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Eine Geschichte<br />
in „Blau-Weiss“<br />
100 Jahre 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
Die Chronik 1908 bis 2008<br />
Herbert Geissler<br />
Rainer Spenger
IMPrESSuM<br />
„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist<br />
und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger:<br />
Friedrich Schiller (1759-1805), dt. Dichter, Dramatiker und Philosoph<br />
„Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“<br />
Joseph „Sepp“ Herberger (1897-1977), dt. Fußballbundestrainer<br />
„Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“<br />
Ernst Happel (1925-92), Fußballtrainer<br />
„Fußball ist ein überschaubares Drama mit offenem Ende.“<br />
Helmut Markwort (*1936), deutscher Journalist, Verlagsmanager<br />
und Chefredakteur des Nachrichtenmagazins „Focus“<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong>, 2700 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, Giltschwertgasse 81<br />
Für den Inhalt verantwortlich: Herbert Geissler, rainer Spenger<br />
Bildmaterial: MA 9 – Stadtarchiv, Hubert Hutfleß, Herbert Geissler<br />
Layout: Kultur Marketing Event-<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> GmbH<br />
Druck: Wograndl Druck, Mattersburg
Inhaltsverzeichnis<br />
1 In eigener Sache 4<br />
2 Zum Geleit 5<br />
3 Vom Gestern 5<br />
3.1 Kurzer Streifzug 8<br />
3.2 „Kreisgerichtswiese“ – „Herbstfestplatz“ – Stadion 9<br />
3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre 12<br />
3.4 Wacker überflügelt den <strong>SC</strong> 15<br />
3.5 Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> im 2. Weltkrieg 15<br />
3.6 Erfolg beim Neubeginn 16<br />
3.7 Der Landesmeistertitel 1950 17<br />
3.8 relegationspiele und Aufstieg 18<br />
3.9 Abenteuer Staatsliga A 18<br />
3.10 Der <strong>SC</strong> in der B-Liga (1951-1959) 19<br />
3.11 Nach 8 Jahren wieder oben 25<br />
3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974-1981) 35<br />
3.13 Landesliga, regionalliga, 2. Division, regionalliga,<br />
1. Landesliga, 2. Landesliga 40<br />
3.14 Helden – Legenden, über die man spricht 43<br />
3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup 58<br />
3.16 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und der Cup-Bewerb 61<br />
3.17 Der WN<strong>SC</strong> international 62<br />
4 Übers Heute 66<br />
4.1 Der derzeitige Verein 66<br />
4.2 Die Kampfmannschaft 68<br />
4.3 Die Jugendabteilung 70<br />
4.4 Das Damenteam 76<br />
4.5 Die Anhänger 77<br />
4.6 Die Freunde des WN<strong>SC</strong> 78<br />
5 Zum Morgen 79<br />
6 Zahlen, Daten und Fakten 80<br />
6.1 Obmänner ab 1945 80<br />
6.2 Alle Trainer 80<br />
6.3 Der <strong>SC</strong> nach dem 2. Weltkrieg 81<br />
6.4 Die Ehrentafel 82<br />
6.5 Tabellen 83<br />
7 Anhang 91<br />
7.1 Protokolle aus der Saison 1937/38 91<br />
7.2 G’schichtln am rande 92<br />
7.3 Quellen 93<br />
8 Die Autoren 95<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
3
1 In eigener Sache<br />
2008 war das Jahr der EurO. Sie war bislang<br />
das größte Sportevent, das jem<strong>als</strong> in Österreich<br />
stattgefunden hat. Der Fußball insgesamt stand<br />
dabei im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses,<br />
eine Euphorie ungeahnten Ausmaßes war<br />
die Folge – trotz des relativ erfolglosen Abschneidens<br />
der österreichischen Nationalmannschaft.<br />
Neben wirtschaftlichen Impulsen, insbesondere<br />
im Tourismus, tat dieses Großereignis<br />
auch dem heimischen Fußball insgesamt gut.<br />
Die beiden Bundesligen boomen, wenn man<br />
sich die Zuseherentwicklung und die wirtschaftlichen<br />
Kennzahlen ansieht. Aber nicht nur die<br />
tipp 3-Bundesliga presented by T-Mobile und die<br />
ADEG Erste Liga haben profitiert, sondern auch<br />
alle anderen Ligen darunter. Der Fußball ist<br />
plötzlich wieder salonfähig, die Spiele sind ein<br />
gesellschaftliches Erlebnis für Alt und Jung, für<br />
Männer ebenso wie für Frauen. Fußball verbindet.<br />
Vom Oberhaus bis zur „Schutzgruppe“. und<br />
auch DEr Traditionsverein schlechthin in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>, der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong>, hat profitiert.<br />
Jener Verein <strong>als</strong>o, der heuer ein stolzes<br />
Jubiläum feiert. 100 Jahre sind die „Blau-Weissen“<br />
2008 alt. 100 Jahre, in denen viel passiert<br />
ist. 100 Jahre in den Heldensagen entstanden<br />
und Legenden geboren wurden. 100 Jahre, in<br />
der sich die „Allzeit Getreue“, der lokale Fußball<br />
und der Verein selbst gewandelt haben.<br />
Diese Festschrift ist der Versuch, eine Chronologie<br />
der letzten 100 Jahre nachzuzeichnen. Sie<br />
ist an alle <strong>SC</strong>-ler gerichtet und an all jene, die<br />
das noch werden wollen. „Eine Geschichte in<br />
Bau-Weiss“ soll das Herz eines jeden Fans höher<br />
schlagen lassen. Klar ist: Wir mussten eine<br />
Auswahl treffen, die naturgemäß nur subjektiv<br />
und selektiv sein konnte. Schon an dieser Stelle<br />
sei gesagt: Wir haben uns nach bestem Wissen<br />
und Gewissen bemüht. Sollte uns ein wichtiges<br />
Ereignis „durchgerutscht“ sein, sollten wir<br />
auf jemanden vergessen haben: Wir ersuchen<br />
schon jetzt um Verständnis und sagen mit reinem<br />
Herzen: „Sorry!“<br />
4 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
In eigener Sache<br />
Selbstverständlich wollen wir es nicht verabsäumen,<br />
uns schon an dieser Stelle recht herzlich<br />
zu bedanken. und zwar bei allen, die zum Entstehen<br />
dieses Buches beigetragen haben.<br />
Wir bedanken uns zunächst beim <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
<strong>SC</strong>, repräsentiert durch Günter Bartl,<br />
Josef Heissenberger, Sigi Holzinger und Gerry<br />
Willfurth, die bis vor kurzem den Verein <strong>als</strong><br />
Obmänner geleitet haben. Wir bedanken uns<br />
bei der Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, insbesondere<br />
bei Bürgermeister Bernhard Müller und Sportstadtrat<br />
Horst Karas, sowie beim 1. Chefredakteur<br />
der NÖN und Geschäftsführer des NÖ<br />
Pressehauses, Harald Knabl. Wir bedanken uns<br />
weiters beim NÖ Fußballverband, beim ÖFB<br />
und bei der Bundesliga. unser Dank gilt aber<br />
auch Hans Horvath und seinen „<strong>SC</strong>-Legenden“<br />
(Martin Lefor, Fredi Hoffmann, Hubert Hutfleß,<br />
Hans Neusiedler), die im rahmen eines Heurigenabends<br />
einige Schmankerln und Schnurren<br />
aus den letzten Jahrzehnten, insbesondere aus<br />
den goldenen Staatsliga-Zeiten, beigesteuert<br />
haben. und wir bedanken uns nicht zuletzt bei<br />
allen, die <strong>als</strong> Spieler, Funktionäre, Trainer, Betreuer<br />
und Anhänger zu diesem Verein gestanden<br />
sind und weiterhin stehen. In guten wie in<br />
schlechten Zeiten.<br />
100 Jahre sind vorüber. Wir gratulieren und<br />
wünschen alles Gute für die Zukunft!<br />
Herbert Geissler rainer Spenger
Zum Geleit<br />
2 Zum Geleit<br />
Als Vorstand, der den 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
bis zum Ende der Herbstsaison 2008 führen<br />
durfte, freuen wir uns natürlich über das 100jährige<br />
Bestehen des Vereins. Dieses Jubiläum<br />
ist einerseits Anlass, innezuhalten und auf<br />
unsere Vergangenheit zurückzublicken, und<br />
andererseits die Verpflichtung, Antworten auf<br />
zwei Fragen zu finden: Erstens: Wo steht der<br />
Verein heute? und zweitens: Wo soll er hin?<br />
Dass wir mit der Kampfmannschaft in der 2.<br />
Landesliga Ost aktiv sind und im Jugendbereich<br />
eine gewinnbringende Partnerschaft mit dem<br />
FC Magna eingegangen sind, ist Faktum und –<br />
gemeinsam mit unseren engagierten Funktionären,<br />
Trainern und sonstigen MitarbeiterInnen –<br />
das Fundament, auf dem wir aufbauen können.<br />
In der Generalversammlung am 27. November<br />
2008 wurden die Weichen für eine gute und<br />
erfolgreiche Zukunft gestellt. Fester Grundsatz<br />
muss jedenfalls weiterhin sein, dass sich der<br />
<strong>SC</strong> <strong>als</strong> Ausbildungsverein versteht, der jungen<br />
Menschen der region Chancen und Perspektiven<br />
bietet. Das kurzfristige Ziel im Amateurbereich<br />
heißt ganz klar: Meistertitel 2009. Dem wird in<br />
den kommenden Monaten alles untergeordnet<br />
werden. Wir möchten die Gelegenheit nutzen,<br />
uns an dieser Stelle bei allen zu bedanken, die<br />
dem Verein die Treue halten, die ihn unterstützen<br />
und auf die sich der <strong>SC</strong> in jeder Phase<br />
verlassen kann. Liebe <strong>SC</strong>-Familie, danke! und<br />
viel Erfolg für die nächsten 100 Jahre!<br />
Günther Bartl, Josef Heissenberger,<br />
Sigi Holzinger, Gerald Willfurth<br />
Obmänner des 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
Der letzte Kaiser von China – Panathinaikos<br />
Athen – der „Maggi“-Würfel – LASK Linz – die<br />
Havard Business School – all diese „Institutionen“<br />
der Welt haben mit einer Institution der<br />
Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> etwas gemeinsam. Sie<br />
alle wurden so wie der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
im Jahr 1908 gekrönt, kreiert bzw. gegründet.<br />
und von allen können Parallelen zu unseren<br />
„Blau-Weissen“ gezogen werden. Wie im Lebenslauf<br />
des chinesischen Kaisers Pu Yi wechselten<br />
sich auch in der Geschichte des WN<strong>SC</strong><br />
Höhen und Tiefen ab. und wie der Kaiser ist<br />
der <strong>SC</strong> aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen.<br />
Gestärkt auch deshalb, weil Obmänner wie<br />
Siegfried Holzinger, Günter Bartl und Gerald<br />
Willfurth wirtschaftliches Geschick wie Absolventen<br />
der Havard Business School bewiesen<br />
haben. Sportlich hängen die größten Erfolge<br />
des Vereins untrennbar mit dem LASK zusammen,<br />
dem der <strong>SC</strong> einst im Finale des ÖFB-Cups<br />
unterlag, aufgrund des gleichzeitigen Linzer<br />
Meisteritels jedoch im Europacup startberechtigt<br />
war. Mit Panathinaikos teilt der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportclub nicht nur das Gründungsjahr,<br />
sondern vor allem die vorbildliche Jugendarbeit.<br />
unzählige Meistertitel im Nachwuchsbereich geben<br />
Zeugnis davon. und zu guter Letzt sei mir<br />
auch ein augenzwinkernder Vergleich mit dem<br />
„Maggi“-Würfel erlaubt: Der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
<strong>SC</strong> ist in all den 100 Jahren seines Bestehens<br />
eindeutig DIE Würze in der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sport-Suppe gewesen! Als Bürgermeister<br />
der Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> darf ich hiermit der<br />
gesamten WN<strong>SC</strong>-Familie zum 100. Geburtstag<br />
gratulieren, für all ihr Engagement danken und<br />
alles Gute für die Zukunft wünschen. Gleichzeitig<br />
versichere ich, dass der Traditionsverein<br />
in der Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> auch nach seiner<br />
Fusion mit dem FC Magna einen verlässlichen<br />
Partner haben wird!<br />
Bernhard Müller<br />
Bürgermeister<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
5
Der <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> blickt im heurigen<br />
Jahr <strong>als</strong> einer der ältesten Vereine Niederösterreichs<br />
auf eine traditionsreiche hundertjährige<br />
Vereinsgeschichte zurück, daher ist es auch<br />
für den Präsidenten des Niederösterreichischen<br />
Fußballverbandes ein würdiger Anlass, sich den<br />
vielen Gratulanten anzuschließen. Ein Jubiläum<br />
zu feiern, dass bedeutet nicht nur die Summe<br />
der Jahre zu zählen, sondern sollte vor allem<br />
Besinnung auf den Ablauf und die bisherigen<br />
Inhalte der Vereinsgeschichte sein. Diese Chronik<br />
birgt die unvermeidlichen Höhen und Tiefen<br />
dieser unglaublichen 100 Jahre, die oft durch<br />
die verschiedensten umstände und ursachen<br />
bedingt waren. Mit dem Sportgeschehen haben<br />
sich heute viele Interessen verknüpft, wie die<br />
sportliche Betätigung zum finanziellen Nutzen<br />
oder zum Erweis politischen Prestiges. Daraus<br />
können vielfache Gefährdungen erwachsen.<br />
Wesentlich bleibt, dass bei allen Zwecksetzungen<br />
die freie Entfaltung der menschlichen<br />
Persönlichkeit <strong>als</strong> tiefster Sinn des Sports erfüllt<br />
wird. <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und natürlich im Speziellen<br />
der <strong>SC</strong> konnte jahrelang seine Stellung <strong>als</strong><br />
Fußballhochburg Niederösterreichs behaupten.<br />
Die sportlichen Erfolge führten den Verein bis<br />
in die Staatsliga A. Die derzeitige sportliche Aufwärtsentwicklung<br />
durch die zukunftsorientierte<br />
Arbeit im Verein scheint gesichert. Die jahrzehntelang<br />
anerkannt gute Nachwuchsarbeit<br />
spiegelt sich nicht nur anhand der zahlreichen<br />
Landesmeistertitel, sondern auch daran, dass<br />
sich zahlreiche Spieler durch ihre Einberufungen<br />
in ÖFB- und NÖFV-Auswahlen für höhere<br />
Aufgaben empfehlen konnten. Ich ersuche alle<br />
Funktionäre und Spieler so wie bisher für den<br />
jubilierenden Verein mit Engagement und Idealismus<br />
tätig zu sein. Besonders im Jubiläumsjahr<br />
wünsche ich recht viel sportlichen Erfolg.<br />
Bgm. Johann Gartner<br />
Präsident des NÖ Fußball-Verbandes<br />
6 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Zum Geleit<br />
Im Bundesland Niederösterreich wird seit jeher<br />
in sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens<br />
großer Wert auf das Hochhalten guter Tradition,<br />
auf die Betonung von Fleiß und Leistung, auf<br />
die Entwicklung von Teamgeist und Miteinander<br />
sowie auf das Denken in Generationen gelegt.<br />
Heute kann mit Fug und recht behauptet<br />
werden, dass – neben einigen anderen – diese<br />
Parameter den Erfolg unseres Landes in den<br />
vergangenen Jahren und Jahrzehnten maßgeblich<br />
mitbestimmt haben. Nicht anders verhält es<br />
sich ganz offensichtlich beim „1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
<strong>SC</strong>“, der sich ebenso jenen Werten und<br />
Maßstäben verschrieben hat. Der 100. Geburtstag<br />
dieses Fußballklubs, der heute nicht nur<br />
einer der traditionsreichsten derartigen Vereine<br />
Österreichs, sondern auch eine der allerersten<br />
Anlaufstellen für die fußballbegeisterte Jugend<br />
im Land ist, führt dies eindrucksvoll vor Augen.<br />
Als Landeshauptmann bin ich froh und stolz,<br />
einen derart erfolgreichen Traditionsverein<br />
in unserem Land zu wissen und danke dem<br />
„1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong>“ vielm<strong>als</strong> für seine<br />
Leistungen und insbesondere für sein Engagement<br />
zugunsten unserer Jugend. Ich gratuliere<br />
dem Klub ganz besonders herzlich zum runden<br />
Geburtstag und wünsche ihm bzw. allen VerantwortungsträgerInnen<br />
und Mitgliedern alles Gute<br />
für die Zukunft.<br />
Dr. Erwin Pröll<br />
Landeshauptmann
Projekt1 07.07.2004 8:57 Uhr Seite 2<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
7
3 Vom Gestern<br />
3.1 Kurzer Streifzug<br />
1908. Die Doppelmonarchie Österreich-ungarn<br />
liegt in ihren letzten Zügen, man spürt die<br />
Vorboten des 1. Weltkrieges an allen Ecken und<br />
Enden, die Menschen blicken in eine ungewisse<br />
Zukunft. Dennoch gibt es im Land des Kaiser<br />
Franz Joseph auch ein paar unverbesserliche,<br />
die sich vom Heute nicht abschrecken lassen,<br />
sondern an das Morgen glauben. Die sich nicht<br />
unterkriegen lassen von den deprimierenden<br />
Zuständen unter dem „Doppeladler“, sondern<br />
dagegen halten. Nicht mit Politik, nicht mit<br />
Wirtschaft, nicht mit Kultur, nein, mit Sport. Der<br />
Fußball boomt. und das hat einen guten Grund.<br />
Denn er ist nicht bloß die „schönste Nebensache<br />
der Welt“, er ist mehr <strong>als</strong> das. Fußball ist<br />
religion. Fußball ist Selbstwertgefühl. Fußball ist<br />
die Hoffnung, dem tristen Alltag für Momente zu<br />
entfliehen. Ein Verein nach dem anderen wird<br />
gegründet, ganz Österreich fiebert den Spielen<br />
am grünen rasen entgegen. und auch die<br />
„Allzeit Getreue“, wie <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> in guter<br />
alter Habsburger-Tradition genannt wird, kann<br />
sich dem nicht entziehen.<br />
Die logische Konsequenz: Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportclub wird gegründet. und schon<br />
bald, in den 20er Jahren, beginnt sein unaufhaltsamer<br />
Aufstieg zu einer Fußballgroßmacht.<br />
Die Erfolge (insgesamt 14 Meistertitel) sind<br />
Legende und beginnen im Jahr 1923 mit dem<br />
NÖ Landesmeistertitel, der in den beiden darauf<br />
folgenden Jahren wiederholt wird. Die nächste<br />
Sternstunde folgt 1936, <strong>als</strong>o mitten in der Zeit<br />
des Austrofaschismus: Der <strong>SC</strong> holt sich nicht<br />
nur den Landesmeistertitel, sondern wird außerdem<br />
österreichischer Amateur-Staatsmeister.<br />
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wird Geschichte<br />
geschrieben, mehreren Titel in Niederösterreich<br />
folgt 1950 ein absolutes Highlight:<br />
Nach harten Qualifikationsspielen gegen Siegendorf<br />
und Austria Graz steigen die „Blau-Weissen“<br />
in die Staatsliga A auf. Das Gastspiel in der<br />
höchsten österreichischen Liga dauert allerdings<br />
nur ein Jahr. Dennoch, schon 1959 ist der <strong>SC</strong><br />
wieder am Gipfel: Der Meistertitel in der Staatsliga<br />
B ist gleichbedeutend mit dem Aufstieg in<br />
die Staatsliga A, wo das Stadion bei den Schla-<br />
8 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
gerspielen gegen rapid, Austria und den Sportclub<br />
mit mehr <strong>als</strong> 15.000 Zuschauern randvoll<br />
ist. Die Begeisterung kennt keine Grenzen.<br />
Das nächste bemerkenswerte Ereignis datiert<br />
aus dem Jahre 1965. Die Neustädter erreichen<br />
das österreichische Cupfinale und verlieren es<br />
gegen den LASK denkbar knapp mit 1:2. Da<br />
aber die Linzer Athletiker auch die Meisterschaft<br />
holen, darf <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> erstm<strong>als</strong> im Europacup<br />
antreten.<br />
Nach dem Abstieg aus der obersten Spielklasse<br />
(1967) gibt es eine längere Durststrecke, die<br />
1974 mit dem Wiederaufstieg in die Nationalliga<br />
beendet wird.<br />
1993 gibt es mit dem Meistertitel in der regionalliga<br />
und der rückkehr in die zweite Division<br />
den bislang letzten großen Erfolg.<br />
Finanzielle Schwierigkeiten und unglückliche<br />
umstände zwingen den Neustädter <strong>SC</strong> bis in<br />
die 2. Landesliga Ost, wo derzeit alles versucht<br />
wird, wieder nach oben zu kommen. Das engagierte<br />
Team um Günter Bartl, Sigi Holzinger<br />
und Gerry Willfurth hat den Verein wirtschaftlich<br />
gesundet und sportlich gut aufgestellt.<br />
Bei der Generalversammlung am 27.11.2008<br />
wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft<br />
gestellt und eine Fusion mit dem FC Magna<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> beschlossen.<br />
Im folgenden Kapitel wird versucht, das „Gestern“<br />
aufzuarbeiten. Die reise des <strong>SC</strong> beginnt<br />
um die Zeitenwende zwischen 19. und 20. Jahrhundert<br />
und endet im 3. Jahrtausend.
Vom Gestern<br />
3.2 „Kreisgerichtswiese“ - „Herbstfestplatz“ - Stadion<br />
Die Wurzeln<br />
Spielten die ur-Fußballer vorerst auf Wiesen,<br />
so änderte sich das bald. Für die Klubs entstanden<br />
rasch eigene Sportanlagen. Auch in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>. Noch vor der Jahrhundertwende kam<br />
John Wolley aus England in die „Allzeit Getreue“.<br />
Er dürfte, so wird erzählt, beim 1. Vienna Football<br />
Club gespielt haben und stellte in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> eine Mannschaft auf. Am 16. Dezember<br />
1896 reichte er Statuten für einen 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Fußballklub bei der Behörde ein.<br />
Aber schon am 2. Jänner 1897 kam der Antrag<br />
zurück. Er wurde nicht genehmigt. Wolley sollte<br />
Ergänzungen durchführen. Ob er sie tatsächlich<br />
machte, konnte nicht festgestellt werden. Ein<br />
Verein kam jedenfalls nicht zustande.<br />
Geburtsstunde auf der „Kreisgerichtswiese“<br />
Nach Streitereien unter den Graphia-Spielern<br />
beschlossen einige Akteure, sich selbstständig<br />
zu machen, und gründeten 1908 den 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub. Die Brüder Alois und Hans<br />
Meszaros, Emmerich Sommer, Julius Bendek,<br />
Malinek, Krunzik, Zahradnik, Hans Mahler, Alois<br />
Plutzar, Josef Lang, Karl Skoff und Franz Eichler<br />
gelten <strong>als</strong> Gründungsmitglieder. Gespielt wurde<br />
auf der Dragonerwiese (der Exerzierplatz der<br />
15er-Dragoner), der späteren „Kreisgerichtswie-<br />
Die Kampfmannschaft von 1916<br />
Nach der Jahrhundertwende gab es in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> erste Versuche Fußball zu spielen.<br />
Als Pionier gilt der ,,Sportklub Edelweiß <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>“, wo vor allem <strong>Wiener</strong> Studenten und<br />
Offiziersschüler spielten. Etwas später wurde<br />
der „Sportklub Graphia“ gegründet. Dort waren<br />
vor allem Buchdrucker aktiv, die ihre Wiese am<br />
Dillmonthof, neben der Bundesstraße 54 auf der<br />
Höhe des Golfplatzes, hatten. Dass gerade in<br />
diesem Teil der Stadt, rund hundert Jahre später<br />
eine neue Arena für 10.000 Zuseher entstehen<br />
soll, ist zwar purer Zufall, aber in Wirklichkeit<br />
ein bemerkenswerter. Dazu jedoch an anderer<br />
Stelle mehr.<br />
se“ beim Maria-Theresienring. Der <strong>SC</strong> maß sich<br />
bis zum 1. Weltkrieg vor allem mit ungarischen<br />
Vereinen und den Old Boys des <strong>Wiener</strong> Sportklubs.<br />
In der Meisterschaft hießen die Gegner<br />
Baden und Mödling. Seit 1913 gab es in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> auch den „Arbeiter-Fußball-Club rekord“<br />
(AFC), der ebenfalls Spiele gegen den <strong>SC</strong><br />
austrug. Am 7. September 1913 etwa verloren<br />
die ,,rekordler“ mit 3:5.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
9
Der „Herbstfestplatz“ entsteht<br />
Nach Kriegsende übersiedelte der 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub auf den legendären<br />
Herbstfestplatz (heute: Ecke Neunkirchner Straße<br />
57/Marktgasse). Funktionäre, Spieler und<br />
Anhänger machten aus dem Ausstellungs- und<br />
Vergnügungsgelände einen neuen Sportplatz,<br />
der für die nächsten 37 Jahren die Heimstätte<br />
des WN<strong>SC</strong> wurde und viele Triumphe, aber auch<br />
bittere Niederlagen erlebte. Zu Beginn konnten<br />
am Herbstfestplatz gleich drei Meistertitel gefeiert<br />
werden: 1923, 1924 und 1925.<br />
Das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz ging<br />
am 11. Juni 1955 in Szene und wurde zu einem<br />
echten Festtag: Die Neustädter schlugen Siegendorf<br />
8:1. Die Torschützen waren Kohlhauser<br />
(4), Mühlberger (2), Lefor (2). Folgende Mann-<br />
10 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
schaft bestritt das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz:<br />
Trendl; Cech I, Wiesinger, Schweiger,<br />
Aubrecht, Staudacher, Kohlhauser, Hoffmann,<br />
Mühlberger, Geissler, Lefor. Eine Ära ging nach<br />
37 Jahren zu Ende. Vom Herbstfestplatz übersiedelte<br />
der <strong>SC</strong> in das neue Neustädter Stadion.<br />
Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg
Vom Gestern<br />
Übersiedelung in die „Giltschwertgasse“<br />
Am 24. Oktober 1950 fand zwischen den Vertretern<br />
der Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und dem Präsidenten<br />
des Österreichischen Fußballverbandes,<br />
Bundesminister Dr. Josef Gerö, eine grundsätzliche<br />
Aussprache über die Schaffung einer Großsportanlage<br />
statt. Es wurde dam<strong>als</strong> dahingehend<br />
Übereinstimmung erzielt, dass die Stadtgemeinde<br />
die Anlage errichtet und der Österreichische<br />
Staatsligaverband sowie der NÖ Fußballverband<br />
dafür Beiträge aus Totomitteln leisten sollen.<br />
Die Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> musste zunächst das<br />
dafür in Aussicht genommene Gelände („Daimler-Wiese“)<br />
erwerben, das sich im Besitz der Fa.<br />
Steyr-Daimler-Puch befand. Mit der Planung der<br />
Anlage wurde das städtische Bauamt beauftragt.<br />
Bauleiter war Baurat Dr. Kutscha-Lissberg. Im<br />
Mai 1952 wurde ein Baurechtsvertrag abgeschlossen,<br />
demzufolge dem österreichischen<br />
Fußballverband das recht eingeräumt wurde,<br />
auf der Liegenschaft die geplante Sportanlage zu<br />
errichten und in Betrieb zu halten. Im Frühjahr<br />
1952 wurde mit dem Bau begonnen, wobei sich<br />
immer wieder große finanzielle Schwierigkeiten<br />
ergaben. Das neue Stadion hatte eine Kapazität<br />
für rund 10.000 Zuschauer und bestand aus<br />
einem Hauptspielfeld, einem Trainingsplatz sowie<br />
den notwendigen Betriebsräumlichkeiten.<br />
Am 19. Mai 1955 war es endlich soweit: Das<br />
neue <strong>Wiener</strong> Neustädter Stadion, in dem in<br />
weiterer Folge auch nationale und internationale<br />
Speedway-rennen über die Bühne gingen,<br />
konnte seiner Bestimmung übergeben werden.<br />
Bürgermeister rudolf Wehrl begrüßte bei diesem<br />
feierlichen Eröffnungsakt rund 4.000 Besucher.<br />
In der Folge diente das Stadion nicht nur <strong>als</strong><br />
Spielstätte des Neustädter <strong>SC</strong>, sondern war<br />
auch Austragungsort zahlreicher internationaler<br />
Begegnungen. So fand – neben verschiedenen<br />
Vorbereitungsspielen österreichischer<br />
Bundesligaklubs – am 23. März 2007 unter<br />
anderem ein u21-Länderspiel Österreich gegen<br />
Deutschland statt. 2008 baute der neue Verein<br />
der ADEG Ersten Liga, der FC Magna <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>, das Stadion komplett um, saniertes<br />
es von Grund auf. Ein neues Flutlicht, eine<br />
renovierte West-Tribüne mit modernen Schalensitzen,<br />
ein adaptierter Eingangsbereich mit<br />
elektronischem Ticketsystem, ein TV-Turm, ein<br />
neuer rasen, eine digitale Anzeigetafel und eine<br />
erweiterte Gastronomiezone – Kostenpunkt des<br />
umbaus: rund 1,2 Millionen Eur. Seit Juli 2008<br />
ist das Stadion Spielstätte für beide Vereine.<br />
Österreich gegen Deutschland Rapid gegen Zalaegerszeg Red Bull-Abschlusstraining<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
11
3.3 Die erfolgreichen 20er und 30er Jahre<br />
Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub konnte in<br />
den 100 Jahren seines Bestehens viele Erfolge<br />
erringen und war lange Zeit die Nummer 1 im<br />
1923 - 1925 Drei Titel in Serie<br />
Der Aufstieg des <strong>SC</strong> begann bereits in der<br />
Saison 1922/23. Dam<strong>als</strong> holten sich die <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter zum ersten Mal den NÖ Landesmeistertitel.<br />
und zwar mit fünf Punkten Vorsprung<br />
auf Atzgersdorf. 10 Vereine spielten dam<strong>als</strong> in<br />
der höchsten NÖ Spielklasse, die sich 1. Klasse<br />
Provinz nannte. Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> war<br />
1923 der erste offizielle Landesmeister Niederösterreichs.<br />
Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportclub um 1927<br />
1929/1933 Zwei NÖ-VAFÖ Titel<br />
1926 kam es zu einer Trennung im NÖ Fußball.<br />
Es gab zwei Verbände: Den Allgemeinen Österreichischen<br />
Fußballbund und die VAFÖ (Vereinigung<br />
der Arbeiter-Fußball-Vereine Österreichs),<br />
die sich später Verband der Amateur-Fußballvereine<br />
Österreichs nannte. Der VAFÖ trat<br />
der ASKÖ bei. Tatsache war: Zwischen diesen<br />
beiden Verbänden gab es keinen Spielverkehr<br />
und keine Bindung. Beide Verbände trugen<br />
getrennte Meisterschaften aus. Der 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub holte sich 1929 und 1933<br />
die NÖ-VAFÖ-Landesmeistertitel.<br />
12 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
NÖ Fußball: Die „Blau-Weissen“ holten seit 1908<br />
insgesamt 14 Meistertitel, die ersten in den 20er<br />
Jahren des vorigen Jahrhunderts.<br />
In der Saison 1923/24 hieß der NÖ Landesmeister<br />
aberm<strong>als</strong> 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub.<br />
Insgesamt 14 Klubs waren in der 1. Klasse<br />
Niederösterreich engagiert. Die Neustädter<br />
holten sich den Titel mit lediglich einem Punkt<br />
Vorsprung auf Marienthal. Die Meisterschaft zog<br />
sich über eineinhalb Jahre hin und endete erste<br />
im Dezember 1924.<br />
1925 begann die Meisterschaft erst Ende April,<br />
weil die Punktejagd 1923/24 spät geendet hatte.<br />
Wieder kam der NÖ Landesmeister aus <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>. Es war dritte Titel der „Blau-Weissen“<br />
in Serie, die wieder mit einem Punkt Vorsprung,<br />
diesmal vor A<strong>SC</strong> Liesing, erfolgreich blieben. Die<br />
<strong>SC</strong>-Meister-Elf aus diesen Jahren: Schwarz; Gruber,<br />
Lang, Fock, Gangelberger, Frank, Schramm,<br />
Pernik, Oskar, Sander, Drabek, Schatzer.
Vom Gestern<br />
1935 Meister der 1. Klasse Süd<br />
1934 kam es durch die politischen Ereignisse<br />
zur Auflösung der VAFÖ. Die Arbeitersportvereine<br />
kehrten wieder in den NÖ Verband zurück,<br />
der allerdings gemeinsam mit dem <strong>Wiener</strong> Verband<br />
eine Einheit bildete. Durch die neue Situation<br />
wurde der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
<strong>als</strong> früherer Arbeitersportklub in die 1. Klasse<br />
Süd eingeteilt. Sie war nach der NÖ Liga die<br />
zweithöchste Spielklasse in NÖ. Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> hatte in der 1. Klasse Süd einen guten Start.<br />
Nach fünf runden lagen die „Blau-Weissen“ an<br />
der Tabellenspitze und gaben sie bis zum Ende<br />
der Herbstpunktejagd nicht mehr ab. Mit einem<br />
0:1 in Siebenhirten gab es lediglich eine einzige<br />
Niederlage. Der <strong>SC</strong> war Herbstmeister mit einem<br />
Punkt Vorsprung vor seinem Lokal-rivalen:<br />
Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Das Frühjahr verlief<br />
dann für den Neustädter <strong>SC</strong> nicht so erfolgreich.<br />
Auf dem uNION-Platz gab es eine 1:2-<br />
1936 Meister der NÖ Landesliga<br />
Nach dem Titelgewinn in der 1.Klasse Süd<br />
spielte der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub in der<br />
Saison 1935/36 in der NÖ Landesliga, wo er auf<br />
harte Konkurrenz stieß: Baden, rapid Hohenau,<br />
Sturm 19 St. Pölten, Mödling, Bu Neunkirchen,<br />
Krems, Stockerau. Das <strong>SC</strong>-Team im Herbst<br />
1935: Schwarz; Höberth, Hamberger, Fuchs,<br />
Seidl, Müller, Hithaler, Ofner, Franta, Wallisch,<br />
Koisser, Ochsenhofer, Schatzer, Prechtl, Kohlhauser.<br />
Sektionsleiter waren die legendären Flor<br />
und Imnitzer. Der Neustädter <strong>SC</strong> brauchte in<br />
der neuen Spielklasse allerdings erst eine Anlaufzeit.<br />
Mit einem 6:0-Sieg gegen Deutsch-Wagram<br />
kam die Wende. In der Folge gab es sechs<br />
Siege gegen Krems (5:1), Bu Neunkirchen<br />
(5:2), Stockerau (6:1), Tulln (5:2), Sturm 19<br />
St. Pölten (2:1) und den St. Pöltner <strong>SC</strong> (1:0).<br />
Vom Herbstmeistertitel trennte die Neustädter<br />
nur das Auswärtsspiel beim Badener AC. Baden<br />
war 1935 Amateurstaatsmeister geworden und<br />
galt <strong>als</strong> besonders heimstark. Das Spiel wurde<br />
zu einem echten Fußballfest. 28 Autobusse<br />
brachten die Neustädter Fans in die Kurstadt.<br />
Die „Blau-Weissen“ steigerten sich in einen<br />
wahren Spielrausch und siegten durch Tore von<br />
Pappenscheller (2), Ofner und Schatzer 4:1.<br />
Der Herbstmeister hieß 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub. Pappenscheller war mit 13 Treffern<br />
der beste Torschütze. Es folgten Schatzer (11),<br />
Niederlage gegen Sollenau, das Derby gegen<br />
Wacker endete 1:1. Als der WN<strong>SC</strong> in Marienthal<br />
sensationell 0:5 verlor, schien der Titel in weite<br />
Ferne gerückt. Doch dann gab es unerwartete<br />
Schützenhilfe von Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>.<br />
Marienthal, der schärfste rivale des <strong>SC</strong>, wurde<br />
3:2 geschlagen. Damit war der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub Meister der 1. Klasse Süd und<br />
Aufsteiger in die NÖ Landesliga. Die Mannschaft<br />
aus dem Jahre 1935: Schwarz; Nowy, Weber,<br />
Pekarek, Schatzer, Powaschnig, Höbert, Wallisch,<br />
Halenka, Seidl, Fuchs, Kohlhauser, Hithaler,<br />
Hamberger, Ochsenhofer, Fucik.<br />
Notiz am rande: Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub hatte dam<strong>als</strong> auch eine sehr erfolgreiche<br />
Handballmannschaft, in der die Brüder Adolf<br />
und Franz Brodinger sowie Hintz, Zwetzl und<br />
Atzinger den Ton angaben.<br />
Wallisch (6), Ofner (4),Kohlhauser (2), Hithaler<br />
(2), Hamberger, Ochenshofer und Fuchs.<br />
Das Frühjahr 1936 begann für den <strong>SC</strong> denkbar<br />
schlecht. Bei einem Freundschaftsspiel auf<br />
dem Herbstfestplatz gegen den Badener AC gab<br />
es eine wahre Härteschlacht. referee Stryzek<br />
brachte die Partie nur mit großer Mühe über die<br />
runden. Nach dem Spiel wurde er von einem<br />
Zuschauer attackiert. Der referee wehrte sich,<br />
riss sich von den <strong>SC</strong>-Ordnern los und geriet in<br />
die Zuschauermenge, die ihn verprügelte. Die<br />
Folgen waren verheerend. Der WN<strong>SC</strong> wurde für<br />
vier Pflichtspiele gesperrt, die Gegner sollten<br />
kampflos zu den Punkten kommen. Nach einem<br />
Protest wurde die Sperre auf zwei Spiele reduziert.<br />
Die ersten beiden Punktespiele gingen zwar<br />
am Grünen Tisch verloren, aber dann waren die<br />
Neustädter spielstärker <strong>als</strong> im Herbst. Mit einem<br />
beispiellosen Siegeslauf holte sich die Elf den Landesmeistertitel.<br />
Die Statistik: Neun Siege, eine<br />
Tordifferenz von 44:13. Nur das letzte, bereits<br />
bedeutungslose Spiel gegen Mödling ging 2:5 verloren.<br />
Gegen Sturm 19 St. Pölten gab es ein 2:2.<br />
Die herausragenden Torschützen waren wieder<br />
Pappenscheller, Schatzer, Wallisch, Kohlhauser<br />
und Ofner. Mit dem Landesmeistertitel hatte sich<br />
der Neustädter <strong>SC</strong> die Teilnahme an der österreichischen<br />
Amateurstaatsmeisterschaft erkämpft.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
13
1936 Amateurstaatsmeistertitel<br />
In der 1. runde musste der Neustädter <strong>SC</strong><br />
zum steirischen Meister Sturm Graz. Mit einer<br />
1:6-Schlappe gab es ein böses Erwachen. Das<br />
Ehrentor schoss Pappenscheller. Das rückspiel<br />
schien nur mehr eine lästige Verpflichtung zu<br />
sein. So waren viele Neustädter Fußballfreunde<br />
einfach daheim geblieben. Sie wollten beim<br />
„Begräbnis“ ihres Klubs nicht dabei sein. Doch<br />
sie sollten diesen Entschluss bereuen, denn<br />
das Wunder passierte. Nach 45 Minuten führten<br />
die Neustädter durch Tore von Müller und<br />
Pappenscheller 2:0. Als kurz nach Wiederanpfiff<br />
Kohlhauser das 3:0 erzielte, witterten die<br />
Hausherren die Chance. Der Herbstfestplatz glich<br />
einem Hexenkessel. 2.000 Zuschauer tobten<br />
und forderten weitere Tore, die nicht lange auf<br />
sich warten ließen. Schatzer traf zweimal, womit<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> 5:0 führte. Ein Entscheidungsspiel<br />
stand im raum. Doch der Ex-Badner Prechtl<br />
erlöste die Gastgeber: Er hechtete einen herrlichen<br />
Flankenball von Kohlhauser zum 6:0 ins<br />
Netz. Der Neustädter <strong>SC</strong> hatte das unmögliche<br />
möglich gemacht und den Fünftore-rückstand<br />
aufgeholt. runde 2 brachte dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
den burgenländischen Meister Hutter & Schranz<br />
1937 Wieder Landesmeister<br />
Natürlich ging der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
<strong>als</strong> Favorit in die Saison 1936/37. Als<br />
Höhepunkte können die Siege gegen Mödling<br />
(4:1), in Bad Vöslau (7:2) und gegen den alten<br />
rivalen Badener AC (3:0) genannt werden.<br />
Aufgrund eines Steinwurfs durch einen Zuseher<br />
erhielt der <strong>SC</strong> nach dieser Begegnung allerdings<br />
eine Platzsperre für ein Spiel. Ein 3:0-Sieg in St.<br />
Pölten und ein 3:1-Erfolg in Hohenau brachten<br />
den Neustädter <strong>SC</strong> an die Tabellenspitze. Beim<br />
Spiel in Krems führten die Wachauer bis zur 81.<br />
Minute mit 2:1. In einem dramatischen Endspurt<br />
schoss der Neustädter <strong>SC</strong> in neun Minuten<br />
drei Tore und siegte am Ende mit 4:2. Die<br />
einzige Herbstniederlage gab es im letzten Spiel<br />
in Langenzersdorf. Dennoch: Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
holte sich 1936 den Herbstmeistertitel, punktegleich<br />
mit Sturm 19 St. Pölten dank der besse-<br />
14 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
aus Pinkafeld. Mit dem Gesamtscore von 8:2<br />
stiegen die „Blau-Weissen“ ins Finale auf. Gegner<br />
war der Innsbrucker AC. Die erste Partie ging in<br />
Tirol in Szene. Knapp vor dem Ende stand das<br />
Spiel 2:2, ehe Hamberger den siegbringenden<br />
Treffer zum 3:2 erzielte. Das rückspiel war ein<br />
sportliches Großereignis mit Zuschauerrekord am<br />
Herbstfestplatz. und die Neustädter Elf wurde<br />
ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Die Innsbrucker<br />
wurden mit 6:0 vom Platz geschossen. Der<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub war zum ersten<br />
Male österreichischer Amateurstaatsmeister. Das<br />
Jahr 1936 war mit dem Gewinn der NÖ Landesmeisterkrone<br />
und dem Amateurstaatsmeistertitel<br />
der absolute Höhepunkt des Neustädter <strong>SC</strong> auf<br />
dem Herbstfestplatz.<br />
ren Tordifferenz. Die erfolgreichsten Torschützern<br />
im Herbst waren Schatzer, Pappenscheller,<br />
Frey, Fuchs, Höberth, Fuchs und Weber.<br />
Im Frühjahr 1937 verteidigte der <strong>SC</strong> die Tabellenspitze<br />
durch Siege gegen Stockerau (1:0),<br />
Mödling (3:0), Hohenau (2:0) und Marienthal<br />
(5:0). Nach einer 1:3-Niederlage in Baden<br />
musste der <strong>SC</strong> kurzfristig die Führung abgeben.<br />
Siege gegen Krems (3:0) und Bad Vöslau (3:0)<br />
brachten ihn aber umgehend wieder an die<br />
Spitze der Tabelle. Nach einer 0:1-Niederlage in<br />
Deutsch-Wagram lagen die Neustädter punktegleich<br />
mit Baden vorne. Die Entscheidung fiel<br />
im letzten Spiel. Der Neustädter <strong>SC</strong> besiegte<br />
durch Tore von Fuchs, Frey, Pappenscheller und<br />
Schatzer St. Pölten 4:0 und holte sich mit plus<br />
47 Toren vor den punktegleichen Badnern (plus<br />
41) den Landesmeistertitel 1937.
