Stadtentwicklungs - Stadtplanung
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2.3 Stärken-/Schwächen-Analyse<br />
Gesamtstadt<br />
Siedlungsstruktur<br />
Die Stadt Werne setzt sich zusammen aus<br />
der Kernstadt Werne und dem Ortsteil<br />
Stockum (siehe Bestandsplan Gesamtstadt).<br />
Hinzu kommen als kleinere räumliche<br />
Einheiten die Siedlungen Horst und<br />
Langern sowie zahlreiche Bauernschaften.<br />
Die Kernstadt ist - als Ergebnis eines weitgehend<br />
konzentrischen Wachstums -<br />
durch eine sehr kompakte Siedlungsstruktur<br />
gekennzeichnet. Der historische<br />
Stadtkern ist Siedlungsmittelpunkt der<br />
Gesamtstadt, die einen Radius von nur<br />
zwei Kilometern hat. Werne kann damit<br />
ohne Zweifel als „Stadt der kurzen Wege“<br />
bezeichnet werden.<br />
Innerhalb des Siedlungsraums gibt es viele<br />
ungenutzte „Restflächen“ wie etwa die<br />
Bereiche zwischen<br />
• Bellingheide, Landwehrstraße und<br />
Bahntrasse,<br />
• Lohstraße, Fürstenhof, Ackerstraße und<br />
Münsterstraße (B 54),<br />
• Grote-Dahl-Weg, Ostring und Sportplatz<br />
oder<br />
• Vinzenzstraße und Brink.<br />
Auffällig sind auch die „Siedlungsfinger“<br />
an der Selmer Landstraße und der Horster<br />
Straße und die Streusiedlungen/Siedlungsansätze<br />
an der Brachtstraße, Pagensstraße,<br />
Varnhöveler Straße und Lünener<br />
Straße.<br />
Charakteristisch für die Siedlungsstruktur<br />
der Kernstadt ist eine stark ausgeprägte<br />
Nord-Süd-Grünachse mit Hornebach und<br />
Grüninseln am Altenheim St. Katharina,<br />
Steintorpark und Stadtpark. Dagegen ist<br />
die Ost-West-Grünachse zwischen Sportzentrum<br />
Dahl und Stadtwald schwächer<br />
ausgebildet und lückenhaft. Der Piepenbach<br />
als wichtiges Gliederungselement im<br />
Nordwesten ist im Gegensatz zur Horne<br />
nur noch in Ansätzen erlebbar.<br />
Weiteres strukturelles Merkmal ist - historisch<br />
bedingt - die starke Durchmischung<br />
von Wohn- und Gewerbegebieten<br />
(Gemengelage), die zum Teil erhebliche<br />
Nutzungskonflikte und Einschränkungen<br />
der Wohn- und Wohnumfeldqualität mit<br />
sich bringt. Im Gegensatz zu vielen anderen<br />
Gemeinden gibt es in Werne aber nur<br />
eine großflächige Einzelhandelseinrichtung<br />
in peripherer Lage, die im Wettbewerb<br />
zum Einzelhandelsangebot in der<br />
Innenstadt steht.<br />
Die Übergänge zwischen Stadt und Landschaft<br />
sind kaum gestaltet, prägnante<br />
Ortsränder nicht vorhanden. Auch die<br />
Stadteingänge sind wenig markant: Fast<br />
alle Zugänge sind gewerblich geprägt. Dadurch<br />
sind Erscheinungsbild und Außenwirkung<br />
der Stadt stark beeinträchtigt.<br />
Als städtebaulich besonders hochwertige<br />
Bereiche sind zu nennen:<br />
• der historische Stadtkern mit seiner<br />
kleinteiligen Parzellenstruktur (siehe<br />
Kapitel 2.4),<br />
• das ehemalige Zechengelände Werne<br />
1/2 mit historischer Bausubstanz<br />
(Gebäudeensemble) und Baumbestand<br />
im nördlichen Teil,<br />
• die Arbeitersiedlung Horster Straße/<br />
Ostkamp/Bergstraße/Eick, die - im<br />
Gegensatz zur Zechensiedlung an<br />
der Lippestraße - ihr charakteristisches<br />
Erscheinungsbild weitgehend erhalten<br />
konnte,<br />
• der denkmalgeschützte Bahnhof,<br />
der mit Vorplatz, Baumkarree und<br />
Alleezufahrt eine äußerst attraktive<br />
städtebauliche Situation bildet, und<br />
• die Bauernschaft Wessel mit zahlreichen<br />
prägenden, historisch wertvollen<br />
Hoflagen.<br />
Während der historische Stadtkern weitgehend<br />
intakt ist, sind das Zechengelände<br />
und der Bahnhof dringend sanierungsbedürftig.<br />
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