinn der NÖ Landesmeisterkrone
und dem Amateurstaatsmeistertitel
der absolute Höhepunkt des Neustädter SC auf
dem Herbstfestplatz.
ren Tordifferenz. Die erfolgreichsten Torschützern
im Herbst waren Schatzer, Pappenscheller,
Frey, Fuchs, Höberth, Fuchs und Weber.
Im Frühjahr 1937 verteidigte der SC die Tabellenspitze
durch Siege gegen Stockerau (1:0),
Mödling (3:0), Hohenau (2:0) und Marienthal
(5:0). Nach einer 1:3-Niederlage in Baden
musste der SC kurzfristig die Führung abgeben.
Siege gegen Krems (3:0) und Bad Vöslau (3:0)
brachten ihn aber umgehend wieder an die
Spitze der Tabelle. Nach einer 0:1-Niederlage in
Deutsch-Wagram lagen die Neustädter punktegleich
mit Baden vorne. Die Entscheidung fiel
im letzten Spiel. Der Neustädter SC besiegte
durch Tore von Fuchs, Frey, Pappenscheller und
Schatzer St. Pölten 4:0 und holte sich mit plus
47 Toren vor den punktegleichen Badnern (plus
41) den Landesmeistertitel 1937.

Vom Gestern
Der 1. Wiener Neustädter Sportklub holte sich
1936 nach dem Landesmeistertitel zum ersten
Mal den Titel eines Amateurstaatsmeisters.
Auch 1937 waren die Neustädter durch den
LM-Titel für den Amateurstaatsmeisterbewerb
qualifiziert. In diesem Jahr klappte es allerdings
nicht so gut wie ein Jahr zuvor. In der ersten
runde gab es daheim durch Tore von Schatzer
und Müller einen 2:1-Sieg gegen Donawitz.
3.4 Wacker überflügelt den SC
Auch in der Saison 1937/38 war der Neustädter
SC in der NÖ Landesliga der haushohe Favorit.
Aber im ESV Wacker Wiener Neustadt gab es für
die „Blau-Weissen“ plötzlich einen echten Konkurrenten.
Die Wackerelf besiegte den Neustädter SC
zweimal (1:0, 4:2) und holte sich 1938 sensationell
den Landesmeistertitel Niederdonau mit drei
Punkten Vorsprung auf den SC. Zum ersten Male
in seiner Geschichte wurde der Neustädter SC von
einem Lokalrivalen überflügelt.
Nach dem Anschluss 1938 hieß die Elf reichsbahn
Wacker Wiener Neustadt und spielte in der neu
geschaffenen obersten Spielklasse, der Gauliga,
mit zehn Klubs. Weil der Wackerplatz in der
Fischauergasse den Anforderungen der Gauliga
nicht entsprach, musste Wacker seine Oberhausspiele
auf dem Herbstfestplatz austragen.
Die Wiener Profiklubs waren für Wacker aber zu
spielstark. Mit nur vier Punkten musste der Verein
3.5 Der Wiener Neustädter SC im 2. Weltkrieg
In der Saison 1938/39 galt der 1. Wiener
Neustädter Sportklub als Favorit, da Wacker in
der Gauliga spielte. Mit Torhüter Ernstl Schwarz,
Franta, Höbert, Edi Gessl und dem Angriff Theuerweckl,
Spanblöchl, Pernsteiner machte sich der
Neustädter SC große Hoffnungen auf den Landesmeistertitel
Niederdonau. Aber in Bu Neunkirchen
erwuchs dem WNSC plötzlich ein mehr als ernster
rivale. Im letzten Meisterschaftsspiel brauchten
die Neustädter in Krems einen 6:0-Sieg, um
Bu Neunkirchen noch einholen zu können. Die
Neustädter spielten in der Wachau wie aus einem
Das rückspiel in Donawitz endete mit einem
2:1-Sieg der Steirer. 0:0 hieß das resultat im
Nachspiel. Da es damals noch kein Elfmeterschießen
gab, entschied das Los. Das gewannen
die Neustädter. In der zweiten runde war allerdings
Endstation für den WNSC. Nach einem 0:3
auswärts gegen Post-Sport Wien gab es daheim
nur einen mageren 1:0-Sieg, der das Ausscheiden
bedeutete.
absteigen. Siege gab es nur gegen Vorwärts Steyr
(3:2, Tore: Zierhofer, Kovacs, Powaschnig) und
gegen den Grazer SC (3:1, Tore: Oberleitner,
Kovacs, Powaschnig). Die höchste Niederlage
der reichsbahn-Elf Wacker Wiener Neustadt gab
es in der 16. runde auf dem Herbstfestplatz mit
einem 1:13 gegen rapid Wien. Bimbo Binder
schoss sieben Volltreffer. Die Legende uridil war
für rapid ebenfalls erfolgreich. Leider endete das
Kapitel Oberhaus für reichsbahn Wacker bereits
nach einer Saison. Gau-Liga-Meister wurde 1938
übrigens Admira Wien.
Mit Kriegsbeginn wurden viele Neustädter Spieler
zur Wehrmacht eingezogen. 1944 kam es zu
einer Spielgemeinschaft zwischen dem WNSC und
reichsbahn Wacker, die aber bald aufgelöst werden
musste. Nach dem Kriegsende gab es einen
mühsamen Neubeginn.
Guss und führten nach 15 Minuten durch Tore von
Spanblöchl, Pernsteiner und Theuerweckl 3:0.
Aber plötzlich übertrieben die Kremser die Härte
und spielten einen mehr als brutalen Fußball.
Die Folge: Der Neustädter SC hatte durch Verletzungen
nur mehr acht Spieler auf dem Feld. Als
auch noch die Kremser Fanatiker die Neustädter
Spieler mit Steinen bewarfen, trat der WNSC nach
der Pause nicht mehr an. Der ,,Gaufachwart“
beglaubigte das Spiel 3:0 für den Kremser SC.
Bu Neunkirchen war 1939 Landesmeister von
Niederdonau.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
15

Mit Kriegsbeginn 1939 verlor der Neustädter
SC wichtige Spieler durch die Einberufung zur
deutschen Wehrmacht. Der Neustädter Traditionsklub
konnte an die Erfolge der Vergangenheit
nicht mehr anschließen. Bu Neunkirchen
holte 1940 sich den Landesmeistertitel im Finale
gegen STG Stockerau durch einen 6:5-Sieg;
Tore: Theuerweckl 2, Kellinger, Mitteregger,
Gamauf, Koglbauer. Interessant in diesem Jahr:
Der SC Neudörfl erreichte als Gruppensieger
das Semifinale und verlor durch ein Eigentor
von Putz unglücklich 0:1.
In der Saison 1940/41 wurde der Neustädter
SC durch Einberufungen noch mehr geschwächt.
Niederdonau-Landesmeister wurde wieder Bu
Neunkirchen. Die SC-Elf 1941: Hartmann, Ebner,
Anzur, ritter, Zerkhalt, Jost, Kohlhauser, Haider,
Gessl, Kanstein, rauscher, Brandl.
In der Saison 1941/42 hatte sich der Neustädter
SC erfangen. Die Neustädter holten sich in
der Gruppe B den Sieg vor dem Badner AC und
spielten im Landesfinale in Krems gegen den LSV
Markersdorf, einem Luftwaffensportverein, der
sich bekannte Fußballer geholt hatte. Der Neustädter
SC verlor 3:5. Das WNSC-Team: Stückl,
Grill; Grothe, Mokesch, Gallos, Anzur, Kohlhauser,
Haider, Griesmüller, Ehgartner, Kanstein.
3.6 Erfolg beim Neubeginn
Im Jahre 1945 baute Obmann Karl rieder
mit seinem Stellvertreter Oskar Vollkron und
Sektionsleiter Koubek aus dem Nichts eine
neue Mannschaft auf. Immer mehr Spieler des
Wiener Neustädter Sportklubs kamen aus der
Kriegsgefangenschaft in ihre Heimat zurück.
In den letzten Augusttagen des Jahres 1945
begann die erste Nachkriegsmeisterschaft. Der
Neustädter SC hatte schon erfahrene Spieler in
seinen reihen. Man darf aber nicht vergessen,
dass zahlreiche Akteure im 2. Weltkrieg gefallen
waren: Pelda, rauscher, Anzur, Schober und
andere. In den ersten Jahren nach dem Krieg
trainierten Spieler wie Edi Gessl oder Fredl Müller
selbst die Mannschaft. Zu einer legendären
Figur wurde Sektionsleiter Alfred Flor.
16 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
In der Saison 1942/43 wurde auch in Wiener
Neustadt ein Luftwaffenverein gegründet. Er
holte sich in der Gruppe C den Sieg. Gruppensieger
in der Gruppe B wurde reichsbahn Wacker
Wiener Neustadt vor dem Neustädter SC.
Der LSV Wiener Neustadt verlor im Semifinale
gegen den LSV Markersdorf 1:3. reichsbahn
Wacker Wiener Neustadt stieg durch einen 5:1-
Sieg gegen rSG rabensburg ins Finale auf. LSV
Markersdorf holte sich dann gegen die Wackerelf
den Landesmeistertitel Niederdonau.
Die Punktejagd 1943/44 war überschattet
von den schweren Luftangriffen. An eine reguläre
Meisterschaft war in Wiener Neustadt
kaum mehr zu denken. Trotzdem wurde Fußball
gespielt. Den Landesmeistertitel holte sich der
Badner AC vor reichsbahn Wacker Wiener Neustadt,
dem Gruppensieger D. Der Neustädter SC
landete in der Gruppe C auf dem 4. Platz.
Im Jahre 1944 bildeten der 1. Wiener Neustädter
Sportklub und reichsbahn Wacker Wiener
Neustadt eine Spielgemeinschaft, um den
Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch diese
Spielgemeinschaft musste bald eingestellt werden,
da es zu Kriegsende keine Spieler mehr in
Wiener Neustadt gab. Aber bereits 1945 gab es
einen Neubeginn.
Der NÖ Fußballverband teilte die Punktejagd
1945/46 vorerst in vier untergruppen. Der Wiener
Neustädter Sportklub spielte in der Gruppe
Süd mit Admira Wiener Neustadt, Leobersdorf,
Felixdorf, Sollenau, Neudörfl, St. Veit und
Lanzenkirchen und holte sich überlegen den
Gruppensieg. Das herausragende Ergebnis war
ein 22:1-Sieg gegen die Admira. Es war wahrscheinlich
der höchste Meisterschaftssieg des
Neustädter SC in seiner 100-jährigen Geschichte.
Der WNSC stieg damit in die Finalgruppe
Süd mit SV Mödling, SV Gloggnitz und ASK
Zillingdorf-Werk auf.

Vom Gestern
Die Neustädter siegten in dieser Gruppe ungeschlagen
vor Mödling, was den Aufstieg in die
Endrunde der NÖ Landesmeisterschaft 1945/46
bedeutete. Gegner waren ASV Stockerau, SC
Harland und ASK Bruck. Fünf Siege in sechs
Spielen bedeutete den Landesmeistertitel. Die
SC-Elf 1946: Hartmann; Haberl, Zorko; Linzer,
Mokesch, Kahofer; Kohlhauser, Haider, Spanblöchl,
Fleck und Dörfl.
3.7 Der Landesmeistertitel 1950
Nach dem NÖ Landesmeistertitel 1946 gab
es für den Wiener Neustädter Sportklub eine
mehrjährige Durststrecke. 1947 landete die
SC-Elf hinter Harland auf Platz 2. 1948 fand
man sich hinter Mödling und Harland gar nur
auf dem 3. rang. Ein Jahr später wurde sogar
gegen den Abstieg gespielt, dieser wurde mit
einem 10. Platz allerdings abgewendet. Meister
wurde damals Gloggnitz, das in die Staatsliga
aufstieg. Die Saison 1949/50 stand unter Trainer
Kohlfürst aber wieder ganz im Zeichen des
1. Wiener Neustädter Sportklubs, obwohl Zorko
(Grazer SC), Schäffler, Richter, Jost (Leoben),
Fleck und Hartmann (abgemeldet) fehlten.
Nach dem 2:1-Startsieg gegen Hohenau (Tore:
Buchinger, Haider) gab es mit dem 0:4 in St.
Pölten eine kalte Dusche. Aber dann lief der
WNSC zu einer großartigen Form auf und feierte
acht (!) Siege in Folge. Die Ergebnisse: Guntramsdorf
- WNSC 0:4 (Tore: Janska, Grün, Buchinger,
Kaubek), Stockerau – WNSC 0:2 (Tore:
Grün, Buchinger), WNSC – Ternitz 5:2 (Tore:
Haider 3, Buchinger 2), WNSC – Zisterdorf 3:1
(Tore: Buchinger 2, Janska), Baden – WNSC 2:3
(Tore: Haider 2, Gerdenits), WNSC – Harland
2:1 (Haider, Buchinger), Mödling – WNSC 0:2
(Grün, Haider), WNSC – Wimpassing 5:0 (Haider
2, Grün, Buchinger, Gerdenits). Dann folgte
eine 2:3-Niederlage in Tulln (Tore: Haider 2)
und zum Abschluss gab es auswärts gegen Austria
Brunn ein 0:0. Der Herbstmeister der NÖ
Endstand der
Landesmeisterschaft 1945/46
1. Neustädter SC 6 24:11 10
2. ASV Stockerau 6 21:14 8
3. SC Harland 6 11:17 4
4. ASK Bruck 6 7:21 2
Landesliga hieß 1. Wiener Neustädter Sportklub.
Der Landesmeistertitel war 1950 das große
Ziel. Trainer Kohlfürst legte seine Position aus
gesundheitlichen Gründen in der Winterpause
zurück. Der Ex-Internationale Hans Horvath
wurde neuer SC-Coach. Der Vorstand mit Ottokar
Neumann an der Spitze wollte nichts dem
Zufall überlassen und verstärkte die Mannschaft
in der Winterpause mit Gröbl (Vienna), Stefanits
(Wacker Neustadt), Pichler (Leobersdorf) und
Luef (Aspang). Die Frühjahrspunktejagd begann
allerdings schlecht: In Hohenau gab es eine unerwartete
0:2-Niederlage. Aber diese Schlappe
baute die Neustädter Spieler auf. In den nächsten
neun Begegnungen gab es sieben Siege und
zwei unentschieden. Die Bilanz: WNSC – St.
Pölten 3:0 (Tore: Luef 3), Guntramsdorf – W
NSC 1:1 (Tor: Buchinger), WNSC – Stockerau
7:1 (Tore: Buchinger 3, Pichler 2, Grün, Janska),
Ternitz – WNSC 0:1 (3.500 Zuschauer, Tor:
Buchinger), WNSC – Austria Brunn 2:1 (Tore:
Buchinger 2), Ziersdorf – WNSC 1:4 (Tore:
Pichler 2, Haider, Buchinger), WNSC – Baden
1:0 (Tor: Pichler), Harland – WNSC 2:3 (Tore:
Buchinger 3), WNSC – Mödling 0:0. Damit stand
der Wiener Neustädter SC bereits zwei runden
vor dem Ende der Punktejagd als Meister
der NÖ Landesliga fest. Die beiden restlichen,
bereits bedeutungslosen Spiele gingen verloren:
Wimpassing – WNSC 2:0, WNSC – Tulln 3:5.
Der Kader des NÖ Landesmeisters: Dessort;
Kelbl, Medwed, Stefanits, Gröbl, Gerdenits, remely,
Grün, Haider, Buchinger, Janska, Pichler,
Kovacs, Linzer, Lehner, Luef, Fleck.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
17

3.8 Relegationsspiele und Aufstieg
Mit dem LM-Titel hatte der Wiener Neustädter
Sportklub die relegationsspiele für den Aufstieg
in die Staatsliga A gegen Austria Graz und
Siegendorf erreicht. Im ersten Spiel siegte der
WNSC am Herbstfestplatz gegen Austria Graz
durch ein Tor von Fleck 1:0. In Siegendorf gab
es vor 2.500 Neustädter Schlachtenbummlern
durch Tore von Buchinger (3), Grün (2), Fleck
und Haider einen 7:2-Triumph. Daheim siegte
der Neustädter SC gegen Siegendorf durch einen
Treffer von rudi Pichler 1:0. Als der Neustädter
SC in Graz 2:4 (Tore: Buchinger, remely)
verlor, brauchte er für den Aufstieg in die
oberste Spielklasse Schützenhilfe von Siegen-
3.9 Abenteuer Staatsliga A
Die Heimspiele in der Saison 1950/51 gingen
auf dem traditionellen Herbstfestplatz in Szene.
Die Herbstpunktejagd begann leider gar nicht
nach dem Geschmack der SC-Fans. Der Start
war entsetzlich: 0:10 beim Wiener Sportklub,
1:6 daheim gegen die Wiener Austria (Tore:
Aurednik 4, Melchior, Huber), 0:9 bei Sturm
Graz. Eine knappe 2:3-Heimniederlage gegen
die Vienna bedeutete schon einen kleinen Aufschwung
(Tore: Pichler, Buchinger; Decker 2,
Walzhofer). Als der Neustädter SC in Steyr gegen
Vorwärts mit einem 3:2 seinen ersten Sieg
im Oberhaus feierte gab es wieder Hoffnung.
Die Torschützen waren Haider (2) und Pichler.
Niederlagen gegen Wacker (0:1) und den FC
Wien (1:3) brachten allerdings wieder einen
rückfall. In der 8. runde schlug der Neustädter
SC daheim Admira 3:1 (Tore: Pichler, reitmaier,
Kirschner). Ein 1:2 beim FAC war sehr unglücklich
(Tor: Pichler). Im letzten Heimspiel gab es
gegen den LASK einen glatten 3:0-Erfolg; Tore:
Kirschner, reitmaier, Buchinger. Ein 1:1 bei
Elektra (Tor: Kirschner) war ein Lichtblick. Vor
9.000 Zuschauern verlor der SC dann auf dem
Herbstfestplatz gegen rapid 2:5 (Tore: Pichler,
Fleck II; Körner II 3, Probst 2). Sieben Punkte
18 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
dorf. und auf die Burgenländer war Verlass. Sie
knöpften den Grazern daheim einen Punkt ab
(2:2). Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte
den Aufstieg in die Staatsliga A geschafft.
waren nach dem Herbst eine magere Ausbeute
für den Neustädter SC.
In der Winterpause holte die Wiener Austria
rudi Pichler unter dubiosen umständen nach
Wien. Der SC verstärkte sich mit Hofka und
Kerbach. Der Start war geradezu sensationell:
Der Neustädter SC siegte auf dem Herbstfestplatz
gegen den Wiener Sportklub 6:1.
Die revanche für das 0:10 im Herbst war voll
gelungen; Torschützen: Hofka 2, Buchinger 2,
Kerbach und Kaubek.
In Wien gegen die Austria gab es dann zwar
eine 0:5-Schlappe, aber im 2. Frühjahrsheimspiel
war der WNSC wieder voll da: Die revanche
für die 0:9-Herbstniederlage gegen Sturm
Graz gelang perfekt: Die Neustädter siegten
durch Tore von Mittasch 2, Buchinger 2, Hofka
und Kerbach 6:0. Eine sehr unglückliche 0:1
Niederlage auf der Hohen Warte gegen die Vienna
(Tor: Karl Decker) bedeutete wieder einen
rückfall. Doch eine Woche später besiegte der
Neustädter SC auf dem Herbstfestplatz Vorwärts
Steyr mit 6:0; Tore: Buchinger 3, Kerbach
2, Eigentor.

Vom Gestern
Es sollte leider der letzte Sieg des Neustädter
SC im Oberhaus bleiben. Nur gegen den FC
Wien und den FAC gab daheim es ein 1:1 (Tor:
Stefanits bzw. Kerbach). Mit nur 15 Punkten
musste der WNSC nach der Saison gemeinsam
mit Elektra und Vorwärts Steyr aus der Staatsliga
A absteigen. Auf den rettenden 10. rang
fehlten vier Zähler.
Torschützen: 12 Tore: Buchinger, 8 Tore: Pichler,
6 Tore: Kerbach, 4 Tore: Hofka, 3 Tore: Kirschner,
Grün, 2 Tore: reitmaier, Mittasch, 1 Tor:
Haider, Fleck II, Stefanits, Kaubek, Eigentor.
Das SC-Team: Marchart; Mittasch, Stefanits;
3.10 Der SC in der B-Liga (1951-1959)
Die Staatsliga B wurde 1950 als zweithöchste
Spielklasse in Österreich gegründet, dauerte bis
1959 und wurde dann von den regionalligen
abgelöst. Der 1. Wiener Neustädter Sportklub
gehörte ab 1951, nach dem Abstieg aus der
Staatsliga A, bis 1959 (also acht Saisonen) dieser
zweithöchsten Spielklasse an. In einer Übersicht
war der Neustädter SC der erfolgreichste
B-Liga-Klub in dieser Zeit. Die Blau-Weissen
kamen in acht Saisonen auf 210 Spiele, 100
Gröbl, Gerdenits, Kirschner, Grün, Haider, Buchinger,
Janska, Schäffler, Luef, Pichler, Reitmayer,
Fleck I, Fleck II, Hofka, Kerbach, Kaubek,
remely.
Siege, 45 unentschieden und 65 Niederlagen.
508 Tore wurden von den Neustädtern geschossen.
379 Treffer kassierten sie. Die Gesamtpunkteanzahl
betrug in diesen acht Saisonen
245. Auf Platz 2 dieser ewigen Bestenliste liegt
Hohenau mit neun Saisonen und 225 Punkten.
Hohenau gehörte als einziger Klub alle neun
Spieljahre der B-Liga an. Dritter ist Austria
Graz. Die Steirer brachten es in acht Saisonen
auf 218 Punkte.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
19

Saison 1951/52: Relegation verpasst
Der SC hatte in dieser Spielzeit einige Höhepunkte.
Gloggnitz wurde gleich zum Start
4:0 geschlagen (Tore: Buchinger 2, Stefanits,
Kirschner). Dann wechselten Licht- und Schattenseiten.
Höhepunkt war ein 7:3-Heimsieg
gegen Elektra (Tore: Buchinger 3, Kerbach 2,
Kirschner, Holeschofsky). Zwei Niederlagen
gegen Titelanwärter Mödling und Grazer SC
warfen die Neustädter zurück. Ziel war der
dritte Platz, für eine Play-Off-relegation für die
Staatsliga A. Heimniederlagen gegen Mödling
und den Grazer SC hätten dieses Ziel fast verhindert.
Ein 9:1-Heimsieg im letzten Spiel gegen
Hohenau katapultierte den Neustädter SC
mit 31 Punkten auf den 3. Platz hinter Meister
Mödling (41 Zähler) und Grazer SC (40 Punkte),
die beide in die Staatsliga aufstiegen.
Saison 1952/53: Nur Rang 5
In der Punktejagd 1952/1953 gab es aufgrund
unterschiedlicher Leistungen keine Chance auf
einen Spitzenplatz. Auf Siege folgten Niederlagen.
Tiefpunkte im Herbst waren zwei Auswärtsschlappen:
1:8 bei Austria Graz, 1:7 in
Kapfenberg. Höhepunkte waren Kantersiege
daheim gegen Leoben (6:0, Tore: Haslinger 2,
Hofka 2, Gerdenits, reichart) und ein 7:0 gegen
Vorwärts Steyr (Tore: Hofka 2, Buchinger, 2,
Gerdenits 2, remely). Für die Schlappen im
Herbst revanchierte sich der Neustädter SC im
Frühjahr daheim gegen Austria Graz (3:1, Tore:
reichart, Gerdenits, Stefanits) und gegen Kapfenberg
3:2 (Tore: Hofka, Buchinger, Janska).
Ein weiterer Höhepunkt waren der 5:0-Auswärtssieg
in Neufeld (Tore: Buchinger 2, Hofka
2, Gerdenits). Der Meister Wiener Sportklub
wurde im Neustädter Stadion 5:3 geschlagen;
Tore: Buchinger 2, Gerdenits, Cech, Stefanits.
20 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Leider ging die Play-Off-relegation schief. Im
ersten Spiel gab es in Salzburg gegen den SAK
1914 eine 2:5-Schlappe (Tore: Kerbach, Buchinger).
Daheim sorgte ein rasches Eigentor von
Gerdenits für eine schnelle Vorentscheidung.
Die Partie endete 1:1. Der SAK 1914 stieg auf.
Die SC-Torschützen der Saison 1951/52:
25 Tore: Buchinger, 13 Tore: Kerbach, 11 Tore:
Hofka, 10 Tore: Kirschner, 3 Tore: Stefanits, 2
Tore; Holeschofsky, 1 Tor: Gerdenits, Linzer,
Fleck, 2 Eigentore der Gegner.
Der Kader: Trendl, Pejcoch; Stefanits, Aubrecht,
Kelbl, Kirschner, Hofka, Gerdenits,
Buchinger, remely, Holeschofsky, Linzer, Stark,
Steiner, Kerbach, Apfelthaler, Pflug, Fleck.
In der Abschlusstabelle landete der Neustädter
SC mit 35 Zählern auf dem 5. rang. Meister
wurde der Wiener Sportklub mit 44 Punkten vor
dem WAC und Kapfenberg.
SC-Tore: 24 Tore: Hofka, 13 Tore: Buchinger, 9
Tore: Gerdenits, 5 Tore: Haslinger, 4 Tore: Stefanits,
3 Tore: reichart, 2 Tore: Janska, Kahofer,
Moser, 1 Tor: remely, Cech I.
SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Kelbl, Stefanits,
remely, Kahofer, Haslinger, Cech,
Aubrecht, Hofka, Moser, Gerdenits, Buchinger,
Kirschner, Linzer, Kohlhauser, Großkopf, reichart,
Janska, Wiesinger, Holeschofsky, Kerbach.
Ein Detail am rande: Der Anhängerklub des SC
Wiener Neustadt wurde im Februar 1953 bei
der Generalversammlung auf Initiative von den
Funktionären riedler, Neumann und Dr. Gall im
Gasthaus ulrich gegründet.

Vom Gestern
Saison 1953/54: Rang 4
Die Punktejagd in dieser Spielzeit begann vielversprechend:
Der WNSC blieb in den ersten
sieben Spielen ungeschlagen. Höhepunkt war
ein 7:0-Heimsieg gegen urfahr; Tore: Kohlhauser
3, reichart, Nehiba, Gerdenits, Kahofer. Eine
1:2-Niederlage beim späteren Meister Kapfenberg
bedeutete einen rückfall. Im Frühjahr
verspielte der WNSC mit zwei Niederlagen zum
Start bereits seine Titelchance: Daheim gab es
gegen Ternitz ein 0:1. Beim Grazer SC kassierten
die Neustädter eine 0:6-Schlappe. Da halfen
auch ein 5:1-Heimsieg gegen Vorwärts Steyr
(Tore: Kohlhauser 2, Lefor, Buchinger, Kahofer)
und ein 4:1-Heimerfolg gegen Hohenau nichts
(Tore: Aubrecht 2, Kohlhauser, Lefor).
Saison 1954/55: WNSC in Abstiegsgefahr
Zum ersten Mal seit der Zugehörigkeit zur B-
Liga geriet der Neustädter SC in Abstiegsgefahr
und konnte sich nur mit Mühe retten. Im Herbst
standen sieben Siegen gleich sechs Niederlagen
gegenüber. Höhepunkte waren rar. Dazu zählte
vor allem der 4:1-Heimsieg gegen den WAC;
Tore: Aubrecht, Kohlhauser, Buchinger, Hoffmann.
Im Frühjahr waren beim Start ein 5:2-Sieg
beim Grazer SC (Tore: Lefor 2, Hoffmann, Staudacher,
Kohlhauser) und ein 2:0-Heimsieg gegen
Krems vielversprechend (Tore: Buchinger,
Hoffmann). Aber dann schlitterte der SC in ein
Tief: In den nächsten sieben Spielen gab es nur
ein unentschieden. Auch in den nächsten fünf
Spielen war nur der Heimsieg gegen Amateure
Steyr 3:1 (Tore: Mühlberger, Lefor, Staudacher)
ein Lichtblick. Die Entscheidung über den Klassenerhalt
musste im letzten Heimspiel gegen
Siegendorf fallen. Da siegten die Neustädter
Meister wurde mit 41 Punkten Kapfenberg vor
Stadlau (37 Zähler). Der Neustädter SC landete
mit 30 Punkten auf dem 4. Platz.
SC-Tore: 15 Tore: Kohlhauser, 6 Tore: Buchinger,
Aubrecht, 5 Tore: Kahofer, 3 Tore: Nehiba,
Cech, reichart, Kirschner, 2 Tore: Gerdenits,
Lefor, 1 Tor: Staudacher.
SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Stefanits,
Cech I, Cech II, reichart, Moser, Kahofer, Kohlhauser,
Kirschner, Nehiba, Gerdenits, Pflug,
Großkopf, Aubrecht, Wiesinger, E. Schwarz,
Geissler, Buchinger, Schweiger, Wagner, Artner.
Lefor.
8:1; Tore: Kohlhauser 5, Lefor 2, Mühlberger.
Es war das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz.
Der Neustädter SC übersiedelte anschließend in
das Neustädter Stadion.
Meister wurde Sturm Graz mit 37 Punkten vor
Austria Graz, das ebenfalls auf 37 Punkte kam.
Der Neustädter SC rettete sich mit 23 Punkten
auf den 11. Tabellenplatz.
SC-Tore: 8 Tore: Lefor, Kohlhauser, Staudacher,
6 Tore: Buchinger, 5 Tore: Hoffmann, 3
Tore: Aubrecht, Wolfsbauer, Mühlberger, 2 Tore:
Kahofer, 1 Tor: Cech, Geissler, Kirschner, ein
Eigentor.
SC-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Cech I,
Staudacher, Schweiger, Wiesinger, Geissler,
Kahofer, Wolfsbauer, Pflug, Ramhapp, Kirschner,
Aubrecht, Kohlhauser, Hoffmann, Lefor, Buchinger,
Mühlberger, ranz, Cech II.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
21

Saison 1955/56: SC im Titelkampf dabei
Zwei Kantersiege waren im Herbst die Höhepunkte:
Der Neustädter SC schlug daheim
den FAC 7:0 (Tore: Buchinger 4, Kohlhauser,
2, Geissler). Auch der Grazer SC verlor im
Neustädter Stadion 1:7 (Tore: Kohlhauser 3,
Hoffmann 2, Buchinger, Hutfleß). Ein interessantes
Spiel gab es daheim gegen den LASK:
Der 18-jährige Debütant Hubert Hutfleß schoss
ein Eigentor und sorgte dann mit einem Treffer
für den vielbejubelten 3:2-Sieg.
Ein negativer Höhepunkt im Frühjahr war ein
Spielabbruch in der dritten runde. Die Neustädter
führten in Ternitz 2:1. Ternitzer Anhänger
stürmten das Spielfeld und griffen den Schiedsrichter
tätlich an. Der Neustädter SC wurde zum
Sieger erklärt. Ternitz musste alle Frühjahrsspiele
in Wien austragen. Dann hatte der Neustädter
SC – nach mattem Start – eine tolle Erfolgsserie:
In den letzten acht Spielen blieb der SC
ungeschlagen. Sechs Siege und zwei unentschieden
waren eine hervorragende Bilanz. Tore
am Fließband gab es beim 6:5-Heimsieg gegen
Wimpassing (Tore: Kohlhauser 2, Buchinger 2,
Lefor, Hoffmann). Ein 6:1-Heimtriumph gegen
den SC Krems war ein guter Abschluss der
Punktejagd. Gustl Buchinger glänzte dabei mit
fünf Treffern, Aubrecht war einmal erfolgreich.
Saison 1956/57: Leider nur im Mittelfeld
Nach der guten Vorjahrssaison hatte man sich
im Neustädter Anhängerlager einen Spitzenplatz
und nach sechs Jahren vielleicht auch
den Aufstieg in das Oberhaus erwartet. Doch
es blieb bei den Hoffnungen. Der Herbststart
war miserabel. Erst im siebenten Spiel gab es
mit dem 7:2-Heimsieg gegen Siegendorf den
ersten vollen Erfolg (Tore: Lefor 3, Kohlhauser
2, Nußbaumer, Eigentor). Siege in Steyr gegen
Vorwärts (2:1 Tore: Nußbaumer 2), 2:0 daheim
gegen Hohenau (Tore: Lefor, Kohlhauser) und
daheim gegen Bruck/Mur (5:0, Tore: Buchinger
3, Kohlhauser, Aubrecht) sorgten dann doch für
einen halbwegs guten Abschluss der Herbstpunktejagd.
22 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Meister wurde der WAC mit 37 Punkten vor
Krems (34 Zähler) und dem Neustädter SC
(ebenfalls 34 Punkte). Die Neustädter verpassten
nur durch die schlechtere Tordifferenz einen
relegationsplatz für den Aufstieg. Krems stieg
nach Siegen gegen Schwarz-Weiß-Bregenz in
die Staatsliga auf.
SC-Tore: 25 Tore: Kohlhauser, 23 Tore: Buchinger,
5 Tore: Hoffmann, 3 Tore: Aubrecht, Geissler,
Ranz, 2 Tore: Hutfleß, Kahofer, Lefor.
SC-Kader: Trendl; Cech I, Cech II, Geissler,
Staudacher, Lefor, Schweiger, Kirschner, Ottohal,
Aubrecht, Hutfleß, Zolda, Ranz, Schweiger,
Buchinger, Plaschg, Kahofer, ranz, Kohlhauser,
Hoffmann, Steinwender
Das 6:1 gegen Krems am 12. Juni 1956
war eine heiße Schlacht
Aber im Frühjahr wurde es ein Kampf gegen
den Abstieg. Nach einem Sieg gegen SVS Linz
(3:0, Tore: Kohlhauser, Lefor, Buchinger) und
einem 2:2 daheim gegen den LASK (Tore:
Geissler, Buchinger) blieben die Neustädter in
den nächsten fünf Spielen ohne Sieg. Da halfen
auch fünf Auswärtstore bei der 5:9-Niederlage
gegen den Grazer SC nichts (Tore: Lefor 3,
Kohlhauser, Eigentor). Martin Lefor war vierfacher
Torschütze beim 5:5 daheim gegen den
späteren Meister ÖMV-Olympia Wien. Die endgültige
rettung gelang durch einen 7:1-Heim-
Kantersieg gegen den FC Wien (Tore: Kohlhauser
5, Buchinger 2) und einen hart erkämpften
1:0-Auswärtssieg beim Fixabsteiger Bruck/Mur.
Das Goldtor schoss Hoffmann.

