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PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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Wir spielen für Dich!<br />

6. FREITAGSKONZERT und<br />

4. SONNTAGSKONZERT<br />

Freitag, 6. April 2012, 19 Uhr<br />

<strong>Beethoven</strong>halle<br />

Die Gnade der großen Dinge<br />

Christoph A. Noll Orgel<br />

Rosemary Joshua Sopran<br />

Hilary Summers Alt<br />

John Mark Ainsley Tenor<br />

Jonathan Lemalu Bass<br />

Philharmonischer Chor<br />

der Stadt <strong>Bonn</strong><br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Paul Goodwin Dirigent<br />

<strong>PROGRAMM</strong>


Wir spielen für Dich!<br />

Jede Note<br />

Leidenschaft<br />

Immer wissen, was gespielt wird:<br />

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www.beethoven-orchester.de<br />

Foto: Barbara Aumüller


Programm<br />

Die Gnade der großen Dinge<br />

Joseph Haydn (1732-1809)<br />

Sinfonie Nr. 44 e-Moll Hob. I/44<br />

„Trauer-Sinfonie“ (vor 1772)<br />

Allegro con brio<br />

Menuetto (Canon) – Trio<br />

Adagio<br />

Finale. Presto<br />

John Tavener (*1944)<br />

„Mother and Child“ für 4-stimmigen Chor, Orgel<br />

und großen Hindu-Tempel Gong (2003)<br />

Stephan Möller Gong<br />

PAUSE<br />

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />

Requiem d-Moll für 4 Singstimmen, Chor, <strong>Orchester</strong><br />

und Orgel KV 626<br />

(1791; posthume Vollendung der Partitur durch<br />

Franz Xaver Süßmayr, 1792)<br />

I. Introitus: Requiem aeternam (Adagio)<br />

II.<br />

Kyrie: Kyrie eleison (Allegro)


III. Sequentia:<br />

1. Dies irae (Allegro assai)<br />

2. Tuba mirum (Andante)<br />

3. Rex tremendae majestatis (Grave)<br />

4. Recordare, Jesu pie (Andante)<br />

5. Confutatis maledictis (Andante)<br />

6. Lacrimosa dies illa (Larghetto)<br />

IV.<br />

Offertorium<br />

1. Domine Jesu Christe (Andante con moto)<br />

2. Hostias et preces (Andante)<br />

V. Sanctus Dominus Deus Sabaoth (Adagio)<br />

VI.<br />

Benedictus (Andante)<br />

VII. Agnus Dei<br />

VIII. Communio: Lux aeterna (Adagio – Allegro)<br />

18.25 Uhr: Einführung mit Ulrich Wilker<br />

Christoph A. Noll Orgel<br />

Rosemary Joshua Sopran<br />

Hilary Summers Alt<br />

John Mark Ainsley Tenor<br />

Jonathan Lemalu Bass<br />

Philharmonischer Chor<br />

der Stadt <strong>Bonn</strong><br />

Thomas Neuhoff Einstudierung<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Paul Goodwin Dirigent<br />

4


Besetzung<br />

Joseph Haydn<br />

Sinfonie Nr. 44 e-Moll Hob. I/44 „Trauer-Sinfonie“<br />

Entstehung: 1772<br />

2 Oboen<br />

1 Fagott<br />

Streicher<br />

2 Hörner<br />

John Tavener<br />

„Mother and Child“ für 4-stimmigen Chor,<br />

Orgel und großen Hindu-Tempel Gong<br />

Uraufführung: Salisbury Festival 2002<br />

Orgel<br />

Großer Hindu-Tempel Gong<br />

Chor<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Requiem d-Moll für 4 Singstimmen, Chor, <strong>Orchester</strong><br />

