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3. FREITAGSKONZERT - Das Beethoven Orchester Bonn

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Wir spielen für Dich!<br />

<strong>3.</strong> <strong>FREITAGSKONZERT</strong> und<br />

2. SONNTAGSKONZERT<br />

Freitag, 16. Dezember 2011, 19 Uhr<br />

<strong>Beethoven</strong>halle<br />

<strong>Beethoven</strong>Nacht<br />

Elina Vähälä Violine<br />

Trey Lee Violoncello<br />

Hinrich Alpers Klavier<br />

Preisträger der Telekom<br />

Competition <strong>Bonn</strong> Klavier<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Stefan Blunier Dirigent<br />

PROGRAMM


Wir spielen für Dich!<br />

Jede Note<br />

Leidenschaft<br />

Immer wissen, was gespielt wird:<br />

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www.beethoven-orchester.de<br />

Foto: Barbara Aumüller


Programm<br />

<strong>Beethoven</strong>Nacht<br />

Ludwig van <strong>Beethoven</strong> (1770-1827)<br />

Ouvertüre zu „Egmont“ f-Moll op. 84 (1809-1810)<br />

Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56<br />

„Tripelkonzert“ (1803-1804)<br />

Allegro<br />

Largo<br />

Rondo alla Polacca<br />

Elina Vähälä Violine<br />

Trey Lee Violoncello<br />

Hinrich Alpers Klavier<br />

PAUSE<br />

Mit Auszügen aus<br />

diesem Programm<br />

gastiert das BOB<br />

zwischen dem 29.12.11<br />

und 05.01.12<br />

in CHINA<br />

Ludwig van <strong>Beethoven</strong><br />

Konzert für Klavier und <strong>Orchester</strong> Nr. 5 Es-Dur op. 73 (1809)<br />

Allegro<br />

Adagio un poco moto<br />

Rondo. Allegro<br />

Jingge Yan Klavier<br />

1. Preisträger der „4. International Telekom<br />

<strong>Beethoven</strong> Competition <strong>Bonn</strong>“


4<br />

Klaviersonate Nr. 31 As-Dur op. 110 (1821)<br />

Moderato cantabile molto espressivo<br />

Allegro molto<br />

Adagio ma non troppo - Fuga. Allegro ma non troppo<br />

Chi Ho Han Klavier<br />

2. Preisträger der „4. International Telekom<br />

<strong>Beethoven</strong> Competition <strong>Bonn</strong>“<br />

Klaviersonate Nr. 2 A-Dur op. 2 Nr. 2 (1795)<br />

Allegro vivace<br />

Largo appassionato<br />

Scherzo. Allegretto<br />

Rondo. Grazioso<br />

Rémi Geniet Klavier<br />

<strong>3.</strong> Preisträger der „4. International Telekom<br />

<strong>Beethoven</strong> Competition <strong>Bonn</strong>“<br />

PAUSE<br />

Ludwig van <strong>Beethoven</strong><br />

Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 (1811-1812)<br />

Allegro vivace e con brio<br />

Allegretto scherzando<br />

Tempo di Menuetto<br />

Allegro vivace<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Stefan Blunier Dirigent<br />

18.25 Uhr: Einführung mit Stefan Blunier


Besetzung<br />

Ludwig van <strong>Beethoven</strong><br />

Ouvertüre zu „Egmont“ f-Moll<br />

Uraufführung: 15. Juni 1815 in Wien<br />

2 Flöten (2. auch Picc.)<br />

4 Hörner<br />

2 Oboen<br />

2 Trompeten<br />

2 Klarinetten<br />

2 Fagotte<br />

Pauke<br />

Streicher<br />

Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und <strong>Orchester</strong> C-Dur<br />