Vom Gestern<br />
Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub holte sich<br />
1936 nach dem Landesmeistertitel zum ersten<br />
Mal den Titel eines Amateurstaatsmeisters.<br />
Auch 1937 waren die Neustädter durch den<br />
LM-Titel für den Amateurstaatsmeisterbewerb<br />
qualifiziert. In diesem Jahr klappte es allerdings<br />
nicht so gut wie ein Jahr zuvor. In der ersten<br />
runde gab es daheim durch Tore von Schatzer<br />
und Müller einen 2:1-Sieg gegen Donawitz.<br />
3.4 Wacker überflügelt den <strong>SC</strong><br />
Auch in der Saison 1937/38 war der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> in der NÖ Landesliga der haushohe Favorit.<br />
Aber im ESV Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> gab es für<br />
die „Blau-Weissen“ plötzlich einen echten Konkurrenten.<br />
Die Wackerelf besiegte den Neustädter <strong>SC</strong><br />
zweimal (1:0, 4:2) und holte sich 1938 sensationell<br />
den Landesmeistertitel Niederdonau mit drei<br />
Punkten Vorsprung auf den <strong>SC</strong>. Zum ersten Male<br />
in seiner Geschichte wurde der Neustädter <strong>SC</strong> von<br />
einem Lokalrivalen überflügelt.<br />
Nach dem Anschluss 1938 hieß die Elf reichsbahn<br />
Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und spielte in der neu<br />
geschaffenen obersten Spielklasse, der Gauliga,<br />
mit zehn Klubs. Weil der Wackerplatz in der<br />
Fischauergasse den Anforderungen der Gauliga<br />
nicht entsprach, musste Wacker seine Oberhausspiele<br />
auf dem Herbstfestplatz austragen.<br />
Die <strong>Wiener</strong> Profiklubs waren für Wacker aber zu<br />
spielstark. Mit nur vier Punkten musste der Verein<br />
3.5 Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> im 2. Weltkrieg<br />
In der Saison 1938/39 galt der 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub <strong>als</strong> Favorit, da Wacker in<br />
der Gauliga spielte. Mit Torhüter Ernstl Schwarz,<br />
Franta, Höbert, Edi Gessl und dem Angriff Theuerweckl,<br />
Spanblöchl, Pernsteiner machte sich der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> große Hoffnungen auf den Landesmeistertitel<br />
Niederdonau. Aber in Bu Neunkirchen<br />
erwuchs dem WN<strong>SC</strong> plötzlich ein mehr <strong>als</strong> ernster<br />
rivale. Im letzten Meisterschaftsspiel brauchten<br />
die Neustädter in Krems einen 6:0-Sieg, um<br />
Bu Neunkirchen noch einholen zu können. Die<br />
Neustädter spielten in der Wachau wie aus einem<br />
Das rückspiel in Donawitz endete mit einem<br />
2:1-Sieg der Steirer. 0:0 hieß das resultat im<br />
Nachspiel. Da es dam<strong>als</strong> noch kein Elfmeterschießen<br />
gab, entschied das Los. Das gewannen<br />
die Neustädter. In der zweiten runde war allerdings<br />
Endstation für den WN<strong>SC</strong>. Nach einem 0:3<br />
auswärts gegen Post-Sport Wien gab es daheim<br />
nur einen mageren 1:0-Sieg, der das Ausscheiden<br />
bedeutete.<br />
absteigen. Siege gab es nur gegen Vorwärts Steyr<br />
(3:2, Tore: Zierhofer, Kovacs, Powaschnig) und<br />
gegen den Grazer <strong>SC</strong> (3:1, Tore: Oberleitner,<br />
Kovacs, Powaschnig). Die höchste Niederlage<br />
der reichsbahn-Elf Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> gab<br />
es in der 16. runde auf dem Herbstfestplatz mit<br />
einem 1:13 gegen rapid Wien. Bimbo Binder<br />
schoss sieben Volltreffer. Die Legende uridil war<br />
für rapid ebenfalls erfolgreich. Leider endete das<br />
Kapitel Oberhaus für reichsbahn Wacker bereits<br />
nach einer Saison. Gau-Liga-Meister wurde 1938<br />
übrigens Admira Wien.<br />
Mit Kriegsbeginn wurden viele Neustädter Spieler<br />
zur Wehrmacht eingezogen. 1944 kam es zu<br />
einer Spielgemeinschaft zwischen dem WN<strong>SC</strong> und<br />
reichsbahn Wacker, die aber bald aufgelöst werden<br />
musste. Nach dem Kriegsende gab es einen<br />
mühsamen Neubeginn.<br />
Guss und führten nach 15 Minuten durch Tore von<br />
Spanblöchl, Pernsteiner und Theuerweckl 3:0.<br />
Aber plötzlich übertrieben die Kremser die Härte<br />
und spielten einen mehr <strong>als</strong> brutalen Fußball.<br />
Die Folge: Der Neustädter <strong>SC</strong> hatte durch Verletzungen<br />
nur mehr acht Spieler auf dem Feld. Als<br />
auch noch die Kremser Fanatiker die Neustädter<br />
Spieler mit Steinen bewarfen, trat der WN<strong>SC</strong> nach<br />
der Pause nicht mehr an. Der ,,Gaufachwart“<br />
beglaubigte das Spiel 3:0 für den Kremser <strong>SC</strong>.<br />
Bu Neunkirchen war 1939 Landesmeister von<br />
Niederdonau.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
15
Mit Kriegsbeginn 1939 verlor der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> wichtige Spieler durch die Einberufung zur<br />
deutschen Wehrmacht. Der Neustädter Traditionsklub<br />
konnte an die Erfolge der Vergangenheit<br />
nicht mehr anschließen. Bu Neunkirchen<br />
holte 1940 sich den Landesmeistertitel im Finale<br />
gegen STG Stockerau durch einen 6:5-Sieg;<br />
Tore: Theuerweckl 2, Kellinger, Mitteregger,<br />
Gamauf, Koglbauer. Interessant in diesem Jahr:<br />
Der <strong>SC</strong> Neudörfl erreichte <strong>als</strong> Gruppensieger<br />
das Semifinale und verlor durch ein Eigentor<br />
von Putz unglücklich 0:1.<br />
In der Saison 1940/41 wurde der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> durch Einberufungen noch mehr geschwächt.<br />
Niederdonau-Landesmeister wurde wieder Bu<br />
Neunkirchen. Die <strong>SC</strong>-Elf 1941: Hartmann, Ebner,<br />
Anzur, ritter, Zerkhalt, Jost, Kohlhauser, Haider,<br />
Gessl, Kanstein, rauscher, Brandl.<br />
In der Saison 1941/42 hatte sich der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> erfangen. Die Neustädter holten sich in<br />
der Gruppe B den Sieg vor dem Badner AC und<br />
spielten im Landesfinale in Krems gegen den LSV<br />
Markersdorf, einem Luftwaffensportverein, der<br />
sich bekannte Fußballer geholt hatte. Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> verlor 3:5. Das WN<strong>SC</strong>-Team: Stückl,<br />
Grill; Grothe, Mokesch, Gallos, Anzur, Kohlhauser,<br />
Haider, Griesmüller, Ehgartner, Kanstein.<br />
3.6 Erfolg beim Neubeginn<br />
Im Jahre 1945 baute Obmann Karl rieder<br />
mit seinem Stellvertreter Oskar Vollkron und<br />
Sektionsleiter Koubek aus dem Nichts eine<br />
neue Mannschaft auf. Immer mehr Spieler des<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs kamen aus der<br />
Kriegsgefangenschaft in ihre Heimat zurück.<br />
In den letzten Augusttagen des Jahres 1945<br />
begann die erste Nachkriegsmeisterschaft. Der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> hatte schon erfahrene Spieler in<br />
seinen reihen. Man darf aber nicht vergessen,<br />
dass zahlreiche Akteure im 2. Weltkrieg gefallen<br />
waren: Pelda, rauscher, Anzur, Schober und<br />
andere. In den ersten Jahren nach dem Krieg<br />
trainierten Spieler wie Edi Gessl oder Fredl Müller<br />
selbst die Mannschaft. Zu einer legendären<br />
Figur wurde Sektionsleiter Alfred Flor.<br />
16 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
In der Saison 1942/43 wurde auch in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> ein Luftwaffenverein gegründet. Er<br />
holte sich in der Gruppe C den Sieg. Gruppensieger<br />
in der Gruppe B wurde reichsbahn Wacker<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> vor dem Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
Der LSV <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> verlor im Semifinale<br />
gegen den LSV Markersdorf 1:3. reichsbahn<br />
Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> stieg durch einen 5:1-<br />
Sieg gegen rSG rabensburg ins Finale auf. LSV<br />
Markersdorf holte sich dann gegen die Wackerelf<br />
den Landesmeistertitel Niederdonau.<br />
Die Punktejagd 1943/44 war überschattet<br />
von den schweren Luftangriffen. An eine reguläre<br />
Meisterschaft war in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
kaum mehr zu denken. Trotzdem wurde Fußball<br />
gespielt. Den Landesmeistertitel holte sich der<br />
Badner AC vor reichsbahn Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>,<br />
dem Gruppensieger D. Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
landete in der Gruppe C auf dem 4. Platz.<br />
Im Jahre 1944 bildeten der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub und reichsbahn Wacker <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> eine Spielgemeinschaft, um den<br />
Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Auch diese<br />
Spielgemeinschaft musste bald eingestellt werden,<br />
da es zu Kriegsende keine Spieler mehr in<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> gab. Aber bereits 1945 gab es<br />
einen Neubeginn.<br />
Der NÖ Fußballverband teilte die Punktejagd<br />
1945/46 vorerst in vier untergruppen. Der <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub spielte in der Gruppe<br />
Süd mit Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, Leobersdorf,<br />
Felixdorf, Sollenau, Neudörfl, St. Veit und<br />
Lanzenkirchen und holte sich überlegen den<br />
Gruppensieg. Das herausragende Ergebnis war<br />
ein 22:1-Sieg gegen die Admira. Es war wahrscheinlich<br />
der höchste Meisterschaftssieg des<br />
Neustädter <strong>SC</strong> in seiner 100-jährigen Geschichte.<br />
Der WN<strong>SC</strong> stieg damit in die Finalgruppe<br />
Süd mit SV Mödling, SV Gloggnitz und ASK<br />
Zillingdorf-Werk auf.
Vom Gestern<br />
Die Neustädter siegten in dieser Gruppe ungeschlagen<br />
vor Mödling, was den Aufstieg in die<br />
Endrunde der NÖ Landesmeisterschaft 1945/46<br />
bedeutete. Gegner waren ASV Stockerau, <strong>SC</strong><br />
Harland und ASK Bruck. Fünf Siege in sechs<br />
Spielen bedeutete den Landesmeistertitel. Die<br />
<strong>SC</strong>-Elf 1946: Hartmann; Haberl, Zorko; Linzer,<br />
Mokesch, Kahofer; Kohlhauser, Haider, Spanblöchl,<br />
Fleck und Dörfl.<br />
3.7 Der Landesmeistertitel 1950<br />
Nach dem NÖ Landesmeistertitel 1946 gab<br />
es für den <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub eine<br />
mehrjährige Durststrecke. 1947 landete die<br />
<strong>SC</strong>-Elf hinter Harland auf Platz 2. 1948 fand<br />
man sich hinter Mödling und Harland gar nur<br />
auf dem 3. rang. Ein Jahr später wurde sogar<br />
gegen den Abstieg gespielt, dieser wurde mit<br />
einem 10. Platz allerdings abgewendet. Meister<br />
wurde dam<strong>als</strong> Gloggnitz, das in die Staatsliga<br />
aufstieg. Die Saison 1949/50 stand unter Trainer<br />
Kohlfürst aber wieder ganz im Zeichen des<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs, obwohl Zorko<br />
(Grazer <strong>SC</strong>), Schäffler, Richter, Jost (Leoben),<br />
Fleck und Hartmann (abgemeldet) fehlten.<br />
Nach dem 2:1-Startsieg gegen Hohenau (Tore:<br />
Buchinger, Haider) gab es mit dem 0:4 in St.<br />
Pölten eine kalte Dusche. Aber dann lief der<br />
WN<strong>SC</strong> zu einer großartigen Form auf und feierte<br />
acht (!) Siege in Folge. Die Ergebnisse: Guntramsdorf<br />
- WN<strong>SC</strong> 0:4 (Tore: Janska, Grün, Buchinger,<br />
Kaubek), Stockerau – WN<strong>SC</strong> 0:2 (Tore:<br />
Grün, Buchinger), WN<strong>SC</strong> – Ternitz 5:2 (Tore:<br />
Haider 3, Buchinger 2), WN<strong>SC</strong> – Zisterdorf 3:1<br />
(Tore: Buchinger 2, Janska), Baden – WN<strong>SC</strong> 2:3<br />
(Tore: Haider 2, Gerdenits), WN<strong>SC</strong> – Harland<br />
2:1 (Haider, Buchinger), Mödling – WN<strong>SC</strong> 0:2<br />
(Grün, Haider), WN<strong>SC</strong> – Wimpassing 5:0 (Haider<br />
2, Grün, Buchinger, Gerdenits). Dann folgte<br />
eine 2:3-Niederlage in Tulln (Tore: Haider 2)<br />
und zum Abschluss gab es auswärts gegen Austria<br />
Brunn ein 0:0. Der Herbstmeister der NÖ<br />
Endstand der<br />
Landesmeisterschaft 1945/46<br />
1. Neustädter <strong>SC</strong> 6 24:11 10<br />
2. ASV Stockerau 6 21:14 8<br />
3. <strong>SC</strong> Harland 6 11:17 4<br />
4. ASK Bruck 6 7:21 2<br />
Landesliga hieß 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub.<br />
Der Landesmeistertitel war 1950 das große<br />
Ziel. Trainer Kohlfürst legte seine Position aus<br />
gesundheitlichen Gründen in der Winterpause<br />
zurück. Der Ex-Internationale Hans Horvath<br />
wurde neuer <strong>SC</strong>-Coach. Der Vorstand mit Ottokar<br />
Neumann an der Spitze wollte nichts dem<br />
Zufall überlassen und verstärkte die Mannschaft<br />
in der Winterpause mit Gröbl (Vienna), Stefanits<br />
(Wacker <strong>Neustadt</strong>), Pichler (Leobersdorf) und<br />
Luef (Aspang). Die Frühjahrspunktejagd begann<br />
allerdings schlecht: In Hohenau gab es eine unerwartete<br />
0:2-Niederlage. Aber diese Schlappe<br />
baute die Neustädter Spieler auf. In den nächsten<br />
neun Begegnungen gab es sieben Siege und<br />
zwei unentschieden. Die Bilanz: WN<strong>SC</strong> – St.<br />
Pölten 3:0 (Tore: Luef 3), Guntramsdorf – W<br />
N<strong>SC</strong> 1:1 (Tor: Buchinger), WN<strong>SC</strong> – Stockerau<br />
7:1 (Tore: Buchinger 3, Pichler 2, Grün, Janska),<br />
Ternitz – WN<strong>SC</strong> 0:1 (3.500 Zuschauer, Tor:<br />
Buchinger), WN<strong>SC</strong> – Austria Brunn 2:1 (Tore:<br />
Buchinger 2), Ziersdorf – WN<strong>SC</strong> 1:4 (Tore:<br />
Pichler 2, Haider, Buchinger), WN<strong>SC</strong> – Baden<br />
1:0 (Tor: Pichler), Harland – WN<strong>SC</strong> 2:3 (Tore:<br />
Buchinger 3), WN<strong>SC</strong> – Mödling 0:0. Damit stand<br />
der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> bereits zwei runden<br />
vor dem Ende der Punktejagd <strong>als</strong> Meister<br />
der NÖ Landesliga fest. Die beiden restlichen,<br />
bereits bedeutungslosen Spiele gingen verloren:<br />
Wimpassing – WN<strong>SC</strong> 2:0, WN<strong>SC</strong> – Tulln 3:5.<br />
Der Kader des NÖ Landesmeisters: Dessort;<br />
Kelbl, Medwed, Stefanits, Gröbl, Gerdenits, remely,<br />
Grün, Haider, Buchinger, Janska, Pichler,<br />
Kovacs, Linzer, Lehner, Luef, Fleck.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
17
3.8 Relegationsspiele und Aufstieg<br />
Mit dem LM-Titel hatte der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub die relegationsspiele für den Aufstieg<br />
in die Staatsliga A gegen Austria Graz und<br />
Siegendorf erreicht. Im ersten Spiel siegte der<br />
WN<strong>SC</strong> am Herbstfestplatz gegen Austria Graz<br />
durch ein Tor von Fleck 1:0. In Siegendorf gab<br />
es vor 2.500 Neustädter Schlachtenbummlern<br />
durch Tore von Buchinger (3), Grün (2), Fleck<br />
und Haider einen 7:2-Triumph. Daheim siegte<br />
der Neustädter <strong>SC</strong> gegen Siegendorf durch einen<br />
Treffer von rudi Pichler 1:0. Als der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> in Graz 2:4 (Tore: Buchinger, remely)<br />
verlor, brauchte er für den Aufstieg in die<br />
oberste Spielklasse Schützenhilfe von Siegen-<br />
3.9 Abenteuer Staatsliga A<br />
Die Heimspiele in der Saison 1950/51 gingen<br />
auf dem traditionellen Herbstfestplatz in Szene.<br />
Die Herbstpunktejagd begann leider gar nicht<br />
nach dem Geschmack der <strong>SC</strong>-Fans. Der Start<br />
war entsetzlich: 0:10 beim <strong>Wiener</strong> Sportklub,<br />
1:6 daheim gegen die <strong>Wiener</strong> Austria (Tore:<br />
Aurednik 4, Melchior, Huber), 0:9 bei Sturm<br />
Graz. Eine knappe 2:3-Heimniederlage gegen<br />
die Vienna bedeutete schon einen kleinen Aufschwung<br />
(Tore: Pichler, Buchinger; Decker 2,<br />
Walzhofer). Als der Neustädter <strong>SC</strong> in Steyr gegen<br />
Vorwärts mit einem 3:2 seinen ersten Sieg<br />
im Oberhaus feierte gab es wieder Hoffnung.<br />
Die Torschützen waren Haider (2) und Pichler.<br />
Niederlagen gegen Wacker (0:1) und den FC<br />
Wien (1:3) brachten allerdings wieder einen<br />
rückfall. In der 8. runde schlug der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> daheim Admira 3:1 (Tore: Pichler, reitmaier,<br />
Kirschner). Ein 1:2 beim FAC war sehr unglücklich<br />
(Tor: Pichler). Im letzten Heimspiel gab es<br />
gegen den LASK einen glatten 3:0-Erfolg; Tore:<br />
Kirschner, reitmaier, Buchinger. Ein 1:1 bei<br />
Elektra (Tor: Kirschner) war ein Lichtblick. Vor<br />
9.000 Zuschauern verlor der <strong>SC</strong> dann auf dem<br />
Herbstfestplatz gegen rapid 2:5 (Tore: Pichler,<br />
Fleck II; Körner II 3, Probst 2). Sieben Punkte<br />
18 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
dorf. und auf die Burgenländer war Verlass. Sie<br />
knöpften den Grazern daheim einen Punkt ab<br />
(2:2). Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub hatte<br />
den Aufstieg in die Staatsliga A geschafft.<br />
waren nach dem Herbst eine magere Ausbeute<br />
für den Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
In der Winterpause holte die <strong>Wiener</strong> Austria<br />
rudi Pichler unter dubiosen umständen nach<br />
Wien. Der <strong>SC</strong> verstärkte sich mit Hofka und<br />
Kerbach. Der Start war geradezu sensationell:<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> siegte auf dem Herbstfestplatz<br />
gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub 6:1.<br />
Die revanche für das 0:10 im Herbst war voll<br />
gelungen; Torschützen: Hofka 2, Buchinger 2,<br />
Kerbach und Kaubek.<br />
In Wien gegen die Austria gab es dann zwar<br />
eine 0:5-Schlappe, aber im 2. Frühjahrsheimspiel<br />
war der WN<strong>SC</strong> wieder voll da: Die revanche<br />
für die 0:9-Herbstniederlage gegen Sturm<br />
Graz gelang perfekt: Die Neustädter siegten<br />
durch Tore von Mittasch 2, Buchinger 2, Hofka<br />
und Kerbach 6:0. Eine sehr unglückliche 0:1<br />
Niederlage auf der Hohen Warte gegen die Vienna<br />
(Tor: Karl Decker) bedeutete wieder einen<br />
rückfall. Doch eine Woche später besiegte der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> auf dem Herbstfestplatz Vorwärts<br />
Steyr mit 6:0; Tore: Buchinger 3, Kerbach<br />
2, Eigentor.
Vom Gestern<br />
Es sollte leider der letzte Sieg des Neustädter<br />
<strong>SC</strong> im Oberhaus bleiben. Nur gegen den FC<br />
Wien und den FAC gab daheim es ein 1:1 (Tor:<br />
Stefanits bzw. Kerbach). Mit nur 15 Punkten<br />
musste der WN<strong>SC</strong> nach der Saison gemeinsam<br />
mit Elektra und Vorwärts Steyr aus der Staatsliga<br />
A absteigen. Auf den rettenden 10. rang<br />
fehlten vier Zähler.<br />
Torschützen: 12 Tore: Buchinger, 8 Tore: Pichler,<br />
6 Tore: Kerbach, 4 Tore: Hofka, 3 Tore: Kirschner,<br />
Grün, 2 Tore: reitmaier, Mittasch, 1 Tor:<br />
Haider, Fleck II, Stefanits, Kaubek, Eigentor.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team: Marchart; Mittasch, Stefanits;<br />
3.10 Der <strong>SC</strong> in der B-Liga (1951-1959)<br />
Die Staatsliga B wurde 1950 <strong>als</strong> zweithöchste<br />
Spielklasse in Österreich gegründet, dauerte bis<br />
1959 und wurde dann von den regionalligen<br />
abgelöst. Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
gehörte ab 1951, nach dem Abstieg aus der<br />
Staatsliga A, bis 1959 (<strong>als</strong>o acht Saisonen) dieser<br />
zweithöchsten Spielklasse an. In einer Übersicht<br />
war der Neustädter <strong>SC</strong> der erfolgreichste<br />
B-Liga-Klub in dieser Zeit. Die Blau-Weissen<br />
kamen in acht Saisonen auf 210 Spiele, 100<br />
Gröbl, Gerdenits, Kirschner, Grün, Haider, Buchinger,<br />
Janska, Schäffler, Luef, Pichler, Reitmayer,<br />
Fleck I, Fleck II, Hofka, Kerbach, Kaubek,<br />
remely.<br />
Siege, 45 unentschieden und 65 Niederlagen.<br />
508 Tore wurden von den Neustädtern geschossen.<br />
379 Treffer kassierten sie. Die Gesamtpunkteanzahl<br />
betrug in diesen acht Saisonen<br />
245. Auf Platz 2 dieser ewigen Bestenliste liegt<br />
Hohenau mit neun Saisonen und 225 Punkten.<br />
Hohenau gehörte <strong>als</strong> einziger Klub alle neun<br />
Spieljahre der B-Liga an. Dritter ist Austria<br />
Graz. Die Steirer brachten es in acht Saisonen<br />
auf 218 Punkte.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
19
Saison 1951/52: Relegation verpasst<br />
Der <strong>SC</strong> hatte in dieser Spielzeit einige Höhepunkte.<br />
Gloggnitz wurde gleich zum Start<br />
4:0 geschlagen (Tore: Buchinger 2, Stefanits,<br />
Kirschner). Dann wechselten Licht- und Schattenseiten.<br />
Höhepunkt war ein 7:3-Heimsieg<br />
gegen Elektra (Tore: Buchinger 3, Kerbach 2,<br />
Kirschner, Holeschofsky). Zwei Niederlagen<br />
gegen Titelanwärter Mödling und Grazer <strong>SC</strong><br />
warfen die Neustädter zurück. Ziel war der<br />
dritte Platz, für eine Play-Off-relegation für die<br />
Staatsliga A. Heimniederlagen gegen Mödling<br />
und den Grazer <strong>SC</strong> hätten dieses Ziel fast verhindert.<br />
Ein 9:1-Heimsieg im letzten Spiel gegen<br />
Hohenau katapultierte den Neustädter <strong>SC</strong><br />
mit 31 Punkten auf den 3. Platz hinter Meister<br />
Mödling (41 Zähler) und Grazer <strong>SC</strong> (40 Punkte),<br />
die beide in die Staatsliga aufstiegen.<br />
Saison 1952/53: Nur Rang 5<br />
In der Punktejagd 1952/1953 gab es aufgrund<br />
unterschiedlicher Leistungen keine Chance auf<br />
einen Spitzenplatz. Auf Siege folgten Niederlagen.<br />
Tiefpunkte im Herbst waren zwei Auswärtsschlappen:<br />
1:8 bei Austria Graz, 1:7 in<br />
Kapfenberg. Höhepunkte waren Kantersiege<br />
daheim gegen Leoben (6:0, Tore: Haslinger 2,<br />
Hofka 2, Gerdenits, reichart) und ein 7:0 gegen<br />
Vorwärts Steyr (Tore: Hofka 2, Buchinger, 2,<br />
Gerdenits 2, remely). Für die Schlappen im<br />
Herbst revanchierte sich der Neustädter <strong>SC</strong> im<br />
Frühjahr daheim gegen Austria Graz (3:1, Tore:<br />
reichart, Gerdenits, Stefanits) und gegen Kapfenberg<br />
3:2 (Tore: Hofka, Buchinger, Janska).<br />
Ein weiterer Höhepunkt waren der 5:0-Auswärtssieg<br />
in Neufeld (Tore: Buchinger 2, Hofka<br />
2, Gerdenits). Der Meister <strong>Wiener</strong> Sportklub<br />
wurde im Neustädter Stadion 5:3 geschlagen;<br />
Tore: Buchinger 2, Gerdenits, Cech, Stefanits.<br />
20 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Leider ging die Play-Off-relegation schief. Im<br />
ersten Spiel gab es in Salzburg gegen den SAK<br />
1914 eine 2:5-Schlappe (Tore: Kerbach, Buchinger).<br />
Daheim sorgte ein rasches Eigentor von<br />
Gerdenits für eine schnelle Vorentscheidung.<br />
Die Partie endete 1:1. Der SAK 1914 stieg auf.<br />
Die <strong>SC</strong>-Torschützen der Saison 1951/52:<br />
25 Tore: Buchinger, 13 Tore: Kerbach, 11 Tore:<br />
Hofka, 10 Tore: Kirschner, 3 Tore: Stefanits, 2<br />
Tore; Holeschofsky, 1 Tor: Gerdenits, Linzer,<br />
Fleck, 2 Eigentore der Gegner.<br />
Der Kader: Trendl, Pejcoch; Stefanits, Aubrecht,<br />
Kelbl, Kirschner, Hofka, Gerdenits,<br />
Buchinger, remely, Holeschofsky, Linzer, Stark,<br />
Steiner, Kerbach, Apfelthaler, Pflug, Fleck.<br />
In der Abschlusstabelle landete der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> mit 35 Zählern auf dem 5. rang. Meister<br />
wurde der <strong>Wiener</strong> Sportklub mit 44 Punkten vor<br />
dem WAC und Kapfenberg.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 24 Tore: Hofka, 13 Tore: Buchinger, 9<br />
Tore: Gerdenits, 5 Tore: Haslinger, 4 Tore: Stefanits,<br />
3 Tore: reichart, 2 Tore: Janska, Kahofer,<br />
Moser, 1 Tor: remely, Cech I.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Kelbl, Stefanits,<br />
remely, Kahofer, Haslinger, Cech,<br />
Aubrecht, Hofka, Moser, Gerdenits, Buchinger,<br />
Kirschner, Linzer, Kohlhauser, Großkopf, reichart,<br />
Janska, Wiesinger, Holeschofsky, Kerbach.<br />
Ein Detail am rande: Der Anhängerklub des <strong>SC</strong><br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> wurde im Februar 1953 bei<br />
der Generalversammlung auf Initiative von den<br />
Funktionären riedler, Neumann und Dr. Gall im<br />
Gasthaus ulrich gegründet.
Vom Gestern<br />
Saison 1953/54: Rang 4<br />
Die Punktejagd in dieser Spielzeit begann vielversprechend:<br />
Der WN<strong>SC</strong> blieb in den ersten<br />
sieben Spielen ungeschlagen. Höhepunkt war<br />
ein 7:0-Heimsieg gegen urfahr; Tore: Kohlhauser<br />
3, reichart, Nehiba, Gerdenits, Kahofer. Eine<br />
1:2-Niederlage beim späteren Meister Kapfenberg<br />
bedeutete einen rückfall. Im Frühjahr<br />
verspielte der WN<strong>SC</strong> mit zwei Niederlagen zum<br />
Start bereits seine Titelchance: Daheim gab es<br />
gegen Ternitz ein 0:1. Beim Grazer <strong>SC</strong> kassierten<br />
die Neustädter eine 0:6-Schlappe. Da halfen<br />
auch ein 5:1-Heimsieg gegen Vorwärts Steyr<br />
(Tore: Kohlhauser 2, Lefor, Buchinger, Kahofer)<br />
und ein 4:1-Heimerfolg gegen Hohenau nichts<br />
(Tore: Aubrecht 2, Kohlhauser, Lefor).<br />
Saison 1954/55: WN<strong>SC</strong> in Abstiegsgefahr<br />
Zum ersten Mal seit der Zugehörigkeit zur B-<br />
Liga geriet der Neustädter <strong>SC</strong> in Abstiegsgefahr<br />
und konnte sich nur mit Mühe retten. Im Herbst<br />
standen sieben Siegen gleich sechs Niederlagen<br />
gegenüber. Höhepunkte waren rar. Dazu zählte<br />
vor allem der 4:1-Heimsieg gegen den WAC;<br />
Tore: Aubrecht, Kohlhauser, Buchinger, Hoffmann.<br />
Im Frühjahr waren beim Start ein 5:2-Sieg<br />
beim Grazer <strong>SC</strong> (Tore: Lefor 2, Hoffmann, Staudacher,<br />
Kohlhauser) und ein 2:0-Heimsieg gegen<br />
Krems vielversprechend (Tore: Buchinger,<br />
Hoffmann). Aber dann schlitterte der <strong>SC</strong> in ein<br />
Tief: In den nächsten sieben Spielen gab es nur<br />
ein unentschieden. Auch in den nächsten fünf<br />
Spielen war nur der Heimsieg gegen Amateure<br />
Steyr 3:1 (Tore: Mühlberger, Lefor, Staudacher)<br />
ein Lichtblick. Die Entscheidung über den Klassenerhalt<br />
musste im letzten Heimspiel gegen<br />
Siegendorf fallen. Da siegten die Neustädter<br />
Meister wurde mit 41 Punkten Kapfenberg vor<br />
Stadlau (37 Zähler). Der Neustädter <strong>SC</strong> landete<br />
mit 30 Punkten auf dem 4. Platz.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 15 Tore: Kohlhauser, 6 Tore: Buchinger,<br />
Aubrecht, 5 Tore: Kahofer, 3 Tore: Nehiba,<br />
Cech, reichart, Kirschner, 2 Tore: Gerdenits,<br />
Lefor, 1 Tor: Staudacher.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Stefanits,<br />
Cech I, Cech II, reichart, Moser, Kahofer, Kohlhauser,<br />
Kirschner, Nehiba, Gerdenits, Pflug,<br />
Großkopf, Aubrecht, Wiesinger, E. Schwarz,<br />
Geissler, Buchinger, Schweiger, Wagner, Artner.<br />
Lefor.<br />
8:1; Tore: Kohlhauser 5, Lefor 2, Mühlberger.<br />
Es war das letzte Spiel auf dem Herbstfestplatz.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> übersiedelte anschließend in<br />
das Neustädter Stadion.<br />
Meister wurde Sturm Graz mit 37 Punkten vor<br />
Austria Graz, das ebenfalls auf 37 Punkte kam.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> rettete sich mit 23 Punkten<br />
auf den 11. Tabellenplatz.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 8 Tore: Lefor, Kohlhauser, Staudacher,<br />
6 Tore: Buchinger, 5 Tore: Hoffmann, 3<br />
Tore: Aubrecht, Wolfsbauer, Mühlberger, 2 Tore:<br />
Kahofer, 1 Tor: Cech, Geissler, Kirschner, ein<br />
Eigentor.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Glaubenkranz, Trendl; Cech I,<br />
Staudacher, Schweiger, Wiesinger, Geissler,<br />
Kahofer, Wolfsbauer, Pflug, Ramhapp, Kirschner,<br />
Aubrecht, Kohlhauser, Hoffmann, Lefor, Buchinger,<br />
Mühlberger, ranz, Cech II.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
21
Saison 1955/56: <strong>SC</strong> im Titelkampf dabei<br />
Zwei Kantersiege waren im Herbst die Höhepunkte:<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> schlug daheim<br />
den FAC 7:0 (Tore: Buchinger 4, Kohlhauser,<br />
2, Geissler). Auch der Grazer <strong>SC</strong> verlor im<br />
Neustädter Stadion 1:7 (Tore: Kohlhauser 3,<br />
Hoffmann 2, Buchinger, Hutfleß). Ein interessantes<br />
Spiel gab es daheim gegen den LASK:<br />
Der 18-jährige Debütant Hubert Hutfleß schoss<br />
ein Eigentor und sorgte dann mit einem Treffer<br />
für den vielbejubelten 3:2-Sieg.<br />
Ein negativer Höhepunkt im Frühjahr war ein<br />
Spielabbruch in der dritten runde. Die Neustädter<br />
führten in Ternitz 2:1. Ternitzer Anhänger<br />
stürmten das Spielfeld und griffen den Schiedsrichter<br />
tätlich an. Der Neustädter <strong>SC</strong> wurde zum<br />
Sieger erklärt. Ternitz musste alle Frühjahrsspiele<br />
in Wien austragen. Dann hatte der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> – nach mattem Start – eine tolle Erfolgsserie:<br />
In den letzten acht Spielen blieb der <strong>SC</strong><br />
ungeschlagen. Sechs Siege und zwei unentschieden<br />
waren eine hervorragende Bilanz. Tore<br />
am Fließband gab es beim 6:5-Heimsieg gegen<br />
Wimpassing (Tore: Kohlhauser 2, Buchinger 2,<br />
Lefor, Hoffmann). Ein 6:1-Heimtriumph gegen<br />
den <strong>SC</strong> Krems war ein guter Abschluss der<br />
Punktejagd. Gustl Buchinger glänzte dabei mit<br />
fünf Treffern, Aubrecht war einmal erfolgreich.<br />
Saison 1956/57: Leider nur im Mittelfeld<br />
Nach der guten Vorjahrssaison hatte man sich<br />
im Neustädter Anhängerlager einen Spitzenplatz<br />
und nach sechs Jahren vielleicht auch<br />
den Aufstieg in das Oberhaus erwartet. Doch<br />
es blieb bei den Hoffnungen. Der Herbststart<br />
war miserabel. Erst im siebenten Spiel gab es<br />
mit dem 7:2-Heimsieg gegen Siegendorf den<br />
ersten vollen Erfolg (Tore: Lefor 3, Kohlhauser<br />
2, Nußbaumer, Eigentor). Siege in Steyr gegen<br />
Vorwärts (2:1 Tore: Nußbaumer 2), 2:0 daheim<br />
gegen Hohenau (Tore: Lefor, Kohlhauser) und<br />
daheim gegen Bruck/Mur (5:0, Tore: Buchinger<br />
3, Kohlhauser, Aubrecht) sorgten dann doch für<br />
einen halbwegs guten Abschluss der Herbstpunktejagd.<br />
22 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Meister wurde der WAC mit 37 Punkten vor<br />
Krems (34 Zähler) und dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
(ebenfalls 34 Punkte). Die Neustädter verpassten<br />
nur durch die schlechtere Tordifferenz einen<br />
relegationsplatz für den Aufstieg. Krems stieg<br />
nach Siegen gegen Schwarz-Weiß-Bregenz in<br />
die Staatsliga auf.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 25 Tore: Kohlhauser, 23 Tore: Buchinger,<br />
5 Tore: Hoffmann, 3 Tore: Aubrecht, Geissler,<br />
Ranz, 2 Tore: Hutfleß, Kahofer, Lefor.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Trendl; Cech I, Cech II, Geissler,<br />
Staudacher, Lefor, Schweiger, Kirschner, Ottohal,<br />
Aubrecht, Hutfleß, Zolda, Ranz, Schweiger,<br />
Buchinger, Plaschg, Kahofer, ranz, Kohlhauser,<br />
Hoffmann, Steinwender<br />
Das 6:1 gegen Krems am 12. Juni 1956<br />
war eine heiße Schlacht<br />
Aber im Frühjahr wurde es ein Kampf gegen<br />
den Abstieg. Nach einem Sieg gegen SVS Linz<br />
(3:0, Tore: Kohlhauser, Lefor, Buchinger) und<br />
einem 2:2 daheim gegen den LASK (Tore:<br />
Geissler, Buchinger) blieben die Neustädter in<br />
den nächsten fünf Spielen ohne Sieg. Da halfen<br />
auch fünf Auswärtstore bei der 5:9-Niederlage<br />
gegen den Grazer <strong>SC</strong> nichts (Tore: Lefor 3,<br />
Kohlhauser, Eigentor). Martin Lefor war vierfacher<br />
Torschütze beim 5:5 daheim gegen den<br />
späteren Meister ÖMV-Olympia Wien. Die endgültige<br />
rettung gelang durch einen 7:1-Heim-<br />
Kantersieg gegen den FC Wien (Tore: Kohlhauser<br />
5, Buchinger 2) und einen hart erkämpften<br />
1:0-Auswärtssieg beim Fixabsteiger Bruck/Mur.<br />
Das Goldtor schoss Hoffmann.