und Orgel KV 626<br />

Uraufführung: 1793 in Wien<br />

2 Bassetthörner (Klarinetten) 2 Trompeten<br />

2 Fagotte 3 Posaunen<br />

Orgel<br />

Pauke<br />

Streicher<br />

Solisten, Chor<br />

5


Michelangelo, Der Morgen (1501 - 1504)<br />

Eine Sinfonie zwischen den Epochen –<br />

Zu Haydns Sinfonie e-Moll Hob. I/44<br />

Wenn Haydn zwischen 1765 und 1775 häufig Sinfonien in Molltonarten<br />

komponierte, dann steht dies nur sehr äußerlich in<br />

Verbindung zum „Sturm und Drang“, wie es so oft behauptet<br />

wurde. Wenn in der e-Moll-Sinfonie von 1770 ein leidenschaftlicher<br />

Affekt sich nicht überhören lässt, steht ihre strenge wie<br />

gemeißelte Form dieser literarischen Bewegung geradezu<br />

entgegen. Die Verfechter wollten keine Regeln schaffen,<br />

sondern diese überwinden, weil sie sich gegen den einseitigen<br />

Rationalismus der Aufklärung wandten und stattdessen Gefühl<br />

und Spontaneität aufwerteten. Beides, so wurde argumentiert,<br />

stehe der ursprünglichen Natur des Menschen näher als die<br />

Vernunft.<br />

Doch Haydn hat seine e-Moll-Sinfonie nicht allein mit Affekt<br />

aufgeladen, sondern Stilmerkmale der Oper und der Sakralmusik<br />

6


in sie aufgenommen und so –<br />

ganz der Ästhetik der Zeit<br />

entsprechend – im Sinne des<br />

„vermischten Geschmacks“<br />

Kammer-, Theater- und Kirchenstil<br />

miteinander verbunden.<br />

Darüber hinaus geht<br />

er in ihr noch auf ältere Traditionen<br />

zurück und gibt ihr so<br />

Joseph Haydn<br />

einen retrospektiven Zug. Den Kopfsatz eröffnet ein Unisono,<br />

das zwar wie das Ritornell eines barocken Concertos anmutet, in<br />

das aber Seufzerfiguren eingearbeitet sind, die der galanten<br />

Musik entstammen. Der gesamte Satz ist aus dieser barocken<br />

„Pathosformel“ entwickelt, die in der Coda in freier kanonischer<br />

Führung zu ihrer letzten Verdichtung kommt. Vermischt sind die<br />

Stilebenen auch im Menuett, das als strenger Kanon in der Oktave<br />

zwischen Violinen und Bass komponiert ist.<br />

Im E-Dur-Adagio verbindet Haydn barockes Belcanto mit klassischer<br />

Anmut. Der Komponist beklagte einmal, dass so viele<br />

Tonmeister komponierten, die nie singen gelernt hätten; das<br />

Singen sei beinahe unter die verlorenen Künste zu rechnen, und<br />

anstatt des Gesanges lasse man die Instrumente dominieren. Er<br />

selbst hatte das Komponieren im beständigen Rückbezug auf<br />

vokale Modelle bei dem Opernkomponisten Nicola Porpora<br />

erlernt. Ihren Titel „Trauersymphonie“ trägt die e-Moll-<br />

Sinfonie, weil sich Haydn gewünscht haben soll, dass dieser<br />

Satz zu seinem Begräbnis gespielt werden möge.<br />

Auch das Presto wird durch ein Unisono-Thema eröffnet, das<br />

ähnlich wie im Kopfsatz vorherrscht und ständig variiert wird.<br />

7


Tönende Ikone, demütiges Gebet –<br />

Zu John Taveners „Mother and Child”<br />

John Kenneth Tavener, 1944 in London als Sohn presbyterianischer<br />

Eltern geboren, lernte früh religiöse Musik kennen, und<br />

nachdem er Strawinskis „Canticum Sacrum“ gehört hatte,<br />

beschloss er, Komponist zu werden. Aber auch sakrale Kompositionen<br />

Olivier Messiaens waren von besonderer Bedeutung für<br />

seine Entwicklung. Zunächst studierte er an der Highgate<br />

School, dann an der Royal Academy of Music. 1968 erreichte er<br />

mit seiner Kantate „The Whale“ seinen ersten Erfolg. Bereits ein<br />

Jahr später wurde er Professor für Komposition am Trinity College,<br />

und im selben Jahr wünschte sich Benjamin Britten von ihm<br />

eine Oper für das Royal Opera House. Doch bei der Arbeit geriet<br />

er in eine Schaffenskrise. „Thérèse“ wurde erst 1979 fertig und<br />

fiel bei den Kritikern durch. In dieser Zeit konvertierte er zur<br />

russisch-orthodoxen Kirche,<br />

deren Oberhaupt in England,<br />

Anthony (Bloom) von Surosch<br />

zu einem wichtigen<br />

Mentor für ihn wurde. Einer<br />

breiten Öffentlichkeit wurde<br />

er durch den „Song for Athene“<br />

bekannt, der bei der Beer-<br />

John Tavener<br />

digung von Prinzessin Diana gespielt wurde. 2000 wurde er von<br />

Queen Elizabeth für seine Dienste an der Musik zum Ritter<br />

geschlagen und in die königliche Ehrenliste aufgenommen.<br />

Seine kompositorische Arbeit sieht er im Gegensatz zu dem seit<br />

<strong>Beethoven</strong> vorherrschenden Künstlerkult in der europäischen<br />

