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und muscheln (dreissena polymorpha) in der aquakultur

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Semesterarbeit 5. Semester Hortikultur 2002 Resultate<br />

Die Europäer schränkten zu dieser Zeit den Import von Apfelschnecken e<strong>in</strong>, weil<br />

diese als Zwischenwirte des Rattenlungenwurmes (Angiostrongylus cantonensis)<br />

dienen. Dieser Wurm kann auf Menschen übertragen werden, wenn die Schnecken<br />

vor dem Verzehr nicht genügend gegart werden. Die Larven setzen sich auf den<br />

Hirnhäuten <strong>der</strong> Menschen fest, wo sie nach etwa 2 Wochen vom Immunsystem<br />

zerstört werden. Zuvor kommt es zu schweren Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit <strong>und</strong><br />

peripheren Empf<strong>in</strong>dungsstörungen. In seltenen Fällen kann <strong>der</strong> Verlauf tödlich se<strong>in</strong><br />

(Karge 2001). Die Schnecke ist auch Wirt verschiedener Nematoden, die bei den<br />

Menschen zu Hautausschlägen führen können (Naylor 1994).<br />

In Asien konnte ke<strong>in</strong> Markt aufgebaut werden, weil die Bevölkerung die<br />

Apfelschnecken ganz e<strong>in</strong>fach nicht gerne ass.<br />

Die Molluskizide die zuerst zur Bekämpfung <strong>der</strong> Schnecken e<strong>in</strong>gesetzt wurden,<br />

waren so giftig, dass den Feldarbeitern die Nägel ausfielen, sie Hautprobleme<br />

bekamen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>ige erbl<strong>in</strong>deten. Die Molluskizide wirkten sich auch auf das gesamte<br />

Ökosystem aus, verschmutzten Gewässer <strong>und</strong> lagerten sich <strong>in</strong> den Sedimenten ab.<br />

Zur Bekämpfung werden die Schnecken nun von Hand e<strong>in</strong>gesammelt o<strong>der</strong> es<br />

werden Enten durch die Fel<strong>der</strong> geschickt, die die Schnecken im Jungstadium<br />

fressen. Es wird auch nach neuen Molluskiziden geforscht, die besser abbaubar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Die Behörden versuchen die Schnecken den Leuten noch immer schmackhaft zu<br />

machen, <strong>in</strong>dem sie Broschüren mit Schneckenrezepten versenden. Doch diese<br />

Methode hat nur mässigen Erfolg.<br />

Auf den Philipp<strong>in</strong>en gibt es e<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong> dem Apfelschnecken (Pomacea<br />

canaliculata) e<strong>in</strong>gesetzt werden. Allerd<strong>in</strong>gs dienen sie nicht als Nahrung für die<br />

Bevölkerung, son<strong>der</strong>n als Nahrung für Sumpfkrebse, die dort gezüchtet werden. Das<br />

Projekt wird geführt von SEAFDEC/AQD (The Aquaculture Departement of the<br />

Southeast Asian Fisheries Development Center). Das Ziel ist, die gefährdeten<br />

Mangroven (Rhizopora) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schonenden Aquakultursystem zu <strong>in</strong>tegrieren, um<br />

sie zu schützen. Mangrovenbäume stehen im Wasser <strong>und</strong> haben Stelzwurzeln, so<br />

dass <strong>der</strong> Stamm erst über dem Wasser beg<strong>in</strong>nt.<br />

In diesen Mangrovenwäl<strong>der</strong>n wurde e<strong>in</strong>e schon bestehende Vertiefung zu e<strong>in</strong>em<br />

Teich ausgehoben.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von Apfelschnecken (Pomacea) <strong>und</strong> Zebra<strong>muscheln</strong> (Dreissena <strong>polymorpha</strong>) <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aquakultur 15

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