Uraufführung: Mai 1808 in Wien<br />

1 Flöte<br />

2 Oboen<br />

2 Klarinetten<br />

2 Fagotte<br />

Pauke<br />

Streicher<br />

Solo-Violine, Solo-Violoncello,<br />

Solo-Klavier<br />

2 Hörner<br />

2 Trompeten<br />

Konzert für Klavier und <strong>Orchester</strong> Nr. 5 Es-Dur<br />

Uraufführung: 28. November 1811 in Leipzig.<br />

2 Flöten 2 Hörner<br />

2 Oboen 2 Trompeten<br />

2 Klarinetten<br />

2 Fagotte<br />

Pauke<br />

Streicher<br />

Solo-Klavier<br />

Sinfonie Nr. 8 F-Dur<br />

Uraufführung: 27. Februar 1814 in Wien<br />

2 Flöten 2 Hörner<br />

2 Oboen 2 Trompeten<br />

2 Klarinetten<br />

2 Fagotte<br />

Pauke<br />

Streicher<br />

5


6<br />

<strong>Beethoven</strong>-Büste, Plastik von Hugo Hagen (1818-1871)<br />

Egmont-Ouvertüre<br />

Graf Egmont, eine historische Figur aus dem 16. Jahrhundert,<br />

war Statthalter der Niederlande – einem Land, das zu seiner<br />

Zeit von der spanischen Regentin Margarete von Parma regiert<br />

wurde. Es regte sich Widerstand im Lande – und in diesen<br />

Kontext stellte Goethe seine Figur als einen auf Individualität<br />

bedachten freiheitsliebenden, von Leichtsinn, Toleranz, aber<br />

auch Tapferkeit und persönlichen Charme geprägten Protago-<br />

nisten dar. Als Sympathieträger des unterdrückten Volkes und<br />

Freund der niederländischen Opposition in Gestalt des Herzogs<br />

von Oranien wird er nach Margaretes Flucht vom neuen Regen-<br />

ten Herzog von Alba verhaftet und zum Tode verurteilt. Egmont<br />

muss erkennen, wie die Germanistin Gisela Uellenberg<br />

schreibt, „dass tapferes Eintreten für eine Meinung da sinnlos<br />

ist, wo man es mit einem Gegner zu tun hat, der mit Andersden-


kenden nicht diskutiert, sondern sie auslöscht.“ Ein höchst aktu-<br />

elles Thema! Egmonts Liebe Klärchen, entsetzt über die Ereig-<br />

nisse, versucht noch die Bevölkerung zum Aufstand zu bewe-<br />

gen. Sie scheitert und vergiftet sich. Im Kerker, vor seiner<br />

Hinrichtung, lässt Goethe seinen Helden von ihr träumen: Die<br />

Freiheit reicht Egmont in ihrer Gestalt, einen Lorbeerkranz.<br />

Immerhin ist dem liberalen Grafen ein Sieg, der die abschlie-<br />

ßende „Symphonie“ verdient, vergönnt: der Sohn von Egmonts<br />

Gegner Alba begeistert sich<br />

für seine Ideale.<br />

Zur Bühnenmusik zu „Eg-<br />

mont“ kam es durch einen<br />

Auftrag des kaiserlichen<br />

Hoftheaterdirektor Joseph<br />

Hartl im Herbst des Jahres<br />

1809. Die Ouvertüre nimmt<br />

viele Moment der Handlung<br />

illustrativ vorweg: In der<br />

düsteren Einleitung mit dem<br />

choralartigen Streichersatz<br />

könnte man eine Darstel-<br />

lung der Niederländer erken-<br />

Graf von Egmont (1522-1568)<br />

Statthalter von Flandern u. Artois,<br />

zeitgenössischer Kupferstich<br />

nen, die unter der Macht des spanischen Unterdrückers leiden.<br />

Aus dem kämpferischen Beginn wird eine „resignative“ Passa-<br />

ge, die ins Stocken kommt, immer leiser, doch dann mit einem<br />

wahren „Kraftstoß“ ins bewegte Allegro übergeht. Als zweites<br />

Thema setzt <strong>Beethoven</strong> den jetzt kämpferischer klingenden<br />

Choralgedanken des Anfangs ein. Der Satz mündet in eine Gene-<br />

ralpause, die nach <strong>Beethoven</strong>s Anmerkungen Egmonts Tod<br />

7


8<br />

darstellt. Doch damit ist das Stück nicht zu Ende: Ausgehend<br />

von wenigen besinnlichen Holzbläsertakten entwickelt sich aus<br />

dramatischen Streichertremoli eine wirbelnde Coda mit<br />