8


Musik: „Die religiöse Tradition sagt, dass nur das Spontane wahr<br />

ist – wenn ich zu komponieren versuche und es nicht spontan ist,<br />

dann kann nichts dabei herauskommen. Sobald ich beginne nachzudenken<br />

oder auf Schwierigkeiten stoße, verwerfe ich alles. Das<br />

ist genau das Gegenteil der westlichen Kompositionsidee: dass<br />

jemand sich abmüht, damit eine Sache gelingt.“ Immer mehr<br />

drängte er dahin, unwesentliches Beiwerk abzustreifen, den<br />

Ausdruck durch Reduktion auf Konsonanz zu entpersönlichen.<br />

Er gliedert seine Werke fasslich und komponiert in fest gefügten,<br />

klaren Formen. Sein Chorwerk „Mother and child“ wurde<br />

2002 vom Tenebrae Choir in Auftrag gegeben und im selben<br />

Jahr von dem Ensemble beim Salisbury Festival uraufgeführt.<br />

Der Komposition liegt ein Gedicht des mit Tavener befreundeten,<br />

seine spezielle Spiritualität teilenden Dichters Brian<br />

Keeble zugrunde, das um griechische und sanskritische Zitate<br />

bereichert ist. Zu letzteren gehört der Anruf „ATMA“ am Ende,<br />

der nach Tavener für „die höchste Wirklichkeit, das wahre Selbst,<br />

glänzend und ewig, den einzigen Gott“ steht. Zu diesem Höhepunkt<br />

erklingt ein Hindu-Tempel Gong, dessen Dröhnen mit<br />

dem letzten Anruf verklingt.<br />

Wilhelm Lehmbruck, Mutter und Kind (1907)<br />

9


Die erste Gemeinschaftsproduktion<br />

der Kompositionsgeschichte –<br />

Zu Mozarts Requiem<br />

Hans Memling: Das Jüngste Gericht (um 1470)<br />

Papst Pius V. hat 1570 im Gefolge des Trienter Konzils die<br />

verschiedenen Gesangsstücke, die im Mittelalter den Ritus der<br />

Messe für die Toten aufwiesen, im „Missale Romanum“ auf<br />

neun Teile festgelegt: Introitus, Kyrie und Graduale; Tractus,<br />

Sequentia und Offertorium; Sanctus, Agnus Dei und Communio.<br />

Vom Hochamt unterscheidet sich das Requiem darin, dass ihm<br />

das Gloria fehlt und an die Stelle des Credos die Sequentia des<br />

Dies irae getreten ist, die, obwohl von aller liturgischen Funktion<br />

entbunden, das Hauptstück eines jeden Requiems bildet:<br />

die Schreckensvision des Jüngsten Gerichts. Am „Tag des<br />

Zorns“ („Dies irae“), an dem, wie in der „Apokalypse“ geweissagt,<br />

die Donner grollen und die Posaune ertönt, erfüllt sich<br />

die Prophezeiung Davids und der Sibylle: Die Welt geht in Flammen<br />

auf, und jede Schuld auf Erden wird gerächt. Die endgültige<br />

Überwindung des Bösen leitet die neue Zeit, das neue Aion<br />

der ewigen Liebe ein. Umrahmt sind diese Bilder der Angst vor<br />

dem Weltgericht durch die zu Beginn im Introitus ausgespro-<br />

10


chene Bitte um ewige Ruhe und ewiges Licht für die Toten, die<br />

in der Communio am Ende wiederholt wird.<br />

Seit dem 15. Jahrhundert wird die Messe für die Toten vertont:<br />

Die erste hat wohl Guillaume Dufay geschrieben, die aber nicht<br />

überliefert ist. Die erste erhalten gebliebene Totenmesse<br />

stammt von Johannes Ockeghem. Um keine aber ranken sich so<br />

viele Legenden, wie um die aus Mozarts Feder. Schon in Alexander<br />

Puschkins kleinem dramatischem Poem „Mozart und<br />

Salieri“ von 1830, aber auch noch in Peter Shaffers Theaterstück<br />

„Amadeus“ von 1979 lebt die makabere Legende auf,<br />

dass der Wiener Hofkapellmeister Antonio Salieri das Requiem<br />

bei Mozart zunächst bestellt und ihn dann vergiftet habe, um<br />

den Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Das stützt sich aber<br />