Vom Gestern<br />
Meister wurde ÖMV-Olmpia Wien mit 33 Punkten<br />
vor dem FC Wien (31 Zähler) und dem<br />
LASK (29 Punkte). Der Neustädter <strong>SC</strong> landete<br />
mit 25 Punkten auf dem 9. Platz.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 23 Tore: Kohlhauser, 13 Tore: Lefor,<br />
11 Tore: Buchinger, 6 Tore: Hoffmann, 3 Tore:<br />
Nußbaumer, 2 Tore: Trendl, Aubrecht, 1 Tor:<br />
Saison 1957/58: Abstiegsgespenst blieb treu<br />
Obwohl der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub in der<br />
letzten Saison nur knapp dem Abstieg aus der<br />
B-Liga entging, gab es kaum Geld für Verstärkungen.<br />
Auch die Punktejagd 1957/58 begann<br />
schwach. Es setzte drei Niederlagen gegen den<br />
LASK (0:5), Schwechat (3:4, Tore: Hutfleß,<br />
ranz, Nußbaumer) und in Hohenau (0:2). Dann<br />
folgten endlich vier unentschieden gegen Donawitz<br />
(3:3, Tore: Aubrecht 2, Hutfleß), Siegendorf<br />
(3:3, Tore: Lefor, Hutfleß, Trendl), Vorwärts<br />
Steyr (2:2, Tore: Lefor, Buchinger) und SVS<br />
Linz (3:3, Tore: Buchinger 2, Hutfleß).<br />
Erst in der zwölften Herbstrunde gab es mit<br />
dem 2:1 in Mattersburg (Tore: Hutfleß, Ranz)<br />
den ersten Sieg. Mit einem 4:0-Heimerfolg gegen<br />
Hainburg beendete der <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
eine durchwachsene Herbstsaison mit zehn<br />
Punkten. Beim <strong>SC</strong>-Vorstand läuteten die Alarmglocken.<br />
Man musste um den Klassenerhalt<br />
bangen. Als reaktion holte der <strong>SC</strong>-Vorstand mit<br />
den drei Austrianern Pichler, Huber und Handorf<br />
drei neue Spieler.<br />
Die Frühjahrspunktejagd begann mit Siegen<br />
in Schwechat (2:1, Tore: Lefor, Pichler) und<br />
daheim gegen Hohenau (5:0, Tore: Pichler 3,<br />
Lefor, ranz) wie erwartet. Aber der Elf fehlte<br />
trotz der Verstärkungen noch die Harmonie.<br />
Mühlberger, Kirschner, Geissler. Staudacher, drei<br />
Eigentore der Gegner.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Trendl, Wendl; Lefor, Kusolits,<br />
Schweiger, Staudacher, Kahofer, Aubrecht, Kohlhauser,<br />
Hoffmann, Buchinger, Mühlberger, Nußbaumer,<br />
Kirschner, Geissler, Hutfleß, Reithofer.<br />
Die Folge: Es gab im Frühjahr noch fünf Niederlagen.<br />
Aber ein starkes Finish sicherte dem<br />
WN<strong>SC</strong> doch den Ligaerhalt: In Hainburg siegten<br />
die Blau-Weissen 4:2 (Tore: Pichler 2, Lefor,<br />
ranz), den höchsten Sieg in der B-Liga gab es<br />
in der vorletzten runde mit einem 12:1 gegen<br />
Mattersburg (Tore: Pichler 4, ranz 3, Huber<br />
3, Lefor, Kahofer). Im letzten Spiel gab es mit<br />
einem 5:3-Heimerfolg gegen den LASK noch<br />
einen erfreulichen Schlusspunkt, Tore: Lefor 2,<br />
Pichler 2, Huber.<br />
Den Meistertitel holte sich 1958 der LASK mit<br />
38 Punkten vor Donawitz (33 Zähler) und dem<br />
SVS Linz (32 Punkte). Der Neustädter <strong>SC</strong> landete<br />
mit 24 Punkten auf dem 9. Tabellenplatz.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 21 Tore: Pichler, 9 Tore: ranz, 8<br />
Tore: Lefor, 6 Tore: Hutfleß, 5 Tore: Buchinger,<br />
4 Tore: Kahofer, Huber, 2 Tore: Nußbaumer,<br />
Aubrecht, 1 Tor: richter, Hoffmann.<br />
<strong>SC</strong>-Kader: Trendl, Gall, Baumgartner; Happel,<br />
Aubrecht, Pieler, Nußbaumer, Schweiger,<br />
Kahofer, Hartmann, Geissler, Lefor, Hutfleß, Buchinger,<br />
Huber, Pichler, Nußbaumer, Hoffmann,<br />
ranz. Mühlberger, Ofenbach.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
23
Saison 1958/59: Überlegener B-Liga-Meister<br />
Erst in der Saison 1958/59 gelang mit dem B-<br />
Liga-Meistertitel – mit dem rekordvorsprung von<br />
acht Punkten – wieder ein echter Höhepunkt. Das<br />
war rekord: Noch nie hatte eine Mannschaft in<br />
der neunjährigen Geschichte dieser zweithöchsten<br />
Spielklasse den Meistertitel mit so einem großen<br />
Vorsprung geholt.<br />
Die Herbstmeisterschaft 1958 verlief für die Neustädter<br />
überaus erfolgreich. Die Bilanz war hervorragend:<br />
Neun Siege, drei unentschieden und<br />
nur eine Niederlage. Der Auftakt gestaltete sich<br />
mit einem 6:1-Auswärtssieg bei Austria Graz bestens.<br />
Die Torschützen waren Lefor (3), Hoffmann<br />
(2) und Pichler. Im ersten Heimspiel gab es gegen<br />
Stadlau einen 4:0-Erfolg; Tore: Lefor (2), Frankolin,<br />
Huber. Graz war ein guter Boden für den <strong>SC</strong>.<br />
Auch gegen Sturm gab es in der 3. runde einen<br />
3:0 Sieg; Tore: Pichler (2), Frankolin.<br />
Den ersten Punkteverlust gab es für den <strong>SC</strong> in der<br />
vierten runde mit einem 2:2 beim FC Wien; Tore:<br />
Lefor, Pichler. Dann kamen wieder zwei Erfolge:<br />
Zuerst ein 4:0 in Fohnsdorf (Tore: Lefor 2, Pichler<br />
2). und dann holte der <strong>SC</strong> im Schlager gegen den<br />
Titelanwärter SVS Linz daheim einen 2:0-Sieg.<br />
Der Ex-Neustädter Kohlhauser wurde von Hubert<br />
Hutfleß kalt gestellt. Die Torschützen waren<br />
Frankolin und Pichler. Einem 1:1 daheim gegen<br />
Hohenau (Tor: Frankolin) folgte ein 4:3-Sieg bei<br />
Elektra (Tore: Pichler 2, Frankolin 2). Die neunte<br />
runde brachte die erste Niederlage mit einem 1:2<br />
daheim gegen Vorwärts Steyr. Torschütze: rudi<br />
Pichler. Das Finish gehörte mit drei Siegen wieder<br />
dem Neustädter <strong>SC</strong>: 2:1 in Schwechat (Tore:<br />
Pichler 2), 2:0 daheim gegen Ankerbrot (Tore:<br />
Janovsky, Hoffmann) und 3:1 gegen Ortmann<br />
(Tore: Hoffmann, Pichler, Nußbaumer). Nur in<br />
Siegendorf mussten die Neustädter mit einem 1:1<br />
einen Punkt abgeben (Torschütze: Janovsky).<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> wurde mit vier Punkten Vorsprung<br />
auf Stadlau Herbstmeister der B-Liga.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team im Herbst: Trendl, Baumgartner;<br />
Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler,<br />
Lefor, Hoffmann, Pichler, Huber, Frankolin, Janovsky,<br />
Hörandl.<br />
Das Frühjahr 1959 begann mit einem 1:1 bei<br />
Stadlau nicht gerade berauschend; Torschütze<br />
war Novacek. Aber dann folgte wieder eine<br />
24 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
großartige Serie – fünf Siege in Folge: 3:2 gegen<br />
den FC Wien (Tore: Pichler 2, Koisser), gegen<br />
Fohnsdorf gab es durch ein Huber-Tor einen<br />
1:0-Sieg, in Linz siegte der <strong>SC</strong> gegen SVS durch<br />
einen Pichler-Treffer 1:0. Lefor schoss das Tor<br />
zum 1:0-Erfolg gegen Hohenau. Elektra blieb in<br />
<strong>Neustadt</strong> mit 1:3 auf der Strecke (Tore: Hoffmann<br />
2, Huber). Ein 3:3 in Steyr beendete für kurze<br />
Zeit den <strong>SC</strong>-Erfolgslauf; Torschützen: Koisser,<br />
Hoffmann, Novacek. Es folgten zwei weitere<br />
Siege. Schwechat wurde mit 2:0 in die Schranken<br />
gewiesen (Tore: Novacek, Moser), Ankerbrot<br />
mit 4:1 (Tore: Pichler 3, Koisser). Diese Partie<br />
ging <strong>als</strong> Vorspiel <strong>Wiener</strong> Sportklub gegen Austria<br />
Wien vor 20.000 Zuschauern im <strong>Wiener</strong> Stadion<br />
in Szene. Eine 1:3-Heimniederlage gegen Sturm<br />
Graz stoppte den Erfolgslauf des Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
Torschütze dabei war Koisser. Mit einem 2:1 gegen<br />
Siegendorf (Tore: Huber, Pichler), einem 4:0<br />
in Ortmann (Tore: Pichler 3, Frankolin) und einem<br />
9:0-Kantersieg gegen Austria Graz (Tore: Pichler<br />
4, Frankolin 2, Huber 2, Lefor) beendete der 1.<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> eine der erfolgreichsten<br />
Punktejagden in seiner Geschichte. Die Elf wurde<br />
mit acht Punkten Vorsprung vor Stadlau Meister<br />
der B-Liga. Der Aufstieg in die Staatsliga war<br />
nach neun Jahren wieder gelungen.<br />
rudi Pichler wurde mit 28 Treffern bester Torschütze<br />
der B-Liga. 9 Tore gelangen Martin Lefor<br />
und Oskar Frankolin, 7 Tore scorte Dolfi Huber,<br />
6 Tore Fredi Hoffmann, 4 Tore: Novacek, 3 Tore:<br />
Janovsky, Koisser, 1 Tor: Moser, Nußbaumer.<br />
Der Kader des <strong>SC</strong>-Meisterteams 1959: Baumgartner,<br />
Trendl; Aubrecht, reiter, Handorf, Lefor, Kahofer,<br />
Geissler, Hutfleß, Hoffmann, Pichler, Huber,<br />
Weiß, Nußbaumer, Janovsky, Frankolin, Ofenbach,<br />
Koisser, Moser, Heißenberger, Novacek.<br />
Der Staatsliga B-Meister 1958/59
Vom Gestern<br />
3.11 Nach 8 Jahren wieder oben<br />
Saison 1959/60: 9. Platz<br />
Nach acht Saisonen war für den Neustädter <strong>SC</strong><br />
die Durststrecke in der B-Liga endlich vorbei. Der<br />
Titel 1959 unter Spielertrainer Dolfi Huber bedeutete<br />
den Aufstieg in die Staatsliga. Der Start<br />
im Oberhaus war allerdings traditionsgemäß<br />
schwach: 1:4 daheim gegen rapid (Tor: Jaros)<br />
– 10.000 Zuseher sahen diese Partie, 1:4 beim<br />
GAK in Graz (Tor: Frank). In der dritten runde<br />
kam der <strong>Wiener</strong> Sportklub ins Neustädter Stadion.<br />
Die <strong>Wiener</strong> kamen <strong>als</strong> zweifacher österreichischer<br />
Meister. Ein Jahr vorher hatten sie Turin<br />
in Wien im Europacup der Meister 7:0 besiegt.<br />
Das Spiel wurde zu einem Glanzpunkt in der<br />
Geschichte des 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs.<br />
Der Aufsteiger und krasse Außenseiter schlug am<br />
12. September 1959 den haushohen Favoriten<br />
sensationell 5:2. 10.000 Zuschauer sahen dieses<br />
Fußballfest aus Neustädter Sicht. Nach 19 Minuten<br />
führte der WN<strong>SC</strong> durch Tore von Frank (8.,<br />
Vorarbeit rudi Pichler), und rudi Pichler (19.,<br />
Vorarbeit Janos Kereki) 2:0. Niemand dachte zu<br />
diesem Zeitpunkt an eine Sensation. Doch <strong>als</strong><br />
Jaros in der 46. Minute nach einem Schuss von<br />
Ernö Frank das 3:0 herausschoss, kannte der Jubel<br />
keine Grenzen. Hamerl gelang für die <strong>Wiener</strong><br />
das 1:3 (56.). Aber mitten in die Offensive der<br />
Gäste gelang rudi Pichler (70., Vorarbeit Frank)<br />
das entscheidende 4:1. Die <strong>Wiener</strong> konnten die<br />
Niederlage nicht fassen. Erich Hof gelang zwar<br />
das 2:4, aber Rudi Pichler fixierte mit einem<br />
Solo den überlegenen Erfolg der Neustädter.<br />
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Steiner<br />
spielten sich auf dem Stadionrasen Freudenszenen<br />
ab. Das Publikum war nicht zu halten und<br />
trug seine Lieblinge im Triumphzug vom Felde.<br />
Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> spielte dam<strong>als</strong> mit:<br />
Trendl; Nußbaumer, Handorf, Lefor, Moser, Hutfleß,<br />
Frank, Kereki, Hoffmann, Pichler und Jaros.<br />
In den nächsten Spielen konnte der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> den hohen Erwartungen nach dem 5:2-<br />
Triumph nicht ganz gerecht werden. Auf der<br />
Hohen Warte gab es gegen die Vienna eine<br />
1:3-Niederlage (Eigentor der Vienna). Zwei 1:1<br />
gegen Wacker Wien (Tor: Pichler) und beim<br />
LASK (Tor: Frank) folgte eine 0:2-Niederlage bei<br />
Austria Salzburg. Gegen Simmering kehrte der<br />
WN<strong>SC</strong> daheim mit einem 3:2-Erfolg (Tore: Hoffmann<br />
2, Pichler) wieder auf die Siegerstraße<br />
zurück, es folgte ein überraschender 4:3-Sieg<br />
in Krems (alle vier Tore schoss Janos Kereki).<br />
Die 1:2-Heimniederlage gegen den WAC (Tor:<br />
Hoffmann) war vermeidbar. Bei Admira gab es<br />
in Wien ein 4:4 (Tore: Frank 3, Pichler ). Den<br />
höchsten Saisonsieg gab es in der vorletzten<br />
runde mit einem 6:2-Erfolg gegen Donawitz;<br />
Tore: Pichler 3, Hoffmann, Frank, Kereki. Eine<br />
sehr unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen<br />
die Austria beendete die Herbstmeisterschaft.<br />
Mit elf Punkten hatte der Aufsteiger <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> sein Plansoll erfüllt.<br />
Für das Frühjahr 1960 gab es nur ein Ziel: den<br />
Klassenerhalt. Die rückrunde begann mit einer<br />
1:5-Niederlage bei rapid schlecht (Tor: Heißenberger).<br />
Ein 1:1 daheim gegen den GAK war ein<br />
kleiner Lichtblick (Tor: Frank). Aber dann nahm<br />
der <strong>Wiener</strong> Sportklub grimmige revanche für<br />
die 2:5-Schlappe im Herbst: Die <strong>Wiener</strong> schlugen<br />
den Neustädter <strong>SC</strong> vernichtend 9:0. Das<br />
Stimmungsbarometer im <strong>SC</strong>-Lager war auf dem<br />
Nullpunkt. Da kam die Vienna gerade recht:<br />
Die Neustädter siegten daheim überraschend<br />
4:3 (Tore: Pichler 2, Kereki 2). Dann blieb der<br />
<strong>SC</strong> fünf Spiele ohne Sieg. unentschieden gegen<br />
Wacker Wien (1:1, Tor Frank), 3:3 gegen den<br />
LASK (Tore: Pichler 2, Heißenberger) und ein 4:4<br />
beim WAC (Tore: Hutfleß, Kereki, Heißenberger,<br />
Eigentor) waren die positive Ausbeute. Niederlagen<br />
gab es in Simmering (0:4) und daheim<br />
gegen Krems 2:3 (Tore: Kereki, Heißenberger).<br />
Ein 2:1-Heimsieg gegen Admira bedeutete den<br />
Staatsligaerhalt (Tore: Hutleß. Heißenberger).<br />
Das Finish war schwach: 1:5 in Donawitz (Tor:<br />
Heißenberger) und 0:7 bei der <strong>Wiener</strong> Austria.<br />
Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> beendete die Saison<br />
1959/60 <strong>als</strong> Tabellenneunter.<br />
Tore: 14 Tore: Pichler, 9 Tore: Frank, Kereki, 7<br />
Tore: Heißenberger, 4 Tore: Hoffmann, 2 Tore:<br />
Jaros, Hutfleß, zwei Eigentore.<br />
Eine interessante Nebensache: Der Neustädter<br />
rudi Pichler wurde in das Nationalteam einberufen<br />
und spielte am 13. Dezember 1959 im<br />
<strong>Wiener</strong> Stadion gegen Frankreich (2:5).<br />
Das <strong>SC</strong>-Team (Kader): Trendl, Baumgartner;<br />
Nußbaumer, Handorf, Hutfleß, Aubrecht, Geissler,<br />
Moser, Koisser, Steiger, Hoffmann, Pichler, Huber,<br />
Frankolin, Novacek, Janovsky, Lefor, Frank, Kereki,<br />
Moser, Jaros, Heißenberger, Hörandl.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
25
1960/61: 8. Platz für den WN<strong>SC</strong><br />
Zum ersten Male in der dam<strong>als</strong> 52-jährigen<br />
Geschichte des Neustädter <strong>SC</strong> spielte der Klub<br />
zweimal hintereinander in der obersten Spielklasse.<br />
Man erwartete mit recht mehr <strong>als</strong> in der<br />
Saison 1959/60. Spielertrainer war wieder Dolfi<br />
Huber. Das Publikumsinteresse beim 1. Heimspiel<br />
war enorm: 10.000 Zuschauer wollten die<br />
Partie des WN<strong>SC</strong> gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub<br />
sehen. Es gab allerdings eine Enttäuschung:<br />
Die Neustädter verloren 2:4. Erich Hof war für<br />
die <strong>Wiener</strong> gleich dreimal erfolgreich. Zweifacher<br />
<strong>SC</strong>-Torschütze war rudi Pichler. Auch das<br />
zweite Spiel ging mit einer 2:4-Niederlage in<br />
Simmering schief; Tore: rudi Pichler (2). 5.000<br />
Zuschauer sahen dann einen 5:0-Heimsieg des<br />
<strong>SC</strong> gegen Dornbirn; Tore: Kereki 3, Pichler 2.<br />
In der vierten runde gab es mit dem 3:0-Sieg<br />
der Neustädter auswärts bei Austria Salzburg<br />
eine riesenüberraschung. Ernö Frank (2) und<br />
rudi Pichler waren die Torschützen. Die <strong>SC</strong>-<br />
Erfolgsserie ging daheim mit einem 4:2-Sieg<br />
gegen Schwechat weiter; Tore: rudi Pichler<br />
(3), Frankolin. Erst rapid stoppte daheim mit<br />
einem 5:1-Kantersieg die Neustädter, die nach<br />
sieben Minute durch Fredi Hoffmann 1:0 geführt<br />
hatten. Aber daheim war der WN<strong>SC</strong> wieder<br />
eine Großmacht. Gegen SVS Linz gab es einen<br />
4:2-Sieg; Tore: Frankolin 2, Hoffmann, Nußbaumer.<br />
Durch einen Pichler-Treffer gab es daheim<br />
gegen Wacker Wien ein beachtliches 1:1. In<br />
einer Doppelveranstaltung auf dem Wackerplatz<br />
in Wien verlor der Neustädter <strong>SC</strong> gegen Austria<br />
1:5. Das Ehrentor schoss rudi Pichler. Daheim<br />
klappte es mit einem 2:0-Sieg gegen den LASK<br />
wieder bestens; Tore: Ofenbach, Frankolin. Ein<br />
2:1-Sieg beim GAK war sensationell; Tore: rudi<br />
Pichler, Kereki. Mit einem 1:1 daheim gegen die<br />
Vienna (Tor: Lefor) und einer 1:4-Niederlage<br />
beim WAC (Tor: Kereki) schloss der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> eine erfolgreiche Herbstsaison in der Staatsliga<br />
mit 14 Punkten ab.<br />
Man erwartete auch im Frühjahr einiges. Der<br />
Start verlief aber nicht nach Wunsch: Beim<br />
<strong>Wiener</strong> Sportklub gab es eine 0:2-Niederlage.<br />
In einem dramatischen Spiel schlug der WN<strong>SC</strong><br />
im ersten Frühjahrsheimspiel Simmering 5:4.<br />
Die Neustädter hatten 3:1 und 5:3 geführt und<br />
mussten dann noch zittern; Tore: Hoffmann (2),<br />
Neudauer (2), Kereki. Der Tabellenletzte Dornbirn<br />
verlor daheim gegen die Neustädter 1:2;<br />
26 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Tore: rudi Pichler, Frankolin. Austria Salzburg<br />
verlor im Neustädter Stadion gegen den <strong>SC</strong> 1:4,<br />
Tore: rudi Pichler 2, Neudauer, Frankolin. Ein<br />
3:2-Sieg bei Schwechat war der vierte Sieg der<br />
Neustädter in Folge. Es war ein dramatisches<br />
Spiel: Schwechat führte bis zur 80. Minute 2:0.<br />
In den letzten zehn Minuten gelangen Pichler,<br />
Lefor und Tometschek noch drei Tore. Gerhard<br />
Tometschek galt <strong>als</strong> großes Stürmerversprechen<br />
für die Zukunft. Ein unverschuldeter Motorradunfall<br />
zerstörte seine Karriere total. Zuschauerrekord<br />
gab es am 8. April im Neustädter Stadion:<br />
13.000 Besucher wollten rapid in Aktion<br />
sehen. In einem guten Spiel hatte <strong>Neustadt</strong> die<br />
besseren Chancen, die Partie endete 0:0. Eine<br />
kalte Dusche war eine 2:6-Niederlage in Linz<br />
gegen SVS. Der Ex-Neustädter Ferdl Kohlhauser<br />
schoss zwei Tore. Für <strong>Neustadt</strong> waren<br />
Kereki und Pichler erfolgreich. Dann ging dem<br />
Neustädter <strong>SC</strong> total der Atem aus: Es gab drei<br />
Niederlagen in Serie: 2:3 bei Wacker Wien<br />
(Tore: Nußbaumer, Lefor), eine 1:5-Schlappe<br />
daheim gegen Austria (Tor: Lefor) und ein 1:3<br />
beim LASK; Tor: Kereki. Sieg gab es in den<br />
letzten drei runden keinen mehr. Dramatisch<br />
war die Partie gegen den GAK, die 3:3 endete<br />
(Tore: Frankolin, Neudauer, Hoffmann). Auf dem<br />
Wackerplatz in Wien gab es eine 2:3-Niederlage;<br />
Tore: Lefor, Nußbaumer. Dann folgte ein 3:5<br />
auf der Hohen Warte gegen die Vienna (Tore:<br />
Pichler 2, Kereki). Mit einem 3:3 daheim gegen<br />
den WAC beendete der Neustädter eine erfolgreiche<br />
Saison in der obersten Spielklasse. Die<br />
Torschützen waren Kereki 2 und Pichler. Der 8.<br />
Platz mit 25 Punkten war die beste Platzierung<br />
des WN<strong>SC</strong> in acht Oberhausjahren.<br />
rudi Pichler wurde wieder in das Nationalteam<br />
einberufen und spielte am 1. Mai 1960 im<br />
<strong>Wiener</strong> Stadion gegen die Tschechoslowakei.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 21 Tore: rudi Pichler, 11 Tore: Janos<br />
Kereki, 7 Tore: Oskar Frankolin, 5 Tore: Fredi<br />
Hoffmann, 4 Tore: Martin Lefor, rudi Neudauer,<br />
2 Tore: Nußbaumer, Ernö Frank, 1 Tor: Gerhard<br />
Tometschek, Herbert Ofenbach.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team (Kader): Trendl, rosenits; Geissler,<br />
Nußbaumer, Röckl, Neudauer, Reiter, Hutfleß,<br />
Steiger, Lefor, Pichler, Kereki, Frank, Hoffmann,<br />
Frankolin, Knotzer, Tometschek, Ofenbach.
Vom Gestern<br />
Saison 1961/62: Abstieg in die Ostliga<br />
Nach der erfolgreichen Saison 1960/61 kam<br />
der rückfall eigentlich völlig überraschend. Die<br />
Herbstpunktejagd begann mit zwei Niederlagen<br />
daheim: 0:1 gegen den LASK und 1:2 gegen<br />
Simmering (Tor: Hoffmann). Ein 1:1 beim<br />
<strong>Wiener</strong> Sportklub war endlich ein kleiner Hoffnungsschimmer<br />
(Tor: Frank). Auch gegen die<br />
Vienna reichte es daheim zu einem 2:2 (Tore:<br />
Pichler, Hoffmann). Mit einer 0:2-Niederlage<br />
bei der <strong>Wiener</strong> Austria hielt sich der <strong>SC</strong> ganz<br />
gut. In der 6. runde gab es endlich den ersten<br />
Sieg: Im Neustädter Stadion gab es ein<br />
3:1; Tore: Kereki 2, reiter. Drei Niederlagen in<br />
Folge waren ein gewaltiger rückschlag: 0:3 bei<br />
SVS Linz, daheim 1:4 gegen Admira-Energie<br />
(Tor: Knotzer) und ein 3:4 beim Salzburger AK<br />
(Tor: reiter 2, Frank). Goldpunkte gab es beim<br />
wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Kapfenberg; Tor:<br />
Herbert Ofenbach. Für eine Sensation sorgte<br />
der WN<strong>SC</strong> in der 11. runde bei rapid mit einem<br />
0:0. <strong>SC</strong>-Torhüter Sepp Schneider sagte Torsperre<br />
an. Hoffnung auf den Klassenerhalt gab es<br />
im letzten Heimspiel mit einem 3:0-Sieg gegen<br />
Schwechat: Tore: Pichler 2, Neudauer. Mit<br />
einer recht unglücklichen 0:1-Niederlage beim<br />
Saison 1962/63: Meister<br />
Als Nachfolger für Spielertrainer Dolfi Huber<br />
kam der <strong>Wiener</strong> Kliwitsch <strong>als</strong> neuer Coach. Nach<br />
dem Abstieg gab es große finanzielle Probleme.<br />
Mit diesem Kader peilte der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub 1963 den Wiederaufstieg in<br />
die oberste Spielklasse an: rosenits, Kodnar;<br />
Ofenbach, Neudauer, Nußbaumer, Bauer, Fenz,<br />
Geissler, Carniel, Steiger, Hoffmann, Knotzer,<br />
Hutfleß, Gallos, Herzog, Kereki, Lefor, Frank,<br />
Frankolin, Pichler II.<br />
Mit dem Start durfte man durchaus zufrieden<br />
sein. In Stadlau gab es einen 3:2-Sieg (Tore:<br />
Kereki 2, Herzog). Beim ersten Heimspiel gab<br />
es in einer wahren Härteschlacht einen 4:1-<br />
Erfolg gegen Voith St. Pölten. Ein St. Pöltner<br />
Spieler provozierte dabei auf der Laufbahn<br />
die Neustädter Zuschauer. Die Folge: Ein Fan<br />
sprang über die Barriere und versetzte dem<br />
Spieler eine Ohrfeige. Der St. Pöltner blieb liegen<br />
und wurde mit einer Tragbahre abtranspor-<br />
WAC schloss der Neustädter <strong>SC</strong> eine schwache<br />
Herbstsaison mit nur neun Punkten ab.<br />
Die Frühjahrsmeisterschaft war eine einzige<br />
Enttäuschung. Es gab nur vier Punkte, die für<br />
einen Klassenerhalt einfach zuwenig waren. Die<br />
Bilanz: Zwei unentschieden (in Simmering 1:1;<br />
Tor: Hoffmann, daheim gegen SVS Linz 1:1;<br />
Tor: Kereki) und nur ein Sieg in der 22. runde<br />
mit einem 5:1 gegen Fixabsteiger Salzburger<br />
AK (Tore: Hoffmann 2, Frankolin, Pichler, Eigentor).<br />
13 Punkte reichten nicht für den Verbleib<br />
in der Staatsliga.<br />
Tore: 6 Tore: Hoffmann, 5 Tore: Kereki, 4 Tore:<br />
rudi Pichler Neudauer, 3 Tore: Frank, reiter,<br />
1 Tor: Frankolin, Knotzer, Ofenbach, Pichler II,<br />
Eigentor.<br />
<strong>SC</strong>-Team (Kader): rosenits, Trendl, Geissler,<br />
röckl, Ofenbach, reithofer, Nußbaumer, Frankolin,<br />
Hoffmann, Frank, Pichler I, Knotzer, reiter,<br />
Kereki, Neudauer, Pichler II, Steiger, Lefor, Hutfleß,<br />
Knotzer I, Knotzer II, Vincze.<br />
tiert. St. Pölten protestierte erfolgreich gegen<br />
den 4:1-Sieg der Neustädter. Der Verband<br />
setzte eine Neuaustragung an. In der dritten<br />
runde gab es in Pinkafeld nur ein mageres 1:1<br />
(Tor: Hoffmann). Dann kam es zum großen<br />
Schlager gegen Eisenstadt: Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
siegte vor 3.000 Zuschauern glatt 6:1 (Tore:<br />
Kereki 2, Lefor 2, Knotzer 2). Eine kalte Dusche<br />
erlebte der WN<strong>SC</strong> mit einer 1:2-Niederlage in<br />
Ortmann. Der einzige Treffer durch Kereki war<br />
zu wenig. Vier Siege in Serie brachten den <strong>SC</strong><br />
wieder in das Spitzenfeld der regionalliga Ost:<br />
1:0 gegen rapid Oberlaa (Tor: Hoffmann), 2:0<br />
in Ternitz (Tore: Herzog 2), 1:0 gegen Elektra<br />
(Tor: Frank) und im Wiederholungsspiel gegen<br />
Voith St. Pölten gab es einen 2:1-Sieg (Tore:<br />
Kereki, Fank). Ein 2:2 bei Slovan Olympia war<br />
keine ruhmestat (Tore: Hoffmann, Lefor). In<br />
einer Härteschlacht besiegte der Neustädter <strong>SC</strong><br />
Gloggnitz 3:1 (Tore: Frank 2, Kereki). Im Finish<br />
konnte der WN<strong>SC</strong> nicht mehr zusetzen.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
27
Ein 2:2 in Siegendorf (Tore: Kereki 2) und eine<br />
0:2-Niederlage bei <strong>Wiener</strong>berg waren enttäuschend.<br />
Das wichtige Heimspiel gegen Krems<br />
musste wegen eines frühen Wintereinbruchs<br />
auf das Frühjahr verschoben werden. Elektra<br />
führte nach dem Herbstdurchgang 1962 mit<br />
zwei Punkten Vorsprung die Tabelle an. Der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> hatte allerdings ein Spiel weniger<br />
auf dem Konto. Für das Frühjahr 1963 gab<br />
es nur ein Ziel: Den Meistertitel und damit den<br />
Aufstieg in die Staatsliga.<br />
Die Frühjahrsmeisterschaft begann ganz nach<br />
dem Geschmack der vielen <strong>SC</strong>-Anhänger: Es<br />
gab sechs Siege in Serie: 3:1 daheim gegen<br />
Pinkafeld (Tore: Kereki 2, Frank), 4:0 daheim<br />
gegen Ortmann (Tore: Frank 2, Pichler II<br />
2), 2:0 in Oberlaa (Tore: Kereki, Frank). Im<br />
wichtigen Nachtragsspiel gegen Krems gab es<br />
vor 3.000 Zuschauern daheim einen 2:1-Erfolg<br />
(Tore: Hoffmann, Kereki). Dann folgten das<br />
4:1 gegen Stadlau (Tore; Hoffmann 3, Kereki)<br />
und das 3:1 gegen Ternitz (Tore: Hoffmann 2,<br />
Kereki). Erst eine 1:3-Niederlage (Tor: Kereki)<br />
in Wien gegen Elektra beendete die Erfolgsserie<br />
des Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
Es folgte ein 3:1-Heimsieg gegen Slovan<br />
Olympia (Tore: Pichler II, Frank, Hoffmann).<br />
Aber eine unerwartete 1:3-Niederlage (Tor:<br />
Hoffmann) in Gloggnitz vor 3.000 Zuschauern<br />
28 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
warf den WN<strong>SC</strong> wieder zurück. Ein mageres<br />
4:4 daheim gegen Siegendorf war ein weiterer<br />
Tiefschlag (Tore: Hoffmann 2, Kereki, Frank).<br />
Mit einem 4:0 Erfolg gegen <strong>Wiener</strong>berg stand<br />
der Neustädter <strong>SC</strong> aber wieder an der Tabellenspitze<br />
(Tore: Hoffmann 2, Herzog 2). In einer<br />
Härteschlacht kam der WN<strong>SC</strong> in der Folge in<br />
Eisenstadt über ein 1:1 nicht hinaus. 2.000<br />
Neustädter Anhänger sahen in einer dramatischen<br />
Partei den <strong>SC</strong>-Treffer durch Herbert<br />
Ofenbach. Die Entscheidung um den Titel<br />
musste im letzten Spiel fallen. Da sah es für die<br />
Neustädter traurig aus. Sie verloren in Krems<br />
mit 0:2. Über den Lautsprecher hörten sie von<br />
einem 2:2 Elektras in Eisenstadt. Damit wären<br />
die <strong>Wiener</strong> Meister geworden. Die <strong>SC</strong>-Spieler<br />
verließen mit hängenden Köpfen das Kremser<br />
Stadion. Allein die Nachricht vom 2:2 Elektras in<br />
Eisenstadt war eine F<strong>als</strong>chmeldung eines Kremser<br />
Funktionärs, der den Neustädtern den Titel<br />
anscheinend nicht gönnte. Erst ein Telefonanruf<br />
eines Neustädters aus Eisenstadt brachte die<br />
Wahrheit ans Licht: Elektra hatte in Eisenstadt<br />
0:2 verloren. Der Neustädter Sportklub war bei<br />
Punktegleichheit mit besserer Tordifferenz (plus<br />
23) vor Elektra (plus 15) Ostligameister geworden<br />
und spielte nach einer einjährigen unterbrechung<br />
wieder in der obersten Spielklasse.<br />
<strong>SC</strong> Meisterteam 1963
Vom Gestern<br />
1963/64: Adi Patek kam<br />
Bereits nach einem Jahr gelang dem 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub <strong>als</strong>o der Wiederaufstieg<br />
in die Staatsliga. In dieser Situation holten die<br />
Neustädter Funktionäre <strong>als</strong> neuen Trainer Adi<br />
Patek, der erst kürzlich von Eintracht Frankfurt<br />
nach Österreich zurückgekehrt war. Diese Entscheidung<br />
sollte sich <strong>als</strong> Glücksgriff erweisen:<br />
unter Trainer Adi Patek feierte der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> großartige Erfolge.<br />
Der Start ging mit einer 1:3-Niederlage gegen<br />
Schwechat allerdings gründlich daneben;<br />
Torschütze: Tiefenbrunner. Aber dann zeigte die<br />
Mannschaft bereits die Handschrift des neuen<br />
Trainers. In SVS Linz gab es einen 2:1-Sieg;<br />
Tore: Hoffmann, Bajak. Am 14. September<br />
1963 stieg dann im Neustädter Stadion ein unvergessliches<br />
Spiel. Der Neustädter <strong>SC</strong> schlug<br />
die Austria, die mit dem Ex-Benfica-Kapitän<br />
Aguas und den Stars Fraydl, Buzek Jacare,<br />
Fiala, Nemec und Geyer antrat, vor 12.000 Zuschauern<br />
1:0. Den spielentscheidenden Treffer<br />
schoss der Ex-Lanzenkirchner Pepi Bierbaumer<br />
in der 69. Minute. Die Fans feierten die <strong>SC</strong>-<br />
Spieler wie Helden.<br />
Eine Woche später gab es daheim mit einem<br />
1:0 gegen den GAK wieder einen Erfolg. Torschütze<br />
war Frank. Auf der Simmeringer Had<br />
kam der <strong>SC</strong> 1:3 unter die Räder; Tor: Hutfleß.<br />
In einem dramatischen Spiel mit sieben Treffern<br />
siegte der Neustädter <strong>SC</strong> daheim gegen den<br />
WAC 4:3; Tore: Bierbaumer 2, Tiefenbrunner,<br />
Vince. Gegen die Vienna gab es auswärts eine<br />
1:3-Niederlage; Tor: Hoffmann. Admira Energie<br />
holte sich in <strong>Neustadt</strong> ein hart erkämpftes 0:0.<br />
Beim LASK blieb der WN<strong>SC</strong> 0:2 auf der Strecke.<br />
Aber gegen Dornbirn holte sich die Patek-Elf<br />
daheim einen glatten 3:0-Sieg; Tore: Bierbaumer<br />
2, Schatzer. In der letzten runde gab es in<br />
Kapfenberg eine 1:2-Niederlage; Tor: Bierbaumer.<br />
Das Frühjahr 1963 begann mit zwei unentschieden:<br />
2:2 in Schwechat (Tore: Tutschek,<br />
Kereki) und 0:0 daheim gegen SVS Linz. Der<br />
nächste Sieg ließ zwei Spiele auf sich warten.<br />
Austria siegte daheim 3:0, der GAK blieb in<br />
Graz 3:1 erfolgreich; Tor: Tiefenbrunner. Ein<br />
2:1-Heimsieg gegen Simmering (Tore: Tutschek<br />
Tiefenbrunner) leitete einen erfolgreichen<br />
Zwischenspurt der Neustädter ein: 1:1 beim<br />
WAC (Tor: Seidl), 0:0 gegen die Vienna, 3:1 bei<br />
Admira/Energie (Tore: Schatzer 2, Seidl), 2:1<br />
daheim gegen den LASK; Tore: Schatzer, Tutschek.<br />
Aber dann gelang dem <strong>SC</strong> in den letzten<br />
vier runden kaum etwas. Es gab nur mehr ein<br />
2:2 daheim gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub (Tore:<br />
Kereki, Seidl). Eine 2:6-Schlappe in Dornbirn<br />
kam völlig unerwartet (Tore: Schatzer, Tiefenbrunner).<br />
Gegen rapid verlor der <strong>SC</strong> auswärts<br />
0:3. Kapfenberg rettete sich mit einem 2:1-Sieg<br />
in <strong>Neustadt</strong> vor dem Abstieg; Tor: Bierbaumer.<br />
Mit 22 Punkten und dem 8. Platz konnte der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> nach der Saison 1963/64 aber<br />
durchaus zufrieden sein.<br />
Torschützen: 7 Tore: Bierbaumer, 6 Tore:<br />
Schatzer, 4 Tore: Kereki, Tiefenbrunner, 3 Tore:<br />
Tutschek, Seidl, 2 Tore: Hoffmann, 1 Tor: Bajak,<br />
Frank, Hutfleß, Vince.<br />
<strong>SC</strong>-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach,<br />
Puchegger, Hutfleß, Steiger, Bajak, Bierbaumer,<br />
Tiefenbrunner, Geissler, Aust, Hoffmann,<br />
Schatzer, Vincze, Kereki, Tutschek, Seidl, Bajak,<br />
Frank, Herzog, Artner, Kapaun.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
29
1964/65: Siege gegen Austria und Innsbruck<br />
Die Punkteejagd begann für den Neustädter<br />
<strong>SC</strong> mit einem Doppel vor 9.000 Zuschauern<br />
auf der Hohen Warte. Die Neustädter verloren<br />
gegen rapid 0:2. Seine Heimstärke bewies der<br />
<strong>SC</strong> dann mit einem 2:0-Sieg gegen den späteren<br />
Meister LASK; Tore: Schatzer, Hoffmann,<br />
Werner Artner. Die Hohe Warte war kein guter<br />
Boden für die Neustädter: Gegen die Vienna<br />
gab es ein 1:3; Tor: Schatzer. Mit einem 2:2 daheim<br />
gegen den GAK setzte der <strong>SC</strong> die Herbstsaison<br />
fort: Tore: Tiefenbrunner, Werner Artner.<br />
Dann fielen die Neustädter in ein ,,Loch“.<br />
Es folgten drei Niederlagen: 2:4 bei Admira/<br />
Energie (Tore: Werner Artner, Schatzer) 1:2<br />
beim <strong>Wiener</strong> Sportklub (Tor: Herzog) daheim<br />
vor 7.000 Zusehern gegen Wacker Innsbruck<br />
0:2; Tore: Senekowitsch 2. Ein 0:0 beim WAC<br />
war ein kleiner Lichtblick. Aber es folgte umgehend<br />
eine peinliche 0:1-Heimniederlage gegen<br />
Kapfenberg. Jedoch: Die letzten vier Spiele im<br />
Herbst 1964 blieb der WN<strong>SC</strong> ungeschlagen:<br />
3:1 in Graz gegen Sturm (Tore: Bierbaumer,<br />
Schatzer, Tiefenbrunner), 0:0 daheim gegen<br />
Schwechat und dann die Sensation: Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> siegte durch ein Schatzer-Tor am 21.<br />
November im <strong>Wiener</strong> Stadion gegen die Austria<br />
1:0. Ein 0:0 daheim gegen Wacker beschloss<br />
diese gute Serie. Der Frühjahrsstart stand für<br />
den Neustädter <strong>SC</strong> unter keinem guten Stern:<br />
Daheim 0:1 gegen rapid, 1:3 beim LASK; Tor:<br />
Bierbaumer. Zwei unentschieden – 1:1 daheim<br />
gegen die Vienna (Tor: Frank) und ein 0:0 beim<br />
GAK – waren eine gute Ausbeute. Nach einer<br />
0:1-Heimniederlage gegen Admira/Energie ging<br />
es beim Neustädter <strong>SC</strong> wieder aufwärts.<br />
Es folgten drei Siege in Serie: Der <strong>Wiener</strong><br />
Sportklub wurde im Neustädter Stadion 2:0<br />
geschlagen. Beide Tore schoss der überragende<br />
30 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Fritz Tiefenbrunner. Als krasser Außenseiter fuhren<br />
die Neustädter nach Innsbruck. Wacker war<br />
seit zweieinhalb Jahren daheim ungeschlagen.<br />
Aber die Tore von Ernö Frank (2) und Hubert<br />
Hutfleß machten die Sensation perfekt: Der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> siegte 3:2. Als Draufgabe gab es<br />
noch einen 3:1-Heimsieg gegen den WAC (Tore:<br />
Frank, Schatzer, Seidl). Ein 0:0 daheim gegen<br />
Sturm Graz stellte die Zuschauer zufrieden.<br />
Nicht erwartet wurde eine 1:2-Niederlage in<br />
Schwechat (Tor: Werner Artner). Das Finish der<br />
Meisterschaft 1964/65 war wieder sensationell.<br />
Der <strong>Wiener</strong> Austria gelang keine revanche für<br />
die 0:1-Niederlage im Herbst. Die <strong>Wiener</strong> Startruppe<br />
verlor im Neustädter Stadion vor 4.500<br />
Zusehern sang- und klanglos 0:2. Beide Tore<br />
schoss Fritz Tiefenbrunner. Der Abschluss war<br />
wieder hervorragend: Auf dem heißen Wackerplatz<br />
siegte der Neustädter <strong>SC</strong> klar 3:0: Tore:<br />
Frank 2, Schatzer.<br />
Mit 23 Punkten und dem 9. Tabellenplatz hatte<br />
der Neustädter <strong>SC</strong> die Erwartungen erfüllt. Der<br />
WN<strong>SC</strong> hatte auch das Cupfinale erreicht und<br />
spielte im Europacup der Cupsieger.<br />
Tore: 8 Tore: Schatzer, 6 Tore: Tiefenbrunner,<br />
Frank, 4 Tore: Artner, 2 Tore: Bierbaumer, Seidl,<br />
1 Tor: Hoffman, Herzog, Hutfleß.<br />
<strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> (Kader): Schneider, Kodnar;<br />
Ofenbach, Fenz, Herzog, Hutfleß, Steiger,<br />
Fresser, Artner, Bierbaumer, Frank, Tiefenbrunner,<br />
Hoffmann, Schatzer, Neudauer, Seidl,<br />
Schweiger, Aust, Puchegger, Hasenöhrl, Herzog,<br />
Artner II, Kapaun, Ofenbach II, Willfurth.<br />
Frühjahr 1964:<br />
Der <strong>SC</strong> gegen Admira-Energie im <strong>Wiener</strong> Stadion
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
31
Saison 1965/66: Knapp dem Abstieg entronnen<br />
Fritz Kominek hatte Anfang der Saison 1965/66<br />
Adi Patek <strong>als</strong> Trainer beim Neustädter <strong>SC</strong> abgelöst.<br />
Die Neustädter Elf stützte sich fast nur auf<br />
Spieler der vergangenen Spielzeit. Man wusste,<br />
dass es schwer werden wird, den Nationalligaklassenerhalt<br />
zu schaffen.<br />
Dabei begann die Herbstsaison geradezu sensationell:<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> schlug daheim rekordmeister<br />
rapid 3:1. Die Hütteldorfer hatten<br />
zwar durch Gustl Starek zur Pause 1:0 geführt,<br />
aber in der zweiten Spielhälfte wuchsen die <strong>SC</strong>-<br />
Spieler über sich hinaus. Karl-Heinz Schatzer,<br />
Pepi Fresser mit einer 25-Meter-Bombe in die<br />
Kreuzecke und Fritz Tiefenbrunner sorgten mit<br />
herrlichen Toren für die Sensation. Zum ersten<br />
Mal hatte der Neustädter <strong>SC</strong> im siebenten<br />
Staatsligajahr rapid bezwungen. Hatte man<br />
sich von diesem herrlichen Start für die nächsten<br />
Spiele zu viel versprochen? Wahrscheinlich,<br />
denn es gab in den nächsten sieben Spielen<br />
nur zwei unentschieden und fünf Niederlagen.<br />
Gegen den GAK erreichte man ein 2:2 (Tore:<br />
Schatzer, Lenzinger), in Simmering remisierte<br />
der <strong>SC</strong> 3:3 (Tore: Werner Artner 2, Bierbaumer).<br />
Erst in der neunten runde konnte die<br />
Misserfolgsserie endlich gestoppt werden. Der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> schlug daheim Austria Salzburg<br />
durch Tore von Hoffmann und Lenzinger 2:0.<br />
Bis zum Ende der Herbstmeisterschaft gab es<br />
nur mehr zwei Erfolgserlebnisse: 2:1 gegen<br />
Kapfenberg (Tore: Tiefenbrunner, Schatzer) und<br />
1:1 daheim gegen Austria Salzburg (Tor: Seidl).<br />
Mit neun Punkten nach der Herbstmeisterschaft<br />
war die Bilanz nicht überragend.<br />
Auch das Frühjahr begann schwach. In den<br />
ersten fünf Spielen gab es nur ein halbes Erfolgserlebnis:<br />
0:0 daheim gegen den LASK. Ein<br />
1:0-Heimsieg gegen Simmering bedeutete in<br />
der 19. runde den ersten Frühjahrssieg; Tor:<br />
Hutfleß. Durch einen nicht erwarteten<br />
3:1-Sieg daheim gegen<br />
Wacker Innsbruck schöpfte der<br />
<strong>SC</strong> <strong>Neustadt</strong> neue Hoffnung auf<br />
den Klassenerhalt; Tore: Werner<br />
Artner, Hoffmann, Schatzer. Sensationell<br />
war in der 22. runde<br />
der 2:1-Auswärtssieg bei Austria<br />
Salzburg; Tore: Seidl, Hoffmann.<br />
Weil dam<strong>als</strong> die <strong>SC</strong>-Funktionäre<br />
vollzählig daheim blieben, kriti-<br />
32 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Die Torschützen<br />
beim 3:1<br />
gegen Rapid:<br />
Tiefenbrunner,<br />
Schatzer,<br />
Fresser<br />
(v.li.n.re.)<br />
sierte die „<strong>Wiener</strong> Neustädter Zeitung“ den <strong>SC</strong>-<br />
Vorstand schwer. Die WN<strong>SC</strong>-reporter erhielten<br />
<strong>als</strong> Konsequenz ein Stadionverbot. Die Journalistengewerkschaft<br />
reagierte und verhängte ein<br />
Berichterstattungsverbot über den Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Der 6:1-Heimsieg gegen die Vienna in der<br />
letzten runde wurde totgeschwiegen; Tore:<br />
Tiefenbrunner 2, Hutfleß, Lenzinger, Hoffmann,<br />
Seidl. Aber auch er half dem WN<strong>SC</strong> nicht. Die<br />
Elf war <strong>als</strong> Tabellenzwölfter mit nur 19 Punkten<br />
zum Abstieg verurteilt. Da gab es ein Wunder:<br />
Schwechat schloss sich aus finanziellen Gründen<br />
an die Austria an und verzichtete auf den Platz in<br />
der Nationalliga. Dem <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
wurde der Abstieg erspart.<br />
<strong>SC</strong>-Torschützen: 6 Tore: Tiefenbrunner, 5 Tore:<br />
Seidl, 4 Tore: Werner Artner, Schatzer, Hoffmann,<br />
3 Tore: Lenzinger, 2 Tore: Hutfleß, 1 Tor:<br />
Bierbaumer, Fresser.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach,<br />
Fenz, Hutfleß, Neudauer, Steiger, Fresser,<br />
Lenzinger, Seidl I, Tiefenbrunner, Schatzer,<br />
Dierdorf, W. Artner, Hoffmann, Seidl I, Kapaun,<br />
Grabner, Weiss, Seidl II.<br />
Gezeichnet, aber glücklich: Der <strong>SC</strong> bezwang Salzburg auswärts 2:1.
