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Kollektion Naturwissenschaften und Technik Wilhelm Ostwald ...

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für Cambridge, Dr. Harry Morse, ein früherer Schüler<br />

aus den besten Leipziger Jahren, hatte mich in New York<br />

bereits beim Ausgang aus der Zollscheune begrüßt <strong>und</strong><br />

bewies sich alsbald, wie auch immer in den folgenden<br />

Monaten als ein ebenso geschickter wie heiterer Gehilfe,<br />

dem ich große Erleichterungen in der Durchführung<br />

meiner vielfachen Aufgaben verdanke.<br />

Unterkunft in Cambridge. Am 2. Oktober fuhren wir<br />

nach Boston ab, wo uns Professor Th. W. Richards<br />

empfing <strong>und</strong> nach Cambridge brachte.<br />

Obwohl diese Stadt gar nicht klein ist, verfügte sie<br />

doch damals noch nicht über einen Gasthof, in dem wir<br />

hätten wohnen können. Richards hatte nicht ohne Mühe<br />

eine Unterkunft (boarding house) ausfindig gemacht,<br />

welche von zwei älteren Damen, Mutter <strong>und</strong> Tochter,<br />

geführt wurde. Dort brachten wir uns ziemlich unzuläng-<br />

lich unter, denn wir hatten nur je ein Schlafzimmer für<br />

die Eltern <strong>und</strong> die Töchter, ein Zimmer für alles <strong>und</strong> einen<br />

kleinen Ankleideraum für meine Frau zur Verfügung.<br />

Die Zimmer waren, wie fast immer drüben, klein <strong>und</strong> niedrig,<br />

wurden aber sauber gehalten. Als Schlafstätten dienten<br />

Divans, die übrigens nicht so unbequem waren. Man machte<br />

uns Entschuldigungen, da man nicht darauf vorbereitet<br />

gewesen war, daß ich meine Familie mitbringen würde<br />

<strong>und</strong> regte an, ob ich nicht mein Standquartier in dem<br />

benachbarten Boston aufschlagen wollte, das mit der<br />

Trambahn in etwa 35 Minuten erreichbar war <strong>und</strong> Gast-<br />

höfe aller Art besaß. Doch erklärte ich, daß ich die Un-<br />

bequemlichkeit der Unterkunft gern auf mich nehmen<br />

wollte, um inmitten meiner neuen Kollegen leben zu<br />

können. Die Meinen hatten auch nichts dawider; meine<br />

Frau fühlte sich in unsere ersten Jahre in der Dorpater<br />

Studentenwohnung zurückversetzt.<br />

Ähnlich der Wohnung war auch das Essen. Es wurden<br />

reinliche <strong>und</strong> solide Bestandteile dazu verwendet, aber<br />

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