allein auf einige zweifelhafte Aussagen von Mozarts Witwe.<br />

Salieri hatte es in seiner Position gar nicht nötig, in Mozart<br />

einen Rivalen zu sehen. Heute weiß man, dass der Graf Franz<br />

von Walsegg-Stuppach 1791 bei Mozart eine Seelenmesse für<br />

seine im Februar verstorbene Frau bestellt hat. Er bot ein großzügiges<br />

Honorar an, plante aber, die Partitur abzuschreiben<br />

und als sein eigenes Werk auszugeben. Der Auftrag war nicht<br />

allein finanziell, sondern auch künstlerisch für Mozart attraktiv;<br />

denn er bot ihm die Möglichkeit, ein repräsentatives Werk<br />

im hohen Kirchenstil zu komponieren. Nach seiner Frau kam<br />

diese Aufgabe seinem „Verlangen, sich in dieser Gattung auch<br />

einmal zu versuchen“, sehr gelegen, zumal ihm „der höhere,<br />

pathetische Stil der Kirchenmusik“ entgegenkam.<br />

Franz Xaver Niemetschek, Mozarts erster Biograph, hatte schon<br />

1798 berichtet, dass der Komponist während der Arbeit ganz<br />

explizit geäußert habe, das Requiem für sich zu schreiben. Seit<br />

dem 20. November 1791 lag er auf dem Krankenlager, und als<br />

11


starke Gelenkschmerzen ihn daran hinderten, die Arbeit fortzusetzen,<br />

gab er seinem Schüler Franz Xaver Süßmayr<br />

(1766–1803) letzte Anweisungen, wie die Komposition zu vollenden<br />

wäre. Nach seinem Tod trat seine Witwe dennoch<br />

zunächst an andere Schüler Mozarts heran: zunächst an Franz<br />

Jacob Freystädtler, der die Streicherstimmen der Kyriefuge<br />

ausschrieb, dann an Joseph Eybler, der sich an einer vollständigen<br />

Instrumentation der Sequentia bis zum Beginn des<br />

„Lacrimosa” versuchte, es aber aufgab, als ihm keine Fortsetzung<br />

des Stückes gelingen wollte. Dann entwarf wohl der mit<br />

der Familie Mozart befreundete Komponist Abbé Maximilian<br />

Stadler die Streicherstimmen zum „Domine Jesu Christe”. Doch<br />

sie alle schreckten davor zurück, die Sätze, zu denen Mozart in<br />

seinem Autograph nichts hinterlassen hatte, neu zu komponieren<br />

und nahmen Abstand von der Sache. Erst daraufhin übergab<br />

Constanze die Manuskripte an Süßmayr und „einige wenige<br />

Zettelchen mit Musik“, die sie auf Mozarts Schreibtisch vorgefunden<br />

hatte. Wenn heute von Mozarts Requiem gesprochen<br />

wird, so meint man eine Gemeinschaftsproduktion mit Ergänzungen<br />

Freystädtlers, Eyblers, Stadlers und Süßmayrs. Sie alle<br />

waren an der Vollendung der fragmentarischen Partitur beteiligt,<br />

die im Dezember 1791 hinterlassen worden war.<br />

Mozart hatte sich unter Weglassung von „Graduale”, „Tractus”<br />

und „Responsorium” auf die fünf Hauptteile der Totenmesse<br />

beschränkt. Doch fertig komponiert hat er allein den ersten<br />

Satz. Zum zweiten und dritten Satz hatte er lediglich die Singstimmen<br />

im vierstimmigen Vokalsatz gesetzt, denen er einen<br />

Generalbass hinzugefügt und schließlich Hinweise zur Orchestrierung<br />

bestimmter Partien gegeben hat – so z. B. zu der<br />

solistisch behandelten Posaune im „Tuba mirum”. Der Schluss-<br />

12


satz der Sequentia ist lediglich bis zum 8. Takt gediehen und<br />

bricht dann ab. Die Sätze 7 und 8 fehlten im Partiturentwurf<br />

ganz und wurden von Süßmayr nach eigenen Worten „ganz neu<br />

gefertigt“.<br />

Dass Mozart sein Requiem in d-Moll komponiert, rührt wohl<br />

daher, dass die Dies-irae-Sequentia auf den kirchentonalen<br />

dorischen Modus bezogen war, auch wenn er die mittelalterliche<br />

Melodie gar nicht zitiert. Im Unterschied zu seinen frühen<br />

Chorkompositionen knüpft er im Requiem nicht an die Vokalpolyphonie<br />

etwa Palestrinas an, die er 1770 bei Padre Martini<br />

kennengelernt hatte, sondern geht, wie schon in der ebenfalls<br />

Fragment gebliebenen c-Moll-Messe, vor allem auf Händel<br />

zurück. Im Eingangssatz nimmt er, wie Christoph Wolff zeigt,<br />

auf den Eingangschor von Händels 1737 entstandenem<br />

„Funeral Anthem for Queen Caroline“ Bezug, in deren zweiten<br />

Teil Händel die beiden lutherischen Sterbelieder „Wenn mein<br />

Stündlein vorhanden ist“ und „Herr Jesu Christ, du höchstes<br />

Gut“ einbezieht. Auch in der Kyrie-Fuge nimmt Mozart ein<br />

Händelsches Thema auf, das er aus seiner Bearbeitung von<br />

Händels Messias kannte, den Chor Nr. 22 „And with His stripes<br />

we are healed“. Kein direktes Zitat, aber doch eine Anspielung<br />

an das Händelsche Oratorium sind nach Wolff im „Rex tremendae<br />

majestatis” die der französischen Ouvertüre entlehnten<br />

rhythmischen Punktierungen: dieser „barock-figürliche Topos<br />

der Herrscher-Huldigung“ kündigt den „König von erschreckender<br />

Majestät“ an.<br />

Sebastian Urmoneit<br />

13


John Tavener: Mother and child<br />

Enamoured of its gaze<br />

the mother’s gaze in turn<br />

contrives a single beam of light<br />

along which love may move.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

Through seeing, through touch,<br />

through hearing the new-born<br />

heart conduits of being join.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

So is the image of that heaven<br />

within started into life.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

As in the first [was] adoration<br />

another consciousness<br />

has come to praise the single<br />

theophanic light that threads<br />

all entrants here:<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

This paradise where all is<br />

formed of love as flame to<br />

flame is lit.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

ATMA, ATMA, ATMA, ATMA,<br />

ATMA<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

Entzückt von seinem Blick<br />

erzeugt der erwidernde Blick der<br />

Mutter einen einzigen Licht<br />

strahl, über den die Liebe führt.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

Durch Sehen, Berühren und Hören<br />

des neugeborenen Herzens<br />

treffen sich Kanäle des Seins.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

So wird das Bildnis jenes darin<br />

liegenden Himmels ins Leben<br />

geführt.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

Da in dem ersten Anbetung lag,<br />

ist ein anderes Bewusstsein<br />

entstanden, um das einzigartige<br />

theophanische Licht zu preisen,<br />

das alle Beteiligten hier hin führt.<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