Vom Gestern
Meister wurde ÖMV-Olmpia Wien mit 33 Punkten
vor dem FC Wien (31 Zähler) und dem
LASK (29 Punkte). Der Neustädter SC landete
mit 25 Punkten auf dem 9. Platz.
SC-Tore: 23 Tore: Kohlhauser, 13 Tore: Lefor,
11 Tore: Buchinger, 6 Tore: Hoffmann, 3 Tore:
Nußbaumer, 2 Tore: Trendl, Aubrecht, 1 Tor:
Saison 1957/58: Abstiegsgespenst blieb treu
Obwohl der Wiener Neustädter Sportklub in der
letzten Saison nur knapp dem Abstieg aus der
B-Liga entging, gab es kaum Geld für Verstärkungen.
Auch die Punktejagd 1957/58 begann
schwach. Es setzte drei Niederlagen gegen den
LASK (0:5), Schwechat (3:4, Tore: Hutfleß,
ranz, Nußbaumer) und in Hohenau (0:2). Dann
folgten endlich vier unentschieden gegen Donawitz
(3:3, Tore: Aubrecht 2, Hutfleß), Siegendorf
(3:3, Tore: Lefor, Hutfleß, Trendl), Vorwärts
Steyr (2:2, Tore: Lefor, Buchinger) und SVS
Linz (3:3, Tore: Buchinger 2, Hutfleß).
Erst in der zwölften Herbstrunde gab es mit
dem 2:1 in Mattersburg (Tore: Hutfleß, Ranz)
den ersten Sieg. Mit einem 4:0-Heimerfolg gegen
Hainburg beendete der SC Wiener Neustadt
eine durchwachsene Herbstsaison mit zehn
Punkten. Beim SC-Vorstand läuteten die Alarmglocken.
Man musste um den Klassenerhalt
bangen. Als reaktion holte der SC-Vorstand mit
den drei Austrianern Pichler, Huber und Handorf
drei neue Spieler.
Die Frühjahrspunktejagd begann mit Siegen
in Schwechat (2:1, Tore: Lefor, Pichler) und
daheim gegen Hohenau (5:0, Tore: Pichler 3,
Lefor, ranz) wie erwartet. Aber der Elf fehlte
trotz der Verstärkungen noch die Harmonie.
Mühlberger, Kirschner, Geissler. Staudacher, drei
Eigentore der Gegner.
SC-Kader: Trendl, Wendl; Lefor, Kusolits,
Schweiger, Staudacher, Kahofer, Aubrecht, Kohlhauser,
Hoffmann, Buchinger, Mühlberger, Nußbaumer,
Kirschner, Geissler, Hutfleß, Reithofer.
Die Folge: Es gab im Frühjahr noch fünf Niederlagen.
Aber ein starkes Finish sicherte dem
WNSC doch den Ligaerhalt: In Hainburg siegten
die Blau-Weissen 4:2 (Tore: Pichler 2, Lefor,
ranz), den höchsten Sieg in der B-Liga gab es
in der vorletzten runde mit einem 12:1 gegen
Mattersburg (Tore: Pichler 4, ranz 3, Huber
3, Lefor, Kahofer). Im letzten Spiel gab es mit
einem 5:3-Heimerfolg gegen den LASK noch
einen erfreulichen Schlusspunkt, Tore: Lefor 2,
Pichler 2, Huber.
Den Meistertitel holte sich 1958 der LASK mit
38 Punkten vor Donawitz (33 Zähler) und dem
SVS Linz (32 Punkte). Der Neustädter SC landete
mit 24 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz.
SC-Tore: 21 Tore: Pichler, 9 Tore: ranz, 8
Tore: Lefor, 6 Tore: Hutfleß, 5 Tore: Buchinger,
4 Tore: Kahofer, Huber, 2 Tore: Nußbaumer,
Aubrecht, 1 Tor: richter, Hoffmann.
SC-Kader: Trendl, Gall, Baumgartner; Happel,
Aubrecht, Pieler, Nußbaumer, Schweiger,
Kahofer, Hartmann, Geissler, Lefor, Hutfleß, Buchinger,
Huber, Pichler, Nußbaumer, Hoffmann,
ranz. Mühlberger, Ofenbach.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
23

Saison 1958/59: Überlegener B-Liga-Meister
Erst in der Saison 1958/59 gelang mit dem B-
Liga-Meistertitel – mit dem rekordvorsprung von
acht Punkten – wieder ein echter Höhepunkt. Das
war rekord: Noch nie hatte eine Mannschaft in
der neunjährigen Geschichte dieser zweithöchsten
Spielklasse den Meistertitel mit so einem großen
Vorsprung geholt.
Die Herbstmeisterschaft 1958 verlief für die Neustädter
überaus erfolgreich. Die Bilanz war hervorragend:
Neun Siege, drei unentschieden und
nur eine Niederlage. Der Auftakt gestaltete sich
mit einem 6:1-Auswärtssieg bei Austria Graz bestens.
Die Torschützen waren Lefor (3), Hoffmann
(2) und Pichler. Im ersten Heimspiel gab es gegen
Stadlau einen 4:0-Erfolg; Tore: Lefor (2), Frankolin,
Huber. Graz war ein guter Boden für den SC.
Auch gegen Sturm gab es in der 3. runde einen
3:0 Sieg; Tore: Pichler (2), Frankolin.
Den ersten Punkteverlust gab es für den SC in der
vierten runde mit einem 2:2 beim FC Wien; Tore:
Lefor, Pichler. Dann kamen wieder zwei Erfolge:
Zuerst ein 4:0 in Fohnsdorf (Tore: Lefor 2, Pichler
2). und dann holte der SC im Schlager gegen den
Titelanwärter SVS Linz daheim einen 2:0-Sieg.
Der Ex-Neustädter Kohlhauser wurde von Hubert
Hutfleß kalt gestellt. Die Torschützen waren
Frankolin und Pichler. Einem 1:1 daheim gegen
Hohenau (Tor: Frankolin) folgte ein 4:3-Sieg bei
Elektra (Tore: Pichler 2, Frankolin 2). Die neunte
runde brachte die erste Niederlage mit einem 1:2
daheim gegen Vorwärts Steyr. Torschütze: rudi
Pichler. Das Finish gehörte mit drei Siegen wieder
dem Neustädter SC: 2:1 in Schwechat (Tore:
Pichler 2), 2:0 daheim gegen Ankerbrot (Tore:
Janovsky, Hoffmann) und 3:1 gegen Ortmann
(Tore: Hoffmann, Pichler, Nußbaumer). Nur in
Siegendorf mussten die Neustädter mit einem 1:1
einen Punkt abgeben (Torschütze: Janovsky).
Der Neustädter SC wurde mit vier Punkten Vorsprung
auf Stadlau Herbstmeister der B-Liga.
Das SC-Team im Herbst: Trendl, Baumgartner;
Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler,
Lefor, Hoffmann, Pichler, Huber, Frankolin, Janovsky,
Hörandl.
Das Frühjahr 1959 begann mit einem 1:1 bei
Stadlau nicht gerade berauschend; Torschütze
war Novacek. Aber dann folgte wieder eine
24 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
großartige Serie – fünf Siege in Folge: 3:2 gegen
den FC Wien (Tore: Pichler 2, Koisser), gegen
Fohnsdorf gab es durch ein Huber-Tor einen
1:0-Sieg, in Linz siegte der SC gegen SVS durch
einen Pichler-Treffer 1:0. Lefor schoss das Tor
zum 1:0-Erfolg gegen Hohenau. Elektra blieb in
Neustadt mit 1:3 auf der Strecke (Tore: Hoffmann
2, Huber). Ein 3:3 in Steyr beendete für kurze
Zeit den SC-Erfolgslauf; Torschützen: Koisser,
Hoffmann, Novacek. Es folgten zwei weitere
Siege. Schwechat wurde mit 2:0 in die Schranken
gewiesen (Tore: Novacek, Moser), Ankerbrot
mit 4:1 (Tore: Pichler 3, Koisser). Diese Partie
ging als Vorspiel Wiener Sportklub gegen Austria
Wien vor 20.000 Zuschauern im Wiener Stadion
in Szene. Eine 1:3-Heimniederlage gegen Sturm
Graz stoppte den Erfolgslauf des Neustädter SC.
Torschütze dabei war Koisser. Mit einem 2:1 gegen
Siegendorf (Tore: Huber, Pichler), einem 4:0
in Ortmann (Tore: Pichler 3, Frankolin) und einem
9:0-Kantersieg gegen Austria Graz (Tore: Pichler
4, Frankolin 2, Huber 2, Lefor) beendete der 1.
Wiener Neustädter SC eine der erfolgreichsten
Punktejagden in seiner Geschichte. Die Elf wurde
mit acht Punkten Vorsprung vor Stadlau Meister
der B-Liga. Der Aufstieg in die Staatsliga war
nach neun Jahren wieder gelungen.
rudi Pichler wurde mit 28 Treffern bester Torschütze
der B-Liga. 9 Tore gelangen Martin Lefor
und Oskar Frankolin, 7 Tore scorte Dolfi Huber,
6 Tore Fredi Hoffmann, 4 Tore: Novacek, 3 Tore:
Janovsky, Koisser, 1 Tor: Moser, Nußbaumer.
Der Kader des SC-Meisterteams 1959: Baumgartner,
Trendl; Aubrecht, reiter, Handorf, Lefor, Kahofer,
Geissler, Hutfleß, Hoffmann, Pichler, Huber,
Weiß, Nußbaumer, Janovsky, Frankolin, Ofenbach,
Koisser, Moser, Heißenberger, Novacek.
Der Staatsliga B-Meister 1958/59

Vom Gestern
3.11 Nach 8 Jahren wieder oben
Saison 1959/60: 9. Platz
Nach acht Saisonen war für den Neustädter SC
die Durststrecke in der B-Liga endlich vorbei. Der
Titel 1959 unter Spielertrainer Dolfi Huber bedeutete
den Aufstieg in die Staatsliga. Der Start
im Oberhaus war allerdings traditionsgemäß
schwach: 1:4 daheim gegen rapid (Tor: Jaros)
– 10.000 Zuseher sahen diese Partie, 1:4 beim
GAK in Graz (Tor: Frank). In der dritten runde
kam der Wiener Sportklub ins Neustädter Stadion.
Die Wiener kamen als zweifacher österreichischer
Meister. Ein Jahr vorher hatten sie Turin
in Wien im Europacup der Meister 7:0 besiegt.
Das Spiel wurde zu einem Glanzpunkt in der
Geschichte des 1. Wiener Neustädter Sportklubs.
Der Aufsteiger und krasse Außenseiter schlug am
12. September 1959 den haushohen Favoriten
sensationell 5:2. 10.000 Zuschauer sahen dieses
Fußballfest aus Neustädter Sicht. Nach 19 Minuten
führte der WNSC durch Tore von Frank (8.,
Vorarbeit rudi Pichler), und rudi Pichler (19.,
Vorarbeit Janos Kereki) 2:0. Niemand dachte zu
diesem Zeitpunkt an eine Sensation. Doch als
Jaros in der 46. Minute nach einem Schuss von
Ernö Frank das 3:0 herausschoss, kannte der Jubel
keine Grenzen. Hamerl gelang für die Wiener
das 1:3 (56.). Aber mitten in die Offensive der
Gäste gelang rudi Pichler (70., Vorarbeit Frank)
das entscheidende 4:1. Die Wiener konnten die
Niederlage nicht fassen. Erich Hof gelang zwar
das 2:4, aber Rudi Pichler fixierte mit einem
Solo den überlegenen Erfolg der Neustädter.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Steiner
spielten sich auf dem Stadionrasen Freudenszenen
ab. Das Publikum war nicht zu halten und
trug seine Lieblinge im Triumphzug vom Felde.
Der Wiener Neustädter SC spielte damals mit:
Trendl; Nußbaumer, Handorf, Lefor, Moser, Hutfleß,
Frank, Kereki, Hoffmann, Pichler und Jaros.
In den nächsten Spielen konnte der Neustädter
SC den hohen Erwartungen nach dem 5:2-
Triumph nicht ganz gerecht werden. Auf der
Hohen Warte gab es gegen die Vienna eine
1:3-Niederlage (Eigentor der Vienna). Zwei 1:1
gegen Wacker Wien (Tor: Pichler) und beim
LASK (Tor: Frank) folgte eine 0:2-Niederlage bei
Austria Salzburg. Gegen Simmering kehrte der
WNSC daheim mit einem 3:2-Erfolg (Tore: Hoffmann
2, Pichler) wieder auf die Siegerstraße
zurück, es folgte ein überraschender 4:3-Sieg
in Krems (alle vier Tore schoss Janos Kereki).
Die 1:2-Heimniederlage gegen den WAC (Tor:
Hoffmann) war vermeidbar. Bei Admira gab es
in Wien ein 4:4 (Tore: Frank 3, Pichler ). Den
höchsten Saisonsieg gab es in der vorletzten
runde mit einem 6:2-Erfolg gegen Donawitz;
Tore: Pichler 3, Hoffmann, Frank, Kereki. Eine
sehr unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen
die Austria beendete die Herbstmeisterschaft.
Mit elf Punkten hatte der Aufsteiger SC Wiener
Neustadt sein Plansoll erfüllt.
Für das Frühjahr 1960 gab es nur ein Ziel: den
Klassenerhalt. Die rückrunde begann mit einer
1:5-Niederlage bei rapid schlecht (Tor: Heißenberger).
Ein 1:1 daheim gegen den GAK war ein
kleiner Lichtblick (Tor: Frank). Aber dann nahm
der Wiener Sportklub grimmige revanche für
die 2:5-Schlappe im Herbst: Die Wiener schlugen
den Neustädter SC vernichtend 9:0. Das
Stimmungsbarometer im SC-Lager war auf dem
Nullpunkt. Da kam die Vienna gerade recht:
Die Neustädter siegten daheim überraschend
4:3 (Tore: Pichler 2, Kereki 2). Dann blieb der
SC fünf Spiele ohne Sieg. unentschieden gegen
Wacker Wien (1:1, Tor Frank), 3:3 gegen den
LASK (Tore: Pichler 2, Heißenberger) und ein 4:4
beim WAC (Tore: Hutfleß, Kereki, Heißenberger,
Eigentor) waren die positive Ausbeute. Niederlagen
gab es in Simmering (0:4) und daheim
gegen Krems 2:3 (Tore: Kereki, Heißenberger).
Ein 2:1-Heimsieg gegen Admira bedeutete den
Staatsligaerhalt (Tore: Hutleß. Heißenberger).
Das Finish war schwach: 1:5 in Donawitz (Tor:
Heißenberger) und 0:7 bei der Wiener Austria.
Der Wiener Neustädter SC beendete die Saison
1959/60 als Tabellenneunter.
Tore: 14 Tore: Pichler, 9 Tore: Frank, Kereki, 7
Tore: Heißenberger, 4 Tore: Hoffmann, 2 Tore:
Jaros, Hutfleß, zwei Eigentore.
Eine interessante Nebensache: Der Neustädter
rudi Pichler wurde in das Nationalteam einberufen
und spielte am 13. Dezember 1959 im
Wiener Stadion gegen Frankreich (2:5).
Das SC-Team (Kader): Trendl, Baumgartner;
Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler,
Moser, Koisser, Steiger, Hoffmann, Pichler, Huber,
Frankolin, Novacek, Janovsky, Lefor, Frank, Kereki,
Moser, Jaros, Heißenberger, Hörandl.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
25

1960/61: 8. Platz für den WNSC
Zum ersten Male in der damals 52-jährigen
Geschichte des Neustädter SC spielte der Klub
zweimal hintereinander in der obersten Spielklasse.
Man erwartete mit recht mehr als in der
Saison 1959/60. Spielertrainer war wieder Dolfi
Huber. Das Publikumsinteresse beim 1. Heimspiel
war enorm: 10.000 Zuschauer wollten die
Partie des WNSC gegen den Wiener Sportklub
sehen. Es gab allerdings eine Enttäuschung:
Die Neustädter verloren 2:4. Erich Hof war für
die Wiener gleich dreimal erfolgreich. Zweifacher
SC-Torschütze war rudi Pichler. Auch das
zweite Spiel ging mit einer 2:4-Niederlage in
Simmering schief; Tore: rudi Pichler (2). 5.000
Zuschauer sahen dann einen 5:0-Heimsieg des
SC gegen Dornbirn; Tore: Kereki 3, Pichler 2.
In der vierten runde gab es mit dem 3:0-Sieg
der Neustädter auswärts bei Austria Salzburg
eine riesenüberraschung. Ernö Frank (2) und
rudi Pichler waren die Torschützen. Die SC-
Erfolgsserie ging daheim mit einem 4:2-Sieg
gegen Schwechat weiter; Tore: rudi Pichler
(3), Frankolin. Erst rapid stoppte daheim mit
einem 5:1-Kantersieg die Neustädter, die nach
sieben Minute durch Fredi Hoffmann 1:0 geführt
hatten. Aber daheim war der WNSC wieder
eine Großmacht. Gegen SVS Linz gab es einen
4:2-Sieg; Tore: Frankolin 2, Hoffmann, Nußbaumer.
Durch einen Pichler-Treffer gab es daheim
gegen Wacker Wien ein beachtliches 1:1. In
einer Doppelveranstaltung auf dem Wackerplatz
in Wien verlor der Neustädter SC gegen Austria
1:5. Das Ehrentor schoss rudi Pichler. Daheim
klappte es mit einem 2:0-Sieg gegen den LASK
wieder bestens; Tore: Ofenbach, Frankolin. Ein
2:1-Sieg beim GAK war sensationell; Tore: rudi
Pichler, Kereki. Mit einem 1:1 daheim gegen die
Vienna (Tor: Lefor) und einer 1:4-Niederlage
beim WAC (Tor: Kereki) schloss der Neustädter
SC eine erfolgreiche Herbstsaison in der Staatsliga
mit 14 Punkten ab.
Man erwartete auch im Frühjahr einiges. Der
Start verlief aber nicht nach Wunsch: Beim
Wiener Sportklub gab es eine 0:2-Niederlage.
In einem dramatischen Spiel schlug der WNSC
im ersten Frühjahrsheimspiel Simmering 5:4.
Die Neustädter hatten 3:1 und 5:3 geführt und
mussten dann noch zittern; Tore: Hoffmann (2),
Neudauer (2), Kereki. Der Tabellenletzte Dornbirn
verlor daheim gegen die Neustädter 1:2;
26 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Tore: rudi Pichler, Frankolin. Austria Salzburg
verlor im Neustädter Stadion gegen den SC 1:4,
Tore: rudi Pichler 2, Neudauer, Frankolin. Ein
3:2-Sieg bei Schwechat war der vierte Sieg der
Neustädter in Folge. Es war ein dramatisches
Spiel: Schwechat führte bis zur 80. Minute 2:0.
In den letzten zehn Minuten gelangen Pichler,
Lefor und Tometschek noch drei Tore. Gerhard
Tometschek galt als großes Stürmerversprechen
für die Zukunft. Ein unverschuldeter Motorradunfall
zerstörte seine Karriere total. Zuschauerrekord
gab es am 8. April im Neustädter Stadion:
13.000 Besucher wollten rapid in Aktion
sehen. In einem guten Spiel hatte Neustadt die
besseren Chancen, die Partie endete 0:0. Eine
kalte Dusche war eine 2:6-Niederlage in Linz
gegen SVS. Der Ex-Neustädter Ferdl Kohlhauser
schoss zwei Tore. Für Neustadt waren
Kereki und Pichler erfolgreich. Dann ging dem
Neustädter SC total der Atem aus: Es gab drei
Niederlagen in Serie: 2:3 bei Wacker Wien
(Tore: Nußbaumer, Lefor), eine 1:5-Schlappe
daheim gegen Austria (Tor: Lefor) und ein 1:3
beim LASK; Tor: Kereki. Sieg gab es in den
letzten drei runden keinen mehr. Dramatisch
war die Partie gegen den GAK, die 3:3 endete
(Tore: Frankolin, Neudauer, Hoffmann). Auf dem
Wackerplatz in Wien gab es eine 2:3-Niederlage;
Tore: Lefor, Nußbaumer. Dann folgte ein 3:5
auf der Hohen Warte gegen die Vienna (Tore:
Pichler 2, Kereki). Mit einem 3:3 daheim gegen
den WAC beendete der Neustädter eine erfolgreiche
Saison in der obersten Spielklasse. Die
Torschützen waren Kereki 2 und Pichler. Der 8.
Platz mit 25 Punkten war die beste Platzierung
des WNSC in acht Oberhausjahren.
rudi Pichler wurde wieder in das Nationalteam
einberufen und spielte am 1. Mai 1960 im
Wiener Stadion gegen die Tschechoslowakei.
SC-Tore: 21 Tore: rudi Pichler, 11 Tore: Janos
Kereki, 7 Tore: Oskar Frankolin, 5 Tore: Fredi
Hoffmann, 4 Tore: Martin Lefor, rudi Neudauer,
2 Tore: Nußbaumer, Ernö Frank, 1 Tor: Gerhard
Tometschek, Herbert Ofenbach.
Das SC-Team (Kader): Trendl, rosenits; Geissler,
Nußbaumer, Röckl, Neudauer, Reiter, Hutfleß,
Steiger, Lefor, Pichler, Kereki, Frank, Hoffmann,
Frankolin, Knotzer, Tometschek, Ofenbach.

Vom Gestern
Saison 1961/62: Abstieg in die Ostliga
Nach der erfolgreichen Saison 1960/61 kam
der rückfall eigentlich völlig überraschend. Die
Herbstpunktejagd begann mit zwei Niederlagen
daheim: 0:1 gegen den LASK und 1:2 gegen
Simmering (Tor: Hoffmann). Ein 1:1 beim
Wiener Sportklub war endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer
(Tor: Frank). Auch gegen die
Vienna reichte es daheim zu einem 2:2 (Tore:
Pichler, Hoffmann). Mit einer 0:2-Niederlage
bei der Wiener Austria hielt sich der SC ganz
gut. In der 6. runde gab es endlich den ersten
Sieg: Im Neustädter Stadion gab es ein
3:1; Tore: Kereki 2, reiter. Drei Niederlagen in
Folge waren ein gewaltiger rückschlag: 0:3 bei
SVS Linz, daheim 1:4 gegen Admira-Energie
(Tor: Knotzer) und ein 3:4 beim Salzburger AK
(Tor: reiter 2, Frank). Goldpunkte gab es beim
wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Kapfenberg; Tor:
Herbert Ofenbach. Für eine Sensation sorgte
der WNSC in der 11. runde bei rapid mit einem
0:0. SC-Torhüter Sepp Schneider sagte Torsperre
an. Hoffnung auf den Klassenerhalt gab es
im letzten Heimspiel mit einem 3:0-Sieg gegen
Schwechat: Tore: Pichler 2, Neudauer. Mit
einer recht unglücklichen 0:1-Niederlage beim
Saison 1962/63: Meister
Als Nachfolger für Spielertrainer Dolfi Huber
kam der Wiener Kliwitsch als neuer Coach. Nach
dem Abstieg gab es große finanzielle Probleme.
Mit diesem Kader peilte der Wiener Neustädter
Sportklub 1963 den Wiederaufstieg in
die oberste Spielklasse an: rosenits, Kodnar;
Ofenbach, Neudauer, Nußbaumer, Bauer, Fenz,
Geissler, Carniel, Steiger, Hoffmann, Knotzer,
Hutfleß, Gallos, Herzog, Kereki, Lefor, Frank,
Frankolin, Pichler II.
Mit dem Start durfte man durchaus zufrieden
sein. In Stadlau gab es einen 3:2-Sieg (Tore:
Kereki 2, Herzog). Beim ersten Heimspiel gab
es in einer wahren Härteschlacht einen 4:1-
Erfolg gegen Voith St. Pölten. Ein St. Pöltner
Spieler provozierte dabei auf der Laufbahn
die Neustädter Zuschauer. Die Folge: Ein Fan
sprang über die Barriere und versetzte dem
Spieler eine Ohrfeige. Der St. Pöltner blieb liegen
und wurde mit einer Tragbahre abtranspor-
WAC schloss der Neustädter SC eine schwache
Herbstsaison mit nur neun Punkten ab.
Die Frühjahrsmeisterschaft war eine einzige
Enttäuschung. Es gab nur vier Punkte, die für
einen Klassenerhalt einfach zuwenig waren. Die
Bilanz: Zwei unentschieden (in Simmering 1:1;
Tor: Hoffmann, daheim gegen SVS Linz 1:1;
Tor: Kereki) und nur ein Sieg in der 22. runde
mit einem 5:1 gegen Fixabsteiger Salzburger
AK (Tore: Hoffmann 2, Frankolin, Pichler, Eigentor).
13 Punkte reichten nicht für den Verbleib
in der Staatsliga.
Tore: 6 Tore: Hoffmann, 5 Tore: Kereki, 4 Tore:
rudi Pichler Neudauer, 3 Tore: Frank, reiter,
1 Tor: Frankolin, Knotzer, Ofenbach, Pichler II,
Eigentor.
SC-Team (Kader): rosenits, Trendl, Geissler,
röckl, Ofenbach, reithofer, Nußbaumer, Frankolin,
Hoffmann, Frank, Pichler I, Knotzer, reiter,
Kereki, Neudauer, Pichler II, Steiger, Lefor, Hutfleß,
Knotzer I, Knotzer II, Vincze.
tiert. St. Pölten protestierte erfolgreich gegen
den 4:1-Sieg der Neustädter. Der Verband
setzte eine Neuaustragung an. In der dritten
runde gab es in Pinkafeld nur ein mageres 1:1
(Tor: Hoffmann). Dann kam es zum großen
Schlager gegen Eisenstadt: Der Neustädter SC
siegte vor 3.000 Zuschauern glatt 6:1 (Tore:
Kereki 2, Lefor 2, Knotzer 2). Eine kalte Dusche
erlebte der WNSC mit einer 1:2-Niederlage in
Ortmann. Der einzige Treffer durch Kereki war
zu wenig. Vier Siege in Serie brachten den SC
wieder in das Spitzenfeld der regionalliga Ost:
1:0 gegen rapid Oberlaa (Tor: Hoffmann), 2:0
in Ternitz (Tore: Herzog 2), 1:0 gegen Elektra
(Tor: Frank) und im Wiederholungsspiel gegen
Voith St. Pölten gab es einen 2:1-Sieg (Tore:
Kereki, Fank). Ein 2:2 bei Slovan Olympia war
keine ruhmestat (Tore: Hoffmann, Lefor). In
einer Härteschlacht besiegte der Neustädter SC
Gloggnitz 3:1 (Tore: Frank 2, Kereki). Im Finish
konnte der WNSC nicht mehr zusetzen.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
27

Ein 2:2 in Siegendorf (Tore: Kereki 2) und eine
0:2-Niederlage bei Wienerberg waren enttäuschend.
Das wichtige Heimspiel gegen Krems
musste wegen eines frühen Wintereinbruchs
auf das Frühjahr verschoben werden. Elektra
führte nach dem Herbstdurchgang 1962 mit
zwei Punkten Vorsprung die Tabelle an. Der
Neustädter SC hatte allerdings ein Spiel weniger
auf dem Konto. Für das Frühjahr 1963 gab
es nur ein Ziel: Den Meistertitel und damit den
Aufstieg in die Staatsliga.
Die Frühjahrsmeisterschaft begann ganz nach
dem Geschmack der vielen SC-Anhänger: Es
gab sechs Siege in Serie: 3:1 daheim gegen
Pinkafeld (Tore: Kereki 2, Frank), 4:0 daheim
gegen Ortmann (Tore: Frank 2, Pichler II
2), 2:0 in Oberlaa (Tore: Kereki, Frank). Im
wichtigen Nachtragsspiel gegen Krems gab es
vor 3.000 Zuschauern daheim einen 2:1-Erfolg
(Tore: Hoffmann, Kereki). Dann folgten das
4:1 gegen Stadlau (Tore; Hoffmann 3, Kereki)
und das 3:1 gegen Ternitz (Tore: Hoffmann 2,
Kereki). Erst eine 1:3-Niederlage (Tor: Kereki)
in Wien gegen Elektra beendete die Erfolgsserie
des Neustädter SC.
Es folgte ein 3:1-Heimsieg gegen Slovan
Olympia (Tore: Pichler II, Frank, Hoffmann).
Aber eine unerwartete 1:3-Niederlage (Tor:
Hoffmann) in Gloggnitz vor 3.000 Zuschauern
28 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
warf den WNSC wieder zurück. Ein mageres
4:4 daheim gegen Siegendorf war ein weiterer
Tiefschlag (Tore: Hoffmann 2, Kereki, Frank).
Mit einem 4:0 Erfolg gegen Wienerberg stand
der Neustädter SC aber wieder an der Tabellenspitze
(Tore: Hoffmann 2, Herzog 2). In einer
Härteschlacht kam der WNSC in der Folge in
Eisenstadt über ein 1:1 nicht hinaus. 2.000
Neustädter Anhänger sahen in einer dramatischen
Partei den SC-Treffer durch Herbert
Ofenbach. Die Entscheidung um den Titel
musste im letzten Spiel fallen. Da sah es für die
Neustädter traurig aus. Sie verloren in Krems
mit 0:2. Über den Lautsprecher hörten sie von
einem 2:2 Elektras in Eisenstadt. Damit wären
die Wiener Meister geworden. Die SC-Spieler
verließen mit hängenden Köpfen das Kremser
Stadion. Allein die Nachricht vom 2:2 Elektras in
Eisenstadt war eine Falschmeldung eines Kremser
Funktionärs, der den Neustädtern den Titel
anscheinend nicht gönnte. Erst ein Telefonanruf
eines Neustädters aus Eisenstadt brachte die
Wahrheit ans Licht: Elektra hatte in Eisenstadt
0:2 verloren. Der Neustädter Sportklub war bei
Punktegleichheit mit besserer Tordifferenz (plus
23) vor Elektra (plus 15) Ostligameister geworden
und spielte nach einer einjährigen unterbrechung
wieder in der obersten Spielklasse.
SC Meisterteam 1963