abschließender „Siegesmusik“, wie sie Goethe in seinem Drama<br />

auch für den Schluss des Stückes vorgesehen hat.<br />

Tripelkonzert<br />

<strong>Das</strong> so genannte „Tripelkonzert“ verdankt seine Entstehung<br />

einem prominenten <strong>Beethoven</strong>-Schüler: Es entstand in den<br />

Jahren 1803 und 1804 für den Erzherzog Rudolf von Öster-<br />

Erzherzog Rudolf von Österreich<br />

reich. Seinen pianistischen<br />

Fähigkeiten ist die Klavier-<br />

stimme des Stückes ange-<br />

passt, das im Übrigen in<br />

seiner außergewöhnlichen<br />

Besetzung ein Relikt aus<br />

einer älteren Zeit darstellt.<br />

Gattungsgeschichtlich han-<br />

delt es sich dabei um eine<br />

„Sinfonia concertante“, bei der mehrere Instrumente dem<br />

<strong>Orchester</strong> gegenüberstehen und bei der sich der klassische<br />

„Wettstreit“ nicht auf den Kontrast zwischen Ensemble und<br />

Solist, sondern zwischen den einzelnen Soloparts bezieht. Die<br />

Entwicklung dieser Gattung ist aus dem alten Concerto grosso<br />

hervorgegangen und war um 1800 eigentlich so gut wie ausge-<br />

storben. <strong>Beethoven</strong> musste, um diese Anlage auf seinen<br />

ausgeformten Stil zu übertragen, mit großen Dimensionen<br />

arbeiten. Jedes der drei Instrumente sollte schließlich zu


seinem Recht kommen – und so wuchs allein der erste Satz zu<br />

einem Stück von fast 20 Minuten Länge an.<br />

Schon der orchestrale Beginn zeigt die groß dimensionierte<br />

Architektur: Sequenzartig entwickelt sich das Geschehen<br />

durch das Vorantreiben einer charakteristischen Bassfigur zum<br />

Hauptthema hin. Harmonische Spannung geht hier mit einem<br />

breit angelegten Crescendo einher. <strong>Das</strong> Cello eröffnet schließ-<br />

lich den Soloteil mit der „fragenden“ Phrase, mit der das Stück<br />

begonnen hat; Violine und Klavier vervollständigen nachei-<br />

nander das Klaviertrio, das nun dem <strong>Orchester</strong> als kammermu-<br />

sikalische Einheit gegenübertritt, obwohl sich das Klavier<br />

mitunter als Widerpart gegenüber den beiden Streichern profi-<br />

liert.<br />

Nach dem außergewöhnlichen Umfang des Kopfsatzes<br />

erscheint das Largo – übrigens in der fernen, aber terzver-<br />

wandten Tonart As-Dur – sehr kurz. Die kantablen Elemente<br />

liegen fast ausschließlich in den Streichern: Aus einem knap-<br />

pen Streichervorspiel erwächst das Cellothema. Der weitere<br />

Satzverlauf ist von variativer Entwicklung bestimmt, während<br />

das Klavier figurierend umspielt.<br />

Einige wenige, improvisatorisch anmutende Takte leiten zum<br />

abschließenden Rondo über – einem Satz, der fast reißerisch<br />

anmutet und sicherlich der eingängigste dieses Konzertes ist.<br />

<strong>Beethoven</strong> schält aus dem Beginn nach und nach den typi-<br />

schen Polonaisen-Rhythmus heraus; am Ende strafft sich der<br />

beschwingte Vorwärtsdrang zu einer Coda im 2/4-Takt – die<br />

dramaturgisch äußerst effektvolle Basis für die Solisten,<br />

wieder zum „Polacca“-Metrum zurückzukehren und das Werk<br />

triumphal zu beenden.<br />

9


10<br />

Konzert für Klavier und <strong>Orchester</strong><br />

Nr. 5 Es-Dur<br />

Als Ludwig van <strong>Beethoven</strong> im Herbst 1792 von <strong>Bonn</strong> in die<br />

damalige Musikweltmetropole Wien übersiedelt war, hatte er<br />

nicht nur den Plan, ein großer Komponist, sondern auch ein<br />

großer Pianist zu werden. Immerhin hatte schon Mozart, der<br />

<strong>Beethoven</strong> einige Jahre zuvor wahrscheinlich bei einem kürze-<br />