Vom Gestern<br />
1966/67: Der Abstieg<br />
Mit viel Glück hatte der 1. <strong>Wiener</strong> Sportklub in<br />
der Saison 1965/66 durch den freiwilligen Verzicht<br />
Schwechats den Abstieg aus der Nationalliga<br />
verhindert. Die Aussichten für die kommende<br />
Saison waren allerdings mager. Nach zwei<br />
Herbstniederlagen gegen Bregenz und Admira-<br />
Energie klappte es in der dritten runde mit dem<br />
ersten Sieg: Der <strong>SC</strong> schlug daheim seinen alten<br />
rivalen Kapfenberg 2:0, beide Tore schoss der<br />
Ex-Kapfenberger Hammerl. Niederlagen gegen<br />
Wacker Wien, Wacker Innsbruck und rapid<br />
schickten den WN<strong>SC</strong> in die unteren Tabellenregionen.<br />
Fast eine Erlösung war der 2:1-Heimsieg<br />
gegen Sturm Graz; Tore: Frank, Hutfleß. Ein 2:2<br />
daheim gegen GAK (Tore: Hamerl, Fenz) und ein<br />
1:0-Heimsieg gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub (Tor:<br />
Hannes Schmid) sorgten dann für acht Punkte<br />
nach dem Herbstdurchgang 1966.<br />
In den ersten sechs runden der Frühjahrsmeisterschaft<br />
zeichnete sich bereits der Abstieg aus<br />
der höchsten Spielklasse ab: Es gab nur einen<br />
Erfolg mit dem 1:0-Sieg in Kapfenberg; Tor:<br />
Seidl. Trotz einer hervorragenden Leistung auf<br />
dem rapidplatz verlor der <strong>SC</strong> 0:1. Nach der<br />
0:2-Niederlage gegen Wacker Innsbruck gab es<br />
nur mehr wenig Hoffnung. In den nächsten drei<br />
Spielen holte der WN<strong>SC</strong> vier Punkte: 1:1 in Graz<br />
gegen Sturm (Tor: Hanbauer), 2:1 auf der Hohen<br />
Warte gegen die Vienna (Tore: Tiefenbrunner,<br />
Hanbauer) und 1:1 daheim gegen den LASK (Tor:<br />
Tiefenbrunner). Drei Niederlagen (gegen den<br />
GAK, Austria Wien und den <strong>Wiener</strong> Sportklub)<br />
besiegelten das Schicksal des Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
Da half auch ein 1:0-Heimsieg im letzten Spiel<br />
gegen Austria Klagenfurt nichts; Tor: Hanbauer.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> musste mit Wacker Wien und<br />
Kapfenberg in die regionalliga Ost absteigen.<br />
<strong>SC</strong>-Tore: 5 Tore: Hamerl, 3 Tore: Tiefenbrunner,<br />
Hanbauer, 2 Tore: Schmid, Seidl, 1 Tor: Dierdorf,<br />
Hoffmann, Frank Hutfleß, Fenz, Ofenbach.<br />
<strong>SC</strong>-Team (Kader): Schneider, Kodnar; Ofenbach<br />
I, Hammerl, Dierdorf, Hoffmann, Frank, Hutfleß,<br />
Fenz, Schmid, Seidl, Hanbauer, Tiefenbrunner,<br />
Ofenbach, Hutfleß, Lenzinger, Kapaun, Fresser,<br />
Hoffmann, Pfalzer, Ofenbach II, G. Geissler.<br />
Im Herbst 1967 übernahm<br />
Karl Koller für 3 Monate<br />
das Trainerzepter.<br />
Das <strong>SC</strong> Team 1966/67.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
33
1967-1974 Das Trainerkarusell<br />
Stefan Neubauer wird 1968 Trainer<br />
Nach dem Abstieg 1967 aus der obersten Spielklasse<br />
gab es beim <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
gleich einen Trainerwechsel. Fritz Kominek wurde<br />
vom 86-fachen Ex-Internationalen Karl Koller abgelöst.<br />
Koller hatte seine Karriere bei der Vienna<br />
beendet. <strong>Neustadt</strong> war seine erste Trainerstation.<br />
Sie dauerte allerdings nicht lange. Nach zwei<br />
Monaten wurde Koller bei ,,Nacht und Nebel“<br />
abgelöst. Sein Nachfolger war der Ex-Austrianer<br />
Harry Aurednik, der aus Zypern nach Österreich<br />
zurückgekehrt war. Aber auch ,,Zauberer“ Aurednik,<br />
so sein Spitzname, konnte keine Wunder<br />
wirken. Der Neustädter <strong>SC</strong> landete nach der Saison<br />
1967/68 mit 31 Punkten abgeschlagen auf<br />
dem siebenten Tabellenplatz. Der rückstand zum<br />
Meister Wacker Wien betrug 14 Zähler.<br />
Man setzte große Hoffnungen auf die Saison<br />
1968/69. Der Wiederaufstieg in die oberste<br />
Spielklasse war das Ziel. Die Herbstpunktejagd<br />
1968 war eine einzige Enttäuschung. Es<br />
gab nur sechs Punkte, die gleichbedeutend mit<br />
dem letzten Tabellenplatz waren. Harry Aurednik<br />
wurde vorzeitig abgelöst. Die Trainerfrage<br />
34 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
musste rasch gelöst werden. Sektionsleiter<br />
Franz Schönecker wollte Dr. Szomoray von Mattersburg<br />
verpflichten. Der Vorstand entschied<br />
anders: Der Sauerbrunner Stefan Neubauer, er<br />
arbeitete bereits <strong>als</strong> Assistent Fritz Komineks,<br />
wurde neuer <strong>SC</strong>-Trainer. Schönecker legte sein<br />
Amt aus Protest zurück.<br />
Vor Stefan Neubauer lag eine schwere Aufgabe.<br />
Mit nur sechs Punkten auf dem Konto sollte der<br />
Abstieg im Frühjahr 1969 aus der regionalliga<br />
Ost verhindert werden. Stefan Neubauer war<br />
eine Psychologe. Der Neustädter <strong>SC</strong> hatte eine<br />
spielstarke Elf, die allerdings im Herbst 1968<br />
zerstritten und uneinig war. Neubauer verstand<br />
es, aus dem zerstrittenen Haufen wieder eine<br />
Einheit zu formen.<br />
Das Frühjahr begann mit einem 1:0-Sieg in<br />
Brunn. Torschütze war Fredi Hoffmann. Es<br />
folgte ein 2:1-Heimerfolg gegen Elektra; Tore:<br />
Eitzenberger, Horvath. Ein 1:4 bei Schwechat<br />
(Torschütze: Ferschitz) war wieder ein rückschlag.<br />
Aber dann entfernte sich der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> mit drei Siegen aus der Abstiegszone: 2:1<br />
daheim gegen WAC (Tore: Horvath, Eigentor),<br />
ein sensationeller 3:2-Sieg auf der Hohen<br />
Warte beim Tabellenführer und späteren Meister<br />
Vienna (Tore: Horvath 2, Blümel) und ein<br />
3:1-Heimsieg gegen Oberwart (Tore: Blümel,<br />
Horvath, Kapaun) waren lebenswichtig. Ein 0:1<br />
in Tulln spielte keine rolle mehr. Durch Siege<br />
gegen Helfort, Simmering (1:0, Tor Hoffmann),<br />
zwei unentschieden in Siegendorf (2:2, Tore:<br />
Horvath 2) und daheim gegen Semperit Traiskirchen<br />
(2:2, Tore: Kapaun, Hoffmann) war der<br />
<strong>SC</strong> gerettet. Ein 4:1-Sieg im letzten Spiel beim<br />
NAC war ein schöner Schlusspunkt, Torschützen:<br />
Blümel, Hoffmann, Kapaun, Horvath.<br />
Die <strong>SC</strong>-Elf 1971
Vom Gestern<br />
Mit 22 Punkten und dem 10. Tabellenplatz hatte<br />
sich der Neustädter <strong>SC</strong> in der regionalliga gerade<br />
noch behauptet. Der Abstand auf Meister<br />
Vienna betrug allerdings satte 20 Punkte.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team im Frühjahr 1969: Wolf, Artner;<br />
Ofenbach, Eitzenberger, Lenzinger, Fenz,<br />
Nemeth, Günter Geissler, Hutfleß, Dierdorf,<br />
Horvath, Blümel, Ferschitz, Hoffmann, Kapaun,<br />
Schlögl, Schatzer, Bachtrögl.<br />
Im Sommer 1969 löste Fritz Kominek wieder<br />
den ,,retter“ Stefan Naubauer ab, der sich einer<br />
dringenden Knieoperation unterziehen sollte.<br />
Kominek arbeitete allerdings erfolglos: Das <strong>SC</strong>-<br />
Team hatte nach sechs Spielen erst drei Punkte<br />
auf dem Konto. Stefan Neubauer hatte seine<br />
Knieoperation verschoben und kehrte wieder<br />
auf die <strong>SC</strong>-Trainerbank zurück.<br />
In den nächsten Jahren konnte sich der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> allerdings nicht besonders auszeich-<br />
3.12 Die Zeit in der Nationalliga (1974 – 1981)<br />
Durch Reform Aufstieg in die Nationalliga<br />
Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> 1976/77 in der Nationalliga<br />
Die regionalligen Ost, Mitte und West waren von<br />
1959 bis 1974 zugleich die zweithöchste Spielklasse<br />
Österreichs. Die Meister stiegen direkt<br />
in die oberste Spielklasse auf. 1974 kam es zu<br />
einer reform: Die 1. Bundesliga wurde auf zehn<br />
Vereine reduziert. Es gab sieben Absteiger ohne<br />
nen. 1969/70 gab es 5. Platz. 1970/71 landete<br />
der <strong>SC</strong> auf dem 8. rang. Stefan Neubauer blieb<br />
bis zum Sommer 1971 <strong>SC</strong>-Trainer und wurde<br />
dann von Sepp Schneider, der sich von <strong>Wiener</strong><br />
Austria abgemeldet hatte, abgelöst.<br />
Schneider war vorerst sehr erfolgreich und wurde<br />
mit dem <strong>SC</strong> 1971 überlegen Herbstmeister<br />
der regionalliga Ost. Im letzten Herbstspiel gab<br />
es vor 6.000 Zuschauern im Neustädter Stadion<br />
ein 2:0 gegen Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>; Tore;<br />
Horvath, Wograndl. Im Frühjahr folgte allerdings<br />
ein bis auf heute unerklärlichen rückfall<br />
des <strong>SC</strong>-Teams. Es war eine der schwärzesten<br />
Kapitel des Neustädter <strong>SC</strong>: Der ,,kleine“ Bruder<br />
Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, unter Trainer Hans<br />
Besenlehner, wurde Ostligameister und stieg in<br />
die oberste Spielklasse auf. Die Sonne schien<br />
für den Neustädter <strong>SC</strong> erst wieder nach der<br />
Saison 1973/74 mit dem Aufstieg in die zweithöchste<br />
Spielklasse.<br />
Rücksicht auf ihre sportliche Qualifikation. Jedes<br />
Bundesland sollte mit einem Klub ganz oben<br />
vertreten sein. Ausnahmen waren Wien mit zwei<br />
Klubs und Vorarlberg ohne Oberhausverein. Aus<br />
der obersten Spielklasse mussten 1974 diese<br />
sieben Klubs absteigen: Alpine Donawitz, <strong>Wiener</strong><br />
Sportklub, Simmering, GAK, radenthein/Villach,<br />
Vienna und der FC Vorarlberg.<br />
Die Nationalliga wurde <strong>als</strong> zweithöchste Spielklasse<br />
mit 14 Vereinen eingeführt.<br />
Es war ein Glücksfall: Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub war <strong>als</strong> Tabellenzweiter der regionalliga<br />
Ost beim Aufstieg in die neue Nationalliga dabei.<br />
Das <strong>SC</strong>-Team 1974 unter Trainer Sepp Schneider:<br />
Feurer, Wachtler, Kopinits, Bachtrögl, Schmid,<br />
Kapaun, Wograndl, Wultsch, Horvath, Neusiedler,<br />
Wustinger, Feilhofer, Weiß, Tritremmel.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
35
Saison 1974/75: Auf Anhieb Platz 8<br />
Der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub spielte <strong>als</strong> <strong>SC</strong><br />
radio Winkler in der neuen Nationalliga und war<br />
unter Trainer Sepp Schneider und dem legendären<br />
Obmann Dr. Willi roch auf Anhieb sehr<br />
erfolgreich. Der Start gestaltete sich mit einem<br />
2:0-Sieg in Simmering bestens (Tore: Neusiedler,<br />
Bachtrögl). Im ersten Heimspiel gab es<br />
gegen Alpine Donawitz durch einen Treffer von<br />
Neusiedler einen 1:0-Erfolg. Auswärts setzte es<br />
in der dritten runde bei rapid Lienz mit einem<br />
0:1 die erste Niederlage. Aber dann lief der <strong>SC</strong>-<br />
Motor auf Hochtouren: In den nächsten sechs<br />
Spielen gab es zwei Siege und vier unentschieden.<br />
Höhepunkt war ein 5:2-Heimsieg gegen<br />
Wolfsberg; Tore: Bachtrögl 2, Neusiedler 2 und<br />
ein Eigentor. unentschieden gegen Vienna, Vorwerk<br />
Bregenz, <strong>Wiener</strong> Sportklub und Kapfenberg<br />
sowie ein 2:1-Heimerfolg gegen Bischofshofen<br />
(Tore: Hejc, Wustinger) waren eine gute Zwischenbilanz.<br />
Ein rückfall waren das<br />
0:1 in Villach und eine 0:4-Niederlage<br />
beim späteren Meister GAK. Erfolge<br />
gab es gegen Stockerau (3:2,<br />
Tore: Wachtler, Horvath, Ferschitz)<br />
und daheim gegen Dornbirn (2:1,<br />
Tore: Ferschitz, Wustinger). Nach<br />
der Herbstsaison belegte der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> mit 16 Punkten den ausgezeichneten<br />
dritten Tabellenplatz.<br />
Lediglich vier Punkte lag die <strong>SC</strong>-Elf<br />
hinter dem Herbstmeister GAK.<br />
Saison 1975/76: Sensationeller 2. Platz<br />
Schon im Herbst 1975 überraschte der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> unter Trainer Karl Kowanz mit hervorragenden<br />
Leistungen. Es gab einige Höhepunkte:<br />
Zum Auftakt siegten die Neustädter<br />
gegen den alten rivalen Kapfenberg durch ein<br />
Tor von Hans Horvath. Vor allem daheim waren<br />
die Neustädter eine Großmacht. In acht Spielen<br />
gab es sieben Siege und nur ein unentschieden<br />
gegen Tulln. Die höchsten Erfolge feierte die<br />
<strong>SC</strong>-Elf gegen Bludenz (3:1; Tore: Grasmuck,<br />
Feilhofer, Horvath), gegen Stockerau (4:1; Tore:<br />
Wultsch 2, Wustinger, Horvath), gegen Alpine<br />
Donawitz (4:1; Tore: Wustinger, Wultsch, Feilhofer,<br />
Grasmuck), gegen den SAK (3:0; Tore:<br />
Schmid, Horvath, Feilhofer) und gegen Wolfsberg<br />
(6:0; Tore: Grasmuck 2, Pichl, Wustinger,<br />
36 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Im Frühjahr 1975 klappte es dann nicht mehr<br />
so gut. Die Winkler-Elf kam nur mehr auf 10<br />
Zähler. Höhepunkte waren ein 5:0-Heimerfolg<br />
gegen rapid Lienz; Tore: Neusiedler 2, Horvath<br />
2, Hoffmann). Gegen Vorwerk Bregenz gab es einen<br />
2:0-Heimsieg; Tore: Wultsch, Kapaun. Durch<br />
einen Neusiedler-Treffer siegte die <strong>SC</strong>-Elf daheim<br />
gegen Villach/radenthein 1:0. Im letzten Heimspiel<br />
gab es einen 3:0-Erfolg gegen den bereits<br />
<strong>als</strong> Meister feststehenden GAK; Tore: Horvath,<br />
Neusiedler, Wultsch. Mit dem 8. Platz und 26<br />
Punkten beendete der <strong>SC</strong> radio Winkler die erste<br />
Saison in der Nationalliga.<br />
Die <strong>SC</strong>-Torschützen in der Saison 1974/75:<br />
Neusiedler (12), Horvath (6), Wultsch (3), Wustinger<br />
(2), Ferschitz (2), Kapaun, Hoffmann,<br />
Feilhofer, Hejc, Wachtler (je 1).<br />
Wultsch, Kapaun). Nach dem Herbstdurchgang<br />
lag der Neustädter <strong>SC</strong> auf dem vierten Tabellenplatz.<br />
Herbstmeister wurde die Vienna.<br />
Im Frühjahr lief es noch besser. In den ersten<br />
vier Spielen gab es drei Siege und ein remis.<br />
Der Start in Kapfenberg war mit einem 3:0-<br />
Sieg hervorragend; Tore: Weninger, Wustinger,<br />
Wultsch. In der zweiten runde gab es mit dem<br />
1:0-Heimsieg gegen den Tabellenführer Vienna<br />
eine Sensation. Den Treffer schoss Wultsch.<br />
Nach der vierten Runde fiel der WN<strong>SC</strong> zurück.<br />
Drei Niederlagen und ein unentschieden warfen<br />
die Elf aus dem Titelrennen.
Vom Gestern<br />
Dafür war das Finish umso besser. In den letzten<br />
sieben Partien gab es fünf Siege und zwei unentschieden.<br />
Höhepunkte waren da der 2:1-Sieg gegen<br />
den <strong>Wiener</strong> Sportklub (Tore: Kapaun, Hejc)<br />
und der 4:0-Heimerfolg gegen Eisenstadt (Tore:<br />
Wustinger 2, Grasmuck, Eigentor).<br />
In der Endabrechung landete der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> (mit Goalie Herbert Feurer) hinter Meister<br />
Saison 1976/77: Wieder vorne dabei<br />
Der <strong>SC</strong> radio Winkler startete unter Coach<br />
Kowanz mit zwei Siegen gegen SV St. Veit (3:2;<br />
Tore: Kapaun, Wustinger, Horvath) und Casino<br />
Bregenz (3:1; Tore: Horvath 2, Wultsch) sowie<br />
einem 2:2 in Villach (Tore: Neusiedler, Weninger).<br />
Eine 1:2-Niederlage beim späteren Herbstmeister<br />
Alpine Donawitz war ein rückschlag.<br />
Dann folgten vier erfolgreiche Spiele gegen<br />
Stockerau (1:0, Tor: Horvath), bei Simmering<br />
(1:0, Tor: Wultsch), gegen Austria Klagenfurt<br />
(0:0) und gegen Amateure St. Veit (2:1, Tore:<br />
Wultsch, Horvath). Ein 1:3 in Krems war ein<br />
herber rückschlag, aber in den letzten sechs<br />
runden der Herbstpunktejagd blieb der <strong>SC</strong> radio<br />
Winkler ungeschlagen. Beachtenswert war ein<br />
1:1 gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub (Tor: Schmid).<br />
Wolfsberg blieb im Neustädter Stadion 0:3 auf<br />
der Strecke; Tore: Wustinger, Horvath, Eigentor.<br />
Der <strong>SC</strong> radio Winkler beendete den Herbstdurchgang<br />
1976 auf dem zweiten Platz nur drei<br />
Punkte hinter Herbstmeister Alpine Donawitz.<br />
Das Frühjahr 1977 begann nicht ganz nach<br />
dem Wunsch der vielen <strong>SC</strong>-Fans: In den ersten<br />
Vienna auf dem zweiten Platz und ließ starke<br />
Teams wie den <strong>Wiener</strong> Sportklub, Eisenstadt<br />
und Simmering hinter sich.<br />
Die <strong>SC</strong>-Tore schossen dam<strong>als</strong>: Wultsch (12),<br />
Horvath (11), Wustinger (8), Feilhofer (6),<br />
Grasmuck (5), Kapaun (4), Schmid (2), Weninger,<br />
Hejc, Pichl (je eines).<br />
Spielen gab es gegen St. Veit und Villach nur<br />
unentschieden, in Bregenz setzte es eine 0:1-<br />
Niederlage. Aber dann steigerte sich die <strong>SC</strong>-Elf<br />
in einen wahren Spielrausch und blieb in acht<br />
Spielen in Serie ungeschlagen: Die Bilanz war<br />
mit sechs Siegen und zwei remis hervorragend.<br />
Der absolute Höhepunkt war der 2:0-Heimsieg<br />
vor 7.500 Zuschauern gegen Herbstmeister<br />
Alpine Donawitz. Beide Treffer schoss Wultsch.<br />
Den höchsten Sieg gab es auswärts gegen<br />
<strong>SC</strong>A St. Veit mit einem 6:1; Tore: Grasmuck<br />
2, rasinger, Wustinger, Bachtrögl, Wultsch.<br />
Die <strong>SC</strong>-Elf war im Titelrennen dabei. Erst eine<br />
sehr unglückliche 2:3-Niederlage in Wolfsberg<br />
beendete die Erfolgsserie. Ein knappes 0:1<br />
beim <strong>Wiener</strong> Sportklub warf den <strong>SC</strong> endgültig<br />
aus dem Titelrennen. Meister wurde der <strong>Wiener</strong><br />
Sportklub. Der WN<strong>SC</strong> landete auf dem guten<br />
dritten Platz.<br />
Die Tore schossen Horvath (11), Wultsch (10),<br />
Grasmuck (6), Neusiedler (5), Wustinger,<br />
Schmid, Bachtrögl (je 3), Kapaun, Hejc (je 2),<br />
Feilhofer, rasinger, Weninger; ein Eigentor.<br />
Die <strong>SC</strong>-Elf unter Karl Kowanz<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
37
Saison 1977/78: Rückfall ins Mittelfeld<br />
In dieser Saison konnte der Neustädter <strong>SC</strong><br />
leider nicht an die großen Erfolge der beiden<br />
Vorsaisonen anschließen. Trainer Kowanz wurde<br />
mitten in der Saison von rudi Szanwald abgelöst.<br />
Weil der Ex-Sportklub-Torhüter aber<br />
dann zu teuer war, übernahmen Hans Horvath<br />
und Hubert Hutfleß das Training. Es folgte ein<br />
rückfall ins Mittelfeld. Nach einem 1:0-Startsieg<br />
daheim gegen Kapfenberg (Tor: Wultsch) gab<br />
es drei Niederlagen gegen Austria Klagenfurt,<br />
ASK Salzburg und Eisenstadt. Die <strong>SC</strong>-Elf erholte<br />
sich dann zwar wieder, aber der ganz große<br />
Erfolg blieb aus. Vor allem auswärts zeigte<br />
die Mannschaft Schwächen: Es gab im Herbst<br />
1977 nur zwei Auswärtssiege (2:0 in Tulln;<br />
Tore: Wustinger, Bachtrögl und 3:1 in St. Veit,<br />
Tore: Wultsch, Horvath, Tritremmel). Beim<br />
Herbstmeister Austria Salzburg gab es gar eine<br />
0:4-Schlappe. Die <strong>SC</strong>-Elf landete nach dem<br />
Herbstdurchgang mit elf Punkten rückstand auf<br />
Herbstmeister Austria Salzburg nur auf dem<br />
Saison 1978/79: WN<strong>SC</strong> war gefährdet<br />
Der Start gelang mit vier Siegen und zwei<br />
Niederlagen gar nicht so schlecht. Erfolge gab<br />
es gegen Anif (4:0, Tore: Grasmuck 2, Kapaun,<br />
Neusiedler), Eisenstadt (1:0, Tor: Horvath),<br />
Kittsee (1:0, Tor: Wultsch) und Dornbirn (3:1,<br />
Tore: Grasmuck, rasinger, Neusiedler). Gegen<br />
Alpine Donawitz und den FavAC verlor der Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Auch in den nächsten acht Spielen<br />
gab es keinen Sieg: unentschieden gegen <strong>SC</strong>A<br />
St. Veit, Kapfenberg, Wolfsberg und Bregenz<br />
waren die einzigen Erfolgserlebnisse. Erst in der<br />
letzten runde brach der Bann mit einem 2:0-<br />
Heimsieg gegen SV St. Veit (Tore: Wustinger,<br />
Fleck). Der Neustädter <strong>SC</strong> landete nach dem<br />
Herbstdurchgang 1978 nur auf dem 10. rang<br />
mit der Abstiegsgefahr im Nacken.<br />
Saison 1979/80: Gerade noch gerettet<br />
Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub hatte mit<br />
der Firma Progress einen neuen Sponsor erhalten<br />
und trug auch dessen Namen. Trainer wurde<br />
wieder Sepp Schneider, der im Dezember 1978<br />
allerdings von Manfred Fenz abgelöst wurde.<br />
Die Herbstmeisterschaft begann mit drei Nie-<br />
38 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
enttäuschenden siebenten Tabellenplatz.<br />
Das Frühjahr 1978 begann mit drei Niederlagen<br />
gegen Kapfenberg, Austria Klagenfurt und<br />
ASK Salzburg mehr <strong>als</strong> enttäuschend. Hoffnung<br />
gab ein 5:2-Heimsieg gegen den alten rivalen<br />
Eisenstadt (Tore: Neusiedler 2, Wultsch 2,<br />
Horvath). Dann wechselten Licht- und Schattenseiten.<br />
Als Erfolg durfte das 0:0 gegen den<br />
späteren Meister Austria Salzburg angesehen<br />
werden. Mit zwei Siegen (2:1 gegen Dornbirn;<br />
Tore: Wustinger, Neusiedler und 2:0 gegen Stockerau;<br />
Tore: Neusiedler, Horvath) und einem<br />
2:2 gegen SV St. Veit (Tore: rasinger, Horvath)<br />
sicherte sich der WN<strong>SC</strong> doch ziemlich sicher den<br />
Klassenerhalt.<br />
Tore: Wultsch, Neusiedler (je 7), Wustinger,<br />
Horvath, (je 6), Grasmuck (4), Kapaun, rasinger<br />
(je 3), Bachtrögl, Schmid, Weninger, Tritremmel<br />
(je 1).<br />
Aber auch das Frühjahr brachte nicht den großen<br />
umschwung. Bis zum ersten Sieg mussten<br />
die <strong>SC</strong>-Fans bis zur dritten runde warten.<br />
In Anif siegte der WN<strong>SC</strong> 2:1 (Tore: Kapaun,<br />
Wultsch). Ein 3:0-Sieg gegen Villach gab wieder<br />
Hoffnung (Tore: Schmid 2, Horvath). Ein sehr<br />
gutes Finish rettete dem <strong>SC</strong> dann mit drei<br />
Siegen gegen Simmering (2:1, Tore: Weninger,<br />
Horvath), gegen den späteren Meister LASK<br />
(2:1, Tore: Neusiedler, Horvath) und gegen<br />
Austria Klagenfurt (3:1, Tore: Schmid, Grießmayer,<br />
Prenner) den Ligaerhalt.<br />
Tore: Neusiedler (8), Horvath (6), Kapaun (5),<br />
Grasmuck (4), Wultsch, Schmid (je 3), Prenner,<br />
Wustinger (je 2), rasinger, Bachtrögl, Fleck,<br />
Weninger, Grießmayer (je eines).<br />
derlagen miserabel. Erst in der vierten runde<br />
gab es mit dem 3:1 in Steyr den ersten Erfolg<br />
(Tore: Pawlek, Frasz, Weninger). Siege blieben<br />
im Herbst 1979 Mangelware. Es gab nur mehr<br />
zwei Erfolge: 4:0 daheim gegen Heid Stockerau<br />
(Tore: Pawlek 3, Neusiedler) und ein 3:0-Aus-
Vom Gestern<br />
wärtssieg beim FavAC (Tore: Pawlek, Grasmuck,<br />
Weninger). Fünf unentschieden gegen<br />
Bregenz/Dornbirn, Simmering, Kapfenberg,<br />
Amateure St. Veit und SSW Innsbruck sorgten<br />
wenigstens für elf Punkte und den 12. Tabellenplatz<br />
knapp vor der Abstiegszone.<br />
Im Frühjahr 1980 gab es einen beinharten<br />
Kampf gegen Abstieg. Die Leistungen blieben<br />
wieder hinter den Erwartungen zurück. Drei Siege<br />
waren eine dürftige Bilanz: 5:0 daheim gegen<br />
Saison 1980/81: Der Abstieg<br />
Was sich bereits in der vorigen Saison abgezeichnet<br />
hatte, wurde leider Wirklichkeit: Der<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub stieg nach sieben<br />
Spieljahren aus der 2. Division ab. Manfred Fenz<br />
wurde im Herbst 1980 <strong>als</strong> Trainer von Gerdi<br />
Springer abgelöst, der allerdings im Frühjahr<br />
gegen Stefan Neubauer und Hubert Hutfleß<br />
ausgetauscht wurde. Der Fall nach dem Abstieg<br />
war tief. Da es durch den Einspruch des <strong>Wiener</strong><br />
Verbandes aus finanziellen Gründen keine Regionalliga<br />
Ost mehr gab, musste der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> ab dem Spieljahr 1981/82 – nach 31 Jahren<br />
– wieder in die NÖ Landesliga zurückkehren.<br />
Der Abstieg zeichnete sich bereits im Herbst ab:<br />
Es gab nur sechs Punkte. resultat: der letzte<br />
Tabellenplatz. Nur ein einziger Sieg stand zu Buche:<br />
3:0 in Bregenz (Tore: Pawlek 2, Eigentor).<br />
Vier unentschieden besserten die Bilanz etwas<br />
auf: 1:1 beim SAK (Tor: ruprecht), 1:1 gegen<br />
Amateure St. Veit (Tor: Neusiedler), 0:0 in Neusiedl<br />
und 0:0 daheim gegen Wolfsberg.<br />
Alle Hoffnungen wurden auf das Frühjahr verschoben.<br />
Da klappte es mit vier Siegen etwas<br />
besser: 1:0 daheim gegen SAK (Tor: Moreno),<br />
Vorwärts Steyr (Tore: Horvath 2, Pawlek, Hofmuth,<br />
Grasmuck), 3:1 in Simmering (Tore: Pawlek<br />
3), 6:1 daheim gegen Wolfsberg (Tore: Pawlek<br />
2, Horvath, Neusiedler, Grasmuck, Eigentor). Ein<br />
1:1 im letzten Heimspiel gegen den FavAC rettete<br />
schließlich den Neustädter <strong>SC</strong> hauchdünn durch<br />
die bessere Tordifferenz den Klassenerhalt.<br />
Torschützen: Pawlek (18), Horvath (4), Grasmuck,<br />
Frasz, Weninger (je 3), Neusiedler (2),<br />
Hofmuth, Grießmayer, Fleck, rasinger, Schmid.<br />
1:0 ebenfalls daheim gegen Neusiedl (Tor: Pawlek),<br />
1:0 gegen SV St. Veit (Tor: untergrabner)<br />
und 4:1 gegen Bregenz (Tore: rupprecht 3,<br />
Weibl). Aber vier unentschieden waren für den<br />
Ligaerhalt einfach zu wenig.<br />
Torschützen: Pawlek (9), rupprecht (4), untergrabner<br />
(3), Moreno, Weninger (je 2), Tatar,<br />
Weibl, Marchl, Neusiedler, Postl.<br />
Der <strong>SC</strong>-Kader in den Nationalligajahren von 1974<br />
bis 1981: Feurer, Koch, Huber, Grill, Haiden;<br />
Wachtler, Weninger, Schmid, Wograndl, Kapaun,<br />
Wustinger, Horvath, Hejc, Bachtrögl, Neusiedler,<br />
Sattler, Wultsch, Feilhofer, Ferschitz, Hofmuth,<br />
Sebesten, Griesmayer, Grasmuck, Pichl, Weiss,<br />
Gruber, Fleck, Koller, Windbichler, rasinger, Cech,<br />
Lintner, Linzer, Tritremmel, Prenner, Koisser, Kolbinger,<br />
radakovits, Walzer, Hiden, Frasz, Pawlek,<br />
rupprecht, Michalitz, Puntigam, Lefor, E. Horvath,<br />
rittenbacher, Metzner, Zehetner, Timplaru, Franta,<br />
Zehetner, Zacsek, Brödl, Zisser, Hilmar, Csap,<br />
Blühberger, Weibl, Schlögl, Postl, Bauer, Moreno,<br />
Swoboda, Wöhrer, Kirisist, Tatar, untergrabner,<br />
Marchl, Jellinek, Sintas, Eder.<br />
Der <strong>SC</strong> Marc Aurel 4 <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> in der 1981/82<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
39
3.13 Landesliga, Regionalliga, 2. Division, Regionalliga,<br />
1. Landesliga, 2. Landesliga<br />
Saison 1992/1993: Nach 30 Jahren wieder Meister<br />
Nach dem Ostligameistertitel 1963 blieb der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> bis 1967 in der Staatsliga. Mit<br />
dem Abstieg kam eine lange Durststrecke. Zwar<br />
gab es schöne Erfolge (unter anderem in der<br />
Nationalliga und in der regionalliga Ost), aber<br />
erst 1993 gelang dem Neustädter Traditionsklub<br />
wieder ein Meistertitel – es war der 14. in seiner<br />
langen Geschichte, der den Aufstieg in die<br />
zweithöchste Spielklasse bedeutete.<br />
Zum <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub kehrte der<br />
Ex-Torhüter, Trainer und Fußballexperte Sepp<br />
Schneider <strong>als</strong> Sportdirektor unter Obmann<br />
Dr. Gerhard Schilcher zurück. In der Saison<br />
1991/92 war der frühere <strong>SC</strong>-Publikumsliebling<br />
Toni Wustinger Trainer des <strong>SC</strong>. Als die Aufstiegshoffnungen<br />
im Frühjahr 1992 nicht erfüllt<br />
wurden, holte Sepp Schneider den früheren Admira/Wacker-<br />
und Mödling-Trainer Ladislav Kuna<br />
zum <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Diese Entscheidung<br />
sollte sich <strong>als</strong> Glücksgriff erweisen.<br />
Der Start im Herbst 1992 war mit einem 1:0-<br />
Sieg bei Casino Baden erfolgreich (Torschütze:<br />
Bilas). Aber schon in der zweiten runde gab es<br />
mit einem 0:1 in Eisenstadt eine herbe Enttäuschung.<br />
Diese Niederlage war für Trainer Kuna<br />
und sein Team ein Alarmsignal. Die Elf steigerte<br />
sich gewaltig: In den nächsten acht Spielen gab<br />
es acht Siege in Serie. Die Statistik: In Hohenau<br />
gab es einen 2:0-Sieg (Tore: Marjanovic, Huszovits),<br />
es folgte ein 2:1 daheim gegen Zwettl<br />
(Tore: Kreiker, Koiner), bei <strong>Wiener</strong>feld siegte<br />
der <strong>SC</strong> 3:2 (Tore: Marjanovic, Kreiker, Gablek).<br />
Auch gegen den FAC blieb man daheim mit 3:0<br />
siegreich (Tore: Oliveira, Gableck, Marjanovic).<br />
In Stadlau marschierten die Neustädter 5:1<br />
über die Hausherren hinweg (Tore: Huszovits,<br />
Gludovatz, Wikipil, Marjanovic, Oliveira), Ybbs<br />
wurde im Neustädter Stadion 2:0 vor 1.500<br />
Fans besiegt (Tore: Koiner, Marjanovic), Baumgarten<br />
blieb in <strong>Neustadt</strong> 1:3 auf der Strecke<br />
(Tore: Bilas, Gableck, Sperhansl), in Bruck siegte<br />
der <strong>SC</strong> 3:0 (Tore: Bilas, Wikipil, Koiner). Der<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> führte die Ostligatabelle<br />
bereits mit vier Punkten Vorsprung vor Zwettl<br />
an. Dann kam ein rückschlag. Gegen Horn gab<br />
es daheim nur ein 1:1 (Tor: Wikipil). In Gmünd<br />
kassierte der <strong>SC</strong> mit einem 2:4 die zweite<br />
40 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Herbstniederlage (Tore: Koiner, Marjanovic). Mit<br />
einem 4:0-Heimsieg gegen Schwechat besserte<br />
der <strong>SC</strong> seine Bilanz aber wieder auf (Tore:<br />
Huszovits 2, Marjanovic, Oliveira). Bei Donaufeld<br />
gab es eine nicht erwartete 1:2-Niederlage<br />
(Tor: Wikipil). Der Schlusspunkt gegen Angstgegner<br />
Sigleß war mit einem 5:1-Sieg wieder<br />
imposant (Tore: Wikipil, Oliveira, Kreiker, Iser,<br />
Koiner). Am Ende dieser erfolgreichen Herbstsaison<br />
1992 holte sich der <strong>SC</strong> mit drei Punkten<br />
Vorsprung vor Gmünd den Herbstmeistertitel<br />
der regionalliga Ost.<br />
und die „Blau-Weissen“ wurden im Frühjahr<br />
1993 ihrer Favoritenrolle mehr <strong>als</strong> gerecht: In<br />
den ersten zwölf runden gab es eine noch nie<br />
erlebte Erfolgsserie. Die Bilanz: Zehn Siege und<br />
nur zwei unentschieden, Niederlagen waren ein<br />
Fremdwort. Aber der reihe nach: Zum Start<br />
gab es ein 2:0 gegen Baden (Tore: Gableck 2).<br />
In Eisenstadt siegte man vor 2.500 Zuschauern,<br />
die Hälfte kam aus <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, 3:1 (Tore:<br />
Hahn, Kreiker, Eigentor). Die <strong>SC</strong>-Fans tanzten<br />
nach dem Spiel Freudentänze auf dem rasen<br />
des Eisenstädter Lindenstadions. Marjanovic<br />
und Pokorny schossen die Tore beim 2:1-Heimsieg<br />
gegen Hohenau. In der vierten Frühjahrsrunde<br />
gab es daheim gegen Zwettl nur ein 2:2<br />
(Tore: Marjanovic, Koiner). Mit Treffern von<br />
Koiner (2), Bilas und Huszovits folgte aber ein<br />
glatter 4:1-Heimsieg gegen <strong>Wiener</strong>feld. Beim<br />
FAC wackelte die Neustädter Erfolgsserie etwas,<br />
aber es reichte zu einem 1:1 (Tor: Pokorny).<br />
Dann lag der WN<strong>SC</strong> wieder voll auf Titelkurs:<br />
3:1 daheim gegen Stadlau (Tore: Marjanovic 2,<br />
Bilas), 2:0 in Ybbs (Tore: Koiner, Sperhansl),<br />
2:0 in Baumgarten (Tore: Huszovits, Gableck),<br />
3:1 daheim gegen Bruck (Tore: Marjanovic,<br />
Sperhansl, Huszovits), 2:1 in Horn (Tore; Bilas,<br />
Eigentor).Gludovatz, Tatar.<br />
Gmünd wurde 7:1 deklassiert, damit wurde<br />
erfolgreich revanche für die Herbstniederlage<br />
genommen; Tore: Huszovits 2, Bilas, Koiner,<br />
Kreiker, Marjanovic, Sperhansl. Der 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklub stand drei runden vor<br />
Ende der Punktejagd mit zehn Punkten Vorsprung<br />
vor Donaufeld <strong>als</strong> Meister und Aufsteiger<br />
in die 2. Division fest. Zwei Niederlagen in Sch-
Vom Gestern<br />
wechat (0:2) und Sigleß (2:3, Tore: Sperhansl,<br />
Hahn) spielten keine rolle mehr. Ein 5:2-Heimsieg<br />
gegen den Tabellenzweiten Donaufeld (Tore:<br />
Huszovits 2, Sperhansl, Marjanovic, Pokorny)<br />
unterstrich die Vormachtstellung der Neustädter.<br />
Der Meistertitel wurde mit zehn Punkten Vorsprung<br />
geholt. Damit konnte man den Titelgewinn<br />
in der B-Liga 1959, dam<strong>als</strong> waren es acht<br />
Punkte Vorsprung, sogar noch übertreffen.<br />
Die Torausbeute war imposant. 77 Treffer in 30<br />
Spielen und nur 31 Verlusttore sprachen eine<br />
deutliche Sprache. Die <strong>SC</strong>-Torschützen dam<strong>als</strong><br />
waren: Marjanovic (13), Huszovits (11), Koi-<br />
Die letzten Highlights<br />
Mit dem rekordvorsprung von zehn Punkten<br />
hatte sich der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
<strong>als</strong>o in der Saison 1992/93 den Meistertitel der<br />
regionalliga Ost geholt. Der Lohn war nach zwölf<br />
Jahren der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse,<br />
die 2. Division. Der Start unter Trainer<br />
Ladislav Kuna und Sportdirektor Sepp Schneider<br />
war vielversprechend: Daheim gab es gegen<br />
Puch durch Tore von Bilas und Aberle einen 2:1-<br />
Erfolg. Wenige Tage später holte sich der WN<strong>SC</strong><br />
einen überraschenden 3:0-Sieg in Krems; Tore:<br />
Oliveira, Koiner, Aberle. Nach zwei runden war<br />
der Neustädter <strong>SC</strong> Tabellenführer der 2. Division.<br />
In <strong>Neustadt</strong> gab es eine neue Fußballbegeisterung:<br />
Zum Heimspiel in der dritten runde gegen<br />
den LASK kamen am 14. August 1993 mehr <strong>als</strong><br />
4.500 Zuschauer. Leider konnten die Neustädter<br />
den hohen Erwartungen nicht gerecht werden.<br />
Publikumsliebling Peter Koiner in Aktion.<br />
ner (10), Bilas (7), Sperhansl (7), Gableck (6),<br />
Wikipil (5), Kreiker (5), de Oliveira (4), Pokorny<br />
(3), Hahn (2), Iser, Gludovatz, drei Eigentore der<br />
Gegner. Auch die Fairness der <strong>SC</strong>-Spieler war<br />
überragend: Es gab nur eine einzige rote Karte<br />
(Bilas). Interessant: Es gab dam<strong>als</strong> Blaue Karten<br />
für Zeitausschlüsse. Der Zuschauerschnitt betrug<br />
bei den Heimspielen des Neustädter <strong>SC</strong> 1.142.<br />
Das <strong>SC</strong>-Erfolgsteam 1993: Frantsich, Ponweiser;<br />
Marjanovic, Huszovits, Kreiker, Sperhansl,<br />
Iser, Koiner, Bilas, Gableck, Wikipil, Pfeiffer,<br />
Konir, de Oliveira, Pokorny, Hahn, Fruhmann,<br />
Gludovatz, Tatar.<br />
Der Meistertitel 1993 wurde mit 1:1 in Horn gefeiert.<br />
Am Ende gab es eine bittere 1:3-Niederlage,<br />
Tor: Aberle. Diese Schlappe löste einen Schock<br />
aus: In den nächsten neun Spielen gab es sieben<br />
Niederlagen und nur zwei unentschieden (Stockerau<br />
2:2, Tore: Koiner, Marjanovic; 0:0 auf<br />
der Hohen Warte gegen die Vienna). Die <strong>SC</strong>-Elf<br />
taumelte in ein schreckliches Formtief. Es gab<br />
hohe Niederlagen: 0:6 in Braunau, 0:5 daheim<br />
gegen den GAK, 1:7 in Spittal, 1:6 in ried. Erst<br />
in der 12. runde erholte sich das <strong>SC</strong>-Team mit<br />
einem 2:1-Sieg daheim gegen den FavAC; Tore:<br />
Gableck (2). Bei einem 4:1-Sieg in Wattens<br />
gab es lebenswichtige Punkte, Tore: Aberle (3),<br />
Wikipil. Leoben wurde im Neustädter Stadion<br />
3:1 bezwungen; Tore: Aberle, Gableck, Oliveira.<br />
Eine unnötige 1:3-Niederlage in Oberwart war<br />
der Schlusspunkt hinter eine doch enttäuschende<br />
Punktejagd in der 2. Division. Der WN<strong>SC</strong> lag mit<br />
zwölf Punkten auf dem schlechten 12. Tabellenplatz.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
41
Das Frühjahr 1994 begann wieder mit drei<br />
Niederlagen gegen Puch, Krems und den LASK<br />
enttäuschend. Erst in der 4. runde gab es mit<br />
einem 3:0-Heimsieg gegen Kufstein einen kleinen<br />
Lichtblick; Tore: Aberle 2, Koiner. Ein 1:0-<br />
Auswärtserfolg bei Stockerau gab ebenfalls neue<br />
Hoffnung; Tor: Huszovits. Aber es folgten drei<br />
Niederlagen gegen die Vienna, Braunau und den<br />
GAK, die mit 0:6 besonders schmerzlich ausfiel.<br />
Das Abstiegsgespenst saß dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
bedrohlich im Nacken. Ein 3:2-Heimsieg gegen<br />
Spittal war erfreulich; Tore: Koiner, Huszovits,<br />
Linhart. Aber was folgte, waren aberm<strong>als</strong> Niederlagen<br />
gegen ried und den FC Linz. Erst im<br />
Finish rettete der WN<strong>SC</strong> den Klassenerhalt. Ein<br />
3:1 beim FavAC (Tore: Aberle 2, Bilas), ein 2:1<br />
daheim gegen Wattens (Tore: Huszovits, Wikipil)<br />
und ein 0:0 daheim gegen Oberwart reichten.<br />
Mit 23 Punkten und dem 13. rang war der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> dem Abstieg entronnen. Der FavAC (19<br />
Punkte), Wattens (13) und Krems (10) mussten<br />
den Gang in die dritte Leistungsstufe antreten.<br />
Die <strong>SC</strong>-Torschützen waren: Aberle (14), Koiner,<br />
Huszovits (je 5), Gableck (3), Bilas, Oliveira,<br />
Marjanovic, Wikipil (je 2), Köck, Linhart je 1).<br />
Der <strong>SC</strong>-Kader 1993/94: Frantsich, Fischer, Klee;<br />
Wallner, Hahn, Fruhmann, Linhart, Koiner, Iser,<br />
Huszovits, Sperhansl, Kreiker, Bilas, Wikipil, Oliveira,<br />
Kapta, Bilas, Gableck, Prochaska, Marjanovic,<br />
Pfeiffer, Köck, Aberle, Primes, Gruber.<br />
Die Punktejagd 1994/95 wurde<br />
zu einem der schwärzesten<br />
Kapitel in der langen Geschichte<br />
des <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs.<br />
Die Elf war unter Trainer<br />
Hans Horvath chancenlos. Da-<br />
42 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Das <strong>SC</strong> Meisterteam 1993<br />
Vom Gestern<br />
ran konnten auch die Verstärkungen Heinz Peischl,<br />
Manfred Kern und Christian Kircher nichts<br />
ändern. In der Herbstpunktejagd gab es nur<br />
einen einzigen Sieg: 4:2 daheim gegen Puch;<br />
Tore: Mudimula, Kern, Kircher. Vier unentschieden<br />
gegen Stockerau (0:0), Klingenbach (1:1;<br />
Tor: Mudimula); Braunau (1:1; Tor: Irlweck) und<br />
Flavia Sola (1:1, Tor: Huszovits) waren daneben<br />
eine mehr <strong>als</strong> dürftige Ausbeute. Mit nur sechs<br />
Punkten lag der Neustädter <strong>SC</strong> nach dem Herbst<br />
aussichtslos am Tabellenende der 2. Division. Im<br />