Vom Gestern
1963/64: Adi Patek kam
Bereits nach einem Jahr gelang dem 1. Wiener
Neustädter Sportklub also der Wiederaufstieg
in die Staatsliga. In dieser Situation holten die
Neustädter Funktionäre als neuen Trainer Adi
Patek, der erst kürzlich von Eintracht Frankfurt
nach Österreich zurückgekehrt war. Diese Entscheidung
sollte sich als Glücksgriff erweisen:
unter Trainer Adi Patek feierte der Neustädter
SC großartige Erfolge.
Der Start ging mit einer 1:3-Niederlage gegen
Schwechat allerdings gründlich daneben;
Torschütze: Tiefenbrunner. Aber dann zeigte die
Mannschaft bereits die Handschrift des neuen
Trainers. In SVS Linz gab es einen 2:1-Sieg;
Tore: Hoffmann, Bajak. Am 14. September
1963 stieg dann im Neustädter Stadion ein unvergessliches
Spiel. Der Neustädter SC schlug
die Austria, die mit dem Ex-Benfica-Kapitän
Aguas und den Stars Fraydl, Buzek Jacare,
Fiala, Nemec und Geyer antrat, vor 12.000 Zuschauern
1:0. Den spielentscheidenden Treffer
schoss der Ex-Lanzenkirchner Pepi Bierbaumer
in der 69. Minute. Die Fans feierten die SC-
Spieler wie Helden.
Eine Woche später gab es daheim mit einem
1:0 gegen den GAK wieder einen Erfolg. Torschütze
war Frank. Auf der Simmeringer Had
kam der SC 1:3 unter die Räder; Tor: Hutfleß.
In einem dramatischen Spiel mit sieben Treffern
siegte der Neustädter SC daheim gegen den
WAC 4:3; Tore: Bierbaumer 2, Tiefenbrunner,
Vince. Gegen die Vienna gab es auswärts eine
1:3-Niederlage; Tor: Hoffmann. Admira Energie
holte sich in Neustadt ein hart erkämpftes 0:0.
Beim LASK blieb der WNSC 0:2 auf der Strecke.
Aber gegen Dornbirn holte sich die Patek-Elf
daheim einen glatten 3:0-Sieg; Tore: Bierbaumer
2, Schatzer. In der letzten runde gab es in
Kapfenberg eine 1:2-Niederlage; Tor: Bierbaumer.
Das Frühjahr 1963 begann mit zwei unentschieden:
2:2 in Schwechat (Tore: Tutschek,
Kereki) und 0:0 daheim gegen SVS Linz. Der
nächste Sieg ließ zwei Spiele auf sich warten.
Austria siegte daheim 3:0, der GAK blieb in
Graz 3:1 erfolgreich; Tor: Tiefenbrunner. Ein
2:1-Heimsieg gegen Simmering (Tore: Tutschek
Tiefenbrunner) leitete einen erfolgreichen
Zwischenspurt der Neustädter ein: 1:1 beim
WAC (Tor: Seidl), 0:0 gegen die Vienna, 3:1 bei
Admira/Energie (Tore: Schatzer 2, Seidl), 2:1
daheim gegen den LASK; Tore: Schatzer, Tutschek.
Aber dann gelang dem SC in den letzten
vier runden kaum etwas. Es gab nur mehr ein
2:2 daheim gegen den Wiener Sportklub (Tore:
Kereki, Seidl). Eine 2:6-Schlappe in Dornbirn
kam völlig unerwartet (Tore: Schatzer, Tiefenbrunner).
Gegen rapid verlor der SC auswärts
0:3. Kapfenberg rettete sich mit einem 2:1-Sieg
in Neustadt vor dem Abstieg; Tor: Bierbaumer.
Mit 22 Punkten und dem 8. Platz konnte der
Neustädter SC nach der Saison 1963/64 aber
durchaus zufrieden sein.
Torschützen: 7 Tore: Bierbaumer, 6 Tore:
Schatzer, 4 Tore: Kereki, Tiefenbrunner, 3 Tore:
Tutschek, Seidl, 2 Tore: Hoffmann, 1 Tor: Bajak,
Frank, Hutfleß, Vince.
SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach,
Puchegger, Hutfleß, Steiger, Bajak, Bierbaumer,
Tiefenbrunner, Geissler, Aust, Hoffmann,
Schatzer, Vincze, Kereki, Tutschek, Seidl, Bajak,
Frank, Herzog, Artner, Kapaun.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
29

1964/65: Siege gegen Austria und Innsbruck
Die Punkteejagd begann für den Neustädter
SC mit einem Doppel vor 9.000 Zuschauern
auf der Hohen Warte. Die Neustädter verloren
gegen rapid 0:2. Seine Heimstärke bewies der
SC dann mit einem 2:0-Sieg gegen den späteren
Meister LASK; Tore: Schatzer, Hoffmann,
Werner Artner. Die Hohe Warte war kein guter
Boden für die Neustädter: Gegen die Vienna
gab es ein 1:3; Tor: Schatzer. Mit einem 2:2 daheim
gegen den GAK setzte der SC die Herbstsaison
fort: Tore: Tiefenbrunner, Werner Artner.
Dann fielen die Neustädter in ein ,,Loch“.
Es folgten drei Niederlagen: 2:4 bei Admira/
Energie (Tore: Werner Artner, Schatzer) 1:2
beim Wiener Sportklub (Tor: Herzog) daheim
vor 7.000 Zusehern gegen Wacker Innsbruck
0:2; Tore: Senekowitsch 2. Ein 0:0 beim WAC
war ein kleiner Lichtblick. Aber es folgte umgehend
eine peinliche 0:1-Heimniederlage gegen
Kapfenberg. Jedoch: Die letzten vier Spiele im
Herbst 1964 blieb der WNSC ungeschlagen:
3:1 in Graz gegen Sturm (Tore: Bierbaumer,
Schatzer, Tiefenbrunner), 0:0 daheim gegen
Schwechat und dann die Sensation: Der Neustädter
SC siegte durch ein Schatzer-Tor am 21.
November im Wiener Stadion gegen die Austria
1:0. Ein 0:0 daheim gegen Wacker beschloss
diese gute Serie. Der Frühjahrsstart stand für
den Neustädter SC unter keinem guten Stern:
Daheim 0:1 gegen rapid, 1:3 beim LASK; Tor:
Bierbaumer. Zwei unentschieden – 1:1 daheim
gegen die Vienna (Tor: Frank) und ein 0:0 beim
GAK – waren eine gute Ausbeute. Nach einer
0:1-Heimniederlage gegen Admira/Energie ging
es beim Neustädter SC wieder aufwärts.
Es folgten drei Siege in Serie: Der Wiener
Sportklub wurde im Neustädter Stadion 2:0
geschlagen. Beide Tore schoss der überragende
30 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Fritz Tiefenbrunner. Als krasser Außenseiter fuhren
die Neustädter nach Innsbruck. Wacker war
seit zweieinhalb Jahren daheim ungeschlagen.
Aber die Tore von Ernö Frank (2) und Hubert
Hutfleß machten die Sensation perfekt: Der
Neustädter SC siegte 3:2. Als Draufgabe gab es
noch einen 3:1-Heimsieg gegen den WAC (Tore:
Frank, Schatzer, Seidl). Ein 0:0 daheim gegen
Sturm Graz stellte die Zuschauer zufrieden.
Nicht erwartet wurde eine 1:2-Niederlage in
Schwechat (Tor: Werner Artner). Das Finish der
Meisterschaft 1964/65 war wieder sensationell.
Der Wiener Austria gelang keine revanche für
die 0:1-Niederlage im Herbst. Die Wiener Startruppe
verlor im Neustädter Stadion vor 4.500
Zusehern sang- und klanglos 0:2. Beide Tore
schoss Fritz Tiefenbrunner. Der Abschluss war
wieder hervorragend: Auf dem heißen Wackerplatz
siegte der Neustädter SC klar 3:0: Tore:
Frank 2, Schatzer.
Mit 23 Punkten und dem 9. Tabellenplatz hatte
der Neustädter SC die Erwartungen erfüllt. Der
WNSC hatte auch das Cupfinale erreicht und
spielte im Europacup der Cupsieger.
Tore: 8 Tore: Schatzer, 6 Tore: Tiefenbrunner,
Frank, 4 Tore: Artner, 2 Tore: Bierbaumer, Seidl,
1 Tor: Hoffman, Herzog, Hutfleß.
SC Wiener Neustadt (Kader): Schneider, Kodnar;
Ofenbach, Fenz, Herzog, Hutfleß, Steiger,
Fresser, Artner, Bierbaumer, Frank, Tiefenbrunner,
Hoffmann, Schatzer, Neudauer, Seidl,
Schweiger, Aust, Puchegger, Hasenöhrl, Herzog,
Artner II, Kapaun, Ofenbach II, Willfurth.
Frühjahr 1964:
Der SC gegen Admira-Energie im Wiener Stadion

100 Jahre SC Wiener Neustadt
31

Saison 1965/66: Knapp dem Abstieg entronnen
Fritz Kominek hatte Anfang der Saison 1965/66
Adi Patek als Trainer beim Neustädter SC abgelöst.
Die Neustädter Elf stützte sich fast nur auf
Spieler der vergangenen Spielzeit. Man wusste,
dass es schwer werden wird, den Nationalligaklassenerhalt
zu schaffen.
Dabei begann die Herbstsaison geradezu sensationell:
Der Neustädter SC schlug daheim rekordmeister
rapid 3:1. Die Hütteldorfer hatten
zwar durch Gustl Starek zur Pause 1:0 geführt,
aber in der zweiten Spielhälfte wuchsen die SC-
Spieler über sich hinaus. Karl-Heinz Schatzer,
Pepi Fresser mit einer 25-Meter-Bombe in die
Kreuzecke und Fritz Tiefenbrunner sorgten mit
herrlichen Toren für die Sensation. Zum ersten
Mal hatte der Neustädter SC im siebenten
Staatsligajahr rapid bezwungen. Hatte man
sich von diesem herrlichen Start für die nächsten
Spiele zu viel versprochen? Wahrscheinlich,
denn es gab in den nächsten sieben Spielen
nur zwei unentschieden und fünf Niederlagen.
Gegen den GAK erreichte man ein 2:2 (Tore:
Schatzer, Lenzinger), in Simmering remisierte
der SC 3:3 (Tore: Werner Artner 2, Bierbaumer).
Erst in der neunten runde konnte die
Misserfolgsserie endlich gestoppt werden. Der
Neustädter SC schlug daheim Austria Salzburg
durch Tore von Hoffmann und Lenzinger 2:0.
Bis zum Ende der Herbstmeisterschaft gab es
nur mehr zwei Erfolgserlebnisse: 2:1 gegen
Kapfenberg (Tore: Tiefenbrunner, Schatzer) und
1:1 daheim gegen Austria Salzburg (Tor: Seidl).
Mit neun Punkten nach der Herbstmeisterschaft
war die Bilanz nicht überragend.
Auch das Frühjahr begann schwach. In den
ersten fünf Spielen gab es nur ein halbes Erfolgserlebnis:
0:0 daheim gegen den LASK. Ein
1:0-Heimsieg gegen Simmering bedeutete in
der 19. runde den ersten Frühjahrssieg; Tor:
Hutfleß. Durch einen nicht erwarteten
3:1-Sieg daheim gegen
Wacker Innsbruck schöpfte der
SC Neustadt neue Hoffnung auf
den Klassenerhalt; Tore: Werner
Artner, Hoffmann, Schatzer. Sensationell
war in der 22. runde
der 2:1-Auswärtssieg bei Austria
Salzburg; Tore: Seidl, Hoffmann.
Weil damals die SC-Funktionäre
vollzählig daheim blieben, kriti-
32 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Die Torschützen
beim 3:1
gegen Rapid:
Tiefenbrunner,
Schatzer,
Fresser
(v.li.n.re.)
sierte die „Wiener Neustädter Zeitung“ den SC-
Vorstand schwer. Die WNSC-reporter erhielten
als Konsequenz ein Stadionverbot. Die Journalistengewerkschaft
reagierte und verhängte ein
Berichterstattungsverbot über den Neustädter
SC. Der 6:1-Heimsieg gegen die Vienna in der
letzten runde wurde totgeschwiegen; Tore:
Tiefenbrunner 2, Hutfleß, Lenzinger, Hoffmann,
Seidl. Aber auch er half dem WNSC nicht. Die
Elf war als Tabellenzwölfter mit nur 19 Punkten
zum Abstieg verurteilt. Da gab es ein Wunder:
Schwechat schloss sich aus finanziellen Gründen
an die Austria an und verzichtete auf den Platz in
der Nationalliga. Dem Wiener Neustädter Sportklub
wurde der Abstieg erspart.
SC-Torschützen: 6 Tore: Tiefenbrunner, 5 Tore:
Seidl, 4 Tore: Werner Artner, Schatzer, Hoffmann,
3 Tore: Lenzinger, 2 Tore: Hutfleß, 1 Tor:
Bierbaumer, Fresser.
Das SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach,
Fenz, Hutfleß, Neudauer, Steiger, Fresser,
Lenzinger, Seidl I, Tiefenbrunner, Schatzer,
Dierdorf, W. Artner, Hoffmann, Seidl I, Kapaun,
Grabner, Weiss, Seidl II.
Gezeichnet, aber glücklich: Der SC bezwang Salzburg auswärts 2:1.

Vom Gestern
1966/67: Der Abstieg
Mit viel Glück hatte der 1. Wiener Sportklub in
der Saison 1965/66 durch den freiwilligen Verzicht
Schwechats den Abstieg aus der Nationalliga
verhindert. Die Aussichten für die kommende
Saison waren allerdings mager. Nach zwei
Herbstniederlagen gegen Bregenz und Admira-
Energie klappte es in der dritten runde mit dem
ersten Sieg: Der SC schlug daheim seinen alten
rivalen Kapfenberg 2:0, beide Tore schoss der
Ex-Kapfenberger Hammerl. Niederlagen gegen
Wacker Wien, Wacker Innsbruck und rapid
schickten den WNSC in die unteren Tabellenregionen.
Fast eine Erlösung war der 2:1-Heimsieg
gegen Sturm Graz; Tore: Frank, Hutfleß. Ein 2:2
daheim gegen GAK (Tore: Hamerl, Fenz) und ein
1:0-Heimsieg gegen den Wiener Sportklub (Tor:
Hannes Schmid) sorgten dann für acht Punkte
nach dem Herbstdurchgang 1966.
In den ersten sechs runden der Frühjahrsmeisterschaft
zeichnete sich bereits der Abstieg aus
der höchsten Spielklasse ab: Es gab nur einen
Erfolg mit dem 1:0-Sieg in Kapfenberg; Tor:
Seidl. Trotz einer hervorragenden Leistung auf
dem rapidplatz verlor der SC 0:1. Nach der
0:2-Niederlage gegen Wacker Innsbruck gab es
nur mehr wenig Hoffnung. In den nächsten drei
Spielen holte der WNSC vier Punkte: 1:1 in Graz
gegen Sturm (Tor: Hanbauer), 2:1 auf der Hohen
Warte gegen die Vienna (Tore: Tiefenbrunner,
Hanbauer) und 1:1 daheim gegen den LASK (Tor:
Tiefenbrunner). Drei Niederlagen (gegen den
GAK, Austria Wien und den Wiener Sportklub)
besiegelten das Schicksal des Neustädter SC.
Da half auch ein 1:0-Heimsieg im letzten Spiel
gegen Austria Klagenfurt nichts; Tor: Hanbauer.
Der Neustädter SC musste mit Wacker Wien und
Kapfenberg in die regionalliga Ost absteigen.
SC-Tore: 5 Tore: Hamerl, 3 Tore: Tiefenbrunner,
Hanbauer, 2 Tore: Schmid, Seidl, 1 Tor: Dierdorf,
Hoffmann, Frank Hutfleß, Fenz, Ofenbach.
SC-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach
I, Hammerl, Dierdorf, Hoffmann, Frank, Hutfleß,
Fenz, Schmid, Seidl, Hanbauer, Tiefenbrunner,
Ofenbach, Hutfleß, Lenzinger, Kapaun, Fresser,
Hoffmann, Pfalzer, Ofenbach II, G. Geissler.
Im Herbst 1967 übernahm
Karl Koller für 3 Monate
das Trainerzepter.
Das SC Team 1966/67.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
33

1967-1974 Das Trainerkarusell
Stefan Neubauer wird 1968 Trainer
Nach dem Abstieg 1967 aus der obersten Spielklasse
gab es beim Wiener Neustädter Sportklub
gleich einen Trainerwechsel. Fritz Kominek wurde
vom 86-fachen Ex-Internationalen Karl Koller abgelöst.
Koller hatte seine Karriere bei der Vienna
beendet. Neustadt war seine erste Trainerstation.
Sie dauerte allerdings nicht lange. Nach zwei
Monaten wurde Koller bei ,,Nacht und Nebel“
abgelöst. Sein Nachfolger war der Ex-Austrianer
Harry Aurednik, der aus Zypern nach Österreich
zurückgekehrt war. Aber auch ,,Zauberer“ Aurednik,
so sein Spitzname, konnte keine Wunder
wirken. Der Neustädter SC landete nach der Saison
1967/68 mit 31 Punkten abgeschlagen auf
dem siebenten Tabellenplatz. Der rückstand zum
Meister Wacker Wien betrug 14 Zähler.
Man setzte große Hoffnungen auf die Saison
1968/69. Der Wiederaufstieg in die oberste
Spielklasse war das Ziel. Die Herbstpunktejagd
1968 war eine einzige Enttäuschung. Es
gab nur sechs Punkte, die gleichbedeutend mit
dem letzten Tabellenplatz waren. Harry Aurednik
wurde vorzeitig abgelöst. Die Trainerfrage
34 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
musste rasch gelöst werden. Sektionsleiter
Franz Schönecker wollte Dr. Szomoray von Mattersburg
verpflichten. Der Vorstand entschied
anders: Der Sauerbrunner Stefan Neubauer, er
arbeitete bereits als Assistent Fritz Komineks,
wurde neuer SC-Trainer. Schönecker legte sein
Amt aus Protest zurück.
Vor Stefan Neubauer lag eine schwere Aufgabe.
Mit nur sechs Punkten auf dem Konto sollte der
Abstieg im Frühjahr 1969 aus der regionalliga
Ost verhindert werden. Stefan Neubauer war
eine Psychologe. Der Neustädter SC hatte eine
spielstarke Elf, die allerdings im Herbst 1968
zerstritten und uneinig war. Neubauer verstand
es, aus dem zerstrittenen Haufen wieder eine
Einheit zu formen.
Das Frühjahr begann mit einem 1:0-Sieg in
Brunn. Torschütze war Fredi Hoffmann. Es
folgte ein 2:1-Heimerfolg gegen Elektra; Tore:
Eitzenberger, Horvath. Ein 1:4 bei Schwechat
(Torschütze: Ferschitz) war wieder ein rückschlag.
Aber dann entfernte sich der Neustädter
SC mit drei Siegen aus der Abstiegszone: 2:1
daheim gegen WAC (Tore: Horvath, Eigentor),
ein sensationeller 3:2-Sieg auf der Hohen
Warte beim Tabellenführer und späteren Meister
Vienna (Tore: Horvath 2, Blümel) und ein
3:1-Heimsieg gegen Oberwart (Tore: Blümel,
Horvath, Kapaun) waren lebenswichtig. Ein 0:1
in Tulln spielte keine rolle mehr. Durch Siege
gegen Helfort, Simmering (1:0, Tor Hoffmann),
zwei unentschieden in Siegendorf (2:2, Tore:
Horvath 2) und daheim gegen Semperit Traiskirchen
(2:2, Tore: Kapaun, Hoffmann) war der
SC gerettet. Ein 4:1-Sieg im letzten Spiel beim
NAC war ein schöner Schlusspunkt, Torschützen:
Blümel, Hoffmann, Kapaun, Horvath.
Die SC-Elf 1971

Vom Gestern
Mit 22 Punkten und dem 10. Tabellenplatz hatte
sich der Neustädter SC in der regionalliga gerade
noch behauptet. Der Abstand auf Meister
Vienna betrug allerdings satte 20 Punkte.
Das SC-Team im Frühjahr 1969: Wolf, Artner;
Ofenbach, Eitzenberger, Lenzinger, Fenz,
Nemeth, Günter Geissler, Hutfleß, Dierdorf,
Horvath, Blümel, Ferschitz, Hoffmann, Kapaun,
Schlögl, Schatzer, Bachtrögl.
Im Sommer 1969 löste Fritz Kominek wieder
den ,,retter“ Stefan Naubauer ab, der sich einer
dringenden Knieoperation unterziehen sollte.
Kominek arbeitete allerdings erfolglos: Das SC-
Team hatte nach sechs Spielen erst drei Punkte
auf dem Konto. Stefan Neubauer hatte seine
Knieoperation verschoben und kehrte wieder
auf die SC-Trainerbank zurück.
In den nächsten Jahren konnte sich der Neustädter
SC allerdings nicht besonders auszeich-
3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974 – 1981)
Durch Reform Aufstieg in die Nationalliga
Der Wiener Neustädter SC 1976/77 in der Nationalliga
Die regionalligen Ost, Mitte und West waren von
1959 bis 1974 zugleich die zweithöchste Spielklasse
Österreichs. Die Meister stiegen direkt
in die oberste Spielklasse auf. 1974 kam es zu
einer reform: Die 1. Bundesliga wurde auf zehn
Vereine reduziert. Es gab sieben Absteiger ohne
nen. 1969/70 gab es 5. Platz. 1970/71 landete
der SC auf dem 8. rang. Stefan Neubauer blieb
bis zum Sommer 1971 SC-Trainer und wurde
dann von Sepp Schneider, der sich von Wiener
Austria abgemeldet hatte, abgelöst.
Schneider war vorerst sehr erfolgreich und wurde
mit dem SC 1971 überlegen Herbstmeister
der regionalliga Ost. Im letzten Herbstspiel gab
es vor 6.000 Zuschauern im Neustädter Stadion
ein 2:0 gegen Admira Wiener Neustadt; Tore;
Horvath, Wograndl. Im Frühjahr folgte allerdings
ein bis auf heute unerklärlichen rückfall
des SC-Teams. Es war eine der schwärzesten
Kapitel des Neustädter SC: Der ,,kleine“ Bruder
Admira Wiener Neustadt, unter Trainer Hans
Besenlehner, wurde Ostligameister und stieg in
die oberste Spielklasse auf. Die Sonne schien
für den Neustädter SC erst wieder nach der
Saison 1973/74 mit dem Aufstieg in die zweithöchste
Spielklasse.
Rücksicht auf ihre sportliche Qualifikation. Jedes
Bundesland sollte mit einem Klub ganz oben
vertreten sein. Ausnahmen waren Wien mit zwei
Klubs und Vorarlberg ohne Oberhausverein. Aus
der obersten Spielklasse mussten 1974 diese
sieben Klubs absteigen: Alpine Donawitz, Wiener
Sportklub, Simmering, GAK, radenthein/Villach,
Vienna und der FC Vorarlberg.
Die Nationalliga wurde als zweithöchste Spielklasse
mit 14 Vereinen eingeführt.
Es war ein Glücksfall: Der 1. Wiener Neustädter
Sportklub war als Tabellenzweiter der regionalliga
Ost beim Aufstieg in die neue Nationalliga dabei.
Das SC-Team 1974 unter Trainer Sepp Schneider:
Feurer, Wachtler, Kopinits, Bachtrögl, Schmid,
Kapaun, Wograndl, Wultsch, Horvath, Neusiedler,
Wustinger, Feilhofer, Weiß, Tritremmel.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
35

Saison 1974/75: Auf Anhieb Platz 8
Der Wiener Neustädter Sportklub spielte als SC
radio Winkler in der neuen Nationalliga und war
unter Trainer Sepp Schneider und dem legendären
Obmann Dr. Willi roch auf Anhieb sehr
erfolgreich. Der Start gestaltete sich mit einem
2:0-Sieg in Simmering bestens (Tore: Neusiedler,
Bachtrögl). Im ersten Heimspiel gab es
gegen Alpine Donawitz durch einen Treffer von
Neusiedler einen 1:0-Erfolg. Auswärts setzte es
in der dritten runde bei rapid Lienz mit einem
0:1 die erste Niederlage. Aber dann lief der SC-
Motor auf Hochtouren: In den nächsten sechs
Spielen gab es zwei Siege und vier unentschieden.
Höhepunkt war ein 5:2-Heimsieg gegen
Wolfsberg; Tore: Bachtrögl 2, Neusiedler 2 und
ein Eigentor. unentschieden gegen Vienna, Vorwerk
Bregenz, Wiener Sportklub und Kapfenberg
sowie ein 2:1-Heimerfolg gegen Bischofshofen
(Tore: Hejc, Wustinger) waren eine gute Zwischenbilanz.
Ein rückfall waren das
0:1 in Villach und eine 0:4-Niederlage
beim späteren Meister GAK. Erfolge
gab es gegen Stockerau (3:2,
Tore: Wachtler, Horvath, Ferschitz)
und daheim gegen Dornbirn (2:1,
Tore: Ferschitz, Wustinger). Nach
der Herbstsaison belegte der Neustädter
SC mit 16 Punkten den ausgezeichneten
dritten Tabellenplatz.
Lediglich vier Punkte lag die SC-Elf
hinter dem Herbstmeister GAK.
Saison 1975/76: Sensationeller 2. Platz
Schon im Herbst 1975 überraschte der Neustädter
SC unter Trainer Karl Kowanz mit hervorragenden
Leistungen. Es gab einige Höhepunkte:
Zum Auftakt siegten die Neustädter
gegen den alten rivalen Kapfenberg durch ein
Tor von Hans Horvath. Vor allem daheim waren
die Neustädter eine Großmacht. In acht Spielen
gab es sieben Siege und nur ein unentschieden
gegen Tulln. Die höchsten Erfolge feierte die
SC-Elf gegen Bludenz (3:1; Tore: Grasmuck,
Feilhofer, Horvath), gegen Stockerau (4:1; Tore:
Wultsch 2, Wustinger, Horvath), gegen Alpine
Donawitz (4:1; Tore: Wustinger, Wultsch, Feilhofer,
Grasmuck), gegen den SAK (3:0; Tore:
Schmid, Horvath, Feilhofer) und gegen Wolfsberg
(6:0; Tore: Grasmuck 2, Pichl, Wustinger,
36 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Im Frühjahr 1975 klappte es dann nicht mehr
so gut. Die Winkler-Elf kam nur mehr auf 10
Zähler. Höhepunkte waren ein 5:0-Heimerfolg
gegen rapid Lienz; Tore: Neusiedler 2, Horvath
2, Hoffmann). Gegen Vorwerk Bregenz gab es einen
2:0-Heimsieg; Tore: Wultsch, Kapaun. Durch
einen Neusiedler-Treffer siegte die SC-Elf daheim
gegen Villach/radenthein 1:0. Im letzten Heimspiel
gab es einen 3:0-Erfolg gegen den bereits
als Meister feststehenden GAK; Tore: Horvath,
Neusiedler, Wultsch. Mit dem 8. Platz und 26
Punkten beendete der SC radio Winkler die erste
Saison in der Nationalliga.
Die SC-Torschützen in der Saison 1974/75:
Neusiedler (12), Horvath (6), Wultsch (3), Wustinger
(2), Ferschitz (2), Kapaun, Hoffmann,
Feilhofer, Hejc, Wachtler (je 1).
Wultsch, Kapaun). Nach dem Herbstdurchgang
lag der Neustädter SC auf dem vierten Tabellenplatz.
Herbstmeister wurde die Vienna.
Im Frühjahr lief es noch besser. In den ersten
vier Spielen gab es drei Siege und ein remis.
Der Start in Kapfenberg war mit einem 3:0-
Sieg hervorragend; Tore: Weninger, Wustinger,
Wultsch. In der zweiten runde gab es mit dem
1:0-Heimsieg gegen den Tabellenführer Vienna
eine Sensation. Den Treffer schoss Wultsch.
Nach der vierten Runde fiel der WNSC zurück.
Drei Niederlagen und ein unentschieden warfen
die Elf aus dem Titelrennen.