ren Besuch in der Donaumetropole gehört hat, angeblich die<br />

<strong>Beethoven</strong>-Porträt von<br />

Louis Letronne, 1814<br />

berühmten Worte gespro-<br />

chen „auf den gebt acht, der<br />

wird einmal von sich reden<br />

machen“, und damit auch<br />

<strong>Beethoven</strong>s Kunst des<br />

Klavierspiels gemeint. Kein<br />

Wunder, dass sich <strong>Beethoven</strong><br />

bei seinem ersten großen<br />

Auftritt in Wien am 2. April<br />

1800 mit einem ersten<br />

Klavierkonzert vorstellte und<br />

in den Jahren darauf nicht<br />

nur Sinfonie und Kammermusik, sondern auch die Konzertgat-<br />

tung in den Mittelpunkt seiner revolutionären Neuerungen<br />

stellte. Höhepunkt ist das Klavierkonzert Nr. 5, <strong>Beethoven</strong>s letz-<br />

tes Konzert überhaupt, das erstmals 1811 in Leipzig erklang.<br />

Der Komponist konnte wegen seiner vorangeschrittenen Taub-<br />

heit den Solopart nicht übernehmen.<br />

<strong>Beethoven</strong> festigte hier die großen Errungenschaften seiner<br />

Vorstellungen von der Konzertform: Wie schon im vierten<br />

Klavierkonzert lässt er den Solisten gleich am Beginn zu Wort


kommen und weist ihm einen Dialogpart im Miteinander mit<br />

dem <strong>Orchester</strong> zu, das zum Schauplatz weiträumiger themati-<br />

scher Entwicklungen wird. Der langsame Satz beginnt in der<br />

zur Grundtonart Es-Dur tonal weit entfernten Tonart H-Dur,<br />

was die Entrücktheit des dahinströmenden Gesangs unter-<br />

streicht, der schließlich nach einer nachdenklich-tastenden,<br />

fast wie eine Improvisation anmutenden Passage ins Finale<br />

führt – in einen Schlusssatz, der viele Überraschungen bereit-<br />

hält wie zum Beispiel das für <strong>Beethoven</strong>s Zeit geradezu avant-<br />

gardistische Duett von Pauke und Klavier gegen Ende.<br />

Sinfonie Nr. 8<br />

Als <strong>Beethoven</strong> im Mai 1812 seine siebente Sinfonie abgeschlos-<br />

sen hatte, notierte er gleich wieder Skizzen zu einem größeren<br />

Instrumentalwerk, das er zunächst als Klavierkonzert konzipier-<br />

te. Schließlich entschloss sich der Komponist jedoch zu einer<br />

neuen Sinfonie, seiner Achten, in die er die wichtigsten Gedan-<br />

ken des Konzertplanes einfließen ließ. Nach einem Kuraufent-<br />

halt in Böhmen traf <strong>Beethoven</strong> am 5. Oktober 1812 bei seinem<br />

Bruder in Linz ein, wo er das Werk vollendete. Zur Uraufführung<br />

kam es erst am 27. Februar 1814. <strong>Das</strong> Stück war im Programm<br />

dieses Abends zwischen der Siebten Sinfonie und dem Schlach-<br />

tengemälde „Wellingtons Sieg oder Die Schlacht bei Vittoria“<br />

eingeklemmt, weshalb seine Wirkung völlig am Publikum<br />

vorbeiging. „<strong>Das</strong> Werk machte kein Furore“, schrieb man nach<br />

der Aufführung sehr zum Ärger <strong>Beethoven</strong>s, der seine Achte viel<br />

besser fand als die umjubelte Siebte.<br />

Die Achte beginnt als einzige der <strong>Beethoven</strong>-Sinfonien ohne<br />

Einleitung mit einem klar gegliederten, im Frage-Antwort-<br />

11


12<br />

Prinzip gestalteten Thema. Zwar verfügen auch die Sinfonien 3,<br />

5, 6 und 9 nicht über eine klassische langsame Einleitung, doch<br />

stellt <strong>Beethoven</strong> in diesen Werken einen wie auch immer gearte-<br />

ten „Vorspann“ (ein Motto, ein Anfangsunisono oder Akkord-<br />

schläge) voran. <strong>Das</strong> Kopfmotiv der Achten erscheint in der Expo-<br />