Frühjahr 1995 ging es im gleichen Trott weiter:<br />
Ein 2:1-Sieg in Klingenbach (Tore: Huszovits,<br />
Linhart) blieb der einzige Erfolg. Zwei unentschieden<br />
kamen <strong>als</strong> Erfolgserlebnisse dazu: 1:1<br />
daheim gegen Gerasdorf (Tor: Leonardo), 0:0 daheim<br />
gegen Oberwart. Der negative Höhepunkt<br />
war die 0:9-Heimschlappe gegen Braunau. Es<br />
war die höchste <strong>SC</strong>-Niederlage seit 1950. Ein 1:5<br />
in Braunau, ein 2:6 bei Slavia Solva sowie ein 0:7<br />
bei der Vienna waren weitere negative Höhepunkte.<br />
Mit nur zehn Punkten musste der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> nach zwei Jahren den bitteren Weg in<br />
die regionalliga Ost antreten. Nur zwei Siege und<br />
22 Niederlagen waren eine traurige Bilanz.<br />
Die <strong>SC</strong>-Tore schossen Huszovits (6), Irlweck, Mudimula<br />
(je 4), Feitzinger (2), Bilas, Kern, Kircher,<br />
Wikipil, Linhart, Leonardo, Gableck, Hoffmann.<br />
Der <strong>SC</strong>-Kader dam<strong>als</strong>: Fischer, Frantsich; Bilas,<br />
Iser, Linhart, Fruhmann, Huszovits, Peischl, Kern,<br />
Kapta, Wikipil, Irlweck, Kircher, Hoffmann I, Wallner,<br />
Feitzinger, Weihrauch, Leonardo, Gableck,<br />
Doramodou, Mudimula, Gruber, Hoffmann II.<br />
Nach dem Abstieg in die regionalliga Ost kämpfte<br />
der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub ums Überleben.<br />
Wechselhafte sportliche Leistungen und wirtschaftliche<br />
Probleme führten den Traditionsverein<br />
bis in die 2. Landesliga Ost, wo derzeit verbissen<br />
versucht wird, den Wiederaufstieg zu schaffen.<br />
Das <strong>SC</strong> Team in der Saison 1995/96
Vom Gestern<br />
3.14 Helden – Legenden, über die man spricht<br />
In der langen Geschichte des <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
hat es tausende Kicker gegeben, die mehr<br />
oder weniger erfolgreich für den Verein tätig<br />
waren. Aber nur ein paar haben es wirklich<br />
geschafft, wie etwa die Teamspieler Christian<br />
Fuchs oder Cem Atan bzw. der jetzige Obmann<br />
,,Schani“ Haberl, die Klette<br />
Beim 100. Geburtstag<br />
des 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs<br />
könnte ein Spieler im<br />
Mittelpunkt stehen:<br />
Der Neustädter Johann<br />
,,Schani“ Haberl ist mit<br />
89 Jahren der älteste<br />
noch lebende Spieler<br />
des <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs. Viele<br />
Neustädter kennen ihn:<br />
Er war jahrzehntelang Autobuslenker bei den<br />
Stadtwerken und durch seine zuvorkommende<br />
und freundliche Art sehr beliebt.<br />
,,Schani“ Haberl wurde am 21. Jänner 1919 in<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren. Nach dem Besuch<br />
der Volks- und Hauptschule arbeitete er bei den<br />
Bundesforsten. Mit 18 Jahren entließ man ihn,<br />
weil man ihm mehr zahlen sollte. Er arbeitete<br />
dann im Großhandel am Neustädter Hauptplatz.<br />
Haberl spielte in der Folge kurz bei Sollenau<br />
und erhielt einen Arbeitsplatz. 1939 kam er<br />
zum reichsarbeitsdienst nach Polen und musste<br />
dann zur Wehrmacht. Er wurde in Mainz <strong>als</strong><br />
Panzerfahrer und Funker ausgebildet. Haberl<br />
war anschließend in Frankreich, Jugoslawien<br />
und russland im Einsatz. Am 8. Mai 1945 wurde<br />
er von uS-Soldaten gefangen genommen und<br />
der russischen Armee überstellt. Über Döllersheim<br />
führte sein Weg in ein Gefangenlanger an<br />
der rumänischen Grenze. Von dort kam er <strong>als</strong><br />
Österreicher frei und wurde bei Deutschkreutz<br />
Gerry Willfurth. In dieser Broschüre sollen aber<br />
die echten „Legenden“ des <strong>SC</strong> vor den Vorhang<br />
gebeten werden. Die Auswahl ist naturgemäß<br />
subjektiv erfolgt, wer nicht vorkommt, möge<br />
das den Autoren nachsehen.<br />
am 5.9.1945 entlassen. In der Folge schlug er<br />
sich <strong>als</strong> KFZ-Lenker bei verschiedenen Firmen<br />
durch und wurde 1949 Autobuslenker bei den<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Stadtwerken. Dort blieb er<br />
bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1979.<br />
Haberl begann seine Karriere beim Neustädter<br />
Klub ,,Frit“ <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, der von 1934<br />
bis 1938 existierte und auf dem Admiraplatz<br />
spielte. Haberl: ,,umziehen und waschen<br />
mussten wir uns im Gasthaus Matula. Auf dem<br />
Admiraplatz waren keine Kabinen.“ Gleich nach<br />
seiner rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft<br />
spielte er beim 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
<strong>als</strong> rechter ,,Back“. Die <strong>SC</strong>-Mannschaft dam<strong>als</strong><br />
Hartmann, Zorko, Buchinger, Schäffler, Linzer,<br />
Haiden, Haider, remely, Gerdenits, Koubek und<br />
Fleck I. Haberl wurde mit dem WN<strong>SC</strong> 1946<br />
NÖ Landesmeister und spielte bis 1950 beim<br />
Verein. Haberl wörtlich: ,,Durch meine Tätigkeit<br />
<strong>als</strong> Buslenker hatte ich zu wenig Zeit zum<br />
Trainieren. Ich hörte auf.“ Schani Haberl war<br />
vor allem durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit<br />
bekannt und <strong>als</strong> Verteidiger eine richtige<br />
„Klette“. Er lebt derzeit mit seiner Gattin Maria<br />
im Pernerstorferhof in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und hat<br />
viel Freude mit seiner Tochter Ingrid und den<br />
Enkerln Ines und Angelika.<br />
Haberl genießt seine Pension und ist viel im<br />
Seniorenklub, geht gerne spazieren und sieht<br />
Fußball im Fernsehen. Zur Situation des Neustädter<br />
<strong>SC</strong> meinte er: ,,Schade, dass der WN<strong>SC</strong><br />
in einer unteren Spielklasse dabei ist.“<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
43
Gustl Buchinger, der Abstauber<br />
Zu den Legenden des<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs zählt ohne<br />
Zweifel ein ganz großer<br />
Stürmer der Fünfzigerjahre:<br />
Gustl Buchinger.<br />
In den elf Jahren, die er<br />
für den Neustädter Traditionsklub<br />
spielte, kam<br />
er auf über 100 Volltreffer<br />
und zählt damit<br />
zu den erfolgreichsten<br />
Stürmern in der 100-jährigen Geschichte.<br />
Gustav Buchinger wurde am 11. Jänner 1926<br />
geboren, begann seine Karriere <strong>als</strong> Fußballer<br />
1941 bei Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und wechselte<br />
dann zu Admira <strong>Neustadt</strong>. Der reichsarbeitsdienst<br />
und die deutsche Wehrmacht unterbrachen<br />
seine Laufbahn bald. Er kam in russische<br />
Gefangenschaft und kehrte 1946 aus rumänien<br />
nach <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> zurück. 1947 holten ihn<br />
der <strong>SC</strong>-Mittelfeldspieler Edi Gessl und Sektionsleiter<br />
Fredl Müller zum Neustädter <strong>SC</strong>, wo er <strong>als</strong><br />
Mittelstürmer bald seinen Stammplatz hatte. Er<br />
holte sich 1950 mit dem WN<strong>SC</strong> den NÖ Landesmeistertitel<br />
und war mit 21 Treffern der beste<br />
<strong>SC</strong>-Torschütze.<br />
Buchinger spielte bei den Aufstiegsspielen in die<br />
Staatsliga A gegen Austria Graz und Siegendorf<br />
eine wichtige rolle. Beim 7:2-Kantersieg gegen<br />
Siegendorf war er dreimal erfolgreich und stieg<br />
mit dem Neustädter <strong>SC</strong> zum ersten Male in der<br />
Geschichte in die Staatsliga auf.<br />
Nach dem Herbst 1950 gab es in der obersten<br />
Spielklasse nur sieben Punkte für den Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Der <strong>SC</strong> startete im Frühjahr eine tolle<br />
Aufholjagd. Beim 6:1-Sieg gegen den <strong>Wiener</strong><br />
Sportklub schoss Buchinger zwei Tore. Auch<br />
beim 6:0-Triumph gegen Sturm Graz war er<br />
zweimal erfolgreich. Beim legendären 6:0-Kantersieg<br />
gegen Vorwärts Steyr scorte er gar dreimal.<br />
Mit zwölf Treffern war Gustl Buchinger der<br />
44 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
erfolgreichste <strong>SC</strong>-Torschütze in der Staatsliga.<br />
Leider reichten seine Tore nicht für den Klassenerhalt.<br />
Der <strong>SC</strong> stieg 1951 in die B-Liga ab.<br />
Auch in der B-Liga war Gustav Buchinger ein<br />
Garant für viele Tore. 1951/52 (25 Treffer) und<br />
1955/56 (23 Tore) wurde er <strong>SC</strong>-Torschützenkönig.<br />
Einige Beispiele seiner Torgefährlichkeit:<br />
Beim 9:1-Sieg gegen Hohenau auf dem Herbstfestplatz<br />
war er in der Saison 1951/52 fünfmal<br />
erfolgreich. Beim 6:1-Triumph in der Saison<br />
1955/56 gegen Krems schoss er im Neustädter<br />
Stadion ebenfalls fünf Tore. In der gleichen<br />
Saison war er beim 7:0-Erfolg gegen den FAC<br />
viermal erfolgreich.<br />
1958 wurden die Knieprobleme Buchingers<br />
immer ärger. Er verließ den Neustädter <strong>SC</strong> und<br />
wechselte für ein Jahr <strong>als</strong> Trainer nach Lichtenwörth,<br />
wo er 1959 seine erfolgreiche Karriere<br />
beendete.<br />
Buchinger war vor allem im Strafraum brandgefährlich.<br />
Buchinger: ,,Von meinen vielen Toren<br />
habe ich vielleicht drei außerhalb des Sechzehners<br />
geschossen.“ Er galt <strong>als</strong> ,,Abstauber“ und<br />
ließ auch die kleinste Chance nie aus.<br />
Wie sieht er den Fußball heute? ,,Es wird für<br />
mich viel zu hart gespielt. Da geht es oft Mann<br />
gegen Mann mit brutaler Härte. Die Schiedsrichter<br />
greifen oft gar nicht oder zu spät durch.<br />
Die Folge sind viele und schwere Verletzungen,“<br />
meinte Gustav Buchinger. Seine Freizeit gehört<br />
der Jagd. Da bevorzugt er vor allem den Föhrenwald.<br />
Zur Situation des Neustädter <strong>SC</strong> meint<br />
er: ,,Man sollte sich viel mehr auf Spieler aus<br />
dem eigenen Nachwuchs konzentrieren und<br />
ihnen eine Chance geben.“
Vom Gestern<br />
Erwin Janska, die Biene<br />
Erwin Janska gehörte<br />
nach dem 2. Weltkrieg<br />
zur Stammelf des 1.<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs, die sich in<br />
der Saison 1949/50<br />
den NÖ Landesmeistertitel<br />
holte und dann<br />
in Aufstiegsspielen<br />
gegen Austria Graz und<br />
Siegendorf zum ersten<br />
Male den Sprung in die<br />
oberste Spielklasse schaffte. Erwin Janska war<br />
ein Spieler, der 90 Minuten in Bewegung war,<br />
schuftete und rackerte. Der Beiname ,,Die Biene“<br />
war durchaus gerechtfertigt.<br />
Janska wurde 1930 geboren und begann seine<br />
Karriere <strong>als</strong> Fußballer bereits 1943 in der Schülermannschaft<br />
von Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Er<br />
wechselte zum 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
und wurde <strong>als</strong> Linksverbinder bald zum Stammspieler.<br />
Dam<strong>als</strong> spielte man noch mit fünf<br />
Stürmern, drei Halves und zwei Backs (Abwehrspieler).<br />
Den größten sportlichen Erfolg feierte Erwin<br />
Janska 1950 mit dem NÖ Landesmeistertitel.<br />
Die Neustädter wurden dam<strong>als</strong> mit vier Meistertitel-Punkten<br />
Vorsprung Landesmeister vor<br />
Wimpassing, Mödling und Hohenau. Die <strong>SC</strong>-Elf<br />
dam<strong>als</strong>: Desort; Stefanits, Kelbl, Gröbl, Gerdenits,<br />
remely, Grün, Haider, Buchinger, Janska,<br />
Pichler. Trainer war der Ex-Internationale Hans<br />
Horvath, Obmann Ottokar Neumanner und Sektionsleiter<br />
Brodinger.<br />
Erwin Janska stieg mit dem Neustädter <strong>SC</strong> in<br />
die Staatsliga auf. Leider gab es nach einer<br />
Saison mit 15 Punkten nur den vorletzten Platz<br />
und damit den Abstieg. Erwin Janska wechselte<br />
1951 zum <strong>SC</strong> Ortmann und wurde auf Anhieb<br />
mit den Piestingtalern Meister der II. Liga Süd.<br />
Trainer war dam<strong>als</strong> Karl Humenberger. Bekannte<br />
Nebenspieler Janska im Ortmanner Team<br />
waren Hans Krojer, richard Drabitsc, rudi Just,<br />
Karl Buchmaier und Erwin Theuerweckl. Janska<br />
schoss dam<strong>als</strong> zehn Tore für den <strong>SC</strong> Ortmann.<br />
1952 wechselte er ins Burgenland zu Neufeld<br />
und kehrte 1953 zu Admira <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
zurück, wo er 1955 Meister der 2. Klasse Süd<br />
C wurde. Janska wechselte dann nach Donawitz<br />
und kehrte anschließend wieder zu Admira<br />
<strong>Neustadt</strong> zurück. Pitten und Bad Vöslau waren<br />
Stationen <strong>als</strong> Spielertrainer. Weitere Stationen<br />
<strong>als</strong> Coach waren Bad Vöslau Fabrik, Gumpoldskirchen,<br />
Wimpassing und Katzelsdorf.<br />
Wie sieht Erwin Janska den Fußball derzeit im<br />
Vergleich zu seiner aktiven Zeit? Janska: ,,Es<br />
wird heute sicher schneller und härter gespielt.<br />
Aber vor allem in Österreich gibt es bei den<br />
Spielern oft technische Mängel. Die Spieler werden<br />
mit viel Geld verwöhnt. Bei uns gab es kein<br />
Geld, aber dafür eine riesenbegeisterung und<br />
hohen Einsatz.“<br />
Welche Spiele bleiben Erwin Janska in Erinnerung?<br />
Janska: ,,Natürlich die Spiele um den<br />
NÖ Landesmeistertitel und die Partien in der<br />
Staatsliga mit dem Neustädter <strong>SC</strong> und meine<br />
Zeit bei Ortmann. 1955 spielte ich in einer<br />
Bezirksauswahl gegen Schottland. Wir verloren<br />
3:7, aber diese Partie ist für mich unvergessen.<br />
1956 spielte ich in einer Betriebsauswahl auf<br />
dem Admiraplatz gegen die ungarischen Ex-<br />
Nation<strong>als</strong>pieler Puskas, Kocsic & Co. Auch diese<br />
Partie ist unvergesslich.“ Heute findet für den<br />
78-jährigen Erwin Janska Fußall hauptsächlich<br />
im Fernsehen statt. Seine Liebe gehört seinem<br />
Schrebergarten in der Hammerbachgasse.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
45
Oskar Kohlhauser, der „Ferdl“<br />
Vollblutstürmer waren und sind noch immer<br />
eine rarität. Sie werden vor allem in der<br />
heutigen Zeit gesucht, wie eine Stecknadel im<br />
Heuhaufen. Der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub<br />
hatte das Glück, in Oskar „Ferdl“ Kohlhauser in<br />
den Fünfzigerjahren einen Vollblutstürmer zu<br />
besitzen, der eine Ausnahmeerscheinung war.<br />
Der Beweis: Er spielte insgesamt dreimal im österreichischen<br />
Nationalteam. Dazu kommen fünf<br />
Berufungen in das B-Team, in die Olympiaauswahl,<br />
in das NÖ Team und in die OÖ Auswahl.<br />
Zur Person: Oskar Kohlhauser, sein Spitzname<br />
„Ferdl“ ist wesentlich geläufiger, wurde am 22.<br />
Dezember 1934 in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren.<br />
Nach dem Besuch der Volks- und Hauptschule<br />
begann er eine Lehre bei der Papier-Großhandelsfirma<br />
Sedlak in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Nach dem<br />
erfolgreichen Lehrabschluss übersiedelte er zu<br />
Firma Jantsch. Es folgte die Hochzeit mit der<br />
Katzelsdorferin Brunhilde, mit der er den Sohn<br />
Herbert hat. Zwei Enkelkinder, Thomas und Norbert,<br />
sind der Stolz der Familie Kohlhauser. 1957<br />
übersiedelte Kohlhauser zum SVS Linz und erhielt<br />
dort in den Stickstoffwerken eine Lebensstellung<br />
vorerst in der Lohnbuchhaltung und dann in der<br />
Personalabteilung, sowie eine Wohnung. reisen<br />
in die ganze Welt sind derzeit sein großes Hobby.<br />
Fußball im TV gibt es nur am rande, meistens bei<br />
Schlechtwetter. Eine Ausnahme ist die deutsche<br />
Bundesliga. Aber auch Tennis interessiert ihn<br />
sehr. Kohlhauser: ,,Ich war schon seit zwanzig<br />
Jahren auf keinem Fußballplatz mehr.“<br />
Sportliche Laufbahn: Kohlhauser begann seine<br />
Karriere in der Jugendmannschaft des 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklubs. Da spielten auch Wiggerl<br />
Geissler, Ingo Pflug, Koblicek, Dellefont und<br />
andere. Auch da sorgte er schon für Aufsehen:<br />
Bei einem 15:1-Sieg gegen Neufeld gelangen<br />
Kohlhauser zwölf Tore. Bereits im Herbst 1952<br />
bekam er seine Chance unter Obmann Grundner,<br />
Sektionsleiter Flor und Trainer raftl in der<br />
Kampfmannschaft und wurde bald zum Stammspieler.<br />
Er begann <strong>als</strong> Mittelstürmer, wechselte<br />
aber bald auf die Position des rechtsaußen,<br />
die ihm wie auf den Leib geschneidert war. Auf<br />
diesem Posten feierte er auch seine größten<br />
Erfolge. In der Saison 1953/54 war er bereits<br />
Torschützenkönig des Neustädter <strong>SC</strong> mit 15<br />
Treffern vor Buchinger, der lange Zeit verletzt<br />
war, und Aubrecht. Großartig in Form war Kohlhauser<br />
in der Saison 1955/56: Mit 25 Volltref-<br />
46 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
fern wurde er bester <strong>SC</strong>-Torschütze, wieder vor<br />
Gustl Buchinger, der auf 23 Tore kam. 1956/57<br />
schaffte Kohlhauser 22 Tore und wurde wieder<br />
<strong>SC</strong>-Torschützenkönig in der B-Liga. Hinter ihm:<br />
Gustl Buchinger mit 10 Toren.<br />
Da wurden bereits einige Klubs auf Kohlhauser<br />
aufmerksam. Vor allem die Vienna und der SVS<br />
Linz bemühten sich um ihn. Kohlhauser entschied<br />
sich dann aber für SVS Linz. Die Stickstoffwerke<br />
boten ihm einen gesicherten Arbeitsplatz und<br />
eine Wohnung. Kohlhauser übersiedelte am 1.<br />
Juli 1957 in die Stahlstadt und spielte dann bis<br />
1967 bei dem Werksverein. 1960 stieg er mit den<br />
Linzern in die oberste Spielklasse auf und feierte<br />
auch da mit vielen Toren große Erfolge. Sechs<br />
Tore gelangen ihm für SVS Linz gegen Hohenau.<br />
Bei den Siegen gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub<br />
und die Vienna war er mit je drei Toren beteiligt.<br />
1967 beendete Kohlhauser seine Karriere. Er war<br />
dann noch zwei Jahre Sektionsleiter und zog sich<br />
anschließend ganz zurück.<br />
Den zweiten Auftritt im Nationalteam gab es am<br />
2. Mai 1962 in Wien gegen Bulgarien. Österreich<br />
siegte 2:0. Neben Kohlhauser standen<br />
Fraydl, Stotz, Hanappi, Koller, Hof, Nemec und<br />
Skerlan im Aufgebot. Der dritte und letzte<br />
Auftritt Kohlhausers im Nationalteam war am<br />
24. Juni 1962. Vor 78.000 Zuschauern unterlag<br />
Österreich dem Erzrivalen ungarn mit 1:2.<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation mein Ferdl Kohlhauser: ,,Dazu<br />
kann ich nicht viel sagen. Ich weiß nur, dass meine<br />
frühere Mannschaft in der 2. Landesliga spielt.<br />
Zeitungen aus Niederösterreich habe ich nicht. Bei<br />
Verwandtenbesuchen im raum <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
höre ich Einiges. Aber zu wenig, um mir ein Bild<br />
zu machen. Schade, dass es mit dem Meistertitel<br />
zum 100. Geburtstag nicht geklappt hat. Vielleicht<br />
schafft es die <strong>SC</strong>-Elf nächstes Jahr mit einiger<br />
Verspätung. Ich würde es ihr wünschen.“<br />
„Ferdl“ Kohlhauser nach einem seiner<br />
vielen Tore für den WN<strong>SC</strong>
Vom Gestern<br />
Wiggerl Geissler, der Rackerer<br />
Den älteren <strong>SC</strong>-Fans<br />
ist Ludwig ,,Wiggerl“<br />
Geissler noch immer<br />
ein Begriff. Er galt <strong>als</strong><br />
unermüdlicher Kämpfer,<br />
rackerer und Dauerläufer.<br />
Sein Einsatz war im<br />
Dienste des Neustädter<br />
<strong>SC</strong> viele Jahre vorbildlich.<br />
Auf ihn war immer<br />
Verlass. Er machte <strong>als</strong><br />
Gegenspieler vielen<br />
Stars das Leben schwer.<br />
Zur Person: Ludwig Geissler wurde am 23.<br />
Februar 1935 in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren. Er<br />
erlernte bei der Firma Pscheidt im Zehnerviertel<br />
den Beruf des Einzelkaufmanns und war später<br />
bei einer Großhandelsfirma in Wien tätig. 1955<br />
wurde er von Direktor rudel in die Molkerei<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geholt. Dort arbeitete er sich<br />
zum Buchhalter empor. Der Standort der Molkerei<br />
wurde später nach Baden verlegt. Er blieb<br />
der Molkerei fast 40 Jahre treu. 1994 trat er in<br />
den ruhestand. Am rande: Fredi Hoffmann war<br />
mit ihm jahrzehntelang in der Molkerei tätig.<br />
Seine Gattin Erika schenkte ihm den Sohn Dieter.<br />
Seine Hobbies heute: rad fahren, alpiner<br />
Schilauf und Tennis. Er ist auch noch in Zillingdorf<br />
Trainer einer Damenturnerriege.<br />
Sportliche Laufbahn: Wiggerl lernte das Fußballspielen<br />
nach dem Krieg mit Fetzenlaberln und<br />
Tennisbällen im Stadtpark und im Garten des<br />
Kapuzinerklosters. 1949 kam er zum Neustädter<br />
Sportklub und spielte mit Ingo und Dieter<br />
Pflug, Ferdl Kohlhauser, Erich Zechmeister und<br />
Koblicek <strong>als</strong> Linksverbinder in der <strong>SC</strong>-Jugendmannschaft,<br />
die sehr erfolgreich war. 1955<br />
schaffte er den Sprung in die Kampfmannschaft.<br />
Buchinger, Aubrecht, Kirschner, Trendl und<br />
Kahofer waren einige seiner Mannschaftskameraden.<br />
In seinem 1. Spiel wurde Ternitz auf<br />
dem Herbstfestplatz 5:0 geschlagen. Nach der<br />
Übersiedlung in das Neustädter Stadion hatte<br />
Geissler seinen Stammplatz in der Kampfmannschaft.<br />
Er wechselte dann in das Mittelfeld und<br />
wurde später zum idealen Außenverteidiger auf<br />
der linken Flanke. Wiggerl war in seiner 15-jäh-<br />
rigen Karriere beim Neustädter <strong>SC</strong> nur einmal<br />
ernstlich verletzt. Im Frühjahr 1958 spielte der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> in Hainburg gegen den Abstieg.<br />
Er wollte einen Ball von der Torlinie mit dem<br />
Kopf abwehren. Sein Mitspieler ,,Baron“ Handorf<br />
traf ihn voll im Gesicht. Wiggerl musste mit<br />
einem Nasenbeinbruch das Spielfeld verlassen.<br />
Im Jänner 1964 verließ er den <strong>SC</strong> und folgte<br />
Herbert Trendl und Martin Lefor zu Semperit<br />
Traiskirchen. 1967 wurde er beim <strong>SC</strong> Felixdorf<br />
Spielertrainer und auf Anhieb Meister. 1968<br />
beendete er seine Karriere. Er wurde in seiner<br />
fast 20-jährigen Karriere nur einmal ausgeschlossen:<br />
Ausgerechnet bei einem Spiel gegen<br />
SVS Linz: Bei einem Duell mit seinem früheren<br />
Mitspieler Ferdl Kohlhauser sah er „rot“.<br />
Sportliche Höhepunkte: Wiggerl Geissler holte<br />
mit der <strong>SC</strong>-Jugend einige Meistertitel. Absoluter<br />
Höhepunkt waren 1959 der Meistertitel mit acht<br />
Punkten Vorsprung in der B-Liga und der Aufstieg<br />
in die Staatsliga A. 1963 gelang ihm mit<br />
dem WN<strong>SC</strong> der Titel in der regionalliga Ost und<br />
wieder der Aufstieg in die oberste Spielklasse.<br />
Der Meistertitel mit dem <strong>SC</strong> Felixorf beschloss<br />
seine erfolgreiche Karriere.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute. Geissler: ,,Dam<strong>als</strong><br />
konnte technisch besserer Fußball gespielt<br />
werden, weil man mehr Zeit hatte und nicht so<br />
hart attackiert wurde. Heute werden die Spieler<br />
schon bei der Ballannahme überhart attackiert.<br />
Da setzen sich nur die großen Stars durch.<br />
Die haben wir leider in Österreich nicht. Wir<br />
sind von der Weltelite meilenweit entfernt. Beim<br />
Nachwuchs geschehen leider Fehler. Man müsste<br />
die Buben viel mehr frei spielen lassen und<br />
sie von allen Zwängen befreien. Nur über den<br />
Nachwuchs könnte unser Fußball den großen<br />
rückstand aufholen.<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation hält Geissler fest: „Ich glaube,<br />
dass der <strong>SC</strong>-Vorstand derzeit auf einem<br />
guten Weg ist und endlich die Talfahrt bremsen<br />
konnte. Da muss ich Geri Willfurth und seinem<br />
Team ein großes Kompliment aussprechen. Ich<br />
wünsche dem <strong>SC</strong> den Meistertitel.“<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
47
Fredi Hoffmann, der Techniker<br />
Zur Person: Alfred Hoffmann<br />
wurde am 24.<br />
November 1936 in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> geboren.<br />
Nach der HAK-Matura<br />
begann er seine Berufskarriere<br />
bei der Volksbank<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
und wechselte 1958<br />
in die Molkerei <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>, der er <strong>als</strong><br />
EDV-Spezialist 37 Jahre<br />
die Treue hielt. Gattin Hannelore schenkte ihm<br />
zwei Söhne, Fredi (45) und Gerhard (40). Das<br />
Enkelkind Kerstin ist zwei Jahre alt. Nach seiner<br />
Pensionierung 1995 sind ein großer Garten,<br />
radfahren und Langlaufen seine Hobbys.<br />
Sportliche Laufbahn: Fredi begann mit 14<br />
Jahren seine Fußballkarriere beim ASV Neufeld<br />
und spielte schon mit 16 Jahren in der Kampfmannschaft<br />
in der burgenländischen Landesliga.<br />
Bereits 1954 holte ihn OLr Dr. Edi Gall zum<br />
Neustädter Sportklub, wo er unter Trainer rudi<br />
raftl bald den Sprung in die Kampfmannschaft<br />
und damit in die B-Liga schaffte. Bis 1972<br />
spielte er erfolgreich beim Neustädter <strong>SC</strong>. Nach<br />
einer zweijährigen Pause holte ihn Obmann Adi<br />
Mayer zum SV Erlach mit dem er auf Anhieb<br />
den Aufstieg in die unterliga schaffte. Fredi<br />
Hoffmann beendete dann im Sommer 1974<br />
endgültig seine Karriere. Er war ein hervorragender<br />
Techniker, der mit viel Übersicht und<br />
Tricks zu einem der wertvollsten Spieler wurde,<br />
die jem<strong>als</strong> den <strong>SC</strong>-Dress trugen.<br />
Sportliche Höhepunkte: Hoffmann wurde oftm<strong>als</strong><br />
in die Auswahlteams des Burgenlandes<br />
und Niederösterreichs berufen. unter Teamchef<br />
Karl Decker spielte er im C-Team und war<br />
Kapitän der Staatsligauswahl im Spiel gegen<br />
die CSSr. Fredi war im Mitropacup gegen udine<br />
48 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
und Kladno mit dem <strong>SC</strong> im Einsatz, im EC der<br />
Cupsieger war er 1965 gegen Stiinta Klausenburg<br />
dabei. Höhepunkte waren auch das Spiel<br />
bei Inter Mailand und die russlandtournee mit<br />
Spielen in Tiflis, Eriwan und Baku. Für Hoffman<br />
gab es Angebote von rapid, WAC, GAK und<br />
dem <strong>Wiener</strong> Sportklub. Er lehnte alle ab: Hoffmann:<br />
,,Bei einem anderen Klub wäre ich ohne<br />
Freunde gewesen. Beim Neustädter <strong>SC</strong> waren<br />
wir eine verschworene Gemeinschaft.“<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Österreich hat<br />
heute leider zu wenige Klassespieler. Es fehlt<br />
den Nation<strong>als</strong>pielern der Teamgeist, fast jeder<br />
spielt für sich. Früher wurde technisch viel<br />
besser gespielt. Wir lernten das Fußballspielen<br />
auf den Wiesen und Gstätt`n und kamen erst<br />
mit 14 Jahren zum Verein. Heute müssen die<br />
Trainer den Buben alles beibringen. Sie sollten<br />
selbst die Grundbegriffe lernen.<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation meint Hoffmann: „Es ist sehr<br />
schade, dass der <strong>SC</strong> kein Spitzenverein mehr<br />
ist. Aber wahllos Spieler einzukaufen, führt –<br />
wie man an vielen Beispielen immer wieder<br />
sieht – auch nicht zum Erfolg. Man sollte um<br />
sechs Stammspieler eine Mannschaft aufbauen,<br />
wie es beim <strong>SC</strong> vor 50 Jahren geschah.“<br />
Zwei WN<strong>SC</strong>-Legenden:<br />
Bruno Blümel (li.) und Fredi Hoffmann
Vom Gestern<br />
Hubert Hutfleß, der Treue<br />
Sein Name bürgt für<br />
Qualität: Hubert Hutfleß<br />
war unbestritten eine<br />
der größten Spielerpersönlichkeiten<br />
des<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs nach dem 2.<br />
Weltkrieg. Seine Technik,<br />
seine Übersicht,<br />
aber auch seine Fairness<br />
machten ihn zu einem<br />
Ausnahmekicker. Er hielt<br />
dem Neustädter Sportklub <strong>als</strong> Spieler und dann<br />
<strong>als</strong> Trainer lange Zeit die Treue.<br />
Zur Person: Hutfleß wurde am 27. August 1937<br />
in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren. Die Kriegswirren<br />
verschlugen ihn mit seiner Mutter nach Lockenhaus.<br />
Der Vater fiel im 2. Weltkrieg. Als Elfjähriger<br />
kehrte er nach <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> zurück und<br />
besuchte hier die Pflichtschule. Hutfleß machte<br />
bei der Firma Lasnausky eine Ausbildung zum<br />
kaufmännischen Angestellten und wechselte<br />
1965 zur Firma Neudörfler Büromöbel nach<br />
Neudörfl. Dort stieg er bis zum Abteilungsleiter<br />
für die Planung auf. Am 29. Juni 1997 ging er<br />
in den verdienten Ruhestand. Hubert Hutfleß ist<br />
seit 1964 mit Dietlinde verheiratet. Der Ehe entsprangen<br />
zwei Kinder, Hubert und Ines. Huberts<br />
Lieblinge sind die Enkelkinder Jakob (14) und<br />
Paul (19). Sein Garten, radfahren, Fußball im<br />
TV und natürlich Spiele mit der WN<strong>SC</strong>-Seniorenmannschaft<br />
sind seine liebsten Hobbys.<br />
Sportliche Laufbahn: Die erste Berührung mit<br />
dem Fußball gab es in Lockenhaus auf den Wiesen<br />
mit dem Fetzenlaberl. Nach der Übersiedlung<br />
nach <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> meldete er sich in der<br />
Schülermannschaft von Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
an. Bald entdeckte ihn Jugendleiter Kucera und<br />
holte ihn auf den Herbstfestplatz zum Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Dort hatte er in der spielstarken Jugend-<br />
Shake-Hands auf der Hohen Warte: Karl Koller,<br />
87-facher Internationaler, Schiedsrichter Schuller<br />
und WN<strong>SC</strong>-Kapitän Hubert Hutfleß<br />
mannschaft mit Kohlhauser, Wiggerl Geissler<br />
sowie Ingo und Dieter Pflug ein Stammleiberl.<br />
Er wechselte rasch in die reserve und bekam bei<br />
einem Freundschaftsspiel des <strong>SC</strong> gegen Admira<br />
Graz die erhoffte Chance in der „Ersten“. Als er<br />
drei Tore schoss, war der Sprung in die Kampfmannschaft<br />
perfekt. Da gab es in der B-Liga<br />
1957 ein tolles Spiel. Hutfleß stand gegen den<br />
LASK daheim zum dritten Mal in der Ersten. Er<br />
hatte aber Pech und schoss ein Eigentor zum 2:2.<br />
Mit einem herrlichen Treffer fixierte der dam<strong>als</strong><br />
20-jährige Hutfleß dann aber den 3:2 Sieg des<br />
Neustädter <strong>SC</strong>. In der Folge erlebte er dann mit<br />
dem Neustädter <strong>SC</strong> unter Trainer Adi Patek alle<br />
Höhepunkte und wechselte erst 1969 zu Admira<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. 1972 kam er <strong>als</strong> Spielertrainer<br />
zu Bad Fischau. 1976 kehrte er <strong>als</strong> u-23-Trainer<br />
unter Karl Kowanz wieder zum Neustädter <strong>SC</strong> zurück.<br />
Gemeinsam mit Hans Horvath betreute er<br />
dann den Neustädter <strong>SC</strong>. Seine letzte Station <strong>als</strong><br />
Trainer war Neudörfl. 1987 zog er sich <strong>als</strong> Trainer<br />
zurück und beendete seine aktive Laufbahn.<br />
Sportliche Höhepunkte: 1959 wurde Hubert<br />
Hutfleß mit dem Neustädter <strong>SC</strong> mit acht Punkten<br />
Vorsprung B-Liga-Meister und stieg in die<br />
oberste Spielklasse auf. 1963 wurde er Ostligameister,<br />
es folgte der Aufstieg in die Bundesliga.<br />
Weitere Höhepunkte waren: Viele herrliche Siege<br />
des Neustädter <strong>SC</strong> gegen rapid, Austria, Wacker<br />
Innsbruck, das Cupfinale gegen den LASK,<br />
die 1. runde im EC der Cupsieger. Mit Trainer<br />
Hans Besenlehner wurde er NÖ Landesmeister<br />
und Ostligameister mit Admira und stieg in die<br />
oberste Spielklasse auf. Es gab Nominierungen in<br />
das NÖ-Team, das Amateurteam, in die Olympiamannschaft<br />
und in die Staatsligaauswahl.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Hutfleß wörtlich:<br />
„Die Technik war dam<strong>als</strong> ausgeprägter, heute<br />
wird mit viel mehr Tempo gespielt. Ich habe<br />
mich über die Erfolge unserer ÖFB-Nachwuchsteams<br />
in den letzten Jahren sehr gefreut.“<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation: „Ich war enttäuscht, dass die<br />
Elf in den letzten beiden Saisonen den Titel nicht<br />
geschafft hat, vor allem im Jahres des Jubiläums<br />
wäre es toll gewesen. Die Mannschaft gehört<br />
wenigstens in die ADEG-Liga.“, so Hutfleß. Übrigens:<br />
Bei einem Seniorenspiel gegen die Ü40<br />
aus Bad Fischau feierte Hubert Hutfleß vor zwei<br />
Jahren seinen „offiziellen“ Abschied von der Fußballbühne.<br />
Endresultat: 3:1 für den Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Ob er es allerdings lange ohne das geliebte<br />
runde Leder aushalten wird, bleibt abzuwarten.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
49
Martin Lefor, der Akademiker<br />
50 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Oberstudienrat Prof.<br />
Dkfm. Mag. Martin Lefor,<br />
auch eine Legende in der<br />
HAK <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>,<br />
war ein Vollblutstürmer<br />
in Diensten des Neustädter<br />
<strong>SC</strong>, der in seiner<br />
Karriere viele wichtige<br />
Tore schoss.<br />
Zur Person: Martin Lefor<br />
wurde am 9. Oktober<br />
1935, in St. Georgen im serbischen Banat geboren.<br />
Im Zuge der damaligen rückholaktion der<br />
Deutschen kam er 1942 nach Blumau in Niederösterreich.<br />
Nach der Volksschule und Hauptschule<br />
besuchte er die HAK in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
und studierte danach Welthandel. 1964 wurde<br />
er Professor an der Handelsakademie <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> und unterrichtete die kaufmännischen<br />
Fächer. Seine Gattin Brigitte, eine oftmalige NÖ<br />
Landesmeisterin im Schwimmen, schenkte ihm<br />
Sohn Martin und Tochter Michaela. Beide waren<br />
sportlich erblich belastet: Martin spielte nach<br />
dem Neustädter <strong>SC</strong> bei Eisenstadt und rapid im<br />
Fußballoberhaus. Tochter Michaela war eine sehr<br />
erfolgreiche Schwimmerin und Fünfkämpferin.<br />
Die Enkelkinder Philipp, Dominik, Patrik, Daniela<br />
und Jessica, sowie das urenkerl Vivian bereiten<br />
dem Ehepaar Lefor viel Freude. Langlaufen und<br />
radfahren sind jetzt seine Hobbys.<br />
Sportliche Laufbahn: Die Jugendarbeit bei den<br />
Vereinen war in den Fünfzigerjahren noch nicht<br />
so perfekt organisiert. Auch Martin Lefor lernte<br />
das Fußballspielen auf den Wiesen in seinem<br />
Heimatort Blumau. Er spielte auch sehr erfolgreich<br />
in der HAK-Auswahl, die sich einige NÖ-<br />
Titel holte. Er kickte da mit Fredi Hoffmann, Karl<br />
Koisser, Bruno Schlager, Fredl Mikes, Willi ubl<br />
und Oskar Frankolin. Mit 16 Jahren kam er in die<br />
Kampfmannschaft Blumaus und erweckte bald<br />
die Aufmerksamkeit des Neustädter Funktionärs<br />
Huber, der ihn 1953 zum Neustädter <strong>SC</strong> holte.<br />
Als er in einem Probespiel des <strong>SC</strong> gegen Austria<br />
Innsbruck ein herrliches Volleytor schoss, wurde<br />
er sofort verpflichtet. Sein Trainer beim <strong>SC</strong> dam<strong>als</strong><br />
in der B-Liga war rudi raftl. Er begann <strong>als</strong><br />
Verbinder und wechselte dann auf die Position<br />
des Linskaußen, wo er sich pudelwohl fühlte und<br />
viele Tore für den WN<strong>SC</strong> schoss. Zwei Beispiele<br />
aus dem Jahre 1957: Beim 5:5 gegen ÖMV<br />
Olympia schoss er vier Treffer. Auch bei der 5:9<br />
Niederlage gegen den Grazer <strong>SC</strong> war er viermal<br />
Vom Gestern<br />
erfolgreich. Mit seinen Toren bewahrte er den<br />
Neustädter <strong>SC</strong> 1958 vor dem drohenden Abstieg<br />
aus der zweithöchsten Spielklasse. 1963 verließ<br />
er den <strong>SC</strong> und wechselte zu Semperit Traiskirchen.<br />
1968 kam er zu Wacker <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
und beendete 1972 seine erfolgreiche Karriere.<br />
Aber auch dann leistete er dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
wichtige Dienste. <strong>SC</strong>-Obmann Dr. Willi roch holte<br />
ihn in den Vorstand. Martin Lefor war zehn Jahre<br />
lang Kassier des WN<strong>SC</strong>.<br />
Sportliche Höhepunkte: Absoluter Höhepunkt<br />
seiner Karriere war 1959 der Meistertitel in der<br />
B-Liga mit acht Punkten Vorsprung und der Aufstieg<br />
in die Staatsliga A. Leider stieg der WN<strong>SC</strong><br />
1962 ab. Aber bereits ein Jahr später gelang<br />
dem Neustädter <strong>SC</strong> mit Martin Lefor der Meistertitel<br />
in der regionalliga Ost und damit der<br />
Wiederaufstieg in die oberste Spielklasse.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Martin Lefor:<br />
,,Dieser Vergleich hinkt. Wir waren Amateure<br />
und trainierten drei- bis viermal in der Woche.<br />
Heute sind in den obersten Spielklassen nur Vollprofis<br />
am Werk, die besser ausgebildet werden.<br />
Daher ist der Fußball auch schneller und härter<br />
geworden. Wir sollten unsere Talente noch besser<br />
ausbilden und sie zu Spitzenspielern formen,<br />
die sich im Ausland den letzten Schliff holen.<br />
Leider sind unsere ausländischen Spieler keine<br />
Vorbilder. unsere eigenen jungen Spieler müssten<br />
bessere Chancen bekommen. Leider wird<br />
durch die Manager vieles f<strong>als</strong>ch gemacht.<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation meint Lefor: „Ich bin bei jedem<br />
Heimspiel dabei. Der Aufstieg wird schwer<br />
werden, ist aber möglich. Dass wir Talente<br />
haben, beweisen Christian Fuchs und Atan, die<br />
zu Mattersburg wechselten. Der <strong>SC</strong> müsste versuchen,<br />
langfristige Investoren zu holen, damit<br />
die eigenen Talente nicht von anderen Klubs geholt<br />
werden können. Da müsste man allerdings<br />
in der Bundesliga spielen.“<br />
Martin Lefor und Rudi Pichler - Legenden unter sich.
