Download als PDF - SC Wiener Neustadt
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Oskar Kohlhauser, der „Ferdl“<br />
Vollblutstürmer waren und sind noch immer<br />
eine rarität. Sie werden vor allem in der<br />
heutigen Zeit gesucht, wie eine Stecknadel im<br />
Heuhaufen. Der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
hatte das Glück, in Oskar „Ferdl“ Kohlhauser in<br />
den Fünfzigerjahren einen Vollblutstürmer zu<br />
besitzen, der eine Ausnahmeerscheinung war.<br />
Der Beweis: Er spielte insgesamt dreimal im österreichischen<br />
Nationalteam. Dazu kommen fünf<br />
Berufungen in das B-Team, in die Olympiaauswahl,<br />
in das NÖ Team und in die OÖ Auswahl.<br />
Zur Person: Oskar Kohlhauser, sein Spitzname<br />
„Ferdl“ ist wesentlich geläufiger, wurde am 22.<br />
Dezember 1934 in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren.<br />
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule<br />
begann er eine Lehre bei der Papier-Großhandelsfirma<br />
Sedlak in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Nach dem<br />
erfolgreichen Lehrabschluss übersiedelte er zu<br />
Firma Jantsch. Es folgte die Hochzeit mit der<br />
Katzelsdorferin Brunhilde, mit der er den Sohn<br />
Herbert hat. Zwei Enkelkinder, Thomas und Norbert,<br />
sind der Stolz der Familie Kohlhauser. 1957<br />
übersiedelte Kohlhauser zum SVS Linz und erhielt<br />
dort in den Stickstoffwerken eine Lebensstellung<br />
vorerst in der Lohnbuchhaltung und dann in der<br />
Personalabteilung, sowie eine Wohnung. reisen<br />
in die ganze Welt sind derzeit sein großes Hobby.<br />
Fußball im TV gibt es nur am rande, meistens bei<br />
Schlechtwetter. Eine Ausnahme ist die deutsche<br />
Bundesliga. Aber auch Tennis interessiert ihn<br />
sehr. Kohlhauser: ,,Ich war schon seit zwanzig<br />
Jahren auf keinem Fußballplatz mehr.“<br />
Sportliche Laufbahn: Kohlhauser begann seine<br />
Karriere in der Jugendmannschaft des 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklubs. Da spielten auch Wiggerl<br />
Geissler, Ingo Pflug, Koblicek, Dellefont und<br />
andere. Auch da sorgte er schon für Aufsehen:<br />
Bei einem 15:1-Sieg gegen Neufeld gelangen<br />
Kohlhauser zwölf Tore. Bereits im Herbst 1952<br />
bekam er seine Chance unter Obmann Grundner,<br />
Sektionsleiter Flor und Trainer raftl in der<br />
Kampfmannschaft und wurde bald zum Stammspieler.<br />
Er begann <strong>als</strong> Mittelstürmer, wechselte<br />
aber bald auf die Position des rechtsaußen,<br />
die ihm wie auf den Leib geschneidert war. Auf<br />
diesem Posten feierte er auch seine größten<br />
Erfolge. In der Saison 1953/54 war er bereits<br />
Torschützenkönig des Neustädter <strong>SC</strong> mit 15<br />
Treffern vor Buchinger, der lange Zeit verletzt<br />
war, und Aubrecht. Großartig in Form war Kohlhauser<br />
in der Saison 1955/56: Mit 25 Volltref-<br />
46 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
fern wurde er bester <strong>SC</strong>-Torschütze, wieder vor<br />
Gustl Buchinger, der auf 23 Tore kam. 1956/57<br />
schaffte Kohlhauser 22 Tore und wurde wieder<br />
<strong>SC</strong>-Torschützenkönig in der B-Liga. Hinter ihm:<br />
Gustl Buchinger mit 10 Toren.<br />
Da wurden bereits einige Klubs auf Kohlhauser<br />
aufmerksam. Vor allem die Vienna und der SVS<br />
Linz bemühten sich um ihn. Kohlhauser entschied<br />
sich dann aber für SVS Linz. Die Stickstoffwerke<br />
boten ihm einen gesicherten Arbeitsplatz und<br />
eine Wohnung. Kohlhauser übersiedelte am 1.<br />
Juli 1957 in die Stahlstadt und spielte dann bis<br />
1967 bei dem Werksverein. 1960 stieg er mit den<br />
Linzern in die oberste Spielklasse auf und feierte<br />
auch da mit vielen Toren große Erfolge. Sechs<br />
Tore gelangen ihm für SVS Linz gegen Hohenau.<br />
Bei den Siegen gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub<br />
und die Vienna war er mit je drei Toren beteiligt.<br />
1967 beendete Kohlhauser seine Karriere. Er war<br />
dann noch zwei Jahre Sektionsleiter und zog sich<br />
anschließend ganz zurück.<br />
Den zweiten Auftritt im Nationalteam gab es am<br />
2. Mai 1962 in Wien gegen Bulgarien. Österreich<br />
siegte 2:0. Neben Kohlhauser standen<br />
Fraydl, Stotz, Hanappi, Koller, Hof, Nemec und<br />
Skerlan im Aufgebot. Der dritte und letzte<br />
Auftritt Kohlhausers im Nationalteam war am<br />
24. Juni 1962. Vor 78.000 Zuschauern unterlag<br />
Österreich dem Erzrivalen ungarn mit 1:2.<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation mein Ferdl Kohlhauser: ,,Dazu<br />
kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass meine<br />
frühere Mannschaft in der 2. Landesliga spielt.<br />
Zeitungen aus Niederösterreich habe ich nicht. Bei<br />
Verwandtenbesuchen im raum <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
höre ich Einiges. Aber zu wenig, um mir ein Bild<br />
zu machen. Schade, dass es mit dem Meistertitel<br />
zum 100. Geburtstag nicht geklappt hat. Vielleicht<br />
schafft es die <strong>SC</strong>-Elf nächstes Jahr mit einiger<br />
Verspätung. Ich würde es ihr wünschen.“<br />
„Ferdl“ Kohlhauser nach einem seiner<br />
vielen Tore für den WN<strong>SC</strong>