sition nur einziges Mal, doch bestreitet der Komponist mit ihm<br />

die gesamte Durchführung, die sich in einem gewaltigen Cres-<br />

cendo zu einem dreifachen Forte steigert. Durchführungsprinzi-<br />

pien, das Abspalten scheinbar unbedeutender Motivfetzen und<br />

ihre Umwandlung zu Neuem bestimmen den ganzen Satz.<br />

Um die tickende Melodie, mit der der zweite Satz beginnt,<br />

rankt sich eine berühmte Geschichte: <strong>Beethoven</strong> soll vor<br />

seiner Abreise nach Linz mit Johann Nepomuk Mälzel, dem<br />

Erfinder des Metronoms, zusammengetroffen sein und aus<br />

einer Laune heraus einen Kanon improvisiert haben, der das<br />

Geräusch des neuartigen Apparats darstellt. Der Kanon mit<br />

Die ersten sechs Takte des 2. Satzes der 8. Sinfonie


dem Text auf den Erfinder ist tatsächlich erhalten, und glaubt<br />

man der Legende, könnte man den zweiten Satz der achten<br />

Sinfonie als Persiflage auf das Gerät auffassen, und zwar vor<br />

allem an den Stellen, wo die Bläser den gleichmäßig-geistlosen<br />

Takt des Apparates „stören“.<br />

Von Humor geprägt sind auch die beiden letzten Sätze: Im<br />

„Tempo di Menuetto“ inszeniert <strong>Beethoven</strong> am Schluss einen<br />

Patzer der Musiker, und in das fröhliche Thema des Finales bricht<br />

nach einem raffinierten Decrescendo ein monströses Tutti-Cis im<br />

Fortissimo auf die Zuhörer los („als ob jemand mitten im<br />

Gespräch die Zunge herausstreckte“, umschrieb Louis Spohr die<br />

Stelle). Die Form des Finales ist bis dahin eine der gewagtesten<br />

Konstruktionen, die <strong>Beethoven</strong> geschaffen hat. Der Komponist<br />