Vom Gestern<br />
Rudi Pichler, der Bomber<br />
Der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub hatte in seiner<br />
100-jährigen Geschichte einige erfolgreiche<br />
Stürmer. Zu ihnen zählt zweifellos rudi Pichler,<br />
der den Neustädter <strong>SC</strong> mit 28 Volltreffern 1959<br />
zum Meistertitel der B-Liga und zum Aufstieg in<br />
die Staatsliga A schoss. Nebenbei spielte Pichler<br />
dreimal im österreichischen Nationalteam.<br />
Zur Person: rudi Pichler wurde am 20. September<br />
1930 geboren und begann seine Karriere <strong>als</strong><br />
Fußballer in der Jugendelf des A<strong>SC</strong> Leobersdorf.<br />
Bereits mit 16 Jahren spielte er in der Kampfmannschaft.<br />
Im Herbst 1950 holte ihn der<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub, der dam<strong>als</strong> in der<br />
Staatsliga spielte. Pichler schlug ein und schoss<br />
im Herbst 1950 acht Tore in der obersten Spielklasse.<br />
Im Jänner 1951 gab es Angebote von<br />
Sturm Graz, Vienna, Wacker Wien und Austria<br />
für rudi Pichler. Er entschied sich für die <strong>Wiener</strong><br />
Violetten. Der Neustädter <strong>SC</strong> wollte ihn vorerst<br />
nicht freigeben, aber die Austrianer ließen nicht<br />
locker. rudi Pichler kam bei der Austria in ein<br />
spielstarkes Team mit Stojaspal, Melchior, Kominek,<br />
Aurednik, Ocwirk und Stotz. Er setzte sich<br />
aber in Wien durch und spielte bis zum Herbst<br />
1957 bei den Violetten. rudi Pichler über diese<br />
Zeit: ,,Es war nicht leicht, aber ich konnte mich<br />
gegen stärkste Konkurrenz durchsetzen. Vor<br />
allem die vielen Auslandsreisen sind für mich<br />
noch heute unvergessen.“<br />
rudi Pichler kehrte im Jänner 1958 zum Neustädter<br />
<strong>SC</strong> zurück und nahm die beiden Austrianer<br />
Dolfi Huber und Handorf mit. Im Frühjahr<br />
schoss er 19 Tore für die Neustädter in der<br />
B-Liga. In der Saison 1958/59 gelang dem<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub mit dem überlegenen<br />
Meistertitel in der B-Liga, acht Punkte<br />
Rudi Pichler (re.) im Gespräch mit Herbert Hutfleß.<br />
Vorsprung, der große Wurf und Aufstieg in die<br />
Staatsliga A. rudi Pichler wurde mit 28 Treffern<br />
überlegener Torschützenkönig der B-Liga.<br />
Auch in der Staatsliga war Pichler erfolgreich. Er<br />
schoss in der Saison 1959/60 14 Tore. unvergessen<br />
sind seine drei Treffer beim 5:2 Heimsieg<br />
gegen den <strong>Wiener</strong> Sportklub am 12. September<br />
1959. Eine Saison später schloss er die Punktejagd<br />
in der Staatsliga A mit 21 Toren noch erfolgreicher<br />
ab. Verletzungen warfen ihn dann etwas<br />
zurück. 1962 verließ er den <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub. Pichler: ,,Ich wollte gerne bleiben,<br />
aber man hatte kein Interesse mehr an mir.“<br />
Pichler bestritt bei Austria Salzburg ein Probespiel<br />
gegen Bayern München. Die Salzburger<br />
verloren 2:3, rudi Pichler schoss zwei Tore und<br />
wurde sofort verpflichtet. Für die Salzburger<br />
kam 1963 der Abstieg aus der Staatsliga. Pichler<br />
waren die reisestrapazen in der regionalliga<br />
West zu viel. Er verließ Salzburg und spielte ein<br />
Jahr bei Stadlau. Dann war er sechs Jahre <strong>als</strong><br />
Spielertrainer bei Bad Vöslau tätig, stieg 1966 in<br />
die Landesliga auf und blieb mit seiner Elf fünf<br />
Jahre in der obersten NÖ Spielklasse. 1970 beendete<br />
rudi Pichler seine erfolgreiche Karriere.<br />
Sein größter sportlicher Erfolg war neben den<br />
Meistertiteln mit dem <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und<br />
Bad Vöslau sein dreimaliger Einsatz im Nationalteam.<br />
Zweimal kam er von der Austria zur<br />
Auswahl: 1955 in Budapest gegen ungarn und<br />
1959 in Paris gegen Frankreich. Einmal wurde<br />
er sogar vom Neustädter <strong>SC</strong> weg in das Team<br />
berufen: Am 1. Mai 1960 spielte er in Prag<br />
gegen die CSSr. Berufungen in das B- und<br />
Städteteam waren weitere Auszeichnungen.<br />
Was macht rudi Pichler heute: ,,Ich genieße<br />
meine Pension und schaue mir gerne im Fernsehen<br />
gute Fußballspiele an. Auf einem Fußballplatz<br />
war ich schon lange nicht.“<br />
Zur Situation des Neustädter <strong>SC</strong> in der 2.<br />
Landesliga meinte rudi Pichler: ,,Man hört und<br />
sieht derzeit nur den FC Magna <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>.<br />
Vom WN<strong>SC</strong> weiß ich nichts.“<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
51
Herbert Ofenbach, der Maler<br />
Zur Person: Herbert<br />
Ofenbach wurde am 18.<br />
Februar 1939 in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> geboren.<br />
Nach dem Besuch der<br />
Pflichtschule und der<br />
Berufsschule begann<br />
er seine berufliche<br />
Karriere <strong>als</strong> kaufmännischer<br />
Lehrling bei der<br />
Firma radio Winkler.<br />
Firmenchef Pepi Winkler<br />
war dam<strong>als</strong> Präsident des <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklubs. 1959 wechselte Ofenbach zur<br />
Firma Porsche in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, wo auch die<br />
<strong>SC</strong>-Spieler Fritz Tiefenbrunner, Heinz Schatzer,<br />
Günter Geissler und Bobby Schwarz tätig<br />
waren. Anschließend wechselte er zu Porsche<br />
nach Wien und war im Vertrieb der Motorräder<br />
Yamaha und Jamoto tätig. Seine Gattin Mini<br />
schenkte ihm zwei Kinder: Sohn rene arbeitet<br />
<strong>als</strong> Versicherungskaufmann, Tochter Petra ist<br />
Lehrerin. Zwei Enkelkinder sorgen für Abwechslung.<br />
Der Fußball bleibt sein Hobby: Gemeinsam<br />
mit seinem Schwiegersohn Andi Trimmel, der<br />
früher beim <strong>SC</strong> Neudörfl spielte, betreut er die<br />
u10-Mannschaft des ASK Lichtenwörth. radfahren,<br />
Wandern und Langlaufen zählen zu seinen<br />
Hobbysportarten. Nicht vergessen darf man die<br />
Malerei. Ofenbach hat sich durch viele Ausstellungen<br />
vor allem <strong>als</strong> Aquarellist einen Namen im<br />
raum <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> gemacht.<br />
Sportliche Laufbahn: Ofenbach begann seine<br />
Fußballkarriere bereits mit elf Jahren bei Admira<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Pepi Winkler holte ihn bereits<br />
1952 in die Jugendmannschaft des <strong>SC</strong>, wo er<br />
mit Hubert Hutfleß und Fredi Hoffmann spielte.<br />
Mit 18 wurde er in den Kader des WN<strong>SC</strong> aufgenommen.<br />
Sein erstes Spiel bestritt er gegen<br />
den LASK. Beim 2:0 Sieg schoss Herbert sein<br />
Premieren-Tor für den <strong>SC</strong>, dem er 16 Jahre die<br />
Treue hielt. Nach einer Station bei Eggendorf<br />
wurde er Spielertrainer beim <strong>SC</strong> Hochwolkersdorf.<br />
Es folgte der <strong>SC</strong> Piesting und nochm<strong>als</strong> der<br />
<strong>SC</strong> Hochwolkersdorf, wo er seine Trainerkarriere<br />
beendete.<br />
52 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Sportliche Höhepunkte: Dazu zählt vor allem<br />
der Ostligameistertitel mit dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
1963. unter Trainer Adi Patek erlebte er viele<br />
sportliche Höhepunkte. Dazu gehört vor allem<br />
das Cupfinale gegen den LASK und der kurze<br />
Auftritt im EC der Cupsieger. Eine Episode am<br />
rande: Wegen des zweiten Cupspiels gegen den<br />
LASK musste seine kirchliche Trauung in Maria<br />
Schutz verschoben werden. Ofenbach feierte<br />
auch bei Eggendorf Erfolge und stieg von der<br />
1. Klasse bis in die regionalliga auf. Auch <strong>als</strong><br />
Trainer war Herbert sehr erfolgreich: Er holte<br />
mit dem <strong>SC</strong> Hochwolkersdorf zwei Meistertitel,<br />
mit dem <strong>SC</strong> Piesting einen.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Ofenbach: „Man<br />
kann die heutige Situation mit unserer nicht<br />
vergleichen. Wir trainierten auch unter Trainer<br />
Patek nur dreimal in der Woche und waren eine<br />
reine Amateurmannschaft. Alle Spieler arbeiteten<br />
von Montag bis Freitag regelmäßig bis<br />
17 Uhr. Als Profiteam wären wir wahrscheinlich<br />
noch viel erfolgreicher gewesen. Der Fußball ist<br />
sicher schneller und härter geworden. Technisch<br />
gab es in Österreich einen rückschritt. Ob die<br />
Zehnerliga zweckmäßig ist, bezweifle ich. Zu<br />
unserer Zeit gab es in der obersten Spielklasse<br />
14 Vereine. Bei drei Absteigern gab es von der<br />
ersten runde an totalen Einsatz, Dramatik und<br />
Spannung. Die ADEG-Liga halte ich für unnötig.<br />
Mehr Klubs in der 1. Bundesliga und drei<br />
regionalligaaufsteiger wären besser. Österreich<br />
wird aus finanziellen Gründen nie mit den europäischen<br />
Großklubs mithalten können. unsere<br />
Klubs sollten den Nachwuchsspielern mehr<br />
Chancen geben.“<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation: Ofenbach: „Ich höre viel von<br />
der umfassenden Jugendarbeit beim Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Da müsste es doch möglich sein, dass jedes<br />
Jahr wenigstens zwei Talente den Sprung in die<br />
Kampfmannschaft schaffen. Wieso hören so viele<br />
junge Spieler mit 16 bis 18 Jahren auf? Zum<br />
Nachwuchs gehören Spitzentrainer. Die Stadt,<br />
die Wirtschaft und die <strong>SC</strong>-Funktionäre müssten<br />
an einem Strang ziehen. Ein Platz in der regionalliga<br />
wäre für mich die Mindestanforderung.“
Vom Gestern<br />
Sepp Schneider, der Goalie<br />
Sepp Schneider lieferte<br />
in der Staatsliga A im<br />
<strong>SC</strong>-Tor Glanzpartien<br />
und machte sich dann<br />
bei der <strong>Wiener</strong> Austria<br />
einen Namen. Nach<br />
seinem Karriereende<br />
wurde er ein profilierter<br />
Trainer und war ebenfalls<br />
sehr erfolgreich.<br />
Zur Person: Sepp<br />
Schneider wurde am 15. August 1944 in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> geboren. Nach der Pflichtschule besuchte<br />
er vier Jahre das realgymnasium und maturierte<br />
dann an der Handelsakademie <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>.<br />
Anschließend studierte er an der universität<br />
für Welthandel. Er beendete dann das Studium<br />
und übernahm von seiner Mutter die Spedition<br />
Strezek in der Marktgasse, genau an der Stelle,<br />
wo früher der Herbstfestplatz war. Die Spedition<br />
führt er auch noch heute erfolgreich. Mit seiner<br />
Lebensgefährtin Theresia hat er zwei Kinder.<br />
Sohn Markus studiert und spielt beim <strong>SC</strong> Neudörfl<br />
Fußball. Tochter Petra besucht die HAK und ist<br />
eine erfolgreiche Schwimmerin. Sepp Schneiders<br />
Hobby ist vor allem der Sport. Er entdeckte<br />
seine große Liebe zum Golf und ist Stammgast<br />
im GC Föhrenwald. Sepp spielt aber auch Tennis-<br />
Meisterschaft und ist öfters <strong>als</strong> Hobbyfußballer im<br />
Einsatz. Allerdings spielt er nicht mehr im Tor.<br />
Sportliche Laufbahn: Das ist interessant: Sepp<br />
Schneider begann seine Torhüterlaufbahn nicht<br />
im Fußball, sondern im Hallenhandball bei Allround<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>. Mit 16 Jahren wechselte<br />
er zum <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub und startete<br />
eine sehr erfolgreiche Karriere. Bald schaffte<br />
er den Aufstieg in den Kader der Kampfmannschaft.<br />
Seine 1. Partie für den WN<strong>SC</strong> bestritt er<br />
am 7. September 1963 in Linz gegen den SVS.<br />
Sepp Schneider hält gegen Helmut Senekowitsch.<br />
Er hatte einen guten Einstand: Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> siegte durch Tore von Hoffmann und Bajak<br />
2:1. Er blieb bis 1966 Torhüter beim Neustädter<br />
<strong>SC</strong> und erlebte alle Glanzspiele und Höhepunkte<br />
mit. 1966 gab es ein Angebot vom <strong>Wiener</strong><br />
Sportklub für eine Gastspielreise nach Madeira.<br />
Schneider machte sie mit und erhielt hervorragende<br />
Kritiken. Aus einem Übertritt wurde allerdings<br />
nichts. Die WN<strong>SC</strong>-Funktionäre erwarteten<br />
ihn schon auf dem Flughafen und baten ihn,<br />
beim Klub zu bleiben. Er stimmte zu und blieb in<br />
<strong>Neustadt</strong>. Dann zeichnete sich bereits im Herbst<br />
der Abstieg des Neustädter <strong>SC</strong> aus der obersten<br />
Spielklasse ab. In der Winterübertrittszeit der<br />
Saison 1966/67 wechselte er zur <strong>Wiener</strong> Austria.<br />
1971 gab es Probleme mit Trainer Stotz, der<br />
unbedingt einen ausländischen Torhüter holen<br />
wollte. Schneider meldete sich ab und wollte<br />
18 Monate warten. Er machte bei Stastny die<br />
Trainerausbildung. Da kam allerdings ein Angebot<br />
vom Neustädter <strong>SC</strong>: Er wurde Co-Trainer bei<br />
Stefan Neubauer und übernahm dann den Posten<br />
des Cheftrainers. Es folgten Trainerstationen<br />
beim <strong>SC</strong> Eisenstadt (zweimal), Austria Klagenfurt,<br />
<strong>SC</strong> Neunkirchen und Mödling (fünf Jahre).<br />
1992 kehrte er <strong>als</strong> sportlicher Leiter wieder zum<br />
Neustädter <strong>SC</strong> zurück. Nach dem Abstieg aus<br />
der 2. Division widmete sich Sepp Schneider nur<br />
mehr der Nachwuchsarbeit.<br />
Sportliche Höhepunkte: Schneider: „Dazu<br />
gehören natürlich die großen Erfolge mit dem<br />
Neustädter <strong>SC</strong>. Das 1:0 im Jahr 1963 gegen die<br />
Austria, die wir dann auch im <strong>Wiener</strong> Stadion<br />
1:0 schlugen. Der 3:2 Triumph in Innsbruck,<br />
der 3:1 Heimsieg gegen rapid und natürlich das<br />
Cupfinale gegen den LASK und der Einsatz im<br />
EC der Cupsieger.“ Höhepunkte waren natürlich<br />
auch die vier Jahre bei der Austria: Sepp<br />
Schneider wurde zweimal Meister und zweimal<br />
Cupsieger und spielte auch im Europacup. Es<br />
gab einige Berufungen in den Kader der Nationalmannschaft<br />
und ins B-Team. Einmal stand<br />
Schneider gegen Jugoslawien in Linz im Tor des<br />
Nationalteams. Auch <strong>als</strong> Trainer war er erfolgreich:<br />
Er führte Mödling von der Landesliga bis<br />
in die oberste Spielklasse. Als sportlicher Leiter<br />
holte er gemeinsam mit Trainer Ladislav Kuna<br />
1993 den Meistertitel der regionalliga Ost.<br />
Aber auch seine Arbeit mit dem Nachwuchs war<br />
sehr erfolgreich: Die Mattersburger Nation<strong>als</strong>pieler<br />
Christian Fuchs und Cem Atan waren<br />
sechs Jahre unter seinen Fittichen.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
53
Zur <strong>SC</strong>-Situation: Sepp Schneider holte 1993<br />
<strong>als</strong> sportlicher Leiter den letzten Meistertitel für<br />
den <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> <strong>SC</strong>. Schneider wörtlich:<br />
„<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> gehört in die oberste Spielklasse.<br />
Man muss endlich alle Leute, Politiker,<br />
Wirtschaftsfachleute und Trainer an einen Tisch<br />
Hans Horvath, der Tausendsassa<br />
54 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Hans Horvath war beim<br />
<strong>SC</strong> bereits alles: Spieler,<br />
Spielertrainer, Coach<br />
und sogar Obmann<br />
– ein echter „Tausendsassa“.<br />
Wenn er auch<br />
heute nicht mehr beim<br />
WN<strong>SC</strong> ist, so bleibt er<br />
doch ein „Blau-Weisser“<br />
durch und durch, lebt<br />
und leidet mit dem Klub<br />
weiter mit.<br />
Zur Person: Hans Horvath wurde am 12.5.1947<br />
in Eisenstadt geboren. Er erlernte nach der<br />
Pflichtschule das Maurerhandwerk und wechselte<br />
dann in das <strong>Wiener</strong> Neustädter Krankenhaus.<br />
Dort arbeitet er seit 1980 <strong>als</strong> Pfleger im<br />
Gipszimmer der unfallabteilung, ist aber mittlerweile<br />
bereits in Pension. Seine Gattin, die<br />
Hauptschullehrerin Waltraud, schenkte ihm zwei<br />
Söhne. Hans-Jörg studiert an der Hochschule für<br />
Welthandel. Er ist derzeit Einser-Tormann beim<br />
WN<strong>SC</strong>. Martin absolvierte erfolgreich die HTL, ist<br />
im Elektrofach tätig und spielt Fußball in Winzendorf.<br />
Hans Horvath ist neben seiner Trainertätigkeit<br />
in rohrbach sportlich noch sehr aktiv<br />
(Laufen, Nordic Walking, Schifahren). Sportliche<br />
Laufbahn: Hans Horvath begann bereits mit<br />
zehn Jahren seine Fußballerkarriere in der Schülermannschaft<br />
des SV Mattersburg. Er hatte in<br />
Trainer Stefan Neubauer einen großen Förderer,<br />
der ihn bereits mit 16 Jahren in die Kampfmannschaft<br />
stellte. Die Burgenländer spielten dam<strong>als</strong><br />
in der regionalliga. Der <strong>SC</strong> interessierte sich<br />
bald für ihn, doch es kam kein Übertritt zustande.<br />
1965 wechselte er zum GAK, wo er unter<br />
Trainer Karl Kowanz in der obersten Spielklasse<br />
eingesetzt wurde. 1967 kam er dann doch zum<br />
Neustädter <strong>SC</strong>, der nach dem Abstieg aus der<br />
höchsten Spielklasse den Wiederaufstieg anstrebte.<br />
Der misslang allerdings. In dieser Zeit<br />
gab es für Hans Horvath und Peter Aust durch<br />
einen Manager sogar ein Angebot aus Mexiko.<br />
Horvath lehnte ab, blieb bis 1980 Spieler beim<br />
<strong>SC</strong> und wechselte dann <strong>als</strong> Spielertrainer zu<br />
Vom Gestern<br />
holen, und gemeinsam für die Zukunft unseres<br />
Traditionsklubs etwas tun. Der Fußball könnte<br />
in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> eine große rolle spielen.<br />
Obmann Pucher zeigt uns mit Mattersburg vor,<br />
was man bewegen kann, wenn alle an einem<br />
gemeinsamen Strang ziehen.“<br />
Gloggnitz. Die <strong>SC</strong>-Funktionäre Paul Beinwachs<br />
und Helmut Horvath holten ihn 1983 wieder <strong>als</strong><br />
Spielertrainer zurück. Er wurde dann von Heinz<br />
Grießmayer und Hans Neusiedler abgelöst und<br />
wechselte <strong>als</strong> Trainer zu Baumgarten. Pitten<br />
und Baden waren die nächsten Trainerstationen.<br />
1994 holte ihn Sepp Schneider wieder zum <strong>SC</strong><br />
zurück. Nach dem Abstieg aus der 2. Division<br />
machte er alle Tiefen des WN<strong>SC</strong> mit. 1998 wurde<br />
er sogar <strong>SC</strong>-Obmann und wechselte später<br />
zu Forchtenstein, danach zum <strong>SC</strong> Neudörfl, dann<br />
nach Margarethen und nach rohrbach.<br />
Sportliche Höhepunkte: Hans Horvaths Fähigkeiten<br />
wurden schon in jungen Jahren entdeckt:<br />
Er spielte in der burgenländischen Schüler- und<br />
Jugendauswahl. Bald folgte eine Berufung in<br />
das Junioren-uEFA-Team. Eine besondere Auszeichnung<br />
war die zehnmalige Berufung in das<br />
Olympiateam. Da war ein 0:0 gegen das Profiteam<br />
der DDr ein besonderer Höhepunkt. Seine<br />
Einsätze beim GAK gehören zu seinen schönsten<br />
Erlebnissen. Höhepunkte beim Neustädter <strong>SC</strong><br />
waren die Spiele in der 2. Division von 1974<br />
bis 1981. 1976 gab es den 2. Platz, 1977 wurde<br />
man Dritter. Horvath war dam<strong>als</strong> mit vielen<br />
wichtigen Treffern „Torschütze vom Dienst“. Auch<br />
<strong>als</strong> Trainer konnte er bei Gloggnitz, Forchtenstein<br />
und Neudörfl mit schönen Erfolgen aufwarten.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Horvath: „Der<br />
Fußball hat vor allem in technischer Hinsicht große<br />
Fortschritte gemacht. Da konnten wir in Österreich<br />
leider nicht mithalten. Wir verlassen uns<br />
auf durchschnittliche Ausländer. unsere jungen<br />
Spieler sind nur Wasserträger. Dass die besten<br />
Trainer zum Nachwuchs kommen sollten, gilt<br />
leider bei uns nicht. Leider gibt es bei unserem<br />
Nachwuchs ein zu großes Leistungsdenken.“<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation: Hans Horvath: „Ich erwarte und<br />
erhoffe für den Neustädter <strong>SC</strong> heuer den Meistertitel<br />
und den Aufstieg in die 1. Landesliga. Das<br />
Endziel müsste mindestens ein Platz in der regionalliga<br />
sein. Das umfeld und der Bereich der Werbung<br />
müssten noch besser bearbeitet werden.“
Vom Gestern<br />
Karl-Heinz Schatzer, der Trickreiche<br />
Heinz Schatzer – für<br />
viele <strong>SC</strong>-Fans ist sein<br />
Name noch immer ein<br />
Begriff. Seine ausgefeilte<br />
Technik, seine<br />
Körperbeherrschung,<br />
sein schwungvolles<br />
Spiel mit vielen Tricks<br />
sind heute noch unvergessen.<br />
Schatzers<br />
riesiger Vorteil war sein<br />
Körpergewicht. Heinzis<br />
Kampfgewicht in seiner besten Zeit schwankte<br />
zwischen 49 und 51 Kilogramm. Er ließ mit<br />
seinen „Schmähs“ auch routinierte Gegenspieler<br />
schlecht aussehen.<br />
Zur Person: Karl-Heinz Schatzer wurde am 6.<br />
Oktober 1944 in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren. Er<br />
erlernte das Elektrikerhandwerk bei den Firmen<br />
Ott und Pasterer und wechselte dann zur Fa.<br />
Alfons. 1964 kam er zur Firma Porsche und war<br />
40 Jahre im Ersatzteillager im Einsatz. Seine<br />
Gattin Ingrid schenkte ihm die Zwillinge Stefanie<br />
und Andrea und Tochter Sandra. Alle drei<br />
Mädchen waren einige Zeit <strong>als</strong> Handballerinnen<br />
tätig. Seine Hobbies heute: radfahren, <strong>SC</strong>-Spiele<br />
besuchen und Sport im TV.<br />
Sportliche Laufbahn: Schatzer erlernte das<br />
Fußballspielen auf den Wiesen und Gstätt`n der<br />
Josefstadt. 1957 kam er zum Neustädter <strong>SC</strong> in<br />
die Schülermannschaft. Das Jugend- und Juniorenteam<br />
waren die weiteren Stationen. Mit den<br />
Junioren wurde er zweimal NÖ Landesmeister.<br />
In dieser Elf standen mit Günter Geissler, Bobby<br />
Schwarz, Peter Lang, Fredl Fenz, Heinz Ofenbach,<br />
Günter Kapaun, Kurt Haiden und Hans<br />
reisenbauer viele Talente.<br />
1963 feierte er sein Debüt in der Staatsliga A<br />
in der Kampfmannschaft des Neustädter <strong>SC</strong> im<br />
Heimspiel gegen Schwechat. Später folgte dann<br />
ein Kurzgastspiel bei Mattersburg (1966/67).<br />
Schatzer kehrte aber wieder zum Neustädter <strong>SC</strong><br />
zurück. 1970/71 gab es in Lichtenwörth eine Zwischenstation,<br />
die 1971 mit der rückkehr zum <strong>SC</strong><br />
endete. 1974 verließ er den Neustädter <strong>SC</strong> endgültig.<br />
Gastspiele bei Bad Fischau und <strong>SC</strong> Foto<br />
Pompe ließen 1977 seine Karriere ausklingen.<br />
Sportliche Höhepunkte: Höhepunkt seiner Laufbahn<br />
war die Berufung in das österreichische<br />
B-Team im Oktober 1964 für das Spiel in Moskau<br />
gegen die uDSSr. Da war auch <strong>SC</strong>-Torhüter<br />
Sepp Schneider mit dabei. Zehn Berufungen in<br />
die NÖ Landesauswahl stehen auf seiner Visitenkarte.<br />
Karl-Heinz Schatzer schoss viele wichtige<br />
Tore für den Neustädter <strong>SC</strong>: Beim 3:1 gegen die<br />
Admira war er im <strong>Wiener</strong> Stadion zweimal erfolgreich.<br />
Beim 1:0-Sensationssieg im Praterstadion<br />
gegen die Austria schoss er das Siegestor. Zwei<br />
Tore beim 4:2 Heimsieg gegen den LASK zeigten<br />
seine Torjägerqualitäten auf. Bei den 3:1-Siegen<br />
gegen rapid und Wacker Innsbruck war Schatzer<br />
je einmal erfolgreich. Es gab auch Angebote von<br />
Admira Wien und vom GAK durch Trainer Karl<br />
Kowanz. Schatzer sagte zweimal ab.<br />
Fußball dam<strong>als</strong>, Fußball heute: Schatzer: ,,Leider<br />
sind unsere Spitzenmannschaften viel schwächer<br />
geworden und können mit den europäischen Spitzenteams<br />
nicht mehr mithalten. Es wird meiner<br />
Meinung nach zu viel Wert auf Kraft und Kondition<br />
gelegt, die Technik wird vernachlässigt. Heute<br />
beginnen die Buben bereits mit sechs Jahren bei<br />
den Vereinen. Mit 16 oder 18 Jahren sind sie satt<br />
und hören frühzeitig auf. Wir kamen mit 13 oder<br />
14 Jahren durch unser Spiel auf den Wiesen <strong>als</strong><br />
fertige Fußballer zum Verein. Warum holen unsere<br />
Klubs drittklassige Ausländer und vergessen die<br />
eigenen Talente, die sicher genau so gut sind?“<br />
Zur <strong>SC</strong>-Situation: Karl-Heinz Schatzer ist bei allen<br />
Heimspielen des Neustädter <strong>SC</strong> Stammgast<br />
im Stadion,. Seine Meinung: „Es geht wieder<br />
aufwärts. Geri Willfurth erwies sich <strong>als</strong> Motor,<br />
der neue Vorstand hat gute Ideen und arbeitet<br />
auch sehr gut. Ich wünsche dem Neustädter <strong>SC</strong><br />
bald den Meistertitel. Man sollte beim <strong>SC</strong> allerdings<br />
nicht übertreiben und mit teuren Spielern<br />
sparsam umgehen.“<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
55
Herbert Feurer, der „Funki“<br />
Einer der besten Torhüter<br />
Österreichs kommt<br />
vom 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub: Herbert<br />
,,Funki“ Feurer ist zwar<br />
gebürtiger Aspanger,<br />
aber das Sprungbrett<br />
für seine großartige Karriere<br />
begann beim Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. 1972 holten<br />
ihn die <strong>SC</strong>-Funktionäre<br />
Obmann Dr. Willi roch<br />
und Willi Andersch nach <strong>Neustadt</strong>.<br />
Foto: rapid Archiv<br />
Zur Person: Feurer wurde am 14. Jänner 1951<br />
geboren und begann seine Karriere in der Schüler-<br />
und Jugendmannschaft beim <strong>SC</strong> Aspang. Er<br />
kam bald in die Kampfmannschaft und fiel durch<br />
hervorragende Leistungen auf. 1972 wechselte<br />
er zum Neustädter <strong>SC</strong> zuerst in die regionalliga<br />
Ost und dann in die Nationalliga. Vier Jahre lang<br />
war er ein großartiger Torhüter des Neustädter<br />
Traditionsklubs. In der Saison 1975/76 war er<br />
mit nur 23 Jahren der klar beste Torhüter in der<br />
Nationalliga. Er kassierte beim Neustädter <strong>SC</strong> in<br />
106 Meisterschaftsspielen lediglich 97 Treffer.<br />
Natürlich wurden bald Oberhausklubs auf ihn auf-<br />
Peggy Fleck, das Urgestein<br />
Dass Fußballer ihrem<br />
Stammklub lange Zeit<br />
die Treue halten, wird<br />
immer seltener. Beim 1.<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter ist<br />
das ,,urgestein“ Franz<br />
,,Peggy“ Fleck eine<br />
Ausnahme: Er spielte<br />
insgesamt 24 Jahre für<br />
den <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Sportklub und erlebte<br />
viele Höhen aber auch<br />
Tiefen mit seinem Stammklub. Franz Fleck hielt<br />
aber nicht nur dem Neustädter <strong>SC</strong> mehr <strong>als</strong> zwei<br />
Jahrzehnte die Treue. Er ist nun seit 34 Jahren<br />
Mitarbeiter der <strong>Wiener</strong> Neustädter Sparkasse.<br />
Franz Fleck wurde 21. Dezember 1959 in<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> geboren und begann seine<br />
Karriere 1967 in der Schülermannschaft des<br />
WN<strong>SC</strong>. Nach den Spielen in der Jugend- und<br />
Juniorenmannschaft gelang 1976 unter Trainer<br />
Karl Kowanz der Sprung in die Kampfmannschaft.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> spielte dam<strong>als</strong> in der<br />
56 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
merksam. rapid machte 1976 das rennen.<br />
Beim rekordmeister startete er eine großartige<br />
Karriere und wurde nach Peter Barthold bald die<br />
Nummer 1. Seine Erfolgsbilanz: viermal Meister,<br />
viermal Cupsieger, im Finale des EC der Cupsieger,<br />
im EC-Viertelfinale, zweimal Fußballer des<br />
Jahres (1978, 1980), Tormann des Jahres (1981),<br />
bei der WM 1982 neben Koncilia die Nummer 2.<br />
,,Funki“ Feurer bestritt 358 Pflichtspiele für Rapid,<br />
140 Siege und 100 Partien ohne Gegentor sind<br />
eine mehr <strong>als</strong> hervorragende Bilanz.<br />
Im Anschluss an seiner Spielerkarriere war Herbert<br />
Feurer <strong>als</strong> Tormanntrainer bei rapid und im<br />
Nationalteam (elf Jahre lang) tätig. Vor zwei Jahren<br />
trat er <strong>als</strong> Trainer zurück und genießt derzeit<br />
seine Freizeit. Darüber hinaus ist er auch Buchautor.<br />
Sein Werk ,,Die rapid-Wuchteln“ ist schon in<br />
der vierten Auflage am Büchermarkt erfolgreich.<br />
Feurer leitet auch den Legendenklub bei rapid.<br />
Herbert Feurer zu seiner Zeit beim Neustädter <strong>SC</strong>:<br />
,,Ich erinnere mich sehr gerne zurück. Es herrschte<br />
eine wunderbare Kameradschaft und es waren<br />
vier schöne Jahre für mich.“ Zur derzeitigen <strong>SC</strong>-<br />
Situation meint er: ,,Ich wünsche diesem Traditionsklub<br />
den sportlichen Aufstieg.“<br />
2. Division. ,,Peggy“ Fleck war bis zum bitteren<br />
Ende 1981 mit dem WN<strong>SC</strong> in der zweithöchsten<br />
Spielklasse dabei und erntete viel Lob für<br />
seine Spiele im Mittelfeld. Er erlebte auch die<br />
vier schmerzhaften Saisonen des Neustädter<br />
<strong>SC</strong> in der Landesliga, weil die regionalliga Ost<br />
aus fadenscheinigen Gründen durch den <strong>Wiener</strong><br />
Verband aufgelöst wurde. 1985 war Fleck beim<br />
Aufstieg in die Ostliga natürlich dabei und hielt<br />
dem Neustädter Sportklub bis 1991 die Treue.<br />
Franz Fleck hat in den 24 Jahren beim WN<strong>SC</strong><br />
insgesamt 448 Pflichtspiele bestritten (Cup und<br />
Meisterschaft). Er erzielte insgesamt 39 Volltreffer<br />
und war im <strong>SC</strong>-Mittelfeld eine Säule. Nominierungen<br />
in die Schüler-Nationalmannschaft und in<br />
die uEFA-Auswahl waren sportliche Höhepunkte.<br />
Welche Spiele werden ihm immer in Erinnerung<br />
bleiben? Fleck: ,,Wir boten im Cup gegen den<br />
LASK und Vorwärts Steyr sehr gute Leistungen.<br />
Im Frühjahr 1985 gab es in der regionalliga<br />
Ost daheim ein dramatisches Match gegen den<br />
späteren Meister Mödling, wo Sepp Schneider<br />
Trainer war. Hilmar, Weninger und Schmid
Vom Gestern<br />
schossen die Tore zum 3:2-Sieg. Da konnte ich<br />
die Vorarbeit leisten. unvergesslich wird mir auch<br />
der 4:3-Sieg gegen St. Pölten bleiben, bei dem<br />
Toni reisner schwer verletzt wurde.“ 1991 verließ<br />
,,Peggy“ Fleck den Neustädter <strong>SC</strong> und wechselte<br />
zu Bad Fischau in die 2. Landesliga. Von 1994 bis<br />
1998 folgte ein Gastspiel <strong>als</strong> Spielertrainer beim<br />
<strong>SC</strong> Aspang und 1999 bei Berndorf. Ab 1999 bis<br />
2006 war er Trainer beim <strong>SC</strong> Aspang und hielt<br />
Toni Reisner, der Schwarzenbacher<br />
Scharfschützen<br />
werden immer<br />
seltener: Zu<br />
den letzten<br />
erfolgreichsten<br />
Stürmern<br />
beim 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter<br />
Sportklub zählt<br />
zweifellos Toni<br />
reisner: Von<br />
1983 bis 1988<br />
schoss er in<br />
fünf Saisonen<br />
99 Meisterschaftstore für den Neustädter <strong>SC</strong> in<br />
der NÖ Landesliga und regionalliga. Eigentlich<br />
waren es noch mehr, denn die Treffer in Cup- und<br />
Freundschaftsspielen sind nicht miteingerechnet.<br />
Gesamt kam reisner in seiner 26-jährigen Karriere<br />
auf weit mehr <strong>als</strong> 500 Tore.<br />
Zur Person: Toni reisner, der am 24. Jänner<br />
1962 geboren wurde, begann seine Karriere<br />
bei seinem Heimatverein Schwarzenbach.<br />
1981 wurde der Nachbarverein Hochwolkersdorf<br />
auf reisner aufmerksam und holte ihn in<br />
die unterliga Süd. Da schlug er mit 18 Treffern<br />
auf Anhieb ein. 1982/83 kehrte er zu seinem<br />
Stammverein <strong>SC</strong> Schwarzenbach wieder zurück<br />
und führte den Klub 1983 mit 42 Toren zum<br />
Meistertitel der 2. Klasse Wechsel. Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> wurde auf den Ausnahmestürmer aufmerksam.<br />
<strong>SC</strong>-Obmann Dr. Hannes Ehrenhöfer<br />
holte ihn schließlich in die „Allzeit Getreue“. Die<br />
Neustädter bereuten diesen Entschluss nie, das<br />
beweisen seine 99 Meisterschaftstore in fünf<br />
Saisonen.<br />
Von 1981 bis 1985 musste der WN<strong>SC</strong> in der<br />
NÖ Landesliga spielen, weil die regionalliga Ost<br />
aufgelöst wurde. Erst im Herbst 1985 war der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> wieder in der Ostliga dabei. Mit<br />
dem Klub sieben Jahre die Treue. Die letzte Trainerstation<br />
von Fleck ist der SV Gloggnitz. Flecks<br />
Freizeit gehört seiner Familie mit Gattin Elisabeth<br />
und seinen beiden Söhnen. Ausdauersport, radfahren<br />
und Laufen halten ihn fit.<br />
Wie sieht Peggy Fleck die Situation des Neustädter<br />
<strong>SC</strong>? Das urgestein: ,,Dazu möchte ich nichts<br />
sagen. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen.“<br />
25 Toren war reisner in der Saison 1984/85 für<br />
den WN<strong>SC</strong> am erfolgreichsten in der Landesliga.<br />
In der Punktejagd 1987/88 gelangen ihm in<br />
der regionalliga 24 Treffer. 1988 wurde er vom<br />
Hochwolkersdorfer Präsidenten Kr Pepi Panis abgeworben<br />
und erzielte in fünf Jahren für den <strong>SC</strong><br />
Hochwolkersdorf 157 Tore. Seine nächste Station<br />
war von 1994 bis Winter 1996 der <strong>SC</strong> Aspang.<br />
Auch dort ließ er mit 55 Treffern aufhorchen. Im<br />
Frühjahr 1997 wechselte er zum <strong>SC</strong> Neudörfl und<br />
schoss den Klub 1997/98 in die 1. Landesliga. Er<br />
wurde mit 42 Treffern Torschützenkönig der 2.<br />
Liga Mitte im Burgenland. Auch in der 1. Landesliga<br />
war Toni reisner nicht zu halten: Er wurde<br />
mit 25 Volltreffern wieder Torschützenkönig.<br />
1999 beendete er seine Tätigkeit beim <strong>SC</strong><br />
Neudörfl und wechselte mit Franz Fleck zum<br />
ASV Neufeld. Nach einem Jahr kehrte er wieder<br />
zum <strong>SC</strong> Schwarzenbach zurück. Dort beendete<br />
er seine Spielertätigkeit und ist seitdem in der<br />
sportlichen Leitung tätig.<br />
Welches Spiel bleibt für Toni reisner unvergesslich?<br />
reisner: ,,Im Frühjahr 1986 schlugen wir<br />
in einem dramatischen Spiel St. Pölten 4:3. Ich<br />
schoss zwei Tore. Torhüter Sysel verletzte mich bei<br />
einer Attacke schwer. Ich erlitt einen Kreuzbandriss<br />
und fiel einige Monate aus. Leider wurden wir<br />
dam<strong>als</strong> hinter Mödling der Ostliga nur Zweiter.“<br />
Wie verbringt Toni reisner seine Freizeit heute?<br />
reisner: ,,Ich bin mit meiner Firma, dem Badstudio<br />
reisner, sehr beschäftigt. Auch für den<br />
<strong>SC</strong> Schwarzenbach geht einige Zeit auf.“<br />
Wie sieht Toni reisner die Situation seines Ex-<br />
Klubs <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>? reisner: ,,Die Elf<br />
müsste wenigstens in der 1. Landesliga spielen.<br />
Die 2. Landesliga ist unter dem Wert des<br />
Traditionsklubs. Hoffentlich verschwindet der <strong>SC</strong><br />
neben dem FC Magna nicht in der Versenkung“.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
57
3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup<br />
Pokalfinale 1965<br />
Mit dem Einzug in das Österreichische Cupfinale<br />
gab es im Jahre 1965 einen absoluten<br />
Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte des<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs. Er wurde nur<br />
noch mit der Teilnahme am Europacup der Cupsieger<br />
im gleichen Jahr übertroffen.<br />
Der Weg in das Finale:<br />
Die ersten runden im ÖFB-Cup fanden im<br />
Herbst 1964 statt. Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
traf in Krems auf die Hausherren. Der <strong>SC</strong> Krems<br />
spielte dam<strong>als</strong> in der regionalliga Ost und<br />
war für seine Heimstärke bekannt. Nach der<br />
regulären Spielzeit stand die Partie 1:1 (Tor:<br />
Schatzer). Im Nachspiel hatten die Neustädter<br />
die klar besseren Kraftreserven. Werner Artner<br />
schoss das 2:1. Hubert Hutfleß, der in der 27.<br />
Minute verletzt wurde und nur <strong>als</strong> Statist auf<br />
dem linken Flügel herumhumpelte, traf zum 3:1<br />
für die Neustädter.<br />
In der zweiten runde traf die Patek-Elf in Wien<br />
auf Ostligatabellenführer Simmering. Sepp<br />
Schneider und Heinz Schatzer fehlten der <strong>SC</strong>-<br />
Elf, weil sie in das B-Team berufen wurden.<br />
Wieder gab es nach der regulären Spielzeit ein<br />
1:1 (Tor: Aust). Aber auch in Simmering setzten<br />
sich die konditionsstärkeren Neustädter 3:1<br />
durch. Die entscheidenden Tore schossen<br />
Aust und Dr. Neudauer.<br />
Die Spiele im ÖFB-Cup wurden erst im Frühjahr<br />
1965 fortgesetzt. Die Neustädter standen schon<br />
im Viertelfinale und trafen auf den Regionalliga-<br />
West-Klub Bischofshofen. Die Neustädter mussten<br />
auswärts antreten und erreichten in Bischofshofen<br />
ein 0:0. Ein zweites Spiel war notwendig.<br />
Im rückspiel in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> hatten die Salzburger<br />
keine Chance mehr. Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
siegte 6:1. Die Tore schossen Seidl (2), Artner,<br />
Hoffmann, Frank und Tiefenbrunner.<br />
Jetzt wurde die Fußballöffentlichkeit auf die<br />
Neustädter aufmerksam. Der Einzug in das<br />
Semifinale kam für viele Experten doch überraschend.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> musste wieder<br />
auswärts antreten. Gegner im Semifinale war<br />
Schwarz-Weiß Bregenz, der Klub spielte in der<br />
regionalliga West. Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
setzte sich die höhere Klasse der<br />
Neustädter durch. Sie siegten durch ein Tor<br />
58 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
von Ernö Frank 1:0 und standen im Cup-Finale.<br />
Gegner im Finale war der LASK.<br />
Gegner in den zwei Cup-Endspielen war der<br />
Oberhausklub LASK, der auch in der Meisterschaft<br />
voranlag. Die erste Partie ging am 24.<br />
Juni 1965 im <strong>Wiener</strong> Neustädter Stadion vor<br />
7.000 Zuschauern in Szene. Der LASK wurde<br />
in der ersten halben Stunde seiner Favoritenrolle<br />
<strong>als</strong> Tabellenführer der Staatsliga gerecht.<br />
Herbert Ofenbach rettete auf der Linie, <strong>SC</strong>-Torhüter<br />
Sepp Schneider hechtete einige unhaltbar<br />
scheinende Bälle von Viehböck, Köglberger und<br />
Sturmberger aus der Kreuzecke. Erst langsam<br />
erholten sich die Neustädter. Fritz Tiefenbrunner<br />
hatte sogar den Führungstreffer in den Beinen.<br />
In der 80. Minute fanden die Neustädter ihre<br />
größte Chance vor: LASK-Torhüter Kitzmüller<br />
konnte einen Freistoßball Dr. Neudauers nur<br />
kurz wegfausten, aber Seidl verschoss aus<br />
wenigen Metern. Erst in der 89. Minute fiel die<br />
Entscheidung für den LASK: Köglberger schickte<br />
Chico ,,ins Loch“, der erzielte das 1:0. Bereits<br />
fünf Tage später ging in Linz das rückspiel in<br />
Szene. Mit dem Heimvorteil waren die Linzer<br />
klarer Favorit. Viehböck brachte den LASK auch<br />
schon nach neun Minuten in Front. Die Neustädter<br />
erholten sich bald von diesem Schock und<br />
waren dann die überlegene Elf. Trainer Adi Patek<br />
hatte gegenüber dem ersten Spiel Bierbaumer<br />
und Schatzer aufgeboten. Pepi Bierbaumer<br />
gelang auch in der 24. Minute der Ausgleich.<br />
In der 2. Spielhälfte wurden die Neustädter<br />
immer stärker. Vor allem die Schlussoffensive<br />
des <strong>SC</strong> war sehenswert. Ein 2:1-Sieg hätte nach<br />
der Auswärtstorregel den Cupsieg bedeutet.<br />
In der 89. Minute hatte Fritz Tiefenbrunner<br />
den Sieg vor Augen. Er nahm Sturmberger das<br />
Leder ab und zog allein auf das LASK-Tor. Aber<br />
der Neustädter schoss das Leder aus wenigen<br />
Metern über Torhüter Kitzmüller und das LASK-<br />
Tor. 10.000 Linzer Fans feierten ihre Elf überschwänglich,<br />
aber auch für den Neustädter <strong>SC</strong><br />
gab es viel Lob.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> bestritt die beiden Cupendspiele<br />
mit: Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß,<br />
Dr. Neudauer, Fresser, Frank, Hoffmann, Tiefenbrunner,<br />
Werner Artner, Seidl, Schatzer und<br />
Bierbaumer.
