28.02.2013 Aufrufe

Ruderblatt Mitteilungen der Rudergesellschaft Speyer

Ruderblatt Mitteilungen der Rudergesellschaft Speyer

Ruderblatt Mitteilungen der Rudergesellschaft Speyer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Breitensport<br />

Ruhe. Wir waren froh, im „Langen See“ bald<br />

wie<strong>der</strong> ruhigeres Ru<strong>der</strong>wasser zu erreichen.<br />

Der angekündigte Wetterumschwung hatte uns<br />

in <strong>der</strong> folgenden Nacht erreicht. Da es am Morgen<br />

immer noch regnete, stand eine Besichtigungstour<br />

in Berlin auf dem Programm. Berlin<br />

ist halt wirklich eine Reise wert! Ein ausführlicher<br />

Besuch auf <strong>der</strong> Museumsinsel, ein Marsch<br />

Unter den Linden, über die Friedrichstraße und<br />

durch das Nikolaiviertel füllten den Tag aus. Wir<br />

waren am Abend genau so müde, wie nach einer<br />

großen Ru<strong>der</strong>tour.<br />

Am Samstag setzte sich das schlechte Wetter fort.<br />

Daher machten wir an diesem Tag nochmals einen<br />

Stadtbummel im Zentrum Berlins. Es gab ja<br />

noch so viel zu sehen. Am Abend verabschiedeten<br />

wir uns von unseren Ru<strong>der</strong>kameraden aus<br />

Schmöckwitz, die uns so gastlich aufgenommen<br />

hatten. Mit drei Flaschen „Kirchbootwein“ bedankten<br />

wir uns. Mit <strong>der</strong> Heimfahrt am Sonntagmorgen<br />

ging eine schöne Ru<strong>der</strong>woche zu<br />

Ende.<br />

Dieter Daut<br />

38<br />

DRV-AH-Wan<strong>der</strong>fahrt<br />

Im DRV hat sich über viele Jahre eine Gruppe<br />

aktiver, älterer Herren unter dem Namen Argonauten<br />

zusammengefunden. Gleich <strong>der</strong> griechischen<br />

Sage wollen sie auf einem sagenhaten,<br />

schnellen Schif fremde Län<strong>der</strong> erkunden. Nur<br />

die Suche nach dem „Goldenen Vlies“ ist nicht<br />

ihr Ziel. Sie haben sich eigene Statuten gegeben,<br />

in denen sie ihren Zusammenschluss als Wan<strong>der</strong>ru<strong>der</strong>knechte<br />

titulieren, die jedes Jahr einmal<br />

zu einer Wan<strong>der</strong>ru<strong>der</strong>fahrt auf unseren Gewässern<br />

antreten. Es gibt eine Rangordnung vom<br />

Frischling bis zum Oberargonauten, in <strong>der</strong> sich<br />

je<strong>der</strong> hocharbeiten muss.<br />

So trafen sich 23 Ru<strong>der</strong>er mit einem Durchschnittsalter<br />

von 74,9 Jahren zur Wan<strong>der</strong>fahrt<br />

im Havelland. Die Region Brandenburg/Berlin<br />

ist wie kaum ein an<strong>der</strong>es Gebiet in Deutschland<br />

von <strong>der</strong> Eiszeit geprägt. Die abließenden<br />

Schmelzwasser <strong>der</strong> Gletscher haben niedrige,<br />

meist sandige Höhenzüge hinterlassen, in <strong>der</strong>en<br />

unzähligen Vertiefungen sich Seen gebildet haben,<br />

die später durch natürliche Ablüsse aber<br />

auch durch kurze Kanäle miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />

wurden. Man nennt sie Urstromtäler. Die<br />

Havel hat auf den ca. 200 Stromkilometern, die<br />

wir gefahren sind, bei 20 Schleusen lediglich ein<br />

Gefälle von 32 Höhenmetern. Die Schleusungen<br />

erfolgen sowohl ab- wie auch aufwärts.<br />

Unsere Fahrt begann bei strahlendem Sommerwetter<br />

in Neustrelitz/Mecklenburg. In weiten<br />

von Schilf umrandeten Seen blühten gelbe<br />

Teich- sowie weiße und rote Seerosen. Die Seen<br />

wechselten mit kurzen schmalen Kanälen, <strong>der</strong>en<br />

Ufer mit mächtigen, dunkelgrünen Erlen und<br />

Jahrhun<strong>der</strong>te alten Eichen gesäumt waren. Da-<br />

hinter erhob sich auf lachen Hügeln, nur einige<br />

Meter über dem Horizont, die märkische Heide,<br />

endlose Kiefernwäl<strong>der</strong>. Wenige kleine Städte<br />

und Dörfer säumten die Ufer, in <strong>der</strong>en Nähe<br />

entstanden Sportboothäfen. Diese waren inzwischen<br />

gut belegt, denn dieses Land lebt in großem<br />

Maße vom Fremdenverkehr. Wie in Frankreich<br />

boomt auch hier die Hausbootvermietung.<br />

Außerdem liegt Berlin nicht weit entfernt. Etwas<br />

im Landesinneren breiteten sich riesige, inzwischen<br />

abgeerntete Getreidefel<strong>der</strong> aus, in einer<br />

Größe, wie sie in unseren Breiten völlig unbekannt<br />

sind, eben Nachfolger <strong>der</strong> ehemaligen<br />

LPG’s <strong>der</strong> DDR.<br />

Wir hatten unser Quartier für fünf Tage in<br />

Kleinzerlang, einem kleinen Dorf und Ortsteil<br />

von Rheinsberg, wo sich die mecklenburgische<br />

und brandenburgische Seenplatte trefen. Von<br />

dort machten wir Stichfahrten, so auch nach<br />

Mirow, wohin wir <strong>Speyer</strong>er Ru<strong>der</strong>er jahrelang<br />

guten Kontakt hatten. Lei<strong>der</strong> ist die <strong>der</strong>zeitige<br />

Vorstandschat nur darauf aus, ihr Gelände an<br />

die vielen Wan<strong>der</strong>ru<strong>der</strong>er aus den verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n zu vermarkten. Ein weiteres Ziel<br />

war die Kurstadt Rheinsberg mit ihrem restaurierten<br />

Schloss aus preußischer Zeit. Hier hatte<br />

<strong>der</strong> alte Fritz seine nicht immer schöne Jugend<br />

verbracht. Der Name stammt von den rheinischen<br />

Siedlern, die sich im 12. Jahrhun<strong>der</strong>t hier<br />

nie<strong>der</strong>ließen. Das Städtchen ist von seiner tristen<br />

DDR-Vergangenheit wie<strong>der</strong> sehr geschmackvoll<br />

auferstanden. Beim dortigen Ru<strong>der</strong>club legten<br />

wir zur Mittagspause an. Der kleine Verein feiert<br />

in diesem Jahr sein hun<strong>der</strong>tjähriges Jubiläum.<br />

Trotz <strong>der</strong> angesagten Schlechtwetterfront zeigten<br />

sich bisher morgens nur Schönwetterwolken<br />

am Himmel, so wie sich das die Fotografen wün-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!