lässt die Sonatenform gleich zweimal hintereinander ablaufen:<br />

Nach der Exposition gibt es zwei Durchführungen und zwei<br />

Reprisen, die Formteile lassen sich aber auch als Abschnitte<br />

eines monströsen, sich immer weiter emporschraubenden<br />

Rondos ansehen, das schließlich in eine gewaltige Coda<br />

mündet.<br />

Oliver Buslau<br />

13


14<br />

Elina Vähälä<br />

Elina Vähälä Violine<br />

Im Alter von drei Jahren<br />

begann Elina Vähälä am<br />

Lahti Conservatory Violine zu<br />

spielen. Ihr Konzertdebüt<br />

gab Sie im Alter von 12<br />

Jahren mit der Sinfonia<br />

Lahti. Nach ihrem Studium<br />

an der Kuhmo Violin School und der Sibelius Academy erhielt sie<br />

1999 ihr Diplom.<br />

Als Gewinnerin der Young Concert Artists International Audi-<br />

tions New York und Preisträgerin des Lipinsky-Wieniawski-<br />

Wettbewerbs Lublin, sowie des Joseph-Joachim-Wettbewerbs<br />

Hannover, wurde sie zu Konzerten und Recitals auf allen fünf<br />

Kontinenten eingeladen. Sie arbeitete mehrmals mit dem<br />

legendären English Chamber Orchestra zusammen und wurde<br />

2009 zur Professorin für Violine an der Hochschule für Musik in<br />

Detmold ernannt. Elina Vähälä spielt eine Stradivari Violine aus<br />

dem Jahr 1678, die ihr von der Finnischen Kulturstiftung zur<br />

Verfügung gestellt wird.<br />

Trey Lee<br />

Trey Lee Violoncello<br />

Der gebürtige Hongkonger<br />

Trey Lee erhält als einer der<br />

überzeugendsten jungen<br />

Künstler unserer Zeit Auf-<br />

merksamkeit für seine fein-<br />

sinnig emotionalen Inter-<br />

pretationen. Seit seinem


Gewinn bei der International Antonio Janigro Cello Competiti-<br />

on (2004) ist er ein weltweit gefragter Solist. Treys letztes<br />

Album erreichte mit Schumann, Mendelssohn und Chopin die<br />

Klassiklisten und wurde mit enthusiastischer Kritik von Publi-<br />

kum und Fachleuten überhäuft; zum Beispiel von GRAMOPHO-<br />

NE mit Worten wie: „Trey ist ein Wunder, ... seine Musikalität<br />

und sein Temperament enthält eine melancholische Freiheit,<br />

die uns in die Vergangenheit entführt.“<br />

Aufsehen erregte Trey Lee u. a. bei Auftritten im Moskauer<br />

Kreml, in der Amsterdam Royal Concertgebouw Hall, Forbidden<br />

City Concert Hall Beijing und im New York Lincoln Center. Hier<br />

spielte er u. a. mit dem Finnish Radio Symphony Orchestra,<br />

dem China National Philharmonic Orchestra, dem Beijing<br />

Symphony Orchestra, dem Hong Kong Philharmonic Orchestra,<br />

dem Hong Kong Chinese Orchestra und dem Macau Orchestra<br />

in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Osmo Vänskä, Jun<br />

Markl, und Roman Brogli-Sacher.<br />

Hinrich Alpers Klavier<br />

Durch sein fesselndes Klavier-<br />

spiel hat Hinrich Alpers, mehr-<br />

facher Preisträger verschiede-<br />

ner Wettbewerbe, in den<br />

letzten Jahren eine inter-<br />

nationale Karriere eingeschla-<br />

gen, die ihn regelmäßig in<br />

Musikzentren wie New York,<br />

Toronto, Berlin, Oslo und<br />

Hinrich Alpers<br />

15


16<br />

Paris führt und Engagements mit namhaften <strong>Orchester</strong>n,<br />

Kammermusikpartnern und Musikfestivals hervorbringt. Bereits<br />

seit früher Kindheit wurde er an der Musikhochschule Hannover<br />

betreut. Ein Auslandsjahr an der Juilliard School öffnete die<br />

Türen zum amerikanischen Kontinent, wo er wichtige Erfolge<br />

feiern konnte. 2004 war er 1. Preisträger und Grieg-Preisträger<br />

des „Concours Grieg“ 2004 in Oslo. Darüber hinaus wurden ihm<br />

verschiedene Förderpreise verliehen. 2008 gab Hinrich Alpers<br />

als Gewinner des Juilliard Petscheck Piano Debut Recital Award<br />

ein viel beachtetes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall.<br />

Hinrich Alpers lebt in Berlin, verbringt so viel Zeit wie möglich<br />

als Photograph in der Natur und begeistert sich für Kochkunst<br />

und Naturwissenschaften.<br />

Rémi Geniet<br />

Rémi Geniet<br />

Der 1992 in Montpellier gebo-<br />

rene Rémi Geniet studiert<br />

zurzeit bei Brigitte Engerer am<br />

„Conservatoire National Supé-<br />

rieur de Musique“ in Paris und<br />

bei Rena Shereshevskaya am<br />

„Ecole Normale de Musique de<br />

Paris“. Er ist unter anderem<br />

Preisträger des „Prix du Piano Interlaken Classics“ Bern (2011),<br />

des „Rencontre Internationale de Piano de Paris“ (2010), und<br />

der „Vladimir Horowitz International Competition“ in Kiew<br />

(2010). Rémi Geniet gab bereits mehrere Konzerte in Frankreich,<br />

der Schweiz, der Ukraine und in Polen.


Chi Ho Han<br />

Chi Ho Han, der 1992 in<br />

Seoul geboren wurde, erhielt<br />

ab seinem elften Lebensjahr<br />

Klavierunterricht. Seine Aus-<br />

bildung begann er in den<br />

Jahren 2004 bis 2008 bei<br />

Prof. Kyung Seun Pee. Seit<br />

2008 studiert er an der Folk-<br />

wang Hochschule Essen bei Prof. Arnulf von Arnim. 2009<br />

gewann er mit 17 Jahren als jüngster Teilnehmer den <strong>3.</strong> Preis<br />

beim 1<strong>3.</strong> <strong>Beethoven</strong> Klavierwettbewerb in Wien. Chi Ho Han war<br />