In dieses Paradies, in dem alles<br />

durch Liebe geformt wird,<br />

in dem eine Flamme die nächste<br />

entzündet<br />

Hail Maria! Hail Sophia!<br />

Hail Maria!<br />

14


Mozart: Requiem d-Moll<br />

I. Introitus<br />

Requiem aeternam dona eis, Domine:<br />

et lux perpetua luceat eis. Te<br />

decet hymnus, Deus, in Sion, et<br />

tibi reddetur votum in Jerusalem:<br />

exaudi orationem meam, ad te<br />

omnis caro veniet.<br />

II. Kyrie<br />

Kyrie, eleison.<br />

Christe, eleison.<br />

Kyrie, eleison.<br />

III. Sequentia<br />

Dies irae, dies illa<br />

Solvet saeclum in favilla,<br />

Teste David cum Sibylla.<br />

Quantus tremor est futurus,<br />

Quando judex est venturus,<br />

Cuncta stricte discussurus!<br />

Tuba mirum spargens sonum<br />

Per sepulcra regionum,<br />

Coget omnes ante thronum.<br />

Mors stupebit et natura,<br />

Cum resurget creatura,<br />

Judicanti responsura.<br />

Liber scriptus proferetur,<br />

In quo totum continetur,<br />

Unde mundus judicetur.<br />

Judex ergo cum sedebit,<br />

Quidquid latet, apparebit,<br />

Nil inultum remanebit.<br />

I. Introitus<br />

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,<br />

und das ewige Licht leuchte ihnen.<br />

O Gott, Dir gebührt ein Loblied in<br />

Zion, Dir erfülle man sein Gelübde in<br />

Jerusalem. Erhöre mein Gebet; zu Dir<br />

kommt alles Fleisch.<br />

II. Kyrie<br />

Herr, erbarme Dich unser.<br />

Christus, erbarme Dich unser.<br />

Herr, erbarme Dich unser.<br />

III. Sequenz<br />

Tag der Rache, Tag der Sünden,<br />

Wird das Weltall sich entzünden,<br />

Wie Sibyll’ und David künden.<br />

Welch’ ein Graus wird sein<br />

und Zagen,<br />

Wenn der Richter kommt,<br />

mit Fragen<br />

Streng zu prüfen alle Klagen!<br />

Laut wird die Posaune klingen,<br />

Durch der Erde Gräber dringen,<br />

Alle hin zum Throne zwingen.<br />

Schaudernd sehen Tod und Leben<br />

Sich die Kreatur erheben,<br />

Rechenschaft dem Herrn zu geben.<br />

Und ein Buch wird aufgeschlagen,<br />

Treu darin ist eingetragen,<br />

Jede Schuld aus Erdentagen.<br />

Sitzt der Richter dann zu richten,<br />

Wird sich das Verborg’ne lichten,<br />

Nichts kann vor der Strafe flüchten.<br />

15


Quid sum miser tunc dicturus ?<br />

Quem patronum rogaturus,<br />

Cum vix justus sit securus ?<br />

Rex tremendae majestatis,<br />

Qui salvandos salvas gratis,<br />

Salva me, fons pietatis.<br />

Recordare, Jesu pie,<br />

Quod sum causa tuae viae,<br />

Ne me perdas illa die.<br />

Quaerens me, sedisti lassus,<br />

Redemisti Crucem passus,<br />

Tantus labor non sit cassus.<br />

Juste judex ultionis,<br />

Donum fac remissionis<br />

Ante diem rationis.<br />

Ingemisco, tamquam reus,<br />

Culpa rubet vultus meus,<br />

Supplicanti parce, Deus.<br />

Qui Mariam absolvisti,<br />

Et latronem exaudisti,<br />

Mihi quoque spem dedisti.<br />

Preces meae non sunt dignae,<br />

Sed tu bonus fac benigne,<br />

Ne perenni cremer igne.<br />

Inter oves locum praesta,<br />

Et ab haedis me sequestra,<br />

Statuens in parte dextra.<br />

Confutatis maledictis,<br />

Flammis acribus addictis,<br />

Vota me cum benedictis.<br />

Weh! Was werd’ ich Armer sagen?<br />

Welchen Anwalt mir erfragen,<br />

Wenn Gerechte selbst verzagen?<br />

König schrecklicher Gewalten,<br />

Frei ist Deiner Gnade Schalten,<br />

Gnadenquell, lass’ Gnade walten!<br />

Milder Jesus, wollst erwägen,<br />

Dass Du kamest meinetwegen,<br />

Schleud’re mir nicht Fluch entgegen.<br />

Bist mich suchend müd’ gegangen,<br />

Mir zum Heil am Kreuz gehangen,<br />

Mög’ dies Müh’n zum Ziel gelangen.<br />

Richter Du gerechter Rache,<br />

Nachsicht üb’ in meiner Sache,<br />

Eh’ ich zum Gericht erwache.<br />

Seufzend steh’ ich Schuld befangen,<br />

Schamrot glühen meine Wangen,<br />

Lass’ mein Bitten Gnad’ erlangen.<br />

Hast vergeben einst Marien,<br />

Hast dem Schächer dann verziehen,<br />

Hast auch Hoffnung mir verliehen.<br />

Wenig gilt vor Dir mein Flehen,<br />

Doch aus Gnade lass’ geschehen,<br />

Dass ich mög’ der Höll’ entgehen.<br />

Bei den Schafen gib mir Weide,<br />

Von der Böcke Schar mich scheide,<br />

Stell’ mich auf die rechte Seite.<br />

Wird die Hölle ohne Schonung<br />

Den Verdammten zur Belohnung,<br />

Ruf’ mich zu der Sel’gen Wohnung.<br />

16


Oro supplex et acclinis,<br />

Cor contritum quasi cinis,<br />

Gere curam mei finis.<br />

Lacrimosa dies illa,<br />

Qua resurget ex favilla<br />

Judicandus homo reus!<br />

Huic ergo parce, Deus.<br />

Pie Jesu Domine,<br />

Dona eis requiem. Amen.<br />

IV. Offertorium<br />

Domine, Jesu Christe, Rex gloriae,<br />

libera animas omnium fidelium<br />

defunctorum de poenis inferni et de<br />

profundo lacu.<br />

Libera eas de ore leonis,<br />

ne absorbeat eas tartarus,<br />

ne cadant in obscurum:<br />

Sed signifer Sanctus Michael<br />

repraesentet eas in lucem<br />

sanctam: Quam olim Abrahae<br />

promisisti et semini eius.<br />

Hostias<br />

Hostias et preces tibi, Domine,<br />

laudis offerimus: tu suscipe pro<br />

animabus illis, quarum hodie<br />

memoriam facimus: Fac eas,<br />

Domine, de morte transire ad<br />

vitam. Quam olim Abrahae promisisti<br />

et semini eius.<br />

Schuldgebeugt zu Dir ich schreie,<br />

Tief zerknirscht in Herzensreue,<br />

Sel’ges Ende mir verleihe.<br />

Tag der Tränen, Tag der Wehen,<br />