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
59
60 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>
Vom Gestern<br />
Neustädter <strong>SC</strong> im Europa-Cup<br />
Der LASK schaffte 1965 sensationell <strong>als</strong> erster<br />
Klub aus der Provinz den Titel eines österreichischen<br />
Fußballmeisters. Damit war der Weg<br />
für den <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub frei in den<br />
Europa-Cup der Cupsieger. Man erhoffte sich im<br />
Neustädter Lager natürlich in der ersten runde<br />
einen attraktiven Gegner. Da wären zum Beispiel<br />
Celtic Glasgow, Borussia Dortmund (späterer<br />
Fin<strong>als</strong>ieger), Atletico Madrid, Dynamo Kiew,<br />
West Ham united, Dukla Prag oder Honved Budapest<br />
<strong>als</strong> Gegner möglich gewesen. Aber das<br />
Losglück meinte es mit den Neustädtern nicht<br />
gut: Als Gegner wurde der rumänische Cupsieger<br />
Stiinta Cluy ausgelost.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> bereitete sich auf die Saison<br />
1965/66 gewissenhaft vor. Es gab ein Trainingslager<br />
im bayrischen Bad Wiessee, wo auch<br />
ein Freundschaftsspiel gegen Bayern München<br />
stattfand. Die Münchner hatten ein Qualifikationsspiel<br />
gegen Tennis Borussia Berlin 8:0<br />
gewonnen und spielten zum ersten Mal in der<br />
deutschen Bundesliga. In Bad Wiessee gab es<br />
für die Neustädter gegen die Bayern ein 1:6-<br />
Debakel. Die Tore der Bayern schossen Gerd<br />
Müller und Ohlhauser (je 3). Auch der deutsche<br />
3.16 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und der Cup-Bewerb<br />
Der Einzug ins Cupfinale 1965 war der absolute<br />
Höhepunkt in der Cupgeschichte des <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklubs. Sonst gelangen in den<br />
letzten 100 Jahren nur Teilerfolge. Ein Überblick:<br />
Der Fußballcup begann in Österreich in der<br />
Saison 1945/46. Allerdings nahmen nur die<br />
<strong>Wiener</strong> Klubs teil. Ab 1946/47 waren auch<br />
die besten Provinzklubs dabei. Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> traf daheim auf den Landstraßer AC Wien<br />
und siegte in der Nachspielzeit 5:4. Da aber<br />
die Verlängerung bei fast völliger Dunkelheit<br />
gespielt wurde, Flutlicht gab es dam<strong>als</strong> keines,<br />
protestierte der <strong>Wiener</strong> Klub erfolgreich. Es<br />
gab ein Wiederholungsspiel, das die Neustädter<br />
durch Tore von Jicha (2), Pernsteiner (2)<br />
und Spanblöchl 5:3 gewannen. Alle Spiele der<br />
zweiten runde sollten in Wien gespielt werden,<br />
Bundeskanzler Erhard wohnte diesem Spiel am<br />
31. Juli 1965 bei.<br />
Das erste Spiel im Europa-Cup ging dann im<br />
Neustädter Stadion am 1. September 1965 über<br />
die Bühne. Da gab es schon vor dem Anpfiff<br />
eine große Enttäuschung: Nur 7.000 Zuschauer<br />
waren gekommen. Die <strong>SC</strong>-Elf konnte nicht in<br />
stärkster Formation antreten, da es Probleme<br />
mit dem Startgeld und den Prämien gab.<br />
Dennoch hatte der Neustädter <strong>SC</strong> im ersten<br />
Spiel die besseren Chancen durch Fresser,<br />
Tiefenbrunner und Artner. Der von Trainer Adi<br />
Patek erhoffte Sieg mit zwei Toren Vorsprung<br />
lag in reichweite, blieb aber ein Wunschtraum.<br />
Die rumänen siegten 1:0.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> bestritt das Heimspiel mit:<br />
Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß, Dr. Neudauer,<br />
Fresser, Lenzinger, Seidl, Tiefenbrunner,<br />
Artner und Schatzer. Im rückspiel gab es in<br />
Klausenburg trotz einer guten Leistung der<br />
Neustädter eine 0:2-Niederlage. Das Gastspiel<br />
im Europacup war leider schon in der 1. runde<br />
zu Ende.<br />
weil die Spielfelder in der Provinz keine umzäunung<br />
und schlechte Platzverhältnisse hatten.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> sollte nach Wien zu Columbia<br />
21. Die Provinzvereine protestierten gegen<br />
diese Auslegung mit Erfolg. Die <strong>Wiener</strong> mussten<br />
auch in den Bundesländern spielen. Nach der<br />
neuen Auslosung musste der WN<strong>SC</strong> nach Graz<br />
zu Sturm und verlor 0:4. Das erste Antreten im<br />
Cup war <strong>als</strong>o nur von kurzer Dauer.<br />
Von 1949 bis 1958 wurde kein Cupbewerb<br />
ausgetragen. Nach dieser Zwangspause traf der<br />
Neustädter <strong>SC</strong> in der Saison 1958/59 daheim<br />
auf rapid und verlor vor 9.000 Zuschauern 1:3.<br />
Die Torschützen der rapidler waren Happel,<br />
Dienst und Bertalan. Für den WN<strong>SC</strong> war Martin<br />
Lefor erfolgreich.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
61
1959 siegte der Neustädter <strong>SC</strong> in der ersten<br />
runde gegen Ortmann 5:3; Tore: Pichler 2,<br />
Kereki, Heißenberger, Hoffmann; Czirbusz,<br />
Simetsberger, reiter (Eigentor). In der zweiten<br />
runde war für den WN<strong>SC</strong> mit einer 1:2-Niederlage<br />
bei Voith St. Pölten Endstation. Das Tor<br />
erzielte Hoffmann.<br />
1960 gab es für den Neustädter <strong>SC</strong> in Dornbirn<br />
einen 4:0-Sieg; Tore: Hoffmann 2, Knotzer,<br />
Herbert Ofenbach. Im Achtelfinale schied der<br />
<strong>SC</strong> daheim mit einem 1:3 gegen die Vienna aus.<br />
1961 stiegen die Neustädter durch 2:1-Sieg<br />
bei Post/Admira Linz in das Achtelfinale auf<br />
(Tore: Kereki, Pichler). Ein 2:4 daheim gegen<br />
Schwechat bedeutete das Aus: Tore: Hoffmann,<br />
Nußbaumer.<br />
1963 siegte der WN<strong>SC</strong> daheim gegen den LASK<br />
3:2 (Tore: Tiefenbrunner 3), aber ein 0:3 gegen<br />
die Austria bedeutete das Ausscheiden.<br />
1965 bedeutete ein 4:1-Sieg bei Post/Admira<br />
Linz den Aufstieg ins Achtelfinale (Tore: Tiefenbrunner<br />
2, Nagl, Lenzinger). Schwechat warf<br />
den <strong>SC</strong> mit einem 3:1 Sieg aus dem Bewerb.<br />
Interessant war erst wieder die Saison 1973/74.<br />
Da stieß der Neustädter <strong>SC</strong> durch Siege gegen<br />
Kittsee (4:2; Tore: Wustinger 2, Horvath,<br />
3.17 Der WN<strong>SC</strong> international<br />
1925 Turniersieger in Lissabon<br />
Die ersten Erfolge im NÖ Fußball waren für den<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub die drei NÖ<br />
Meistertitel in den Jahren 1923, 1924 und 1925<br />
in Serie. Diese Erfolge dürften sich sogar bis Portugal<br />
herum gesprochen haben. Im Jahre 1925<br />
kam eine Einladung zu einem Osterturnier nach<br />
Lissabon. Der Sporting-Club Lissabon, Benefica<br />
und Coruna waren die Gegner des Neustädter<br />
<strong>SC</strong>. Im ersten Spiel gab es einen sensationellen<br />
4:1-Sieg gegen Benefica, der auch von den<br />
62 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
Wultsch), GAK (2:1, Tore: Wustinger, Wograndl)<br />
und Villach (1:1; Sieg im Elferschießen; Tor: Feilhofer)<br />
bis ins Viertelfinale vor. Dort war daheim<br />
gegen Wacker Innsbruck mit einer 1:2-Niederlage<br />
Endstation.<br />
Auch 1978/79 gelang der Vorstoß bis ins Viertelfinale.<br />
Der <strong>SC</strong> siegte in Neusiedl 3:0 (Tore:<br />
rasinger, Cech, Horvath). In Steyr gab es gegen<br />
Vorwärts einen 3:2-Erfolg (Tore: Neusiedler 2,<br />
Kapaun). Erst ein 0:1 im Nachspiel in Linz gegen<br />
VOEST bedeutete das Ausscheiden.<br />
1987 gab es in der 2. runde einen 5:0-Heimsieg<br />
gegen Blindenmarkt (Tore: Mock 2, reisner<br />
2, Narbeshuber). Eine 0:1-Heimniederlage<br />
gegen rapid war das Ende. Interessant dabei:<br />
Den Treffer rapids schoss Gerry Willfurth, der<br />
heutige WN<strong>SC</strong>-Obmann.<br />
Spannend wurde es für den <strong>SC</strong> erst wieder in<br />
der Saison 1993/94. In der zweiten runde gab<br />
es in <strong>Wiener</strong> Neudorf einen 5:1-Erfolg (Tore:<br />
Koiner 2, Bilas, Iser, Wikipil). Durch Tore von<br />
Aberle und Huszovits warf der WN<strong>SC</strong> dann mit<br />
einem 2:0-Sieg auch St. Pölten aus dem Bewerb.<br />
Im Achtelfinale war in Kottingbrunn Endstation.<br />
Nach einem 0:0 verloren die Neustädter<br />
das Elferschießen 1:2. Seither ist es um den<br />
Neustädter <strong>SC</strong> im österreichischen Cup sehr still<br />
geworden.<br />
Lissaboner Zuschauern gefeiert wurde. Gegen<br />
Coruna gab es ein 1:1. Als der Schiedsrichter<br />
die beiden Teams zum Nachspiel aufs Feld rief,<br />
blieben die Coruna-Spieler in der Kabine. ,,Sie<br />
sind zu erschöpft,“ erklärte der Coruna-Trainer.<br />
Im dritten Spiel trafen die Neustädter auf die<br />
Meister-Elf Sporting-Club Lissabon. Die Neustädter<br />
hielten sich mit einem 2:2 hervorragend und<br />
wurden durch das bessere Torverhältnis Turniersieger.
Vom Gestern<br />
1927 Die Deutschland-Tournee<br />
Bereits zwei Jahre nach der Einladung nach Portugal<br />
gab es 1927 eine Einladung zu einer Monstertournee<br />
nach Deutschland. Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> bestritt insgesamt 14 Spiele, feierte 13 Siege<br />
und spielte einmal remis. Die herausragends-<br />
Der <strong>SC</strong> war in Deutschland<br />
sehr erfolgreich.<br />
1955 Schottland im Neustädter Stadion<br />
Am 19. Mai 1955 wurde das neue <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Stadion von Bürgermeister Wehrl feierlich<br />
eröffnet. Höhepunkt dieser Eröffnung sollte<br />
ein Bundesländerspiel Niederösterreich gegen<br />
Burgenland sein. Das NÖ-Team verlor sang- und<br />
klanglos 1:4 und wurde von 4.000 Zuschauern<br />
mit Pfiffen verabschiedet. Den echten Höhepunkt<br />
gab es wenige Tage später: Am 25. Mai gastierte<br />
das schottische Nationalteam im Neustädter Stadion<br />
und spielte gegen eine Bezirksauswahl. Die<br />
Schotten hatten wenige Tage vorher das öster-<br />
ten Ergebnisse waren der 4:2-Sieg gegen eine<br />
Stuttgarter Stadtauswahl, ein 7:1 gegen eine<br />
Auswahl Münchens sowie ein 11:0-Kantersieg<br />
gegen Kaiserslautern.<br />
reichische Nationalteam in Wien 4:1 besiegt. Vor<br />
6.000 Zuschauern gab es im Neustädter Stadion<br />
eine Prachtpartie. Die Bezirksauswahl hielt sich<br />
mit einer 3:7-Niederlage prächtig und mischte<br />
mit den Stars aus Schottland gut mit. Die Tore<br />
schossen Kohlhauser (2) und Stindl. Die Bezirksauswahl<br />
spielte mit vielen <strong>SC</strong>-Spielern: Trendl,<br />
rosenits; Cech, Secco, Dittrt, Zainer, Kahofer,<br />
Aubrecht, Siklosi, Hoffmann, Mühlberger. Twurdy<br />
II, Pichler, Leuthner, Janovsk, Straubmüller,<br />
Janska, Mach, Stindl und Kohlhauser.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
63
1960 In Mailand gegen Inter<br />
Im Dezember 1960 erhielt der Neustädter <strong>SC</strong><br />
eine ehrenvolle Einladung aus Mailand zu einem<br />
Spiel gegen die Weltklasse-Elf Inter Mailand.<br />
Die Italiener nahmen die Partie sehr ernst und<br />
spielten hart wie in der Meisterschaft. Leider<br />
wurden die Befürchtungen bestätigt: Der Neustädter<br />
<strong>SC</strong> erlitt mit einer 0:7-Niederlage ein<br />
Debakel. Torhüter Pepi rosenits verhinderte mit<br />
Prachtparaden eine noch höhere Schlappe. Trotz<br />
der hohen Niederlage schwärmen heute noch die<br />
<strong>SC</strong>-Spieler vom Empfang und der tollen Stimmung<br />
in Mailand. Der <strong>SC</strong> spielte mit: rosenits;<br />
Nußbaumer (Knotzer), röckl, Dr. Neudauer<br />
(Geissler), Steiger, Hutfleß, Ofenbach, Hoffmann,<br />
Pichler, Kereki, Frankolin (Lefor).<br />
1961 WN<strong>SC</strong> im Mitropa-Cup<br />
Der Mitropa-Cup wurde 1927 eingeführt und von<br />
Klubs aus den vier Ländern Österreich, ungarn,<br />
der CSSr und Italien ausgespielt. Von 1940<br />
bis 1954 wurde der Bewerb nicht durchgeführt<br />
und erst 1955 in neuer Form mit fünf Nationen<br />
(Jugoslawien kam dazu), wieder gespielt. 1961<br />
war auch der 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub in<br />
der Gruppe 3 mit dem LASK, udine und Kladno<br />
dabei. Die Neustädter trafen im ersten Spiel<br />
daheim auf den LASK und siegten 4:1; Tore:<br />
Lefor 2, Keeki, Pichler. Im zweiten Spiel gab es<br />
64 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
in Kladno ein 0:5-Debakel. Auch in udine verlor<br />
das <strong>SC</strong>-Team 1:4 (Tor: Kereki) und beendete den<br />
Mitropa-Cup-Einsatz <strong>als</strong> Gruppenletzter. Mitropa-<br />
Cup-Sieger 1961 wurde Bologna, gegen das die<br />
<strong>Wiener</strong> Austria in der Vorrunde ausgeschieden<br />
war. Der Neustädter <strong>SC</strong> spielte im Mitropa-Cup<br />
mit: Trendl, rosenits, Nußbaumer, röckl, Geissler,<br />
Reiter, Dr. Neudauer, Steiger, Hutfleß, Lefor,<br />
Wunderl, Hoffmann, Kereki, Frankolin, Ofenbach,<br />
Pichler, Knotzer, Steiger.
Vom Gestern<br />
1961 Die Russland-Reise<br />
1961 flatterte dem <strong>SC</strong> eine Einladung für eine<br />
Russlandtournee ins Haus. Am 4. Juli 1961 flogen<br />
die Neustädter in die Sowjetunion. Die erste<br />
Station war Baku. Nach einer 32-stündigen<br />
reise über 7.500 km mussten die Neustädter<br />
ohne Erholungspause vor 25.000 Zuschauern<br />
gegen Baku antreten und verloren 3:7. Bis zur<br />
Pause war die <strong>SC</strong>-Elf mit einem 3:3 gleichwertig.<br />
Dann machten sich die reisestrapazen<br />
bemerkbar. Die Tore der Neustädter schossen<br />
Neudauer, Hoffmann und Pichler.<br />
Wenige Tage später trat der <strong>SC</strong> in Eriwan an<br />
und verlor 1:5 Ähnlich wie in Baku konnten die<br />
Neustädter nur eine Hälfte mithalten. Das Spiel<br />
1974 Tournee nach Ägypten<br />
Im Februar 1974 gab es für den Neustädter<br />
<strong>SC</strong> eine Einladung zu einem Trainingslager und<br />
einer Gastspielreise nach Ägypten. Erste Station<br />
war Kairo: Da gab es einen 4:2-Sieg gegen eine<br />
ägyptische Studentenauswahl. Die Tore schossen<br />
Horvath (2), Neusiedler und Tritremmel. In<br />
der Baumwollstadt Zagazig verloren die Blau-<br />
Weissen vor 6.000 Zuschauern unverdient 0:1.<br />
Das graslose Spielfeld war für die Neustädter zu<br />
ungewohnt. Die dritte Partie ging in Assiut, 500<br />
km südlich von Kairo, vor der rekordzuschau-<br />
ging bei 39 Grad im Schatten über die Bühne.<br />
Das Ehrentor schoss Martin Lefor.<br />
Wesentlich besser ging es mit einem 2:2 beim<br />
Erstdivisionär Tiflis vor 36.000 Zuschauern. Die<br />
<strong>SC</strong>-Elf bot ihre beste Leistung in der Sowjetunion<br />
und erhielt viel Beifall. Die Tore schossen<br />
rudi Pichler und der Kapfenberger Gastspieler<br />
Puschnik.<br />
Der <strong>SC</strong>-Kader für die Tournee in die Sowjetunion:<br />
Trendl, Rosenits; Nußbaumer, Reiter, Hutfleß,<br />
Steiger, Neudauer, Knotzer I, Ofenbach, Geissler,<br />
Lefor, Hoffmann, Pichler, Frankolin und die Kapfenberger<br />
Gastspieler Kolar und Puschnik.<br />
ermenge von 45.000 Fans über die Bühne. Die<br />
Neustädter erreichten ein 1:1; Torschütze war<br />
Hans Horvath.<br />
Zum Abschluss gab es ein Spiel in Etehat, das<br />
1:1 endete. Das Tor schoss Feilhofer.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> spielte in Ägypten mit: Feurer;<br />
Wachtler, Schmid, Bachtrögl, Weiß, Kapaun,<br />
Wograndl, Kopinits, Feilhofer, rasinger, Horvath,<br />
Wultsch, Neusiedler und Tritremmel. Trainer war<br />
Sepp Schneider.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
65
4 Übers Heute<br />
4.1 Der derzeitige Verein<br />
1993 gab es mit dem Meistertitel in der regionalliga<br />
Ost und dem damit verbundenen Aufstieg<br />
in die zweite Division den bislang letzten<br />
Höhepunkt in der 100-jährigen Vereinsgeschichte.<br />
Aber schon zwei Jahre später spielte der <strong>SC</strong><br />
wieder in der regionalliga. 1998 folgte der Abstieg<br />
in die 1. und 2004 in die 2. NÖ Landesliga.<br />
Anschrift:<br />
Stadion <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Giltschwertgasse 81<br />
2700 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
66 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Sekretariat:<br />
Dagmar Grill<br />
Giltschwertgasse 81<br />
2700 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Tel: 02622 / 24787<br />
E-Mail: wnsc@aon.at<br />
Internet: www.wnsc.eu<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo, Di, Do: 17-20 uhr<br />
Fr: 17-19 uhr<br />
Übers Heute<br />
Seit diesem Zeitpunkt versucht der Verein, sich<br />
wirtschaftlich und sportlich zu konsolidieren und<br />
– mit besonderem Augenmerk auf die eigene<br />
Jugend – mittelfristig wieder in die dritthöchste<br />
Leistungsstufe aufzusteigen. Die Kampfmannschaft<br />
rangiert derzeit auf Tabellenplatz 2,<br />
punktegleich hinter Leader Bad Vöslau.
Übers Heute<br />
Spielstätten:<br />
Stadion<br />
Fassungsvermögen:<br />
3.500 Personen<br />
Eintrittspreise<br />
VIP-Jahreskarte: 220 €<br />
VIP-Tageskarte: 35 €<br />
Jahreskarte: 70 €<br />
Ermäßigte Jahreskarte: 50 €<br />
Eintrittskarte: 6 €<br />
Ermäßigte Eintrittskarte: 4 €<br />
Ermäßigung für Frauen, Pensionisten,<br />
Jugendliche (14 - 18 Jahre) und Studenten<br />
Kostenloser Eintritt für Kinder unter 14 Jahren<br />
Neben dem Stadion in der Giltschwergasse<br />
nutzt der <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> für seine Jugendmannschaften<br />
und das Damenteam zwei<br />
weitere Sportanlagen:<br />
Neuklosterwiese:<br />
Franz Schubert Gasse<br />
2700 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
E-Mail: 1.wnsc-jugend@chello.at<br />
Europaschule (EHS)<br />
Vorstand:<br />
Obmänner:<br />
Günter Bartl, Josef Heißenberger,<br />
Siegfried Holzinger, Gerald Willfurth<br />
Kantine: Die Kantine ist Montag bis Freitag<br />
von 17-21 uhr sowie während der Bewerbs-<br />
und Trainingsspiele geöffnet.<br />
Von der u8 bis zur u14 wird auf der Neuklosterwiese<br />
trainiert, die u15 und u16 trainiert am<br />
Sportplatz der Europaschule. Alle Heimspiele werden<br />
auf der Neuklosterwiese ausgetragen.<br />
Europahauptschule:<br />
Europaallee 1<br />
2700 <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
E-Mail: 1.wnsc-jugend@chello.at<br />
Kassier: Kurt Lenz<br />
Kassier Stellvertreter: Andrea Barbara Frisch<br />
Schriftführer: Dagmar Grill<br />
Schriftführer Stellvertreter: Corinna reihsner<br />
Stadionsprecher: Thomas reindl<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
67
68<br />
4.2 Die Kampfmannschaft<br />
1 - Hans Jörg Horvath<br />
1 - Michael Trnka<br />
4 - Luca radulovic<br />
5 - Philipp Brandstätter<br />
6 - roland Moder<br />
7 - Erich Latour<br />
8 - Jürgen Weber<br />
9 - Hasan Duman<br />
10 - robert Gottfried<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
11 - Antunell Marijanovic<br />
13 - Marko Obradivic<br />
14 - Christopher Hatzl<br />
17 - Martin Wagner<br />
18 - Günther Opel<br />
19 - Marcel Lechner<br />
22 - Denis Glisic<br />
23 - Daniel Englisch<br />
28 - Kadir Sakallioglu<br />
Spieler-Trainer: Jürgen Weber<br />
Co-Trainer: Gerald Willfurth<br />
Sparten-Trainer: Andi Wastl<br />
Übers Heute
Übers Heute<br />
Hans Jörg Horvath Michael Trnka Luca radulovic Philipp Brandstätter<br />
roland Moder Erich Latour Jürgen Weber Hasan Duman<br />
robert Gottfried Luca radulovic Marko Obradivic Christopher Hatzl<br />
Martin Wagner Günther Opel Marcel Lechner<br />
Daniel Englisch Kadir Sakallioglu<br />
Denis Glisic<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
69
4.3 Die Jugendabteilung<br />
Die <strong>SC</strong>-Nachwuchstrainer betreuen über 220<br />
Jugendliche in 11 Mannschaften (inkl. u 23).<br />
Neben vielen Meistertiteln konnten in letzter<br />
Zeit auch mehrere Mannschaften in der höchsten<br />
niederösterreichischen Spielklasse den<br />
Landesmeistertitel erringen. Auch abseits des<br />
Meisterschaftsbetriebes unterstützt der <strong>SC</strong> den<br />
Jugendfußball. So fand am 12. Mai 2007 das<br />
Regionalfinale des „Baumit Junior Soccer Cups“<br />
im Stadion statt. Außerdem wurde in der Saison<br />
2008/2009 ein eigener „Fußballkindergarten“<br />
für die Kleinsten der Kleinen eingerichtet. Der<br />
Andrang fußballbegeisterter Kids ist enorm. Diese<br />
Tatsache unterstreichen auch die zahlreichen<br />
Anmeldungen bei den immer im Juli abgehaltenen<br />
„Fußballerlebniswochen“. und: Auch der<br />
jährlich ausgetragene „Corvinus Cup“ in der<br />
Arena Nova Sport darf nicht unerwähnt bleiben.<br />
Es handelt sich dabei um eines der größten<br />
Hallen-Nachwuchsturniere in Österreich.<br />
70 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Übers Heute<br />
In der Nachwuchsspielgemeinschaft FC Magna <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>/<strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
stehen derzeit 5 Mannschaften im Meisterschaftsbetrieb:<br />
(Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer reihenfolge)<br />
U 11-1<br />
Aulbach raphael / Atic Emil / Biskin recep / El Feky Samy / Fuchs Michael / Hamtaoui<br />
Anas / Han Irfan / Hansel Jan / Jovic Marcel / Tahir Kaan / Kaltenecker Jakob / Kilinc<br />
Kemal / Kurt Sedi / Maier Lukas / Markovski Filip / Özbek Ömer / Putzenlechner Felix<br />
reindl Matthias / Sommer Patrick / Tunc Hasan / Zipfelmayer Marcel<br />
Trainer: Ljubenko Dzajic / Co-Trainer: Zand Horst
Übers Heute<br />
U 11-2<br />
Darilmaz Ahmed / Dzajic Oliver / Fröschl Thomas / Haktaniyan Hasan Musa<br />
Harmankaya Yusuf / Judt Daniel / Klincov Milorad / Kovacs Mario / Marhosevic Samir<br />
Polster ronny / richter Markus / Schmidt Marco / Sipahi Sinan / Wunderl Dustin<br />
Yavuz Baris/ Trainer: Zöger Andreas / Co-Trainer: Valenka Jürgen<br />
U 12<br />
Bektats Caner / Bichler Daniel / Czettl Manuel / Dzajic Stefan / Gezgin Yakup<br />
Graumann Daniel / Ilic Stefan / Keles Kadir / Kilic Oktay / Kummer Mario / Lechner<br />
Yannick / Poiss Marco / Prevesic Matteo / reiter Mario / Strauss Tamara / Weiss Matthias<br />
Wunderl Dennis / Wurm Erik / Trainer: Dumitran Petru / Co-Trainer: reihsner Hannes<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
71
U 14<br />
Cojocaru Andreas / Fischer Manuel / Gökmen Soner / Gosch Arian / Jäger Daniel<br />
Kiligaslan Muhammed / Klincov Cvitjetin / Lafenthaler Michael / Mayer Christoph<br />
Pahr Julian / Pahr Luca / Saribekyan Sarkis / Schranz raphael / Sebesta Michael<br />
Selb Daniel / Termure Florin / Walter Steve / Trainer: Waloschek Andreas<br />
Co-Trainer: Guth Michael<br />
72 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Übers Heute<br />
U 16<br />
Aleksovski Christian / Bogosel Ciprian / Brandstätter Philipp / Deckenbach Daniel<br />
Handler Jan / Hecher Ewald / Huber Lukas / Judt Mario / Keles Onur / Mayer Thomas<br />
Özdemir Murat / Sabados Andreas / Spiteri Pascal / Stögmüller Matthias / Tunc<br />
Mehmet / Yavuz Kaan / Yilmaz Oguzan / Zlatkov Alexander / Zuzman Nico<br />
Trainer: Zuzman robert / Co-Trainer: Vujanovic Milivoj
Übers Heute<br />
Weiters hat der <strong>SC</strong> derzeit folgende Nachwuchsmannschaften:<br />
(Anmerkung: Die Namen der Spieler jeweils in alphabetischer reihenfolge)<br />
U 6 - Fußballkindergarten<br />
Altuntas umut / Bachkönig Sarah / Benesch Sami / Biskin Yusuf / Caglar Murettin<br />
Cervenka Luca / Hozas Alexander / Karel Jonas / Kocic Stefan / Mehmedali Eray<br />
Pavic Nikolas / Pfeifer Tobias / Popovic Miso / riehsner Niko / Schmidt Dennis<br />
Schörner Paul / Szakacs Simone / ujbjen Qori / ungersböck Elias / Vidakovic Petar<br />
Weidinger Jakob / Weiss Jonas / Zehetner raphael / Trainer: Vujanovic Milivoij<br />
U 8<br />
Baumgartner Jürgen / Bulut Ahmet / Caglar Emir / Cerit Batuhan / Certit Bekir Can<br />
Czettl Julian / Demikaya Hasan / Dogan Samed / Fuchs Fabian / Fuxreiter Lukas / Haracic<br />
Arnel / Hericz Christoph / Hujdurovic Benjamin / Kovacs Marvin / Markovski David / Pfeiffer<br />
Marc / Pfeiffer Michelle / Sellinger Maximilian / Snopek Jan / Tasci Ferdi / Weber Michael<br />
Weidinger Elias / Witt Alexander / Trainer: Kovacs Günter<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
73
U 9<br />
Brecka Jürgen / Büber Furkan / Faber Anton / Frank Domenico / Ataroglu Kaan<br />
Kupfner Stephen / Mesic Harun / Darilimaz Muhammet / Pichl Alexander / Pichlhofer<br />
Jan / Schuster David / urbanek rodrigo / Trainer: Thomas Wallner<br />
74 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Übers Heute<br />
U 13<br />
Andersch Marvin / Aulbach Julian / Babouck Christoph / Bartl Daniel / Birnbammer<br />
Sabrina / Brosch Daniel / Cachee Sebastian / Dragos Mihai / Ederl Christian / Eidler<br />
Benedikt / Han Kamil / Hujdurovic Muhareem / Imamoglu Yasin / Kahry Alexander<br />
Kerschhackl Christoph / Öztürk ramazan / rainer Alexander / Sen Kubilay / Soder<br />
Christoph / Willfurth Jan / Trainer: Gabriel rudolf / Co-Trainer: Babouck Christian
Übers Heute<br />
U 15<br />
Aigner Matthias / Alan Ahmet / Bauer Philipp / Dominkus Patrick / Fleischmann<br />
Sebastian / Hozas Philip / Jakubec Philip / Judt Marco / Kerschhackel Michael / Kumnig<br />
Sascha / Pletz Nico / rottensteiner Peter / Schmidl Luke / Sevim Can / Stadler<br />
Christopher / Yörük Necdet / Zacharda Nino / Trainer: Filz Peter / Co-Trainer: Zacharda Thomas<br />
U 23<br />
1 - Michael Stidl / 2 - Danijel Cutkovic / 3 - Matthias Fleischmann / 4 - Martin Schuler<br />
6 - Alexander Wastl / 7 - Markus Dumitran / 10 - Ünal Türhan / 11 - Mario Kerschbaum<br />
12 - Dominik Schneidhofer / 13 - Matthias reitgruber / 14 - Philipp Brandecker<br />
16 - Patrick Lesjak / 17 - Dominik Wallner / 18 - Patrick Horvath / 19 - Christoph Asinger<br />
Trainer: Franz Mathois<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
75
Die Jugendverantwortlichen:<br />
Jugendleitung<br />
Adi Wurm<br />
4.4 Das Damenteam<br />
Kassier<br />
rudolf Kaiser<br />
76 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Jugendleitung<br />
Manfred Putzenlechner<br />
Übers Heute<br />
Sportlicher<br />
Nachwuchsleiter<br />
Kurt rittenbacher<br />
Tina Danowski / Jana Flandorfer / Elisabeth Forstik / Bianca Kabinger / Andrea Lehner<br />
Bianca Lorich / Stefanie Mayer / Katrin Markovits / Pamela Pieler / Sabine Pölzlbauer<br />
Sonja Pöttschauer / Nina Pöttschacher / Andrea Schrittwieser / Monika Sedlazek<br />
Annemarie Waldherr / Kerstin Wittmann / Trainer: Franz reder / Co-Trainer: Hubert Huspenina<br />
(Anmerkung: Die Namen der Spielerinnen jeweils in alphabetischer reihenfolge):
Übers Heute<br />
4.5 Die Anhänher<br />
Im Jahre 1990 beschloss eine große Zahl der<br />
Anhänger des 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportclubs<br />
den ersten organisierten Fanclub zu gründen.<br />
unter der Führung von Obmann Heinz Pieler<br />
konnte der Fanclub „Blau-Weiss“ rasch eine Mitgliederanzahl<br />
von 120 Personen erreichen. Eine<br />
Auswärtsfahrt mit 3 Bussen und zahlreichen<br />
Privat-PKW´s war keine Seltenheit, und bei vielen<br />
regionalliga Partien waren die WN<strong>SC</strong>-Fans<br />
auch in fremden Stadien tonangebend.<br />
Bei einer ÖFB-Wahl für die besten Fans der Liga<br />
gewann der Fanclub „Blau-Weiss“ die Wertung<br />
in der damaligen zweiten Bundesliga und wurde<br />
hinter den Fans des SK rapid Wien sensationeller<br />
Zweiter.<br />
Im Jahre 1993 entschlossen sich eine reihe<br />
junger Mitglieder des Fanclubs „Blau-Weiss“,<br />
eigenen Fanclub zu gründen. Die „ultras WN<strong>SC</strong>“<br />
waren geboren. Während die „ultras WN<strong>SC</strong>“ bis<br />
heute existieren, löste sich der Fanclub „Blau-<br />
Weiss“ nach unstimmigkeiten mit dem damaligen<br />
Vorstand auf. Es lag damit an den „ultras<br />
WN<strong>SC</strong>“ die „Blau–Weissen“ aus der „Allzeit<br />
Getreuen“ bei allen Spielen lautstark zu unterstützen.<br />
Dies gelang auch, wenn auch nicht<br />
immer vorbildlich. Trotz aller Kontroversen und<br />
Daten und Fakten zu den Fanklubs<br />
Die „Ultras“<br />
Die „ultras WN<strong>SC</strong>“ sind eine der ältesten ultras<br />
Gruppierungen Österreichs und bestehen seit<br />
1993 durchgehend. Den „ultras“ war es vor allem<br />
ein Anliegen, eine Plattform für junge Leute<br />
zu schaffen, um diese ins Stadion zu locken und<br />
an den Verein zu binden. Die „ultras“ versuchen<br />
im rahmen der weltweiten ultrabewegung nicht<br />
nur Stimmung ins Stadion zu zaubern, sondern<br />
auch größtmögliche Freiheit für uns Fans zu erreichen<br />
und dem Verein ein kritischer Partner zu<br />
sein. Der Mitgliederstand: 31.<br />
Konflikte mit den Medien und diversen Vorständen,<br />
haben die ultras über die Jahre bewiesen,<br />
dass sie das blau–weisse Herz auf dem rechten<br />
Fleck tragen.<br />
Im Herbst 2006 wurden die „ÖÖÖÖÖKLEr<br />
WN<strong>SC</strong>“ gegründet, der WN<strong>SC</strong> hatte somit wie<br />
zu den Bundesligazeiten in den 1990ern zwei<br />
Fanklubs und das in der 5. Liga. Die „ÖÖÖÖÖK-<br />
LER“ entwickelten sich bald zu einer fixen Größe<br />
im Stadion und unterstützen bis heute den<br />
WN<strong>SC</strong>.<br />
Die „ÖÖÖÖÖKLER WN<strong>SC</strong>“<br />
Die „ÖÖÖÖÖKLEr WN<strong>SC</strong>“ haben derzeit<br />
8 Mitglieder<br />
Ansprechpartner: Christian Linzer<br />
E-Mail: christian.linzer@tele2.at<br />
Fanbeauftragter des Vereins:<br />
Christopher Büchler<br />
E-Mail: fanbetreuung-wnsc@aon.at<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
77
4.6 Freunde des WN<strong>SC</strong><br />
Am 15. Mai wurde das Komitee „Freundes des<br />
WN<strong>SC</strong>“ erstm<strong>als</strong> der Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Als Ziel wurde definiert, ab der Saison<br />
2007/2008 jährlich rd. Eur 20.000,-- für den<br />
<strong>SC</strong> zusätzlich zu den derzeitigen Sponsorgeldern<br />
„aufzustellen“. Der Betrag soll erstens durch<br />
die Organisation verschiedener Veranstaltungen<br />
und Events, wie etwa Autogrammstunden,<br />
Gesellschaftsschnapsen, Diskussionsabende<br />
oder Sporthilfe-Galas, lukriert werden, zweitens<br />
durch den „Verkauf“ der Heimspiele an<br />
78 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Übers Heute<br />
mögliche Partner und drittens natürlich durch<br />
entsprechende Mitgliedsbeiträge. Neue Mitglieder<br />
erhalten <strong>als</strong> Gegenleistung des Vereins eine<br />
Jahres-VIP-Karte und werden zu sämtlichen Veranstaltungen<br />
eingeladen. Außerdem wird Ihnen<br />
die Möglichkeit zur Werbung im Stadion geboten<br />
(u.a. durch Transparente, Info- bzw. Werbestände,<br />
Bandenwerbung, Durchsagen des Platzsprechers).<br />
Vorsitzender der „Freunde des WN<strong>SC</strong>“ ist<br />
Nr a.D. Arnold Grabner. Auch BGM Müller und 2.<br />
VBGM Dr. Stocker gehören dem Komitee an.