bereits bei zahlreichen Musikfestivals und Konzertauftritten in<br />

Europa zu Gast.<br />

Jingge Yan<br />

Der in Peking lebende Jing-<br />

ge Yan erhielt bereits mit<br />

vier Jahren Klavierunter-<br />

richt. Von 2007 bis 2011<br />

studierte er am Oberlin<br />

Conservatory in Ohio (USA)<br />

bei Prof. Peter Takacs und<br />

setzt seine Ausbildung<br />

derzeit am Mozarteum in Salzburg bei Prof. Pavel Gililov fort.<br />

Jingge Yan gewann bereits mehrere Wettbewerbe in seiner<br />

Heimat China, so beispielsweise die „Hope Cup International<br />

Piano Competition“ und die „Gulangyu International Piano<br />

Competition“.<br />

Chi Ho Han<br />

Jingge Yan<br />

17


18<br />

Stefan Blunier<br />

Stefan Blunier Generalmusikdirektor<br />

Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte in<br />

seiner Heimatstadt und an der Folkwang Hochschule Essen<br />

Klavier, Horn, Komposition und Dirigieren. Nach Stationen in<br />

Mainz, Augsburg und Mannheim, war er bis 2008 Generalmusik-<br />

direktor am Staatstheater Darmstadt. 2008 übernahm Stefan<br />

Blunier die Position des Generalmusikdirektors der <strong>Beethoven</strong>s-<br />

tadt <strong>Bonn</strong>. Er gastierte u. a. bei nahezu allen deutschen Rund-<br />

funkorchestern, dem Gewandhausorchester Leipzig, sowie vielen<br />

<strong>Orchester</strong>n in Dänemark, Belgien, Korea, der Schweiz und Frank-<br />

reich. Gastdirigate übernahm er an den Opernhäusern in<br />

München, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Berlin sowie in Mont-<br />

pellier, Oslo und Bern. 2010 feierte er sein erfolgreiches Debüt<br />

an der English National Opera in London.<br />

Seine Konzertprogrammgestaltungen haben das Publikum in<br />

den vergangenen Spielzeiten begeistert. Unter seiner charis-<br />

matischen Führung zog ein neues musikalisches Bewusstsein<br />

im <strong>Orchester</strong> und Publikum ein. Der Erfolg des Dirigenten mit<br />

Foto: Barbara Aumüller


dem <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> hat überregionales Interesse<br />

an der Musik aus <strong>Bonn</strong> geweckt. Stefan Blunier produziert CDs<br />

für SONY, CPO und MDG. Seine CD-Einspielungen mit dem<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> (Arnold Schönberg, Franz Schmidt,<br />

Eugen d’Albert, Anton Bruckner, Franz Liszt, Ottorino Respighi,<br />

Franz Schreker) offenbaren musikalische Raritäten und werden<br />

von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für die Einspie-<br />

lung der Oper „Der Golem“ hat das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

unter der Leitung von Stefan Blunier 2011 den ECHO Klassik-<br />

Preis erhalten.<br />

Mit Beginn der Saison 2010/2011 wurde Stefan Blunier zum „Pre-<br />

mier Chef Invité” des Orchestre National de Belgique in Brüssel<br />

ernannt.<br />

19


20<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

<strong>Das</strong>s Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt<br />

das aktuelle Saisonprogramm des <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong>.<br />

In Konzerten in <strong>Bonn</strong>, sowie im In- und Ausland transportiert<br />

der Klangkörper den Ruf der Stadt <strong>Bonn</strong> im Geiste <strong>Beethoven</strong>s<br />

in die Welt. Die Präsentation ausgefallener Programme ist ein<br />

Hauptgedanke in der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch dafür<br />

steht die Aufnahme der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von<br />

<strong>Beethoven</strong>s Oper „Fidelio“. Die SACD-Produktion des Oratori-<br />

ums „Christus“ von Franz Liszt erhielt 2007 einen ECHO Klassik-<br />

Preis, und in 2011 gewann das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> für<br />

die CD-Einspielung der Oper „Der Golem” von Eugen d´Albert<br />

ebenfalls einen ECHO Klassik-Preis.<br />

Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des<br />

<strong>Orchester</strong>s begann, setzten später Dirigenten wie Max Reger,<br />

Sergiu Celibidache und Dennis Russell Davies fort: Sie führten<br />

Foto: www.wichertzelck.com


das <strong>Orchester</strong> zur Spitzenklasse der deutschen <strong>Orchester</strong>,<br />

welches von der Fachpresse als herausragend bewertet wird.<br />

Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdi-<br />

rektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und<br />

begleitet es auf der großen musikalischen Reise. Neben der<br />

Opern- und Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opern-<br />

aufführungen pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit<br />

unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt.<br />

Thomas Honickel, Konzertpädagoge des <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong><br />