Da vom Grabe wird erstehen<br />

Zum Gericht der Mensch voll Sünden!<br />

Lass’ ihn, Gott, Erbarmen finden.<br />

Milder Jesus, Herrscher Du,<br />

Schenk’ den Toten ew’ge Ruh. Amen.<br />

IV. Offertorium<br />

Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit,<br />

bewahre die Seelen aller verstorbenen<br />

Gläubigen vor den Qualen der Hölle<br />

und vor den Tiefen der Unterwelt.<br />

Bewahre sie vor dem Rachen des<br />

Löwen, dass die Hölle sie nicht<br />

verschlinge, dass sie nicht<br />

hinabstürzen in die Finsternis.<br />

Vielmehr geleite sie Sankt Michael,<br />

der Bannerträger, in das heilige Licht,<br />

dass Du einstens dem Abraham<br />

verhießen und seinen Nachkommen.<br />

Hostias<br />

Opfergaben und Gebete bringen wir<br />

zum Lobe Dir dar, o Herr; nimm sie<br />

an für jene Seelen, derer wir heute<br />

gedenken. Herr, lass’ sie vom<br />

Tode hinübergehen zum Leben,<br />

das Du einstens dem Abraham verheißen<br />

und seinen Nachkommen.<br />

17


V. Sanctus<br />

Sanctus, sanctus, sanctus,<br />

Dominus, Deus Sabaoth.<br />

Pleni sunt coeli et terra<br />

gloria tua.<br />

Osanna in excelsis.<br />

Benedictus<br />

Benedictus, qui venit<br />

in nomine Domini.<br />

Osanna in excelsis.<br />

VI. Agnus Dei<br />

Agnus Dei, qui tollis<br />

peccata mundi,<br />

dona eis requiem.<br />

Agnus Dei, qui tollis<br />

peccata mundi,<br />

dona eis requiem sempiternam.<br />

VII. Communio<br />

Lux aeterna luceat eis, Domine:<br />

Cum Sanctis tuis in aeternum,<br />

quia pius es.<br />

Requiem aeternam dona eis,<br />

Domine: et lux Perpetua luceat<br />

eis. Cum Sanctis tuis in aeternum,<br />

quia pius es.<br />

V. Sanctus<br />

Heilig, Heilig, Heilig,<br />

Herr, Gott der Heerscharen.<br />

Himmel und Erde sind erfüllt von<br />

Deiner Herrlichkeit.<br />

Hosanna in der Höhe.<br />

Benedictus<br />

Hochgelobt sei, der da kommt<br />

im Namen des Herrn.<br />

Hosanna in der Höhe.<br />

VI. Agnus Dei<br />

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg<br />

die Sünden der Welt,<br />

Gib ihnen Ruhe.<br />

Lamm Gottes, Du nimmst hinweg<br />

die Sünden der Welt,<br />

Gib ihnen die ewige Ruhe.<br />

VII. Communio<br />

Das ewige Licht leuchte ihnen,<br />

o Herr, bei Deinen Heiligen in<br />

Ewigkeit, denn Du bist mild.<br />

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und<br />

das ewige Licht leuchte ihnen.<br />

Bei Deinen Heiligen in Ewigkeit,<br />

denn Du bist mild.<br />

18


Christoph Anselm Noll<br />

Christoph Anselm Noll<br />

zählt zu den angesehenen<br />

Basso-continuo-Spielern in<br />

Deutschland. 1959 in Weißenthurm<br />

geboren, studierte<br />

er Katholische Kirchenmusik,<br />

Orgel, Cembalo und<br />

Oboe an den Musikhochschulen<br />

in Köln und Stuttgart.<br />

Zahlreiche nationale und<br />

Christoph Anselm Noll<br />

internationale Wettbewerbserfolge begründeten seine solistische<br />

Laufbahn als Organist und Cembalist. Seine langjährige<br />

Tätigkeit als hauptamtlicher Kirchenmusiker gab er 1994<br />

zugunsten einer umfangreichen freiberuflichen Tätigkeit auf.<br />

Als Orgel- und Cembalo-Solist konzertiert er im In- und<br />

Ausland, wirkt aber auch in namhaften Ensembles für Alte<br />

Musik (Concerto Köln, Collegium Cartusianum, Cantus Cölln,<br />

Neue Düsseldorfer Hofmusik u. a.) mit. Außerdem arbeitete<br />

er zusammen mit Dirigenten wie Frieder Bernius, Stephan<br />

Blunier, Pierre Cao, Peter Neumann, Marc Soustrot, Christoph<br />

Spering, Jos van Veldhoven u. a.<br />

19


Rosemary Joshua<br />

Rosemary Joshua wurde in<br />

Cardiff geboren und studierte<br />

an der Welsh College of Music<br />

and Drama und an der Royal<br />

College of Music.<br />

Sie gastierte u. a. an den<br />

Opernhäusern von New York,<br />

an La Scala in Mailand, am<br />

Royal Opera House in<br />

Rosemary Joshua London, beim Glyndebourne<br />

Festival, in Brüssel, an der<br />

Nederlandse Opera, in der Bayerischen Staatsoper, der Welsh<br />

National Opera, in Köln sowie in San Diego. Sie arbeitete dabei<br />

mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sir Roger Norrington und<br />

Nikolaus Harnoncourt.<br />

Seit ihrem Debüt beim Aix-en-Provence Festival hat sie vor<br />

allem mit Werken von Händel ihr internationales Ansehen<br />

erhalten. In dieser Saison sieht man sie an der Nederlandse<br />

Opera und im Royal Opera House in London. Konzertauftritte<br />

mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Scottish<br />

Chamber Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra und<br />

dem Concentus Musicus Wien geben Zeugnis von ihrem musikalischen<br />

Schaffen.<br />

20


Hilary Summers<br />

Hilary Summers gilt als eine<br />

hervorragende Interpretin<br />

Barocker Musik und singt<br />

häufig mit führenden Barockorchestern.<br />

Hierunter fallen<br />

Christopher Hogwood<br />

mit der Academy of Ancient<br />

Music, Paul McCreesh mit<br />

dem Gabrieli Consort, Les<br />

Hilary Summers<br />

Talents Lyriques unter Christophe Rousset, das Balthasar<br />

Neumann Ensemble mit Thomas Hengelbrock, sowie The<br />

English Concert unter der Leitung von Andrew Manze.<br />

In ihrer bisherigen Karriere trat Hilary Summers in den weltweit<br />

bekannten Opernhäusern und Konzertsälen wie z. B. der<br />

Carnegie Hall und der Berliner Staatsoper auf. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Peter<br />