Vom Gestern
Dafür war das Finish umso besser. In den letzten
sieben Partien gab es fünf Siege und zwei unentschieden.
Höhepunkte waren da der 2:1-Sieg gegen
den Wiener Sportklub (Tore: Kapaun, Hejc)
und der 4:0-Heimerfolg gegen Eisenstadt (Tore:
Wustinger 2, Grasmuck, Eigentor).
In der Endabrechung landete der Neustädter
SC (mit Goalie Herbert Feurer) hinter Meister
Saison 1976/77: Wieder vorne dabei
Der SC radio Winkler startete unter Coach
Kowanz mit zwei Siegen gegen SV St. Veit (3:2;
Tore: Kapaun, Wustinger, Horvath) und Casino
Bregenz (3:1; Tore: Horvath 2, Wultsch) sowie
einem 2:2 in Villach (Tore: Neusiedler, Weninger).
Eine 1:2-Niederlage beim späteren Herbstmeister
Alpine Donawitz war ein rückschlag.
Dann folgten vier erfolgreiche Spiele gegen
Stockerau (1:0, Tor: Horvath), bei Simmering
(1:0, Tor: Wultsch), gegen Austria Klagenfurt
(0:0) und gegen Amateure St. Veit (2:1, Tore:
Wultsch, Horvath). Ein 1:3 in Krems war ein
herber rückschlag, aber in den letzten sechs
runden der Herbstpunktejagd blieb der SC radio
Winkler ungeschlagen. Beachtenswert war ein
1:1 gegen den Wiener Sportklub (Tor: Schmid).
Wolfsberg blieb im Neustädter Stadion 0:3 auf
der Strecke; Tore: Wustinger, Horvath, Eigentor.
Der SC radio Winkler beendete den Herbstdurchgang
1976 auf dem zweiten Platz nur drei
Punkte hinter Herbstmeister Alpine Donawitz.
Das Frühjahr 1977 begann nicht ganz nach
dem Wunsch der vielen SC-Fans: In den ersten
Vienna auf dem zweiten Platz und ließ starke
Teams wie den Wiener Sportklub, Eisenstadt
und Simmering hinter sich.
Die SC-Tore schossen damals: Wultsch (12),
Horvath (11), Wustinger (8), Feilhofer (6),
Grasmuck (5), Kapaun (4), Schmid (2), Weninger,
Hejc, Pichl (je eines).
Spielen gab es gegen St. Veit und Villach nur
unentschieden, in Bregenz setzte es eine 0:1-
Niederlage. Aber dann steigerte sich die SC-Elf
in einen wahren Spielrausch und blieb in acht
Spielen in Serie ungeschlagen: Die Bilanz war
mit sechs Siegen und zwei remis hervorragend.
Der absolute Höhepunkt war der 2:0-Heimsieg
vor 7.500 Zuschauern gegen Herbstmeister
Alpine Donawitz. Beide Treffer schoss Wultsch.
Den höchsten Sieg gab es auswärts gegen
SCA St. Veit mit einem 6:1; Tore: Grasmuck
2, rasinger, Wustinger, Bachtrögl, Wultsch.
Die SC-Elf war im Titelrennen dabei. Erst eine
sehr unglückliche 2:3-Niederlage in Wolfsberg
beendete die Erfolgsserie. Ein knappes 0:1
beim Wiener Sportklub warf den SC endgültig
aus dem Titelrennen. Meister wurde der Wiener
Sportklub. Der WNSC landete auf dem guten
dritten Platz.
Die Tore schossen Horvath (11), Wultsch (10),
Grasmuck (6), Neusiedler (5), Wustinger,
Schmid, Bachtrögl (je 3), Kapaun, Hejc (je 2),
Feilhofer, rasinger, Weninger; ein Eigentor.
Die SC-Elf unter Karl Kowanz
100 Jahre SC Wiener Neustadt
37

Saison 1977/78: Rückfall ins Mittelfeld
In dieser Saison konnte der Neustädter SC
leider nicht an die großen Erfolge der beiden
Vorsaisonen anschließen. Trainer Kowanz wurde
mitten in der Saison von rudi Szanwald abgelöst.
Weil der Ex-Sportklub-Torhüter aber
dann zu teuer war, übernahmen Hans Horvath
und Hubert Hutfleß das Training. Es folgte ein
rückfall ins Mittelfeld. Nach einem 1:0-Startsieg
daheim gegen Kapfenberg (Tor: Wultsch) gab
es drei Niederlagen gegen Austria Klagenfurt,
ASK Salzburg und Eisenstadt. Die SC-Elf erholte
sich dann zwar wieder, aber der ganz große
Erfolg blieb aus. Vor allem auswärts zeigte
die Mannschaft Schwächen: Es gab im Herbst
1977 nur zwei Auswärtssiege (2:0 in Tulln;
Tore: Wustinger, Bachtrögl und 3:1 in St. Veit,
Tore: Wultsch, Horvath, Tritremmel). Beim
Herbstmeister Austria Salzburg gab es gar eine
0:4-Schlappe. Die SC-Elf landete nach dem
Herbstdurchgang mit elf Punkten rückstand auf
Herbstmeister Austria Salzburg nur auf dem
Saison 1978/79: WNSC war gefährdet
Der Start gelang mit vier Siegen und zwei
Niederlagen gar nicht so schlecht. Erfolge gab
es gegen Anif (4:0, Tore: Grasmuck 2, Kapaun,
Neusiedler), Eisenstadt (1:0, Tor: Horvath),
Kittsee (1:0, Tor: Wultsch) und Dornbirn (3:1,
Tore: Grasmuck, rasinger, Neusiedler). Gegen
Alpine Donawitz und den FavAC verlor der Neustädter
SC. Auch in den nächsten acht Spielen
gab es keinen Sieg: unentschieden gegen SCA
St. Veit, Kapfenberg, Wolfsberg und Bregenz
waren die einzigen Erfolgserlebnisse. Erst in der
letzten runde brach der Bann mit einem 2:0-
Heimsieg gegen SV St. Veit (Tore: Wustinger,
Fleck). Der Neustädter SC landete nach dem
Herbstdurchgang 1978 nur auf dem 10. rang
mit der Abstiegsgefahr im Nacken.
Saison 1979/80: Gerade noch gerettet
Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte mit
der Firma Progress einen neuen Sponsor erhalten
und trug auch dessen Namen. Trainer wurde
wieder Sepp Schneider, der im Dezember 1978
allerdings von Manfred Fenz abgelöst wurde.
Die Herbstmeisterschaft begann mit drei Nie-
38 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
enttäuschenden siebenten Tabellenplatz.
Das Frühjahr 1978 begann mit drei Niederlagen
gegen Kapfenberg, Austria Klagenfurt und
ASK Salzburg mehr als enttäuschend. Hoffnung
gab ein 5:2-Heimsieg gegen den alten rivalen
Eisenstadt (Tore: Neusiedler 2, Wultsch 2,
Horvath). Dann wechselten Licht- und Schattenseiten.
Als Erfolg durfte das 0:0 gegen den
späteren Meister Austria Salzburg angesehen
werden. Mit zwei Siegen (2:1 gegen Dornbirn;
Tore: Wustinger, Neusiedler und 2:0 gegen Stockerau;
Tore: Neusiedler, Horvath) und einem
2:2 gegen SV St. Veit (Tore: rasinger, Horvath)
sicherte sich der WNSC doch ziemlich sicher den
Klassenerhalt.
Tore: Wultsch, Neusiedler (je 7), Wustinger,
Horvath, (je 6), Grasmuck (4), Kapaun, rasinger
(je 3), Bachtrögl, Schmid, Weninger, Tritremmel
(je 1).
Aber auch das Frühjahr brachte nicht den großen
umschwung. Bis zum ersten Sieg mussten
die SC-Fans bis zur dritten runde warten.
In Anif siegte der WNSC 2:1 (Tore: Kapaun,
Wultsch). Ein 3:0-Sieg gegen Villach gab wieder
Hoffnung (Tore: Schmid 2, Horvath). Ein sehr
gutes Finish rettete dem SC dann mit drei
Siegen gegen Simmering (2:1, Tore: Weninger,
Horvath), gegen den späteren Meister LASK
(2:1, Tore: Neusiedler, Horvath) und gegen
Austria Klagenfurt (3:1, Tore: Schmid, Grießmayer,
Prenner) den Ligaerhalt.
Tore: Neusiedler (8), Horvath (6), Kapaun (5),
Grasmuck (4), Wultsch, Schmid (je 3), Prenner,
Wustinger (je 2), rasinger, Bachtrögl, Fleck,
Weninger, Grießmayer (je eines).
derlagen miserabel. Erst in der vierten runde
gab es mit dem 3:1 in Steyr den ersten Erfolg
(Tore: Pawlek, Frasz, Weninger). Siege blieben
im Herbst 1979 Mangelware. Es gab nur mehr
zwei Erfolge: 4:0 daheim gegen Heid Stockerau
(Tore: Pawlek 3, Neusiedler) und ein 3:0-Aus-

Vom Gestern
wärtssieg beim FavAC (Tore: Pawlek, Grasmuck,
Weninger). Fünf unentschieden gegen
Bregenz/Dornbirn, Simmering, Kapfenberg,
Amateure St. Veit und SSW Innsbruck sorgten
wenigstens für elf Punkte und den 12. Tabellenplatz
knapp vor der Abstiegszone.
Im Frühjahr 1980 gab es einen beinharten
Kampf gegen Abstieg. Die Leistungen blieben
wieder hinter den Erwartungen zurück. Drei Siege
waren eine dürftige Bilanz: 5:0 daheim gegen
Saison 1980/81: Der Abstieg
Was sich bereits in der vorigen Saison abgezeichnet
hatte, wurde leider Wirklichkeit: Der
Wiener Neustädter Sportklub stieg nach sieben
Spieljahren aus der 2. Division ab. Manfred Fenz
wurde im Herbst 1980 als Trainer von Gerdi
Springer abgelöst, der allerdings im Frühjahr
gegen Stefan Neubauer und Hubert Hutfleß
ausgetauscht wurde. Der Fall nach dem Abstieg
war tief. Da es durch den Einspruch des Wiener
Verbandes aus finanziellen Gründen keine Regionalliga
Ost mehr gab, musste der Neustädter
SC ab dem Spieljahr 1981/82 – nach 31 Jahren
– wieder in die NÖ Landesliga zurückkehren.
Der Abstieg zeichnete sich bereits im Herbst ab:
Es gab nur sechs Punkte. resultat: der letzte
Tabellenplatz. Nur ein einziger Sieg stand zu Buche:
3:0 in Bregenz (Tore: Pawlek 2, Eigentor).
Vier unentschieden besserten die Bilanz etwas
auf: 1:1 beim SAK (Tor: ruprecht), 1:1 gegen
Amateure St. Veit (Tor: Neusiedler), 0:0 in Neusiedl
und 0:0 daheim gegen Wolfsberg.
Alle Hoffnungen wurden auf das Frühjahr verschoben.
Da klappte es mit vier Siegen etwas
besser: 1:0 daheim gegen SAK (Tor: Moreno),
Vorwärts Steyr (Tore: Horvath 2, Pawlek, Hofmuth,
Grasmuck), 3:1 in Simmering (Tore: Pawlek
3), 6:1 daheim gegen Wolfsberg (Tore: Pawlek
2, Horvath, Neusiedler, Grasmuck, Eigentor). Ein
1:1 im letzten Heimspiel gegen den FavAC rettete
schließlich den Neustädter SC hauchdünn durch
die bessere Tordifferenz den Klassenerhalt.
Torschützen: Pawlek (18), Horvath (4), Grasmuck,
Frasz, Weninger (je 3), Neusiedler (2),
Hofmuth, Grießmayer, Fleck, rasinger, Schmid.
1:0 ebenfalls daheim gegen Neusiedl (Tor: Pawlek),
1:0 gegen SV St. Veit (Tor: untergrabner)
und 4:1 gegen Bregenz (Tore: rupprecht 3,
Weibl). Aber vier unentschieden waren für den
Ligaerhalt einfach zu wenig.
Torschützen: Pawlek (9), rupprecht (4), untergrabner
(3), Moreno, Weninger (je 2), Tatar,
Weibl, Marchl, Neusiedler, Postl.
Der SC-Kader in den Nationalligajahren von 1974
bis 1981: Feurer, Koch, Huber, Grill, Haiden;
Wachtler, Weninger, Schmid, Wograndl, Kapaun,
Wustinger, Horvath, Hejc, Bachtrögl, Neusiedler,
Sattler, Wultsch, Feilhofer, Ferschitz, Hofmuth,
Sebesten, Griesmayer, Grasmuck, Pichl, Weiss,
Gruber, Fleck, Koller, Windbichler, rasinger, Cech,
Lintner, Linzer, Tritremmel, Prenner, Koisser, Kolbinger,
radakovits, Walzer, Hiden, Frasz, Pawlek,
rupprecht, Michalitz, Puntigam, Lefor, E. Horvath,
rittenbacher, Metzner, Zehetner, Timplaru, Franta,
Zehetner, Zacsek, Brödl, Zisser, Hilmar, Csap,
Blühberger, Weibl, Schlögl, Postl, Bauer, Moreno,
Swoboda, Wöhrer, Kirisist, Tatar, untergrabner,
Marchl, Jellinek, Sintas, Eder.
Der SC Marc Aurel 4 Wiener
Neustadt in der 1981/82
100 Jahre SC Wiener Neustadt
39

3.13 Landesliga, Regionalliga, 2. Division, Regionalliga,
1. Landesliga, 2. Landesliga
Saison 1992/1993: Nach 30 Jahren wieder Meister
Nach dem Ostligameistertitel 1963 blieb der
Neustädter SC bis 1967 in der Staatsliga. Mit
dem Abstieg kam eine lange Durststrecke. Zwar
gab es schöne Erfolge (unter anderem in der
Nationalliga und in der regionalliga Ost), aber
erst 1993 gelang dem Neustädter Traditionsklub
wieder ein Meistertitel – es war der 14. in seiner
langen Geschichte, der den Aufstieg in die
zweithöchste Spielklasse bedeutete.
Zum Wiener Neustädter Sportklub kehrte der
Ex-Torhüter, Trainer und Fußballexperte Sepp
Schneider als Sportdirektor unter Obmann
Dr. Gerhard Schilcher zurück. In der Saison
1991/92 war der frühere SC-Publikumsliebling
Toni Wustinger Trainer des SC. Als die Aufstiegshoffnungen
im Frühjahr 1992 nicht erfüllt
wurden, holte Sepp Schneider den früheren Admira/Wacker-
und Mödling-Trainer Ladislav Kuna
zum SC Wiener Neustadt. Diese Entscheidung
sollte sich als Glücksgriff erweisen.
Der Start im Herbst 1992 war mit einem 1:0-
Sieg bei Casino Baden erfolgreich (Torschütze:
Bilas). Aber schon in der zweiten runde gab es
mit einem 0:1 in Eisenstadt eine herbe Enttäuschung.
Diese Niederlage war für Trainer Kuna
und sein Team ein Alarmsignal. Die Elf steigerte
sich gewaltig: In den nächsten acht Spielen gab
es acht Siege in Serie. Die Statistik: In Hohenau
gab es einen 2:0-Sieg (Tore: Marjanovic, Huszovits),
es folgte ein 2:1 daheim gegen Zwettl
(Tore: Kreiker, Koiner), bei Wienerfeld siegte
der SC 3:2 (Tore: Marjanovic, Kreiker, Gablek).
Auch gegen den FAC blieb man daheim mit 3:0
siegreich (Tore: Oliveira, Gableck, Marjanovic).
In Stadlau marschierten die Neustädter 5:1
über die Hausherren hinweg (Tore: Huszovits,
Gludovatz, Wikipil, Marjanovic, Oliveira), Ybbs
wurde im Neustädter Stadion 2:0 vor 1.500
Fans besiegt (Tore: Koiner, Marjanovic), Baumgarten
blieb in Neustadt 1:3 auf der Strecke
(Tore: Bilas, Gableck, Sperhansl), in Bruck siegte
der SC 3:0 (Tore: Bilas, Wikipil, Koiner). Der
Wiener Neustädter SC führte die Ostligatabelle
bereits mit vier Punkten Vorsprung vor Zwettl
an. Dann kam ein rückschlag. Gegen Horn gab
es daheim nur ein 1:1 (Tor: Wikipil). In Gmünd
kassierte der SC mit einem 2:4 die zweite
40 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Herbstniederlage (Tore: Koiner, Marjanovic). Mit
einem 4:0-Heimsieg gegen Schwechat besserte
der SC seine Bilanz aber wieder auf (Tore:
Huszovits 2, Marjanovic, Oliveira). Bei Donaufeld
gab es eine nicht erwartete 1:2-Niederlage
(Tor: Wikipil). Der Schlusspunkt gegen Angstgegner
Sigleß war mit einem 5:1-Sieg wieder
imposant (Tore: Wikipil, Oliveira, Kreiker, Iser,
Koiner). Am Ende dieser erfolgreichen Herbstsaison
1992 holte sich der SC mit drei Punkten
Vorsprung vor Gmünd den Herbstmeistertitel
der regionalliga Ost.
und die „Blau-Weissen“ wurden im Frühjahr
1993 ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht: In
den ersten zwölf runden gab es eine noch nie
erlebte Erfolgsserie. Die Bilanz: Zehn Siege und
nur zwei unentschieden, Niederlagen waren ein
Fremdwort. Aber der reihe nach: Zum Start
gab es ein 2:0 gegen Baden (Tore: Gableck 2).
In Eisenstadt siegte man vor 2.500 Zuschauern,
die Hälfte kam aus Wiener Neustadt, 3:1 (Tore:
Hahn, Kreiker, Eigentor). Die SC-Fans tanzten
nach dem Spiel Freudentänze auf dem rasen
des Eisenstädter Lindenstadions. Marjanovic
und Pokorny schossen die Tore beim 2:1-Heimsieg
gegen Hohenau. In der vierten Frühjahrsrunde
gab es daheim gegen Zwettl nur ein 2:2
(Tore: Marjanovic, Koiner). Mit Treffern von
Koiner (2), Bilas und Huszovits folgte aber ein
glatter 4:1-Heimsieg gegen Wienerfeld. Beim
FAC wackelte die Neustädter Erfolgsserie etwas,
aber es reichte zu einem 1:1 (Tor: Pokorny).
Dann lag der WNSC wieder voll auf Titelkurs:
3:1 daheim gegen Stadlau (Tore: Marjanovic 2,
Bilas), 2:0 in Ybbs (Tore: Koiner, Sperhansl),
2:0 in Baumgarten (Tore: Huszovits, Gableck),
3:1 daheim gegen Bruck (Tore: Marjanovic,
Sperhansl, Huszovits), 2:1 in Horn (Tore; Bilas,
Eigentor).Gludovatz, Tatar.
Gmünd wurde 7:1 deklassiert, damit wurde
erfolgreich revanche für die Herbstniederlage
genommen; Tore: Huszovits 2, Bilas, Koiner,
Kreiker, Marjanovic, Sperhansl. Der 1. Wiener
Neustädter Sportklub stand drei runden vor
Ende der Punktejagd mit zehn Punkten Vorsprung
vor Donaufeld als Meister und Aufsteiger
in die 2. Division fest. Zwei Niederlagen in Sch-

Vom Gestern
wechat (0:2) und Sigleß (2:3, Tore: Sperhansl,
Hahn) spielten keine rolle mehr. Ein 5:2-Heimsieg
gegen den Tabellenzweiten Donaufeld (Tore:
Huszovits 2, Sperhansl, Marjanovic, Pokorny)
unterstrich die Vormachtstellung der Neustädter.
Der Meistertitel wurde mit zehn Punkten Vorsprung
geholt. Damit konnte man den Titelgewinn
in der B-Liga 1959, damals waren es acht
Punkte Vorsprung, sogar noch übertreffen.
Die Torausbeute war imposant. 77 Treffer in 30
Spielen und nur 31 Verlusttore sprachen eine
deutliche Sprache. Die SC-Torschützen damals
waren: Marjanovic (13), Huszovits (11), Koi-
Die letzten Highlights
Mit dem rekordvorsprung von zehn Punkten
hatte sich der 1. Wiener Neustädter Sportklub
also in der Saison 1992/93 den Meistertitel der
regionalliga Ost geholt. Der Lohn war nach zwölf
Jahren der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse,
die 2. Division. Der Start unter Trainer
Ladislav Kuna und Sportdirektor Sepp Schneider
war vielversprechend: Daheim gab es gegen
Puch durch Tore von Bilas und Aberle einen 2:1-
Erfolg. Wenige Tage später holte sich der WNSC
einen überraschenden 3:0-Sieg in Krems; Tore:
Oliveira, Koiner, Aberle. Nach zwei runden war
der Neustädter SC Tabellenführer der 2. Division.
In Neustadt gab es eine neue Fußballbegeisterung:
Zum Heimspiel in der dritten runde gegen
den LASK kamen am 14. August 1993 mehr als
4.500 Zuschauer. Leider konnten die Neustädter
den hohen Erwartungen nicht gerecht werden.
Publikumsliebling Peter Koiner in Aktion.
ner (10), Bilas (7), Sperhansl (7), Gableck (6),
Wikipil (5), Kreiker (5), de Oliveira (4), Pokorny
(3), Hahn (2), Iser, Gludovatz, drei Eigentore der
Gegner. Auch die Fairness der SC-Spieler war
überragend: Es gab nur eine einzige rote Karte
(Bilas). Interessant: Es gab damals Blaue Karten
für Zeitausschlüsse. Der Zuschauerschnitt betrug
bei den Heimspielen des Neustädter SC 1.142.
Das SC-Erfolgsteam 1993: Frantsich, Ponweiser;
Marjanovic, Huszovits, Kreiker, Sperhansl,
Iser, Koiner, Bilas, Gableck, Wikipil, Pfeiffer,
Konir, de Oliveira, Pokorny, Hahn, Fruhmann,
Gludovatz, Tatar.
Der Meistertitel 1993 wurde mit 1:1 in Horn gefeiert.
Am Ende gab es eine bittere 1:3-Niederlage,
Tor: Aberle. Diese Schlappe löste einen Schock
aus: In den nächsten neun Spielen gab es sieben
Niederlagen und nur zwei unentschieden (Stockerau
2:2, Tore: Koiner, Marjanovic; 0:0 auf
der Hohen Warte gegen die Vienna). Die SC-Elf
taumelte in ein schreckliches Formtief. Es gab
hohe Niederlagen: 0:6 in Braunau, 0:5 daheim
gegen den GAK, 1:7 in Spittal, 1:6 in ried. Erst
in der 12. runde erholte sich das SC-Team mit
einem 2:1-Sieg daheim gegen den FavAC; Tore:
Gableck (2). Bei einem 4:1-Sieg in Wattens
gab es lebenswichtige Punkte, Tore: Aberle (3),
Wikipil. Leoben wurde im Neustädter Stadion
3:1 bezwungen; Tore: Aberle, Gableck, Oliveira.
Eine unnötige 1:3-Niederlage in Oberwart war
der Schlusspunkt hinter eine doch enttäuschende
Punktejagd in der 2. Division. Der WNSC lag mit
zwölf Punkten auf dem schlechten 12. Tabellenplatz.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
41

Das Frühjahr 1994 begann wieder mit drei
Niederlagen gegen Puch, Krems und den LASK
enttäuschend. Erst in der 4. runde gab es mit
einem 3:0-Heimsieg gegen Kufstein einen kleinen
Lichtblick; Tore: Aberle 2, Koiner. Ein 1:0-
Auswärtserfolg bei Stockerau gab ebenfalls neue
Hoffnung; Tor: Huszovits. Aber es folgten drei
Niederlagen gegen die Vienna, Braunau und den
GAK, die mit 0:6 besonders schmerzlich ausfiel.
Das Abstiegsgespenst saß dem Neustädter SC
bedrohlich im Nacken. Ein 3:2-Heimsieg gegen
Spittal war erfreulich; Tore: Koiner, Huszovits,
Linhart. Aber was folgte, waren abermals Niederlagen
gegen ried und den FC Linz. Erst im
Finish rettete der WNSC den Klassenerhalt. Ein
3:1 beim FavAC (Tore: Aberle 2, Bilas), ein 2:1
daheim gegen Wattens (Tore: Huszovits, Wikipil)
und ein 0:0 daheim gegen Oberwart reichten.
Mit 23 Punkten und dem 13. rang war der Neustädter
SC dem Abstieg entronnen. Der FavAC (19
Punkte), Wattens (13) und Krems (10) mussten
den Gang in die dritte Leistungsstufe antreten.
Die SC-Torschützen waren: Aberle (14), Koiner,
Huszovits (je 5), Gableck (3), Bilas, Oliveira,
Marjanovic, Wikipil (je 2), Köck, Linhart je 1).
Der SC-Kader 1993/94: Frantsich, Fischer, Klee;
Wallner, Hahn, Fruhmann, Linhart, Koiner, Iser,
Huszovits, Sperhansl, Kreiker, Bilas, Wikipil, Oliveira,
Kapta, Bilas, Gableck, Prochaska, Marjanovic,
Pfeiffer, Köck, Aberle, Primes, Gruber.
Die Punktejagd 1994/95 wurde
zu einem der schwärzesten
Kapitel in der langen Geschichte
des Wiener Neustädter Sportklubs.
Die Elf war unter Trainer
Hans Horvath chancenlos. Da-
42 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Das SC Meisterteam 1993
Vom Gestern
ran konnten auch die Verstärkungen Heinz Peischl,
Manfred Kern und Christian Kircher nichts
ändern. In der Herbstpunktejagd gab es nur
einen einzigen Sieg: 4:2 daheim gegen Puch;
Tore: Mudimula, Kern, Kircher. Vier unentschieden
gegen Stockerau (0:0), Klingenbach (1:1;
Tor: Mudimula); Braunau (1:1; Tor: Irlweck) und
Flavia Sola (1:1, Tor: Huszovits) waren daneben
eine mehr als dürftige Ausbeute. Mit nur sechs
Punkten lag der Neustädter SC nach dem Herbst
aussichtslos am Tabellenende der 2. Division. Im
Frühjahr 1995 ging es im gleichen Trott weiter:
Ein 2:1-Sieg in Klingenbach (Tore: Huszovits,
Linhart) blieb der einzige Erfolg. Zwei unentschieden
kamen als Erfolgserlebnisse dazu: 1:1
daheim gegen Gerasdorf (Tor: Leonardo), 0:0 daheim
gegen Oberwart. Der negative Höhepunkt
war die 0:9-Heimschlappe gegen Braunau. Es
war die höchste SC-Niederlage seit 1950. Ein 1:5
in Braunau, ein 2:6 bei Slavia Solva sowie ein 0:7
bei der Vienna waren weitere negative Höhepunkte.
Mit nur zehn Punkten musste der Neustädter
SC nach zwei Jahren den bitteren Weg in
die regionalliga Ost antreten. Nur zwei Siege und
22 Niederlagen waren eine traurige Bilanz.
Die SC-Tore schossen Huszovits (6), Irlweck, Mudimula
(je 4), Feitzinger (2), Bilas, Kern, Kircher,
Wikipil, Linhart, Leonardo, Gableck, Hoffmann.
Der SC-Kader damals: Fischer, Frantsich; Bilas,
Iser, Linhart, Fruhmann, Huszovits, Peischl, Kern,
Kapta, Wikipil, Irlweck, Kircher, Hoffmann I, Wallner,
Feitzinger, Weihrauch, Leonardo, Gableck,
Doramodou, Mudimula, Gruber, Hoffmann II.
Nach dem Abstieg in die regionalliga Ost kämpfte
der 1. Wiener Neustädter Sportklub ums Überleben.
Wechselhafte sportliche Leistungen und wirtschaftliche
Probleme führten den Traditionsverein
bis in die 2. Landesliga Ost, wo derzeit verbissen
versucht wird, den Wiederaufstieg zu schaffen.
Das SC Team in der Saison 1995/96

Vom Gestern
3.14 Helden – Legenden, über die man spricht
In der langen Geschichte des SC Wiener Neustadt
hat es tausende Kicker gegeben, die mehr
oder weniger erfolgreich für den Verein tätig
waren. Aber nur ein paar haben es wirklich
geschafft, wie etwa die Teamspieler Christian
Fuchs oder Cem Atan bzw. der jetzige Obmann
,,Schani“ Haberl, die Klette
Beim 100. Geburtstag
des 1. Wiener Neustädter
Sportklubs
könnte ein Spieler im
Mittelpunkt stehen:
Der Neustädter Johann
,,Schani“ Haberl ist mit
89 Jahren der älteste
noch lebende Spieler
des Wiener Neustädter
Sportklubs. Viele
Neustädter kennen ihn:
Er war jahrzehntelang Autobuslenker bei den
Stadtwerken und durch seine zuvorkommende
und freundliche Art sehr beliebt.
,,Schani“ Haberl wurde am 21. Jänner 1919 in
Wiener Neustadt geboren. Nach dem Besuch
der Volks- und Hauptschule arbeitete er bei den
Bundesforsten. Mit 18 Jahren entließ man ihn,
weil man ihm mehr zahlen sollte. Er arbeitete
dann im Großhandel am Neustädter Hauptplatz.
Haberl spielte in der Folge kurz bei Sollenau
und erhielt einen Arbeitsplatz. 1939 kam er
zum reichsarbeitsdienst nach Polen und musste
dann zur Wehrmacht. Er wurde in Mainz als
Panzerfahrer und Funker ausgebildet. Haberl
war anschließend in Frankreich, Jugoslawien
und russland im Einsatz. Am 8. Mai 1945 wurde
er von uS-Soldaten gefangen genommen und
der russischen Armee überstellt. Über Döllersheim
führte sein Weg in ein Gefangenlanger an
der rumänischen Grenze. Von dort kam er als
Österreicher frei und wurde bei Deutschkreutz
Gerry Willfurth. In dieser Broschüre sollen aber
die echten „Legenden“ des SC vor den Vorhang
gebeten werden. Die Auswahl ist naturgemäß
subjektiv erfolgt, wer nicht vorkommt, möge
das den Autoren nachsehen.
am 5.9.1945 entlassen. In der Folge schlug er
sich als KFZ-Lenker bei verschiedenen Firmen
durch und wurde 1949 Autobuslenker bei den
Wiener Neustädter Stadtwerken. Dort blieb er
bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1979.
Haberl begann seine Karriere beim Neustädter
Klub ,,Frit“ Wiener Neustadt, der von 1934
bis 1938 existierte und auf dem Admiraplatz
spielte. Haberl: ,,umziehen und waschen
mussten wir uns im Gasthaus Matula. Auf dem
Admiraplatz waren keine Kabinen.“ Gleich nach
seiner rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft
spielte er beim 1. Wiener Neustädter Sportklub
als rechter ,,Back“. Die SC-Mannschaft damals
Hartmann, Zorko, Buchinger, Schäffler, Linzer,
Haiden, Haider, remely, Gerdenits, Koubek und
Fleck I. Haberl wurde mit dem WNSC 1946
NÖ Landesmeister und spielte bis 1950 beim
Verein. Haberl wörtlich: ,,Durch meine Tätigkeit
als Buslenker hatte ich zu wenig Zeit zum
Trainieren. Ich hörte auf.“ Schani Haberl war
vor allem durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit
bekannt und als Verteidiger eine richtige
„Klette“. Er lebt derzeit mit seiner Gattin Maria
im Pernerstorferhof in Wiener Neustadt und hat
viel Freude mit seiner Tochter Ingrid und den
Enkerln Ines und Angelika.
Haberl genießt seine Pension und ist viel im
Seniorenklub, geht gerne spazieren und sieht
Fußball im Fernsehen. Zur Situation des Neustädter
SC meinte er: ,,Schade, dass der WNSC
in einer unteren Spielklasse dabei ist.“
100 Jahre SC Wiener Neustadt
43

Gustl Buchinger, der Abstauber
Zu den Legenden des
1. Wiener Neustädter
Sportklubs zählt ohne
Zweifel ein ganz großer
Stürmer der Fünfzigerjahre:
Gustl Buchinger.
In den elf Jahren, die er
für den Neustädter Traditionsklub
spielte, kam
er auf über 100 Volltreffer
und zählt damit
zu den erfolgreichsten
Stürmern in der 100-jährigen Geschichte.
Gustav Buchinger wurde am 11. Jänner 1926
geboren, begann seine Karriere als Fußballer
1941 bei Wacker Wiener Neustadt und wechselte
dann zu Admira Neustadt. Der reichsarbeitsdienst
und die deutsche Wehrmacht unterbrachen
seine Laufbahn bald. Er kam in russische
Gefangenschaft und kehrte 1946 aus rumänien
nach Wiener Neustadt zurück. 1947 holten ihn
der SC-Mittelfeldspieler Edi Gessl und Sektionsleiter
Fredl Müller zum Neustädter SC, wo er als
Mittelstürmer bald seinen Stammplatz hatte. Er
holte sich 1950 mit dem WNSC den NÖ Landesmeistertitel
und war mit 21 Treffern der beste
SC-Torschütze.
Buchinger spielte bei den Aufstiegsspielen in die
Staatsliga A gegen Austria Graz und Siegendorf
eine wichtige rolle. Beim 7:2-Kantersieg gegen
Siegendorf war er dreimal erfolgreich und stieg
mit dem Neustädter SC zum ersten Male in der
Geschichte in die Staatsliga auf.
Nach dem Herbst 1950 gab es in der obersten
Spielklasse nur sieben Punkte für den Neustädter
SC. Der SC startete im Frühjahr eine tolle
Aufholjagd. Beim 6:1-Sieg gegen den Wiener
Sportklub schoss Buchinger zwei Tore. Auch
beim 6:0-Triumph gegen Sturm Graz war er
zweimal erfolgreich. Beim legendären 6:0-Kantersieg
gegen Vorwärts Steyr scorte er gar dreimal.
Mit zwölf Treffern war Gustl Buchinger der
44 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
erfolgreichste SC-Torschütze in der Staatsliga.
Leider reichten seine Tore nicht für den Klassenerhalt.
Der SC stieg 1951 in die B-Liga ab.
Auch in der B-Liga war Gustav Buchinger ein
Garant für viele Tore. 1951/52 (25 Treffer) und
1955/56 (23 Tore) wurde er SC-Torschützenkönig.
Einige Beispiele seiner Torgefährlichkeit:
Beim 9:1-Sieg gegen Hohenau auf dem Herbstfestplatz
war er in der Saison 1951/52 fünfmal
erfolgreich. Beim 6:1-Triumph in der Saison
1955/56 gegen Krems schoss er im Neustädter
Stadion ebenfalls fünf Tore. In der gleichen
Saison war er beim 7:0-Erfolg gegen den FAC
viermal erfolgreich.
1958 wurden die Knieprobleme Buchingers
immer ärger. Er verließ den Neustädter SC und
wechselte für ein Jahr als Trainer nach Lichtenwörth,
wo er 1959 seine erfolgreiche Karriere
beendete.
Buchinger war vor allem im Strafraum brandgefährlich.
Buchinger: ,,Von meinen vielen Toren
habe ich vielleicht drei außerhalb des Sechzehners
geschossen.“ Er galt als ,,Abstauber“ und
ließ auch die kleinste Chance nie aus.
Wie sieht er den Fußball heute? ,,Es wird für
mich viel zu hart gespielt. Da geht es oft Mann
gegen Mann mit brutaler Härte. Die Schiedsrichter
greifen oft gar nicht oder zu spät durch.
Die Folge sind viele und schwere Verletzungen,“
meinte Gustav Buchinger. Seine Freizeit gehört
der Jagd. Da bevorzugt er vor allem den Föhrenwald.
Zur Situation des Neustädter SC meint
er: ,,Man sollte sich viel mehr auf Spieler aus
dem eigenen Nachwuchs konzentrieren und
ihnen eine Chance geben.“

