PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn
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Die erste Gemeinschaftsproduktion<br />
der Kompositionsgeschichte –<br />
Zu Mozarts Requiem<br />
Hans Memling: Das Jüngste Gericht (um 1470)<br />
Papst Pius V. hat 1570 im Gefolge des Trienter Konzils die<br />
verschiedenen Gesangsstücke, die im Mittelalter den Ritus der<br />
Messe für die Toten aufwiesen, im „Missale Romanum“ auf<br />
neun Teile festgelegt: Introitus, Kyrie und Graduale; Tractus,<br />
Sequentia und Offertorium; Sanctus, Agnus Dei und Communio.<br />
Vom Hochamt unterscheidet sich das Requiem darin, dass ihm<br />
das Gloria fehlt und an die Stelle des Credos die Sequentia des<br />
Dies irae getreten ist, die, obwohl von aller liturgischen Funktion<br />
entbunden, das Hauptstück eines jeden Requiems bildet:<br />
die Schreckensvision des Jüngsten Gerichts. Am „Tag des<br />
Zorns“ („Dies irae“), an dem, wie in der „Apokalypse“ geweissagt,<br />
die Donner grollen und die Posaune ertönt, erfüllt sich<br />
die Prophezeiung Davids und der Sibylle: Die Welt geht in Flammen<br />
auf, und jede Schuld auf Erden wird gerächt. Die endgültige<br />
Überwindung des Bösen leitet die neue Zeit, das neue Aion<br />
der ewigen Liebe ein. Umrahmt sind diese Bilder der Angst vor<br />
dem Weltgericht durch die zu Beginn im Introitus ausgespro-<br />
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