Eötvös, Kent Nagano oder Pierre Boulez und <strong>Orchester</strong>n wie<br />

dem Chicago Symphony Orchestra, dem Nederlands Kamer<br />

Orkest und der London Sinfonietta hat sie die Aufmerksamkeit<br />

der internationalen Fachpresse auf sich gezogen.<br />

Durch ihre Bekanntschaft mit dem Komponisten Michael<br />

Nyman sang sie für Filme wie Das Tagebuch der Anne Frank,<br />

oder The Claime die Musik ein. Als Gast feierte sie beim Aixen-Provence<br />

Festival und beim Aldeburgh-Festival große<br />

Erfolge.<br />

21


John Mark Ainsley<br />

John Mark Ainsley, in Cheshire<br />

(Großbritannien) geboren,<br />

erhielt seinen ersten Gesangsunterricht<br />

in Oxford<br />

und setzte die Ausbildung<br />

später bei Diane Forlano fort.<br />

Er sang u. a. mit dem London<br />

Symphony Orchestra, dem<br />

John Mark Ainsley London Philharmonic Orchestra,<br />

den Berliner Philharmonikern,<br />

dem Cleveland Orchestra, dem New York Philharmonic<br />

Orchestra und den Wiener Philharmonikern unter der Leitung<br />

von Dirigenten wie Sir Colin Davis, Mstislaw Rostropowitsch,<br />

André George Previn, Sir Roger Norrington, Franz Welser-<br />

Moest, Bernard Johan Herman Haitink, Sir Simon Rattle, Kurt<br />

Masur, Carlo Maria Giulini und Jeffrey Tate<br />

Zahlreiche Auftritte, u. a. beim Glyndebourne Festival, beim<br />

Aix-en-Provence Festival unter Claudio Abbado, am Royal Opera<br />

House London unter Sir Charles Mackerras und bei den Münchener<br />

Opernfestspielen bezeugen seinen Status als Weltstar unter<br />

den Tenören. Zuletzt trat er am Theater an der Wien unter Ivor<br />

Bolton auf.<br />

2007 gewann Ainsley den Royal Philharmonic Society Singer<br />

Award und ist Gastprofessor an der Royal Academy of Music.<br />

22


Jonathan Lemalu<br />

Jonathan Lemalu, ein in<br />

Neuseeland geborener Samoaner,<br />

gehört zu der Weltspitze<br />

der Sänger. Er machte<br />

die Fachwelt als Preisträger<br />

der Kathleen-Ferrier Award<br />

2002 und des Royal Philharmonic<br />

Society’s Award für<br />

junge Künstler auf sich<br />

aufmerksam.<br />

Jonathan Lemalu trat in den<br />

Jonathan Lemalu<br />

bedeutenden Konzertsälen und Opernhäusern wie dem Royal<br />

Opera House London, der English National Opera, der Opéra de<br />

Lyon, der Opera Australia, der Metropolitan Opera, der Bayerischen<br />

und Hamburgischen Staatsoper sowie bei den Festivals in<br />

Glyndebourne, Salzburg, Stryriarte und Edinburgh auf. Mit<br />

seinem breit gefächerten Repertoire trat Jonathan Lemalu mit<br />

den Philharmonischen <strong>Orchester</strong>n von Berlin, New York, Rotterdam<br />

und Los Angeles und den Symphonie <strong>Orchester</strong>n von<br />

Neuseeland, London, Boston, Chicago, Paris und Tokio auf und<br />

arbeitete mit Dirigenten wie u. a. Charles Dutoit, Waleri Gergijew,<br />

Daniel Harding, Nikolaus Harnoncourt, Sir Charles Mackerras,<br />

Zubin Mehta, Sir Roger Norrington und Sir Simon Rattle<br />

zusammen.<br />

Alastair Thain<br />

23


Philharmonischer Chor der Stadt <strong>Bonn</strong><br />

Philharmonischer Chor der Stadt <strong>Bonn</strong><br />

Der Philharmonische Chor der Stadt <strong>Bonn</strong> geht auf den „Städtischen<br />

Singverein“ zurück, der im November 1852 gegründet<br />

wurde. Seit 1989 ist der Chor unter seinem heutigen Namen als<br />

eingetragener Verein tätig. Der Philharmonische Chor ist als<br />

Ensemble semiprofessionellen Zuschnitts mit der Pflege des chorsinfonischen<br />

Repertoires seiner Tradition treu geblieben. Die<br />

Mitwirkung bei den städtischen Chorkonzerten zählt zu seinen<br />

Hauptaufgaben. 1983 übernahm Thomas Neuhoff die künstlerische<br />

Leitung des Chores. Die kontinuierliche Qualitätssteigerung<br />

ließ den Chor zu einem gefragten Ensemble im In- und Ausland<br />

werden. Neben der Pflege des traditionellen Repertoires des<br />

Barock und der Klassik erarbeitete Thomas Neuhoff in den letzten<br />

Jahren mit dem Chor selten zu hörende Chorwerke des 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

24


Paul Goodwin<br />

Foto: Ben Ealovega<br />

Paul Goodwin<br />

Paul Goodwin ist für seine historischen Deutungen von Musik<br />

aller Epochen, sein breites Repertoire und sein Interesse an<br />

zeitgenössischer Musik berühmt.<br />

Paul Goodwin hat ein breites sinfonisches Repertoire und leitet<br />

<strong>Orchester</strong> wie das BBC Philharmonic, das Royal Scottish National<br />

Orchestra, das Scottish Chamber Orchestra, das Philadelphia<br />

Orchestra und das St. Paul Chamber Orchestra. In Europa arbeitete<br />

er mit den belgischen und spanischen nationalen <strong>Orchester</strong>n,<br />

sowie mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Royal<br />

Stockholm Philharmonics und den Rundfunkorchestern aus<br />

Bayern, Hessen, Norddeutschland und Mitteldeutschland<br />

zusammen. Die von ihm geleiteten Opernaufführungen an der<br />

Komischen Oper Berlin, beim Teatro Real Madrid, an der schottischen<br />

Oper und an der Opera Australia waren vom Publikum<br />

stets bejubelt worden.<br />

25


Paul Goodwin war stellvertretender Ensembleleiter der Academy<br />

of Ancient Music, mit der er umfangreiche Tourneen unternahm<br />

und verschiedene Aufnahmen machte. Drei dieser CDs wurden<br />

für den Grammy, bzw. für den Grammophone nominiert.<br />

Als Gastdirigent des English Chamber Orchestra arbeitete er mit<br />

Künstlern wie Kiri Te Kanawa, Joshua Bell, Maria João Pires und<br />

Mstislaw Rostropowitsch zusammen.<br />

Durch sein Interesse an Musikpädagogischen Projekten arbeitete<br />

Goodwin mit Jugendorchestern in Spanien und Holland und<br />

mit den <strong>Orchester</strong>n des Royal College und der Royal Academy of<br />