Vom Gestern
Erwin Janska, die Biene
Erwin Janska gehörte
nach dem 2. Weltkrieg
zur Stammelf des 1.
Wiener Neustädter
Sportklubs, die sich in
der Saison 1949/50
den NÖ Landesmeistertitel
holte und dann
in Aufstiegsspielen
gegen Austria Graz und
Siegendorf zum ersten
Male den Sprung in die
oberste Spielklasse schaffte. Erwin Janska war
ein Spieler, der 90 Minuten in Bewegung war,
schuftete und rackerte. Der Beiname ,,Die Biene“
war durchaus gerechtfertigt.
Janska wurde 1930 geboren und begann seine
Karriere als Fußballer bereits 1943 in der Schülermannschaft
von Admira Wiener Neustadt. Er
wechselte zum 1. Wiener Neustädter Sportklub
und wurde als Linksverbinder bald zum Stammspieler.
Damals spielte man noch mit fünf
Stürmern, drei Halves und zwei Backs (Abwehrspieler).
Den größten sportlichen Erfolg feierte Erwin
Janska 1950 mit dem NÖ Landesmeistertitel.
Die Neustädter wurden damals mit vier Meistertitel-Punkten
Vorsprung Landesmeister vor
Wimpassing, Mödling und Hohenau. Die SC-Elf
damals: Desort; Stefanits, Kelbl, Gröbl, Gerdenits,
remely, Grün, Haider, Buchinger, Janska,
Pichler. Trainer war der Ex-Internationale Hans
Horvath, Obmann Ottokar Neumanner und Sektionsleiter
Brodinger.
Erwin Janska stieg mit dem Neustädter SC in
die Staatsliga auf. Leider gab es nach einer
Saison mit 15 Punkten nur den vorletzten Platz
und damit den Abstieg. Erwin Janska wechselte
1951 zum SC Ortmann und wurde auf Anhieb
mit den Piestingtalern Meister der II. Liga Süd.
Trainer war damals Karl Humenberger. Bekannte
Nebenspieler Janska im Ortmanner Team
waren Hans Krojer, richard Drabitsc, rudi Just,
Karl Buchmaier und Erwin Theuerweckl. Janska
schoss damals zehn Tore für den SC Ortmann.
1952 wechselte er ins Burgenland zu Neufeld
und kehrte 1953 zu Admira Wiener Neustadt
zurück, wo er 1955 Meister der 2. Klasse Süd
C wurde. Janska wechselte dann nach Donawitz
und kehrte anschließend wieder zu Admira
Neustadt zurück. Pitten und Bad Vöslau waren
Stationen als Spielertrainer. Weitere Stationen
als Coach waren Bad Vöslau Fabrik, Gumpoldskirchen,
Wimpassing und Katzelsdorf.
Wie sieht Erwin Janska den Fußball derzeit im
Vergleich zu seiner aktiven Zeit? Janska: ,,Es
wird heute sicher schneller und härter gespielt.
Aber vor allem in Österreich gibt es bei den
Spielern oft technische Mängel. Die Spieler werden
mit viel Geld verwöhnt. Bei uns gab es kein
Geld, aber dafür eine riesenbegeisterung und
hohen Einsatz.“
Welche Spiele bleiben Erwin Janska in Erinnerung?
Janska: ,,Natürlich die Spiele um den
NÖ Landesmeistertitel und die Partien in der
Staatsliga mit dem Neustädter SC und meine
Zeit bei Ortmann. 1955 spielte ich in einer
Bezirksauswahl gegen Schottland. Wir verloren
3:7, aber diese Partie ist für mich unvergessen.
1956 spielte ich in einer Betriebsauswahl auf
dem Admiraplatz gegen die ungarischen Ex-
Nationalspieler Puskas, Kocsic & Co. Auch diese
Partie ist unvergesslich.“ Heute findet für den
78-jährigen Erwin Janska Fußall hauptsächlich
im Fernsehen statt. Seine Liebe gehört seinem
Schrebergarten in der Hammerbachgasse.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
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Oskar Kohlhauser, der „Ferdl“
Vollblutstürmer waren und sind noch immer
eine rarität. Sie werden vor allem in der
heutigen Zeit gesucht, wie eine Stecknadel im
Heuhaufen. Der Wiener Neustädter Sportklub
hatte das Glück, in Oskar „Ferdl“ Kohlhauser in
den Fünfzigerjahren einen Vollblutstürmer zu
besitzen, der eine Ausnahmeerscheinung war.
Der Beweis: Er spielte insgesamt dreimal im österreichischen
Nationalteam. Dazu kommen fünf
Berufungen in das B-Team, in die Olympiaauswahl,
in das NÖ Team und in die OÖ Auswahl.
Zur Person: Oskar Kohlhauser, sein Spitzname
„Ferdl“ ist wesentlich geläufiger, wurde am 22.
Dezember 1934 in Wiener Neustadt geboren.
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule
begann er eine Lehre bei der Papier-Großhandelsfirma
Sedlak in Wiener Neustadt. Nach dem
erfolgreichen Lehrabschluss übersiedelte er zu
Firma Jantsch. Es folgte die Hochzeit mit der
Katzelsdorferin Brunhilde, mit der er den Sohn
Herbert hat. Zwei Enkelkinder, Thomas und Norbert,
sind der Stolz der Familie Kohlhauser. 1957
übersiedelte Kohlhauser zum SVS Linz und erhielt
dort in den Stickstoffwerken eine Lebensstellung
vorerst in der Lohnbuchhaltung und dann in der
Personalabteilung, sowie eine Wohnung. reisen
in die ganze Welt sind derzeit sein großes Hobby.
Fußball im TV gibt es nur am rande, meistens bei
Schlechtwetter. Eine Ausnahme ist die deutsche
Bundesliga. Aber auch Tennis interessiert ihn
sehr. Kohlhauser: ,,Ich war schon seit zwanzig
Jahren auf keinem Fußballplatz mehr.“
Sportliche Laufbahn: Kohlhauser begann seine
Karriere in der Jugendmannschaft des 1. Wiener
Neustädter Sportklubs. Da spielten auch Wiggerl
Geissler, Ingo Pflug, Koblicek, Dellefont und
andere. Auch da sorgte er schon für Aufsehen:
Bei einem 15:1-Sieg gegen Neufeld gelangen
Kohlhauser zwölf Tore. Bereits im Herbst 1952
bekam er seine Chance unter Obmann Grundner,
Sektionsleiter Flor und Trainer raftl in der
Kampfmannschaft und wurde bald zum Stammspieler.
Er begann als Mittelstürmer, wechselte
aber bald auf die Position des rechtsaußen,
die ihm wie auf den Leib geschneidert war. Auf
diesem Posten feierte er auch seine größten
Erfolge. In der Saison 1953/54 war er bereits
Torschützenkönig des Neustädter SC mit 15
Treffern vor Buchinger, der lange Zeit verletzt
war, und Aubrecht. Großartig in Form war Kohlhauser
in der Saison 1955/56: Mit 25 Volltref-
46 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
fern wurde er bester SC-Torschütze, wieder vor
Gustl Buchinger, der auf 23 Tore kam. 1956/57
schaffte Kohlhauser 22 Tore und wurde wieder
SC-Torschützenkönig in der B-Liga. Hinter ihm:
Gustl Buchinger mit 10 Toren.
Da wurden bereits einige Klubs auf Kohlhauser
aufmerksam. Vor allem die Vienna und der SVS
Linz bemühten sich um ihn. Kohlhauser entschied
sich dann aber für SVS Linz. Die Stickstoffwerke
boten ihm einen gesicherten Arbeitsplatz und
eine Wohnung. Kohlhauser übersiedelte am 1.
Juli 1957 in die Stahlstadt und spielte dann bis
1967 bei dem Werksverein. 1960 stieg er mit den
Linzern in die oberste Spielklasse auf und feierte
auch da mit vielen Toren große Erfolge. Sechs
Tore gelangen ihm für SVS Linz gegen Hohenau.
Bei den Siegen gegen den Wiener Sportklub
und die Vienna war er mit je drei Toren beteiligt.
1967 beendete Kohlhauser seine Karriere. Er war
dann noch zwei Jahre Sektionsleiter und zog sich
anschließend ganz zurück.
Den zweiten Auftritt im Nationalteam gab es am
2. Mai 1962 in Wien gegen Bulgarien. Österreich
siegte 2:0. Neben Kohlhauser standen
Fraydl, Stotz, Hanappi, Koller, Hof, Nemec und
Skerlan im Aufgebot. Der dritte und letzte
Auftritt Kohlhausers im Nationalteam war am
24. Juni 1962. Vor 78.000 Zuschauern unterlag
Österreich dem Erzrivalen ungarn mit 1:2.
Zur SC-Situation mein Ferdl Kohlhauser: ,,Dazu
kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass meine
frühere Mannschaft in der 2. Landesliga spielt.
Zeitungen aus Niederösterreich habe ich nicht. Bei
Verwandtenbesuchen im raum Wiener Neustadt
höre ich Einiges. Aber zu wenig, um mir ein Bild
zu machen. Schade, dass es mit dem Meistertitel
zum 100. Geburtstag nicht geklappt hat. Vielleicht
schafft es die SC-Elf nächstes Jahr mit einiger
Verspätung. Ich würde es ihr wünschen.“
„Ferdl“ Kohlhauser nach einem seiner
vielen Tore für den WNSC

Vom Gestern
Wiggerl Geissler, der Rackerer
Den älteren SC-Fans
ist Ludwig ,,Wiggerl“
Geissler noch immer
ein Begriff. Er galt als
unermüdlicher Kämpfer,
rackerer und Dauerläufer.
Sein Einsatz war im
Dienste des Neustädter
SC viele Jahre vorbildlich.
Auf ihn war immer
Verlass. Er machte als
Gegenspieler vielen
Stars das Leben schwer.
Zur Person: Ludwig Geissler wurde am 23.
Februar 1935 in Wiener Neustadt geboren. Er
erlernte bei der Firma Pscheidt im Zehnerviertel
den Beruf des Einzelkaufmanns und war später
bei einer Großhandelsfirma in Wien tätig. 1955
wurde er von Direktor rudel in die Molkerei
Wiener Neustadt geholt. Dort arbeitete er sich
zum Buchhalter empor. Der Standort der Molkerei
wurde später nach Baden verlegt. Er blieb
der Molkerei fast 40 Jahre treu. 1994 trat er in
den ruhestand. Am rande: Fredi Hoffmann war
mit ihm jahrzehntelang in der Molkerei tätig.
Seine Gattin Erika schenkte ihm den Sohn Dieter.
Seine Hobbies heute: rad fahren, alpiner
Schilauf und Tennis. Er ist auch noch in Zillingdorf
Trainer einer Damenturnerriege.
Sportliche Laufbahn: Wiggerl lernte das Fußballspielen
nach dem Krieg mit Fetzenlaberln und
Tennisbällen im Stadtpark und im Garten des
Kapuzinerklosters. 1949 kam er zum Neustädter
Sportklub und spielte mit Ingo und Dieter
Pflug, Ferdl Kohlhauser, Erich Zechmeister und
Koblicek als Linksverbinder in der SC-Jugendmannschaft,
die sehr erfolgreich war. 1955
schaffte er den Sprung in die Kampfmannschaft.
Buchinger, Aubrecht, Kirschner, Trendl und
Kahofer waren einige seiner Mannschaftskameraden.
In seinem 1. Spiel wurde Ternitz auf
dem Herbstfestplatz 5:0 geschlagen. Nach der
Übersiedlung in das Neustädter Stadion hatte
Geissler seinen Stammplatz in der Kampfmannschaft.
Er wechselte dann in das Mittelfeld und
wurde später zum idealen Außenverteidiger auf
der linken Flanke. Wiggerl war in seiner 15-jäh-
rigen Karriere beim Neustädter SC nur einmal
ernstlich verletzt. Im Frühjahr 1958 spielte der
Neustädter SC in Hainburg gegen den Abstieg.
Er wollte einen Ball von der Torlinie mit dem
Kopf abwehren. Sein Mitspieler ,,Baron“ Handorf
traf ihn voll im Gesicht. Wiggerl musste mit
einem Nasenbeinbruch das Spielfeld verlassen.
Im Jänner 1964 verließ er den SC und folgte
Herbert Trendl und Martin Lefor zu Semperit
Traiskirchen. 1967 wurde er beim SC Felixdorf
Spielertrainer und auf Anhieb Meister. 1968
beendete er seine Karriere. Er wurde in seiner
fast 20-jährigen Karriere nur einmal ausgeschlossen:
Ausgerechnet bei einem Spiel gegen
SVS Linz: Bei einem Duell mit seinem früheren
Mitspieler Ferdl Kohlhauser sah er „rot“.
Sportliche Höhepunkte: Wiggerl Geissler holte
mit der SC-Jugend einige Meistertitel. Absoluter
Höhepunkt waren 1959 der Meistertitel mit acht
Punkten Vorsprung in der B-Liga und der Aufstieg
in die Staatsliga A. 1963 gelang ihm mit
dem WNSC der Titel in der regionalliga Ost und
wieder der Aufstieg in die oberste Spielklasse.
Der Meistertitel mit dem SC Felixorf beschloss
seine erfolgreiche Karriere.
Fußball damals, Fußball heute. Geissler: ,,Damals
konnte technisch besserer Fußball gespielt
werden, weil man mehr Zeit hatte und nicht so
hart attackiert wurde. Heute werden die Spieler
schon bei der Ballannahme überhart attackiert.
Da setzen sich nur die großen Stars durch.
Die haben wir leider in Österreich nicht. Wir
sind von der Weltelite meilenweit entfernt. Beim
Nachwuchs geschehen leider Fehler. Man müsste
die Buben viel mehr frei spielen lassen und
sie von allen Zwängen befreien. Nur über den
Nachwuchs könnte unser Fußball den großen
rückstand aufholen.
Zur SC-Situation hält Geissler fest: „Ich glaube,
dass der SC-Vorstand derzeit auf einem
guten Weg ist und endlich die Talfahrt bremsen
konnte. Da muss ich Geri Willfurth und seinem
Team ein großes Kompliment aussprechen. Ich
wünsche dem SC den Meistertitel.“
100 Jahre SC Wiener Neustadt
47

Fredi Hoffmann, der Techniker
Zur Person: Alfred Hoffmann
wurde am 24.
November 1936 in Wiener
Neustadt geboren.
Nach der HAK-Matura
begann er seine Berufskarriere
bei der Volksbank
Wiener Neustadt
und wechselte 1958
in die Molkerei Wiener
Neustadt, der er als
EDV-Spezialist 37 Jahre
die Treue hielt. Gattin Hannelore schenkte ihm
zwei Söhne, Fredi (45) und Gerhard (40). Das
Enkelkind Kerstin ist zwei Jahre alt. Nach seiner
Pensionierung 1995 sind ein großer Garten,
radfahren und Langlaufen seine Hobbys.
Sportliche Laufbahn: Fredi begann mit 14
Jahren seine Fußballkarriere beim ASV Neufeld
und spielte schon mit 16 Jahren in der Kampfmannschaft
in der burgenländischen Landesliga.
Bereits 1954 holte ihn OLr Dr. Edi Gall zum
Neustädter Sportklub, wo er unter Trainer rudi
raftl bald den Sprung in die Kampfmannschaft
und damit in die B-Liga schaffte. Bis 1972
spielte er erfolgreich beim Neustädter SC. Nach
einer zweijährigen Pause holte ihn Obmann Adi
Mayer zum SV Erlach mit dem er auf Anhieb
den Aufstieg in die unterliga schaffte. Fredi
Hoffmann beendete dann im Sommer 1974
endgültig seine Karriere. Er war ein hervorragender
Techniker, der mit viel Übersicht und
Tricks zu einem der wertvollsten Spieler wurde,
die jemals den SC-Dress trugen.
Sportliche Höhepunkte: Hoffmann wurde oftmals
in die Auswahlteams des Burgenlandes
und Niederösterreichs berufen. unter Teamchef
Karl Decker spielte er im C-Team und war
Kapitän der Staatsligauswahl im Spiel gegen
die CSSr. Fredi war im Mitropacup gegen udine
48 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
und Kladno mit dem SC im Einsatz, im EC der
Cupsieger war er 1965 gegen Stiinta Klausenburg
dabei. Höhepunkte waren auch das Spiel
bei Inter Mailand und die russlandtournee mit
Spielen in Tiflis, Eriwan und Baku. Für Hoffman
gab es Angebote von rapid, WAC, GAK und
dem Wiener Sportklub. Er lehnte alle ab: Hoffmann:
,,Bei einem anderen Klub wäre ich ohne
Freunde gewesen. Beim Neustädter SC waren
wir eine verschworene Gemeinschaft.“
Fußball damals, Fußball heute: Österreich hat
heute leider zu wenige Klassespieler. Es fehlt
den Nationalspielern der Teamgeist, fast jeder
spielt für sich. Früher wurde technisch viel
besser gespielt. Wir lernten das Fußballspielen
auf den Wiesen und Gstätt`n und kamen erst
mit 14 Jahren zum Verein. Heute müssen die
Trainer den Buben alles beibringen. Sie sollten
selbst die Grundbegriffe lernen.
Zur SC-Situation meint Hoffmann: „Es ist sehr
schade, dass der SC kein Spitzenverein mehr
ist. Aber wahllos Spieler einzukaufen, führt –
wie man an vielen Beispielen immer wieder
sieht – auch nicht zum Erfolg. Man sollte um
sechs Stammspieler eine Mannschaft aufbauen,
wie es beim SC vor 50 Jahren geschah.“
Zwei WNSC-Legenden:
Bruno Blümel (li.) und Fredi Hoffmann

Vom Gestern
Hubert Hutfleß, der Treue
Sein Name bürgt für
Qualität: Hubert Hutfleß
war unbestritten eine
der größten Spielerpersönlichkeiten
des
1. Wiener Neustädter
Sportklubs nach dem 2.
Weltkrieg. Seine Technik,
seine Übersicht,
aber auch seine Fairness
machten ihn zu einem
Ausnahmekicker. Er hielt
dem Neustädter Sportklub als Spieler und dann
als Trainer lange Zeit die Treue.
Zur Person: Hutfleß wurde am 27. August 1937
in Wiener Neustadt geboren. Die Kriegswirren
verschlugen ihn mit seiner Mutter nach Lockenhaus.
Der Vater fiel im 2. Weltkrieg. Als Elfjähriger
kehrte er nach Wiener Neustadt zurück und
besuchte hier die Pflichtschule. Hutfleß machte
bei der Firma Lasnausky eine Ausbildung zum
kaufmännischen Angestellten und wechselte
1965 zur Firma Neudörfler Büromöbel nach
Neudörfl. Dort stieg er bis zum Abteilungsleiter
für die Planung auf. Am 29. Juni 1997 ging er
in den verdienten Ruhestand. Hubert Hutfleß ist
seit 1964 mit Dietlinde verheiratet. Der Ehe entsprangen
zwei Kinder, Hubert und Ines. Huberts
Lieblinge sind die Enkelkinder Jakob (14) und
Paul (19). Sein Garten, radfahren, Fußball im
TV und natürlich Spiele mit der WNSC-Seniorenmannschaft
sind seine liebsten Hobbys.
Sportliche Laufbahn: Die erste Berührung mit
dem Fußball gab es in Lockenhaus auf den Wiesen
mit dem Fetzenlaberl. Nach der Übersiedlung
nach Wiener Neustadt meldete er sich in der
Schülermannschaft von Wacker Wiener Neustadt
an. Bald entdeckte ihn Jugendleiter Kucera und
holte ihn auf den Herbstfestplatz zum Neustädter
SC. Dort hatte er in der spielstarken Jugend-
Shake-Hands auf der Hohen Warte: Karl Koller,
87-facher Internationaler, Schiedsrichter Schuller
und WNSC-Kapitän Hubert Hutfleß
mannschaft mit Kohlhauser, Wiggerl Geissler
sowie Ingo und Dieter Pflug ein Stammleiberl.
Er wechselte rasch in die reserve und bekam bei
einem Freundschaftsspiel des SC gegen Admira
Graz die erhoffte Chance in der „Ersten“. Als er
drei Tore schoss, war der Sprung in die Kampfmannschaft
perfekt. Da gab es in der B-Liga
1957 ein tolles Spiel. Hutfleß stand gegen den
LASK daheim zum dritten Mal in der Ersten. Er
hatte aber Pech und schoss ein Eigentor zum 2:2.
Mit einem herrlichen Treffer fixierte der damals
20-jährige Hutfleß dann aber den 3:2 Sieg des
Neustädter SC. In der Folge erlebte er dann mit
dem Neustädter SC unter Trainer Adi Patek alle
Höhepunkte und wechselte erst 1969 zu Admira
Wiener Neustadt. 1972 kam er als Spielertrainer
zu Bad Fischau. 1976 kehrte er als u-23-Trainer
unter Karl Kowanz wieder zum Neustädter SC zurück.
Gemeinsam mit Hans Horvath betreute er
dann den Neustädter SC. Seine letzte Station als
Trainer war Neudörfl. 1987 zog er sich als Trainer
zurück und beendete seine aktive Laufbahn.
Sportliche Höhepunkte: 1959 wurde Hubert
Hutfleß mit dem Neustädter SC mit acht Punkten
Vorsprung B-Liga-Meister und stieg in die
oberste Spielklasse auf. 1963 wurde er Ostligameister,
es folgte der Aufstieg in die Bundesliga.
Weitere Höhepunkte waren: Viele herrliche Siege
des Neustädter SC gegen rapid, Austria, Wacker
Innsbruck, das Cupfinale gegen den LASK,
die 1. runde im EC der Cupsieger. Mit Trainer
Hans Besenlehner wurde er NÖ Landesmeister
und Ostligameister mit Admira und stieg in die
oberste Spielklasse auf. Es gab Nominierungen in
das NÖ-Team, das Amateurteam, in die Olympiamannschaft
und in die Staatsligaauswahl.
Fußball damals, Fußball heute: Hutfleß wörtlich:
„Die Technik war damals ausgeprägter, heute
wird mit viel mehr Tempo gespielt. Ich habe
mich über die Erfolge unserer ÖFB-Nachwuchsteams
in den letzten Jahren sehr gefreut.“
Zur SC-Situation: „Ich war enttäuscht, dass die
Elf in den letzten beiden Saisonen den Titel nicht
geschafft hat, vor allem im Jahres des Jubiläums
wäre es toll gewesen. Die Mannschaft gehört
wenigstens in die ADEG-Liga.“, so Hutfleß. Übrigens:
Bei einem Seniorenspiel gegen die Ü40
aus Bad Fischau feierte Hubert Hutfleß vor zwei
Jahren seinen „offiziellen“ Abschied von der Fußballbühne.
Endresultat: 3:1 für den Neustädter
SC. Ob er es allerdings lange ohne das geliebte
runde Leder aushalten wird, bleibt abzuwarten.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
49

Martin Lefor, der Akademiker
50 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Oberstudienrat Prof.
Dkfm. Mag. Martin Lefor,
auch eine Legende in der
HAK Wiener Neustadt,
war ein Vollblutstürmer
in Diensten des Neustädter
SC, der in seiner
Karriere viele wichtige
Tore schoss.
Zur Person: Martin Lefor
wurde am 9. Oktober
1935, in St. Georgen im serbischen Banat geboren.
Im Zuge der damaligen rückholaktion der
Deutschen kam er 1942 nach Blumau in Niederösterreich.
Nach der Volksschule und Hauptschule
besuchte er die HAK in Wiener Neustadt
und studierte danach Welthandel. 1964 wurde
er Professor an der Handelsakademie Wiener
Neustadt und unterrichtete die kaufmännischen
Fächer. Seine Gattin Brigitte, eine oftmalige NÖ
Landesmeisterin im Schwimmen, schenkte ihm
Sohn Martin und Tochter Michaela. Beide waren
sportlich erblich belastet: Martin spielte nach
dem Neustädter SC bei Eisenstadt und rapid im
Fußballoberhaus. Tochter Michaela war eine sehr
erfolgreiche Schwimmerin und Fünfkämpferin.
Die Enkelkinder Philipp, Dominik, Patrik, Daniela
und Jessica, sowie das urenkerl Vivian bereiten
dem Ehepaar Lefor viel Freude. Langlaufen und
radfahren sind jetzt seine Hobbys.
Sportliche Laufbahn: Die Jugendarbeit bei den
Vereinen war in den Fünfzigerjahren noch nicht
so perfekt organisiert. Auch Martin Lefor lernte
das Fußballspielen auf den Wiesen in seinem
Heimatort Blumau. Er spielte auch sehr erfolgreich
in der HAK-Auswahl, die sich einige NÖ-
Titel holte. Er kickte da mit Fredi Hoffmann, Karl
Koisser, Bruno Schlager, Fredl Mikes, Willi ubl
und Oskar Frankolin. Mit 16 Jahren kam er in die
Kampfmannschaft Blumaus und erweckte bald
die Aufmerksamkeit des Neustädter Funktionärs
Huber, der ihn 1953 zum Neustädter SC holte.
Als er in einem Probespiel des SC gegen Austria
Innsbruck ein herrliches Volleytor schoss, wurde
er sofort verpflichtet. Sein Trainer beim SC damals
in der B-Liga war rudi raftl. Er begann als
Verbinder und wechselte dann auf die Position
des Linskaußen, wo er sich pudelwohl fühlte und
viele Tore für den WNSC schoss. Zwei Beispiele
aus dem Jahre 1957: Beim 5:5 gegen ÖMV
Olympia schoss er vier Treffer. Auch bei der 5:9
Niederlage gegen den Grazer SC war er viermal
Vom Gestern
erfolgreich. Mit seinen Toren bewahrte er den
Neustädter SC 1958 vor dem drohenden Abstieg
aus der zweithöchsten Spielklasse. 1963 verließ
er den SC und wechselte zu Semperit Traiskirchen.
1968 kam er zu Wacker Wiener Neustadt
und beendete 1972 seine erfolgreiche Karriere.
Aber auch dann leistete er dem Neustädter SC
wichtige Dienste. SC-Obmann Dr. Willi roch holte
ihn in den Vorstand. Martin Lefor war zehn Jahre
lang Kassier des WNSC.
Sportliche Höhepunkte: Absoluter Höhepunkt
seiner Karriere war 1959 der Meistertitel in der
B-Liga mit acht Punkten Vorsprung und der Aufstieg
in die Staatsliga A. Leider stieg der WNSC
1962 ab. Aber bereits ein Jahr später gelang
dem Neustädter SC mit Martin Lefor der Meistertitel
in der regionalliga Ost und damit der
Wiederaufstieg in die oberste Spielklasse.
Fußball damals, Fußball heute: Martin Lefor:
,,Dieser Vergleich hinkt. Wir waren Amateure
und trainierten drei- bis viermal in der Woche.
Heute sind in den obersten Spielklassen nur Vollprofis
am Werk, die besser ausgebildet werden.
Daher ist der Fußball auch schneller und härter
geworden. Wir sollten unsere Talente noch besser
ausbilden und sie zu Spitzenspielern formen,
die sich im Ausland den letzten Schliff holen.
Leider sind unsere ausländischen Spieler keine
Vorbilder. unsere eigenen jungen Spieler müssten
bessere Chancen bekommen. Leider wird
durch die Manager vieles falsch gemacht.
Zur SC-Situation meint Lefor: „Ich bin bei jedem
Heimspiel dabei. Der Aufstieg wird schwer
werden, ist aber möglich. Dass wir Talente
haben, beweisen Christian Fuchs und Atan, die
zu Mattersburg wechselten. Der SC müsste versuchen,
langfristige Investoren zu holen, damit
die eigenen Talente nicht von anderen Klubs geholt
werden können. Da müsste man allerdings
in der Bundesliga spielen.“
Martin Lefor und Rudi Pichler - Legenden unter sich.

Vom Gestern
Rudi Pichler, der Bomber
Der 1. Wiener Neustädter Sportklub hatte in seiner
100-jährigen Geschichte einige erfolgreiche
Stürmer. Zu ihnen zählt zweifellos rudi Pichler,
der den Neustädter SC mit 28 Volltreffern 1959
zum Meistertitel der B-Liga und zum Aufstieg in
die Staatsliga A schoss. Nebenbei spielte Pichler
dreimal im österreichischen Nationalteam.
Zur Person: rudi Pichler wurde am 20. September
1930 geboren und begann seine Karriere als
Fußballer in der Jugendelf des ASC Leobersdorf.
Bereits mit 16 Jahren spielte er in der Kampfmannschaft.
Im Herbst 1950 holte ihn der
Wiener Neustädter Sportklub, der damals in der
Staatsliga spielte. Pichler schlug ein und schoss
im Herbst 1950 acht Tore in der obersten Spielklasse.
Im Jänner 1951 gab es Angebote von
Sturm Graz, Vienna, Wacker Wien und Austria
für rudi Pichler. Er entschied sich für die Wiener
Violetten. Der Neustädter SC wollte ihn vorerst
nicht freigeben, aber die Austrianer ließen nicht
locker. rudi Pichler kam bei der Austria in ein
spielstarkes Team mit Stojaspal, Melchior, Kominek,
Aurednik, Ocwirk und Stotz. Er setzte sich
aber in Wien durch und spielte bis zum Herbst
1957 bei den Violetten. rudi Pichler über diese
Zeit: ,,Es war nicht leicht, aber ich konnte mich
gegen stärkste Konkurrenz durchsetzen. Vor
allem die vielen Auslandsreisen sind für mich
noch heute unvergessen.“
rudi Pichler kehrte im Jänner 1958 zum Neustädter
SC zurück und nahm die beiden Austrianer
Dolfi Huber und Handorf mit. Im Frühjahr
schoss er 19 Tore für die Neustädter in der
B-Liga. In der Saison 1958/59 gelang dem
Wiener Neustädter Sportklub mit dem überlegenen
Meistertitel in der B-Liga, acht Punkte
Rudi Pichler (re.) im Gespräch mit Herbert Hutfleß.
Vorsprung, der große Wurf und Aufstieg in die
Staatsliga A. rudi Pichler wurde mit 28 Treffern
überlegener Torschützenkönig der B-Liga.
Auch in der Staatsliga war Pichler erfolgreich. Er
schoss in der Saison 1959/60 14 Tore. unvergessen
sind seine drei Treffer beim 5:2 Heimsieg
gegen den Wiener Sportklub am 12. September
1959. Eine Saison später schloss er die Punktejagd
in der Staatsliga A mit 21 Toren noch erfolgreicher
ab. Verletzungen warfen ihn dann etwas
zurück. 1962 verließ er den Wiener Neustädter
Sportklub. Pichler: ,,Ich wollte gerne bleiben,
aber man hatte kein Interesse mehr an mir.“
Pichler bestritt bei Austria Salzburg ein Probespiel
gegen Bayern München. Die Salzburger
verloren 2:3, rudi Pichler schoss zwei Tore und
wurde sofort verpflichtet. Für die Salzburger
kam 1963 der Abstieg aus der Staatsliga. Pichler
waren die reisestrapazen in der regionalliga
West zu viel. Er verließ Salzburg und spielte ein
Jahr bei Stadlau. Dann war er sechs Jahre als
Spielertrainer bei Bad Vöslau tätig, stieg 1966 in
die Landesliga auf und blieb mit seiner Elf fünf
Jahre in der obersten NÖ Spielklasse. 1970 beendete
rudi Pichler seine erfolgreiche Karriere.
Sein größter sportlicher Erfolg war neben den
Meistertiteln mit dem SC Wiener Neustadt und
Bad Vöslau sein dreimaliger Einsatz im Nationalteam.
Zweimal kam er von der Austria zur
Auswahl: 1955 in Budapest gegen ungarn und
1959 in Paris gegen Frankreich. Einmal wurde
er sogar vom Neustädter SC weg in das Team
berufen: Am 1. Mai 1960 spielte er in Prag
gegen die CSSr. Berufungen in das B- und
Städteteam waren weitere Auszeichnungen.
Was macht rudi Pichler heute: ,,Ich genieße
meine Pension und schaue mir gerne im Fernsehen
gute Fußballspiele an. Auf einem Fußballplatz
war ich schon lange nicht.“
Zur Situation des Neustädter SC in der 2.
Landesliga meinte rudi Pichler: ,,Man hört und
sieht derzeit nur den FC Magna Wiener Neustadt.
Vom WNSC weiß ich nichts.“
100 Jahre SC Wiener Neustadt
51

