und muscheln (dreissena polymorpha) in der aquakultur

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Semesterarbeit 5. Semester Hortikultur 2002 Resultate 4. Diskussion 4.1 Eigene Zucht von Pomacea flagellata Das Ziel junge Schnecken zu züchten um damit die eigentlichen Versuche durchführen zu können, konnte nicht erreicht werden. Die Schnecken legten zwar viele Eier, aus denen allerdings keine Schnecken ausschlüpften. Dies kann einerseits daran liegen, dass die Gelege nicht befruchtet sind (Zwahlen 2002, Ghesquiere 1998), denn Apfelschnecken sind Zwitter und die Unterscheidung der Geschlechter ist sehr schwierig und kaum zerstörungsfrei vorzunehmen (Karge 2001). Andererseits kann es sein, dass die Luftfeuchtigkeit im Aquarium zu tief ist und die Gelege dadurch zu wenig befeuchtet werden (Karge 2001). Diesem Problem kann begegnet werden, indem man die Gelege mit dem Finger 1-2 mal pro Tag mit Wasser bestreicht. Sind die Gelege reif, aber die Schnecken wollen die Eier nicht verlassen, kann man die Gelege ohne Vorsichtsmassnahme von der Ablage entfernen und die kleinen Schnecken herauswaschen, indem man die Gelege vorsichtig zwischen den Fingern rollt (Karge 2001). Durch den Zuchtversuch wird aber bestätigt, dass sich die Schnecken bei einer regelmässigen Fütterung mit Salat und Fischflocken und einer Wassertemperatur von 26ºC sehr wohl fühlen. Dies beweisen die vielen Gelege. Bei einem nächsten Versuch müsste mit der Zucht der Schnecken früher begonnen werden, damit sich die Schnecken an das neue Aquarium gewöhnen können. Ausserdem muss man die Zeit einrechnen, in der die Schnecken schlüpfen und wachsen müssen. Wie sich bei der Suche nach geeigneten Apfelschnecken herausstellte, sind Pomacea canaliculata, Pomacea paludosa, Pomacea maculata und Pomacea flagellata sehr schwer zu bekommen. In unseren Aquarienfachgeschäften findet man meistens nur die Art Pomacea bridgesi. Das liegt daran, dass diese Schnecke bei den Aquarianern die weitaus beliebteste Schnecke ist, da sie nicht ganze Aquarien leerfrisst. Die anderen Arten werden in Fachgeschäften gar nicht angeboten. Auch konnten keine geeigneten Schnecken bestellt werden, weil die Schnecken die verkauft werden meist schon tot sind und als Delikatesse auf die Teller der Käufer kommen. Der Einsatz von Apfelschnecken (Pomacea) und Zebramuscheln (Dreissena polymorpha) in der Aquakultur 26
Semesterarbeit 5. Semester Hortikultur 2002 Resultate Will man später noch einmal ein Experiment mit Apfelschnecken durchführen und will man diese nicht selbst züchten, gilt es zuerst abzuklären, ob geeignete Apfelschnecken irgendwo zu bekommen sind. 4.2 Eignung von Pomacea für die Aquakultur Bo Ke Farms in Hawaii beweist, dass die Apfelschnecke (Pomacea canaliculata) in einem geschlossenen Kreislauf eingesetzt werden kann. Für ein schnelles Wachstum braucht sie lediglich Temperaturen zwischen 25ºC und 28ºC und ein über die Zeit gleichbleibendes, ausgewogenes Nahrungsangebot. Ob die Apfelschnecke (Pomacea flagellata) in einem Aquakulturprojekt der Hochschule Wädenswil eingesetzt werden könnte, konnte nicht herausgefunden werden, weil die Fütterungsversuche mit Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes), Muschelblume (Pistia stratoides), Wasserlinse (Lemna minor), Schwimmfarn (Azolla filiculoides) und Wasserspinat (Ipomea aquatica) nicht durchgeführt werden konnten. Somit konnte nicht ermittelt werden, wie die Schnecken auf die verschiedenen Pflanzen ansprechen und wie hoch ihre Wachstumsraten sind. Da die Gattung Pomacea aus warmen Regionen kommt, liegt die Vermutung nahe, dass sie gut in einer tropischen Aquakultur eingesetzt werden könnte, um überschüssige Pflanzenbiomasse zu verwerten. Die Schnecke ihrerseits kann als menschliche oder tierische Nahrung gebraucht werden. Eine ausgewachsene Schnecke enthält ca. 40 Kalorien, 6 gr Protein, 0.5 gr Fett und 25 mg Natrium. Sie ist somit eine Natrium- und Fettarme, aber proteinreiche Speise (State of Hawaii, DLNR, Aquaculture Develop. Prog.). Im Gegensatz zu den Zebramuscheln (Dreissena polymorpha) kann die Biomasse der Apfelschnecken also verwertet werden. Ein Problem könnte darin bestehen, in Europa Abnehmer für die Apfelschnecken zu finden. In der konsultierten Literatur (Karge 2001, Ghesquiere 1998, Enomoto 1996) konnte kein Hinweis darauf gefunden werden, dass Apfelschnecken in Europa von Restaurants zubereitet, oder sonst konsumiert werden. Es ist auch nicht klar, ob die Apfelschnecken in Europa überhaupt konsumiert werden dürfen, weil sie als Überträger des Rattenlungenwurmes (Angiostrongylus cantonensis) gelten. Der Einsatz von Apfelschnecken (Pomacea) und Zebramuscheln (Dreissena polymorpha) in der Aquakultur 27
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