Zum Morgen<br />
5 Zum Morgen<br />
Die Geschichte des <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> ist<br />
wechselhaft und imposant zugleich. Kaum ein<br />
anderer Verein hat derart viele Höhen und Tiefen<br />
durchgemacht. Wirtschaftlich zeitweise am<br />
Boden und vom Zusperren bedroht, hat man<br />
sich immer wieder erfangen und – mit unterstützung<br />
der Stadtgemeinde und dank engagierter<br />
Funktionäre – stets einen Weg gefunden,<br />
den <strong>SC</strong> weiter zuführen. Sportlich war man<br />
ganz oben und konnte sensationelle Triumphe<br />
feiern, die heute noch Gänsehautfeeling erzeugen.<br />
Die Gegenwart der 2. Landesliga Ost ist<br />
hart, sollte aber <strong>als</strong> Chance begriffen werden,<br />
konsolidiert zu neuen Höhenflügen anzusetzen.<br />
Dabei ist seit kurzem ein interessanter Partner<br />
mit an Bord, der eine echte Win-win-Situation<br />
für alle Beteiligten erzeugt.<br />
Im Juni 2008 hat sich nämlich ein neuer Verein,<br />
der FC Magna <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, in der „Allzeit<br />
Getreuen“ angesiedelt. Er trägt seine Heimspiele<br />
in der ADEG Ersten Liga ebenfalls im – vom<br />
MAGNA-Konzern – adaptierten Stadion in der<br />
Giltschwertgasse aus und ist im Nachwuchsbereich<br />
eine Kooperation mit dem WN<strong>SC</strong> eingegangen.<br />
Mit insgesamt fünf Jugendmannschaften<br />
wurde eine Zusammenarbeit fixiert. Der FC<br />
Magna übernimmt dabei einen Teil der Kosten,<br />
alle bisherigen Trainer und Funktionäre bleiben<br />
weiterhin bei ihren Mannschaften. Zusätzlich<br />
wurde ein neuer Sportkoordinator (Headcoach)<br />
für die Jugend verpflichtet, um dem Nachwuchs<br />
die bestmögliche Ausbildung angedeihen zu<br />
lassen. Darüber hinaus hat die gesamte Jugend<br />
eine neue Heimstätte auf der Neuklosterwiese<br />
bekommen.<br />
In der Generalversammlung am 27. November<br />
wurde schließlich von den Mitgliedern des 1.<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> die Fusion mit dem FC<br />
Magna beschlossen. Bis Sommer 2009 sollen<br />
beide Vereine sukzessive zusammengeführt<br />
werden und dann unter dem Namen „<strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>“ ihre Spiele austragen.<br />
Das zukunftsträchtige Projekt bringt viele<br />
Vorteile für <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und den WN<strong>SC</strong>,<br />
speziell drei ganz wesentliche:<br />
1) Die Gefahr einer Auflösung des <strong>SC</strong> – nach<br />
dem rücktritt der Obmänner – ist abgewendet,<br />
der Traditionsverein lebt weiter und bekommt<br />
die einmalige Gelegenheit, wieder in höhere<br />
Spielklassen aufzusteigen. Damit wird der NÖ<br />
Fußball insgesamt voran gebracht.<br />
2) Der <strong>Wiener</strong> Neustädter Jugend werden durch<br />
die Kooperation hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten<br />
und tolle Zukunftsperspektiven<br />
eröffnet.<br />
3) Zahlreiche Arbeitsplätze werden gesichert<br />
bzw. geschaffen. Denn der MAGNA-Konzern hat<br />
zugesagt, Investitionen in den Sportstandort<br />
<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> zu tätigen und unter anderem<br />
ein neues Stadion zu errichten. Die Planungen<br />
über eine Arena für 10.000 Zuseher an der B54<br />
(bei der Autobahnabfahrt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> Süd)<br />
werden derzeit finalisiert. Die entsprechenden<br />
Flächen wurden von der Stadt bereits umgewidmet.<br />
Spatenstich für die neue Heimstätte der<br />
beiden Vereine könnte bereits im Frühjahr 2009<br />
sein. Ein zweistelliger Millionenbetrag steht <strong>als</strong><br />
Investitionsvolumen im raum. Angedacht ist,<br />
neben dem Stadion und notwendigen Neben-<br />
bzw. Trainingsplätzen in weiterer Folge auch ein<br />
eigenes Fußballnachwuchszentrum zu errichten,<br />
wo die größten Talente der Stadt bzw. der<br />
region zusammengefasst und hoch professionell<br />
ausgebildet werden können.<br />
Kurzfristiges Ziel der Kampfmannschaft des <strong>SC</strong><br />
ist es, in der Saison 2008/2009 den Titel in der<br />
2. Niederösterreichischen Landesliga Ost zu<br />
holen und in die 1. NÖ Landesliga aufzusteigen.<br />
Der FC Magna wird parallel dazu alles versuchen,<br />
den Meistertitel in der ADEG Ersten Liga zu holen.<br />
Damit könnte ab Sommer die Stadt <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong> wieder einen Verein in der höchsten<br />
österreichischen und einen in der höchsten niederösterreichischen<br />
Spielklasse haben.<br />
All das macht Mut und gibt Grund zur Hoffnung<br />
auf eine erfolgreiche Fußballzukunft in <strong>Wiener</strong><br />
<strong>Neustadt</strong>. Wichtig wird sein, dass alle, die den<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong> im Herzen tragen, dies<br />
nicht nur <strong>als</strong> Lippenbekenntnis kundtun, sondern<br />
auch ins Stadion kommen und den Verein<br />
nach besten Kräften und Möglichkeiten unterstützen.<br />
Es ist etwas Großes im Entstehen.<br />
Glauben wir daran! Dann wird alles gut!<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
79
6 Zahlen, Daten & Fakten<br />
6.1 Obmänner ab 1945<br />
1946 Karl rieder<br />
1947 bis 1950 Ottokar Neumann<br />
1951 bis 1953 Willi Palka<br />
1954 Josef Weiß<br />
1955 bis 1962 Leopold Berger<br />
1963 bis 1970 Dr. Ernst Schilcher<br />
1971 bis 1979 Dr. Willi roch<br />
1980 bis 1981 Helmut Beczecny<br />
1982 Karl Bauer<br />
1983 bis 1984 Dr. Hannes Ehrenhöfer<br />
1985 bis 1987 Edgar Maurer<br />
1988 bis 1989 Dr. Peter Wittmann<br />
1990 bis 1991 Fritz rasinger<br />
6.2 Alle Trainer<br />
1945 Edi Gessl, Fredl Müller<br />
1947 Gigerl Dittrich,<br />
1949 Kohlfürst<br />
1950 Hans Horvath<br />
1951 Pojar<br />
1952 Holeschofsky<br />
1953 reichhart<br />
1955 rudi raftl<br />
1957 Achetz<br />
1958 Dolfi Huber<br />
1962 Kliwisch<br />
1963 Adi Patek<br />
1966 Karl Neschy<br />
1966 Fritz Kominek<br />
1967 Karl Koller<br />
1967 Harry Aurednik<br />
1969 Fritz Kominek<br />
1969 Stefan Neubauer<br />
1971 Sepp Schneider<br />
1975 Karl Kowanz<br />
rudolf Szanwald<br />
Hans Horath/Hubert Hutfleß<br />
1979 Sepp Schneider/Hans Horvath<br />
Hubert Hutfleß<br />
80 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Zahlen, Daten & Fakten<br />
1991 bis 1994 Dr. Gerhard Schilcher<br />
1995 bis 1997 Erich reinstadler<br />
1998 von 27. April 1998 bis 25. Juni prov.<br />
Führung mit Hans Horvath, Helmut Bier, Franz<br />
Pichler, Wolfgang Weibl, rudolf Sebesta, Herbert<br />
Trimmel und Manfred Linshalm, anschließend<br />
Hans Horvath<br />
1999 Horst Gmeiner<br />
2000 bis 2002 Gerald Nestler<br />
2003 bis 2004 Andreas Camus<br />
2004 Gerald Pahr<br />
2005 Günter Bartl, Josef Heissenberger,<br />
Sigi Holzinger, Gerald Willfurth<br />
1980 Manfred Fenz<br />
Gerdi Springer<br />
Karl Kowanz<br />
Otto Liesbauer.<br />
1982 Stefan Neubauer <strong>als</strong> Coach<br />
1983 Hans Horvath<br />
1989 Hans Neusiedler<br />
1991 Toni Wustinger<br />
1992 Ladislav Kuna<br />
1993 Sepp Schneider/Hans Horvath<br />
1995 bis Sommer 1999 Hans Horvath<br />
1999 Werner Sebesten<br />
2000 Werner Sebesten<br />
2000 Werner Sebesten<br />
2001 bis Juli Werner Sebesten<br />
2001 Prof. Heinz Griesmayer<br />
2002 Prof. Heinz Griesmayer<br />
2003 bis Mai Prof. Heinz Griesmayer<br />
2003 ab Juni Sepp Schneider<br />
2004 bis April Sepp Schneider<br />
2004 ab Mai Thomas Wallner<br />
2006 Christian Aflenzer<br />
2007 Mario Kreiker<br />
2008 Jürgen Weber
Zahlen, Daten & Fakten<br />
6.3 Der <strong>SC</strong> nach dem 2. Weltkrieg<br />
1945/46 Landesmeister<br />
1946/47 Landesliga 2. Platz<br />
1947/48 Landesliga 3. Platz<br />
1948/49 Landesliga 10. Platz<br />
1949/50 Landesmeister und Aufstieg<br />
in die Staatsliga<br />
1950/51 Staatsliga 12. Platz Abstieg in<br />
die Staatsliga B<br />
1951/52 Staatsliga B 3. Platz<br />
1952/53 Staatsliga B 5. Platz<br />
1953/54 Staatsliga B 4. Platz<br />
1954/55 Staatsliga B 11. Platz<br />
1955/56 Staatsliga B 3. Platz<br />
1956/57 Staatsliga B 9. Platz<br />
1957/58 Staatsliga B 9. Platz<br />
1958/59 Staatsliga B Meister und Aufstieg<br />
in die Staatsliga<br />
1959/60 Staatsliga 9. Platz<br />
1960/61 Staatsliga 8. Platz<br />
1961/62 Staatsliga 13. Platz, Abstieg in<br />
die regionalliga Ost<br />
1962/63 Meister der Regionalliga Ost und<br />
Aufstieg in die Staatsliga<br />
1963/64 Staatsliga 10. Platz<br />
1964/65 Nationalliga 9. Platz, Cupfinale,<br />
Europacupteilnahme<br />
1965/66 Nationalliga 12. Platz, durch Verzicht<br />
Schwechats Weiterverbleib<br />
1966/67 Nationalliga 13. Platz, Abstieg in<br />
die regionalliga Ost<br />
1967/68 regionalliga Ost 7. Platz<br />
1968/69 regionalliga Ost 10. Platz<br />
1969/70 regionalliga Ost 5. Platz<br />
1970/71 regionalliga Ost 8. Platz<br />
1971/72 regionalliga Ost 7. Platz<br />
1972/73 regionalliga Ost 5. Platz<br />
1973/74 regionalliga Ost. 2. Platz<br />
durch Reform Aufstieg in<br />
die Nationalliga<br />
1974/75 Nationalliga (zweithöchste Spielklasse)<br />
8. Platz<br />
1975/76 Nationalliga 2. Platz<br />
1976/77 Bundesliga 2. Division 3. Platz<br />
1977/78 Bundesliga 2. Division 9. Platz<br />
1978/79 Bundesliga 2. Division 11. Platz<br />
1979/80 Bundesliga 2. Division 13. Platz<br />
1980/81 Bundesliga 2. Division, 15. Platz,<br />
Abstieg in die Landesliga<br />
(Auflösg. der Ostliga)<br />
1981/82 1. NÖ Landesliga 5. Platz<br />
1982/83 1. NÖ Landesliga 3. Platz<br />
1983/84 1. NÖ Landesliga 3. Platz<br />
1984/85 1. NÖ Landesliga 5. Platz<br />
1985/86 Wiedereinführung der regionalliga<br />
Ost, 2. Platz<br />
1986/87 regionalliga Ost 8. Platz<br />
1987/88 regionalliga Ost 5. Platz<br />
1988/89 regionalliga Ost 5. Platz<br />
1989/90 regionalliga Ost 4. Platz<br />
1990/91 regionalliga Ost 7. Platz<br />
1991/92 regionalliga Ost 2. Platz<br />
1992/93 Meister der Regionalliga Ost und<br />
Aufstieg in die Bundesliga<br />
2. Division<br />
1993/94 2. Division 13. Platz<br />
1994/95 2. Division 16. Platz, Abstieg in<br />
die regionalliga Ost<br />
1995/96 regionalliga Ost 12. Platz<br />
1996/97 regionalliga Ost 10. Platz<br />
1997/98 regionalliga Ost 16. Platz, Abstieg<br />
in die 1. NÖ Landesliga<br />
1998/99 1. NÖ Landesliga 13. Platz<br />
1999/00 1. NÖ Landesliga 4. Platz<br />
2000/01 1. NÖ Landesliga 2. Platz<br />
2001/02 1. NÖ Landesliga 3. Platz<br />
2002/03 1. NÖ Landesliga 5. Platz<br />
2003/04 1. NÖ Landesliga 16. Platz, Abstieg<br />
in die 2. Landesliga Ost<br />
2004/05 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz<br />
2005/06 2. NÖ Landesliga Ost 8. Platz<br />
2006/07 2. NÖ Landesliga Ost 3. Platz<br />
2007/08 2. NÖ Landesliga Ost 2. Platz<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
81
6.4 Die Ehrentafel<br />
NÖ Landesmeister 1923<br />
NÖ Landesmeister 1924<br />
NÖ Landesmeister 1925<br />
VAFÖ Landesmeister 1929<br />
VAFÖ Landesmeister 1933<br />
Meister der 1. Klasse Süd 1935<br />
NÖ Landesmeister 1936<br />
Öst. Amateurstaatsmeister 1936<br />
NÖ Landesmeister 1937<br />
NÖ Landesmeister 1946<br />
NÖ Landesmeister 1950<br />
82 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Zahlen, Daten & Fakten<br />
Aufstieg in die Staatsliga 1950<br />
B-Liga-Meister 1959<br />
Aufstieg in die Staatsliga A 1959<br />
Meister der regionalliga Ost 1963<br />
Aufstieg in die Staatsliga 1963<br />
ÖFB Cupfinalist 1965<br />
Teilnahme am EC der Cupsieger 1965<br />
Aufstieg in die Nationalliga 1974<br />
Aufstieg in die regionalliga 1985<br />
Meister der regionalliga Ost 1993<br />
Aufstieg in die Bundesliga 2. Division
Zahlen, Daten & Fakten<br />
6.5 Tabellen (eine Auswahl)<br />
1934/35<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
83
84 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Zahlen, Daten & Fakten
Zahlen, Daten & Fakten<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
85
86 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Zahlen, Daten & Fakten
Zahlen, Daten & Fakten<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
87
88 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
1993<br />
Zahlen, Daten & Fakten
Zahlen, Daten & Fakten<br />
Herbsttabellen<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
1 Bad Vöslau 14 9 1 4 37 : 14 28<br />
2 Wr.<strong>Neustadt</strong> 14 8 4 2 34 : 18 28<br />
3 Absdorf 14 8 3 3 28 : 19 27<br />
4 Wr.Neudorf 14 7 4 3 36 : 23 25<br />
5 Purkersdorf 14 7 4 3 25 : 21 25<br />
6 Schwadorf 14 6 5 3 27 : 16 23<br />
7 Leobersdorf 14 6 3 5 26 : 22 21<br />
8 Tulln 14 6 2 6 27 : 18 20<br />
9 Wolkersdorf 14 6 2 6 24 : 26 20<br />
10 Bruck/L. 14 5 2 7 21 : 32 17<br />
11 Himberg 14 4 4 6 19 : 23 16<br />
12 Leopoldsdorf 14 4 3 7 22 : 30 15<br />
13 Enzersfeld 14 4 3 7 25 : 42 15<br />
14 Langenlebarn 14 3 3 8 17 : 34 12<br />
15 Theresienfeld 14 0 1 13 5 : 35 1<br />
U 9<br />
1 <strong>SC</strong> Wr. <strong>Neustadt</strong> 10 9 1 0 100:27 73 28<br />
2 Pitten 10 6 2 2 62:32 30 20<br />
3 HW Wr. <strong>Neustadt</strong> 10 5 1 4 74:36 38 16<br />
4 Lanzenkirchen 10 5 0 5 46:44 2 15<br />
5 Zillingdorf 10 3 0 7 37:62 -25 9<br />
6 Katzelsdorf 10 0 0 10 8:126 118 0<br />
U 11-1<br />
1 ASV Baden 12 12 0 0 65:7 58 36<br />
2 Casino Baden 12 8 1 3 36:24 12 25<br />
3 Gloggnitz 12 6 2 4 38:31 7 20<br />
4 Wöllersdorf A 12 4 2 6 20:30 -10 14<br />
5 NSG Magna Wr.<strong>Neustadt</strong> A 12 3 2 7 9:28 -19 11<br />
6 Club 83 Wr. <strong>Neustadt</strong> 12 3 2 7 15:49 -34 11<br />
7 Scheiblingkirchen 12 1 1 10 23:37 -14 4<br />
U 11-2<br />
1 Felixdorf A 8 6 1 1 62:11 51 19<br />
2 Sollenau B 8 6 1 1 41:16 25 19<br />
3 NSG Magna Wr.<strong>Neustadt</strong> B 8 5 0 3 36:16 20 15<br />
4 NSG Lanzenkirchen 8 2 0 6 25:42 -17 6<br />
5 HW Wr. <strong>Neustadt</strong> 8 0 0 8 4:83 -79 0<br />
U 12<br />
1 NSG Magna Wr.<strong>Neustadt</strong> 10 8 2 0 58:9 49 26<br />
2 Club 83 Wr. <strong>Neustadt</strong> 10 6 2 2 22:11 11 20<br />
3 Wöllersdorf A 10 5 1 4 18:24 -6 16<br />
4 Lichtenwörth 10 4 1 5 13:24 -11 13<br />
5 Katzelsdorf 10 2 1 7 10:34 -24 7<br />
6 Willendorf 10 1 1 8 9:28 -19 4<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
89
U 13<br />
U 15<br />
90 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
1 Kottingbrunn 10 9 0 1 48:10 38 27<br />
2 NSG Grimmenstein 10 6 0 4 29:23 6 18<br />
3 Pottschach 10 5 1 4 26:29 -3 16<br />
4 Scheiblingkirchen 10 4 0 6 22:26 -4 12<br />
5 Ebreichsdorf 10 3 1 6 15:35 -20 10<br />
6 <strong>SC</strong> Wr. <strong>Neustadt</strong> 10 1 2 7 17:34 -17 5<br />
U 14<br />
1 NSG Magna Wr.<strong>Neustadt</strong> 8 6 2 0 43:5 38 20<br />
2 Trenkwalder Admira 8 6 1 1 44:12 32 19<br />
3 Vösendorf 8 3 1 4 20:25 -5 10<br />
4 Kottingbrunn 8 2 0 6 9:48 -39 6<br />
5 NSG Weikersdorf 8 1 0 7 13:39 -26 3<br />
1 Mistelbach 10 5 4 1 17:9 8 19<br />
2 <strong>SC</strong> Wr. <strong>Neustadt</strong> 10 4 3 3 26:24 2 15<br />
3 Kottingbrunn 10 4 2 4 30:15 15 14<br />
4 Pottschach-A 10 3 4 3 23:20 3 13<br />
5 NSG Sturm 19 10 2 4 4 16:29 -13 10<br />
6 NSG Mank 10 2 3 5 24:39 -15 9<br />
U 16<br />
1 NSG Magna Wr.<strong>Neustadt</strong> 10 7 1 2 48:15 33 22<br />
2 NSG Kirchschlag 10 7 0 3 41:14 27 21<br />
3 Schlöglmühl 10 6 0 4 33:17 16 18<br />
4 NSG Alland 10 5 1 4 30:24 6 16<br />
5 NSG Bad Fischau 10 3 2 5 18:29 -11 11<br />
6 Wiesmath 10 0 0 10 6:77 -71 0<br />
U 23<br />
1 <strong>SC</strong> Wr. <strong>Neustadt</strong> 14 13 1 0 57:13 44 40<br />
2 Wolkersdorf 14 10 3 1 51:19 32 33<br />
3 Bad Vöslau 14 10 1 3 49:26 23 31<br />
4 Purkersdorf 14 8 3 3 42:17 25 27<br />
5 Wr. Neudorf 14 7 2 5 40:33 7 23<br />
6 Himberg 14 6 4 4 26:21 5 22<br />
7 Absdorf 14 6 2 6 36:44 -8 20<br />
8 Langenlebarn 14 5 4 5 26:28 -2 19<br />
9 Tulln 14 5 3 6 31:23 8 18<br />
10 Leopoldsdorf/Mfd. 14 4 4 6 19:26 -7 16<br />
11 Schwadorf 14 4 2 8 29:46 -17 14<br />
12 Bruck/L. 14 4 2 8 22:40 -18 14<br />
13 Theresienfeld 14 3 2 9 22:44 -22 11<br />
14 Leobersdorf 14 2 1 11 20:47 -27 7<br />
15 Enzersfeld/W. 14 0 2 12 12:55 -43 2<br />
Damen<br />
2 Moosbrunn 8 6 1 1 36:10 26 19<br />
3 Altenmarkt Frauen 1b 8 4 2 2 20:12 8 14<br />
4 Ortmann 8 4 1 3 13:13 0 13<br />
5 <strong>SC</strong> Wr. <strong>Neustadt</strong> 8 2 3 3 18:15 3 9<br />
6 Kottingbrunn 8 2 2 4 21:29 -8 8<br />
7 Erlaa 1c 8 2 2 4 11:24 -13 8<br />
8 Hof/L. 8 1 4 3 14:15 -1 7<br />
9 Mffv Askö 23 8 0 1 7 12:47 -35 1<br />
Zahlen, Daten & Fakten
Anhang<br />
7 Anhang<br />
7.1 Protokolle aus der Saison<br />
Durch einen Zufall erhielt Autor Herbert<br />
Geissler vom früheren WN<strong>SC</strong>-Spieler Erwin<br />
Janska ein Protokollbuch des 1. <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter Sportklubs vom 12. Februar<br />
1937 bis 22. Juni 1938. Sorgfältig und<br />
peinlich genau wurden die wöchentlichen<br />
Einige Auszüge<br />
● Das größte Problem der Spieler war dam<strong>als</strong><br />
die Arbeitslosigkeit. Edi Gessl zum Beispiel trug<br />
sich dem Neustädter <strong>SC</strong> an und wollte 300<br />
Schilling. Er versprach, die Hälfte zurückzuzahlen,<br />
wenn man ihm einen Arbeitsplatz verschafft.<br />
Ein Arbeitsplatz war sehr begehrt. Der<br />
Spieler Hochreither wollte für den Neustädter<br />
<strong>SC</strong> unentgeltlich spielen, wenn man ihm eine<br />
Stelle <strong>als</strong> Lehrer und seinen Eltern einen Hausmeisterposten<br />
verschafft. Kohlhauser, der Vater<br />
des späteren Nation<strong>als</strong>pielers, wollte unbedingt<br />
den <strong>SC</strong> verlassen, weil ihm Sollenau einen Arbeitsplatz<br />
anbot.<br />
● Die Gagen für die Spieler waren gering. Der<br />
<strong>SC</strong>-Vorstand wurde mit diesen finanziellen Problemen<br />
beschäftigt. Ein <strong>SC</strong>-Mitglied kam zum<br />
Obmann, weil ihm ein <strong>SC</strong>-Spieler 15 Schilling<br />
schuldig sei. Eine Vermieterin bat den <strong>SC</strong>-Obmann<br />
um Hilfe, weil ein <strong>SC</strong>-Spieler die Miete,<br />
es waren 10 Schilling, nicht zahlen konnte. Der<br />
Vorstand gab den Spielern immer wieder Vorschüsse<br />
in der Höhe von 10 bis 15 Schilling.<br />
● Dem erfolgreichen <strong>SC</strong>-Stürmer Erwin Theuerweckl,<br />
der aus der Jugend des ASK Lichtenwörth<br />
kam, wurde bei einem Spiel ein Zahn<br />
ausgeschlagen. Der <strong>SC</strong>-Vorstand hätte ihm eine<br />
Prothese um 40 Schilling bezahlt. Theuerweckl<br />
wollte aber eine Brücke, die 100 Schilling kostete.<br />
Er wollte nicht mehr spielen, wenn ihm die<br />
Brücke nicht bewilligt werde.<br />
Als sich der arbeitslose Theuerweckl einer Blinddarmoperation<br />
unterziehen musste, gab es vom<br />
Klub eine Überbrückungshilfe von fünf Schilling.<br />
Vorstandssitzungen aufgezeichnet. Im <strong>SC</strong>-<br />
Vorstand saßen dam<strong>als</strong> die Herren Katolicky,<br />
Numanner, Pecnik, Mokesch, Gruber,<br />
Eidler, Imnitzer, Schantl, Siegmund und<br />
Sucharowsky.<br />
● Auch das gab es dam<strong>als</strong>: Eine Frau versetzte<br />
nach einem Meisterschaftsspiel dem <strong>SC</strong>-Ersatztorhüter<br />
rugula eine schallende Ohrfeige. Der<br />
Vorstand sprach eine lange Platzsperre für die<br />
Täterin aus.<br />
● und auch darüber wurde in einer Vorstandssitzung<br />
gesprochen: Man wollte die Polizei in<br />
uniform nicht mehr gratis auf den Herbstfestplatz<br />
lassen. Eine Entscheidung wurde verschoben.<br />
Die Polizisten protestierten heftig, da sie<br />
den Platz ja im Dienst besuchten.<br />
● Der <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> wollte im Herbst<br />
1937 gegen Dresden spielen. Der Fußballbund<br />
erlaubte wegen der angespannten politischen<br />
Situation dieses Spiel nicht. Anders war es nach<br />
dem Einmarsch der Nazis nach dem März 1938:<br />
Der <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> durfte in Weimar und<br />
Leipzig antreten.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
91
● Als Obmann Adolf Katolicky wegen beruflicher<br />
Überlastung seine Position zur Verfügung stellen<br />
wollte, sprang Otto Neumann in die Bresche.<br />
Katolicky blieb Obmann, Neumann erledigte<br />
seine Arbeit. Otto Neumann war nach dem 2.<br />
Weltkrieg <strong>SC</strong>-Obmann und bis in die Sechzigerjahre<br />
Präsident des Neustädter <strong>SC</strong>.<br />
● Der großartige Techniker Pappenscheller<br />
wollte die Freigabe für Donawitz. Dort bot man<br />
ihm einen Arbeitsplatz an. Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
verlangte 1.000 Schilling Ablöse. Man einigte<br />
sich dann auf folgende regelung: 200 Schilling<br />
an Ablöse, Donawitz spielt in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
und garantiert ein Pönale von 600 Schilling.<br />
● Die Eintrittspreise waren dam<strong>als</strong> den umständen<br />
angemessen. Bei einer Doppelveranstaltung<br />
auf dem Herbstfestplatz Admira-Wacker, WN<strong>SC</strong>-<br />
7.2 G’schichtln am Rande<br />
Vieles hat sich in den letzten 100 Jahren<br />
zugetragen, was in keiner offiziellen Jubiläumsbroschüre<br />
steht. Die Geschichte des<br />
WN<strong>SC</strong> ist eine Geschichte voll von Schmankerl,<br />
Anekdoten und Schnurren. Hier ein<br />
kleiner, aber feiner Auszug:<br />
● ,,Schani“ Haberl feiert im Jänner 2009 seinen<br />
90. Geburtstag. Er ist der älteste noch lebende<br />
Spieler des 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs.<br />
Wie sah es nach dem Krieg mit den Siegesprämien<br />
aus? Haberl: ,,Wir waren froh, dass wir<br />
ein Gulasch und ein Bier bekamen. Erst Ende<br />
der Vierzigerjahre wurde es besser.“<br />
● Gustl Buchinger zählt zu den besten und erfolgreichsten<br />
Stürmern in der 100-jährigen Geschichte<br />
des Neustädter Sportklubs. Nach einem<br />
3:0-Heimsieg rügte ihn der legendäre <strong>SC</strong>-Sektionsleiter<br />
Fredl Flor: ,,Du könntest dich mehr<br />
anstrengen. Dein Leiberl ist staubtrocken.“ Darauf<br />
Gustl Buchinger: ,,Hast du vergessen, dass<br />
ich alle drei Tore geschossen habe?“<br />
● Gustl Buchinger war der typische ,,Abstauber“.<br />
Er war im Strafraum brandgefährlich,<br />
92 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Anhang<br />
Mödling wurden die Preise verdoppelt: Sitzplatz<br />
1,50 Schilling, Stehplatz 1,20 Schilling, Arbeitslose<br />
0,50 Schilling.<br />
● Der <strong>SC</strong>-Vorstand hatte ein Komitee unter<br />
der Leitung von Sektionsleiter Alfred Flor. Die<br />
Leistungen der Spieler wurden beurteilt. Wenn<br />
die Mannschaft schlecht spielte und zu wenig<br />
Einsatz zeigte, wurden die Gagen einfach<br />
gestrichen. Wenn ein <strong>SC</strong>-Spieler beim Training<br />
unentschuldigt fehlte, musste er 1 Schilling<br />
Buße zahlen. Es wurde dam<strong>als</strong> in der regel nur<br />
zweimal in der Woche trainiert.<br />
● Das <strong>SC</strong>-Team dam<strong>als</strong>: Schwarz; Franta, Wallisch,<br />
Gessl, Oxenhofer, Theuerweckl, Markl,<br />
Stift, Pfau, Schatzer, Pappenscheller, Höbert,<br />
Stiastny.<br />
setzte sich bei jeder kleinsten Chance ein und<br />
war erfolgreich. Gustl Buchinger: ,,Ich habe viele<br />
Tore für den Neustädter <strong>SC</strong> geschossen. Aber<br />
fast alle aus dem Strafraum. Außerhalb des<br />
Sechzehners war ich in meiner langen Karriere<br />
vielleicht dreimal erfolgreich.“<br />
● Karl Schatzer, einer der begabtesten und erfolgreichsten<br />
Fußballer des Neustädter <strong>SC</strong>, starb<br />
auf tragische Weise. Nach einem Mannschaftsausflug<br />
auf die Hohe Wand stürzte Schatzer im<br />
Juli 1938 in der Nähe des Straßenbahnersteiges<br />
ab und verletzte sich tödlich. Eine Gedenktafel<br />
erinnert noch heute an den tragischen unfall.<br />
Das Begräbnis fand am 1. Juli 1938 statt.
Anhang<br />
● Bei einem Spiel der <strong>SC</strong>-Senioren in Pöttelsdorf,<br />
es muss ca. 2003 gewesen sein, soll Goalie<br />
Fredi Strasser gerufen haben, nachdem die – mit<br />
schlohweißer Haarpracht eingelaufenen – Brüder<br />
Geissler (Günther, Wiggerl, Herbert) auf der<br />
linken Seite gespielt haben: „Burschen, spielts<br />
mehr über rechts, weil auf der linken Seite muss<br />
ein Schneesturm sein.“<br />
● Schottland logierte 1955 in Vorbereitung auf<br />
die WM am Semmering. Dabei kam es auch<br />
zu einem Spiel gegen eine <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Bezirksauswahl. Eigentlich hätte Martin Lefor, dam<strong>als</strong><br />
Schüler in der HAK, auch daran teilnehmen<br />
sollen. Nur: Der gebürtige Blumauer kannte sich<br />
in der „Allzeit Getreuen“ nicht so gut aus. Leider<br />
konnte ihm auch ein Passant den genauen Weg<br />
zum Herbstfestplatz nicht erklären, deshalb marschierte<br />
er in die f<strong>als</strong>che richtung. Als er endlich<br />
den Platz fand, waren nur mehr 20 Minuten zu<br />
spielen. Lefor dazu im Scherz: „Dafür hab ich<br />
nicht mehr aufwärmen müssen.“ Übrigens: Die<br />
Bezirksauswahl verlor die Partie mir 3:7.<br />
● Wussten Sie, dass der jetzige Eislaufplatz einst<br />
<strong>als</strong> Trainingsplatz für den <strong>SC</strong> diente? Dort gab<br />
es allerdings oft kein Flutlicht, weil die Strom-<br />
7.3 Quellen<br />
WN<strong>SC</strong>: 50 Jahre 1. WN<strong>SC</strong>/<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, 1958<br />
WN<strong>SC</strong>: 75 Jahre 1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklub/<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, 1983<br />
WN<strong>SC</strong>: Sternstunden. Zum 80. Bestandsjubiläum./<strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong>, 1988<br />
NÖFV: 75 Jahre Niederösterreichischer Fußball-Verband/Wien, 1986<br />
ÖFB: Das Fußballmuseum. Ein Streifzug durch die Geschichte des ÖFB, 1988<br />
www.wnsc.eu<br />
www.wiener-neustadt.at<br />
www.austriasoccer.at<br />
www.rapidarchiv.at<br />
http://members.chello.at/jugend-wnsc/html/links.html<br />
Privatarchiv Hubert Hutfleß<br />
Privatarchiv Herbert Geissler<br />
Sportecho 1950<br />
NÖN <strong>Wiener</strong> Neustädter Zeitung<br />
<strong>Wiener</strong> Neustädter Zeitung<br />
masten zeitweise ausfielen. Wie löste man das<br />
Problem? Ganz einfach: Man parkte kurzerhand<br />
zwei Autos richtung Spielfeld und trainierte bei<br />
Abblendlicht.<br />
● In der Saison 1960/1961 kam Edi Steiger aus<br />
Hirm zu den „Blau-Weissen“. Er war technisch<br />
beschlagen und beherrschte wie kaum ein anderer<br />
den 40-Meter-Pass. Dennoch spielten ihm<br />
seine Kollegen gleich beim ersten Training einen<br />
Streich. Sie strichen die unterhose mit einer<br />
Finalgon-Salbe ein, die aber erst nach einiger<br />
Zeit ihre Wirkung (Wärme) entfaltete. Als Steiger<br />
nach dem Training mit dem Moped heimfuhr,<br />
sprang er in Pöttsching vom Moped, da er dachte,<br />
dass es brennt. Die Salbe hatte ihre Wirkung<br />
nicht verfehlt.<br />
● Nickelbrille und Drillichanzug – das waren die<br />
Markenzeichen von Trainer Edi Patek. Als man<br />
im Training den Wechselpass übte, verfehlte ein<br />
Schuss von Werner Artner das Ziel und traf den<br />
völlig überraschten Patek am Kopf. Die Brille flog<br />
in hohem Bogen davon. Doch was machte der<br />
Trainer: Er rührte sich keinen Millimeter, sondern<br />
brummte nur vor sich hin: „Wie die Kühe!“.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
93
Die Autoren<br />
8 Die Autoren<br />
OSr Herbert Geissler (Geburtsjahrgang 1933),<br />
Hauptschullehrer für Deutsch und Leibesübungen,<br />
später Hauptschuldirektor. Als Handballer<br />
mit der union <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und <strong>als</strong><br />
NÖ Auswahlspieler erfolgreich. Seit 1945 ist<br />
er begeisterter WN<strong>SC</strong>-Anhänger. Ab 1961 <strong>als</strong><br />
Lokal- und Sportfotograf bei der <strong>Wiener</strong> Neustädter<br />
Zeitung. 1968 Sportchef der WNZ, dann<br />
Sportmitarbeiter der NÖN. Jetzt <strong>als</strong> <strong>SC</strong>-Chronist<br />
und NÖN-Kolumnist. Geissler ist Träger der<br />
Silbernen Stadtwappennadel. Er hat sich federführend<br />
um den historischen Teil der Broschüre<br />
gekümmert.<br />
Mag. Dr. rainer Spenger, 38, ist Pressesprecher<br />
der Stadt <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> und Fußballfan<br />
aus Leidenschaft. In seiner Freizeit unterstützt<br />
er den FC Magna <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> <strong>als</strong> Medienverantwortlicher<br />
und hilft auch dem <strong>Wiener</strong><br />
Neustädter <strong>SC</strong>, wo er nur kann. Sein Part war<br />
die Darstellung von Gegenwart und Zukunft des<br />
Vereins.<br />
100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
95