Herbert Ofenbach, der Maler
Zur Person: Herbert
Ofenbach wurde am 18.
Februar 1939 in Wiener
Neustadt geboren.
Nach dem Besuch der
Pflichtschule und der
Berufsschule begann
er seine berufliche
Karriere als kaufmännischer
Lehrling bei der
Firma radio Winkler.
Firmenchef Pepi Winkler
war damals Präsident des Wiener Neustädter
Sportklubs. 1959 wechselte Ofenbach zur
Firma Porsche in Wiener Neustadt, wo auch die
SC-Spieler Fritz Tiefenbrunner, Heinz Schatzer,
Günter Geissler und Bobby Schwarz tätig
waren. Anschließend wechselte er zu Porsche
nach Wien und war im Vertrieb der Motorräder
Yamaha und Jamoto tätig. Seine Gattin Mini
schenkte ihm zwei Kinder: Sohn rene arbeitet
als Versicherungskaufmann, Tochter Petra ist
Lehrerin. Zwei Enkelkinder sorgen für Abwechslung.
Der Fußball bleibt sein Hobby: Gemeinsam
mit seinem Schwiegersohn Andi Trimmel, der
früher beim SC Neudörfl spielte, betreut er die
u10-Mannschaft des ASK Lichtenwörth. radfahren,
Wandern und Langlaufen zählen zu seinen
Hobbysportarten. Nicht vergessen darf man die
Malerei. Ofenbach hat sich durch viele Ausstellungen
vor allem als Aquarellist einen Namen im
raum Wiener Neustadt gemacht.
Sportliche Laufbahn: Ofenbach begann seine
Fußballkarriere bereits mit elf Jahren bei Admira
Wiener Neustadt. Pepi Winkler holte ihn bereits
1952 in die Jugendmannschaft des SC, wo er
mit Hubert Hutfleß und Fredi Hoffmann spielte.
Mit 18 wurde er in den Kader des WNSC aufgenommen.
Sein erstes Spiel bestritt er gegen
den LASK. Beim 2:0 Sieg schoss Herbert sein
Premieren-Tor für den SC, dem er 16 Jahre die
Treue hielt. Nach einer Station bei Eggendorf
wurde er Spielertrainer beim SC Hochwolkersdorf.
Es folgte der SC Piesting und nochmals der
SC Hochwolkersdorf, wo er seine Trainerkarriere
beendete.
52 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Sportliche Höhepunkte: Dazu zählt vor allem
der Ostligameistertitel mit dem Neustädter SC
1963. unter Trainer Adi Patek erlebte er viele
sportliche Höhepunkte. Dazu gehört vor allem
das Cupfinale gegen den LASK und der kurze
Auftritt im EC der Cupsieger. Eine Episode am
rande: Wegen des zweiten Cupspiels gegen den
LASK musste seine kirchliche Trauung in Maria
Schutz verschoben werden. Ofenbach feierte
auch bei Eggendorf Erfolge und stieg von der
1. Klasse bis in die regionalliga auf. Auch als
Trainer war Herbert sehr erfolgreich: Er holte
mit dem SC Hochwolkersdorf zwei Meistertitel,
mit dem SC Piesting einen.
Fußball damals, Fußball heute: Ofenbach: „Man
kann die heutige Situation mit unserer nicht
vergleichen. Wir trainierten auch unter Trainer
Patek nur dreimal in der Woche und waren eine
reine Amateurmannschaft. Alle Spieler arbeiteten
von Montag bis Freitag regelmäßig bis
17 Uhr. Als Profiteam wären wir wahrscheinlich
noch viel erfolgreicher gewesen. Der Fußball ist
sicher schneller und härter geworden. Technisch
gab es in Österreich einen rückschritt. Ob die
Zehnerliga zweckmäßig ist, bezweifle ich. Zu
unserer Zeit gab es in der obersten Spielklasse
14 Vereine. Bei drei Absteigern gab es von der
ersten runde an totalen Einsatz, Dramatik und
Spannung. Die ADEG-Liga halte ich für unnötig.
Mehr Klubs in der 1. Bundesliga und drei
regionalligaaufsteiger wären besser. Österreich
wird aus finanziellen Gründen nie mit den europäischen
Großklubs mithalten können. unsere
Klubs sollten den Nachwuchsspielern mehr
Chancen geben.“
Zur SC-Situation: Ofenbach: „Ich höre viel von
der umfassenden Jugendarbeit beim Neustädter
SC. Da müsste es doch möglich sein, dass jedes
Jahr wenigstens zwei Talente den Sprung in die
Kampfmannschaft schaffen. Wieso hören so viele
junge Spieler mit 16 bis 18 Jahren auf? Zum
Nachwuchs gehören Spitzentrainer. Die Stadt,
die Wirtschaft und die SC-Funktionäre müssten
an einem Strang ziehen. Ein Platz in der regionalliga
wäre für mich die Mindestanforderung.“

Vom Gestern
Sepp Schneider, der Goalie
Sepp Schneider lieferte
in der Staatsliga A im
SC-Tor Glanzpartien
und machte sich dann
bei der Wiener Austria
einen Namen. Nach
seinem Karriereende
wurde er ein profilierter
Trainer und war ebenfalls
sehr erfolgreich.
Zur Person: Sepp
Schneider wurde am 15. August 1944 in Wiener
Neustadt geboren. Nach der Pflichtschule besuchte
er vier Jahre das realgymnasium und maturierte
dann an der Handelsakademie Wiener Neustadt.
Anschließend studierte er an der universität
für Welthandel. Er beendete dann das Studium
und übernahm von seiner Mutter die Spedition
Strezek in der Marktgasse, genau an der Stelle,
wo früher der Herbstfestplatz war. Die Spedition
führt er auch noch heute erfolgreich. Mit seiner
Lebensgefährtin Theresia hat er zwei Kinder.
Sohn Markus studiert und spielt beim SC Neudörfl
Fußball. Tochter Petra besucht die HAK und ist
eine erfolgreiche Schwimmerin. Sepp Schneiders
Hobby ist vor allem der Sport. Er entdeckte
seine große Liebe zum Golf und ist Stammgast
im GC Föhrenwald. Sepp spielt aber auch Tennis-
Meisterschaft und ist öfters als Hobbyfußballer im
Einsatz. Allerdings spielt er nicht mehr im Tor.
Sportliche Laufbahn: Das ist interessant: Sepp
Schneider begann seine Torhüterlaufbahn nicht
im Fußball, sondern im Hallenhandball bei Allround
Wiener Neustadt. Mit 16 Jahren wechselte
er zum Wiener Neustädter Sportklub und startete
eine sehr erfolgreiche Karriere. Bald schaffte
er den Aufstieg in den Kader der Kampfmannschaft.
Seine 1. Partie für den WNSC bestritt er
am 7. September 1963 in Linz gegen den SVS.
Sepp Schneider hält gegen Helmut Senekowitsch.
Er hatte einen guten Einstand: Der Neustädter
SC siegte durch Tore von Hoffmann und Bajak
2:1. Er blieb bis 1966 Torhüter beim Neustädter
SC und erlebte alle Glanzspiele und Höhepunkte
mit. 1966 gab es ein Angebot vom Wiener
Sportklub für eine Gastspielreise nach Madeira.
Schneider machte sie mit und erhielt hervorragende
Kritiken. Aus einem Übertritt wurde allerdings
nichts. Die WNSC-Funktionäre erwarteten
ihn schon auf dem Flughafen und baten ihn,
beim Klub zu bleiben. Er stimmte zu und blieb in
Neustadt. Dann zeichnete sich bereits im Herbst
der Abstieg des Neustädter SC aus der obersten
Spielklasse ab. In der Winterübertrittszeit der
Saison 1966/67 wechselte er zur Wiener Austria.
1971 gab es Probleme mit Trainer Stotz, der
unbedingt einen ausländischen Torhüter holen
wollte. Schneider meldete sich ab und wollte
18 Monate warten. Er machte bei Stastny die
Trainerausbildung. Da kam allerdings ein Angebot
vom Neustädter SC: Er wurde Co-Trainer bei
Stefan Neubauer und übernahm dann den Posten
des Cheftrainers. Es folgten Trainerstationen
beim SC Eisenstadt (zweimal), Austria Klagenfurt,
SC Neunkirchen und Mödling (fünf Jahre).
1992 kehrte er als sportlicher Leiter wieder zum
Neustädter SC zurück. Nach dem Abstieg aus
der 2. Division widmete sich Sepp Schneider nur
mehr der Nachwuchsarbeit.
Sportliche Höhepunkte: Schneider: „Dazu
gehören natürlich die großen Erfolge mit dem
Neustädter SC. Das 1:0 im Jahr 1963 gegen die
Austria, die wir dann auch im Wiener Stadion
1:0 schlugen. Der 3:2 Triumph in Innsbruck,
der 3:1 Heimsieg gegen rapid und natürlich das
Cupfinale gegen den LASK und der Einsatz im
EC der Cupsieger.“ Höhepunkte waren natürlich
auch die vier Jahre bei der Austria: Sepp
Schneider wurde zweimal Meister und zweimal
Cupsieger und spielte auch im Europacup. Es
gab einige Berufungen in den Kader der Nationalmannschaft
und ins B-Team. Einmal stand
Schneider gegen Jugoslawien in Linz im Tor des
Nationalteams. Auch als Trainer war er erfolgreich:
Er führte Mödling von der Landesliga bis
in die oberste Spielklasse. Als sportlicher Leiter
holte er gemeinsam mit Trainer Ladislav Kuna
1993 den Meistertitel der regionalliga Ost.
Aber auch seine Arbeit mit dem Nachwuchs war
sehr erfolgreich: Die Mattersburger Nationalspieler
Christian Fuchs und Cem Atan waren
sechs Jahre unter seinen Fittichen.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
53

Zur SC-Situation: Sepp Schneider holte 1993
als sportlicher Leiter den letzten Meistertitel für
den Wiener Neustadt SC. Schneider wörtlich:
„Wiener Neustadt gehört in die oberste Spielklasse.
Man muss endlich alle Leute, Politiker,
Wirtschaftsfachleute und Trainer an einen Tisch
Hans Horvath, der Tausendsassa
54 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Hans Horvath war beim
SC bereits alles: Spieler,
Spielertrainer, Coach
und sogar Obmann
– ein echter „Tausendsassa“.
Wenn er auch
heute nicht mehr beim
WNSC ist, so bleibt er
doch ein „Blau-Weisser“
durch und durch, lebt
und leidet mit dem Klub
weiter mit.
Zur Person: Hans Horvath wurde am 12.5.1947
in Eisenstadt geboren. Er erlernte nach der
Pflichtschule das Maurerhandwerk und wechselte
dann in das Wiener Neustädter Krankenhaus.
Dort arbeitet er seit 1980 als Pfleger im
Gipszimmer der unfallabteilung, ist aber mittlerweile
bereits in Pension. Seine Gattin, die
Hauptschullehrerin Waltraud, schenkte ihm zwei
Söhne. Hans-Jörg studiert an der Hochschule für
Welthandel. Er ist derzeit Einser-Tormann beim
WNSC. Martin absolvierte erfolgreich die HTL, ist
im Elektrofach tätig und spielt Fußball in Winzendorf.
Hans Horvath ist neben seiner Trainertätigkeit
in rohrbach sportlich noch sehr aktiv
(Laufen, Nordic Walking, Schifahren). Sportliche
Laufbahn: Hans Horvath begann bereits mit
zehn Jahren seine Fußballerkarriere in der Schülermannschaft
des SV Mattersburg. Er hatte in
Trainer Stefan Neubauer einen großen Förderer,
der ihn bereits mit 16 Jahren in die Kampfmannschaft
stellte. Die Burgenländer spielten damals
in der regionalliga. Der SC interessierte sich
bald für ihn, doch es kam kein Übertritt zustande.
1965 wechselte er zum GAK, wo er unter
Trainer Karl Kowanz in der obersten Spielklasse
eingesetzt wurde. 1967 kam er dann doch zum
Neustädter SC, der nach dem Abstieg aus der
höchsten Spielklasse den Wiederaufstieg anstrebte.
Der misslang allerdings. In dieser Zeit
gab es für Hans Horvath und Peter Aust durch
einen Manager sogar ein Angebot aus Mexiko.
Horvath lehnte ab, blieb bis 1980 Spieler beim
SC und wechselte dann als Spielertrainer zu
Vom Gestern
holen, und gemeinsam für die Zukunft unseres
Traditionsklubs etwas tun. Der Fußball könnte
in Wiener Neustadt eine große rolle spielen.
Obmann Pucher zeigt uns mit Mattersburg vor,
was man bewegen kann, wenn alle an einem
gemeinsamen Strang ziehen.“
Gloggnitz. Die SC-Funktionäre Paul Beinwachs
und Helmut Horvath holten ihn 1983 wieder als
Spielertrainer zurück. Er wurde dann von Heinz
Grießmayer und Hans Neusiedler abgelöst und
wechselte als Trainer zu Baumgarten. Pitten
und Baden waren die nächsten Trainerstationen.
1994 holte ihn Sepp Schneider wieder zum SC
zurück. Nach dem Abstieg aus der 2. Division
machte er alle Tiefen des WNSC mit. 1998 wurde
er sogar SC-Obmann und wechselte später
zu Forchtenstein, danach zum SC Neudörfl, dann
nach Margarethen und nach rohrbach.
Sportliche Höhepunkte: Hans Horvaths Fähigkeiten
wurden schon in jungen Jahren entdeckt:
Er spielte in der burgenländischen Schüler- und
Jugendauswahl. Bald folgte eine Berufung in
das Junioren-uEFA-Team. Eine besondere Auszeichnung
war die zehnmalige Berufung in das
Olympiateam. Da war ein 0:0 gegen das Profiteam
der DDr ein besonderer Höhepunkt. Seine
Einsätze beim GAK gehören zu seinen schönsten
Erlebnissen. Höhepunkte beim Neustädter SC
waren die Spiele in der 2. Division von 1974
bis 1981. 1976 gab es den 2. Platz, 1977 wurde
man Dritter. Horvath war damals mit vielen
wichtigen Treffern „Torschütze vom Dienst“. Auch
als Trainer konnte er bei Gloggnitz, Forchtenstein
und Neudörfl mit schönen Erfolgen aufwarten.
Fußball damals, Fußball heute: Horvath: „Der
Fußball hat vor allem in technischer Hinsicht große
Fortschritte gemacht. Da konnten wir in Österreich
leider nicht mithalten. Wir verlassen uns
auf durchschnittliche Ausländer. unsere jungen
Spieler sind nur Wasserträger. Dass die besten
Trainer zum Nachwuchs kommen sollten, gilt
leider bei uns nicht. Leider gibt es bei unserem
Nachwuchs ein zu großes Leistungsdenken.“
Zur SC-Situation: Hans Horvath: „Ich erwarte und
erhoffe für den Neustädter SC heuer den Meistertitel
und den Aufstieg in die 1. Landesliga. Das
Endziel müsste mindestens ein Platz in der regionalliga
sein. Das umfeld und der Bereich der Werbung
müssten noch besser bearbeitet werden.“

Vom Gestern
Karl-Heinz Schatzer, der Trickreiche
Heinz Schatzer – für
viele SC-Fans ist sein
Name noch immer ein
Begriff. Seine ausgefeilte
Technik, seine
Körperbeherrschung,
sein schwungvolles
Spiel mit vielen Tricks
sind heute noch unvergessen.
Schatzers
riesiger Vorteil war sein
Körpergewicht. Heinzis
Kampfgewicht in seiner besten Zeit schwankte
zwischen 49 und 51 Kilogramm. Er ließ mit
seinen „Schmähs“ auch routinierte Gegenspieler
schlecht aussehen.
Zur Person: Karl-Heinz Schatzer wurde am 6.
Oktober 1944 in Wiener Neustadt geboren. Er
erlernte das Elektrikerhandwerk bei den Firmen
Ott und Pasterer und wechselte dann zur Fa.
Alfons. 1964 kam er zur Firma Porsche und war
40 Jahre im Ersatzteillager im Einsatz. Seine
Gattin Ingrid schenkte ihm die Zwillinge Stefanie
und Andrea und Tochter Sandra. Alle drei
Mädchen waren einige Zeit als Handballerinnen
tätig. Seine Hobbies heute: radfahren, SC-Spiele
besuchen und Sport im TV.
Sportliche Laufbahn: Schatzer erlernte das
Fußballspielen auf den Wiesen und Gstätt`n der
Josefstadt. 1957 kam er zum Neustädter SC in
die Schülermannschaft. Das Jugend- und Juniorenteam
waren die weiteren Stationen. Mit den
Junioren wurde er zweimal NÖ Landesmeister.
In dieser Elf standen mit Günter Geissler, Bobby
Schwarz, Peter Lang, Fredl Fenz, Heinz Ofenbach,
Günter Kapaun, Kurt Haiden und Hans
reisenbauer viele Talente.
1963 feierte er sein Debüt in der Staatsliga A
in der Kampfmannschaft des Neustädter SC im
Heimspiel gegen Schwechat. Später folgte dann
ein Kurzgastspiel bei Mattersburg (1966/67).
Schatzer kehrte aber wieder zum Neustädter SC
zurück. 1970/71 gab es in Lichtenwörth eine Zwischenstation,
die 1971 mit der rückkehr zum SC
endete. 1974 verließ er den Neustädter SC endgültig.
Gastspiele bei Bad Fischau und SC Foto
Pompe ließen 1977 seine Karriere ausklingen.
Sportliche Höhepunkte: Höhepunkt seiner Laufbahn
war die Berufung in das österreichische
B-Team im Oktober 1964 für das Spiel in Moskau
gegen die uDSSr. Da war auch SC-Torhüter
Sepp Schneider mit dabei. Zehn Berufungen in
die NÖ Landesauswahl stehen auf seiner Visitenkarte.
Karl-Heinz Schatzer schoss viele wichtige
Tore für den Neustädter SC: Beim 3:1 gegen die
Admira war er im Wiener Stadion zweimal erfolgreich.
Beim 1:0-Sensationssieg im Praterstadion
gegen die Austria schoss er das Siegestor. Zwei
Tore beim 4:2 Heimsieg gegen den LASK zeigten
seine Torjägerqualitäten auf. Bei den 3:1-Siegen
gegen rapid und Wacker Innsbruck war Schatzer
je einmal erfolgreich. Es gab auch Angebote von
Admira Wien und vom GAK durch Trainer Karl
Kowanz. Schatzer sagte zweimal ab.
Fußball damals, Fußball heute: Schatzer: ,,Leider
sind unsere Spitzenmannschaften viel schwächer
geworden und können mit den europäischen Spitzenteams
nicht mehr mithalten. Es wird meiner
Meinung nach zu viel Wert auf Kraft und Kondition
gelegt, die Technik wird vernachlässigt. Heute
beginnen die Buben bereits mit sechs Jahren bei
den Vereinen. Mit 16 oder 18 Jahren sind sie satt
und hören frühzeitig auf. Wir kamen mit 13 oder
14 Jahren durch unser Spiel auf den Wiesen als
fertige Fußballer zum Verein. Warum holen unsere
Klubs drittklassige Ausländer und vergessen die
eigenen Talente, die sicher genau so gut sind?“
Zur SC-Situation: Karl-Heinz Schatzer ist bei allen
Heimspielen des Neustädter SC Stammgast
im Stadion,. Seine Meinung: „Es geht wieder
aufwärts. Geri Willfurth erwies sich als Motor,
der neue Vorstand hat gute Ideen und arbeitet
auch sehr gut. Ich wünsche dem Neustädter SC
bald den Meistertitel. Man sollte beim SC allerdings
nicht übertreiben und mit teuren Spielern
sparsam umgehen.“
100 Jahre SC Wiener Neustadt
55

Herbert Feurer, der „Funki“
Einer der besten Torhüter
Österreichs kommt
vom 1. Wiener Neustädter
Sportklub: Herbert
,,Funki“ Feurer ist zwar
gebürtiger Aspanger,
aber das Sprungbrett
für seine großartige Karriere
begann beim Neustädter
SC. 1972 holten
ihn die SC-Funktionäre
Obmann Dr. Willi roch
und Willi Andersch nach Neustadt.
Foto: rapid Archiv
Zur Person: Feurer wurde am 14. Jänner 1951
geboren und begann seine Karriere in der Schüler-
und Jugendmannschaft beim SC Aspang. Er
kam bald in die Kampfmannschaft und fiel durch
hervorragende Leistungen auf. 1972 wechselte
er zum Neustädter SC zuerst in die regionalliga
Ost und dann in die Nationalliga. Vier Jahre lang
war er ein großartiger Torhüter des Neustädter
Traditionsklubs. In der Saison 1975/76 war er
mit nur 23 Jahren der klar beste Torhüter in der
Nationalliga. Er kassierte beim Neustädter SC in
106 Meisterschaftsspielen lediglich 97 Treffer.
Natürlich wurden bald Oberhausklubs auf ihn auf-
Peggy Fleck, das Urgestein
Dass Fußballer ihrem
Stammklub lange Zeit
die Treue halten, wird
immer seltener. Beim 1.
Wiener Neustädter ist
das ,,urgestein“ Franz
,,Peggy“ Fleck eine
Ausnahme: Er spielte
insgesamt 24 Jahre für
den Wiener Neustädter
Sportklub und erlebte
viele Höhen aber auch
Tiefen mit seinem Stammklub. Franz Fleck hielt
aber nicht nur dem Neustädter SC mehr als zwei
Jahrzehnte die Treue. Er ist nun seit 34 Jahren
Mitarbeiter der Wiener Neustädter Sparkasse.
Franz Fleck wurde 21. Dezember 1959 in
Wiener Neustadt geboren und begann seine
Karriere 1967 in der Schülermannschaft des
WNSC. Nach den Spielen in der Jugend- und
Juniorenmannschaft gelang 1976 unter Trainer
Karl Kowanz der Sprung in die Kampfmannschaft.
Der Neustädter SC spielte damals in der
56 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
merksam. rapid machte 1976 das rennen.
Beim rekordmeister startete er eine großartige
Karriere und wurde nach Peter Barthold bald die
Nummer 1. Seine Erfolgsbilanz: viermal Meister,
viermal Cupsieger, im Finale des EC der Cupsieger,
im EC-Viertelfinale, zweimal Fußballer des
Jahres (1978, 1980), Tormann des Jahres (1981),
bei der WM 1982 neben Koncilia die Nummer 2.
,,Funki“ Feurer bestritt 358 Pflichtspiele für Rapid,
140 Siege und 100 Partien ohne Gegentor sind
eine mehr als hervorragende Bilanz.
Im Anschluss an seiner Spielerkarriere war Herbert
Feurer als Tormanntrainer bei rapid und im
Nationalteam (elf Jahre lang) tätig. Vor zwei Jahren
trat er als Trainer zurück und genießt derzeit
seine Freizeit. Darüber hinaus ist er auch Buchautor.
Sein Werk ,,Die rapid-Wuchteln“ ist schon in
der vierten Auflage am Büchermarkt erfolgreich.
Feurer leitet auch den Legendenklub bei rapid.
Herbert Feurer zu seiner Zeit beim Neustädter SC:
,,Ich erinnere mich sehr gerne zurück. Es herrschte
eine wunderbare Kameradschaft und es waren
vier schöne Jahre für mich.“ Zur derzeitigen SC-
Situation meint er: ,,Ich wünsche diesem Traditionsklub
den sportlichen Aufstieg.“
2. Division. ,,Peggy“ Fleck war bis zum bitteren
Ende 1981 mit dem WNSC in der zweithöchsten
Spielklasse dabei und erntete viel Lob für
seine Spiele im Mittelfeld. Er erlebte auch die
vier schmerzhaften Saisonen des Neustädter
SC in der Landesliga, weil die regionalliga Ost
aus fadenscheinigen Gründen durch den Wiener
Verband aufgelöst wurde. 1985 war Fleck beim
Aufstieg in die Ostliga natürlich dabei und hielt
dem Neustädter Sportklub bis 1991 die Treue.
Franz Fleck hat in den 24 Jahren beim WNSC
insgesamt 448 Pflichtspiele bestritten (Cup und
Meisterschaft). Er erzielte insgesamt 39 Volltreffer
und war im SC-Mittelfeld eine Säule. Nominierungen
in die Schüler-Nationalmannschaft und in
die uEFA-Auswahl waren sportliche Höhepunkte.
Welche Spiele werden ihm immer in Erinnerung
bleiben? Fleck: ,,Wir boten im Cup gegen den
LASK und Vorwärts Steyr sehr gute Leistungen.
Im Frühjahr 1985 gab es in der regionalliga
Ost daheim ein dramatisches Match gegen den
späteren Meister Mödling, wo Sepp Schneider
Trainer war. Hilmar, Weninger und Schmid

Vom Gestern
schossen die Tore zum 3:2-Sieg. Da konnte ich
die Vorarbeit leisten. unvergesslich wird mir auch
der 4:3-Sieg gegen St. Pölten bleiben, bei dem
Toni reisner schwer verletzt wurde.“ 1991 verließ
,,Peggy“ Fleck den Neustädter SC und wechselte
zu Bad Fischau in die 2. Landesliga. Von 1994 bis
1998 folgte ein Gastspiel als Spielertrainer beim
SC Aspang und 1999 bei Berndorf. Ab 1999 bis
2006 war er Trainer beim SC Aspang und hielt
Toni Reisner, der Schwarzenbacher
Scharfschützen
werden immer
seltener: Zu
den letzten
erfolgreichsten
Stürmern
beim 1. Wiener
Neustädter
Sportklub zählt
zweifellos Toni
reisner: Von
1983 bis 1988
schoss er in
fünf Saisonen
99 Meisterschaftstore für den Neustädter SC in
der NÖ Landesliga und regionalliga. Eigentlich
waren es noch mehr, denn die Treffer in Cup- und
Freundschaftsspielen sind nicht miteingerechnet.
Gesamt kam reisner in seiner 26-jährigen Karriere
auf weit mehr als 500 Tore.
Zur Person: Toni reisner, der am 24. Jänner
1962 geboren wurde, begann seine Karriere
bei seinem Heimatverein Schwarzenbach.
1981 wurde der Nachbarverein Hochwolkersdorf
auf reisner aufmerksam und holte ihn in
die unterliga Süd. Da schlug er mit 18 Treffern
auf Anhieb ein. 1982/83 kehrte er zu seinem
Stammverein SC Schwarzenbach wieder zurück
und führte den Klub 1983 mit 42 Toren zum
Meistertitel der 2. Klasse Wechsel. Der Neustädter
SC wurde auf den Ausnahmestürmer aufmerksam.
SC-Obmann Dr. Hannes Ehrenhöfer
holte ihn schließlich in die „Allzeit Getreue“. Die
Neustädter bereuten diesen Entschluss nie, das
beweisen seine 99 Meisterschaftstore in fünf
Saisonen.
Von 1981 bis 1985 musste der WNSC in der
NÖ Landesliga spielen, weil die regionalliga Ost
aufgelöst wurde. Erst im Herbst 1985 war der
Neustädter SC wieder in der Ostliga dabei. Mit
dem Klub sieben Jahre die Treue. Die letzte Trainerstation
von Fleck ist der SV Gloggnitz. Flecks
Freizeit gehört seiner Familie mit Gattin Elisabeth
und seinen beiden Söhnen. Ausdauersport, radfahren
und Laufen halten ihn fit.
Wie sieht Peggy Fleck die Situation des Neustädter
SC? Das urgestein: ,,Dazu möchte ich nichts
sagen. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.“
25 Toren war reisner in der Saison 1984/85 für
den WNSC am erfolgreichsten in der Landesliga.
In der Punktejagd 1987/88 gelangen ihm in
der regionalliga 24 Treffer. 1988 wurde er vom
Hochwolkersdorfer Präsidenten Kr Pepi Panis abgeworben
und erzielte in fünf Jahren für den SC
Hochwolkersdorf 157 Tore. Seine nächste Station
war von 1994 bis Winter 1996 der SC Aspang.
Auch dort ließ er mit 55 Treffern aufhorchen. Im
Frühjahr 1997 wechselte er zum SC Neudörfl und
schoss den Klub 1997/98 in die 1. Landesliga. Er
wurde mit 42 Treffern Torschützenkönig der 2.
Liga Mitte im Burgenland. Auch in der 1. Landesliga
war Toni reisner nicht zu halten: Er wurde
mit 25 Volltreffern wieder Torschützenkönig.
1999 beendete er seine Tätigkeit beim SC
Neudörfl und wechselte mit Franz Fleck zum
ASV Neufeld. Nach einem Jahr kehrte er wieder
zum SC Schwarzenbach zurück. Dort beendete
er seine Spielertätigkeit und ist seitdem in der
sportlichen Leitung tätig.
Welches Spiel bleibt für Toni reisner unvergesslich?
reisner: ,,Im Frühjahr 1986 schlugen wir
in einem dramatischen Spiel St. Pölten 4:3. Ich
schoss zwei Tore. Torhüter Sysel verletzte mich bei
einer Attacke schwer. Ich erlitt einen Kreuzbandriss
und fiel einige Monate aus. Leider wurden wir
damals hinter Mödling der Ostliga nur Zweiter.“
Wie verbringt Toni reisner seine Freizeit heute?
reisner: ,,Ich bin mit meiner Firma, dem Badstudio
reisner, sehr beschäftigt. Auch für den
SC Schwarzenbach geht einige Zeit auf.“
Wie sieht Toni reisner die Situation seines Ex-
Klubs SC Wiener Neustadt? reisner: ,,Die Elf
müsste wenigstens in der 1. Landesliga spielen.
Die 2. Landesliga ist unter dem Wert des
Traditionsklubs. Hoffentlich verschwindet der SC
neben dem FC Magna nicht in der Versenkung“.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
57

3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup
Pokalfinale 1965
Mit dem Einzug in das Österreichische Cupfinale
gab es im Jahre 1965 einen absoluten
Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte des
1. Wiener Neustädter Sportklubs. Er wurde nur
noch mit der Teilnahme am Europacup der Cupsieger
im gleichen Jahr übertroffen.
Der Weg in das Finale:
Die ersten runden im ÖFB-Cup fanden im
Herbst 1964 statt. Der Wiener Neustädter SC
traf in Krems auf die Hausherren. Der SC Krems
spielte damals in der regionalliga Ost und
war für seine Heimstärke bekannt. Nach der
regulären Spielzeit stand die Partie 1:1 (Tor:
Schatzer). Im Nachspiel hatten die Neustädter
die klar besseren Kraftreserven. Werner Artner
schoss das 2:1. Hubert Hutfleß, der in der 27.
Minute verletzt wurde und nur als Statist auf
dem linken Flügel herumhumpelte, traf zum 3:1
für die Neustädter.
In der zweiten runde traf die Patek-Elf in Wien
auf Ostligatabellenführer Simmering. Sepp
Schneider und Heinz Schatzer fehlten der SC-
Elf, weil sie in das B-Team berufen wurden.
Wieder gab es nach der regulären Spielzeit ein
1:1 (Tor: Aust). Aber auch in Simmering setzten
sich die konditionsstärkeren Neustädter 3:1
durch. Die entscheidenden Tore schossen
Aust und Dr. Neudauer.
Die Spiele im ÖFB-Cup wurden erst im Frühjahr
1965 fortgesetzt. Die Neustädter standen schon
im Viertelfinale und trafen auf den Regionalliga-
West-Klub Bischofshofen. Die Neustädter mussten
auswärts antreten und erreichten in Bischofshofen
ein 0:0. Ein zweites Spiel war notwendig.
Im rückspiel in Wiener Neustadt hatten die Salzburger
keine Chance mehr. Der Neustädter SC
siegte 6:1. Die Tore schossen Seidl (2), Artner,
Hoffmann, Frank und Tiefenbrunner.
Jetzt wurde die Fußballöffentlichkeit auf die
Neustädter aufmerksam. Der Einzug in das
Semifinale kam für viele Experten doch überraschend.
Der Neustädter SC musste wieder
auswärts antreten. Gegner im Semifinale war
Schwarz-Weiß Bregenz, der Klub spielte in der
regionalliga West. Nach anfänglichen Schwierigkeiten
setzte sich die höhere Klasse der
Neustädter durch. Sie siegten durch ein Tor
58 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
von Ernö Frank 1:0 und standen im Cup-Finale.
Gegner im Finale war der LASK.
Gegner in den zwei Cup-Endspielen war der
Oberhausklub LASK, der auch in der Meisterschaft
voranlag. Die erste Partie ging am 24.
Juni 1965 im Wiener Neustädter Stadion vor
7.000 Zuschauern in Szene. Der LASK wurde
in der ersten halben Stunde seiner Favoritenrolle
als Tabellenführer der Staatsliga gerecht.
Herbert Ofenbach rettete auf der Linie, SC-Torhüter
Sepp Schneider hechtete einige unhaltbar
scheinende Bälle von Viehböck, Köglberger und
Sturmberger aus der Kreuzecke. Erst langsam
erholten sich die Neustädter. Fritz Tiefenbrunner
hatte sogar den Führungstreffer in den Beinen.
In der 80. Minute fanden die Neustädter ihre
größte Chance vor: LASK-Torhüter Kitzmüller
konnte einen Freistoßball Dr. Neudauers nur
kurz wegfausten, aber Seidl verschoss aus
wenigen Metern. Erst in der 89. Minute fiel die
Entscheidung für den LASK: Köglberger schickte
Chico ,,ins Loch“, der erzielte das 1:0. Bereits
fünf Tage später ging in Linz das rückspiel in
Szene. Mit dem Heimvorteil waren die Linzer
klarer Favorit. Viehböck brachte den LASK auch
schon nach neun Minuten in Front. Die Neustädter
erholten sich bald von diesem Schock und
waren dann die überlegene Elf. Trainer Adi Patek
hatte gegenüber dem ersten Spiel Bierbaumer
und Schatzer aufgeboten. Pepi Bierbaumer
gelang auch in der 24. Minute der Ausgleich.
In der 2. Spielhälfte wurden die Neustädter
immer stärker. Vor allem die Schlussoffensive
des SC war sehenswert. Ein 2:1-Sieg hätte nach
der Auswärtstorregel den Cupsieg bedeutet.
In der 89. Minute hatte Fritz Tiefenbrunner
den Sieg vor Augen. Er nahm Sturmberger das
Leder ab und zog allein auf das LASK-Tor. Aber
der Neustädter schoss das Leder aus wenigen
Metern über Torhüter Kitzmüller und das LASK-
Tor. 10.000 Linzer Fans feierten ihre Elf überschwänglich,
aber auch für den Neustädter SC
gab es viel Lob.
Der Neustädter SC bestritt die beiden Cupendspiele
mit: Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß,
Dr. Neudauer, Fresser, Frank, Hoffmann, Tiefenbrunner,
Werner Artner, Seidl, Schatzer und
Bierbaumer.