<strong>Bonn</strong>, steht dabei als Garant für musikalische Bildung, Enter-<br />

tainment und Kreativität. 2009 und 2011 wurde das erfolgrei-<br />

che Education-Programm jeweils mit einem der begehrten ECHO<br />

Klassik-Preise ausgezeichnet.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> wird weit über die Grenzen<br />

<strong>Bonn</strong>s als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahr-<br />

genommen.<br />

21


22<br />

VORSCHAU<br />

<strong>3.</strong> SONNTAGSKONZERT<br />

<strong>Das</strong> atmende Klarsein<br />

So 22. Januar 2012, 18 Uhr<br />

<strong>Beethoven</strong>halle <strong>Bonn</strong><br />

Richard Strauss<br />

Der Bürger als Edelmann.<br />

Suite op. 60 (IIIa) TrV 228c (1915-1920)<br />

Burleske für Klavier und <strong>Orchester</strong><br />

d-Moll TrV 145 (1885)<br />

Johannes Brahms<br />

Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 (1877)<br />

Gerhard Oppitz Klavier<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Christof Prick Dirigent<br />

Gerhard Oppitz<br />

Karten: € 31 - 14


Wir spielen für Dich!<br />

Musik unter den Baum!<br />

Die schönsten Geschenke zum Fest der Feste sind die, die lange<br />

nachklingen. Mit einer unserer CDs oder mit Geschenk-Karten für<br />

ein sinfonisches Konzert ist anhaltende Freude garantiert. Fragen<br />

Sie uns, wir beraten Sie gerne! Tel. 0228 - 77 8008


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THEATER- UND KONZERTKASSE<br />

Tel. 0228 - 77 8008<br />

Windeckstraße 1, 53111 <strong>Bonn</strong><br />

Fax: 0228 - 77 5775, theaterkasse@bonn.de<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr<br />

Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr<br />

Kasse in den Kammerspielen<br />

Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg<br />

Tel. 0228 - 77 8022<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 1<strong>3.</strong>00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,<br />

Sa 9.00 - 12.00 Uhr<br />

print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus<br />

BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de<br />

Fax: 0228 - 910 41 914, order@derticketservice.de<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Generalmusikdirektor<br />

Stefan Blunier<br />

Wachsbleiche 1<br />

53111 <strong>Bonn</strong><br />

Tel. 0228 - 77 6611<br />

Fax 0228 - 77 6625<br />

info@beethoven-orchester.de<br />

www.beethoven-orchester.de<br />

Redaktion<br />

Markus Reifenberg<br />

Brigitte Rudolph<br />

Texte<br />

Oliver Buslau<br />

Gestaltung<br />

res extensa, Norbert Thomauske<br />

Druck<br />

Druckerei Carthaus, <strong>Bonn</strong><br />

Bildnachweise:<br />

Für die Überlassung der Fotos<br />

danken wir den Künstlern und<br />

Agenturen.<br />

HINWEISE<br />

Wir möchten Sie bitten, während des<br />

gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone<br />

ausgeschaltet zu lassen.<br />

Wir bitten Sie um Verständnis, dass<br />

wir Konzertbesucher, die zu spät<br />

kommen, nicht sofort einlassen<br />

können. Wir bemühen uns darum,<br />

den Zugang zum Konzert so bald<br />

wie möglich – spätestens zur Pause<br />

– zu gewähren. In diesem Fall<br />

besteht jedoch kein Anspruch auf<br />

eine Rückerstattung des Eintrittspreises.<br />

Wir machen darauf aufmerksam,<br />

dass Ton- und/oder Bildaufnahmen<br />

unserer Aufführungen durch jede<br />

Art elektronischer Geräte strikt<br />

untersagt sind. Zuwiderhandlungen<br />

sind nach dem Urheberrechtsgesetz<br />

strafbar.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

behält sich notwendige Programm-<br />

und Besetzungsänderungen vor.


<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Wachsbleiche 1<br />

53111 <strong>Bonn</strong><br />

Tel: +49 (0) 228-77 6611<br />

Fax: +49 (0) 228-77 6625<br />

info@beethoven-orchester.de<br />

www.beethoven-orchester.de<br />

Kulturpartner des<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong>

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