Download als PDF - SC Wiener Neustadt
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3.15 Sternstunden – Pokalfinale und Europacup<br />
Pokalfinale 1965<br />
Mit dem Einzug in das Österreichische Cupfinale<br />
gab es im Jahre 1965 einen absoluten<br />
Höhepunkt in der 100-jährigen Geschichte des<br />
1. <strong>Wiener</strong> Neustädter Sportklubs. Er wurde nur<br />
noch mit der Teilnahme am Europacup der Cupsieger<br />
im gleichen Jahr übertroffen.<br />
Der Weg in das Finale:<br />
Die ersten runden im ÖFB-Cup fanden im<br />
Herbst 1964 statt. Der <strong>Wiener</strong> Neustädter <strong>SC</strong><br />
traf in Krems auf die Hausherren. Der <strong>SC</strong> Krems<br />
spielte dam<strong>als</strong> in der regionalliga Ost und<br />
war für seine Heimstärke bekannt. Nach der<br />
regulären Spielzeit stand die Partie 1:1 (Tor:<br />
Schatzer). Im Nachspiel hatten die Neustädter<br />
die klar besseren Kraftreserven. Werner Artner<br />
schoss das 2:1. Hubert Hutfleß, der in der 27.<br />
Minute verletzt wurde und nur <strong>als</strong> Statist auf<br />
dem linken Flügel herumhumpelte, traf zum 3:1<br />
für die Neustädter.<br />
In der zweiten runde traf die Patek-Elf in Wien<br />
auf Ostligatabellenführer Simmering. Sepp<br />
Schneider und Heinz Schatzer fehlten der <strong>SC</strong>-<br />
Elf, weil sie in das B-Team berufen wurden.<br />
Wieder gab es nach der regulären Spielzeit ein<br />
1:1 (Tor: Aust). Aber auch in Simmering setzten<br />
sich die konditionsstärkeren Neustädter 3:1<br />
durch. Die entscheidenden Tore schossen<br />
Aust und Dr. Neudauer.<br />
Die Spiele im ÖFB-Cup wurden erst im Frühjahr<br />
1965 fortgesetzt. Die Neustädter standen schon<br />
im Viertelfinale und trafen auf den Regionalliga-<br />
West-Klub Bischofshofen. Die Neustädter mussten<br />
auswärts antreten und erreichten in Bischofshofen<br />
ein 0:0. Ein zweites Spiel war notwendig.<br />
Im rückspiel in <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong> hatten die Salzburger<br />
keine Chance mehr. Der Neustädter <strong>SC</strong><br />
siegte 6:1. Die Tore schossen Seidl (2), Artner,<br />
Hoffmann, Frank und Tiefenbrunner.<br />
Jetzt wurde die Fußballöffentlichkeit auf die<br />
Neustädter aufmerksam. Der Einzug in das<br />
Semifinale kam für viele Experten doch überraschend.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> musste wieder<br />
auswärts antreten. Gegner im Semifinale war<br />
Schwarz-Weiß Bregenz, der Klub spielte in der<br />
regionalliga West. Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
setzte sich die höhere Klasse der<br />
Neustädter durch. Sie siegten durch ein Tor<br />
58 100 Jahre <strong>SC</strong> <strong>Wiener</strong> <strong>Neustadt</strong><br />
Vom Gestern<br />
von Ernö Frank 1:0 und standen im Cup-Finale.<br />
Gegner im Finale war der LASK.<br />
Gegner in den zwei Cup-Endspielen war der<br />
Oberhausklub LASK, der auch in der Meisterschaft<br />
voranlag. Die erste Partie ging am 24.<br />
Juni 1965 im <strong>Wiener</strong> Neustädter Stadion vor<br />
7.000 Zuschauern in Szene. Der LASK wurde<br />
in der ersten halben Stunde seiner Favoritenrolle<br />
<strong>als</strong> Tabellenführer der Staatsliga gerecht.<br />
Herbert Ofenbach rettete auf der Linie, <strong>SC</strong>-Torhüter<br />
Sepp Schneider hechtete einige unhaltbar<br />
scheinende Bälle von Viehböck, Köglberger und<br />
Sturmberger aus der Kreuzecke. Erst langsam<br />
erholten sich die Neustädter. Fritz Tiefenbrunner<br />
hatte sogar den Führungstreffer in den Beinen.<br />
In der 80. Minute fanden die Neustädter ihre<br />
größte Chance vor: LASK-Torhüter Kitzmüller<br />
konnte einen Freistoßball Dr. Neudauers nur<br />
kurz wegfausten, aber Seidl verschoss aus<br />
wenigen Metern. Erst in der 89. Minute fiel die<br />
Entscheidung für den LASK: Köglberger schickte<br />
Chico ,,ins Loch“, der erzielte das 1:0. Bereits<br />
fünf Tage später ging in Linz das rückspiel in<br />
Szene. Mit dem Heimvorteil waren die Linzer<br />
klarer Favorit. Viehböck brachte den LASK auch<br />
schon nach neun Minuten in Front. Die Neustädter<br />
erholten sich bald von diesem Schock und<br />
waren dann die überlegene Elf. Trainer Adi Patek<br />
hatte gegenüber dem ersten Spiel Bierbaumer<br />
und Schatzer aufgeboten. Pepi Bierbaumer<br />
gelang auch in der 24. Minute der Ausgleich.<br />
In der 2. Spielhälfte wurden die Neustädter<br />
immer stärker. Vor allem die Schlussoffensive<br />
des <strong>SC</strong> war sehenswert. Ein 2:1-Sieg hätte nach<br />
der Auswärtstorregel den Cupsieg bedeutet.<br />
In der 89. Minute hatte Fritz Tiefenbrunner<br />
den Sieg vor Augen. Er nahm Sturmberger das<br />
Leder ab und zog allein auf das LASK-Tor. Aber<br />
der Neustädter schoss das Leder aus wenigen<br />
Metern über Torhüter Kitzmüller und das LASK-<br />
Tor. 10.000 Linzer Fans feierten ihre Elf überschwänglich,<br />
aber auch für den Neustädter <strong>SC</strong><br />
gab es viel Lob.<br />
Der Neustädter <strong>SC</strong> bestritt die beiden Cupendspiele<br />
mit: Schneider; Ofenbach, Fenz, Hutfleß,<br />
Dr. Neudauer, Fresser, Frank, Hoffmann, Tiefenbrunner,<br />
Werner Artner, Seidl, Schatzer und<br />
Bierbaumer.