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Kollektion Naturwissenschaften und Technik Wilhelm Ostwald ...

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alle Glücksgefühle aufhören, sowohl wenn A — W, wie<br />

wenn A + W gleich Null ist, so müssen die beiden An-<br />

teile als Faktoren eines Produkts, nicht etwa als die<br />

Glieder einer Summe miteinander verb<strong>und</strong>en werden.<br />

Fügt man noch einen Faktor k hinzu, welcher die Um-<br />

wandlung des energetischen Vorganges in den psycho-<br />

logischen ausdrückt, so hat man die Glücksformel, in<br />

der G die Stärke des Glücks bedeutet:<br />

G = k (A — W) (A + W).<br />

Sie heißt in Worten: das Glück ist proportional<br />

dem willensgemäßen Überschuß (A — W) <strong>und</strong> der Ge-<br />

samtmenge (A + W) der betätigten Energie.<br />

Jetzt ist die Gleichung sehr viel inhaltreicher ge-<br />

worden. In einer Abhandlung, die im 4. Bande der An-<br />

nalen der Naturphilosophie, S. 459 veröffentlicht wurde<br />

(mehrere Jahre nach ihrer Abfassung), habe ich eine<br />

ziemlich große Anzahl Einzelfälle erörtert <strong>und</strong> gezeigt,<br />

daß unter anderem so verschiedenartige Dinge, wie<br />

Trunksucht <strong>und</strong> religiöser Glaube durch jene Formel<br />

ihre Erklärung finden. An dieser Stelle soll nur der Punkt<br />

erörtert werden, welcher für die bevorstehende Ent-<br />

scheidung meines Schicksals am wichtigsten war.<br />

Erläuterung. Damit das Glück einen möglichst hohen<br />

Wert annimmt, müssen beide Faktoren A — W <strong>und</strong><br />

A + W so groß wie möglich sein. Von diesen steht A + W,<br />

der gesamte Energiebetrieb, nur insofern in unserer<br />

Gewalt, als wir durch ein physiologisch zweckmäßiges<br />

Leben unsere Ges<strong>und</strong>heit bewahren, denn Krankheit be-<br />

deutet Energieverminderung. Aber unabhängig von uns<br />

ist der Energiestrom beim Jüngling <strong>und</strong> jungen Mann<br />

am stärksten <strong>und</strong> nimmt unvermeidlich ab mit zu-<br />

nehmendem Alter. Meist beginnt zwischen dem 40. <strong>und</strong><br />

50. Lebensjahr diese Abnahme merklich zu werden, um<br />

dann im späteren Alter mehr <strong>und</strong> mehr in den Vorder-<br />

gr<strong>und</strong> zu treten.<br />

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