100 Jahre SC Wiener Neustadt
59

60 100 Jahre SC Wiener Neustadt

Vom Gestern
Neustädter SC im Europa-Cup
Der LASK schaffte 1965 sensationell als erster
Klub aus der Provinz den Titel eines österreichischen
Fußballmeisters. Damit war der Weg
für den Wiener Neustädter Sportklub frei in den
Europa-Cup der Cupsieger. Man erhoffte sich im
Neustädter Lager natürlich in der ersten runde
einen attraktiven Gegner. Da wären zum Beispiel
Celtic Glasgow, Borussia Dortmund (späterer
Finalsieger), Atletico Madrid, Dynamo Kiew,
West Ham united, Dukla Prag oder Honved Budapest
als Gegner möglich gewesen. Aber das
Losglück meinte es mit den Neustädtern nicht
gut: Als Gegner wurde der rumänische Cupsieger
Stiinta Cluy ausgelost.
Der Neustädter SC bereitete sich auf die Saison
1965/66 gewissenhaft vor. Es gab ein Trainingslager
im bayrischen Bad Wiessee, wo auch
ein Freundschaftsspiel gegen Bayern München
stattfand. Die Münchner hatten ein Qualifikationsspiel
gegen Tennis Borussia Berlin 8:0
gewonnen und spielten zum ersten Mal in der
deutschen Bundesliga. In Bad Wiessee gab es
für die Neustädter gegen die Bayern ein 1:6-
Debakel. Die Tore der Bayern schossen Gerd
Müller und Ohlhauser (je 3). Auch der deutsche
3.16 Wiener Neustadt und der Cup-Bewerb
Der Einzug ins Cupfinale 1965 war der absolute
Höhepunkt in der Cupgeschichte des Wiener
Neustädter Sportklubs. Sonst gelangen in den
letzten 100 Jahren nur Teilerfolge. Ein Überblick:
Der Fußballcup begann in Österreich in der
Saison 1945/46. Allerdings nahmen nur die
Wiener Klubs teil. Ab 1946/47 waren auch
die besten Provinzklubs dabei. Der Neustädter
SC traf daheim auf den Landstraßer AC Wien
und siegte in der Nachspielzeit 5:4. Da aber
die Verlängerung bei fast völliger Dunkelheit
gespielt wurde, Flutlicht gab es damals keines,
protestierte der Wiener Klub erfolgreich. Es
gab ein Wiederholungsspiel, das die Neustädter
durch Tore von Jicha (2), Pernsteiner (2)
und Spanblöchl 5:3 gewannen. Alle Spiele der
zweiten runde sollten in Wien gespielt werden,
Bundeskanzler Erhard wohnte diesem Spiel am
31. Juli 1965 bei.
Das erste Spiel im Europa-Cup ging dann im
Neustädter Stadion am 1. September 1965 über
die Bühne. Da gab es schon vor dem Anpfiff
eine große Enttäuschung: Nur 7.000 Zuschauer
waren gekommen. Die SC-Elf konnte nicht in
stärkster Formation antreten, da es Probleme
mit dem Startgeld und den Prämien gab.
Dennoch hatte der Neustädter SC im ersten
Spiel die besseren Chancen durch Fresser,
Tiefenbrunner und Artner. Der von Trainer Adi
Patek erhoffte Sieg mit zwei Toren Vorsprung
lag in reichweite, blieb aber ein Wunschtraum.
Die rumänen siegten 1:0.
Der Neustädter SC bestritt das Heimspiel mit:
Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß, Dr. Neudauer,
Fresser, Lenzinger, Seidl, Tiefenbrunner,
Artner und Schatzer. Im rückspiel gab es in
Klausenburg trotz einer guten Leistung der
Neustädter eine 0:2-Niederlage. Das Gastspiel
im Europacup war leider schon in der 1. runde
zu Ende.
weil die Spielfelder in der Provinz keine umzäunung
und schlechte Platzverhältnisse hatten.
Der Neustädter SC sollte nach Wien zu Columbia
21. Die Provinzvereine protestierten gegen
diese Auslegung mit Erfolg. Die Wiener mussten
auch in den Bundesländern spielen. Nach der
neuen Auslosung musste der WNSC nach Graz
zu Sturm und verlor 0:4. Das erste Antreten im
Cup war also nur von kurzer Dauer.
Von 1949 bis 1958 wurde kein Cupbewerb
ausgetragen. Nach dieser Zwangspause traf der
Neustädter SC in der Saison 1958/59 daheim
auf rapid und verlor vor 9.000 Zuschauern 1:3.
Die Torschützen der rapidler waren Happel,
Dienst und Bertalan. Für den WNSC war Martin
Lefor erfolgreich.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
61

1959 siegte der Neustädter SC in der ersten
runde gegen Ortmann 5:3; Tore: Pichler 2,
Kereki, Heißenberger, Hoffmann; Czirbusz,
Simetsberger, reiter (Eigentor). In der zweiten
runde war für den WNSC mit einer 1:2-Niederlage
bei Voith St. Pölten Endstation. Das Tor
erzielte Hoffmann.
1960 gab es für den Neustädter SC in Dornbirn
einen 4:0-Sieg; Tore: Hoffmann 2, Knotzer,
Herbert Ofenbach. Im Achtelfinale schied der
SC daheim mit einem 1:3 gegen die Vienna aus.
1961 stiegen die Neustädter durch 2:1-Sieg
bei Post/Admira Linz in das Achtelfinale auf
(Tore: Kereki, Pichler). Ein 2:4 daheim gegen
Schwechat bedeutete das Aus: Tore: Hoffmann,
Nußbaumer.
1963 siegte der WNSC daheim gegen den LASK
3:2 (Tore: Tiefenbrunner 3), aber ein 0:3 gegen
die Austria bedeutete das Ausscheiden.
1965 bedeutete ein 4:1-Sieg bei Post/Admira
Linz den Aufstieg ins Achtelfinale (Tore: Tiefenbrunner
2, Nagl, Lenzinger). Schwechat warf
den SC mit einem 3:1 Sieg aus dem Bewerb.
Interessant war erst wieder die Saison 1973/74.
Da stieß der Neustädter SC durch Siege gegen
Kittsee (4:2; Tore: Wustinger 2, Horvath,
3.17 Der WNSC international
1925 Turniersieger in Lissabon
Die ersten Erfolge im NÖ Fußball waren für den
1. Wiener Neustädter Sportklub die drei NÖ
Meistertitel in den Jahren 1923, 1924 und 1925
in Serie. Diese Erfolge dürften sich sogar bis Portugal
herum gesprochen haben. Im Jahre 1925
kam eine Einladung zu einem Osterturnier nach
Lissabon. Der Sporting-Club Lissabon, Benefica
und Coruna waren die Gegner des Neustädter
SC. Im ersten Spiel gab es einen sensationellen
4:1-Sieg gegen Benefica, der auch von den
62 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
Wultsch), GAK (2:1, Tore: Wustinger, Wograndl)
und Villach (1:1; Sieg im Elferschießen; Tor: Feilhofer)
bis ins Viertelfinale vor. Dort war daheim
gegen Wacker Innsbruck mit einer 1:2-Niederlage
Endstation.
Auch 1978/79 gelang der Vorstoß bis ins Viertelfinale.
Der SC siegte in Neusiedl 3:0 (Tore:
rasinger, Cech, Horvath). In Steyr gab es gegen
Vorwärts einen 3:2-Erfolg (Tore: Neusiedler 2,
Kapaun). Erst ein 0:1 im Nachspiel in Linz gegen
VOEST bedeutete das Ausscheiden.
1987 gab es in der 2. runde einen 5:0-Heimsieg
gegen Blindenmarkt (Tore: Mock 2, reisner
2, Narbeshuber). Eine 0:1-Heimniederlage
gegen rapid war das Ende. Interessant dabei:
Den Treffer rapids schoss Gerry Willfurth, der
heutige WNSC-Obmann.
Spannend wurde es für den SC erst wieder in
der Saison 1993/94. In der zweiten runde gab
es in Wiener Neudorf einen 5:1-Erfolg (Tore:
Koiner 2, Bilas, Iser, Wikipil). Durch Tore von
Aberle und Huszovits warf der WNSC dann mit
einem 2:0-Sieg auch St. Pölten aus dem Bewerb.
Im Achtelfinale war in Kottingbrunn Endstation.
Nach einem 0:0 verloren die Neustädter
das Elferschießen 1:2. Seither ist es um den
Neustädter SC im österreichischen Cup sehr still
geworden.
Lissaboner Zuschauern gefeiert wurde. Gegen
Coruna gab es ein 1:1. Als der Schiedsrichter
die beiden Teams zum Nachspiel aufs Feld rief,
blieben die Coruna-Spieler in der Kabine. ,,Sie
sind zu erschöpft,“ erklärte der Coruna-Trainer.
Im dritten Spiel trafen die Neustädter auf die
Meister-Elf Sporting-Club Lissabon. Die Neustädter
hielten sich mit einem 2:2 hervorragend und
wurden durch das bessere Torverhältnis Turniersieger.

Vom Gestern
1927 Die Deutschland-Tournee
Bereits zwei Jahre nach der Einladung nach Portugal
gab es 1927 eine Einladung zu einer Monstertournee
nach Deutschland. Der Neustädter
SC bestritt insgesamt 14 Spiele, feierte 13 Siege
und spielte einmal remis. Die herausragends-
Der SC war in Deutschland
sehr erfolgreich.
1955 Schottland im Neustädter Stadion
Am 19. Mai 1955 wurde das neue Wiener Neustädter
Stadion von Bürgermeister Wehrl feierlich
eröffnet. Höhepunkt dieser Eröffnung sollte
ein Bundesländerspiel Niederösterreich gegen
Burgenland sein. Das NÖ-Team verlor sang- und
klanglos 1:4 und wurde von 4.000 Zuschauern
mit Pfiffen verabschiedet. Den echten Höhepunkt
gab es wenige Tage später: Am 25. Mai gastierte
das schottische Nationalteam im Neustädter Stadion
und spielte gegen eine Bezirksauswahl. Die
Schotten hatten wenige Tage vorher das öster-
ten Ergebnisse waren der 4:2-Sieg gegen eine
Stuttgarter Stadtauswahl, ein 7:1 gegen eine
Auswahl Münchens sowie ein 11:0-Kantersieg
gegen Kaiserslautern.
reichische Nationalteam in Wien 4:1 besiegt. Vor
6.000 Zuschauern gab es im Neustädter Stadion
eine Prachtpartie. Die Bezirksauswahl hielt sich
mit einer 3:7-Niederlage prächtig und mischte
mit den Stars aus Schottland gut mit. Die Tore
schossen Kohlhauser (2) und Stindl. Die Bezirksauswahl
spielte mit vielen SC-Spielern: Trendl,
rosenits; Cech, Secco, Dittrt, Zainer, Kahofer,
Aubrecht, Siklosi, Hoffmann, Mühlberger. Twurdy
II, Pichler, Leuthner, Janovsk, Straubmüller,
Janska, Mach, Stindl und Kohlhauser.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
63

1960 In Mailand gegen Inter
Im Dezember 1960 erhielt der Neustädter SC
eine ehrenvolle Einladung aus Mailand zu einem
Spiel gegen die Weltklasse-Elf Inter Mailand.
Die Italiener nahmen die Partie sehr ernst und
spielten hart wie in der Meisterschaft. Leider
wurden die Befürchtungen bestätigt: Der Neustädter
SC erlitt mit einer 0:7-Niederlage ein
Debakel. Torhüter Pepi rosenits verhinderte mit
Prachtparaden eine noch höhere Schlappe. Trotz
der hohen Niederlage schwärmen heute noch die
SC-Spieler vom Empfang und der tollen Stimmung
in Mailand. Der SC spielte mit: rosenits;
Nußbaumer (Knotzer), röckl, Dr. Neudauer
(Geissler), Steiger, Hutfleß, Ofenbach, Hoffmann,
Pichler, Kereki, Frankolin (Lefor).
1961 WNSC im Mitropa-Cup
Der Mitropa-Cup wurde 1927 eingeführt und von
Klubs aus den vier Ländern Österreich, ungarn,
der CSSr und Italien ausgespielt. Von 1940
bis 1954 wurde der Bewerb nicht durchgeführt
und erst 1955 in neuer Form mit fünf Nationen
(Jugoslawien kam dazu), wieder gespielt. 1961
war auch der 1. Wiener Neustädter Sportklub in
der Gruppe 3 mit dem LASK, udine und Kladno
dabei. Die Neustädter trafen im ersten Spiel
daheim auf den LASK und siegten 4:1; Tore:
Lefor 2, Keeki, Pichler. Im zweiten Spiel gab es
64 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Vom Gestern
in Kladno ein 0:5-Debakel. Auch in udine verlor
das SC-Team 1:4 (Tor: Kereki) und beendete den
Mitropa-Cup-Einsatz als Gruppenletzter. Mitropa-
Cup-Sieger 1961 wurde Bologna, gegen das die
Wiener Austria in der Vorrunde ausgeschieden
war. Der Neustädter SC spielte im Mitropa-Cup
mit: Trendl, rosenits, Nußbaumer, röckl, Geissler,
Reiter, Dr. Neudauer, Steiger, Hutfleß, Lefor,
Wunderl, Hoffmann, Kereki, Frankolin, Ofenbach,
Pichler, Knotzer, Steiger.

Vom Gestern
1961 Die Russland-Reise
1961 flatterte dem SC eine Einladung für eine
Russlandtournee ins Haus. Am 4. Juli 1961 flogen
die Neustädter in die Sowjetunion. Die erste
Station war Baku. Nach einer 32-stündigen
reise über 7.500 km mussten die Neustädter
ohne Erholungspause vor 25.000 Zuschauern
gegen Baku antreten und verloren 3:7. Bis zur
Pause war die SC-Elf mit einem 3:3 gleichwertig.
Dann machten sich die reisestrapazen
bemerkbar. Die Tore der Neustädter schossen
Neudauer, Hoffmann und Pichler.
Wenige Tage später trat der SC in Eriwan an
und verlor 1:5 Ähnlich wie in Baku konnten die
Neustädter nur eine Hälfte mithalten. Das Spiel
1974 Tournee nach Ägypten
Im Februar 1974 gab es für den Neustädter
SC eine Einladung zu einem Trainingslager und
einer Gastspielreise nach Ägypten. Erste Station
war Kairo: Da gab es einen 4:2-Sieg gegen eine
ägyptische Studentenauswahl. Die Tore schossen
Horvath (2), Neusiedler und Tritremmel. In
der Baumwollstadt Zagazig verloren die Blau-
Weissen vor 6.000 Zuschauern unverdient 0:1.
Das graslose Spielfeld war für die Neustädter zu
ungewohnt. Die dritte Partie ging in Assiut, 500
km südlich von Kairo, vor der rekordzuschau-
ging bei 39 Grad im Schatten über die Bühne.
Das Ehrentor schoss Martin Lefor.
Wesentlich besser ging es mit einem 2:2 beim
Erstdivisionär Tiflis vor 36.000 Zuschauern. Die
SC-Elf bot ihre beste Leistung in der Sowjetunion
und erhielt viel Beifall. Die Tore schossen
rudi Pichler und der Kapfenberger Gastspieler
Puschnik.
Der SC-Kader für die Tournee in die Sowjetunion:
Trendl, Rosenits; Nußbaumer, Reiter, Hutfleß,
Steiger, Neudauer, Knotzer I, Ofenbach, Geissler,
Lefor, Hoffmann, Pichler, Frankolin und die Kapfenberger
Gastspieler Kolar und Puschnik.
ermenge von 45.000 Fans über die Bühne. Die
Neustädter erreichten ein 1:1; Torschütze war
Hans Horvath.
Zum Abschluss gab es ein Spiel in Etehat, das
1:1 endete. Das Tor schoss Feilhofer.
Der Neustädter SC spielte in Ägypten mit: Feurer;
Wachtler, Schmid, Bachtrögl, Weiß, Kapaun,
Wograndl, Kopinits, Feilhofer, rasinger, Horvath,
Wultsch, Neusiedler und Tritremmel. Trainer war
Sepp Schneider.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
65

4 Übers Heute
4.1 Der derzeitige Verein
1993 gab es mit dem Meistertitel in der regionalliga
Ost und dem damit verbundenen Aufstieg
in die zweite Division den bislang letzten
Höhepunkt in der 100-jährigen Vereinsgeschichte.
Aber schon zwei Jahre später spielte der SC
wieder in der regionalliga. 1998 folgte der Abstieg
in die 1. und 2004 in die 2. NÖ Landesliga.
Anschrift:
Stadion Wiener Neustadt
Giltschwertgasse 81
2700 Wiener Neustadt
66 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Sekretariat:
Dagmar Grill
Giltschwertgasse 81
2700 Wiener Neustadt
Tel: 02622 / 24787
E-Mail: wnsc@aon.at
Internet: www.wnsc.eu
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Do: 17-20 uhr
Fr: 17-19 uhr
Übers Heute
Seit diesem Zeitpunkt versucht der Verein, sich
wirtschaftlich und sportlich zu konsolidieren und
– mit besonderem Augenmerk auf die eigene
Jugend – mittelfristig wieder in die dritthöchste
Leistungsstufe aufzusteigen. Die Kampfmannschaft
rangiert derzeit auf Tabellenplatz 2,
punktegleich hinter Leader Bad Vöslau.

Übers Heute
Spielstätten:
Stadion
Fassungsvermögen:
3.500 Personen
Eintrittspreise
VIP-Jahreskarte: 220 €
VIP-Tageskarte: 35 €
Jahreskarte: 70 €
Ermäßigte Jahreskarte: 50 €
Eintrittskarte: 6 €
Ermäßigte Eintrittskarte: 4 €
Ermäßigung für Frauen, Pensionisten,
Jugendliche (14 - 18 Jahre) und Studenten
Kostenloser Eintritt für Kinder unter 14 Jahren
Neben dem Stadion in der Giltschwergasse
nutzt der SC Wiener Neustadt für seine Jugendmannschaften
und das Damenteam zwei
weitere Sportanlagen:
Neuklosterwiese:
Franz Schubert Gasse
2700 Wiener Neustadt
E-Mail: 1.wnsc-jugend@chello.at
Europaschule (EHS)
Vorstand:
Obmänner:
Günter Bartl, Josef Heißenberger,
Siegfried Holzinger, Gerald Willfurth
Kantine: Die Kantine ist Montag bis Freitag
von 17-21 uhr sowie während der Bewerbs-
und Trainingsspiele geöffnet.
Von der u8 bis zur u14 wird auf der Neuklosterwiese
trainiert, die u15 und u16 trainiert am
Sportplatz der Europaschule. Alle Heimspiele werden
auf der Neuklosterwiese ausgetragen.
Europahauptschule:
Europaallee 1
2700 Wiener Neustadt
E-Mail: 1.wnsc-jugend@chello.at
Kassier: Kurt Lenz
Kassier Stellvertreter: Andrea Barbara Frisch
Schriftführer: Dagmar Grill
Schriftführer Stellvertreter: Corinna reihsner
Stadionsprecher: Thomas reindl
100 Jahre SC Wiener Neustadt
67

68
4.2 Die Kampfmannschaft
1 - Hans Jörg Horvath
1 - Michael Trnka
4 - Luca radulovic
5 - Philipp Brandstätter
6 - roland Moder
7 - Erich Latour
8 - Jürgen Weber
9 - Hasan Duman
10 - robert Gottfried
100 Jahre SC Wiener Neustadt
11 - Antunell Marijanovic
13 - Marko Obradivic
14 - Christopher Hatzl
17 - Martin Wagner
18 - Günther Opel
19 - Marcel Lechner
22 - Denis Glisic
23 - Daniel Englisch
28 - Kadir Sakallioglu
Spieler-Trainer: Jürgen Weber
Co-Trainer: Gerald Willfurth
Sparten-Trainer: Andi Wastl
Übers Heute

Übers Heute
Hans Jörg Horvath Michael Trnka Luca radulovic Philipp Brandstätter
roland Moder Erich Latour Jürgen Weber Hasan Duman
robert Gottfried Luca radulovic Marko Obradivic Christopher Hatzl
Martin Wagner Günther Opel Marcel Lechner
Daniel Englisch Kadir Sakallioglu
Denis Glisic
100 Jahre SC Wiener Neustadt
69

4.3 Die Jugendabteilung
Die SC-Nachwuchstrainer betreuen über 220
Jugendliche in 11 Mannschaften (inkl. u 23).
Neben vielen Meistertiteln konnten in letzter
Zeit auch mehrere Mannschaften in der höchsten
niederösterreichischen Spielklasse den
Landesmeistertitel erringen. Auch abseits des
Meisterschaftsbetriebes unterstützt der SC den
Jugendfußball. So fand am 12. Mai 2007 das
Regionalfinale des „Baumit Junior Soccer Cups“
im Stadion statt. Außerdem wurde in der Saison
2008/2009 ein eigener „Fußballkindergarten“
für die Kleinsten der Kleinen eingerichtet. Der
Andrang fußballbegeisterter Kids ist enorm. Diese
Tatsache unterstreichen auch die zahlreichen
Anmeldungen bei den immer im Juli abgehaltenen
„Fußballerlebniswochen“. und: Auch der
jährlich ausgetragene „Corvinus Cup“ in der
Arena Nova Sport darf nicht unerwähnt bleiben.
Es handelt sich dabei um eines der größten
Hallen-Nachwuchsturniere in Österreich.
70 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Übers Heute
In der Nachwuchsspielgemeinschaft FC Magna Wiener Neustadt/Wiener Neustädter SC
stehen derzeit 5 Mannschaften im Meisterschaftsbetrieb:
(Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer reihenfolge)
U 11-1
Aulbach raphael / Atic Emil / Biskin recep / El Feky Samy / Fuchs Michael / Hamtaoui
Anas / Han Irfan / Hansel Jan / Jovic Marcel / Tahir Kaan / Kaltenecker Jakob / Kilinc
Kemal / Kurt Sedi / Maier Lukas / Markovski Filip / Özbek Ömer / Putzenlechner Felix
reindl Matthias / Sommer Patrick / Tunc Hasan / Zipfelmayer Marcel
Trainer: Ljubenko Dzajic / Co-Trainer: Zand Horst

Übers Heute
U 11-2
Darilmaz Ahmed / Dzajic Oliver / Fröschl Thomas / Haktaniyan Hasan Musa
Harmankaya Yusuf / Judt Daniel / Klincov Milorad / Kovacs Mario / Marhosevic Samir
Polster ronny / richter Markus / Schmidt Marco / Sipahi Sinan / Wunderl Dustin
Yavuz Baris/ Trainer: Zöger Andreas / Co-Trainer: Valenka Jürgen
U 12
Bektats Caner / Bichler Daniel / Czettl Manuel / Dzajic Stefan / Gezgin Yakup
Graumann Daniel / Ilic Stefan / Keles Kadir / Kilic Oktay / Kummer Mario / Lechner
Yannick / Poiss Marco / Prevesic Matteo / reiter Mario / Strauss Tamara / Weiss Matthias
Wunderl Dennis / Wurm Erik / Trainer: Dumitran Petru / Co-Trainer: reihsner Hannes
100 Jahre SC Wiener Neustadt
71

U 14
Cojocaru Andreas / Fischer Manuel / Gökmen Soner / Gosch Arian / Jäger Daniel
Kiligaslan Muhammed / Klincov Cvitjetin / Lafenthaler Michael / Mayer Christoph
Pahr Julian / Pahr Luca / Saribekyan Sarkis / Schranz raphael / Sebesta Michael
Selb Daniel / Termure Florin / Walter Steve / Trainer: Waloschek Andreas
Co-Trainer: Guth Michael
72 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Übers Heute
U 16
Aleksovski Christian / Bogosel Ciprian / Brandstätter Philipp / Deckenbach Daniel
Handler Jan / Hecher Ewald / Huber Lukas / Judt Mario / Keles Onur / Mayer Thomas
Özdemir Murat / Sabados Andreas / Spiteri Pascal / Stögmüller Matthias / Tunc
Mehmet / Yavuz Kaan / Yilmaz Oguzan / Zlatkov Alexander / Zuzman Nico
Trainer: Zuzman robert / Co-Trainer: Vujanovic Milivoj

Übers Heute
Weiters hat der SC derzeit folgende Nachwuchsmannschaften:
(Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer reihenfolge)
U 6 - Fußballkindergarten
Altuntas umut / Bachkönig Sarah / Benesch Sami / Biskin Yusuf / Caglar Murettin
Cervenka Luca / Hozas Alexander / Karel Jonas / Kocic Stefan / Mehmedali Eray
Pavic Nikolas / Pfeifer Tobias / Popovic Miso / riehsner Niko / Schmidt Dennis
Schörner Paul / Szakacs Simone / ujbjen Qori / ungersböck Elias / Vidakovic Petar
Weidinger Jakob / Weiss Jonas / Zehetner raphael / Trainer: Vujanovic Milivoij
U 8
Baumgartner Jürgen / Bulut Ahmet / Caglar Emir / Cerit Batuhan / Certit Bekir Can
Czettl Julian / Demikaya Hasan / Dogan Samed / Fuchs Fabian / Fuxreiter Lukas / Haracic
Arnel / Hericz Christoph / Hujdurovic Benjamin / Kovacs Marvin / Markovski David / Pfeiffer
Marc / Pfeiffer Michelle / Sellinger Maximilian / Snopek Jan / Tasci Ferdi / Weber Michael
Weidinger Elias / Witt Alexander / Trainer: Kovacs Günter
100 Jahre SC Wiener Neustadt
73

U 9
Brecka Jürgen / Büber Furkan / Faber Anton / Frank Domenico / Ataroglu Kaan
Kupfner Stephen / Mesic Harun / Darilimaz Muhammet / Pichl Alexander / Pichlhofer
Jan / Schuster David / urbanek rodrigo / Trainer: Thomas Wallner
74 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Übers Heute
U 13
Andersch Marvin / Aulbach Julian / Babouck Christoph / Bartl Daniel / Birnbammer
Sabrina / Brosch Daniel / Cachee Sebastian / Dragos Mihai / Ederl Christian / Eidler
Benedikt / Han Kamil / Hujdurovic Muhareem / Imamoglu Yasin / Kahry Alexander
Kerschhackl Christoph / Öztürk ramazan / rainer Alexander / Sen Kubilay / Soder
Christoph / Willfurth Jan / Trainer: Gabriel rudolf / Co-Trainer: Babouck Christian

Übers Heute
U 15
Aigner Matthias / Alan Ahmet / Bauer Philipp / Dominkus Patrick / Fleischmann
Sebastian / Hozas Philip / Jakubec Philip / Judt Marco / Kerschhackel Michael / Kumnig
Sascha / Pletz Nico / rottensteiner Peter / Schmidl Luke / Sevim Can / Stadler
Christopher / Yörük Necdet / Zacharda Nino / Trainer: Filz Peter / Co-Trainer: Zacharda Thomas
U 23
1 - Michael Stidl / 2 - Danijel Cutkovic / 3 - Matthias Fleischmann / 4 - Martin Schuler
6 - Alexander Wastl / 7 - Markus Dumitran / 10 - Ünal Türhan / 11 - Mario Kerschbaum
12 - Dominik Schneidhofer / 13 - Matthias reitgruber / 14 - Philipp Brandecker
16 - Patrick Lesjak / 17 - Dominik Wallner / 18 - Patrick Horvath / 19 - Christoph Asinger
Trainer: Franz Mathois
100 Jahre SC Wiener Neustadt
75

Die Jugendverantwortlichen:
Jugendleitung
Adi Wurm
4.4 Das Damenteam
Kassier
rudolf Kaiser
76 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Jugendleitung
Manfred Putzenlechner
Übers Heute
Sportlicher
Nachwuchsleiter
Kurt rittenbacher
Tina Danowski / Jana Flandorfer / Elisabeth Forstik / Bianca Kabinger / Andrea Lehner
Bianca Lorich / Stefanie Mayer / Katrin Markovits / Pamela Pieler / Sabine Pölzlbauer
Sonja Pöttschauer / Nina Pöttschacher / Andrea Schrittwieser / Monika Sedlazek
Annemarie Waldherr / Kerstin Wittmann / Trainer: Franz reder / Co-Trainer: Hubert Huspenina
(Anmerkung: Die Namen der Spielerinnen jeweils in alphabetischer reihenfolge):

Übers Heute
4.5 Die Anhänher
Im Jahre 1990 beschloss eine große Zahl der
Anhänger des 1. Wiener Neustädter Sportclubs
den ersten organisierten Fanclub zu gründen.
unter der Führung von Obmann Heinz Pieler
konnte der Fanclub „Blau-Weiss“ rasch eine Mitgliederanzahl
von 120 Personen erreichen. Eine
Auswärtsfahrt mit 3 Bussen und zahlreichen
Privat-PKW´s war keine Seltenheit, und bei vielen
regionalliga Partien waren die WNSC-Fans
auch in fremden Stadien tonangebend.
Bei einer ÖFB-Wahl für die besten Fans der Liga
gewann der Fanclub „Blau-Weiss“ die Wertung
in der damaligen zweiten Bundesliga und wurde
hinter den Fans des SK rapid Wien sensationeller
Zweiter.
Im Jahre 1993 entschlossen sich eine reihe
junger Mitglieder des Fanclubs „Blau-Weiss“,
eigenen Fanclub zu gründen. Die „ultras WNSC“
waren geboren. Während die „ultras WNSC“ bis
heute existieren, löste sich der Fanclub „Blau-
Weiss“ nach unstimmigkeiten mit dem damaligen
Vorstand auf. Es lag damit an den „ultras
WNSC“ die „Blau–Weissen“ aus der „Allzeit
Getreuen“ bei allen Spielen lautstark zu unterstützen.
Dies gelang auch, wenn auch nicht
immer vorbildlich. Trotz aller Kontroversen und
Daten und Fakten zu den Fanklubs
Die „Ultras“
Die „ultras WNSC“ sind eine der ältesten ultras
Gruppierungen Österreichs und bestehen seit
1993 durchgehend. Den „ultras“ war es vor allem
ein Anliegen, eine Plattform für junge Leute
zu schaffen, um diese ins Stadion zu locken und
an den Verein zu binden. Die „ultras“ versuchen
im rahmen der weltweiten ultrabewegung nicht
nur Stimmung ins Stadion zu zaubern, sondern
auch größtmögliche Freiheit für uns Fans zu erreichen
und dem Verein ein kritischer Partner zu
sein. Der Mitgliederstand: 31.
Konflikte mit den Medien und diversen Vorständen,
haben die ultras über die Jahre bewiesen,
dass sie das blau–weisse Herz auf dem rechten
Fleck tragen.
Im Herbst 2006 wurden die „ÖÖÖÖÖKLEr
WNSC“ gegründet, der WNSC hatte somit wie
zu den Bundesligazeiten in den 1990ern zwei
Fanklubs und das in der 5. Liga. Die „ÖÖÖÖÖK-
LER“ entwickelten sich bald zu einer fixen Größe
im Stadion und unterstützen bis heute den
WNSC.
Die „ÖÖÖÖÖKLER WNSC“
Die „ÖÖÖÖÖKLEr WNSC“ haben derzeit
8 Mitglieder
Ansprechpartner: Christian Linzer
E-Mail: christian.linzer@tele2.at
Fanbeauftragter des Vereins:
Christopher Büchler
E-Mail: fanbetreuung-wnsc@aon.at
100 Jahre SC Wiener Neustadt
77

4.6 Freunde des WNSC
Am 15. Mai wurde das Komitee „Freundes des
WNSC“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Als Ziel wurde definiert, ab der Saison
2007/2008 jährlich rd. Eur 20.000,-- für den
SC zusätzlich zu den derzeitigen Sponsorgeldern
„aufzustellen“. Der Betrag soll erstens durch
die Organisation verschiedener Veranstaltungen
und Events, wie etwa Autogrammstunden,
Gesellschaftsschnapsen, Diskussionsabende
oder Sporthilfe-Galas, lukriert werden, zweitens
durch den „Verkauf“ der Heimspiele an
78 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Übers Heute
mögliche Partner und drittens natürlich durch
entsprechende Mitgliedsbeiträge. Neue Mitglieder
erhalten als Gegenleistung des Vereins eine
Jahres-VIP-Karte und werden zu sämtlichen Veranstaltungen
eingeladen. Außerdem wird Ihnen
die Möglichkeit zur Werbung im Stadion geboten
(u.a. durch Transparente, Info- bzw. Werbestände,
Bandenwerbung, Durchsagen des Platzsprechers).
Vorsitzender der „Freunde des WNSC“ ist
Nr a.D. Arnold Grabner. Auch BGM Müller und 2.
VBGM Dr. Stocker gehören dem Komitee an.