Music (London) zusammen.<br />

Jahrelang war Paul Goodwin regelmäßiger Gastdirigent der<br />

Queen Elisabeth Competition Brüssel und erhielt 2007 den<br />

Händelpreis in Anerkennung seiner Verdienste um die Pflege des<br />

Händel-Erbes.<br />

Paul Goodwin ist künstlerischer Leiter und Dirigent des Carmel<br />

Bach Festivals in Kalifornien.<br />

26


<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Foto: Felix von Hagen<br />

Das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> in Guangzhou, 31.12.2011<br />

Dass Tradition und Moderne nicht im Widerspruch stehen, zeigt<br />

das aktuelle Saisonprogramm des <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong>. In<br />

Konzerten in <strong>Bonn</strong>, sowie im In- und Ausland transportiert der<br />

Klangkörper den Ruf der Stadt <strong>Bonn</strong> im Geiste <strong>Beethoven</strong>s in die<br />

Welt. Die Präsentation ausgefallener Programme ist ein Hauptgedanke<br />

in der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch dafür steht<br />

die Aufnahme der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von<br />

<strong>Beethoven</strong>s Oper „Fidelio“. Die SACD-Produktion des Oratoriums<br />

„Christus“ von Franz Liszt erhielt 2007 einen ECHO Klassik-Preis,<br />

und in 2011 gewann das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> für die CD-<br />

Einspielung der Oper „Der Golem“ von Eugen d‘Albert ebenfalls<br />

einen ECHO Klassik-Preis.<br />

Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des<br />

<strong>Orchester</strong>s begann, setzten später Dirigenten wie Max Reger,<br />

Sergiu Celibidache und Dennis Russell Davies fort: Sie führten<br />

das <strong>Orchester</strong> zur Spitzenklasse der deutschen <strong>Orchester</strong>,<br />

welches von der Fachpresse als herausragend bewertet wird. Seit<br />

27


der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor.<br />

Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es<br />

auf der großen musikalischen Reise. Neben der Opern- und<br />

Konzerttätigkeit (ca. 40 Konzerte und 120 Opernaufführungen<br />

pro Saison) bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel<br />

„Bobbys Klassik“ einen wichtigen Schwerpunkt. Thomas<br />

Honickel, Konzertpädagoge des <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong>,<br />

steht dabei als Garant für musikalische Bildung, Entertainment<br />

und Kreativität. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm<br />

jeweils mit einem der begehrten ECHO Klassik-<br />

Preise ausgezeichnet.<br />

Über das Neujahrsfest 2012 waren die Musikerinnen und Musiker<br />

des <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> auf Konzertreise. Mit sechs<br />

ausverkauften Konzerten, ca. 10.000 Besuchern, mehreren TVbzw.<br />

Radio-Übertragungen und dem Tourneeabschlusskonzert<br />

in der chinesischen Partnerstadt Chengdu endete die erste<br />

China-Tournee. Das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong> wird weit über<br />

die Grenzen <strong>Bonn</strong>s als einer der bedeutendsten deutschen<br />

Klangkörper wahrgenommen.<br />

Die neue Saison<br />

Sehnsucht<br />

nach Schönheit<br />

Im Mai<br />

erscheint<br />

das neue<br />

Jahresprogramm!<br />

28


THEATER- UND KONZERTKASSE<br />

Tel. 0228 - 77 8008<br />

Windeckstraße 1, 53111 <strong>Bonn</strong><br />

Fax: 0228 - 77 5775, theaterkasse@bonn.de<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr<br />

Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr<br />

Kasse in den Kammerspielen<br />

Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg<br />

Tel. 0228 - 77 8022<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr,<br />

Sa 9.00 - 12.00 Uhr<br />

print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus<br />

BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de<br />

Fax: 0228 - 910 41 914, order@derticketservice.de<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Generalmusikdirektor<br />

Stefan Blunier<br />

Wachsbleiche 1<br />

53111 <strong>Bonn</strong><br />

Tel. 0228 - 77 6611<br />

Fax 0228 - 77 6625<br />

info@beethoven-orchester.de<br />

www.beethoven-orchester.de<br />

Redaktion<br />

Markus Reifenberg<br />

Brigitte Rudolph<br />

Texte<br />

Dr. Sebastian Urmoneit<br />

Gestaltung<br />

res extensa, Norbert Thomauske<br />

Druck<br />

Druckerei Carthaus, <strong>Bonn</strong><br />

Bildnachweise:<br />

Für die Überlassung der Fotos<br />

danken wir den Künstlern und<br />

Agenturen.<br />

HINWEISE<br />

Wir möchten Sie bitten, während des<br />

gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone<br />

ausgeschaltet zu lassen.<br />

Wir bitten Sie um Verständnis, dass<br />

wir Konzertbesucher, die zu spät<br />

kommen, nicht sofort einlassen<br />

können. Wir bemühen uns darum,<br />

den Zugang zum Konzert so bald<br />

wie möglich – spätestens zur Pause<br />

– zu gewähren. In diesem Fall<br />

besteht jedoch kein Anspruch auf<br />

eine Rückerstattung des Eintrittspreises.<br />

Wir machen darauf aufmerksam,<br />

dass Ton- und/oder Bildaufnahmen<br />

unserer Aufführungen durch jede<br />

Art elektronischer Geräte strikt<br />

untersagt sind. Zuwiderhandlungen<br />

sind nach dem Urheberrechtsgesetz<br />

strafbar.<br />

Das <strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

behält sich notwendige Programmund<br />

Besetzungsänderungen vor.<br />

30


<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong><br />

Wachsbleiche 1<br />

53111 <strong>Bonn</strong><br />

Tel: +49 (0) 228-77 6611<br />

Fax: +49 (0) 228-77 6625<br />

info@beethoven-orchester.de<br />

www.beethoven-orchester.de<br />

Kulturpartner des<br />

<strong>Beethoven</strong> <strong>Orchester</strong> <strong>Bonn</strong>

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