Zum Morgen
5 Zum Morgen
Die Geschichte des Wiener Neustädter SC ist
wechselhaft und imposant zugleich. Kaum ein
anderer Verein hat derart viele Höhen und Tiefen
durchgemacht. Wirtschaftlich zeitweise am
Boden und vom Zusperren bedroht, hat man
sich immer wieder erfangen und – mit unterstützung
der Stadtgemeinde und dank engagierter
Funktionäre – stets einen Weg gefunden,
den SC weiter zuführen. Sportlich war man
ganz oben und konnte sensationelle Triumphe
feiern, die heute noch Gänsehautfeeling erzeugen.
Die Gegenwart der 2. Landesliga Ost ist
hart, sollte aber als Chance begriffen werden,
konsolidiert zu neuen Höhenflügen anzusetzen.
Dabei ist seit kurzem ein interessanter Partner
mit an Bord, der eine echte Win-win-Situation
für alle Beteiligten erzeugt.
Im Juni 2008 hat sich nämlich ein neuer Verein,
der FC Magna Wiener Neustadt, in der „Allzeit
Getreuen“ angesiedelt. Er trägt seine Heimspiele
in der ADEG Ersten Liga ebenfalls im – vom
MAGNA-Konzern – adaptierten Stadion in der
Giltschwertgasse aus und ist im Nachwuchsbereich
eine Kooperation mit dem WNSC eingegangen.
Mit insgesamt fünf Jugendmannschaften
wurde eine Zusammenarbeit fixiert. Der FC
Magna übernimmt dabei einen Teil der Kosten,
alle bisherigen Trainer und Funktionäre bleiben
weiterhin bei ihren Mannschaften. Zusätzlich
wurde ein neuer Sportkoordinator (Headcoach)
für die Jugend verpflichtet, um dem Nachwuchs
die bestmögliche Ausbildung angedeihen zu
lassen. Darüber hinaus hat die gesamte Jugend
eine neue Heimstätte auf der Neuklosterwiese
bekommen.
In der Generalversammlung am 27. November
wurde schließlich von den Mitgliedern des 1.
Wiener Neustädter SC die Fusion mit dem FC
Magna beschlossen. Bis Sommer 2009 sollen
beide Vereine sukzessive zusammengeführt
werden und dann unter dem Namen „SC Wiener
Neustadt“ ihre Spiele austragen.
Das zukunftsträchtige Projekt bringt viele
Vorteile für Wiener Neustadt und den WNSC,
speziell drei ganz wesentliche:
1) Die Gefahr einer Auflösung des SC – nach
dem rücktritt der Obmänner – ist abgewendet,
der Traditionsverein lebt weiter und bekommt
die einmalige Gelegenheit, wieder in höhere
Spielklassen aufzusteigen. Damit wird der NÖ
Fußball insgesamt voran gebracht.
2) Der Wiener Neustädter Jugend werden durch
die Kooperation hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten
und tolle Zukunftsperspektiven
eröffnet.
3) Zahlreiche Arbeitsplätze werden gesichert
bzw. geschaffen. Denn der MAGNA-Konzern hat
zugesagt, Investitionen in den Sportstandort
Wiener Neustadt zu tätigen und unter anderem
ein neues Stadion zu errichten. Die Planungen
über eine Arena für 10.000 Zuseher an der B54
(bei der Autobahnabfahrt Wiener Neustadt Süd)
werden derzeit finalisiert. Die entsprechenden
Flächen wurden von der Stadt bereits umgewidmet.
Spatenstich für die neue Heimstätte der
beiden Vereine könnte bereits im Frühjahr 2009
sein. Ein zweistelliger Millionenbetrag steht als
Investitionsvolumen im raum. Angedacht ist,
neben dem Stadion und notwendigen Neben-
bzw. Trainingsplätzen in weiterer Folge auch ein
eigenes Fußballnachwuchszentrum zu errichten,
wo die größten Talente der Stadt bzw. der
region zusammengefasst und hoch professionell
ausgebildet werden können.
Kurzfristiges Ziel der Kampfmannschaft des SC
ist es, in der Saison 2008/2009 den Titel in der
2. Niederösterreichischen Landesliga Ost zu
holen und in die 1. NÖ Landesliga aufzusteigen.
Der FC Magna wird parallel dazu alles versuchen,
den Meistertitel in der ADEG Ersten Liga zu holen.
Damit könnte ab Sommer die Stadt Wiener
Neustadt wieder einen Verein in der höchsten
österreichischen und einen in der höchsten niederösterreichischen
Spielklasse haben.
All das macht Mut und gibt Grund zur Hoffnung
auf eine erfolgreiche Fußballzukunft in Wiener
Neustadt. Wichtig wird sein, dass alle, die den
Wiener Neustädter SC im Herzen tragen, dies
nicht nur als Lippenbekenntnis kundtun, sondern
auch ins Stadion kommen und den Verein
nach besten Kräften und Möglichkeiten unterstützen.
Es ist etwas Großes im Entstehen.
Glauben wir daran! Dann wird alles gut!
100 Jahre SC Wiener Neustadt
79

6 Zahlen, Daten & Fakten
6.1 Obmänner ab 1945
1946 Karl rieder
1947 bis 1950 Ottokar Neumann
1951 bis 1953 Willi Palka
1954 Josef Weiß
1955 bis 1962 Leopold Berger
1963 bis 1970 Dr. Ernst Schilcher
1971 bis 1979 Dr. Willi roch
1980 bis 1981 Helmut Beczecny
1982 Karl Bauer
1983 bis 1984 Dr. Hannes Ehrenhöfer
1985 bis 1987 Edgar Maurer
1988 bis 1989 Dr. Peter Wittmann
1990 bis 1991 Fritz rasinger
6.2 Alle Trainer
1945 Edi Gessl, Fredl Müller
1947 Gigerl Dittrich,
1949 Kohlfürst
1950 Hans Horvath
1951 Pojar
1952 Holeschofsky
1953 reichhart
1955 rudi raftl
1957 Achetz
1958 Dolfi Huber
1962 Kliwisch
1963 Adi Patek
1966 Karl Neschy
1966 Fritz Kominek
1967 Karl Koller
1967 Harry Aurednik
1969 Fritz Kominek
1969 Stefan Neubauer
1971 Sepp Schneider
1975 Karl Kowanz
rudolf Szanwald
Hans Horath/Hubert Hutfleß
1979 Sepp Schneider/Hans Horvath
Hubert Hutfleß
80 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Zahlen, Daten & Fakten
1991 bis 1994 Dr. Gerhard Schilcher
1995 bis 1997 Erich reinstadler
1998 von 27. April 1998 bis 25. Juni prov.
Führung mit Hans Horvath, Helmut Bier, Franz
Pichler, Wolfgang Weibl, rudolf Sebesta, Herbert
Trimmel und Manfred Linshalm, anschließend
Hans Horvath
1999 Horst Gmeiner
2000 bis 2002 Gerald Nestler
2003 bis 2004 Andreas Camus
2004 Gerald Pahr
2005 Günter Bartl, Josef Heissenberger,
Sigi Holzinger, Gerald Willfurth
1980 Manfred Fenz
Gerdi Springer
Karl Kowanz
Otto Liesbauer.
1982 Stefan Neubauer als Coach
1983 Hans Horvath
1989 Hans Neusiedler
1991 Toni Wustinger
1992 Ladislav Kuna
1993 Sepp Schneider/Hans Horvath
1995 bis Sommer 1999 Hans Horvath
1999 Werner Sebesten
2000 Werner Sebesten
2000 Werner Sebesten
2001 bis Juli Werner Sebesten
2001 Prof. Heinz Griesmayer
2002 Prof. Heinz Griesmayer
2003 bis Mai Prof. Heinz Griesmayer
2003 ab Juni Sepp Schneider
2004 bis April Sepp Schneider
2004 ab Mai Thomas Wallner
2006 Christian Aflenzer
2007 Mario Kreiker
2008 Jürgen Weber

Zahlen, Daten & Fakten
6.3 Der SC nach dem 2. Weltkrieg
1945/46 Landesmeister
1946/47 Landesliga 2. Platz
1947/48 Landesliga 3. Platz
1948/49 Landesliga 10. Platz
1949/50 Landesmeister und Aufstieg
in die Staatsliga
1950/51 Staatsliga 12. Platz Abstieg in
die Staatsliga B
1951/52 Staatsliga B 3. Platz
1952/53 Staatsliga B 5. Platz
1953/54 Staatsliga B 4. Platz
1954/55 Staatsliga B 11. Platz
1955/56 Staatsliga B 3. Platz
1956/57 Staatsliga B 9. Platz
1957/58 Staatsliga B 9. Platz
1958/59 Staatsliga B Meister und Aufstieg
in die Staatsliga
1959/60 Staatsliga 9. Platz
1960/61 Staatsliga 8. Platz
1961/62 Staatsliga 13. Platz, Abstieg in
die regionalliga Ost
1962/63 Meister der Regionalliga Ost und
Aufstieg in die Staatsliga
1963/64 Staatsliga 10. Platz
1964/65 Nationalliga 9. Platz, Cupfinale,
Europacupteilnahme
1965/66 Nationalliga 12. Platz, durch Verzicht
Schwechats Weiterverbleib
1966/67 Nationalliga 13. Platz, Abstieg in
die regionalliga Ost
1967/68 regionalliga Ost 7. Platz
1968/69 regionalliga Ost 10. Platz
1969/70 regionalliga Ost 5. Platz
1970/71 regionalliga Ost 8. Platz
1971/72 regionalliga Ost 7. Platz
1972/73 regionalliga Ost 5. Platz
1973/74 regionalliga Ost. 2. Platz
durch Reform Aufstieg in
die Nationalliga
1974/75 Nationalliga (zweithöchste Spielklasse)
8. Platz
1975/76 Nationalliga 2. Platz
1976/77 Bundesliga 2. Division 3. Platz
1977/78 Bundesliga 2. Division 9. Platz
1978/79 Bundesliga 2. Division 11. Platz
1979/80 Bundesliga 2. Division 13. Platz
1980/81 Bundesliga 2. Division, 15. Platz,
Abstieg in die Landesliga
(Auflösg. der Ostliga)
1981/82 1. NÖ Landesliga 5. Platz
1982/83 1. NÖ Landesliga 3. Platz
1983/84 1. NÖ Landesliga 3. Platz
1984/85 1. NÖ Landesliga 5. Platz
1985/86 Wiedereinführung der regionalliga
Ost, 2. Platz
1986/87 regionalliga Ost 8. Platz
1987/88 regionalliga Ost 5. Platz
1988/89 regionalliga Ost 5. Platz
1989/90 regionalliga Ost 4. Platz
1990/91 regionalliga Ost 7. Platz
1991/92 regionalliga Ost 2. Platz
1992/93 Meister der Regionalliga Ost und
Aufstieg in die Bundesliga
2. Division
1993/94 2. Division 13. Platz
1994/95 2. Division 16. Platz, Abstieg in
die regionalliga Ost
1995/96 regionalliga Ost 12. Platz
1996/97 regionalliga Ost 10. Platz
1997/98 regionalliga Ost 16. Platz, Abstieg
in die 1. NÖ Landesliga
1998/99 1. NÖ Landesliga 13. Platz
1999/00 1. NÖ Landesliga 4. Platz
2000/01 1. NÖ Landesliga 2. Platz
2001/02 1. NÖ Landesliga 3. Platz
2002/03 1. NÖ Landesliga 5. Platz
2003/04 1. NÖ Landesliga 16. Platz, Abstieg
in die 2. Landesliga Ost
2004/05 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz
2005/06 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz
2006/07 2. NÖ Landesliga Ost 3. Platz
2007/08 2. NÖ Landesliga Ost 2. Platz
100 Jahre SC Wiener Neustadt
81

6.4 Die Ehrentafel
NÖ Landesmeister 1923
NÖ Landesmeister 1924
NÖ Landesmeister 1925
VAFÖ Landesmeister 1929
VAFÖ Landesmeister 1933
Meister der 1. Klasse Süd 1935
NÖ Landesmeister 1936
Öst. Amateurstaatsmeister 1936
NÖ Landesmeister 1937
NÖ Landesmeister 1946
NÖ Landesmeister 1950
82 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Zahlen, Daten & Fakten
Aufstieg in die Staatsliga 1950
B-Liga-Meister 1959
Aufstieg in die Staatsliga A 1959
Meister der regionalliga Ost 1963
Aufstieg in die Staatsliga 1963
ÖFB Cupfinalist 1965
Teilnahme am EC der Cupsieger 1965
Aufstieg in die Nationalliga 1974
Aufstieg in die regionalliga 1985
Meister der regionalliga Ost 1993
Aufstieg in die Bundesliga 2. Division

Zahlen, Daten & Fakten
6.5 Tabellen (eine Auswahl)
1934/35
100 Jahre SC Wiener Neustadt
83

84 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Zahlen, Daten & Fakten

Zahlen, Daten & Fakten
100 Jahre SC Wiener Neustadt
85

86 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Zahlen, Daten & Fakten

Zahlen, Daten & Fakten
100 Jahre SC Wiener Neustadt
87

88 100 Jahre SC Wiener Neustadt
1993
Zahlen, Daten & Fakten

Zahlen, Daten & Fakten
Herbsttabellen
1. Wiener Neustädter SC
1 Bad Vöslau 14 9 1 4 37 : 14 28
2 Wr.Neustadt 14 8 4 2 34 : 18 28
3 Absdorf 14 8 3 3 28 : 19 27
4 Wr.Neudorf 14 7 4 3 36 : 23 25
5 Purkersdorf 14 7 4 3 25 : 21 25
6 Schwadorf 14 6 5 3 27 : 16 23
7 Leobersdorf 14 6 3 5 26 : 22 21
8 Tulln 14 6 2 6 27 : 18 20
9 Wolkersdorf 14 6 2 6 24 : 26 20
10 Bruck/L. 14 5 2 7 21 : 32 17
11 Himberg 14 4 4 6 19 : 23 16
12 Leopoldsdorf 14 4 3 7 22 : 30 15
13 Enzersfeld 14 4 3 7 25 : 42 15
14 Langenlebarn 14 3 3 8 17 : 34 12
15 Theresienfeld 14 0 1 13 5 : 35 1
U 9
1 SC Wr. Neustadt 10 9 1 0 100:27 73 28
2 Pitten 10 6 2 2 62:32 30 20
3 HW Wr. Neustadt 10 5 1 4 74:36 38 16
4 Lanzenkirchen 10 5 0 5 46:44 2 15
5 Zillingdorf 10 3 0 7 37:62 -25 9
6 Katzelsdorf 10 0 0 10 8:126 118 0
U 11-1
1 ASV Baden 12 12 0 0 65:7 58 36
2 Casino Baden 12 8 1 3 36:24 12 25
3 Gloggnitz 12 6 2 4 38:31 7 20
4 Wöllersdorf A 12 4 2 6 20:30 -10 14
5 NSG Magna Wr.Neustadt A 12 3 2 7 9:28 -19 11
6 Club 83 Wr. Neustadt 12 3 2 7 15:49 -34 11
7 Scheiblingkirchen 12 1 1 10 23:37 -14 4
U 11-2
1 Felixdorf A 8 6 1 1 62:11 51 19
2 Sollenau B 8 6 1 1 41:16 25 19
3 NSG Magna Wr.Neustadt B 8 5 0 3 36:16 20 15
4 NSG Lanzenkirchen 8 2 0 6 25:42 -17 6
5 HW Wr. Neustadt 8 0 0 8 4:83 -79 0
U 12
1 NSG Magna Wr.Neustadt 10 8 2 0 58:9 49 26
2 Club 83 Wr. Neustadt 10 6 2 2 22:11 11 20
3 Wöllersdorf A 10 5 1 4 18:24 -6 16
4 Lichtenwörth 10 4 1 5 13:24 -11 13
5 Katzelsdorf 10 2 1 7 10:34 -24 7
6 Willendorf 10 1 1 8 9:28 -19 4
100 Jahre SC Wiener Neustadt
89

U 13
U 15
90 100 Jahre SC Wiener Neustadt
1 Kottingbrunn 10 9 0 1 48:10 38 27
2 NSG Grimmenstein 10 6 0 4 29:23 6 18
3 Pottschach 10 5 1 4 26:29 -3 16
4 Scheiblingkirchen 10 4 0 6 22:26 -4 12
5 Ebreichsdorf 10 3 1 6 15:35 -20 10
6 SC Wr. Neustadt 10 1 2 7 17:34 -17 5
U 14
1 NSG Magna Wr.Neustadt 8 6 2 0 43:5 38 20
2 Trenkwalder Admira 8 6 1 1 44:12 32 19
3 Vösendorf 8 3 1 4 20:25 -5 10
4 Kottingbrunn 8 2 0 6 9:48 -39 6
5 NSG Weikersdorf 8 1 0 7 13:39 -26 3
1 Mistelbach 10 5 4 1 17:9 8 19
2 SC Wr. Neustadt 10 4 3 3 26:24 2 15
3 Kottingbrunn 10 4 2 4 30:15 15 14
4 Pottschach-A 10 3 4 3 23:20 3 13
5 NSG Sturm 19 10 2 4 4 16:29 -13 10
6 NSG Mank 10 2 3 5 24:39 -15 9
U 16
1 NSG Magna Wr.Neustadt 10 7 1 2 48:15 33 22
2 NSG Kirchschlag 10 7 0 3 41:14 27 21
3 Schlöglmühl 10 6 0 4 33:17 16 18
4 NSG Alland 10 5 1 4 30:24 6 16
5 NSG Bad Fischau 10 3 2 5 18:29 -11 11
6 Wiesmath 10 0 0 10 6:77 -71 0
U 23
1 SC Wr. Neustadt 14 13 1 0 57:13 44 40
2 Wolkersdorf 14 10 3 1 51:19 32 33
3 Bad Vöslau 14 10 1 3 49:26 23 31
4 Purkersdorf 14 8 3 3 42:17 25 27
5 Wr. Neudorf 14 7 2 5 40:33 7 23
6 Himberg 14 6 4 4 26:21 5 22
7 Absdorf 14 6 2 6 36:44 -8 20
8 Langenlebarn 14 5 4 5 26:28 -2 19
9 Tulln 14 5 3 6 31:23 8 18
10 Leopoldsdorf/Mfd. 14 4 4 6 19:26 -7 16
11 Schwadorf 14 4 2 8 29:46 -17 14
12 Bruck/L. 14 4 2 8 22:40 -18 14
13 Theresienfeld 14 3 2 9 22:44 -22 11
14 Leobersdorf 14 2 1 11 20:47 -27 7
15 Enzersfeld/W. 14 0 2 12 12:55 -43 2
Damen
2 Moosbrunn 8 6 1 1 36:10 26 19
3 Altenmarkt Frauen 1b 8 4 2 2 20:12 8 14
4 Ortmann 8 4 1 3 13:13 0 13
5 SC Wr. Neustadt 8 2 3 3 18:15 3 9
6 Kottingbrunn 8 2 2 4 21:29 -8 8
7 Erlaa 1c 8 2 2 4 11:24 -13 8
8 Hof/L. 8 1 4 3 14:15 -1 7
9 Mffv Askö 23 8 0 1 7 12:47 -35 1
Zahlen, Daten & Fakten

Anhang
7 Anhang
7.1 Protokolle aus der Saison
Durch einen Zufall erhielt Autor Herbert
Geissler vom früheren WNSC-Spieler Erwin
Janska ein Protokollbuch des 1. Wiener
Neustädter Sportklubs vom 12. Februar
1937 bis 22. Juni 1938. Sorgfältig und
peinlich genau wurden die wöchentlichen
Einige Auszüge
● Das größte Problem der Spieler war damals
die Arbeitslosigkeit. Edi Gessl zum Beispiel trug
sich dem Neustädter SC an und wollte 300
Schilling. Er versprach, die Hälfte zurückzuzahlen,
wenn man ihm einen Arbeitsplatz verschafft.
Ein Arbeitsplatz war sehr begehrt. Der
Spieler Hochreither wollte für den Neustädter
SC unentgeltlich spielen, wenn man ihm eine
Stelle als Lehrer und seinen Eltern einen Hausmeisterposten
verschafft. Kohlhauser, der Vater
des späteren Nationalspielers, wollte unbedingt
den SC verlassen, weil ihm Sollenau einen Arbeitsplatz
anbot.
● Die Gagen für die Spieler waren gering. Der
SC-Vorstand wurde mit diesen finanziellen Problemen
beschäftigt. Ein SC-Mitglied kam zum
Obmann, weil ihm ein SC-Spieler 15 Schilling
schuldig sei. Eine Vermieterin bat den SC-Obmann
um Hilfe, weil ein SC-Spieler die Miete,
es waren 10 Schilling, nicht zahlen konnte. Der
Vorstand gab den Spielern immer wieder Vorschüsse
in der Höhe von 10 bis 15 Schilling.
● Dem erfolgreichen SC-Stürmer Erwin Theuerweckl,
der aus der Jugend des ASK Lichtenwörth
kam, wurde bei einem Spiel ein Zahn
ausgeschlagen. Der SC-Vorstand hätte ihm eine
Prothese um 40 Schilling bezahlt. Theuerweckl
wollte aber eine Brücke, die 100 Schilling kostete.
Er wollte nicht mehr spielen, wenn ihm die
Brücke nicht bewilligt werde.
Als sich der arbeitslose Theuerweckl einer Blinddarmoperation
unterziehen musste, gab es vom
Klub eine Überbrückungshilfe von fünf Schilling.
Vorstandssitzungen aufgezeichnet. Im SC-
Vorstand saßen damals die Herren Katolicky,
Numanner, Pecnik, Mokesch, Gruber,
Eidler, Imnitzer, Schantl, Siegmund und
Sucharowsky.
● Auch das gab es damals: Eine Frau versetzte
nach einem Meisterschaftsspiel dem SC-Ersatztorhüter
rugula eine schallende Ohrfeige. Der
Vorstand sprach eine lange Platzsperre für die
Täterin aus.
● und auch darüber wurde in einer Vorstandssitzung
gesprochen: Man wollte die Polizei in
uniform nicht mehr gratis auf den Herbstfestplatz
lassen. Eine Entscheidung wurde verschoben.
Die Polizisten protestierten heftig, da sie
den Platz ja im Dienst besuchten.
● Der SC Wiener Neustadt wollte im Herbst
1937 gegen Dresden spielen. Der Fußballbund
erlaubte wegen der angespannten politischen
Situation dieses Spiel nicht. Anders war es nach
dem Einmarsch der Nazis nach dem März 1938:
Der SC Wiener Neustadt durfte in Weimar und
Leipzig antreten.
100 Jahre SC Wiener Neustadt
91

● Als Obmann Adolf Katolicky wegen beruflicher
Überlastung seine Position zur Verfügung stellen
wollte, sprang Otto Neumann in die Bresche.
Katolicky blieb Obmann, Neumann erledigte
seine Arbeit. Otto Neumann war nach dem 2.
Weltkrieg SC-Obmann und bis in die Sechzigerjahre
Präsident des Neustädter SC.
● Der großartige Techniker Pappenscheller
wollte die Freigabe für Donawitz. Dort bot man
ihm einen Arbeitsplatz an. Der Neustädter SC
verlangte 1.000 Schilling Ablöse. Man einigte
sich dann auf folgende regelung: 200 Schilling
an Ablöse, Donawitz spielt in Wiener Neustadt
und garantiert ein Pönale von 600 Schilling.
● Die Eintrittspreise waren damals den umständen
angemessen. Bei einer Doppelveranstaltung
auf dem Herbstfestplatz Admira-Wacker, WNSC-
7.2 G’schichtln am Rande
Vieles hat sich in den letzten 100 Jahren
zugetragen, was in keiner offiziellen Jubiläumsbroschüre
steht. Die Geschichte des
WNSC ist eine Geschichte voll von Schmankerl,
Anekdoten und Schnurren. Hier ein
kleiner, aber feiner Auszug:
● ,,Schani“ Haberl feiert im Jänner 2009 seinen
90. Geburtstag. Er ist der älteste noch lebende
Spieler des 1. Wiener Neustädter Sportklubs.
Wie sah es nach dem Krieg mit den Siegesprämien
aus? Haberl: ,,Wir waren froh, dass wir
ein Gulasch und ein Bier bekamen. Erst Ende
der Vierzigerjahre wurde es besser.“
● Gustl Buchinger zählt zu den besten und erfolgreichsten
Stürmern in der 100-jährigen Geschichte
des Neustädter Sportklubs. Nach einem
3:0-Heimsieg rügte ihn der legendäre SC-Sektionsleiter
Fredl Flor: ,,Du könntest dich mehr
anstrengen. Dein Leiberl ist staubtrocken.“ Darauf
Gustl Buchinger: ,,Hast du vergessen, dass
ich alle drei Tore geschossen habe?“
● Gustl Buchinger war der typische ,,Abstauber“.
Er war im Strafraum brandgefährlich,
92 100 Jahre SC Wiener Neustadt
Anhang
Mödling wurden die Preise verdoppelt: Sitzplatz
1,50 Schilling, Stehplatz 1,20 Schilling, Arbeitslose
0,50 Schilling.
● Der SC-Vorstand hatte ein Komitee unter
der Leitung von Sektionsleiter Alfred Flor. Die
Leistungen der Spieler wurden beurteilt. Wenn
die Mannschaft schlecht spielte und zu wenig
Einsatz zeigte, wurden die Gagen einfach
gestrichen. Wenn ein SC-Spieler beim Training
unentschuldigt fehlte, musste er 1 Schilling
Buße zahlen. Es wurde damals in der regel nur
zweimal in der Woche trainiert.
● Das SC-Team damals: Schwarz; Franta, Wallisch,
Gessl, Oxenhofer, Theuerweckl, Markl,
Stift, Pfau, Schatzer, Pappenscheller, Höbert,
Stiastny.
setzte sich bei jeder kleinsten Chance ein und
war erfolgreich. Gustl Buchinger: ,,Ich habe viele
Tore für den Neustädter SC geschossen. Aber
fast alle aus dem Strafraum. Außerhalb des
Sechzehners war ich in meiner langen Karriere
vielleicht dreimal erfolgreich.“
● Karl Schatzer, einer der begabtesten und erfolgreichsten
Fußballer des Neustädter SC, starb
auf tragische Weise. Nach einem Mannschaftsausflug
auf die Hohe Wand stürzte Schatzer im
Juli 1938 in der Nähe des Straßenbahnersteiges
ab und verletzte sich tödlich. Eine Gedenktafel
erinnert noch heute an den tragischen unfall.
Das Begräbnis fand am 1. Juli 1938 statt.

Anhang
● Bei einem Spiel der SC-Senioren in Pöttelsdorf,
es muss ca. 2003 gewesen sein, soll Goalie
Fredi Strasser gerufen haben, nachdem die – mit
schlohweißer Haarpracht eingelaufenen – Brüder
Geissler (Günther, Wiggerl, Herbert) auf der
linken Seite gespielt haben: „Burschen, spielts
mehr über rechts, weil auf der linken Seite muss
ein Schneesturm sein.“
● Schottland logierte 1955 in Vorbereitung auf
die WM am Semmering. Dabei kam es auch
zu einem Spiel gegen eine Wiener Neustädter
Bezirksauswahl. Eigentlich hätte Martin Lefor, damals
Schüler in der HAK, auch daran teilnehmen
sollen. Nur: Der gebürtige Blumauer kannte sich
in der „Allzeit Getreuen“ nicht so gut aus. Leider
konnte ihm auch ein Passant den genauen Weg
zum Herbstfestplatz nicht erklären, deshalb marschierte
er in die falsche richtung. Als er endlich
den Platz fand, waren nur mehr 20 Minuten zu
spielen. Lefor dazu im Scherz: „Dafür hab ich
nicht mehr aufwärmen müssen.“ Übrigens: Die
Bezirksauswahl verlor die Partie mir 3:7.
● Wussten Sie, dass der jetzige Eislaufplatz einst
als Trainingsplatz für den SC diente? Dort gab
es allerdings oft kein Flutlicht, weil die Strom-
7.3 Quellen
WNSC: 50 Jahre 1. WNSC/Wiener Neustadt, 1958
WNSC: 75 Jahre 1. Wiener Neustädter Sportklub/Wiener Neustadt, 1983
WNSC: Sternstunden. Zum 80. Bestandsjubiläum./Wiener Neustadt, 1988
NÖFV: 75 Jahre Niederösterreichischer Fußball-Verband/Wien, 1986
ÖFB: Das Fußballmuseum. Ein Streifzug durch die Geschichte des ÖFB, 1988
www.wnsc.eu
www.wiener-neustadt.at
www.austriasoccer.at
www.rapidarchiv.at
http://members.chello.at/jugend-wnsc/html/links.html
Privatarchiv Hubert Hutfleß
Privatarchiv Herbert Geissler
Sportecho 1950
NÖN Wiener Neustädter Zeitung
Wiener Neustädter Zeitung
masten zeitweise ausfielen. Wie löste man das
Problem? Ganz einfach: Man parkte kurzerhand
zwei Autos richtung Spielfeld und trainierte bei
Abblendlicht.
● In der Saison 1960/1961 kam Edi Steiger aus
Hirm zu den „Blau-Weissen“. Er war technisch
beschlagen und beherrschte wie kaum ein anderer
den 40-Meter-Pass. Dennoch spielten ihm
seine Kollegen gleich beim ersten Training einen
Streich. Sie strichen die unterhose mit einer
Finalgon-Salbe ein, die aber erst nach einiger
Zeit ihre Wirkung (Wärme) entfaltete. Als Steiger
nach dem Training mit dem Moped heimfuhr,
sprang er in Pöttsching vom Moped, da er dachte,
dass es brennt. Die Salbe hatte ihre Wirkung
nicht verfehlt.
● Nickelbrille und Drillichanzug – das waren die
Markenzeichen von Trainer Edi Patek. Als man
im Training den Wechselpass übte, verfehlte ein
Schuss von Werner Artner das Ziel und traf den
völlig überraschten Patek am Kopf. Die Brille flog
in hohem Bogen davon. Doch was machte der
Trainer: Er rührte sich keinen Millimeter, sondern
brummte nur vor sich hin: „Wie die Kühe!“.
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Die Autoren
8 Die Autoren
OSr Herbert Geissler (Geburtsjahrgang 1933),
Hauptschullehrer für Deutsch und Leibesübungen,
später Hauptschuldirektor. Als Handballer
mit der union Wiener Neustadt und als
NÖ Auswahlspieler erfolgreich. Seit 1945 ist
er begeisterter WNSC-Anhänger. Ab 1961 als
Lokal- und Sportfotograf bei der Wiener Neustädter
Zeitung. 1968 Sportchef der WNZ, dann
Sportmitarbeiter der NÖN. Jetzt als SC-Chronist
und NÖN-Kolumnist. Geissler ist Träger der
Silbernen Stadtwappennadel. Er hat sich federführend
um den historischen Teil der Broschüre
gekümmert.
Mag. Dr. rainer Spenger, 38, ist Pressesprecher
der Stadt Wiener Neustadt und Fußballfan
aus Leidenschaft. In seiner Freizeit unterstützt
er den FC Magna Wiener Neustadt als Medienverantwortlicher
und hilft auch dem Wiener
Neustädter SC, wo er nur kann. Sein Part war
die Darstellung von Gegenwart und Zukunft des
Vereins.
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